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Download advance 03/2009 - Siemens

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Gegendruck-Pelton-Turbine eingebaut, die<br />

ermöglicht, dass das W asser unter Druck<br />

bleibt und so ohne zusätzliche Hilfsmittel<br />

in das Reservoir geleitet wird.<br />

Erschwerend kam hinzu, dass die nutzbare<br />

Fallhöhe stark mit der anf allenden<br />

Wassermenge variiert – insbesondere bei<br />

starken Regenfällen oder in Trockenperioden.<br />

Im V orlaufbehälter, dem sog enann-<br />

Technik der Gegendruck-<br />

Pelton-Turbine<br />

Bei der Gegendruck-Pelton-Turbine<br />

(GDPT) dreht das Turbinenrad<br />

in einem Druckluftpolster.<br />

Das ver hindert die Flüssigkeitsreibung<br />

am Laufrad, reduziert<br />

Druckstöße im Leitungsnetz,<br />

vereinfacht die Durchfl ussregelung<br />

und baut vor allem den<br />

gewünschten konstan ten Gegendruck<br />

auf. Diese Technologie<br />

ermöglicht somit die Kombination<br />

der Vorteile der Pelton-Turbine<br />

(PT) und der rückwärts<br />

laufenden Pumpturbine (RLPT).<br />

Einerseits können der gute<br />

Wirkungsgrad sowie der variierbare<br />

Durchfl uss auf einer großen<br />

Bandbreite der PT genutzt werden,<br />

und andererseits ist es<br />

möglich, am Austritt einen<br />

Gegendruck aufzubauen, wie<br />

bei der RLPT. Die GDPT hat somit<br />

unter anderem den großen<br />

Vorteil, dass sie in ein bestehendes<br />

Bauwerk installiert werden<br />

kann, ohne dass ein separates<br />

Turbinenhaus über dem Reservoir<br />

notwendig wird.<br />

ten Reservoir, wird das Niveau je nach Niederschlagsmenge<br />

durc h Er höhung oder<br />

Verminderung des Zufl usses zur Turbine<br />

auf eine k onstante Höhe g eregelt. Diese<br />

Aufgabe übernimmt eine in die Turbinensteuerung<br />

integrierte Simatic S7-300. Da<br />

die Dr ehzahl bei einer solc hen Turbine<br />

von der Fallhöhe abhängt, lag der Gedanke<br />

nahe, einen Fr equenzumrichter einzusetzen,<br />

um zu gewährleisten, dass die Turbine<br />

immer im günstigsten Bereich läuft.<br />

Drehzahlregelung als ideale Lösung<br />

Peter Vögeli, Projektleiter Kommunal/Industrie<br />

bei der Häny AG und mit diesem<br />

Projekt betraut, fand in enger Zusammenarbeit<br />

mit der <strong>Siemens</strong> Sc hweiz A G die<br />

passende Lösung auf Basis v on Sinamics.<br />

Die Produkte der neuen Sinamics-Familie<br />

nehmen dem Generator genau so viel Leistung<br />

ab, dass sich dieser elektrisch selbst<br />

bremst und im idealen Dr ehzahlbereich<br />

bleibt. Dadurch wurde eine technisch einfache,<br />

aber dennoc h sehr inno vative Lösung<br />

möglich, ohne umfangreiche Baumaßnahmen<br />

durchführen zu müssen oder ein<br />

aufwändiges Regelsystem im Druckwasserzulauf<br />

vorzusehen. Zudem ließ sic h der<br />

kompakte Frequenzumrichter Sinamics<br />

G120 beq uem im v orhandenen Sc haltschrank<br />

integrieren.<br />

Aufgrund der neuen Projektsituation<br />

konnten die V erantwortlichen auf k eine<br />

Erfahrungswerte bezüglich der vorliegenden<br />

Beding ungen und somit der P arametrierung<br />

zurückgreifen. Dank der aktiven<br />

U nterstützung durc h die F achleute<br />

von <strong>Siemens</strong> konnten alle Fragen zur Festlegung<br />

der kritischen Punkte für die Parameter<br />

beantwortet werden. Peter Vögeli<br />

erklärt: „Gerade die Mög lichkeit, den<br />

Frequenzumrichter über den PC parametrieren<br />

zu k önnen, sc hätze ic h sehr .<br />

Zudem ist die Bedienung einf ach und<br />

übersichtlich.“<br />

Der kompakte Aufbau der<br />

Gegendruckturbine plus<br />

Generator machte die Realisierung<br />

des ökologischen Projekts<br />

möglich, ohne dass Bauarbeiten<br />

auszuführen waren<br />

Seit der Installation und Inbetriebnahme<br />

gibt die Anlag e st örungsfrei und k ontinuierlich<br />

St rom an das N etz ab. Die Er -<br />

fahrungswerte der Anlage werden bei der<br />

Häny AG ausgewertet und fl ießen in künftige<br />

Projekte ein. Peter Vögeli ergänzt: „Wir<br />

verfolgen das Projekt w eiter, denn diese<br />

Lösung lässt sich bestimmt bei vielen ähnlichen<br />

Anlagen einsetzen.“ Sein spezielles<br />

Augenmerk richtet er dabei auf die Gesamtsteuerung<br />

der Anlage. „Dass etliche Steuerungsaufgaben<br />

nun durc h den Fr equenzumrichter<br />

gelöst werden können, ermöglicht<br />

es uns, eine kleinere SPS, wie hier die<br />

Simatic S7-300, einzuse tzen“, erläutert<br />

Peter Vögeli.<br />

Vollauf zufrieden<br />

Als Werner Gamper zu Beginn mit seinem<br />

Projekt vor den Gemeinderat trat, war auch<br />

die Rentabilität ein Thema. W erner Gamper<br />

erinnert sich: „Ich rechnete bei einem<br />

Verkaufspreis von 22 Rappen/kWh mit einer<br />

Amortisationszeit von etwa 15 Jahren. Danach<br />

produzieren wir den Strom gewissermaßen<br />

kostenlos.“ Die klare Zusage des Gemeinderats<br />

bestätigte seine Vision: „Heute<br />

produzieren wir ohne U mweltbelastung<br />

Strom. Das Ziel ist erreicht.“ Einmal mehr<br />

ein Beweis dafür, dass Inno vation nicht<br />

teuer sein muss und um weltbewusstes<br />

Handeln überall möglich ist. +<br />

MEHR ZU DIESEM THEMA:<br />

+ www.siemens.de/sinamics-g120<br />

KONTAKTADRESSEN:<br />

+ Ansprechpartner:<br />

Markus Ingold,<br />

Promotor Antriebstechnik,<br />

Zürich<br />

+ Kontakt:<br />

markus.m.ingold@siemens.com<br />

<strong>advance</strong> 3-<strong>2009</strong> 9

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