5/2008
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COVERSTORY<br />
Fortbildung<br />
Neue Fixkombination bringt große Fortschritte in der<br />
Therapie der obstruktiven Atemwegserkrankungen<br />
Stephanie Gawlitta<br />
Die inhalative Therapie ist ein fixer Bestandteil<br />
in der Behandlung obstruktiver<br />
Atemwegserkrankungen. Dabei kommt<br />
der Verteilung der Wirkstoffe eine besondere<br />
Bedeutung zu, die möglichst gut ihr<br />
Ziel erreichen sollen. Die Kombination<br />
des rasch und lang wirksamen Beta-2-<br />
Sympathomimetikums Formoterol mit<br />
dem Glukokortikoid Beclometason stellt<br />
dabei eine neue Therapieoption als<br />
FCKW-freies Lösungs-Dosieraerosol dar.<br />
In der Therapie des Asthma bronchiale<br />
hat in den vergangenen Jahren hinsichtlich<br />
der verfügbaren inhalativen Steroide<br />
immer mehr die Frage nach der Lungengängigkeit<br />
als die der möglichen substanzspezifischen<br />
Vorteile an Bedeutung<br />
gewonnen. Dabei wird nicht mehr auf<br />
Kortikosteroide allein gesetzt, sondern<br />
diese werden in der Erhaltungstherapie<br />
mit den lang wirksamen Beta-2-Agonisten<br />
kombiniert. Dies führt zu einer Verbesserung<br />
der Symptome trotz geringerer<br />
Steroiddosis.<br />
Extrafeine Teilchenverteilung<br />
Vor allem die kleinen Atemwege sind<br />
zunehmend in den Fokus wissenschaftli-<br />
cher Untersuchungen<br />
und klinischer Studien<br />
gerückt: denn wie einige<br />
Arbeiten gezeigt haben,<br />
betreffen bei Asthma-Patienten<br />
die entzündlichen<br />
Prozesse nicht nur die<br />
zentralen Bronchien, sondern<br />
auch in erheblichem<br />
Ausmaß die peripheren<br />
Atemwege. Auch die Tatsache,<br />
dass Glukokortikoidrezeptoren<br />
nicht nur<br />
in den Bronchien und Bronchiolen,<br />
sondern auch in hoher Anzahl in den<br />
Alveolarwänden, dem vaskulären Endothel<br />
und in der glatten Muskulatur vorkommen,<br />
lassen den kleinsten Atemwegen<br />
bei der Auswahl der antiinflammatorisch<br />
wirksamen Substanz eine<br />
größere Bedeutung zukommen.<br />
Eine besonders feine Verteilung der inhalierten<br />
Wirkstoffpartikel mit besonders<br />
kleinen mittleren aerodynamischen Massendurchmessern<br />
ist daher für den Therapieerfolg<br />
wünschenswert. Feinpartikel erhöhen<br />
außerdem die pulmonale Gesamtdeposition<br />
und reduzieren gleichzeitig die<br />
oropharyngealen Nebenwirkungen.<br />
Einteilung Asthmaschweregrade bei Erwachsenen<br />
Grad I: intermittierend: am Tag weniger als einmal pro Woche Symptome, sonst asymptomatisch;<br />
nachts höchstens zweimal im Monat Symptome<br />
Grad II: geringgradig persistierend: nicht täglich Symptome; nachts öfter als zweimal im Monat<br />
Symptome<br />
Grad III: mittelgradig persistierend: täglich Symptome; nachts mehr als einmal pro Woche<br />
Symptome<br />
Grad IV: schwergradig persistierend: tagsüber Dauersymptome, eingeschränkte körperliche<br />
Aktivität; nachts häufig Symptome.<br />
Anwendungsgebiete der neuen Fixkombination Beclometason plus Formoterol<br />
Tabelle 1<br />
Tabelle 2<br />
Zugelassen ist die neue Fixkombination für die regelmäßige Behandlung von Asthma bronchiale, bei<br />
der die Anwendung eines Kombinationsprodukts (von inhalativem Kortikosteroid und lang wirksamem<br />
Beta-2-Sympathikomimetikum) angezeigt ist:<br />
• bei Patienten, die mit inhalativen Kortikosteroiden und inhalativen kurz wirksamen Beta-2-Agonisten<br />
zur bedarfsweisen Inhalation nicht ausreichend eingestellt sind, oder<br />
• bei Patienten, die mit inhalativen Steroiden und lang wirksamen Beta-2-Sympathikomimetika bereits<br />
ausreichend eingestellt sind.<br />
Neue Technologie<br />
Mit der neuen extrafeinen Fixkombination<br />
FOSTER aus 100 μg des bewährten<br />
Steroids Beclometason und 6 μg des<br />
lang wirksamen Beta-2-Sympathomimetikums<br />
Formoterol ist nun eine neue<br />
Therapieoption für Asthma bronchiale<br />
verfügbar. Der synergistische Effekt dieser<br />
beiden Substanzen ist schon länger<br />
bekannt. In der neuen Kombination liegen<br />
die Teilchen beider Wirkstoffe in extrafeiner<br />
Formulierung vor und können<br />
somit beide den gesamten Bronchialbaum<br />
erreichen – und das mit jedem Hub!<br />
Die neue Fixkombination ermöglicht<br />
den Asthmapatienten bereits unter vergleichsweise<br />
niedriger Steroiddosierung<br />
die angestrebte Symptomkontrolle mit<br />
entsprechender Verbesserung der Lungenfunktion.<br />
Die ICAT-Studien (Inhaled<br />
Combination Asthma Treatment) konnten<br />
dies eindrucksvoll beweisen: Im Kopfan-Kopf-Vergleich<br />
mit zwei etablierten<br />
Kombinationspräparaten konnte die neue<br />
extrafeine Fixkombination eine mindestens<br />
ebenbürtige Wirkung aufweisen.<br />
In der multizentrischen, doppelblinden<br />
und randomisierten ICAT-SE-Studie<br />
(Papi et al. Allergy 2007; 62; 1182-1188)<br />
wurden 228 Patienten mit mittelgradigem<br />
bis schwerem Asthma bronchiale<br />
eingeschlossen. Die Teilnehmer der Studie<br />
wurden entweder mit der neuen Fixkombination<br />
mit einer Tagesdosierung<br />
400 μg Beclometason plus 24 μg Formo-<br />
seite 6 DER MEDIZINER 5/<strong>2008</strong>