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ABI 2011 - Nordkurier

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SONNABEND/SONNTAG, 9./10. JULI <strong>2011</strong><br />

Gespannt auf neue Wege<br />

Abitur in der Tasche, Kurs auf Veränderung: Abiturienten wie Paul<br />

David, Tom Stange und Vivien Heuser (rechtes Foto, von links) aus<br />

Neubrandenburg starten in die Sommerferien und freuen sich auf<br />

die neuen Wege, die vor ihnen liegen. Anton Brunies (2. von rechts)<br />

bleibt noch ein bisschen auf dem bisherigen Pfad, er wird ein Schuljahr<br />

dranhängen, um seinen Durchschnitt zu verbessern. Sein Ziel<br />

hat er fest im Visier — Lehrer werden. In Pasewalk machen sich die<br />

Abiturienten Matti Fehrmann, Monika Wojcicka, Franziska Hiller<br />

und Steffi Manske (oben, von links) ebenfalls auf den Weg in einen<br />

neuen Lebensabschnitt. Ihr selbstgewähltes Abitur-Motto: „AB In die<br />

Zukunft“. Fotos: Udo Zander<br />

Mit der Erfolgswelle unterwegs<br />

Ein Super-Durchschnitt auf dem Abi-Zeugnis<br />

und Erfolge beim Schwimmen, Radeln,<br />

Laufen — Triathletin Marie-Luise Klietz hat die<br />

perfekte Welle erwischt. Sie will ihrem (Hochleistungs-)Sport<br />

treu bleiben. Beruflich muss<br />

sie sich entscheiden: Medizin studieren —<br />

oder doch lieber Pilotin werden?<br />

www.nordkurier.de/abi<strong>2011</strong>


Seite 2 Abitur Kurier<br />

Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli <strong>2011</strong><br />

WAREN RICHARD-WOSSIDLO-GYMNASIUM<br />

Richard-Wossidlo-Gymnasium Waren<br />

Lehrerin: Monika Dethloff 12v1<br />

Michelle Bärwald, Martin Blankenfeldt, Robert Bliesener, Eva Bröker, Marthe Cebula, Julian Heinrich, Tina Holzbach,<br />

Hauke Lars Honig, Philipp Jäcks, Nora Köpcke, Tom Krüger, Julie Lünse, Ole Müller, Paul Rettschlag, Jenni Scherle,<br />

Martin Schmidt, Renè Schröder, Anna Swolinsky, Anna-Sophie Thieke, Manfred Timm, Richard Ulm, Tom Ulrich,<br />

Nora Westphal, Nicole Wulf<br />

Richard-Wossidlo-Gymnasium Waren<br />

Lisa Bauer, Sandro Behrns, Maria-Teresa Branig, Martina Franz, Sarah Gottschalk, Anne Grawer, Janine Jürgens,<br />

Andreas Kehr, Erik Laars, Heinrich Linke, Maximilian Marbach, Jaleh Mohammad, Anabelle-Sophie Reißner,<br />

Hendrikje Rother, Max Runge, Laura-Theresia Schubert, Saskia Maria Schulze, Lisa Schwartz, Anna Staffeld,<br />

Johanna Steindorf-Sabath, Valentina-Maria Vögel, Malena Wiechers, Lena Wildermann<br />

Wichtige Wegweiser<br />

zum Wunsch-Studienplatz<br />

BONN (DAPD/DPA). Kaum ist nämlich<br />

die letzte Klausur geschafft,<br />

müssen sich viele Abiturienten bereits<br />

auf die nächste Prüfung vorbereiten.<br />

Denn einige Hochschulen<br />

machen die Zulassung für bestimmte<br />

Studiengänge vom Bestehen<br />

eines Eingangstests abhängig.<br />

Für welche Fachrichtungen die<br />

besonderen Regeln gelten und welche<br />

alternativen Bewerbungsverfahren<br />

bestehen, erläutert die<br />

Broschüre „Wege zum Studium“,<br />

die die Hochschulrektorenkonfe-<br />

IMPRESSUM<br />

Verleger<br />

Kurierverlags GmbH & Co. KG<br />

Friedrich-Engels-Ring 29<br />

17033 Neubrandenburg<br />

Geschäftsführung<br />

Lutz Schumacher (Vorsitz) 0395 4575-100<br />

Tilo Schelsky 0395 4575-200<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur<br />

Michael Seidel 0395 4575-400<br />

Verantwortlich für den Inhalt<br />

Marina Spreemann 0395 4575-232<br />

Friedrich-Engels-Ring 29<br />

17033 Neubrandenburg<br />

Die Redaktion übernimmt keine Gewähr für<br />

unverlangt eingesandte Manuskripte und<br />

behält sich das Recht der auszugsweisen<br />

Wiedergabe von Zuschriften vor.<br />

Veröffentlichungen müssen nicht mit der<br />

Meinung der Redaktion übereinstimmen.<br />

Verantwortliche für den Anzeigenteil<br />

Carsten Kottwitz 0395 4575-361<br />

Claudia Schneider 0395 4575-202<br />

Druck<br />

Nordost-Druck GmbH & Co. KG<br />

Lothar Prehn 0395 4575-605<br />

Flurstraße 2<br />

17034 Neubrandenburg<br />

Die Verlagsbeilage erscheint am 9.07.<strong>2011</strong><br />

in der Gesamtaufl age des <strong>Nordkurier</strong>.<br />

renz (HRK) herausgegeben hat und<br />

die im Internet abrufbar ist.<br />

Bewerbungen für Studiengänge<br />

mit einer örtlichen Zulassungsbeschränkung<br />

(hochschulinterner<br />

Numerus Clausus oder Eingangstest)<br />

müssen direkt an die Hochschule<br />

geschickt werden. Die Fristen<br />

für die Bewerbung werden im<br />

HRK-Hochschulkompass und meistens<br />

auch auf den Internetseiten<br />

der jeweiligen Hochschulen bekannt<br />

gegeben.<br />

Für Studiengänge ohne Zulas-<br />

MÜNCHEN (DPA). Viele Schüler<br />

möchten in den Ferien ihr Taschengeld<br />

aufbessern. „Für Jugendliche<br />

gelten aber strenge Regularien“,<br />

sagte Gertraud Wurm von der<br />

Agentur für Arbeit in München.<br />

„Kinder, die noch nicht 15 sind,<br />

dürfen zwei Stunden am Tag leichtere<br />

Arbeiten verrichten.“ Jugendliche<br />

zwischen 15 und 18 Jahren dürfen<br />

bis zum 18. Geburtstag nicht<br />

mehr als 8,5 Stunden täglich und<br />

nicht länger als 40 Stunden pro Woche<br />

arbeiten.<br />

Für den Nebenjob brauchen sie<br />

die Zustimmung der Eltern. Da das<br />

Angebot an Nebenjobs allerdings<br />

in den meisten Regionen begrenzt<br />

ist, sollten sich die Schüler mit<br />

ihren Bewerbungen beeilen: Wer<br />

Lehrerin: Edda Förster 12v2<br />

sungsbeschränkung, für die keine<br />

Bewerbung, aber eine Anmeldung<br />

erforderlich ist, müssen die notwendigen<br />

Unterlagen direkt und<br />

fristgerecht bei der Hochschule abgegeben<br />

werden. Wer Medizin,<br />

Pharmazie, Tiermedizin oder Zahnmedizin<br />

studieren will, muss sich<br />

bis zum 15. Juli bei der Stiftung für<br />

Hochschulzulassung bewerben.<br />

@!www.hrk.de/de/download/dateien/<br />

Wege_zum_Studium_<strong>2011</strong>-2012.pdf<br />

@!www.hochschulkompass.de<br />

@!www.hochschulstart.de<br />

Ferienjob am Band statt<br />

Faulenzen im Freibad<br />

kann, kümmert sich besser rechtzeitig,<br />

so Wurm. Die Berufsberaterin<br />

rät, im Regionalblatt auf Anzeigen<br />

zu achten, bei der Jobbörse der<br />

Agentur für Arbeit unter Helferjobs<br />

zu schauen oder vielleicht direkt<br />

bei Firmen nachzufragen.<br />

Eltern sollten ihre Kinder auf jeden<br />

Fall ermutigen, in den Ferien<br />

zu jobben. „So bekommen die Jugendlichen<br />

einen Einblick in andere<br />

Arbeitswelten“, erklärt Wurm.<br />

„Ein Nebeneffekt ist oft, dass die<br />

Kinder wieder gerne zur Schule gehen.“<br />

Wer im Sommer drei Wochen<br />

in einem Geschäft geholfen<br />

oder am Band in der Fabrik gestanden<br />

habe, wisse hinterher vielleicht,<br />

welche Vorstellungen er von<br />

seinem Berufsleben habe.<br />

Aus dem Inhalt<br />

Demmin<br />

Goethe-Gymnasium - Musikgymnasium ................................................................................................ Seite 4<br />

Malchow<br />

Fleesenseeschule ........................................................................................................................................... Seite 14<br />

Röbel<br />

Joliot-Curie-Gymnasium .............................................................................................................................. Seite 6<br />

Waren<br />

Richard-Wossidlo-Gymnasium ................................................................................................................... Seite 2<br />

Berufliche Schule des Landkreises Müritz ......................................................................................... Seite 10<br />

Torgelow am See<br />

Schloss Torgelow - Privates Internatsgymnasium ........................................................................ Seite 16<br />

Malchin<br />

Fritz-Greve-Gymnasium .............................................................................................................................. Seite 14<br />

Berufliche Schule Malchin ........................................................................................................................... Seite 14<br />

Teterow<br />

Europaschule Gymnasium Teterow ......................................................................................................... Seite 5<br />

Stavenhagen<br />

Reuterstädter Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe ......................................................... Seite 16<br />

Gützkow<br />

Schlossgymnasium .......................................................................................................................................... Seite 8<br />

Bildnachweis<br />

Fotos der Abiturklassen:<br />

Fotostudio Michael Schuh<br />

Katharina Lübcke<br />

Das einzige Kriterium der Pädagogik ist die Freiheit,<br />

die einzige Methode ist die Erfahrung.<br />

Leo Tolstoi<br />

Erzähle mir und ich vergesse. Zeige mir und ich erinnere.<br />

Lass mich tun und ich verstehe.<br />

Konfuzius<br />

Ich gebe Ratschläge immer weiter. Es ist das einzige, was man damit anfangen kann.<br />

Oscar Wilde<br />

Es ist für Lehrende anstrengend, dafür zu sorgen, dass sich die Lernenden anstrengen.<br />

Hubert Markl, Max-Planck-Gesellschaft<br />

Der Unterricht tötet unsere Fähigkeit, uns zu wundern.<br />

Nur ein Genie kann davon unverdorben bleiben.<br />

Albert Einstein<br />

Es gibt mehr Schätze in Büchern als Piratenbeute auf der Schatzinsel...<br />

und das Beste ist, du kannst diesen Reichtum jeden Tag deines Lebens genießen.<br />

Walt Disney<br />

Bildung kommt von Bildschirm und nicht von Buch, sonst hieße es ja Buchung.<br />

Dieter Hildebrandt<br />

Bildung besteht hauptsächlich aus dem, was wir verlernt haben.<br />

Mark Twain<br />

Eine Fähigkeit, die nicht täglich zunimmt, geht täglich ein Stück zurück.<br />

Chinesisches Sprichwort<br />

Franziska Gerhard<br />

Stephan Radtke<br />

Esther Stosch<br />

Eckhard Kruse<br />

Bildbearbeitung:<br />

Fundusgalerie<br />

Schlaue Sätze übers Lernen


Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli <strong>2011</strong><br />

Franziska Hiller und Tim Wittkopp zeigen das Pasewalker Abi-Motto. Foto unten: Die Pasewalker Gymnasiasten Monika Wojcicka, Matti Fehrmann,<br />

Anja Löffelholz (links, von vorn nach hinten), Alexander Holtz, Steffi Manske und Maximilian Podein (rechts, von vorn nach hinten). FOTO: UDO ZANDER<br />

Abiturienten starten in Pasewalk:<br />

„Ab In die Zukunft“<br />

PLÄNE Opernsänger, Lehrer,<br />

Chemiker: Franziska,<br />

Matti, Monika und die<br />

anderen haben viel vor.<br />

Sie nehmen ein bisschen<br />

wehmütig Abschied und<br />

freuen sich auf Neues.<br />

VON MARINA SPREEMANN<br />

PASEWALK. Eine zerfließende Uhr<br />

mit einem Zeiger, der auf den Betrachter<br />

deutet, und dem Schriftzug<br />

„Ab In die Zukunft <strong>2011</strong>“ ist an<br />

der Heckscheibe etlicher Autos in<br />

der Umgebung von Pasewalk zu sehen.<br />

Am Steuer sitzt dann – höchstwahrscheinlich<br />

– einer der gut<br />

40 Abiturienten des Pasewalker<br />

Oskar-Picht-Gymnasiums.<br />

Über das Motto ihrer letzten<br />

Schulwochen haben die jungen<br />

Leute lange nachgedacht. „Uns ist<br />

zuerst nichts Passendes eingefallen.<br />

Manches gab es bereits an der<br />

Schule, anderes war irgendwie<br />

niveaulos. Aber dann<br />

hatte Matti die zündende<br />

Idee“, erinnert sich<br />

Franziska Hiller. „Wir<br />

sind schon stolz, dass<br />

wir nicht einfach irgendwas<br />

aus dem Internet<br />

genommen haben.<br />

Auch das Logo hat jemand<br />

von uns selbst<br />

entwickelt.“<br />

Für Matti<br />

Fehr-<br />

mann, der die Idee einbrachte,<br />

steht das Motto vor allem für Veränderung.<br />

„Jeder von uns geht ja jetzt<br />

woanders hin und sammelt neue<br />

Erfahrungen.“ Gleichzeitig sehe er<br />

darin aber auch einen Hinweis auf<br />

Beständigkeit. „Man versucht ja<br />

schon, etwas von der Jugend zu behalten<br />

und bei seinen Basics zu<br />

bleiben“, erklärt er.<br />

Die Weichen für das „Leben<br />

nach der Schule“ haben alle bereits<br />

gestellt, auch wenn noch nicht jeder<br />

so ganz genau weiß, wo die Reise<br />

in die Zukunft hingehen soll.<br />

Franziska Hiller zum Beispiel will<br />

erst einmal ein Jahr Auszeit nehmen.<br />

„Ich arbeite eine Zeitlang bei<br />

einer Filmfirma in Berlin. Da hatte<br />

ich schon mal ein Praktikum gemacht.<br />

Das ist sehr vielseitig, ich<br />

durfte Drehbücher lesen, Drehorte<br />

mit auswählen und beim Dreh dabei<br />

sein. Danach gehe ich einen Monat<br />

nach Frankreich und einen<br />

nach Italien. Ich bin einfach noch<br />

nicht sicher, was ich will, sozusagen<br />

in der Selbstfindungsphase,<br />

mal sehen, wohin es mich treibt.“<br />

Auf jeden Fall werde sie sich an<br />

der Musikhochschule bewerben.<br />

„Operngesang ist mein Hobby, aber<br />

ich weiß nicht, ob ich<br />

gut genug bin für<br />

die Bühne.<br />

Wenn ich es allerdings<br />

nicht<br />

versuche, är-<br />

gere ich mich vielleicht später über<br />

die vertane Chance“, sagt die dunkelhaarige<br />

junge Frau, die später<br />

gern in Sachsen oder Thüringen leben<br />

würde, weil ihre Familie von<br />

dort stammt.<br />

Auch mit dem Lehrerjob habe<br />

sie schon geliebäugelt. „Das ist<br />

eigentlich ein toller Beruf. Da hat<br />

man großen Anteil an der Entwicklung<br />

anderer Menschen. Wir haben<br />

so viel Zeit mit unseren Lehrern<br />

verbracht, vielleicht mehr als mit<br />

den Eltern. Das ist<br />

sehr prägend“, erläutert<br />

sie ihre Überlegungen.<br />

Bei Matti läuft sie<br />

damit offene Türen<br />

ein. Er will Lehramt in<br />

Rostock studieren, das steht für<br />

ihn fest. Am liebsten wäre ihm die<br />

Fächerkombination Chemie und<br />

Sport. Mit-Abiturientin Steffi Manske<br />

hat ebenfalls „über viele Jahre<br />

das Lehramt angestrebt“, wie sie<br />

sagt. „Jetzt bin ich mir nicht mehr<br />

so sicher, ob ich dem Stress wirklich<br />

gewachsen bin.“<br />

Deshalb wolle sie nach ein paar<br />

Wochen jobben bei einer Handelskette<br />

ein Soziales Jahr absolvieren.<br />

Dann muss<br />

sie sich<br />

entscheiden:Lehrer-Stu-<br />

dium oder doch lieber eine Banklehre?<br />

Klar ist für sie, dass sie auch<br />

später in Norddeutschland bleiben<br />

möchte.<br />

Monika Wojcicka, die vor drei<br />

Jahren mit ihrer Familie aus dem<br />

polnischen Stettin nach Pasewalk<br />

gezogen ist, will auf jeden Fall<br />

Chemie studieren. „Das macht mir<br />

einfach Spaß“, ist sie sich sicher.<br />

Ob sie dann später in einem Labor,<br />

bei einer Firma oder doch als Chemielehrerin<br />

an einer Schule arbeiten<br />

will, weiß sie da-<br />

gegen nicht so genau.<br />

Eines ist sicher, auf<br />

alle vier Pasewalker<br />

Abiturienten wartet<br />

ein neuer Lebensabschnitt.<br />

Sie freuen sich<br />

auf die erste eigene Wohnung, auf<br />

mehr Selbstständigkeit, natürlich<br />

auf das erste selbst verdiente Geld.<br />

Für Matti ist es besonders spannend,<br />

dass er viele neue Leute kennen<br />

lernen wird. „Das ist für mich<br />

einfach wichtig.“<br />

Andererseits werde er die Leute<br />

aus der Schulzeit vermissen. „Einige<br />

kenne ich seit der 1. Klasse, fast<br />

mein halbes Leben lang also“, sagt<br />

er. Ihm werde aber wohl auch der<br />

geregelte Ablauf fehlen. „Als Schüler<br />

wird einem ja doch eine<br />

Menge Verantwortung abgenommen.“<br />

Trotz des Abschieds<br />

freuen sich alle<br />

auf das Neue. Also: Ab In<br />

die Zukunft.<br />

Abi2012<br />

wir haben<br />

fertig<br />

Abi2012<br />

Abi2012 Alles begann mit einer Schultüte — danke für den Stoff<br />

Veni,<br />

Abi2012<br />

vidi,<br />

Abi2012 und noch lange nicht erwachsen<br />

abi<br />

Helden<br />

wir wir<br />

Abi2012<br />

Ideen für das Motto der Zukunft<br />

Mit der<br />

Lizenz zum<br />

Studium<br />

Abi2012<br />

Yes,<br />

we can<br />

Der nächste Abi-Jahrgang kommt bestimmt.<br />

Und für die meisten gehört ein Motto einfach dazu.<br />

Hier ein paar Anregungen:<br />

Abi2012<br />

Hinterher ist<br />

man immer<br />

klüger<br />

Abitur Kurier Seite 3<br />

„Mal sehen,<br />

wohin es mich<br />

treibt.“<br />

Leidenschaft<br />

für Musik soll nicht<br />

in Zwang ausarten<br />

DILEMMA Michel Becker<br />

ist Musiker durch und<br />

durch. Er hadert mit<br />

seinem Berufswunsch:<br />

Musiker oder Ingenieur?<br />

VON PAULINA JASMER<br />

MEDOW. Da musste Michel Becker<br />

aus Medow vor gut zehn Jahren<br />

erstmal Flöte spielen lernen. Das<br />

war eine Voraussetzung, bevor er<br />

überhaupt an seine eigentliche Leidenschaft<br />

„Schlagzeug“ denken<br />

konnte. „Meine Eltern wollten testen,<br />

wie ernst es mir<br />

mit der Musik ist“,<br />

sagt der 18-Jährige.<br />

Und sie entschieden<br />

sich für ihren Test ausgerechnet<br />

für die Flöte,<br />

eher ein Gegenpol<br />

zum Schlagzeug. Aber: Michel hielt<br />

tapfer durch, ganze zwei Jahre<br />

lang. Dann winkte das Schlagzeug-<br />

Spiel, und – es war nicht anders zu<br />

erwarten: „Heute weiß ich nichts<br />

mehr mit der Flöte anzufangen“,<br />

gesteht der Medower. Er spielt in<br />

Bands in Greifswald und in<br />

Schwedt, er tritt regelmäßig mit<br />

anderen Gruppen auf und lässt es<br />

auch bei so mancher Familienfeier<br />

ordentlich krachen.<br />

Da sollte der Berufswunsch klar<br />

auf der Hand liegen, zumal Michels<br />

Mama ihm wohl den Rhythmus<br />

mit in die Wiege gelegt hat.<br />

„Ich hatte es auch wirklich erwo-<br />

„Test, wie<br />

ernst es mit<br />

der Musik ist."<br />

gen, Musiker zu werden und damit<br />

mein Geld zu verdienen“, sagt Michel.<br />

„Es ist mir letztlich aber doch<br />

zu riskant. Es gibt eben viele gute<br />

Musiker, da hat man es schwer“, erklärt<br />

er. Und Musik machen zu<br />

müssen, damit er auf Zwang seine<br />

Brötchen verdient, das will Michel<br />

auf keinen Fall. Musikalische Gene<br />

hin oder her, denn Michels Vater<br />

ist Ingenieur und: „Technik interessiert<br />

mich auch brennend“, erzählt<br />

Michel von seiner zweiten Leidenschaft,<br />

die nicht so risikoreich ist.<br />

Mathe und Physik hätten ihn<br />

schon immer interessiert und der<br />

Beruf des Ingenieurs sei eben doch<br />

sicherer als die vage Hoffnung, von<br />

der Musik leben zu<br />

können. „Dann bleibt<br />

die Musik eben mein<br />

geliebtes Hobby“, so<br />

Michel Becker. Das<br />

klingt recht abgeklärt,<br />

doch auf die Frage,<br />

was denn nun beruflich wirklich<br />

ansteht, sagt Michel: „Erst einmal<br />

ein Jahr Bundesfreiwilligendienst.“<br />

Und dann? „Weiß ich noch nicht<br />

genau“, meint Michel. Er denkt<br />

noch einmal über beide Möglichkeiten<br />

nach. So richtig, so mit ganzem<br />

Herzen und Verstand hat er<br />

sich noch zu keiner Entscheidung<br />

durchgerungen.<br />

Für den Medower steht allerdings<br />

fest: „Ich will auf alle Fälle<br />

eine Musik-Aufnahmeprüfung für<br />

die Uni machen, mal schauen, was<br />

passiert.“<br />

Michel Becker aus Medow spielt mit Leib und Seele Schlagzeug. Er setzt für<br />

seine Zukunft aber eher auf Sicherheit als auf Musik. FOTO: PAULINA JASMER<br />

...ist bei uns reserviert<br />

in unseren Studiengängen:<br />

Agrarwirtschaft, Bioprodukttechnologie<br />

Lebensmitteltechnologie, Geodäsie und<br />

Messtechnik, Geoinformatik,<br />

Landschaftsarchitektur, Naturschutz und<br />

Landnutzungsplanung<br />

Hochschule Neubrandenburg<br />

Brodaer Straße 2<br />

17033 Neubrandenburg<br />

Studienberatung<br />

Telefon: 0395 5693-1101<br />

E-Mail: zsb@hs-nb.de<br />

www.hs-nb.de<br />

www.dein-platz.info


Seite 4 Abitur Kurier<br />

Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli <strong>2011</strong><br />

