ROTWILDES 6 - Schweizer Jäger
ROTWILDES 6 - Schweizer Jäger
ROTWILDES 6 - Schweizer Jäger
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
IMPRESSUM ISSN 0036-8016<br />
Publikationsorgan für<br />
JagdSchweiz<br />
Geschäftsstelle: PF 2, 7605 Stampa<br />
www.jagdschweiz.org<br />
<strong>Schweizer</strong>ischer Patentjäger- und<br />
Wildschutzverband SPW<br />
Sekretariat: Bernstr. 65, 3175 Flamatt<br />
www.spw.ch<br />
<strong>Schweizer</strong>ischer Laufhundclub<br />
<strong>Schweizer</strong> Niederlaufhund- und<br />
Dachsbracken-Club<br />
Schweiz. Club für Deutsche<br />
Jagdterrier<br />
Der Grüne Bruch<br />
Jagdgruppe Schweiz. Foxterrier-Club<br />
Schweiz. Klub für Österr. Bracken<br />
Schweiz. Falkner-Vereinigung<br />
Förderverein Magyar Vizsla<br />
Organisation SPW-Vorstand<br />
Präsident<br />
Albert Stössel<br />
Vertreter im JagdSchweiz-Vorstand<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Naasstrasse 37, 6315 Morgarten<br />
Telefon 041 750 34 56<br />
Fax 041 752 14 57<br />
a.stoessel@bluewin.ch<br />
Finanzen<br />
Stefan Frischknecht, Vizepräsident<br />
Dürrhalde 24, 9107 Urnäsch<br />
Telefon P 071 364 23 31<br />
Telefon G 071 364 16 25<br />
frischknecht4@bluewin.ch<br />
Sekretariat<br />
Philippe Volery<br />
Betreuung (Präsident) der SPW-<br />
Stiftung Naturland<br />
Bernstrasse 65, 3175 Flamatt<br />
Telefon P 031 741 36 40<br />
Mobile 079 322 12 90<br />
phvolery@hispeed.ch<br />
Redaktion<br />
Kurt Gansner, Parschientsch 528<br />
7212 Seewis Dorf<br />
Telefon P 081 325 22 02<br />
Mobile 079 236 73 55<br />
redaktion@schweizerjaeger.ch<br />
Konzept und Gestaltung:<br />
Rolf E. Jeker, Vreni Füchslin<br />
Druck, Verlag, Adressänderungen<br />
und Abonnement-Bestellungen<br />
Kürzi AG, PF 261, 8840 Einsiedeln<br />
PC-Konto 80-16768-7<br />
Telefon 055 418 43 43<br />
Fax 055 418 43 44<br />
www.schweizerjaeger.ch<br />
kontakt@schweizerjaeger.ch<br />
Abonnementspreis<br />
(erscheint 12x jährlich)<br />
Fr. 98.– jährlich (inkl. 2,4% MwSt)<br />
Fr. 116.– Jahres-Abonnement für<br />
Ausland<br />
Einzelpreis Fr. 9.80 (inkl. 2,4% MwSt)<br />
Anzeigenverkauf<br />
RG-Annoncen GmbH, Nicole Gyr<br />
Postfach 1121, 5401 Baden<br />
Telefon 056 221 88 12<br />
Fax 056 221 84 34<br />
info@rgannoncen.ch<br />
Titelbild:<br />
Platzhirsch<br />
Foto: Martin Merker<br />
Editorial<br />
Weidmannsheil<br />
Es ist ein sonderbares Gefühl, nach zwanzig Jahren wieder ein auf meinen Namen ausgestelltes<br />
Jagdpatent in den Händen zu halten. Da kommen Erinnerungen hoch, die schon<br />
in Vergessenheit geraten sind. Nicht nur die Patentgebühren haben sich in den letzten<br />
zwei Jahrzehnten verändert, sondern auch die Jagdbetriebsvorschriften. Diese Veränderungen<br />
durfte ich in berufl icher Art eindrücklich miterleben. Das Einzige, was sich nicht<br />
verändert hat, sind die persönlichen Anliegen, Ängste und Hoffnungen des einzelnen<br />
<strong>Jäger</strong>s. Mein Beruf gestattet mir immer wieder aufschlussreiche Einblicke in andere<br />
Kantone, Länder und Jagdsysteme. Andere Länder, andere Sitten – die Grundprobleme<br />
