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ROTWILDES 6 - Schweizer Jäger

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Hund<br />

Hundeporträt<br />

Schwarzwälder Schweisshunde<br />

und Plott Hounds<br />

«Über die Leistung zur Rasse»<br />

– dies ist der Leitsatz der<br />

Personen, welche diese imposanten<br />

freundlichen und leistungsstarken<br />

Hunde züchten,<br />

die sich darüber hinaus durch<br />

eine aussergewöhnliche Jagdpassion<br />

und Wildschärfe auszeichnen.<br />

Das 15-jährige Jubiläum<br />

konnte vor der eindrücklichen<br />

Kulisse des Linslerhofes im<br />

Saarland gefeiert werden. Am<br />

Samstag fand im Lehrrevier<br />

der Jagdschule eine Jugendsichtung<br />

statt. Jede Hundeführerin,<br />

jeder Hundeführer wurde<br />

auf einen Anschuss geführt,<br />

wo der Hund die Fährte aufnehmen<br />

musste und nach kurzer<br />

Suche am langen Riemen<br />

geschnallt wurde. Im weiteren<br />

Verlauf der Fährte kam<br />

der Hund an einen Überläufer,<br />

welcher mittels eines Seilzuges<br />

zum «Leben» erweckt<br />

wurde. Der Hund musste nun<br />

die scheinbar annehmende Sau<br />

stellen. Sechzehn der achtzehn<br />

gemeldeten Hunde meisterten<br />

diese Aufgabe hervorragend.<br />

Beurteilt wurde, wie sich der<br />

20 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009<br />

Hund auf der Fährte und anschliessend<br />

am Stück verhält.<br />

Der Abend wurde im Innenhof<br />

der Jagdschule in gemütlicher<br />

Runde verbracht, wo das<br />

Ehepaar Sommer mit einer<br />

Sau am Spiess die Gäste verwöhnte.<br />

Am Sonntag konnten<br />

sowohl die Mitglieder als auch<br />

zahlreiche Gäste des Linslerhofes,<br />

die rund vierzig anwesenden<br />

Hunde fachmännisch<br />

begutachten; sie wurden wurfweise<br />

vom Zuchtwart Hubertus<br />

Schätzle vorgestellt. Im Vergleich<br />

der verschiedenen Würfe<br />

zeigten sich dann auch die<br />

verschiedensten Schläge, die<br />

aus der Kreuzung Plott Hound<br />

x Hannoverscher Schweisshund<br />

und der Kreuzung der<br />

F1-Generation Schwarzwälder<br />

x Schwarzwälder entstehen<br />

können.<br />

Der Schwarzwälder<br />

Schweisshund ist eine noch<br />

sehr junge und noch nicht anerkannte<br />

Rasse. Der Verein<br />

kreuzt über einen langen Zeitraum<br />

Schweisshunde (Hannoverscher<br />

Schweisshund) mit<br />

Plott Hounds, eine im Mittel-<br />

Werner Stauffacher<br />

mit SSH Calli<br />

vom Schuttertal,<br />

3-jährig (dunkler<br />

Schlag).<br />

Schwarzwälder<br />

Schweisshund<br />

(SSH) Arthos vom<br />

Murgtal,<br />

9 Monate.<br />

Präsentation aller Hunde.<br />

Rassekennzeichen des Schwarzwälder Schweisshundes (SSH)<br />

Kopf: breit, nicht zu schwer, Fang nicht zu lang und nicht spitz<br />

Behang: nicht länger als der Fang<br />

Auge: gut geschlossen<br />

Hals: mittellang und kräftig<br />

Rücken: breit und gut bemuskelt<br />

Bauch und Brust: tiefe Brust, Bauch leicht aufgezogen und behaart<br />

Rute: hoch angesetzt und kräftig<br />

Vorderhand: stark, gerade und bemuskelte Läufe<br />

Hinterhand: breit und gut bemuskelt<br />

Pfoten: geschlossen, kräftige Ballen<br />

Haar: dichtes Stockhaar<br />

Farbe: alle Farbschläge, dunkle Maske erwünscht<br />

alter aus Deutschland in die<br />

neue Welt exportierte Bracke.<br />

Mit der F1-Generation erfolgt<br />

bei den Schweisshunden<br />

der schrittweise und vorsichtig<br />

parallel geschaltete<br />

Übergang zur Reinzucht. Dieser<br />

lange Weg, hin zu einer eigenständigen<br />

Rasse, sichert<br />

eine grosse genetische Vielfalt.<br />

Um einen hohen Leistungsstand<br />

zu erreichen, züchtet<br />

der Verein im Gegensatz zu<br />

anderen Vereinen nur Hunde,<br />

die hauptgeprüft sind. Weitere<br />

Zuchtvoraussetzungen sind<br />

HD-Freiheit (Übergangsformen<br />

sind begrenzt zulässig)<br />

und überdurchschnittliche<br />

Leistungen im Nachsucheeinsatz.<br />

Der Schwarzwälder<br />

Schweisshund hat in den vergangenen<br />

10 Jahren auch Einzug<br />

in der Schweiz gehalten.<br />

Momentan sind rund ein Dutzend<br />

Hunde im Einsatz, verteilt<br />

über die ganze Schweiz.<br />

Das Prüfungswesen des<br />

Vereins besteht aus einer Jugendsichtung,<br />

einer Vorprüfung<br />

und einer Hauptprüfung.<br />

Die Jugendprüfung wiederum<br />

besteht aus einer Formbewertung<br />

und der eingangs<br />

erwähnten Prüfung mit dem<br />

«lebenden» Schwein. An der<br />

Vorprüfung werden Leinenführigkeit,<br />

Gehorsam, Schussfestigkeit,<br />

Schussruhe und die<br />

Riemenarbeit geprüft. Die<br />

Fährte wird über mindestens<br />

1000 m mit zwei Haken mit<br />

dem Fährtenschuh gelegt, davon<br />

sind mindestens 400 m<br />

schweissfrei, die Stehzeit beträgt<br />

mindestens zwanzig<br />

Stunden. Die Hauptprüfung<br />

wird bei einer Schalenwildnachsuche<br />

abgenommen. Bewertet<br />

werden hier die Riemenarbeit,<br />

die Hatz, der Laut<br />

und das Stellen des Wildes.<br />

W. Stauffacher

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