Goethe-Gymnasium Demmin<br />

Goethe-Gymnasium Demmin<br />

DEMMIN GOETHE-GYMNASIUM – MUSIKGYMNASIUM<br />

Lehrerin: Frau Schiemann<br />

Thor Birkholz, Christoph Daus, Tino Daus, Julia Deutscher, Nancy Dobbert, Judith Eschenburg, Alexander Gaer,<br />

Alexandra Haßler, Luisa Kell, Kathrin Kurtz, Paul Pehlgrim, Philipp Schmuhl, David Sengebusch, Christoph Stuth,<br />

Anja Timm, Felix Voß, Henry Warnke, Lisann Wassermann, Fiene Weißhoff, Lisa Wendt, Franziska Zywietz<br />

Lehrerin: Frau Behrendt<br />

12a<br />

12c<br />

Tilman Albrecht, Susanne Arndt, Pauline Blücher, Samir Bouadjadja, Laura Buhrmester, Philipp Eisermann, Max Griesch,<br />

Kirsten Hasenbein, Jolanda Höppner, Nico Johannsen, Carl Gerhard Korthase, Sophie Leinweber, Laura Marie Löber,<br />

Nicole Lübke, Philip Lüthke, Alexander Rösner, Marie Lisa Staak, Linda Streich<br />

Das clevere Konto<br />

zum Weitersagen:<br />

Sparkassen-Finanzgruppe<br />

s Sparkasse<br />

Neubrandenburg-Demmin<br />

First Cash ist das kostenlose Sparkassen-Jugendgirokonto mit3%p.a.Verzinsung bis zu einem Kontoguthaben<br />

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Filialen oder unter www.spk-nbdm.de. Wenn's um Geld geht – Sparkasse.<br />

Goethe-Gymnasium Demmin<br />

Vom Reck direkt<br />

ins Studium<br />

ZUKUNFT Ein begeisterter<br />

Athlet mit Traum-<br />

Durchschnitt beim Abi<br />

ist er auf jeden Fall.<br />

Doch nun den Sport zum<br />

Beruf machen? Peter<br />

Maaß hat andere Pläne.<br />

VON DAJANA RICHTER<br />

BERKHOLZ. Peter Maaß ist athletisch<br />

gebaut. Es ist auf den ersten<br />

Blick zu erkennen, dass man einen<br />

begeisterten Sportler vor sich hat.<br />

Das macht sich auch beim Abitur<br />

des 20-Jährigen aus dem Dorf Berkholz<br />

bei Boitzenburg bemerkbar.<br />

Bei der Sportprüfung erzielt er im<br />

Geräteturnen 15 Punkte – besser<br />

geht es nicht. „Ich habe am Reck<br />

keine Abzüge und damit 10,0<br />

Punkte bekommen.“ Das habe<br />

es am Templiner Gymnasium<br />

bisher noch nicht gegeben,<br />

sagt man an der Schule.<br />

Doch Peter hat nicht nur<br />

Muckis. Auch in seinen anderen<br />

Prüfungsfächern Englisch,<br />

Mathematik und Geografie<br />

beweist er viel Grips<br />

und besteht mit Bravour.<br />

„Ich war von den Ergebnissen<br />

selbst wirklich positiv<br />

überrascht. Besonders in<br />

der Matheprüfung hätte<br />

ich niemals mit 15 Punktenge-<br />

rechnet.“ Sein Abi-Durchschnitt<br />

liegt am Ende bei glanzvollen<br />

1,1.<br />

Sind drei der Prüfungsfächer<br />

eher eine Pflicht, gilt das Turnen<br />

für ihn als Kür. „Sport mache ich<br />

eigentlich schon immer gern“,<br />

erinnert er sich. „Solange es nichts<br />

mit Bällen zu tun hat. Denn da bin<br />

ich leider echt unbegabt. Das heißt<br />

nicht, dass mir zum Beispiel Fußball<br />

keinen Spaß macht, aber ich<br />

habe einfach kein Ballgefühl“, erklärt<br />

er.<br />

Alternativen zum Ballsport sind<br />

aber ziemlich schnell gefunden.<br />

„Seit der zehnten Klasse bin ich am<br />

Gymnasium in der Geräteturnen-<br />

AG“, sagt Peter. Davor habe er<br />

schon vieles ausprobiert. „Früher<br />

habe ich zum Beispiel gerungen.“<br />

Zu diesem Sport sei er über seinen<br />

Vater gekommen. „Er war darin zu<br />

DDR-Zeiten mal ganz erfolgreich<br />

und ist bei den Junioren sogar<br />

Vize-Europameister geworden“, erzählt<br />

der Abiturient nicht ohne<br />

Stolz.<br />

„Doch aus dem Ringen ist bei<br />

mir mit der Zeit Judo geworden,<br />

und irgendwann bin ich beim<br />

Geräteturnen angekommen“,<br />

erklärt er. Parallel dazu beginnt er<br />

ins Fitnessstudio zu gehen. „Diese<br />

Kombination passt für mich gut,<br />

denn der Muskelaufbau ist beim<br />

Turnen sehr wichtig.“ Trotzdem<br />

sei das alles nur ein Hobby, und er<br />

sei nie zu Wettkämpfen gefahren.<br />

„Ich glaube, für Wettkämpfe habe<br />

ich auch viel zu spät damit angefangen“,<br />

schätzt er ein.<br />

Sein Paradegerät beim Turnen<br />

ist das Reck. „Da machen die vielfältigen<br />

Übungen einfach am meisten<br />

Spaß“, schwärmt er. So verwundert<br />

es nicht,<br />

dass dieses<br />

Gerät Teil<br />

seiner Kür<br />

bei der Abi-<br />

Prüfung<br />

ist. „Wir<br />

konnten<br />

im Vor-<br />

Peter Maaß startet mit sportlichem<br />

Schwung ins Studium.<br />

FOTO: DAJANA RICHTER<br />

Lehrerin: Frau Kuttke<br />

12b<br />

Lennard Sebastian Andresen, Nils Bickert, Marcus Blücher, Andy Brokopf, Natalie Ellwitz, Ida-Marie Fernow, Peter Ganz,<br />

Luisa Hefter, Annika Hoth, Maika Jahn, Stephanie Koch, Mirco Kraenz, Philipp Lockstädt, Cornelia Mau, Christina Mau,<br />

Oliver Rakowski, Nils Schultz, Lisa Strandt, Georg Stäcker, Thilo Stöwesand, Christoph Zahn<br />

feld drei Disziplinen festlegen. Ich<br />

habe mich für Barren, Reck und<br />

Sprung entschieden.“ In der AG<br />

hat er sich ganz gezielt vorbereitet.<br />

In den letzten Wochen vor der Prüfung<br />

hat er sogar bis zu vier Mal wöchentlich<br />

die Turnhalle aufgesucht.<br />

Nun, mit dem Abitur in der<br />

Tasche, möchte er studieren. Doch<br />

nicht etwa Sport. Nein, seine Wahl<br />

fällt auf die Zahnmedizin. „Sport<br />

wollen so viele machen, und da<br />

sind die beruflichen Möglichkeiten<br />

nach dem Studium häufig<br />

begrenzt“, ist sich der Abiturient<br />

sicher.<br />

Erst vor einem halben Jahr hat<br />

er diesen Entschluss gefasst. Auch<br />

hierbei spielt seine Familie eine<br />

Rolle. „Meine Tante und mein<br />

Halbbruder haben auch diesen<br />

Beruf“, erklärt er und lacht:<br />

„Außerdem sucht meine Tante<br />

ja auch mal einen Nachfolger<br />

für ihre<br />

Praxis, so bietet sich das<br />

an.“<br />

Bewerben möchte er<br />

sich nun in Berlin an der<br />

Charité. An der Universitätsklinik<br />

gebe es aber jedes<br />

Jahr sehr viele Bewerber<br />

auf nur wenige Plätze.<br />

„Im vergangenen<br />

Jahr lag der Numerus<br />

Clausus bei 1,1. Ich bin<br />

also noch ganz optimistisch.<br />

Ansonsten würde<br />

ich auch bis zu einem<br />

Jahr warten, das wäre es mir<br />

wert“ sagt der Uckermärker. Alternativen<br />

wären für ihn die Universitäten<br />

in Greifswald,<br />

Rostock oder Dresden. „Ich möchte<br />

auf jeden Fall im Osten bleiben,<br />

denn momentan gibt es für mich<br />

einfach keinen Grund, von hier<br />

wegzugehen. Ich habe hier alles,<br />

was ich brauche.“<br />

Dass er nach dem Studium in<br />

die Uckermark zurückkehrt, kann<br />

er sich derzeit jedoch nicht vorstellen.<br />

„Der Ort muss schon etwas<br />

näher an einer größeren Stadt<br />

liegen“, sagt Peter. Sollte es mit der<br />

Praxis seiner Tante klappen, würde<br />

er nach Birkenwerder bei Berlin<br />

ziehen. Von dort stammt er auch<br />

ursprünglich. Erst als Achtklässler<br />

zog er mit der Familie in das<br />

uckermärkische Dörfchen Berkholz.<br />

Dem Sport will der 20-Jährige<br />

trotz Medizinstudium auf jeden<br />

Fall treu bleiben. So kann er sich<br />

auch in Zukunft vorstellen,<br />

weitere neue Sportarten auszuprobieren.<br />

Gerade im Bereich des<br />

Extremsports wie beispielsweise<br />

Fallschirmspringen, würde das<br />

Energiebündel gern noch einiges<br />

erleben. „Ich bin bei allem dabei,<br />

was den Adrenalinspiegel steigen<br />

lässt“, sagt der Abiturient und lächelt.


Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli <strong>2011</strong><br />

Netz für junge Christen<br />

ZIELSTREBIG Jonas Herrmann<br />

aus Neustrelitz<br />

weiß genau, was er will.<br />

Dass er den Kreisjugendkonvent<br />

im Kirchenkreis<br />

Stargard aufgebaut hat,<br />

wird hoch geschätzt.<br />

VON BIRGIT LANGKABEL<br />

NEUSTRELITZ. Der junge Mann fällt<br />

auf. Und Spitznamen werden ganz<br />

schnell vergeben, auch am Carolinum<br />

Neustrelitz. Als „Jesus“ war<br />

dort der 19-jährige Jonas Herrmann<br />

bekannt. Und das war nicht<br />

immer nett gemeint.<br />

Er selbst, sehr<br />

schlank mit langem<br />

blondem Haar und<br />

einer mitreißenden<br />

Ausstrahlung, sieht es<br />

heute gelassen und lächelt<br />

dazu. „So ist das<br />

eben, meine Freunde<br />

haben mich aber nie<br />

so genannt“, sagt er.<br />

Dann erzählt er, was er nach der<br />

Schulzeit vorhat. „Ich will Theologie<br />

studieren, möchte eventuell<br />

Pastor werden, aber auf jeden Fall<br />

in der Jugendarbeit der Evangelischen<br />

Kirche aktiv sein.“ Jonas<br />

wird zunächst in Schwerin ein<br />

sechsmonatiges Praktikum beim<br />

Amt für die Arbeit mit Kindern<br />

und Jugendlichen der Evangelisch-<br />

Lutherischen Landeskirche Meck-<br />

„Das Miteinander<br />

der<br />

Jugendlichen<br />

wieder lebendig<br />

gemacht.“<br />

Europaschule Gymnasium Teterow<br />

Europaschule Gymnasium Teterow<br />

lenburgs absolvieren. Ab März<br />

2012 will er mit dem Freiwilligendienst<br />

„weltwärts“ für ein Jahr in<br />

Indien sein, um sich danach wahrscheinlich<br />

in Rostock der Theologie<br />

zu widmen.<br />

Der ernsthafte junge Mann hat<br />

im Kirchenkreis Stargard den Kreisjugendkonvent<br />

aufgebaut und ist<br />

aktiv im Landesjugendkonvent,<br />

der Jugendselbstvertretung der<br />

Landeskirche. Es gehe im Kirchenkreis<br />

Stargard mit seinen 33 Kirchgemeinden<br />

um die Vernetzung der<br />

evangelischen Jugendgruppen, es<br />

gehe um Angebote, um Veranstaltungen.<br />

Acht Jugendliche treffen<br />

sich dazu regelmäßig, meist in Neustrelitz.<br />

Er halte „den Haufen zusammen“,<br />

bestätigt Jonas Herrmann<br />

lachend und meint bescheiden:<br />

„Dieses Organisie-<br />

ren macht mir richtig<br />

Spaß.“<br />

Der Neustrelitzer<br />

Pastor Reinhard Scholl<br />

sagt es deutlich: „Es ist<br />

bewundernswert: Jonas<br />

hat das Miteinander<br />

der Jugendlichen<br />

wieder lebendig gemacht.<br />

Innerhalb weniger Monate<br />

hat er in liebevoller, aber beharrlicher<br />

Einzelarbeit Pastoren, Jugendgruppen<br />

und Behörden kontaktiert<br />

und Leute gesucht, die mitziehen.“<br />

Dabei scheint Jonas neben all<br />

dem Organisatorischen ein genaues<br />

Gespür dafür zu haben, was junge<br />

Christen bewegt. Er war bei der<br />

Konfirmation der 14- und 15-Jähri-<br />

TETEROW EUROPASCHULE GYMNASIUM TETEROW<br />

gen vor wenigen Wochen in der<br />

Stadtkirche von Neustrelitz dabei.<br />

„Ich habe erst mit 16 Jahren verstanden,<br />

was dieses kirchliche Erwachsensein<br />

bedeutet“, erinnert er<br />

sich und setzt hinzu: „Man kann<br />

der gleichen Religion angehören,<br />

muss aber längst nicht den gleichen<br />

Glauben haben.“<br />

Sechsmal schon war der Neustrelitzer<br />

im französischen Taizé<br />

bei ökumenischen Jugendtreffen<br />

dabei. Die freien Diskussionen<br />

über Glaube und<br />

Religion mit Menschen aus<br />

vielen Ländern haben ihn<br />

inspiriert, die Bibel fasziniert<br />

ihn: „Ich will dieses<br />

Buch verstehen“,<br />

sagt er ruhig, aber bestimmt.<br />

Der Neustrelitzer,<br />

der jetzt einen 1,5er-<br />

Abi-Durchschnitt nach<br />

Hause trägt, möchte,<br />

Lehrer: Herr Borkenhagen<br />

dass sich die Kirche in Mecklenburg-Vorpommern<br />

als Träger von<br />

Jugendarbeit noch stärker etabliert.<br />

Jonas Herrmann hat sich eine Meinung<br />

dazu gebildet:<br />

„Die Kirche sollte<br />

mehr auf ihre Zukunft<br />

achten, dabei<br />

nicht so traditionell,<br />

sondern<br />

pragmatischer<br />

denken“, findet<br />

er und will<br />

dazu auch<br />

seinen<br />

eigenen<br />

Beitrag<br />

leisten.<br />

Der Neustrelitzer Abiturient Jonas Herrmann will Theologie studieren.<br />

Lehrerin: Frau Rückert 12a<br />

Hannes Donath, Anne Groneik, Anna Hahn, Marcus Hennek, Niclas Jahr, Hendrik Karl, Friederike Klausch,<br />

Sonja Krämer, Luisa Lichtner, Oliver Loetz, Felix Lüdtke, Axel Ludwigs, Julia Mintkewitz, Michael Nast, Maria Pott,<br />

Martin Pott, Laura-Christin Sassenscheidt, Anna Schüttpelz, David Schäufele, Philipp Spies, Michael Stoltmann,<br />

Juliane Wolff<br />

12b<br />

Ann-Marie Brassat, Patrick Dittner, Maxi Gabelin, Marleen Helms, Hannes Kagel, Philipp Kreutzheide, Nele Kieckhöfel,<br />

Wlada Kiricenko, Deborah Kohlstedt, Anne-Marie Krüger, Lea Meissner, Chi Nguyen Phuong, Patricia Sager, Kathrin<br />

Scharsitzke, Laura Schmidtke, Andre Schmidt, Denise Taschkuhn, Hannes Ziesemer<br />

Abitur Kurier Seite 5<br />

FOTO: BIRGIT LANGKABEL<br />

NEUBRANDENBURG (NK). Um 1750<br />

in Preußen – und die Abiturienten<br />

hätten sich die ganze Mühe sparen<br />

können. Eine extra Prüfung für<br />

den Besuch der Uni war nicht notwendig.<br />

Erst um 1788 waren in<br />

Preußen das Abiturreglement erlassen.<br />

Es geht zurück auf einen<br />

Mann namens Carl Ludwig Bauer,<br />

der am Lyceum in Hirschfeld 1776<br />

ein besonderes Examen eingeführt<br />

hatte. Am Joachimsthal'schen Gym-<br />

Viele offene Wege<br />

in die Zukunft<br />

VON MARINA SPREEMANN<br />

NEUBRANDENBURG. Ihr Lieblingsfach<br />

in der Schule? Für die 18-jährige<br />

Thy Linh Vu Thi ist es nicht<br />

leicht, sich zu entscheiden. „Kunst<br />

mag ich schon sehr gern, da habe<br />

ich überlegt, ob ich das beruflich<br />

machen und vielleicht Design studieren<br />

will. Aber der Markt ist ziemlich<br />

überlaufen“, sagt die Neubrandenburgerin<br />

ganz vernünftig, deren<br />

Eltern vor zwei Jahrzehnten<br />

aus Vietnam kamen. Mathe<br />

gefällt ihr genauso<br />

gut, „das ist logisch und<br />

man kann damit viel anfangen“,<br />

sagt sie. Aber<br />

Sprachen – das findet<br />

die junge Frau auch<br />

nicht schlecht.<br />

Sich jetzt fürs Studium<br />

auf eine Richtung<br />

festzulegen, fällt Thy<br />

Linh Vu Thi nicht weniger<br />

schwer. „Irgendwie<br />

habe ich Angst, mich falsch zu entscheiden<br />

und was Spannendes zu<br />

verpassen. Am liebsten würde ich<br />

studieren, studieren und immer<br />

weiter studieren.“<br />

Ein andere Option als ein Studium<br />

gab es für die 18-Jährige und<br />

ihre Eltern, die einen Textilhandel<br />

betreiben, noch nie. „Ich war auch<br />

schon in der Grundschule sehr gut.<br />

Damals waren meine Eltern da<br />

sehr streng und wollten mir alle<br />

Möglichkeiten bieten“, berichtet<br />

sie. Bildung spiele in ihrer Familie<br />

– zu der noch Thy Linhs 4 und 15<br />

Jahre alte Brüder gehören – eine<br />

Thy Linh Vu Thi<br />

Besonderes Examen vor der Uni<br />

nasium in Berlin gab es ähnliche<br />

Pläne. Wilhelm von Humboldt und<br />

Johann Wilhelm Süvern versuchten<br />

dann, eine verbindliche, einheitliche<br />

Reifeprüfung einzuführen,<br />

die in Latein, Griechisch,<br />

Deutsch, Mathematik, den historischen<br />

Fächern und Naturlehre abgelegt<br />

werden sollte. Allerdings<br />

konnten Studienwillige das zunächst<br />

durch Eignungstests an<br />

preußischen Universitäten umge-<br />

Jung. Flexibel. Frei.<br />

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* Jeweils Gesamtzahl bezogen auf die Sparkassen-Finanzgruppe.<br />

große Rolle. „Zuerst habe ich für<br />

meine Eltern gelernt, aber dann habe<br />

ich eigenen Ehrgeiz entwickelt.<br />

Ich bin fleißig und habe immer viel<br />

gearbeitet, alle Hausaufgaben gemacht<br />

und so.“ Allerdings müsse<br />

sie auch verstehen, was sie lerne.<br />

Ausgleich zur Schule fand Thy<br />

Linh immer beim Klavierspielen<br />

und beim Tanzen. „Ich tanze Hip<br />

Hop beim Sportclub in Neubrandenburg,<br />

nach Choreografien, aber<br />

auch Freestyle. Wir sind so 15 Leute.<br />

Beim Tanzen kann<br />

ich gut entspannen.“<br />

Dass sie ihre Geburtsstadt<br />

nach dem Sommer<br />

verlässt, steht inzwischen<br />

fest. Nach viel<br />

Nachdenken über eine<br />

Studienrichtung, dem<br />

„Schwanken“ zwischen<br />

Architektur, Lehramt,<br />

Medizin, Design, Mathematik<br />

hat sich die junge<br />

Frau entschieden. „Ich<br />

will International Management studieren<br />

und mich dann auf Tourismus<br />

und Hotellerie spezialisieren.<br />

Sprachen, Kultur, Kommunikation,<br />

ich denke, das liegt mir.“<br />

Die Entscheidung sei gefallen,<br />

„nachdem ich aufgehört habe, alle<br />

Leute zu befragen. Ich habe so viele<br />

Meinungen eingeholt, dass ich<br />

ganz vergessen hatte, auf mich<br />

selbst zu hören“, sagt sie. Jetzt<br />

wünscht sie sich, einen Studienplatz<br />

zu bekommen, erfolgreich zu<br />

studieren, nach dem Bachelor eine<br />

Zeit ins Ausland zu gehen und<br />

dann den Master zu machen.<br />

FOTO: MARINA SPREEMANN<br />

hen. Dem schob im Juni 1834 der<br />

preußische König Friedrich Wilhelm<br />

III. einen Riegel vor. Jeder<br />

Schüler der eine Uni besuchen wollte,<br />

musste von da an eine spezielle<br />

Prüfung bestehen.<br />

So schreiben Historiker auch die<br />

Verwendung des Wortes Abitur für<br />

den Nachweis der Hochschulbefähigung<br />

Preußen zu. Abitur wird abgeleitet<br />

von abire = davongehen,<br />

abiturire = abgehen werden.


