Download advance 03/2009 - Siemens
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nikspezialist bei den Technischen Diensten<br />
des Flughafens Hannover. Ausgesprochen<br />
hilfreich fand er auch das kostenlose Safety<br />
Evaluation Tool (www.siemens.de/safetyevaluation-tool),<br />
„das uns bei der Zusammenstellung<br />
der K omponenten und der<br />
Dokumentation der Sicherheitsfunktionen<br />
sehr geholfen hat“.<br />
Nach Abschluss der Umrüstaktion werden<br />
nun alle 20 Flugg astbrücken von Simatic<br />
Controllern gesteuert. Timo Kindler ist vom<br />
Add-on für Simatic St ep 7 „Dist ributed<br />
Safety“ begeistert, denn „auf der Simatic<br />
S7-Plattform ist der U mgang mit der<br />
Sicherheitstechnik neben der Standardautomatisierung<br />
sehr einf ach“. Als v orteilhaft<br />
erwiesen sich für ihn auch die in der<br />
Softwarebibliothek v orgefertigten, TÜV -<br />
zertifi zierten Bausteine – wie zum Beispiel<br />
das F eedback für die dynamisc he Rüc klesung<br />
der Öff nerkontakte der N ot-Halt-<br />
Schütze –, die im f ehlersicheren Programmteil<br />
genutzt werden können.<br />
Die wichtigsten Pluspunkte des Sic herheitskonzepts<br />
sind der v ergleichsweise<br />
niedrige Projektierungsaufwand sowie der<br />
gesparte Verdrahtungsaufwand. Dieser ergibt<br />
sich aufgrund der K ommunikation<br />
über Profi bus zwischen der fehlersicheren<br />
Steuerung S7-315F 2DP und der dezent ralen<br />
Peripherie ET 200S. Denn die Standard-<br />
und fehlersicheren I/O-Einheiten konnten<br />
optimal dort platziert werden, wo die Sensorik<br />
sitzt, was automatisch zu kurzen Leitungswegen<br />
führt. „Ein weiterer Vorteil war,<br />
dass wir die vorhandenen Sensoren einfach<br />
auf die Ein- und Ausgangsbaugruppen der<br />
neuen ET 200S St ation verdrahten konnten<br />
und so keine zusätzliche Investition in<br />
Vom Schaltpult aus können alle Sicherheitsfunktionen<br />
über einen Monitor bedient werden<br />
Fotos: <strong>Siemens</strong> AG<br />
‚Hardware‘ einplanen mussten“, berichtet<br />
Timo Kindler. Das führte auch dazu, dass die<br />
gesamte Modernisierung einer einzelnen<br />
Fluggastbrücke von zwei Mitarbeitern in<br />
einer Woche durchgeführt werden konnte.<br />
Hohe Sicherheit durch Sensorik<br />
Wird die Fluggastbrücke an das Flugzeug<br />
herangefahren, positionieren je ein dr ehzahlveränderbarer<br />
Antrieb links und rechts<br />
das Fahrwerk. Ein induktiv er Näherungsschalter<br />
detektiert dabei die Endposition<br />
des Drehkranzes. Während der Verfahrbewegung<br />
schiebt sich der Personentunnel<br />
wie ein Teleskop zusammen bzw. auseinander.<br />
Sobald die Endposition er reicht<br />
wird, stoppen Positionsschalter die Axialbewegung<br />
und verhindern so eine Beschädigung.<br />
Ein weiterer Positionsschalter meldet<br />
die W inkelverstellung der Flugg astbrücke<br />
am Gebäude. W ird der Tunnel zu<br />
weit in die eine oder andere Richtung ausgelenkt,<br />
lösen die Positionsschalter sofort<br />
einen Not-Halt in der F-Steuerung aus und<br />
die entsprechenden Ausgänge werden sicher<br />
abgeschaltet.<br />
Bei nor maler Fahrt melden ein Ult raschallsensor<br />
und ein Inf rarotsensor den<br />
Beginn der Sc hleichfahrt zum Andoc ken<br />
an das Flugzeug. Sollte es zu einer Kollision<br />
kommen, wird der am vorderen Ende der<br />
Fluggastbrücke sitzende fehlersichere Berührungssensor<br />
(Bum per) aktivier t und<br />
sofort jegliche Bewegung gestoppt. Dies ist<br />
auch der Fall, wenn die darunter liegenden<br />
Fahrantriebe gegen ein Hindernis stoßen.<br />
Während der Fahrt muss die F alttür geschlossen<br />
sein, was von einem fehlersicheren<br />
Magne tschalter über wacht wird. Ist<br />
die Brücke dann am Flugzeug positioniert,<br />
können nacheinander Falt- und Flugzeugtür<br />
geöffnet werden. Unter die Flugzeugtür<br />
schiebt der Bediener einen ebenf alls<br />
sicherheitstechnisch überwachten Sicherheitsschuh.<br />
Dieser verhindert, dass es während<br />
der aut omatischen Höhenr egulierung<br />
der Fluggastbrücke zu einer Kollision<br />
mit der offenen Flugzeugtür kommt.<br />
Zur Nachahmung empfohlen<br />
Die Modernisierung der Fluggastbrücken<br />
am Flughafen Hannover zeigt, welche Vorteile<br />
moder ne Sicherheitstechnik br ingt.<br />
„Das Konzept aus fehlersicherer Steuerung<br />
mit angeschlossener dezentraler Peripherie<br />
ließ sich zügig planen, programmieren und<br />
installieren“, so Timo Kindler (li.) und sein<br />
Kollege Bernd Ilgner (re.)<br />
Durch Einsatz einer f ehlersicheren Steuerung<br />
Simatic S7-315F 2DP in V erbindung<br />
mit der dezent ralen Peripherie Simatic<br />
ET 200S konnte ein übersichtliches Sicherheitssystem<br />
realisiert und gleichzeitig der<br />
Aufwand für Planung so wie Ver kabelung<br />
erheblich reduziert werden.<br />
Timo Kindler best ätigt: „Der mög liche<br />
Mischbetrieb von fehlersicheren und Standardsignalen<br />
sowie die Step 7-Programmierung<br />
hat uns die Arbeit stark vereinfacht.“<br />
Und nicht nur das: Durch diese Maßnahme<br />
konnte sehr sc hnell Know-how in punct o<br />
Programmierung fehlersicherer Systeme<br />
aufgebaut werden. „Das versetzt uns in die<br />
Lage, bei Störungen schnellstens reagieren<br />
zu können, ohne dass wir teuere Unterstützung<br />
von außen beziehen müssen“, ergänzt<br />
Timo Kindler.<br />
Die f ehlersichere A utomatisierungslösung<br />
von <strong>Siemens</strong> über zeugte auch die<br />
Berufsgenossenschaft. T imo Kindler dazu:<br />
„Der Sachverständige von der Berufsgenossenschaft<br />
hat uns best ätigt, dass wir hinsichtlich<br />
der Sic herheitstechnik eine wir klich<br />
zukunftsfähige Brüc ke g eschaffen<br />
haben.“ +<br />
MEHR ZU DIESEM THEMA:<br />
+ www.siemens.de/f-cpu<br />
+ www.siemens.de/sensors<br />
KONTAKTADRESSEN:<br />
+ Ansprechpartner:<br />
Dipl.-Ing. Deniz Isik,<br />
Promotor für Sicherheitstechnik<br />
Safety Integrated,<br />
Region Mitte<br />
+ Kontakt:<br />
deniz.isik@siemens.com<br />
<strong>advance</strong> 3-<strong>2009</strong> 21