bleiben dieselben. Was sich ganz offensichtlich in den letzten Jahrzehnten gewandelt hat,<br />
ist das Bild der Jagd in der Öffentlichkeit. Das Naturverständnis der Bevölkerung hat<br />
sich schleichend verändert, entfremdet sozusagen. Jagd wird mit Mord gleichgesetzt.<br />
Bei diesem Schlagwort wird das «Bambi-Syndrom» in den Köpfen wachgerüttelt. Etwas<br />
machtlos stehen wir <strong>Jäger</strong> als Minderheit mit einem Anteil von 0.4% der nichtjagenden<br />
<strong>Schweizer</strong> Bevölkerung gegenüber. Wie kann der Einzelne da etwas verändern? Ein hoffnungsloses<br />
Unterfangen?<br />
Gerne denke ich dabei an eine Begebenheit zurück, die sich anlässlich der Ausstellung<br />
«Fischen Jagen Schiessen» 2004 in Bern zugetragen hat. Der Kanton Graubünden war<br />
an der Fachmesse als Gastkanton eingeladen und durfte auf einigen hundert Quadratmetern<br />
die Bündner Jagd vorstellen. Mitarbeiter des Amtes für Jagd und Fischerei Graubünden,<br />
darunter auch ich, und Bündner <strong>Jäger</strong> übernahmen die Standbetreuung. Während<br />
einem dieser Ausstellungstage steuerte mich zielstrebig eine Messebesucherin an, die mit<br />
ihrem äusseren Erscheinungsbild sichtbar aus dem Rahmen fi el. Keine Jagdbekleidung,<br />
sondern ein selbstgestrickter, weiter Pullover und verwaschene Jeans. Selbstsicher und<br />
provokativ sprach sie mich an und mit den ersten Sätzen wurde meine vage Vermutung<br />
bestätigt. Was die junge, zierliche Frau lauthals von sich gab, war wenig schmeichelhaft<br />
und die überzeugte Vegetarierin liess dabei nichts aus. Kurz gefasst tönte es folgendermassen:<br />
«<strong>Jäger</strong> sind Fleischfresser, Mörder und mutierte Steinzeitmenschen». Da stand<br />
ich nun und sah mich gezwungen, mich zu rechtfertigen und nicht wie vorgesehen von<br />
den Schönheiten des Kantons zu schwärmen. Ich nahm mir die Zeit. Zu meiner Überraschung<br />
liess sich die kämpferische junge Frau durch die Ausstellung führen. Nach vierzig<br />
Minuten ein abschliessendes Dankeschön und weg war sie. Das war’s dann.<br />
Es dürfte ein halbes Jahr vergangen sein, da erhielt ich unerwartete Post. Was ich da las<br />
versetzte mich in Staunen: «Lieber Herr Gansner, Ihre Ausführungen haben überzeugt<br />
und heute esse ich wieder Fleisch – Wildfl eisch.» Natürlich nahm ich das geschmeichelt<br />
zur Kenntnis. Fast ein Jahr später erneut Post mit folgendem Text:<br />
«In der Zwischenzeit habe ich in Frankreich die Jagdprüfung<br />
absolviert und freue mich auf die erste Wildschweinjagd», so<br />
die überraschenden Ausführungen.<br />
Liebe Leser/innen, auch ich habe im Nachhinein darüber<br />
geschmunzelt. Das Zauberwort heisst Kommunikation – das<br />
gilt übrigens nicht nur für die Jagd. Ich wünsche allen<br />
<strong>Jäger</strong>/innen eine unfallfreie und erfolgreiche Jagdzeit<br />
und den restlichen 99.6% <strong>Schweizer</strong>/innen «An Guata»<br />
beim Hirsch-, Gäms- oder Rehpfefferschmaus.<br />
Mit Weidmannsgruss<br />
Kurt Gansner<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 9/2009 3