Seite 6 Abitur Kurier<br />

Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli <strong>2011</strong><br />

Joliot-Curie-Gymnasium Röbel<br />

Carolin Auzinger, Michaela Bednarzik, Ronald Bednarzik, Anna-Helene Behnke, Anna Brust, Isabel Christ, Henrike Dilling, Josephine Ferber, Laura Gromodka, Patrick Henke, Henrik Höftmann, Karoline Kassner, Nathalie Käther, Johannes Klan, Julia Kohn,<br />

Anna Köhn, Huy Do Mai, Felix Marten, Jakob Marquardt, Felix Mauerhoff, Denise Preuß, Anne-Marie Rehm, Anne-Kathrin Renz, Stefanie Urbschat, Daniel Schniete, Jan Schramm, Nico Schult, Lisa Schultz, Ben Steiger, Linda Steinemann, David Tränkel, Tom Wolff<br />

Unterwegs auf der Welle nach oben<br />

ERFOLG Triathlon-As<br />

Marie-Luise Klietz hat<br />

am Neubrandenburger<br />

Sportgymnasium das<br />

beste Abitur hingelegt.<br />

Dem Leistungssport will<br />

sie treubleiben.<br />

VON BERND HAMANN<br />

NEUBRANDENBURG. Wasser und<br />

Wellen haben es Marie-Luise Klietz<br />

schon immer angetan. „Im Urlaub<br />

im vergangenen Jahr in Kalifornien<br />

bin ich erstmals<br />

in der starken Brandung<br />

mit einem Brett<br />

gesurft. Das hat gleich<br />

super geklappt“, versichert<br />

die 19-Jährige,<br />

die 2005 in Saalfeld<br />

vom Schwimmen zum Triathlon<br />

und drei Jahre später an den Tollensesee<br />

zu SCN-Erfolgstrainer Frank<br />

Heimerdinger wechselte. Auch<br />

Neues Tor · 2009 · Radierung, übermalt · 24 x 17 cm<br />

RÖBEL JOLIOT-CURIE-GYMNASIUM<br />

„Sonnabend<br />

zur Disko ist<br />

nicht drin.“<br />

jetzt konnte die Thüringerin wieder<br />

erfolgreich auf der Welle reiten:<br />

Die Deutsche Vize-Meisterin<br />

der Juniorinnen 2010 und Junioren-<br />

WM-Teilnehmerin auf der Sprintdistanz<br />

(750 Meter Schwimmen/<br />

20 Kilometer Radfahren/5 Kilometer<br />

Laufen) hat am Sportgymnasium<br />

Neubrandenburg mit fast nur<br />

Einsen das beste Abitur gemacht.<br />

„Lernen ist mir nie schwer gefallen.<br />

Im Gegenteil: Es ist für mich<br />

sehr interessant, stets etwas Neues<br />

zu erfahren“, betont die hübsche<br />

Blondine mit der Triathlon-Modellfigur.<br />

Um aber auch beim kräftezehrenden<br />

Ausdauer-Dreikampf<br />

auf der Erfolgswelle schwimmen<br />

zu können, reichen An-<br />

lagen und Talent nicht<br />

aus: Hartes Training<br />

ist ebenso notwendig.<br />

Bis zu dreimal am Tag<br />

schwimmt, radelt und<br />

läuft Marie-Luise<br />

Klietz deswegen.<br />

Der Trainingsschwerpunkt liegt<br />

dabei auf dem Wochenende. „Da<br />

habe ich einfach mehr Zeit“, erläu-<br />

FALKO BEHRENDT<br />

Ausstellung Dorfkirche Zachow<br />

Bezirksdirektion Neubrandenburg<br />

Friedrich-Engels-Ring 48 A · 17033 Neubrandenburg<br />

Telefon 0395 58117-0<br />

www.mecklenburgische.de<br />

Eine gemeinsame Kultur-Initiative von:<br />

» Im Garten<br />

der Erinnerung«<br />

16. Juli bis<br />

21. August <strong>2011</strong><br />

täglich von<br />

11 – 17 Uhr<br />

ZINNOBER Kulturkreis Zachow e. V.<br />

Zachow Dorfkirche · 17094 Groß Nemerow<br />

Telefon 039605 20642<br />

www.zinnober-zachow.de<br />

tert die Triathletin. An die vielen<br />

persönlichen Entbehrungen, die damit<br />

natürlich verbunden sind, hat<br />

sie sich mittlerweile gewöhnt.<br />

„Sonnabend Abend zur Disko mit<br />

Freunden gehen, ist eben nicht<br />

drin“, sagt sie wie selbstverständlich.<br />

„Da bin ich dann fürs Training<br />

nicht fit.“<br />

Um auszuloten, wie weit es im<br />

Triathlon bei ihr gehen kann, wird<br />

Marie-Luise Klietz in den nächsten<br />

zwei Jahren auch weiterhin Triathlon<br />

leistungssportlich betreiben.<br />

„Für alles was ich bisher erreicht<br />

habe, bin ich natürlich Frank<br />

Heimerdinger und Lang-Triathlon-<br />

Ex-Weltmeisterin Ines Estedt sehr<br />

dankbar“, sagt sie. Die sind als<br />

Coach und Tippgeber nicht nur methodisch<br />

auf dem neuesten Stand,<br />

wir haben uns auch menschlich<br />

sehr gut verstanden.“ Auf jeden<br />

Fall werden Mutter, Schwester Lina-<br />

Sophie und vor allem Vater Torsten<br />

vom heimischen Saalfeld aus, auch<br />

alles ganz genau verfolgen. „Wenn<br />

sie können“, bestätigt die Athletin<br />

des SC Neubrandenburg mit Zweit-<br />

FORSCHERDRANG Seine<br />

Leidenschaft gehört den<br />

Naturwissenschaften: Lukas<br />

Schulig hat ein Händchen<br />

für Chemikalien.<br />

VON ESTHER STOSCH<br />

MALCHIN. Der Geruch ist unvergesslich<br />

– eine Mischung aus Basen,<br />

Säuren, der Klassenraum ist ein<br />

typisches Chemielabor. Lukas<br />

Schulig fühlt sich hier wie zu Hause.<br />

Sicher greift er in den<br />

Schrank mit den Chemikalien,<br />

sagt „das passt zusammen“ und<br />

trägt die Flüssigkeiten zum<br />

Tisch. Mit sicheren Händen<br />

schüttet er die Flüssigkeiten zusammen.<br />

„Wenn ich alleine Freistunden<br />

hatte, habe ich meine Zeit<br />

hier verbracht“, sagt der 19-jährige.<br />

Wieso das so ist, weiß er<br />

zwar nicht, aber seine Leidenschaft<br />

sind die Naturwissenschaften.<br />

Mathe, Physik, Chemie<br />

– die Fächer bereiteten dem Abiturienten<br />

des Fritz-Greve-Gymnasiums<br />

in Malchin keine<br />

Schwierigkeiten.<br />

Für einen Wissenschafts-<br />

Freak hält er sich nicht, aber sein<br />

Talent hat Lukas Schulig bereits<br />

unter Beweis gestellt. Dieses Jahr<br />

In der Schule wie beim Leistungssport sehr erfolgreich: Triathletin Marie-<br />

Luise Klietz MONTAGE: BERND HAMANN<br />

startrecht für die 1. Bundesliga-<br />

Mannschaft von Stadtwerke Witten<br />

(Nordrhein-Westfalen), „sind<br />

sie bei jedem Wettkampf von mir<br />

dabei.“<br />

wurde der junge Wissenschaftler<br />

bereits Dritter<br />

beim Landeswettbewerb<br />

Jugend forscht. Sein<br />

Wettbewerbsbeitrag galt<br />

einem Nischen-Zweig:<br />

der Kryptologie. Dabei<br />

geht es um eine mathematischeFormel,<br />

Lehrerin: Frau Wagner/Lehrer: Herr Diettrich 12a/12b<br />

Dabei ist das Familienoberhaupt<br />

ein exakter Kenner der Szene. „Im<br />

Gegensatz zu mir, hat er selbst<br />

schon den Ironman Europe in Roth<br />

absolviert“, zollt die Tochter dem<br />

die Daten verschlüsseln<br />

kann. Ineinander<br />

verschränkt liegen<br />

seine Hände ruhig<br />

auf der<br />

Tischplatte,<br />

während er<br />

erklärt, wie<br />

er den Ablauf<br />

ausprobiert<br />

hat: „Bei<br />

der Verschlüsselung<br />

gibt es viele Probleme.Beispielsweise<br />

diejenigen,<br />

die im Bankwesen<br />

benutzt<br />

werden, sind<br />

heute nicht<br />

mehr sicher.<br />

Durch die<br />

Mehrfachverschlüsselung<br />

geht es noch<br />

eine Weile.“<br />

Seine Verschlüsselung<br />

bezeichnet er<br />

als „einfach,<br />

aber sicher.“<br />

Jetzt fehlt nur<br />

noch ein Programm,<br />

mit dem<br />

Papa großen Respekt. „Auf der<br />

Olympischen Distanz würde er allerdings<br />

keine Chance mehr gegen<br />

mich haben“, ist sich Marie-Luise<br />

Klietz sicher und lächelt verschmitzt<br />

dabei.<br />

Dennoch ist für die Ausdauersportlerin<br />

der Reiz, selbst einmal<br />

den „langen Kanten“ mit 3,8 Kilometer<br />

Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren<br />

und dem abschließenden<br />

Marathon (42,195 Kilometer) erfolgreich<br />

zu meistern, sehr groß.<br />

„Wenn, dann muss es aber schon<br />

der legendäre Ironman auf Hawaii<br />

sein“, legt sie ihr klares Ziel fest.<br />

Dann wird nach dem Wettkampf bestimmt<br />

auch Zeit sein, in der imposanten<br />

Brandung des Pazifischen<br />

Ozeans die Füße wieder einmal aufs<br />

Surfbrett zu stellen. Schließlich versucht<br />

Marie-Luise Klietz bei ihrem<br />

Hobby wie auch beim Berufswunsch<br />

stets auf der Welle nach<br />

oben zu sein. „Denn“, sagt sie und<br />

blickt dabei hoffnungsvoll gen Himmel,<br />

„ich möchte später einmal Medizin<br />

studieren. Vielleicht aber, werde<br />

ich auch Pilotin...“<br />

Wissenschafts-Talent aus Dargun<br />

liefert patentreife Ideen<br />

„In der Forschung<br />

oder in<br />

der Industrie“<br />

diese Formel auch in der Praxis angewandt<br />

werden kann.<br />

Lukas Schulig erzählt mit ruhiger<br />

Stimme, warum er kein Patent<br />

angemeldet hat: „Ich<br />

hatte es mir überlegt,<br />

aber selbst für das<br />

Schutzrecht zahlt man<br />

2000 Euro.“ Außerdem<br />

gibt es viele kostenlose<br />

und gute Programme,<br />

so dass dies für einen Schüler zu<br />

teuer ist. Insgesamt ein Jahr hat er<br />

an dem Verschlüsselungsablauf gearbeitet.<br />

Nun hat er sich wieder für<br />

einen Preis beworben: den Ludwig-<br />

Bölkow-Nachwuchs-Technologiepreis,<br />

dotiert mit 2500 Euro. Aber<br />

der Informatik und der Mathematik<br />

gilt nicht seine Hauptleidenschaft.<br />

Der Darguner will Pharmazeut<br />

werden. Seit einem Praktikum<br />

arbeitet der Brünette in einer Apotheke.<br />

„Ich kann mir auch vorstellen,<br />

in der Forschung oder der Industrie<br />

zu arbeiten“, sagt er lächelnd.<br />

Bevor er jedoch zum Doktorhut<br />

greifen kann, bleibt ihm ein<br />

freier Sommer, bei dem er sich mit<br />

Freunden treffen, radfahren, Badminton<br />

spielen und einfach nur<br />

Spaß haben will.<br />

Im Chemielabor seines Gymnasiums bereitet sich Lukas Schulig auf seinen Berufswunsch vor: Er will Pharmazeut<br />

werden. Lösungsmittel oder Salben, durch seine Arbeit in einer Apotheke kann er bereits einiges herstellen.<br />

Vielleicht entdeckt er später auch mal ein Heilmittel. FOTO: ESTHER STOSCH


Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli <strong>2011</strong><br />

Karl-Barnim Reincke und seine Bratsche FOTO: UDO ZANDER<br />

Mit Bratsche auf dem<br />

Sprung nach Südeuropa<br />

TRAMPEN „Auf der Straße<br />

nach Süden mit der<br />

Sonne als Ziel“, heißt ein<br />

alter Schlager. Karl-<br />

Barnim Reincke macht<br />

das wahr und nimmt<br />

seine Bratsche mit.<br />

VON BIRGIT LANGKABEL<br />

SCHWARZENSEE. „Ich brauch’ jetzt<br />

bisschen meine Freiheit“, spricht<br />

sich Karl-Barnim Reincke seinen<br />

Wunsch von der Seele. Der große,<br />

blonde Abiturient vom Oskar-Picht-<br />

Gymnasium in Pasewalk möchte<br />

erstmal einfach nur entspannt<br />

durchatmen, hatte er doch eine<br />

aufregende Zeit.<br />

Neben Klausuren und Prüfungen<br />

standen für ihn der Landesund<br />

dann der Bundeswettbewerb<br />

„Jugend musiziert“ auf dem Plan.<br />

Gemeinsam mit seinen drei Brüdern<br />

hat der 18-Jährige im Fami-<br />

lien-Streichquartett musiziert: Karl-<br />

Barnim spielt Bratsche.<br />

Doch nicht nur das. Der junge<br />

Mann scheint mit künstlerischkreativen<br />

Talenten gesegnet zu<br />

sein. Er malt, zeichnet, er sprayt, er<br />

schreibt, er rappt, spielt Schlagzeug,<br />

kann gut tanzen... Er ist überzeugt:<br />

„Kunst werde ich immer machen,<br />

die Richtung kommt von selber.“<br />

So ist denn für ihn noch nicht<br />

ganz klar, wie es jetzt nach dem<br />

Abi weitergehen soll. „Ich könnte<br />

studieren oder ich könnte ein Jahr<br />

ans Konservatorium nach Ungarn<br />

gehen. Ich könnte aber auch mit<br />

,Work And Travel‘ durch Neuseeland<br />

touren.“ Konservatorium hieße<br />

für ihn, der fließend ungarisch<br />

spricht, sich in musikalischen Fächern<br />

und im Bratschenspiel weiter<br />

zu verbessern.<br />

Doch Karl-Barnim schränkt ein:<br />

„Ich werde danach aber wahrscheinlich<br />

nicht Musik studieren,<br />

dazu bin ich vielleicht nicht gut genug,<br />

habe auch nicht die Ausdauer.“<br />

In welchen Hörsaal dann? „Naturwissenschaften<br />

interessieren<br />

mich eigentlich, Jura wäre ebenfalls<br />

möglich.“ Doch der impulsive,<br />

junge Mann ist hin- und hergerissen.<br />

„So ein Lernfach, für das man<br />

sich richtig anstrengen muss, wäre<br />

gut, damit ich was habe in meinem<br />

Leben“, meint er.<br />

Seine Eltern in<br />

Schwarzensee bei<br />

Strasburg lassen ihm<br />

Zeit und geben ihm<br />

die Freiheit, selbst zu<br />

entscheiden. „Ich<br />

freue mich, wenn Barnim<br />

wie alle meine<br />

Kinder ausgeglichen<br />

und fröhlich ist. Geld<br />

ist nicht das Ausschlaggebende“,<br />

sagt seine Mutter Andrea Reincke,<br />

die aus Ungarn stammt.<br />

Karl-Barnims großer Bruder, der<br />

19-jährige Louis-Ferdinand, spielt<br />

Violine und hat sich bereits in diesem<br />

Jahr am ungarischen Konservatorium<br />

in Vác bei Budapest auf ein<br />

Musikstudium vorbereitet.<br />

Zuhause in Schwarzensee fin-<br />

Abitur Kurier Seite 7<br />

„Kunst werde<br />

ich immer machen,<br />

die Richtung<br />

kommt<br />

von selber.“<br />

den sich noch drei jüngere Geschwister<br />

von Karl-Barnim oft zum<br />

gemeinsamen Musizieren zusammen:<br />

Seine 15-jährige Schwester<br />

Laura spielt Querflöte, seine kleinen<br />

Brüder Ivan-Bogdan und Otto-<br />

Leonidas schwingen die Bögen von<br />

Geige und Cello. „Ich könnte mir<br />

natürlich auch vorstellen, mit meinen<br />

Brüdern im<br />

Streichquartett beruflich<br />

Musik zu machen“,<br />

sagt der junge<br />

Mann.<br />

Zufrieden und fröhlich<br />

zieht Karl-Barnim<br />

jetzt erstmal in die<br />

Welt – den Bratschenkasten<br />

unterm Arm.<br />

Bis Ende August will er über Barcelona,<br />

Südfrankreich und Italien<br />

nach Ungarn, dann eventuell wieder<br />

zurück nach Frankreich. Er will<br />

trampen und mit Straßenmusik<br />

ein wenig Geld verdienen. Und<br />

wenn er wieder nach Schwarzensee<br />

zurück kommt, hat er sich vielleicht<br />

für die nächste Etappe entschieden.<br />

Schul-ABC – Vielfalt<br />

und Verwirrung<br />

BERLIN (DPA). Bildung ist in<br />

Deutschland Ländersache. Das<br />

Schulsystem orientiert sich dabei<br />

an den festgelegten Rastern Primarstufe<br />

(Grundschule), Sekundarstufe<br />

I (bis 10. Klasse) und Sekundarstufe<br />

II (bis 13. Klasse). Innerhalb<br />

dieser Grenzen gibt es aber verwirrend<br />

viele Schultypen. Nicht alle<br />

werden in allen Bundesländern angeboten.<br />

Bundesweit geht der<br />

Trend im Moment zur Zusammenlegung<br />

von Haupt- und Realschulen<br />

und zur Verkürzung der Gymnasialzeit<br />

auf acht Jahre („Turbo-<br />

Abitur“).<br />

DUALES SYSTEM: Ausbildungsform<br />

in der Sekundarstufe II an<br />

zwei Lernorten, einmal an Berufsschulen,<br />

Berufsakademien und<br />

Fachhochschulen, zum anderen in<br />

Betrieben.<br />

ERSATZSCHULE: Schulen in freier<br />

Trägerschaft, die in Organisationsform<br />

und Unterrichtsinhalten öffentlichen<br />

Schulen entsprechen.<br />

Schulgeld ist möglich.<br />

GANZTAGSSCHULE: Hier gibt es<br />

über den Unterricht am Vormittag<br />

hinaus an mindestens drei Tagen<br />

in der Woche ein ganztägiges Angebot.<br />

GEMEINSCHAFTSSCHULE: Sie verzichtet<br />

auf eine Trennung der Schüler<br />

nach der Grundschulzeit und ermöglicht<br />

längeres gemeinsames<br />

Lernen in gewohnten Klassen, oft<br />

noch als Schulversuch.<br />

GESAMTSCHULE: Eine weiterführende<br />

Schule mit mehreren Bildungsgängen,<br />

die zu unterschiedlichen<br />

Abschlüssen führen (Hauptschulabschluss,<br />

Mittlerer Schulabschluss,<br />

Berechtigung zum Übergang<br />

in die Gymnasiale Oberstufe).<br />

Im kooperativen Schultyp wird der<br />

Unterricht in Jahrgangsklassen erteilt,<br />

die auf die unterschiedlichen<br />

Abschlüsse bezogen sind. Im integrierten<br />

Typ wird in den Kernfächern<br />

ein leistungsdifferenzierter<br />

Unterricht in Kursen erteilt. Gesamtschulen<br />

können auch Gymnasiale<br />

Oberstufen haben.<br />

GRUNDSCHULE: Gemeinsame<br />

Pflichtschule für alle Kinder, die<br />

das 6. Lebensjahr vollendet haben.<br />

Sie umfasst vier Jahrgangsstufen<br />

mit Ausnahme von Berlin und<br />

Brandenburg. Dort lernen die Kinder<br />

über 6 Jahrgangsstufen in der<br />

Grundschule.<br />

GYMNASIUM: Schulart für die Jahrgangsstufen<br />

5 bis 13 oder 5 bis 12,<br />

Ziel ist das Abitur. Zurzeit stellen<br />

fast alle Länder vom neunjährigen<br />

auf das achtjährige Gymnasium<br />

um (G8).<br />

HAUPTSCHULE: Eine weiterführende<br />

Schule, in der Regel für die Jahrgangsstufen<br />

5 bis 9. Ziel ist der<br />

Hauptschulabschluss.<br />

REALSCHULE: Einer weiterführende<br />

Schulart, in der Regel für die<br />

Jahrgangsstufen 5 bis 10. Ziel ist<br />

der Mittlere Schulabschluss.<br />

HAUPT- UND REALSCHULE: Einige<br />

Bundesländer haben die beiden<br />

Schulformen zusammengelegt. Die<br />

Bezeichnungen sind sehr unterschiedlich:<br />

Erweiterte Realschule<br />

(Saarland), Integrierte Haupt- und<br />

Realschule (Hamburg), Mittelschule<br />

(Sachsen), Oberschule (Brandenburg),<br />

Realschule plus (Rheinland-<br />

Pfalz), Regelschule (Thüringen), Regionale<br />

Schule (Mecklenburg-Vorpommern),<br />

Regionalschule (Schleswig-Holstein),<br />

Sekundarschule (Berlin,<br />

Bremen, Sachsen-Anhalt), Verbundene<br />

Haupt- und Realschule<br />

(Hessen), Zusammengefasste<br />

Haupt- und Realschule (Niedersachsen)<br />

INTEGRATIVE SCHULE: Hier werden<br />

behinderte und nichtbehinderte<br />

Kinder gemeinsam unterrichtet.<br />

ZWEITER BILDUNGSWEG: An<br />

Abendrealschulen und Abendgymnasien<br />

haben Berufstätige die Möglichkeit,<br />

Schulabschlüsse nachzuholen.<br />

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Seite 8 Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli <strong>2011</strong><br />

