Solar artner für: rtner für - Wir Ochtersumer
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intErViEW in OcHtErSum<br />
„mein von Gott geschenktes Lebenszeitkonto<br />
habe ich nicht nur <strong>für</strong> mich verbraucht“<br />
Klaus Aleith engagiert sich <strong>für</strong> die Jüdische Kultusgemeinde Hildesheim<br />
Klaus Aleith, 1935 in Berlin<br />
geboren, ist gelernter<br />
Stadtinspektor und hat<br />
über 30 Jahre als Geschäftsführer<br />
der damaligen<br />
Gewerkschaft Öffentliche<br />
dienste, transport<br />
und Verkehr in Hildesheim<br />
gearbeitet. Seit 1965 ist<br />
er verheiratet, mit seiner<br />
Frau marlene lebt er seit<br />
40 Jahren in Ochtersum.<br />
nach seiner Pensionierung<br />
war er jahrelang mitglied des Ortsrates<br />
und stellvertretender Ortsbürgermeister. Er<br />
hat den Freundeskreis des Altenheims am<br />
Steinberg initiiert und war mehr als zehn<br />
Jahre sein Sprecher. darüber hinaus war er<br />
Gründungsmitglied des Jugendfördervereins.<br />
Er engagiert sich bis heute als Sekretär der<br />
Jüdischen Kultusgemeinde in Hildesheim.<br />
nach wie vor ist er in der SPd aktiv, in der er<br />
seit 52 Jahren mitglied ist.<br />
Welche Überschrift sollte ein Porträt über<br />
Sie tragen?<br />
„Menschlichkeit hat einen Namen.“ Das<br />
sage ich ohne Selbstverliebtheit.<br />
Wenn Sie nicht Geschäftsführer einer Gewerkschaft<br />
geworden wären, was dann?<br />
Ganz sicher Gewerkschaftssekretär, hilfsweise<br />
Religionswissenschaftler mit dem Schwerpunkt<br />
Judaistik.<br />
Was bedeutet Ochtersum <strong>für</strong> Sie?<br />
Für mich bedeutet Ochtersum mein Zuhause<br />
und Heimat im besten Sinne.<br />
jetzt: Phoenixstraße 2, 31137 Hildesheim<br />
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der Platz in Ochtersum, den Sie privat am<br />
liebsten mögen?<br />
Es gibt zwei Stellen, die eine unwiderstehliche<br />
Anziehungskraft auf mich ausüben: der<br />
Eilers Teich mit seiner puren Dorfidylle und<br />
die Südseite des Steinbergs mit dem Blick<br />
auf das Kloster Marienrode, umgeben von<br />
einer zauberhaften Landschaft.<br />
Ein aktueller Buchtipp vom nachttisch?<br />
„Was ich glaube“. In seinem Buch beschreibt<br />
Hans Küng glaubwürdig, dass Christen und<br />
Juden an den einen Gott Abrahams, Isaaks<br />
und Jakobs glauben. Außerdem begleitet<br />
mich das Buch „Der kleine Prinz“ von Antoine<br />
de Saint-Exupéry, das ich schon oft gelesen<br />
habe, aber bestimmt nicht zum letzten<br />
Mal.<br />
Für einen tag würden Sie gern wer sein?<br />
Kurt Machens. Ich würde ihm dann in aller<br />
Freundschaft zeigen, wie Oberbürgermeister<br />
der Stadt Hildesheim geht.<br />
Welches Bild sehen Sie von ihrem Schreibtisch<br />
aus?<br />
Den Steinberg.<br />
Was können Sie nicht ausstehen?<br />
Gewalt, Hass, Neid und Intoleranz.<br />
Was gefällt ihnen an sich besonders?<br />
Mein Humor.<br />
Was mögen Sie an sich gar nicht?<br />
Meine Probleme sind Ruhelosigkeit, Ungeduld<br />
und Gutgläubigkeit. Im Übrigen mag<br />
ich mich schon.<br />
mai_2012<br />
Auf welche Leistung sind Sie besonders stolz?<br />
Mein mir von Gott geschenktes Lebenszeitkonto<br />
habe ich nicht nur <strong>für</strong> mich verbraucht,<br />
sondern viel davon anderen Menschen<br />
abgegeben. In besonderer Weise lebe<br />
ich jede der 52 Wochen im Jahr die Woche<br />
der Brüderlichkeit/Schwesterlichkeit, indem<br />
ich die in Hildesheim ansässigen jüdischen<br />
Mitbürger unterstütze und begleite.<br />
Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, was<br />
würden Sie sich wünschen?<br />
Frieden.<br />
Haben Sie ein Lebensmotto?<br />
Vielleicht das: Wenn man herausfände, wie<br />
man leben sollte, wüsste man, was es eigentlich<br />
bedeutet.<br />
Was halten Sie von dem kürzlich veröffentlichten<br />
Gedicht von Günter Grass?<br />
Hätte er doch geschwiegen. Das ist das Bedürfnis<br />
eines alten Mannes, der mit seinem<br />
„Gedicht“ nichts anderes tut, als seine Vergessens-Ängste<br />
zu bekämpfen. Nicht Israel<br />
bedroht den Iran, sondern umgekehrt. In<br />
diesem Zusammenhang sei mir der Hinweis<br />
erlaubt, dass ich nicht immer mit dem politischen<br />
Handeln Israels einverstanden bin.<br />
und was ich noch sagen wollte:<br />
Ich möchte aus Überzeugung anmerken,<br />
dass die Zeitung „<strong>Wir</strong> <strong>Ochtersumer</strong>“ Journalismus<br />
im besten Sinne ist. Sie verbindet<br />
die in im Ortsteil lebenden Menschen und<br />
ist inzwischen zu einer nicht mehr wegzudenkenden<br />
<strong>Ochtersumer</strong> Institution geworden.