GÜTZKOW SCHLOSSGYMNASIUM<br />

Schlossgymnasium Gützkow Lehrerin: Frau Szigat 12a<br />

Felix Berg, Donatha Czichy, Richard Eichelkraut, Matthias Ernst, Ariana Feltig, Anna-Maria Fischer, Franziska Götz,<br />

Paul Kempin, Stephanie Otto, Alexander Pfeil, Jonny Scheel, Kevin Skobel, Elisa Voß, Steve Wege, Franziska Weige<br />

Schlossgymnasium Gützkow Lehrerin: Frau Unger 12b<br />

Marie Gerth, Felix Guse, Robert Hanke, Tobias Heß, Maria Köhn, Sandra Lange, Maria Lemke, Rico Peth,<br />

Laura Pogrzeba, Kim-Bianca Radicke, Franziska Schubert, Mandy-Ann Stoica, Johannes Voigt, Sabrina Zahn<br />

Schlossgymnasium Gützkow Lehrer: Herr Herfarth 12c<br />

Ron Dettmann, Markus Eckhardt, Carl- Ferdinand Fischer, Diana Grothmann, Bonny Heidrich, Ludwig Höfs,<br />

Josephin Klaeske, Max Kühl, Thomas Ohl, Florian Seilert, Isabelle Szymczak, Constance Ulrich, Jennifer Völker,<br />

Helen Ziemer<br />

„Is egal“ mit festen Plänen<br />

ROCK Egal ist diesen<br />

vier Jungs nichts.<br />

Besonders die Musik<br />

nicht – die lieben die<br />

Wolgaster.<br />

VON ULRIKE DIMITZ<br />

WOLGAST. In der 8. Klasse hatte<br />

Paul eine zündende Idee. Musik<br />

wollte er machen, am besten nicht<br />

allein. Deshalb tat er sich 2006 mit<br />

Dennis zusammen. Der Junge aus<br />

der Parallelklasse fi ng gerade an,<br />

klassische Gitarre zu lernen. Während<br />

er noch „mit seinem Instrument<br />

klarkommen musste“, stieg<br />

„Ewert“ ein, der mit Vornamen Felix<br />

heißt. Sein Tasten-Talent brachte<br />

er ein, spielte also erstmal Keyboard.<br />

Doch bald griff er zum Bass,<br />

den der 18-Jährige bis heute spielt.<br />

Drei Mann probten nun in Pauls<br />

Keller. Fehlte noch ein Sänger, und<br />

es wundert nicht, dass sie auch den<br />

im selben Jahrgang fanden: Wilhelm<br />

kam im Winter 2007 dazu.<br />

Wie nun nennen? Gegrübelt hatten<br />

sie schon seit Beginn, doch ohne Erfolg.<br />

Eines Tages, so erzählt die Bandchronik,<br />

ging es schnell. Wilhelm<br />

sagte „ist doch egal“ – schon war<br />

der Bandname gefunden. Seither<br />

nennen sich die vier Jungs „Is egal“.<br />

Doch gleichgültig sind die vier<br />

nicht. Ihre Setliste ist ausgeklügelt,<br />

das Wichtigste beim Auftritt klar:<br />

Immer auf das Publikum achten.<br />

Eigene Songs schreiben sie auch,<br />

vor allem „Ewert“, der Szenen aus<br />

seinem Alltag textlich verarbeitet.<br />

Doch die Wolgaster Musiker wissen,<br />

dass sich Coversongs „eher rentie-<br />

KUNST Das Verhältnis<br />

zur Natur und groteske<br />

Menschen-Bilder sind<br />

anspruchsvolle Themen<br />

für Abschlussarbeiten.<br />

ren“. In der Schule haben sie sich<br />

kennengelernt, als Abiturienten<br />

geben sie in der Schule nun auch<br />

ihr letztes Konzert. Zumindest für<br />

Dennis, Wilhelm und Felix sind<br />

die Tage am Wolgaster Gymnasium<br />

gezählt. Bandkollege Paul braucht<br />

noch ein Jahr für sein Fachabi.<br />

Auch nach der Schule haben die<br />

vier Jungs feste Pläne. Weg von<br />

Wolgast oder hier bleiben, diese<br />

Frage haben sich auch die 18-Jährigen<br />

gestellt. Felix und Dennis<br />

planen das Jahr danach, mit einer<br />

Stelle über den Bundesfreiwilligendienst<br />

zu verbringen. Dann will Felix<br />

am liebsten zum Zoll. Paul will<br />

vielleicht Sozialpädagoge werden.<br />

Dennis und Wilhelm könnten derweil<br />

zu den Abiturienten gehören,<br />

die wegen des Studiums der Heimat<br />

den Rücken kehren. Dennis will<br />

„Is egal“ sind Gitarrist Dennis Wolf, Bassist Felix Ewert, Schlagzeuger Paul Kruse sowie Gitarrist und Sänger<br />

Wilhelm Szigat (unten, von links). FOTO: ULRIKE DIMITZ<br />

Persönliche Botschaften „verpackt“<br />

VON RITA NITSCH<br />

PASEWALK. Geht es um das Wort<br />

Figur oder Figürlichkeit, dann fi ndet<br />

man dafür in ausgewählten<br />

Nachschlagewerken Erklärungen<br />

wie: aus dem Lateinischen<br />

für Gestalt,<br />

Erscheinung, Gebilde,<br />

Beschaffenheit.<br />

Für die Teilnehmer<br />

des Kunstkurses der<br />

diesjährigen Abi-<br />

Klasse am Pasewalker<br />

Oskar-Picht-Gymnasium<br />

bekam es eine<br />

besondere Bedeutung.<br />

Das Thema für die<br />

Abschlussarbeit hatte<br />

Kunstlehrerin Angelika<br />

Hundt „Figurenwald“<br />

genannt. „Ich war gespannt,<br />

wie die Mädchen<br />

und Jungen persönliche<br />

Botschaften<br />

und eigene Verletzlichkeiten darin<br />

verpacken.“<br />

Und ihre Erwartungen wurden<br />

nicht enttäuscht. Unter den 15<br />

Arbeiten fanden sich Malereien,<br />

ein Marionetten-Karussell und<br />

Plastiken. In der Zeit des Entstehens<br />

der Werke lag die Reaktor-<br />

Katastrophe von Fukushima. Auch<br />

sie ließ die jungen Leute nicht kalt.<br />

Kim-Aljoscha Bressems Bild zum<br />

Beispiel ist beredtes Zeugnis dafür.<br />

„Der Mensch, anfangs noch<br />

untrennbar verbunden mit dem<br />

Kim-Aljoscha mit seiner Bildinterpretation. FOTOS: RITA NITSCH<br />

unten rechts dargestellten Wald,<br />

verlässt diesen. Noch sind Wurzeln,<br />

Äste zu sehen“, erläutert er.<br />

Dann der Aufbruch: Der Mensch<br />

versucht, sich von der Natur zu<br />

lösen, sich ihrer zu bemächtigen.<br />

Düstere Farben verschwimmen wie<br />

in einem Nebel. Im oberen Teil des<br />

Bildes dann Hoffnung durch das<br />

Weiß der Spitze der Berge und den<br />

aufgehellten Himmel.<br />

Abitur Kurier Seite 9<br />

Franziska mit ihrer Plastik.<br />

zum Lehramtsstudium nach Berlin<br />

und Wilhelm, so hofft er, schon in<br />

diesem Herbst in die Medizin-Vorlesungen<br />

nach Greifswald.<br />

Und was wird dann aus der Band?<br />

„Es wäre schön, wenn wir zusammen<br />

bleiben könnten“, sagt Dennis<br />

und fügt hinzu, „und wenn<br />

nicht, machen wir vielleicht später<br />

weiter, wenn wir alle wieder hier<br />

sind“.<br />

„Für mich war die Erkenntnis wichtig:<br />

Es gibt keine Macht des Menschen<br />

über das Leben und auch<br />

nicht über die Natur!“, sagt Kim-<br />

Aljoscha Bressem. Das Entstehen<br />

des Bildes sei ein längerer Prozess<br />

gewesen. Skizzen und Farbstudien<br />

seien dem vorausgegangen. Der<br />

18-Jährige will nach dem Abitur für<br />

ein Jahr nach Neuseeland gehen<br />

und sich dort inspirieren lassen.<br />

Franziska Hiller hat viele Talente.<br />

Auch Malen und Gestalten<br />

mag sie. Ihr<br />

kam der Gedanke,<br />

eine Figurengruppe<br />

zu gestalten. Der Ausspruch<br />

des Schriftstellers<br />

Cesare Pavese:<br />

„Über Personen zu<br />

urteilen, heißt groteske<br />

Bilder von ihnen<br />

zu zeichnen“, ließ die<br />

Skulptur deutlicher<br />

vor ihren Augen erscheinen.<br />

Es entstand<br />

ein Kunstwerk, das<br />

seine ganze Aussagekraft<br />

erhält, wenn<br />

es durch Licht angestrahlt<br />

wird. Dann zeigt<br />

sich ein „Menschenwald“.<br />

Eine Träumerin auf<br />

den Brettern, die<br />

die Welt bedeuten<br />

GEGLÜCKT Stephanie<br />

Schalau hat für sich<br />

ein neues Lebens-Kapitel<br />

aufgeschlagen. Sie<br />

wird Musical-Sängerin.<br />

VON JANINE RABE<br />

UECKERMÜNDE. Eine Träumerin<br />

war Stephanie Schalau schon<br />

immer. Doch statt ihren Wünschen<br />

nur nachzuhängen, packt<br />

sie diese auch an. „Es hat mit<br />

Träumen angefangen, und dann<br />

habe ich gemerkt, dass ich es<br />

schaffen kann. Also habe ich gekämpft<br />

– und gewonnen“, sagt die<br />

18-Jährige mit einem fröhlichen<br />

Lachen. Ab 15. August beginnt die<br />

bisherige Schülerin der 12b des Ueckermünder<br />

Greifen-Gymnasiums<br />

eine dreijährige Ausbildung zur<br />

Musical-Sängerin an der Stage Musical<br />

School in Hamburg.<br />

Die Musik gehört für das hübsche<br />

Mädchen mit den langen blonden<br />

Haaren schon immer dazu. „Als<br />

ich klein war, habe ich immer die<br />

Lieder von Rolf Zuckowski auf der<br />

Schaukel gesungen“, erinnert sich<br />

Stephanie. Mit fünf Jahren fi ng sie<br />

an, Geige zu spielen. Seit vier Jahren<br />

lernt sie Klavier und nimmt<br />

Gesangsunterricht.<br />

Die Faszination Musical begann<br />

für Stephanie mit einem der berühmtesten<br />

Werke überhaupt<br />

– dem „Phantom der Oper“. Bei<br />

einer Veranstaltung hatte die<br />

Schülerin Ausschnitte aus Andrew<br />

Lloyd Webbers bekanntestem Stück<br />

gespielt. Weil ihr die Musik gefi el,<br />

sah sie sich den Kinofi lm an. Gleich<br />

mehrmals, wie sie lachend zugibt.<br />

Schließlich überredete die 18-Jährige<br />

ihre Eltern, das Phantom in<br />

Essen auf der Bühne zu erleben.<br />

„Da hat mich die Magie des Musicals<br />

gepackt“, erinnert sich Stephanie.<br />

Wenige Monate später erlag sie<br />

diesem Zauber endgültig, bei einer<br />

Vorstellung von „Die Schöne und<br />

das Biest“ – einem Geburtstagsgeschenk<br />

ihrer Schwester. Besonders<br />

die Charakterstärke der Heldin Belle<br />

hatte es ihr angetan.<br />

Danach folgten weitere Musicals<br />

wie „Elisabeth“, „Tanz der Vampire“<br />

und vor allem „Tarzan“. Mit dem<br />

Herrn der Affen und seiner Jane ist<br />

Aus Liebe zum Tier und zur Kunst<br />

LEIDENSCHAFT<br />

Anne-Marie Treczka<br />

möchte ihr Hobby zum<br />

Beruf machen. Sie will<br />

gern Kunst studieren.<br />

VON UTE ZIEMANN<br />

FRIEDLAND. „Ich zeichne schon,<br />

solange ich einen Stift in der Hand<br />

halten kann, und besonders gern<br />

male ich Tiere“, sagt Anne-Marie<br />

Treczka, Absolventin der neuen<br />

Friedländer Gesamtschule. Anfangs<br />

waren es Hunde und Pferde,<br />

mit denen sie auf dem Bauernhof<br />

ihrer Großeltern groß geworden<br />

ist. Heute sind es Meeressäuger<br />

– Wale, Delfi ne und Orkas – die sie<br />

beeindrucken und faszinieren.<br />

Für den Naturschutz habe sie sich<br />

schon länger stark gemacht, erzählt<br />

Anne-Marie. „Doch als ich<br />

im vergangenen Jahr den Dokumentarfi<br />

lm ,Die Bucht‘ sah, wurde<br />

mein Verhältnis zum Tierschutz<br />

neu geprägt.“ Der Film zeigt mit<br />

schockierenden Bildern, wie jährlich<br />

tausende Delfi ne in der japanischen<br />

Bucht von Taiji abgeschlachtet<br />

werden. Die toten Tiere<br />

Stephanie mittlerweile schon fünf<br />

Mal durch den Dschungel gereist<br />

– langweilig werde das aber nie.<br />

„Sobald sich der Vorhang hebt, ist<br />

es wie eine andere Welt, die einen<br />

verzaubert“, sagt sie und ihre blauen<br />

Augen strahlen. Und bei jedem<br />

Schlussapplaus sei da der Wunsch,<br />

auf der Bühne zu stehen und Teil<br />

dieser Welt zu sein.<br />

Also überredete Stephanie ihre<br />

Eltern, dass sie an einem Schnupper-Workshop<br />

an der Stage<br />

Musical School teilnehmen konnte<br />

– bezahlt vom eigenen Taschengeld.<br />

Für sechs Tage tauchte<br />

die Schülerin 2008 in die<br />

Welt hinter der Bühne ein. „Danach<br />

war ich mir sicher: Das ist<br />

mein Traum“, erinnert sie sich.<br />

Zwei Jahre später nutzte Stephanie<br />

einen weiteren Workshop<br />

als Aufnahmeprüfung für die<br />

Musical-Schule. Wenige Tage<br />

danach erhielt sie die Zusage<br />

für ein halbjähriges Vorbereitungsseminar<br />

– mit der<br />

Aussicht, die Ausbildung zu<br />

beginnen, falls sie gut genug<br />

wäre. Begeistert sagte Stephanie<br />

zu. In diesem Frühjahr<br />

besuchte sie einen dritten<br />

Workshop. Nun ging der<br />

Traum in Erfüllung: Sie bestand<br />

die Aufnahme direkt<br />

ins erste Ausbildungsjahr.<br />

An den 31. Mai kann sie<br />

sich noch genau erinnern.<br />

„In der Schule habe ich<br />

meine Abitur-Ergebnisse<br />

erfahren, und zu Hause<br />

wartete der Vertrag von<br />

der Stage School“, sagt<br />

die 18-Jährige.<br />

Dass die Musical-Schule<br />

kein Zuckerschlecken<br />

wird, ist Stephanie klar.<br />

„Das Tanzen wird die<br />

größte Herausforderung,<br />

weil ich ja bisher<br />

weder Ballett, noch Jazz-<br />

oder Steptanz hatte.“<br />

Außerdem sei die Konkurrenz im<br />

Musical-Geschäft groß. Auch fi nanziell<br />

ist die Ausbildung kein Kinderspiel.<br />

Rund 24 000 Euro muss<br />

Stephanie für die drei Jahre an der<br />

Privatschule bezahlen – fi nanziert<br />

über einen Studienkredit. Ein Risiko,<br />

das sie in Kauf nimmt. „Aber<br />

das muss man auch, wenn man die<br />

Chance dazu bekommt“, meint sie.<br />

Anne-Marie Treczka vor zwei ihrer Bilder, links: Das Abschlachten von Delfinen in der japanischen<br />

Bucht von Taiji, rechts: vier brutal erschlagene Robben. FOTO: UTE ZIEMANN<br />

und das mit Blut getränkte Wasser<br />

gingen ihr nicht mehr aus dem<br />

Kopf. Und so war es nicht verwunderlich,<br />

dass sich die Abiturientin<br />

in ihrer Abschlussarbeit im Fach<br />

Der große Traum des<br />

musikalischen Mädchens:<br />

eine Hauptrolle,<br />

wie Belle oder Jane.<br />

Doch trotz solcher<br />

Wünsche bleibt die 18-<br />

Jährige bescheiden. „Ich<br />

muss nicht berühmt<br />

werden. Ich kann auch<br />

im Ensemble<br />

hinten rechts stehen.<br />

Hauptsache, ich bin auf der Bühne“,<br />

sagt sie überzeugt.<br />

Einen Plan B hat Stephanie dennoch,<br />

sollte dieser Wunsch trotz<br />

aller Mühen nicht wahr werden.<br />

„Dann studiere ich Theaterwissenschaften<br />

und gehe hinter die<br />

Bühne. Aber ganz aus dem Theater<br />

kriegt mich keiner mehr weg!“<br />

„Kunst & Gestaltung“ diesem Thema<br />

zuwandte.<br />

Für „Kunst“ als Hauptfach hatte<br />

sich Anne-Marie am Ende der 10.<br />

Klasse entschieden. Nicht nur,<br />

Stephanie Schalau FOTOS: JANINE RABE<br />

weil sie gerne<br />

zeichnet, sondern<br />

auch wegen ihrer<br />

Lehrerin und<br />

weil sie schon mit<br />

16 Jahren ein Kunststudium<br />

in die<br />

engere Wahl zog.<br />

Besonders habe ihr<br />

die große Vielfalt<br />

des Unterrichts gefallen.<br />

„Wir haben<br />

gemalt, fotografi ert<br />

und modelliert,<br />

haben Ausstellungen<br />

besucht und<br />

mussten unsere<br />

Arbeiten vor Mitschülernpräsentieren“,<br />

zählt die<br />

18-Jährige rückblickend<br />

auf.<br />

In der 11. Klasse<br />

reifte dann der Gedanke,<br />

Kunst auf<br />

Lehramt zu studieren.<br />

Auslöser war<br />

eine Exkursion<br />

ins Pergamonmuseum mit Sechstklässlern<br />

ihrer Schule. „Wir mussten<br />

eine Führung vorbereiten und<br />

sie dann mit den jüngeren Schülern<br />

durchführen“, berichtet Anne-<br />

Marie. „Das war ein Kraftakt, aber<br />

es hat Spaß gemacht.“ Auch als<br />

Schülersprecherin habe sie viel gelernt,<br />

besonders vor Leuten frei zu<br />

reden. Im vergangenen Jahr nutzte<br />

die Cölpinerin den Tag der offenen<br />

Tür an der Uni in Leipzig, um sich<br />

zu informieren. Dabei habe sie<br />

sich prompt in diese Stadt verliebt.<br />

Und als sie ein paar Monate später<br />

Freunde besuchte, die bereits in<br />

der sächsischen Stadt studieren,<br />

wäre sie am liebsten gleich geblieben.<br />

Für ein Kunststudium ist ein Eignungstest<br />

und eine Präsentationsmappe<br />

mit 25 Arbeiten aus den<br />

letzten drei Jahren notwendig.<br />

„Manchmal hatte ich mich im<br />

Kunstkurs gefragt, wofür die ganze<br />

Arbeit, denn neben den vier Unterrichtsstunden<br />

pro Woche habe ich<br />

noch viel zu Hause machen müssen“,<br />

gibt Anne-Marie ehrlich zu.<br />

„Doch für die Mappe war es von<br />

großem Nutzen, denn ich hatte so<br />

viele Arbeiten, dass ich auswählen<br />

konnte.“ Die Eignungsprüfung hat<br />

sie leider nicht geschafft. Nur zwei<br />

Punkte fehlten. Aber Anne-Marie<br />

gibt nicht auf. „Im nächsten Jahr<br />

probiere ich es auf alle Fälle noch<br />

einmal.“


Seite 10 Abitur Kurier<br />

Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli <strong>2011</strong><br />

Nach der Schule ist vor der Schule<br />

TETEROW. Lehrer ist schon<br />

lange kein Traumberuf mehr.<br />

Was Philipp Spies, Abiturient<br />

des Teterower Gymnasiums,<br />

bewegt diesen Beruf zu ergreifen,<br />

fragte<br />

Esther Stosch.<br />

Was hat dich bewogen,<br />

Lehrer zu werden?<br />

Ich habe mich in<br />

der siebten, achten<br />

Klasse dafür entschieden.<br />

Es ist sehr interessant,<br />

mit Kindern und<br />

Jugendlichen zu arbeiten.<br />

Außerdem stehe<br />

ich gerne vor Leuten<br />

und halte Vorträge. Mündliche Leistungskontrollen<br />

waren mir immer<br />

die liebsten.<br />

Was gefällt dir an dem Beruf?<br />

Die kreative Arbeit mit verschiedenen<br />

Methoden. Seit etwa einem<br />

Jahr gebe ich zwei Schülern Nachhilfe<br />

in Englisch, und dies hat<br />

mich in meiner Entscheidung bestärkt.<br />

Sicherlich gibt es Probleme,<br />

aber nach Monaten sieht man Erfolge<br />

und fiebert bei manchen Englischarbeiten<br />

richtig mit.<br />

Weißt du schon, welche Fächer<br />

du unterrichten möchtest?<br />

Englisch auf jeden Fall, dann stehen<br />

noch Geschichte, Religion<br />

Philipp Spies ist leidenschaftlicher Musiker. Der angehende<br />

Lehrer setzt sich gern ans Klavier, um auszuspannen.<br />

FOTO: ESTHER STOSCH<br />

WAREN BERUFLICHE SCHULE DES LANDKREISES MÜRITZ<br />

oder Latein zur Wahl. Wahrscheinlich<br />

werde ich eine Drei-Fächer-<br />

Kombination wählen. Das bedeutet<br />

mehr Abwechslung, aber natürlich<br />

auch bessere Berufschancen.<br />

Was halten deine Freunde davon,<br />

dass du Lehrer werden<br />

möchtest?<br />

Von Freunden wurde mir oft gesagt:<br />

Bist du bescheuert? Werde<br />

Arzt, Rechtsanwalt oder Politiker<br />

im Bundestag, da kannst du was bewirken<br />

und hast mehr Geld. In dieser<br />

Frage werde ich mich nicht beeinflussen<br />

lassen. Mir geht es nicht<br />

ums Geld, ich will einen Beruf ausüben,<br />

bei dem ich mit Herz dahinter<br />

stehe.<br />

Hast du schon einmal außerhalb<br />

des Unterrichts vor einer Klasse<br />

gestanden?<br />

Während eines Schülerpraktikums<br />

hatte ich auch eine eigene<br />

Lehrveranstaltung in einer Grundschule.<br />

Vorher war ich sehr aufgeregt,<br />

meine Hände haben gezittert,<br />

aber sobald ich vor den Schülern<br />

stand, war die Aufregung nicht<br />

mehr groß.<br />

Grundschule, Realschule, Gymnasium<br />

– wohin zieht es dich?<br />

Wieder ans Gymnasium. Gerne<br />

möchte ich in der Oberstufe lehren,<br />

da hier eine größere Wissensbasis<br />

ist.<br />

Weißt du denn schon, wo du studieren<br />

möchtest?<br />

Meine Freundin wohnt in Wuppertal<br />

– wir würden gerne zusammen<br />

studieren. Dazu wollen wir<br />

uns in der Mitte treffen. Leipzig<br />

oder Göttingen stehen zur Debatte.<br />

Hast du Vorbilder?<br />

Ich habe nie einer bestimmten<br />

Person nachgeeifert. Aber es gibt<br />

Verhaltensmuster, wie die guten<br />

Lehrer ihren Schülern gegenübertreten:<br />

Jemand der nicht schreien<br />

muss, aber Respekt hat, wenn er in<br />

den Raum kommt, eine gewisse Autorität<br />

hat, aber nicht unfreundlich<br />

ist. Mein Lieblings- und Religionslehrer<br />

Friedrich Lange ist jemand,<br />

der diese Punkte verbindet.<br />

Du spielst in einer Band, bist<br />

musikalisch, warum nicht Musik<br />

als Beruf?<br />

Meine Leidenschaft ist die Kombination<br />

aus Klavier und Singen,<br />

seit zehn Jahren. Ich will das nicht<br />

zum Beruf machen, aber ich will<br />

dabei bleiben, da ich mit Musik<br />

von Stress und anderen Problemen<br />

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Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli <strong>2011</strong><br />

Viel Mut bekommen<br />

ABSCHLUSS Natali Horn<br />

aus Malchow ist eine von<br />

sieben Schülern in Mecklenburg-Vorpommern,<br />

die derzeit von der<br />

START-Stiftung beim<br />

Abi unterstützt wurden.<br />

VON ANNE DIETRICH<br />

MALCHOW. An ihren ersten Schultag<br />

in Deutschland erinnert sich<br />

Natali Horn noch ganz genau.<br />

Zehn Jahre liegt er mittlerweile zurück,<br />

ihr halbes Leben. Ohne ein<br />

Wort Deutsch zu können, saß sie<br />

damals in ihrer Klasse, als ihre Lehrerin<br />

eine Mitteilung an die Tafel<br />

schrieb. „Ich war gerade dabei, sie<br />

abzuschreiben, da wischte sie die<br />

Tafel schon wieder ab“, sagt Natali<br />

Horn. Sie erinnert sich, dass Panik<br />

in ihr aufstieg, die Angst, etwas<br />

sehr Wichtiges verpasst zu haben.<br />

Natali lief der Lehrerin über den<br />

Flur hinterher, fragte sie auf Russisch<br />

immer wieder, was sie geschrieben<br />

hatte. „Aber sie verstand<br />

mich nicht und verstand natürlich<br />

auch meine Panik nicht.“ Lächelnd<br />

schüttelt Natali den Kopf. Heute<br />

weiß sie, dass die Zeilen an der Tafel<br />

unwichtig waren. Was dort<br />

stand, kann sie nicht mehr sagen,<br />

das Gefühl aber hat sie noch<br />

im Bauch: „Es war schrecklich.“Verständigungsprobleme<br />

sind für die 20-jährige<br />

gebürtige Kasachin heute<br />

kein Thema mehr. Natali<br />

spricht akzentfrei Deutsch.<br />

Beim Abitur an der Malchower<br />

Fleesenseeschule gehört<br />

sie zu den Besten ihres<br />

Jahrgangs – und zu den Aktivsten:<br />

Gemeinsam mit einer<br />

Freundin leitet sie in ihrer Freizeit<br />

die Schülerzeitung, sie singt<br />

im Chor und gibt Nachhilfe in<br />

Mathematik. Natali segelt, spielt<br />

Tischtennis und Gitarre.<br />

Die Kombination aus guten<br />

Leistungen in der Schule und zahlreichen<br />

Interessen außerhalb fiel<br />

auf. Vor vier Jahren empfahl Natalis<br />

Klassenlehrerin ihr, sich für ein<br />

Stipendium bei der START-Stiftung<br />

zu bewerben. Engagierte Schüler<br />

mit Migrationshintergrund sollen<br />

dort gefördert, ihre Chance auf<br />

BERLIN (DPA/KK). Der Abi-Ball soll<br />

der glamouröse Abschluss der<br />

Schulzeit werden – das muss rechtzeitig<br />

vorbereitet werden. „DerAbiturjahrgang<br />

2012 sollte jetzt mit<br />

der Planung beginnen“, riet Bettina<br />

Schrenk von der Eventagentur<br />

Schrenk + Schrenk in Berlin. Dabei<br />

sei es nicht einmal nötig, die Organisation<br />

einer externen Agentur anzuvertrauen.<br />

„Wenn man es selbst<br />

organisiert, wird es auf jeden Fall<br />

persönlicher.“<br />

In Berlin und Brandenburg endete<br />

die Schulzeit für rund 1000 Schüler<br />

mit einer Enttäu-<br />

schung: Rund 30 Schulen<br />

hatten die Firma<br />

„Easy Abi“ mit der Organisation<br />

des Abi-<br />

Balls beauftragt. Die<br />

Firma soll das Geld dafür<br />

kassiert, die Bälle<br />

aber nie organisiert haben.<br />

Nun ist die Justiz<br />

mit dem Fall beschäftigt.<br />

Der nächste Jahrgang sollte sich<br />

also gut überlegen, ob er die Organisation<br />

in fremde Hände legt. Mit<br />

Tipps der Profis bekommen auch<br />

Anfänger ein rauschendes Fest hin:<br />

12 Monate vorher – Besonders<br />

wichtig ist es, früh mit dem Organisieren<br />

anzufangen. „In der Abi-Zeit<br />

sind nachher alle wahnsinnig gestresst“,<br />

sagt Schrenk. Ein Jahr zuvor<br />

sollte deshalb feststehen, wer<br />

die Sache federführend in die<br />

Hand nimmt. „Es braucht ein Kernkomitee<br />

von zwei bis vier Leuten.“<br />

Zu diesem Zeitpunkt sollte mit<br />

der Suche nach der Location begonnen<br />

werden. Es müsse ausgerech-<br />

einen höheren Bildungsabschluss<br />

vergrößert werden. Natali wurde<br />

eine von ihnen. Jetzt ist ihre Zeit<br />

als Stipendiatin fast um.<br />

Dass an diesem Ergebnis und<br />

der Entscheidung für ein Studium<br />

die Stiftung konkreten Anteil hat,<br />

verneint die Malchowerin jedoch.<br />

Gelernt habe sie allein für sich.<br />

„Weil ich körperlich nicht arbeiten<br />

kann, war für mich immer klar,<br />

dass ich studieren will“, sagt Natali<br />

Horn bestimmt und steckt sich<br />

eine blonde Haarsträhne hinter<br />

das Ohr. „Immer“, das heißt seit etwas<br />

weniger als zehn Jahren.<br />

Denn einige Monate nach ihrer<br />

Ankunft in der Inselstadt wurde<br />

bei Natali ein Tumor entdeckt,<br />

der auf das Rückenmark drückte.<br />

Für die Chemotherapie musste<br />

sie lange Zeit ins Krankenhaus.<br />

Ein ganzes Schuljahr verpasste<br />

sie so. Bei der Entlassung saß Natali<br />

im Rollstuhl. Die Diagnose<br />

der Ärzte lautete, sie werde<br />

nie wieder gehen können.<br />

Das war falsch, sagt Natali<br />

froh.<br />

Zwar ist die 20-Jährige<br />

bei weiteren Wegen<br />

nach wie vor<br />

auf ihre Krücken<br />

oder den Rollstuhlangewiesen,<br />

kürzere<br />

Abi-Ball 2012: Start<br />

für die Planungen<br />

„Wenn man<br />

das Fest selbst<br />

organisiert,<br />

wird es<br />

persönlicher.“<br />

Distanzen kann sie aber ohne Hilfsmittel<br />

bewältigen. Sie hofft, dass<br />

diese kleinen Strecken nach und<br />

nach größer werden.<br />

Es ist dieser Bereich – der Wille,<br />

der Glaube an sich selbst –, in dem<br />

die Abiturientin die eigentlichen<br />

Auswirkungen ihres Stipendiums<br />

sieht. „Ich habe Menschen kennen<br />

gelernt, die entgegen anderer Meinungen<br />

et- was geschafft haben“,<br />

sagt<br />

sie und erzählt ein Beispiel: Ein Professor,<br />

den sie bei einem Seminar<br />

kennen gelernt habe, sollte nach<br />

der Grundschule keine Empfehlung<br />

fürs Gymnasium bekommen.<br />

Weil er ein Einwandererkind war.<br />

Doch er ließ sich nicht beirren,<br />

schaffte den Übergang auf die weiterführende<br />

Schule, das Abitur, ein<br />

Studium, eine Promotion. „Und<br />

jetzt ist er Professor“, Natali betont<br />

das letzte Wort. „Das hat mir<br />

unglaublich viel Mut gegeben“,<br />

sagt sie.<br />

Als Migrantin sieht Natali Horn<br />

sich nicht, auch nicht als Deutsche<br />

oder als Kasachin. Sie sei einfach<br />

ein Mensch, der sich in beiden Ländern<br />

wohl fühle, so die Malchowerin.<br />

Nach ihrem Abitur will Natali<br />

im etwa 400 Kilometer entfernten<br />

Hildesheim Rechtspflege studieren<br />

und sich dort noch einmal für<br />

ein Stipendium bewerben.<br />

Auch wenn sie sich noch nicht<br />

für eine Stiftung entschieden<br />

hat, fest steht: Auf ein Netzwerk<br />

aus Gleichgesinnten<br />

möchte sie auch in Zukunft<br />

nicht mehr verzichten.<br />

Mit ihrem Fleiß erarbeitete Natali Horn sich ein Stipendium der START-Stiftung. Das half ihr auch in anderen Lebensbereichen.<br />

FOTO: ANNE DIETRICH<br />

net werden, wie viele Abiturienten<br />

wie viele Gäste mitbringen. Am besten<br />

eigneten sich eine Aula oder<br />

Turnhalle. Außerdem muss die Finanzplanung<br />

gemacht werden.<br />

„Man nehme eine Excel-Tabelle<br />

und plane die Kosten für Location,<br />

Technik, Bühne, Deko, Catering<br />

und Kleinkram wie Einladungen<br />

und Einlasskarten“, erklärt die Expertin.<br />

Beim Rechnen darf nicht<br />

vergessen werden, dass Stühle und<br />

Tische geliehen werden müssen.<br />

6 Monate vorher: Zu diesem Zeitpunkt<br />

sollten die Schüler alle Angebote<br />

eingeholt und be-<br />

stätigt haben. Damit<br />

genug Geld für Anzahlungen<br />

da ist, sollte<br />

der Kartenvorverkauf<br />

beginnen.<br />

3 Monate vorher: Der<br />

Abi-Ball soll cool und<br />

lustig sein. Die Dramaturgie<br />

des Abends will<br />

deshalb genau geplant werden.<br />

1 Monat vorher: Es sollte nun klar<br />

sein, was auf der Bühne passiert.<br />

Wenn noch nicht alle Karten für<br />

den Ball verkauft sind, sollten Notmaßnahmen<br />

ergriffen und die Werbetrommel<br />

gerührt werden.<br />

1 Woche vorher: Jetzt sollte das Personal<br />

eingeteilt sein, sagt Schrenk.<br />

Es müsse feststehen, wer sich um<br />

welche Station kümmert. Wer betreut<br />

das Catering, wer die Bühne<br />

und wer den Abbau?<br />

1 Tag vorher: Eine Stunde am Tag<br />

des Balls sollten die Organisatoren<br />

für sich einplanen, sagt Schrenk.<br />

Dieser Zeitpuffer ist für das Styling<br />

und für Notfälle gedacht.<br />

Abitur Kurier Seite 11<br />

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Nico Schwark und Mathias Thieme, Schulsozialarbeiter an der Kooperativen<br />

Gesamtschule Altentreptow, schmieden Pläne. FOTO: PAULINA JASMER<br />

„Nicht der Retter<br />

des Planeten“<br />

ENGAGEMENT Noch<br />

länger in die Schule? -<br />

Für Nico Schwark aus<br />

Wildberg kein Problem,<br />

jedoch nicht als Schüler.<br />

VON PAULINA JASMER<br />

ALTENTREPTOW. Er tanzt schon ein<br />

bisschen aus der Reihe. Er hat nämlich<br />

nach dem Abitur noch immer<br />

nicht die Nase voll vom Bildungstempel<br />

namens Schule. Er, das ist<br />

Nico Schwark (18) aus Wildberg.<br />

Und ihn zieht es nach den Prüfungen<br />

und dem Abiball erst mal nicht<br />

in die Ferne, sondern er bleibt seiner<br />

Familie noch ein Jahr treu. Dabei<br />

liegt er aber nicht auf der faulen<br />

Haut. Nico hat seine soziale<br />

und ökologische Ader entdeckt.<br />

Auch wenn vielleicht ein Wirtschaftsstudium<br />

lockt oder ihm der<br />

Sprung in die große<br />

Politik gelingt, so<br />

bleibt er erst einmal<br />

auf dem Boden der Tatsachen.<br />

Er beginnt ab<br />

September sein Freiwilliges<br />

Ökologisches<br />

Jahr (FÖJ) an seiner „Heimatschule“,<br />

an der Kooperativen Gesamtschule<br />

Altentreptow (KGS). Noch<br />

ein Jahr länger wird er durch die<br />

altbekannten Flure wandeln. Noch<br />

ein Jahr länger wird er dieselben<br />

Lehrer um sich haben. Ein Albtraum?<br />

„Das ist gar kein Problem“,<br />

sagt er. Natürlich würden nicht alle<br />

Freunde seine Euphorie für die<br />

Schule teilen, „manche halten<br />

mich für verrückt“. Aber Nico geht<br />

seinen Weg.<br />

Und er möchte eben gern sei-<br />

„Politik, Soziales<br />

und Umwelt<br />

vereinbaren.“<br />

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nem Schulsozialarbeiter, Mathias<br />

Thieme, unter die Arme greifen. In<br />

vergangenen schweren Zeiten hat<br />

Nico in Mathias Thieme eine echte<br />

Vertrauensperson gefunden, und<br />

dieses Gefühl möchte er nun auch<br />

anderen Schülern geben. Doch<br />

wird nicht nur Erlebnispädagogik<br />

zu seinem Aufgabenfeld gehören,<br />

sondern natürlich auch die Ökologie.<br />

So wird sich Nico um die Friedhöfe<br />

der Kirchengemeinde Klatzow<br />

oder um die Pfadfinder kümmern.<br />

Leider wird er allerdings von dem<br />

Taschengeld aus dem FÖJ-Fond keine<br />

großen Sprünge machen können.<br />

„Das reicht nicht, um selbstständig<br />

eine Existenz aufbauen zu<br />

können“, schränkt er ein. Das sei<br />

schade, aber kein Grund die FÖJ-<br />

Chance sausen zu lassen.<br />

Vor allem möchte Nico mit Vorurteilen<br />

über das FÖJ aufräumen.<br />

„Ich werde nun nicht in selbstgemachten<br />

Latschen losmarschieren<br />

und den Planeten retten“, sagt er.<br />

Das sei ein Ammen-<br />

märchen. Es ist Arbeit<br />

für Schüler und mit<br />

Schülern.<br />

Außerdem will der<br />

18-Jährige noch ein<br />

großes Vorhaben anschieben:<br />

Wenn die Kreisgebietsreform<br />

wirklich umgesetzt wird und<br />

sich alles um die Struktur des Großkreises<br />

dreht, dann will Nico für<br />

den neuen Kreistag kandidieren.<br />

Als Junger Liberaler. „Politik, Soziales<br />

und Umwelt lassen sich doch<br />

wunderbar vereinbaren“, sagt er.<br />

Einen Vorteil der freiwilligen Tätigkeit<br />

an der Schule kann er schon<br />

jetzt nennen: Sein bester Freund<br />

Tobias fängt in Neubrandenburg<br />

eine Lehre an. Da haben es die Kumpels<br />

nicht weit zueinander.<br />

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Seite 12 Abitur Kurier<br />

Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli <strong>2011</strong><br />

Als Schüler<br />

bei Vorlesungen<br />

NEUBRANDENBURG. Ole Reinsdorf<br />

hat sein zehntes Schuljahr am Albert-Einstein-GymnasiumNeubrandenburg<br />

hinter sich. Zusätzlich<br />

kann er auch den Nachweis über<br />

das abgeschlossene Modul „Physikalische<br />

Grundlagen“ des<br />

Bachelor-Studienganges Geodäsie<br />

und Messtechnik an der Neubrandenburger<br />

Hochschule mit der Note<br />

„Gut“ vorzeigen. Nun will er in<br />

einer weiteren Prüfung beweisen,<br />

dass er in den Lehrveranstaltungen<br />

im˘ Fach Geophysik des Master-Studiengangs<br />

Geoinformatik und Geodäsie<br />

alles verstanden hat.<br />

Zur ersten Klausur in Physik<br />

meint Ole: „Es ging.“ Professor Werner<br />

Melle ist beeindruckt von Ole.<br />

„Das, was er bisher bei uns geleistet<br />

hat, geht weit über das Niveau<br />

eines Schülers dieser Klassenstufe<br />

hinaus. Das packt so mancher Student<br />

nicht.“<br />

Im Vergleich zur Schule, meint<br />

Ole, müsse er hier mehr mitschreiben<br />

und auf die Feinheiten im Vortrag<br />

des Dozenten achten. Die<br />

Anwendungen in der Praxis<br />

haben ihm gefallen. „Ich finde<br />

die Idee des Juniorstudiums<br />

gut, vor allem die<br />

Betreuung an der Hochschule“,<br />

sagt er. Ole hat<br />

noch lange nicht genug<br />

von der Physik und<br />

VON RAINER SINOWZIK<br />

NEUBRANDENBURG. Seit dem 1. Juli<br />

diesen Jahres gibt es den Bundesfreiwilligendienst,<br />

kurz: BFD. Er ersetzt<br />

den Zivildienst. Hintergrund<br />

dafür ist die Aufhebung der Wehrpflicht,<br />

denn damit einher geht<br />

auch der Wegfall des Zivildienstes.<br />

Ein ersatzloser Wegfall der bisherigen<br />

90 000 Zivildienststellen würde,<br />

so die Bundesfamilienministerin,<br />

zu einer sozialen Katastrophe<br />

deren Anwendung. Gitte Zeipelt,<br />

Koordinatorin Hochschule-Schulen<br />

an der Hochschule, hat ihm dank<br />

einer Spende der Telekom-Stiftung<br />

ein dickes Bücherpaket im Wert<br />

von 180 Euro zum Physik-Selbststudium<br />

übergeben. Ole weiß, dass er<br />

sich die bisherigen Studienleistungen<br />

für sein zukünftiges Studium<br />

anrechnen lassen kann.<br />

Er empfiehlt es leistungsstarken<br />

Mitschülern auf jeden Fall, die eigenen<br />

Stärken in einem Juniorstudium<br />

auszutesten. „Es muss natürlich<br />

mit der Schule vereinbar sein,<br />

aber in meinem Gymnasium ist die<br />

Abstimmung kein Problem“, meint<br />

Ole.<br />

Gitte Zeipelt wirbt derzeit in<br />

9. Klassen der Region für dieses Angebot.<br />

„Die Hochschule Neubrandenburg<br />

fördert mit dem Juniorstudium<br />

besonders begabte Schüler.<br />

Wenn sie nach dem Urteil der Lehrer<br />

besondere Begabungen aufweisen,<br />

können sie während der Schulzeit<br />

schon als Juniorstudierende an<br />

der Hochschule Neubrandenburg<br />

eingeschrieben werden.<br />

Damit erhalten sie<br />

das Recht, an regulären<br />

Lehrveranstaltungen<br />

teilzunehmen und einzelne<br />

Studienmodule<br />

zu absolvieren“, erklärt<br />

sie.<br />

Juniorstudent und Zehntklässler Ole Reinsdorf wird sich intensiv mit den<br />

neuen Physik-Fachbüchern beschäftigen. FOTO: HOCHSCHULE/CHRISTINE MANTHE<br />

führen. Doch die Bewerbungen für<br />

viele der ca. 35 000 geplanten neuen<br />

Stellen bleiben (noch) aus.<br />

Einer, der frewillig sozial aktiv<br />

war, ein Freiwilliges Soziales Jahr<br />

absolviert hat, ist Sven Westphal,<br />

ein Abiturient des Jahrgangs 2010<br />

von der Integrierten<br />

Gesamtschule „Vier Tore“<br />

in Neubrandenburg.<br />

Im Gespräch<br />

schildert er seine Motivation<br />

und Erfahrungen<br />

mit dem sozialen<br />

Engagement und erklärt,<br />

warum der Bundesfreiwilligendienst<br />

auch künftig so wichtig<br />

ist.<br />

„Nein“, sagt Sven<br />

Westphal, ein freundlicher Bursche<br />

aus dem Neubrandenburger<br />

Umland, „geplant war das so nicht.<br />

Es hat sich einfach ergeben, dass<br />

ich das Freiwillige Soziale Jahr ge-<br />

Junge Zivildienstleistende in der Universitätsmedizin wird es nicht mehr geben. Neue Konzepte und das Überbrückungsjahr für Abiturienten knüpfen daran<br />

an. FOTO: ARCHIV<br />

Überbrückungsjahr in der Klinik möglich<br />

ANGEBOT Die Greifswalder<br />

Universitätsmedizin<br />

bietet Abiturienten an,<br />

Einblicke in den Arbeitsalltag<br />

zu gewinnen.<br />

GREIFSWALD (NK). Zum Wintersemester<br />

startet die Universitätsmedizin<br />

Greifswald mit einem neuen<br />

Ausbildungsprojekt. Abiturienten<br />

mit einem medizinischen Berufswunsch<br />

können ein bezahltes Überbrückungsjahr<br />

(ÜfA) in den Universitätsfachkliniken<br />

absolvieren,<br />

teilt die Universität mit.<br />

Das sei kein Ersatz für den Zivildienst,<br />

sagte Pflegevorstand Peter<br />

Hingst. „Vielmehr verstehen wir<br />

wählt habe.“ Anfangs habe er nur<br />

den Autoführerschein machen wollen.<br />

Doch dazu brauchte er den<br />

Nachweis über einen bestandenen<br />

Unfallhilfekurs. Die Schule bot zufällig<br />

einen kostenlosen Schulsanitätskurs<br />

an. Den habe er absolviert.<br />

Eine Freundin habe<br />

ihn auf die Möglichkeit<br />

eines Rettungsschwimmerkursesaufmerksam<br />

gemacht.<br />

Einmal motiviert, habe<br />

er auch diesen absolviert.<br />

Dabei sei er<br />

mit dem Arbeiter-Samariter-Bund<br />

in Berührung<br />

gekommen und<br />

hätte begonnen, sich<br />

ehrenamtlich zu engagieren.<br />

„Irgendwie hat mir die Verbindung<br />

von Medizin und Hilfe für<br />

andere Menschen schon immer gefallen“,<br />

erzählt Sven Westphal.<br />

Über einen Beruf habe er aber<br />

unser Konzept als Imageoffensive<br />

für medizinische Berufe im pflegerischen<br />

und therapeutischen Bereich.<br />

Damit wollen wir auch dem<br />

zunehmenden Fachkräftemangel<br />

entgegenwirken.“<br />

Darüber hinaus<br />

könnten Abiturienten<br />

einen Einblick in die<br />

wissenschaftliche<br />

Arbeit gewinnen und<br />

vielleicht ihr Interesse<br />

für ein Medizinstudium<br />

geweckt werden,<br />

ergänzte der Studiendekan,<br />

Professor Claus-<br />

Dieter Heidecke.<br />

Absolventen mit Hochschulreife<br />

können im Überbrückungsjahr,<br />

das sich künftig unter dem Dach<br />

des geplanten Bundesfreiwilligen-<br />

nicht konkret nachgedacht. „In der<br />

10. Klasse habe ich ein Praktikum<br />

in der ,Apotheke am Wall' absolviert.<br />

Da ist mir eigentlich klar geworden,<br />

wie anspruchsvoll ein medizinischer<br />

Beruf sein kann. Irgendwie<br />

ist da auch der Gedanke geboren,<br />

mich für so eine Entwicklung<br />

zu interessieren. Dann hat mich<br />

die Bundeswehr ausgemustert,<br />

und ich habe mich für ein Freiwilliges<br />

Soziales Jahr direkt bei der Diakonie<br />

gemeldet. Die haben mich an<br />

das Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum<br />

Neubrandenburg weitervermittelt.<br />

Und hier wiederum arbeite ich seit<br />

dem 1. September 2010 in der Bethesda<br />

Klinik. Das ist eine Fachklinik<br />

für geriatrische Rehabilitation,<br />

die sich hauptsächlich mit den Bedürfnissen<br />

älterer Menschen nach<br />

akuten Erkrankungen beschäftigt.<br />

Zum Beispiel die Reha nach Hüftoperationen.“<br />

Ob man sich in der Schule zum<br />

Thema Zivildienst und Soziales<br />

Jahr unterhalten habe? „Eher wenig“,<br />

überlegt Sven Westphal. „Aus<br />

heutiger Sicht denke ich schon,<br />

dass es wichtig wäre, in der Schule<br />

viel deutlicher auf die Notwendigkeit<br />

ökologischer und sozialer<br />

Dienste aufmerksam zu machen.<br />

Und auf die medizinischen Berufe.“<br />

Er selber habe bereits in der<br />

Schule beschlossen, einen medizinischen<br />

Weg einzuschlagen. „Medizinstudium?<br />

Da ist der Numerus<br />

clausus noch immer sehr eng, und<br />

ich kenne meine Grenzen. Rettungssanitäter<br />

war eine Option.<br />

Die gibt es aber auch in größerer<br />

Anzahl. Ich habe mich für eine Ausbildung<br />

zum Gesundheits- und<br />

Krankenpfleger entschieden. Damit<br />

habe ich dann einen gefragten<br />

Beruf, von dem ich leben kann.<br />

Und falls ich doch studieren möchte,<br />

habe ich ja mein Abitur.“<br />

Ja, der Klinikdienst habe ihn reifen<br />

lassen, schätzt Sven Westphal<br />

ein. „Zum einen die Integration in<br />

den Stationsbetrieb, so mit Pünktlichkeit,<br />

Schichtdienst und der<br />

Übernahme zahlreicher Pflichten.<br />

Immerhin betreut das medizinische<br />

Team meiner Station im<br />

„Damit<br />

wollen wir dem<br />

Fachkräftemangelentgegenwirken.“<br />

dienstes einordnen soll, ihren Studien-<br />

oder Berufsausbildungswunsch<br />

wahlweise neun oder<br />

zwölf Monate in der klinischen Praxis<br />

prüfen, hieß es aus der Universitätsklinik.<br />

Der Einsatz erfolge<br />

auf einer Station oder<br />

einer Intensivstation.<br />

Das Überbrückungsjahr<br />

beginnt im September<br />

<strong>2011</strong> und startet<br />

mit einem Schulungsprogramm<br />

in<br />

Greifswald. „Während<br />

der Tätigkeit an der<br />

Universitätsmedizin steht den jungen<br />

Frauen und Männern zudem je<br />

nach persönlicher Interessenlage<br />

ausreichend Zeit für Hospitationen<br />

in spannenden Tätigkeitsfeldern<br />

Aus dem Engagement wird ein Beruf<br />

NACHWUCHSSORGE Freiwillige<br />

wie Sven Westphal<br />

werden in sozialen Einrichtungen<br />

gebraucht.<br />

Der Neubrandenburger<br />

hat „nebenbei“ sein<br />

Berufsziel gefunden.<br />

Der Weg zur Ausbildung!<br />

Berufsberatung<br />

„Irgendwie hat<br />

mir die Verbindung<br />

von Medizin<br />

und Hilfe<br />

für andere<br />

schon immer<br />

gefallen.“<br />

Studien- und Ausbildungsberatung nach Maß<br />

Einfach anrufen 01801 - 555 111*<br />

und einen Termin für ein persönliches Beratungsgespräch vereinbaren.<br />

• persönliche Beratung rund um Einfach anrufen 01801 - 555 111* und<br />

Ausbildung und Berufswahl<br />

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vereinbaren.<br />

• Berufswahl Agentur - Stärken für Arbeit testenNeubrandenburg und den<br />

richtigen Beruf finden<br />

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3,9ct./min. aus dem Festnetz der dt. Telekom,<br />

Mobilfunkpreise abweichend<br />

Schnitt 25 Patienten. Ein anderer<br />

Aspekt sind der reine Stationsbetrieb,<br />

die Dienstorganisation und<br />

die medizinische Abläufe“, beschreibt<br />

der junge Mann mit<br />

einem Schmunzeln. „Krankenhausalltag<br />

eben.“ Noch wichtiger aber<br />

sei die soziale Kompo-<br />

nente. „Auch wenn die<br />

,Freiwilligen' mehr<br />

eine verbindende<br />

Funktion haben und<br />

mehr Handreichungen<br />

leisten, als medizinische<br />

Hilfe – für meine,<br />

im Wesentlichen<br />

viel älteren, Patienten,<br />

bin ich auch Bezugsperson.<br />

Ich erledige<br />

viele Wege für sie oder<br />

mit ihnen gemeinsam und leiste<br />

praktische Hilfe. Das verbindet.“<br />

Ob es ihn Überwindung gekostet<br />

habe, sich mit kranken Menschen<br />

zu beschäftigen? „Nein!“, betont<br />

der junge Mann. „Aber ich habe<br />

eins gelernt. Wie wichtig es ist,<br />

dem Patienten seine menschliche<br />

Würde zu lassen. Zum Beispiel bei<br />

den Waschungen. Die Grenze zwischen<br />

Notwendigkeit und Selbstständigkeit<br />

sind fließend. Ich achte<br />

sehr darauf, den Patienten ihre<br />

Selbstständigkeit zu lassen!“ Hilfe<br />

sei da notwendig, wo sie auch angebracht<br />

sei.<br />

Es müsse ja nicht in jedem Fall<br />

ein medizinischer Dienst sein. Be-<br />

Sozialdienst<br />

als Notwendigkeit?„Unbedingt.<br />

Der ist<br />

notwendig. Für<br />

den Umgang<br />

miteinander.“<br />

der Krankenversorgung, Forschung<br />

und Lehre zur Verfügung“,<br />

wird in einer Mitteilung informiert.<br />

Die Teilnehmer erhalten<br />

nach Angaben der Hochschule eine<br />

monatliche Vergütung von etwa<br />

600 Euro.<br />

Etwa 30 bis 50 Plätze, vorrangig<br />

für Bewerber aus Mecklenburg-Vorpommern,<br />

werden im ersten Überbrückungsjahr<br />

vergeben. Das Überbrückungsjahr<br />

gilt gleichzeitig als<br />

anerkanntes Pflegepraktikum. Zusätzlich<br />

zu dieser Sonderform ausschließlich<br />

für Abiturienten gibt es<br />

in der Universitätsmedizin nach<br />

wie vor das Freiwillige Soziale Jahr<br />

(FSJ) und künftig auch den Bundesfreiwilligendienst.<br />

@!www.medizin.uni-greifswald.de<br />

Zentrale Dienste - Pflegevorstand<br />

hindertenwerkstätten,Kindereinrichtungen, Altenpflegeheime –<br />

Möglichkeiten zu helfen gäbe es<br />

doch viele. „Das Personal im Klinikum<br />

ist jedenfalls sehr freundlich<br />

zu uns, weil die Anforderungen an<br />

die Stationen ohne freiwillige Helfer<br />

viel höher wären.“<br />

Bedauerlich sei, dass<br />

die Helfer so wenig medizinischeVerantwortung<br />

hätten. Blutzuckermessungen<br />

und<br />

dergleichen könne<br />

man lernen. Die Stationen<br />

würden noch<br />

mehr entlastet.<br />

Sven Westphal wird<br />

nun drei Jahre lang<br />

den Beruf des Gesundheits-<br />

und Krankenpflegers in<br />

Schwerin erlernen. Daher könne er<br />

seinen frewilligen Dienst nicht verlängern.<br />

Seine berufliche Entwicklung<br />

sieht er in Mecklenburg-Vorpommern.<br />

„Irgendwas mit Chirurgie,<br />

das interessiert mich besonders“,<br />

lächelt er freundlich.<br />

Sozialdienst als Notwendigkeit?<br />

„Ja, unbedingt!“, betont er. „Der ist<br />

notwendig. Für das Verständnis füreinander.<br />

Für den sozialen Umgang<br />

miteinander. Für die Entlastung<br />

des Personals in den medizinischen<br />

und Pflegeeinrichtungen.<br />

Und manchmal eben auch für die<br />

Berufsfindung oder Berufsvorbereitung.“<br />

Sven Westphal hat ein freiwilliges Jahr absolviert. FOTO: RAINER SINOWZIK


Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli <strong>2011</strong><br />

Der erste Ehrenamtliche im Bundesfreiwilligendienst Tilo Schüssler, an seiner<br />

künftigen Arbeitsstätte, dem Sport-Gesundheitspark Berlin FOTO: DAPD<br />

Hochschule auf Umwegen:<br />

Beinahe eine Abkürzung<br />

WEITERBILDUNG Johann<br />

Münch hat seine Fachhochschulreife<br />

gemacht<br />

und ist überzeugt: Besser<br />

spät als nie. Doch<br />

manchmal ist spät auch<br />

besser als gleich.<br />

VON ANNIKA KIEHN<br />

NEUBRANDENBURG. Wie ein potentieller<br />

Landwirt sieht Johann<br />

Münch nicht aus. Leger trägt er die<br />

Weste über dem Hemd, ein moderner<br />

Seitenscheitel ziert den Kopf,<br />

am rechten Ohr blitzt ein Ohrring<br />

– noch fällt es schwer, sich vorzustellen,<br />

wie er einen Kuhstall ausmistet.<br />

Doch genau das hat Johann<br />

vor. Denn wenn er jetzt seine Fachhochschulreife<br />

hat, will er an der<br />

Fachhochschule in Neubrandenburg<br />

Agrarwirtschaft studieren.<br />

Dafür hat er ein Jahr<br />

lang gebüffelt und<br />

seine Fachhochschulreifenachgemacht.<br />

„In<br />

Englisch bin<br />

ich super, aber<br />

Mathe haut<br />

echt rein“,<br />

sagt er. In gerade<br />

mal 34<br />

Wochen Schule,<br />

abzüglich<br />

der Ferien und<br />

Feiertage steigere<br />

sich das Pensum<br />

von Grundkurs<br />

11. Klasse<br />

bis 12. Klasse<br />

Leistungskurs.<br />

In Rechnungswesen,<br />

VWL und BWL<br />

hingegen konnte<br />

der 21-Jährige<br />

mit Vorwissen<br />

aus seiner Kaufmannslehreauf-<br />

FACHGYMNASIUM Rick<br />

Drägestein ist zunächst<br />

Zimmermann geworden.<br />

Jetzt will er Wirtschaftsinformatik<br />

studieren.<br />

VON MARINA SPREEMANN<br />

FRIEDLAND. Prüfungsstress in Familie:<br />

Rick Drägestein, 22 Jahre alt,<br />

und sein drei Jahre jüngerer Bruder<br />

Dennis haben das Abitur gemacht<br />

– sozusagen im Doppelpack.<br />

Beide Friedländer besuchen das<br />

Fachgymnasium. „Das hatte schon<br />

ein paar Vorteile“, sagt Rick.<br />

„Wenn mal einer was nicht verstanden<br />

hatte, kann man das besprechen<br />

und sich zusammen auf die<br />

Prüfungen vorbereiten.“ Und nun<br />

haben es beide geschafft und konnten<br />

auch zusammen feiern.<br />

Rick, der Ältere, hatte nach dem<br />

Realschulabschluss zunächst eine<br />

trumpfen. „Ich hatte damals keine<br />

Lust mehr, nach der 10. Klasse weiter<br />

die Schulbank zu drücken. Von<br />

der Vorstellung, zu studieren, war<br />

ich nicht besonders überzeugt“,<br />

sagt Johann.<br />

Lieber wollte er etwas Luft in<br />

der Arbeitswelt schnuppern. Dann<br />

macht er eine kurze Pause, bevor<br />

er weiterspricht:<br />

„Na ja. Ein bisschen<br />

faul bin<br />

ich vielleicht<br />

auch.“<br />

Dennoch<br />

ist<br />

er überzeugt,<br />

Ausbildung als Zimmermann absolviert,<br />

„weil ich schon als Kind immer<br />

was Handwerkliches machen<br />

wollte“. Er war dafür nach Baden-<br />

Württemberg gezogen. Übrigens<br />

auch in Familie: „Meine Tante hat<br />

dort ihr Studium angefangen, da<br />

sind wir zusammen runtergegangen.“<br />

Die Arbeit in der Baubranche<br />

sei dann sehr anstrengend gewesen,<br />

vor allem körperlich. „Mir wurde<br />

klar, dass ich das nicht mein<br />

ganzes Leben lang machen wollte.“<br />

Deshalb beschloss Rick, sich weiter<br />

zu qualifizieren, vielleicht Bauingenieur<br />

zu werden. „Hätte ich früher<br />

in der Schule mehr Lust gehabt<br />

zum Lernen, hätte ich gleich das<br />

Abitur machen können. Aber damals<br />

war ich nicht so motiviert“, erinnert<br />

er sich. Dass er das schafft,<br />

daran gab es bei Rick keine Zweifel.<br />

„Es lief auch wirklich gut“, sagt er.<br />

Seine Zukunftspläne hat er während<br />

der Zeit am Fachgymnasium<br />

der Beruflichen Schule Wirtschaft<br />

und Verwaltung in Neubranden-<br />

MIESBACH (DPA). Thomas Volk<br />

schaut genau zu. Mehrmals zeigt<br />

ihm Manfred Edenhofer, wie man<br />

einen Gehbehinderten mit dem<br />

Stuhl in einen Krankenwagen rollt.<br />

Dann probiert es der 18-Jährige<br />

selbst. Nach einigen Versuchen<br />

klappt es mühelos.<br />

Der Abiturient hat seine erste Bewährungsprobe<br />

als „Bufdi“ bestan-<br />

alles richtig gemacht zu haben. „Es<br />

ist gar nicht so verkehrt, vor dem<br />

Studium eine Ausbildung zu absolvieren“,<br />

sagt<br />

Johann. Die Erfahrungen aus der<br />

Praxis würden es ihm sehr erleichtern,<br />

die Theorie für die Fachhochschulreife<br />

und später auch im Studium<br />

zu verstehen. „Ich wollte erst<br />

einmal lernen, wie man sich im täglichen<br />

Arbeitsleben behauptet.“<br />

Dass er nun doch wieder die<br />

Schulbank<br />

drückt, daran<br />

sei ein wenig<br />

seine Familie<br />

schuld: „Da<br />

sind alle Akademiker<br />

– das hat<br />

meinen Anspruch<br />

an mich<br />

selbst noch erhöht“,<br />

sagt er<br />

und erzählt von<br />

dem erfolgreichen<br />

Werdegang seines großen Bruders<br />

Paul – sein Idol in Sachen<br />

schulische Laufbahn. „Er hat sein<br />

Abi mit einer Eins vorm Komma gemacht<br />

und in Hamburg/Harburg<br />

Maschinenbau studiert.“<br />

Die Möglichkeit, irgendwann<br />

selbst noch studieren<br />

zu können, war für Johann<br />

schließlich die Motivation,<br />

seine Fachhochschulreife<br />

zu machen. „Man weiß ja<br />

nie, plötzlich haben wir<br />

wieder eine Wirtschaftskrise<br />

und dann hätte<br />

ich die Option mich weiterzubilden,<br />

anstatt<br />

mich mit mies bezahlten<br />

Minijobs über<br />

Wasser zu halten.“<br />

Das Beste aber seien<br />

die Ferien:<br />

„Anders als in<br />

der Berufsschule<br />

muss<br />

man<br />

nicht<br />

Seine Fachhochschulreife hat er in der Tasche. Den neuen Herausforderungen im Studium<br />

stellt sich Johann Münch mit einem Lächeln. FOTO: ANNIKA KIEHN<br />

Erste Bewährungsproben für den „Bufdi“<br />

PREMIERE Thomas Volk<br />

aus Miesbach ist ein<br />

Freiwilliger. Er hofft auf<br />

eine abwechslungsreiche<br />

Tätigkeit.<br />

Im Doppelpack mit dem Bruder<br />

burg noch einmal geändert. „Ich<br />

will Wirtschaftsinformatik studieren,<br />

an der Fachhochschule in Stralsund.<br />

Das liegt mir und das kann<br />

ich gut, wie ich an der Schule festgestellt<br />

habe, die ja auf Wirtschaft<br />

ausgelegt ist“, sagt er. In Stralsund<br />

hat er sich an einem Infotag schon<br />

mal umgesehen. „Dort<br />

hat es mir zugesagt.“<br />

Gerade auch, weil das<br />

Meer so nahe ist. Die<br />

Nähe zum Wasser ist<br />

für Rick ein Grund,<br />

warum er auch in Zukunft<br />

im Nordosten<br />

bleiben möchte.<br />

In zehn Jahren<br />

noch hier zu leben, kann er sich<br />

gut vorstellen. Nach erfolgreichem<br />

Studium – Bachelor und Master –<br />

wünscht sich Rick einen Job als<br />

Wirtschaftsinformatiker. „Gern in<br />

einer mittleren Führungsebene. Im<br />

Team zu arbeiten, zusammen Programme<br />

zu entwickeln, das würde<br />

ich gern machen.“ Eine Familie,<br />

Abitur Kurier Seite 13<br />

„In meiner<br />

Familie<br />

sind alle<br />

Akademiker.<br />

Das hat meinen<br />

Ansporn<br />

erhöht.“<br />

„Mir wurde<br />

klar, dass ich<br />

das nicht mein<br />

Leben lang<br />

machen will.“<br />

den. So heißen die Angehörigen<br />

des neuen Bundesfreiwilligendienstes<br />

(BFD), der an die Stelle des Zivildienstes<br />

getreten ist. Mit der Aussetzung<br />

der Wehrpflicht kam zum<br />

30. Juni dieses Jahres auch das Ende<br />

für den Zivildienst. „Bufdi“ statt<br />

„Zivi“ heißt es nun.<br />

Der Landesgeschäftsführer beim<br />

Bayerischen Roten Kreuz (BRK),<br />

Leonhard Stärk, würde sich freuen,<br />

wenn mehr junge Menschen wie<br />

Thomas Volk sich als „Bufdis“ melden<br />

würden. Der Bundesfreiwilligendienst<br />

wurde nach seiner Auffassung<br />

viel zu überhastet eingeführt.<br />

Daher laufe er nur schleppend<br />

an. „Das ist für uns eine krasse<br />

Zäsur“, erläutert Stärk. Zusätz-<br />

arbeiten, sondern man hat wirklich<br />

frei“, sagt er und grinst. Von<br />

Reue, nicht gleich nach der 10. Klasse<br />

durchgezogen zu haben, keine<br />

Spur. „Ich bin doch noch so jung“,<br />

sagt er und erzählt von seinen<br />

30-jährigen Klassenkameraden, die<br />

die Schule noch mit der Familie in<br />

Einklang bringen müssten.<br />

Mit seinen 21 Jahren kann Johann<br />

bereits eine abgeschlossene<br />

Lehre und Fachhochschulreife mit<br />

Schwerpunkt Wirt-<br />

schaft vorweisen –<br />

trotz leichter Bedenken<br />

freue er sich auf<br />

seine Zukunft in der<br />

Landwirtschaft. Weiterbildung<br />

auf Umwegen<br />

ist also nicht unbedingt<br />

die schlechtere<br />

Alternative? „Im Prinzip<br />

habe ich doch ‘ne<br />

Abkürzung genommen“,<br />

sagt er und rechnet<br />

zurück. „Das normale Abitur<br />

dauert zwölf Jahre. Ich habe zehn<br />

Jahre bis zum Realschulabschluss<br />

gebraucht, die Lehre, dann ein Jahr<br />

und nun bin ich quasi auf dem gleichen<br />

Stand plus Beruf“ – aller Matheschwäche<br />

zum Trotz, die Rechnung<br />

scheint aufgegangen.<br />

Ein Jahr zur<br />

Qualifikation<br />

In der einjährigen Fachoberschule<br />

erhält der Schüler<br />

wöchentlich durchschnittlich<br />

35 Stunden allgemein bildenden<br />

und berufsbezogenen<br />

Unterricht. Eintreten können<br />

Bewerber, wenn sie die Mittlere<br />

Reife oder den Realschulabschluss,<br />

eine zweijährige abgeschlossene<br />

Berufsausbildung<br />

oder eine dreijährige Berufstätigkeit<br />

nachweisen. Das zusätzliche<br />

„Schuljahr“ wird mit<br />

den Prüfungen für die Fachhochschulreifeabgeschlossen.<br />

@www.bildung-mv.de<br />

am liebsten auch Kinder, hätte er<br />

dann mit Anfang 30 ebenfalls gern.<br />

Und ein neues Hobby.<br />

Das Gitarrespielen in einer<br />

Metal-Band musste Rick gerade aufgeben,<br />

wegen gesundheitlicher Probleme<br />

mit der Hand. „Musik möchte<br />

ich schon gern wieder machen,<br />

habe aber noch keine<br />

richtige Idee“, sagt er.<br />

In den vergangenen<br />

Wochen habe ihm das<br />

erst mal kaum gefehlt.<br />

„Ich hatte ja mit den<br />

Prüfungen eine Menge<br />

zu tun und habe fürs<br />

Abitur gelernt.“<br />

Den Sommer wird<br />

Rick zunächst für einen kurzen<br />

Trip nach London nutzen. Dann<br />

will er die gemeinsame Wohnung<br />

mit seinem Bruder einrichten. Die<br />

beiden ziehen von Friedland nach<br />

Greifswald, Dennis wird dort studieren<br />

und Rick jeden Tag nach<br />

Stralsund fahren. Dann heißt es:<br />

Studium im Familien-Doppelpack.<br />

lich zu den bayernweit erst 12<br />

abgeschlossenen Verträgen mit<br />

dem BRK hätten sich an die 50 Interessenten<br />

sich zusätzlich gemeldet.<br />

Für den Miesbacher Volk war<br />

seit Jahren klar, dass er nach der<br />

Schule einen sozialen Dienst leisten<br />

wolle. „Ich kenne Nachbarn,<br />

die Zivis waren“, erläutert er, „und<br />

eigentlich ist der Bufdi nichts anderes<br />

als der Zivi. Es hat sich nur der<br />

Name geändert.“ Was genau auf<br />

ihn zukommt, wusste er zunächst<br />

nicht. „Ich war zu sehr mit dem<br />

Abitur beschäftigt, als dass ich<br />

mich darum hätte kümmern können.“<br />

Doch er hofft auf eine abwechslungsreiche<br />

Tätigkeit, „und<br />

NEUBRANDENBURG (NK). Das Erinnerungs-Gruppenfoto<br />

vom Abiball ist<br />

natürlich Pflicht. An den meisten<br />

Schulen der Region ist es auch<br />

schon längst Tradition geworden,<br />

dass sich alle Klassen an dem feierlichen<br />

Abend zu einem Bild für<br />

den Abiturkurier zusammenfinden.<br />

Schließlich sind die bestandenen<br />

Prüfungen Anlass zu Freude<br />

und Stolz – und das kann sich sehen<br />

lassen.<br />

Die meisten Fotos der Beilage<br />

dass ich viel dazulerne für meine<br />

Ausbildung und das Berufsleben“.<br />

Das Berufsziel steht längst fest.<br />

Der Blondschopf will Wirtschaftsingenieur<br />

werden. In seiner Freizeit<br />

spielt er Volleyball oder zupft<br />

die Gitarre. „Auch das Fotografieren<br />

macht mir Spaß“, sagt er. Eben<br />

erst ist er von einem Europatrip im<br />

Auto mit drei Freunden zurückgekommen.<br />

Bisher leisteten bis zu<br />

1800 junge Männer Zivildienst bei<br />

der bayerischen Hilfsorganisation.<br />

Stärk wäre aber schon froh, wenn<br />

er bis Jahresende 400 Menschen für<br />

den BFD gewinnen könnte. Er warf<br />

der Bundesregierung vor, Zweckoptimismus<br />

beim Ersatz für den<br />

Zivildienst zu verbreiten.<br />

Stolze Abiturienten<br />

auch im Netz zu bewundern<br />

Dr. med. vet. Holger Nietz<br />

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Tel.: 03991 664626<br />

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Mo.–Fr. 10–12 u. 16–18 Uhr<br />

Samstag 10–12 Uhr<br />

Sonntag Notfallsprechstunde<br />

11–12 Uhr<br />

sind auch im Internet zu bewundern.<br />

Allerdings werden die Fotos<br />

der Abiturklassen und die Namen<br />

der Abiturienten sowohl in der Zeitung<br />

als auch im Internet nur veröffentlicht,<br />

wenn die Schulen ausdrücklich<br />

zustimmen. Die meisten<br />

Schulen der Region nutzen diese<br />

Gelegenheit jedoch gern, um ihren<br />

Abiturjahrgang <strong>2011</strong> auf diesem<br />

Wege auch der Öffentlichkeit vorzustellen.<br />

@!www.nordkurier.de/abi<strong>2011</strong><br />

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Seite 14 Abitur Kurier<br />

Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli <strong>2011</strong><br />

Fritz-Greve-Gymnasium Malchin<br />

Fritz-Greve-Gymnasium Malchin<br />

Berufliche Schule Malchin Lehrer/in: Frau Neumann/Herr Boetzer FG 81 Fleesenseeschule Malchow<br />

NEUBRANDENBURG (CM). Fabien<br />

Schultz, Student an der Neubrandenburger<br />

Hochschule, verbringt<br />

das sechste Semester seines Studiums<br />

in der Fachrichtung Bioprodukttechnologie<br />

im Hamburger<br />

Hautforschungszentrum eines großen<br />

Unternehmens der Kosmetik-<br />

MALCHIN FRITZ-GREVE-GYMNASIUM<br />

MALCHIN BERUFLICHE SCHULE MALCHIN MALCHOW FLEESENSEESCHULE<br />

Franziska Bergel, Johannes Bilke, Kevin Dummer, Laura Fandrich, Erik Felgner, Claudia Fink, Lisa Gerasch, Chris Rocco Helmis,<br />

Laura Hoffmann, Toni Klett, Nicole Kluwe, Jenny Knoll, Viktoria Milberger, Ricarda Rissmann, Mathias Worm<br />

branche, der Beiersdorf AG. Das<br />

Zentrum ist nach Angaben des<br />

Unternehmens eines der größten<br />

und modernsten Forschungszentren<br />

in Deutschland und weltweit<br />

von Bedeutung. Hier<br />

ist der Student in der<br />

Forschungs- und Entwicklungsabteilung,<br />

speziell in der Produktentwicklung<br />

tätig.<br />

Der junge Mann ist<br />

also live dabei, wenn zum Beispiel<br />

neue Cremes für die besonderen<br />

Wünsche der verschiedenen Verbrauchergruppen<br />

entwickelt, Wirk-<br />

Lehrer: Jürgen Grothkopp 12a<br />

Sarah Berner, Christin Brandt, Silke Breuel, Jan Gütschow, Fabienne Jahrmärker, Linda Kotzauer, Swantje Kuhr,<br />

Nico Libnow, Annemarie Meyer, Swantje Nötzel, Hannes Reinholdt, Lukas Schulig, Anne-Katrin Voß,<br />

Maika Weber, Frances Zickerick<br />

stoffe und Rezepturen auf ihre gesundheitliche<br />

Unbedenklichkeit<br />

und ihre Hautverträglichkeit geprüft<br />

werden. Er testet, berechnet<br />

und beobachtet Proben, er kontrolliert<br />

Versuchsreihen<br />

und bewertet Produktprototypen,<br />

um speziell<br />

für Männer neue<br />

Hautpflegeprodukte<br />

auf den Markt zu bringen.<br />

„Ich sehe das Praktikum<br />

als Riesenchance. Ich bekomme<br />

Einblicke in Unternehmensstrukturen<br />

und professionelle wissenschaftliche<br />

Arbeitsweisen.“<br />

Vor allem habe er erkannt, wie<br />

wichtig Marketing und die Marktbeobachtungen<br />

sind, um im Wettbewerb<br />

ganz oben zu stehen und<br />

vor allem zukunftsorientiert zu<br />

entwickeln. Bioprodukttechnologie<br />

sei dabei nicht wegzudenken,<br />

denn in den nächsten Jahren solle<br />

immer mehr auf der Basis natürlicher<br />

und nachwachsender Rohstoffe<br />

hergestellt werden. „Immer<br />

mehr Produktinhaltsstoffe, die ursprünglich<br />

petrochemisch aus Erdöl<br />

gewonnen wurden, werden heute<br />

durch Inhaltsstoffe auf der Basis<br />

biogener Rohstoffe ausgetauscht.<br />

Generell ist deutlich zu erkennen,<br />

dass die Produkte in Zukunft in<br />

Richtung ,green‘ entwickelt werden<br />

sollen, das heißt, Nachhaltigkeit<br />

spielt eine große Rolle.“<br />

Durch seine Projektarbeit im<br />

fünften Semester bei Professor<br />

Mark Rüsch gen. Klaas hat er sich<br />

bereits mit dem Thema KosmetikbeziehungweiseLebensmittelzusatzstoffe<br />

auseinandergesetzt.<br />

„Hier habe ich an der Entwicklung<br />

eines Verfahrens gearbeitet, bei<br />

dem mit verschiedenen immobilisierten,<br />

also mit in verschiedenen<br />

Hilfsstoffen fixierten, Enzymen<br />

fettlösliches Vitamin C hergestellt<br />

werden kann. Dieses Vitamin C<br />

kann unter anderem auf natürlicher<br />

Basis die Haltbarkeit von Produkten<br />

der Kosmetik- oder Pharmaindustrie,<br />

aber auch der Lebensmittelindustrie<br />

verbessern“, erklärt er.<br />

„Ich kann mir vorstellen, dass<br />

ich später in die Kosmetikbranche<br />

gehe. Durch diese Forschungsarbeit<br />

während des Studiums und<br />

im Praktikum habe ich meinen<br />

Traum erfüllt, wissenschaftlich zu<br />

arbeiten. Ich möchte auch nach<br />

dem Studium ein paar Jahre in der<br />

Forschung bleiben.“<br />

Für seine weiteren Zukunftsplä-<br />

ne wird die Hansestadt Hamburg<br />

weiter eine Rolle spielen, aber<br />

auch das Ausland, das stehe für ihn<br />

fest. Zu Hause ist der Student in<br />

Brunsbüttel. Über seinen Studiengang<br />

Bioprodukttechnologie, die<br />

Studienbedingungen und über die<br />

Stadt Neubrandenburg, „die so toll<br />

am Tollensesee gelegen ist“, hat er<br />

auch schon auf einigen Messen für<br />

Schüler am Stand der Hochschule<br />

Neubrandenburg berichtet. „Ich<br />

mag gern auf Leute zugehen und<br />

sie für ein Studium hier begeistern.<br />

Denn an der Hochschule sind 1-a-<br />

Bedingungen“, sagt er.<br />

Er habe engen Kontakt zu seinen<br />

Mitstudenten wie auch zu den<br />

Lehrer: Matthias Lippke 12b<br />

Bianka Bargmann, Christer Baurichter, Claudia Brandt, Michelle Brückmann, Jennifer Dreher, Laura Jean Emberger,<br />

Paul Klopitzke, Mareike Knaak, Wiebke Krüger, Cynthia Moll, Henning Müller, Elisabet Scholle, Stefanie Schönrock,<br />

Clemens Soldwisch, Georg von Kuzenko<br />

Lehrer: Herr Tüngethal G12a<br />

Max Bünger, Sebastian Buß, Jan Hellmann, Robert Lange, Tom Rönneburg, Karl-Erik Schmitz, David Schönrock,<br />

Michael Schultz, Hannes Werner, Inga Ahrens, Melanie Blaschke, Evelyn Cimander, Michelle Crott, Alexandra Gundlach,<br />

Marie-Luise Heinig, Natali Horn, Denise Naue, Carolin Perlitz, Vivian Rauch, Sina Rosenthal, Ulrike Schöbel,<br />

Man-Thi Tran, Ulrike Tuchardt, Marie-Christin Voß<br />

Als Student im Forschungszentrum<br />

Lehrstelle<br />

und noch<br />

keine<br />

Wohnung?<br />

Kein Problem!<br />

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als Riesenchance.“<br />

Professoren und den wissenschaftlichen<br />

Mitarbeitern. Bei Interesse<br />

und mit etwas Fleiß habe man in<br />

Neubrandenburg frühzeitig die<br />

Möglichkeit, in Projekten mitzuarbeiten.<br />

Forschungsarbeit sei<br />

dank der modernen Ausstattung<br />

und der guten Betreuung früh im<br />

Studium möglich. „Schon in meinem<br />

vierten Semester habe ich mit<br />

der Professorin Christine Wittmann<br />

und einer Doktorin aus China<br />

an einem Verfahren zum Nachweis<br />

von Fischallergenen mitgearbeitet.<br />

Meine guten Englischkenntnisse<br />

waren dafür sehr von<br />

Vorteil. Wie auch im derzeitigen<br />

Praktikum“, erzählt der Student.<br />

Student Fabien Schultz im Labor FOTO: HOCHSCHULE


Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli <strong>2011</strong><br />

In der Löcknitzer Schule wird wie in der Partnerschule in Police gebaut, wie<br />

Schulleiter Gerhard Scherer zeigt. FOTO: UDO ZANDER<br />

„Ganz normal<br />

im Grenzland“<br />

ENTWICKLUNG Seit mehr<br />

als 15 Jahren lernen in<br />

Löcknitz deutsche und<br />

polnische Schüler gemeinsam<br />

fürs Abitur.<br />

VON MARINA SPREEMANN<br />

LÖCKNITZ. Die Prüfungen fürs Abi<br />

sind geschafft. Immer noch werden<br />

Fotos vom letzten Schultag der<br />

12. Klasse, den Feiern unter dem<br />

Motto „Stars, Sternchen, Mafia und<br />

Bauarbeiter“ oder natürlich vom<br />

Abiball getauscht. Alles eben ganz<br />

normal in Löcknitz. „Wie in anderen<br />

Gymnasien auch“, meint Schulleiter<br />

Gerhard Scherer. Na gut, ein<br />

Ball, gefeiert hundert Tage vor der<br />

ersten schriftlichen Prüfung und<br />

unbedingt mit roten Strumpfbändern<br />

als Glücksbringer<br />

für alle Abiturientinnen,<br />

ist nicht ganz so<br />

alltäglich, sondern ein<br />

polnischer Brauch.<br />

Und dass mal eben<br />

zwei Außenminister<br />

zur Zeugnisausgabe<br />

vorbeikommen, wie<br />

im Juli 2008 der damalige<br />

Minister Frank-<br />

Walter Steinmeier<br />

und sein polnischer<br />

Amtskollege Radek Sikorski, ist<br />

auch eher etwas Besonderes.<br />

Am Deutsch-Polnischen Gymnasium<br />

in Löcknitz lernen seit dem<br />

Schuljahr 1995/96 deutsche und<br />

polnische Schüler gemeinsam. „Damals<br />

kamen erstmals 28 Schüler<br />

aus unserer Partnerschule in Police<br />

täglich zum gemeinsamen Unterricht<br />

zu uns. Sie haben sich mit<br />

55 deutschen Neuntklässler auf<br />

das Abitur vorbereitet“, berichtet<br />

Scherer, der das 1991 gegründete<br />

Gymnasium leitet. Im Juli 1999 erhielten<br />

66 Abiturienten des ersten<br />

deutsch-polnischen Jahrganges<br />

ihre Zeugnisse. Heute kommen<br />

WIEN/ST. PÖLTEN (PM). Kurz nach<br />

dem Mathe-Abi hat ein Lehrer in Österreich<br />

die ausgefüllten Prüfungs-<br />

Bögen der Abiturienten auf der<br />

Straße verloren. Die zwölf Prüflinge<br />

in St. Pölten, der Landeshauptstadt<br />

von Niederösterreich, mussten<br />

dann noch einmal zur Prüfung<br />

antreten müssen – sie haben die<br />

Nerven behalten, wie österreichische<br />

Zeitungen berichtet haben.<br />

Sie mussten also über neuen Prüfungsaufgaben<br />

noch einmal schwitzen.<br />

Ob die Prüfer Milde walten ließen<br />

und wie schwierig die Fragen<br />

und Gleichungen in der zweiten<br />

Runde waren, ist unterdessen<br />

nicht bekannt worden. Alle Prüflinge<br />

hätten aber auf jeden Fall die<br />

zweite Mathe-Matura bestanden,<br />

hieß es.<br />

Entscheidung<br />

oft für<br />

„gezielte<br />

Vorbereitung<br />

auf ein Studium<br />

irgendwo<br />

in Europa“<br />

von den 350 jungen Leuten an der<br />

Schule etwa 100 täglich über die<br />

Grenze zum Unterricht. 15 bis<br />

20 junge Polen leben inzwischen<br />

mit ihren Familien in Löcknitz und<br />

besuchen ebenfalls das Deutsch-Polnische<br />

Gymnasium. „Tendenz steigend,<br />

weil viele polnische Familien<br />

hier kleine Kinder haben, die noch<br />

in die Kita oder die Grundschule gehen“,<br />

betont der Schulleiter.<br />

Idee und Konzept für das<br />

Deutsch-Polnische Gymnasium seien<br />

durch die langjährigen Kontakte,<br />

zunächst vor allem bei Kultur<br />

und Sport, entstanden. Früher sei<br />

die Schule durch die gegenseitige<br />

Neugier aufeinander für die junge<br />

Leute interessant gewesen, schätzt<br />

Scherer ein. „Das hat sich verändert,<br />

weil das Zusammenleben normal<br />

ist. In den 11. und 12. Klassen<br />

sind überhaupt keine Unterschiede<br />

mehr zu spüren“, sagt er. „Wir<br />

wollen nichts Besonde-<br />

res sein, wir sind einfach<br />

eine Schule in der<br />

Grenzregion.“<br />

Hauptgrund junger<br />

Leute, sich für die<br />

Schule zu entscheiden,<br />

sei „die gezielte<br />

Vorbereitung auf ein<br />

Studium irgendwo in<br />

Europa“. Für deutsche<br />

Schüler sei außerdem<br />

ein Argument, durch<br />

das Kennenlernen der polnischen<br />

Sprache und des polnischen Alltags,<br />

ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt<br />

zu verbessern. Leider würden<br />

viele Absolventen wegen Studium<br />

und Job die Region verlassen,<br />

aber einige treffe er gelegentlich,<br />

weil sie hier geblieben seien. Auf<br />

Anhieb fällt ihm ein junges Paar<br />

ein: Die Frau, die aus Polen<br />

stammt, arbeitet in einem Amt in<br />

Pasewalk. Ihr Ehemann, ein ehemaliger<br />

deutscher Gymnasiast, sei<br />

heute Arzt in der Stadt, erzählt<br />

Scherer. „Kennengelernt haben<br />

sich die beiden hier bei uns.“ Eine<br />

ganz nomale Sache eben.<br />

Der Lehrer hatte die Bögen nach<br />

der Prüfung Anfang Juni im Gepäckkoffer<br />

seines Mopeds verstaut.<br />

Der Deckel sprang „wegen eines<br />

technischen Gebrechens“ auf, wie<br />

der Schulleiter den Medien daraufhin<br />

zu erklären versuchte. Als der<br />

Lehrer das Unglück bemerkte, waren<br />

die Blätter bereits weit verstreut.<br />

Zwar versuchte er gemeinsam<br />

mit Kollegen, die Arbeiten<br />

noch aufzusammeln, einige blieben<br />

aber unauffindbar. Zudem waren<br />

die Dokumente zum Teil unleserlich.<br />

Die Schulbehörde hat deshalb<br />

beschlossen, die Klasse neu<br />

zur Prüfung antreten zu lassen.<br />

Merke: Vorsicht bei Lehrern, die<br />

auf dem Moped durch die Gegend<br />

fahren! Besonders an Prüfungstagen.<br />

Und das gilt sicher nicht nur<br />

in Österreich.<br />

„Die Schüler begeistern<br />

zu können, ist toll“<br />

NEUSTRELITZ. „Ich bin Mecklenburger<br />

durch und durch“, sagt Fritz<br />

Schnepf über sich selbst. Der<br />

sympathische 28-Jährige ist in<br />

Malchin geboren und aufgewachsen.<br />

Nach dem Abitur leistete er<br />

seinen Zivildienst in der katholischen<br />

Jugendbildungsstätte in<br />

Teterow und studierte an der<br />

Ernst-Moritz-Arndt-Universität<br />

Greifswald Deutsch/Kunst und<br />

Gestaltung. Seit dem 1. April vorigen<br />

Jahres ist er Referendar am<br />

Neustrelitzer „Carolinum“. Gerlinde<br />

Bauszus kam mit dem jungen<br />

Lehrer ins Gespräch.<br />

Hatten Sie nach dem Abitur<br />

noch andere Pläne, oder ist Lehrer<br />

Ihr Traumberuf?<br />

Es ist mein Traumberuf, das<br />

kann man schon so sagen. Insbesondere<br />

in Bezug auf die Fachrichtungen.<br />

Ich habe immer schon<br />

gern gezeichnet, gemalt, Texte geschrieben<br />

– mich also sehr frühzeitig<br />

künstlerisch betätigt. Gegen Ende<br />

der Schulzeit stellte sich dann<br />

auch relativ schnell der Wunsch<br />

ein, mit Kindern und Jugendlichen<br />

arbeiten zu wollen.<br />

Was hat diesen Beruf außerdem<br />

für Sie so attraktiv gemacht?<br />

Es klingt vielleicht paradox,<br />

aber reizvoll am Lehrerberuf ist für<br />

mich vor allem, dass ich mich nie<br />

so recht auf Dinge verlassen kann.<br />

Es bleibt immer spannend, weil<br />

stets neue, unvorhergesehene Dinge<br />

passieren. Monotonie stellt sich<br />

da keine ein. Genau das lernt man<br />

schnell zu schätzen.<br />

Ein weiterer Aspekt ist, Freude<br />

erzeugen zu können. Wenn man<br />

spürt, dass diese oder jene Idee bei<br />

den Schülern ankommt, dann sind<br />

das Momente, in denen man sich<br />

sagt: Ja, das ist der richtige Job.<br />

Schüler begeistern zu können, ist<br />

eine tolle Sache.<br />

Wie kam es, dass Ihre Wahl auf<br />

das Gymnasium Carolinum in<br />

Neustrelitz fiel?<br />

Während des Studiums habe ich<br />

gemeinsam mit anderen Studenten<br />

an einem Projekt zum Thema<br />

„Ganztagsschulen in Mecklenburg-<br />

Vorpommern“ gearbeitet. Eine der<br />

ausgewählten Schulen war das Carolinum.<br />

Ich bin hergefahren und<br />

war begeistert, in welcher Weise<br />

das Ganztagsschulkonzept hier umgesetzt<br />

wird. Nach dem Studium<br />

wollte ich unbedingt im Land bleiben.<br />

Als aus Schwerin eine Zusage<br />

zum Referendariat in Neustrelitz<br />

kam, habe ich mich riesig gefreut.<br />

Wie gestaltet sich die Arbeit<br />

mit den Schülern?<br />

Da kann man nur Positives vermelden.<br />

Ich bin gern in den verschiedenen<br />

Klassenstufen, weil ich<br />

Abitur Kurier Seite 15<br />

spüre, dass ich es mit Schülern zu<br />

tun habe, die sehr freundlich, offen<br />

und bereit sind, neue Dinge zu<br />

entdecken und zu verstehen.<br />

Welche Vor- und vielleicht<br />

auch Nachteile sehen Sie in<br />

der Generationsnähe zu<br />

Ihren Schülern?<br />

Bislang sehe ich nur Vorteile.<br />

Ich denke, dass wir uns in<br />

vielen Dingen, gerade was<br />

den Umgang mit Medien<br />

oder die Popkultur betrifft,<br />

relativ nah sind. Da merkt<br />

man schon die Generationsnähe,<br />

die viel Potenzial mit sich<br />

bringt. Wobei dies natürlich kein<br />

ausschließliches Privileg jüngerer<br />

Lehrer ist.<br />

Ist es für einen jüngeren<br />

Lehrer schwieriger<br />

von seinen<br />

nur wenig<br />

jüngeren Schülern<br />

als<br />

Respektspersonwahrgenommen<br />

zu<br />

werden?<br />

Auch wenn<br />

man als Lehrer<br />

noch sehr<br />

jung ist,<br />

unterliegt<br />

ein respektvoller<br />

Umgangmiteinander<br />

keinem Ausschlussverfahren.<br />

Die Schüler<br />

merken relativ<br />

schnell, dass es<br />

bei allen Gemeinsamkeiten<br />

einen<br />

gewissen Punkt<br />

gibt, an dem das<br />

Lehrer-Schüler-<br />

Verhältnis einsetzt.<br />

Das muss<br />

keine Kluft bedeuten.<br />

Wir gehen<br />

offen miteinander<br />

um, sind im<br />

Dialog, jeder sagt seine<br />

Meinung. Aber bestimmte<br />

Grenzen werden nicht<br />

überschritten.<br />

Entspricht das, was Sie<br />

im ersten Jahr erlebt<br />

Fritz Schnepf ist Referendar am Gymnasium Carolinum in Neustrelitz.<br />

„Ich bin seit über einem Jahr hier in der Stadt“, sagt Fritz Schnepf.<br />

„Das ist noch nicht so lange, aber doch lange genug, um vieles entdeckt<br />

und gesehen zu haben.“ FOTO: GERLINDE BAUSZUS<br />

haben, denn Ihren Erwartungen?<br />

Der Unterschied zwischen Theorie<br />

und Praxis ist schon fühlbar. So<br />

war mir zum Beispiel<br />

klar, dass<br />

sich meine<br />

Lehrertätigkeit<br />

nicht<br />

nur auf<br />

den<br />

Unterrichtbeschränkt<br />

. Überrascht<br />

hat mich<br />

dann aber<br />

doch, wie<br />

viel<br />

Mathe-Test<br />

vom Winde verweht ����<br />

darüber hinaus – also quasi um<br />

den Unterricht herum – für einen<br />

Lehrer zu tun ist. In diesem Ausmaß<br />

war mir das vorher nicht bewusst.<br />

So kommt in Sachen Schulorganisation<br />

einiges zusammen.<br />

Andererseits ist es auch eine interessante<br />

Komponente und für mich<br />

eine Art Überraschung, die ich<br />

durchaus positiv bewerte.<br />

Biographisch gesehen sind Sie<br />

aber eher der bodenständige<br />

Typ und weniger auf Überraschungen<br />

aus …<br />

Das ist richtig. Nähe ist etwas,<br />

das ich in jeder Phase meines bisherigen<br />

Lebens erlebt und schätzen<br />

gelernt habe. Ob während der<br />

Schulzeit oder später beim Studium<br />

– das hatte immer alles einen<br />

privaten, fast familiären<br />

Charakter. Schon während<br />

des Zivildienstes<br />

empfand ich es als etwas<br />

Wunderbares,<br />

keine Anonymität<br />

zu spüren. Während<br />

des Studiums<br />

war es<br />

ähnlich. Jeder<br />

Professor kanntesei-<br />

neStudenten,nannte<br />

sie beim<br />

Namen,<br />

wusste, wer<br />

man ist und<br />

woher man kommt. Das<br />

hat mich geprägt. Dieses<br />

Miteinander in einer kleinen,<br />

feinen Uni, wo man<br />

das Gefühl hat, dem Professor<br />

morgens beim Bäcker<br />

zu begegnen, hat<br />

Beziehungen entstehen<br />

lassen, die ich mir<br />

in einer Großstadt so<br />

nicht vorstellen könnte.<br />

Das habe ich als etwas<br />

Positives mitgenommen.<br />

Die Uni-<br />

Kontakte bestehen<br />

nach wie vor.<br />

Wie groß ist die<br />

Wahrscheinlichkeit,<br />

dass Sie in 30<br />

Jahren vielleicht doch<br />

in Australien landen?<br />

Eher gering. Ich würde<br />

schon gern hierblieben.<br />

Natürlich bin ich auch viel<br />

unterwegs, reise sehr gern.<br />

Aber es ist eben auch immer<br />

wieder ein schönes Gefühl,<br />

hierher zurückzukommen.<br />

Hier habe ich die Ruhe,<br />

um mich auf meine<br />

Arbeit konzentrieren oder<br />

mich auch mal zurückziehen<br />

zu können.<br />

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Seite 16 Abitur Kurier<br />

Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli <strong>2011</strong><br />

STAVENHAGEN REUTERSTÄDTER GESAMTSCHULE<br />

MIT GYMNASIALER OBERSTUFE<br />

Reuterstädter Gesamtschule Stavenhagen<br />

Lehrer: Michael Schnee<br />

Felix Christofzik, Felix Hag, Christopher Röhl, Linda Baß, Dennis Sandvoß, Peter Schröder, Isabelle Baumann,<br />

Johanna Cabrera Delgado, Jacqueline Falk, Annemarie Fink, Dorothee Fritz, Isabel Fröhlich, Janine Groth,<br />

Josefine Groth, Beatrice Knittel, Carolin Kramer, Samantha Lenz, Nele Pretzel, Sophia Stutz, Jessica Teusch<br />

Platz im Hörsaal gesichert<br />

OLDENBURG. Abiturientin Franziska Pöhling in<br />

einem Hörsaal der Universität in Oldenburg. Die 17-<br />

Jährige gehört zu den ersten Abiturienten, die in<br />

Niedersachsen die Schule nach 12 Jahren abschlie-<br />

12<br />

ßen. Wegen des doppelten Abiturjahrgangs in einigen<br />

westdeutschen Bundesländern werden weit mehr<br />

Studenten an den Hochschulen ihr Studium beginnen,<br />

als es Absolventen gibt. FOTO: DAPD<br />

Internatsgymnasium Schloss Torgelow<br />

VON FRANZISKA GERHARDT<br />

WAREN. Rick Ulbricht kann es<br />

kaum erwarten. „Ich hatte schon<br />

länger den Wunsch, ins Ausland zu<br />

gehen“, erzählt der 19-Jährige.<br />

„Das kam durch Freunde und Bekannte.<br />

Und jetzt ist es endlich<br />

bald soweit.“<br />

Vorher musste der junge Mann<br />

allerdings noch die letzten Abitur-<br />

Prüfungen an der Berufsschule des<br />

Landkreises Müritz hinter sich bringen.<br />

„Das ist ein Wirtschaftsgymnasium.<br />

Ich habe dort als Leistungskurse<br />

BWL, VWL und Deutsch belegt“,<br />

erzählt Rick. „Bei der Noten-<br />

Auslandserfahrung, Fremdsprachenkenntnisse,<br />

Wissen<br />

über andere Länder, aber auch<br />

Sensibilität im Umgang mit anderen<br />

Kulturen und Mentalitäten<br />

werden zunehmend wichtiger<br />

für junge Menschen. Besonders<br />

in der Zeit nach dem Ende<br />

der Schulausbildung und dem<br />

Einstieg in einen neuen Ausbildungsabschnitt<br />

bieten sich viele<br />

Möglichkeiten, in einem<br />

Praktikum oder beim Jobben<br />

Erfahrungen im Ausland zu<br />

sammeln oder die Kompetenzen<br />

in Fremdsprachen zu erweitern,<br />

meinen die Experten<br />

der Neubrandenburger Arbeitsagentur.<br />

TORGELOW SCHLOSS TORGELOW PRIVATES<br />

INTERNATSGYMNASIUM<br />

Constantin von Arnim, Laura Berg, Hannah Bergsträszer, Julia Beßle, Patrick Bläsing, Lukas Büdenbender, Clara Fischer-Grell,<br />

Felix Henry Gaulke, David Gerhardt, Jan-Christian Gerlach, Alexander von Gierke, Phila Hädler, Bent Heimbach, Sabrina Hirt,<br />

Laura Hoffmann, Nikolaus Holtwick, Clara Elena Kampf, Juliane Knabe, Hans Jakob Knoblauch, Maria Kopp,<br />

Laura-Maria Lagenstein, Maria Lamprecht, Maximilian Lielje, Annika Pohl, Jonathan Roscher, Tim Schmitt, Iris Schmitz,<br />

Jakob Scholz, Carole Schweich, Dorothea Seitz, Constanze Sommerfeld, Alexander Welskopp, Matthias Widmann, Melanie Woggan<br />

Ab nach London zum<br />

Arbeiten und Englischlernen<br />

AUSLANDSAUFENTHALT<br />

Rick Ulbricht aus Klink<br />

freut sich, dass die Abi-<br />

Prüfungen hinter ihm<br />

liegen. Im Herbst geht<br />

der 19-Jährige eine Zeitlang<br />

nach England.<br />

verlesung zu den schriftlichen Prüfungen<br />

war ich zum ersten Mal<br />

richtig aufgeregt“, erzählt der<br />

Schüler. „Aber ich habe meine eigenen<br />

Erwartungen übertroffen.“<br />

Zunächst hatte Rick den Plan,<br />

nach Neuseeland oder Australien<br />

zu gehen. Aber das war ihm dann<br />

doch etwas zu weit weg. „Außerdem<br />

möchte ich gern das korrekte<br />

British English lernen“ sagt er.<br />

„Das ist einfach das schönste Englisch.“<br />

Hans Hermann, ein guter<br />

Freund von ihm, geht ebenfalls<br />

nach London.<br />

Dort wollen die beiden Abiturienten<br />

in einem Hotel arbeiten.<br />

Rick hat schon ein bisschen Erfahrung<br />

in der Gastronomie: Sein Vater<br />

hat eine kleine Pension in Sachsen.<br />

„Das sind zwar nur sieben Zimmer,<br />

aber daher kenne ich schon<br />

die Grundlagen“, erzählt Rick.<br />

Auch ein einwöchiges Praktikum<br />

hat er bereits absolviert, in einem<br />

größeren Hotel ebenfalls in Sachsen.<br />

Zurzeit arbeitet er im Kletterwald<br />

Müritz.<br />

Nach dem Auslandsaufenthalt<br />

Rick Ulbricht aus Klink geht nach dem Abitur für neun Monate nach London<br />

zum Arbeiten und Englischlernen. FOTO: FRANZISKA GERHARDT<br />

Freiwilligendienst, Workcamp,<br />

Praktikum, Au Pair, Sprachkurs<br />

oder Aushilfsjobs – was<br />

ist passend? Einen umfassenden<br />

Überblick über die zahlreichen<br />

Möglichkeiten gebe das<br />

Internetprotal @www.rausvonzuhaus.de,<br />

erklären die Fachleute.<br />

Auch die Zentrale Auslandsund<br />

Fachvermittlung (ZAV)<br />

hat Rick vor, Geschichte und Politikwissenschaft<br />

zu studieren. Vor<br />

allem für Geschichte interessiert er<br />

sich sehr. „Das war mein Lieblingsfach<br />

in der Schule, da musste ich<br />

eigentlich nie viel lernen. Wenn<br />

ich etwas Historisches lese, schaue<br />

ich sowie gleich nach, um was es genau<br />

geht“, sagt der 19-Jährige. Um<br />

die mündliche Geschichtsprüfung<br />

machte sich Rick deshalb keine Sorgen,<br />

obwohl sein Themengebiet<br />

weit gefächert ist. „Es wurde angekündigt,<br />

dass von der Französischen<br />

Revolution bis zum Mauerfall<br />

alles drin sei.“ Locker 200 Jahre<br />

also – aber Rick blieb cool, obwohl<br />

sein Spezialgebiet die Antike ist.<br />

Mit seinen Freunden war er<br />

noch drei Tage Zelten auf dem Hurricane<br />

Festival. „Die letzte Gelegenheit,<br />

Zeit miteinander zu verbringen,<br />

bevor wir nach dem Abi in alle<br />

Richtungen verstreut werden“,<br />

sagt Rick.<br />

Sein Englisch schätzt er als eher<br />

mittelmäßig ein. „Ich hatte die<br />

Sprache zwar ab der 3. Klasse, aber<br />

das Schulenglisch bringt einen ja<br />

nicht viel weiter“, meint er. Er gibt<br />

sich aber Mühe, Englisch auch auf<br />

anderen Kanälen als nur in der<br />

Schule zu lernen. „Ich schaue Filme<br />

gerne im englischen Original,<br />

das hilft schon viel“, sagt der Abiturient.<br />

Nach neun Monaten England<br />

wird er da sicher keinerlei Probleme<br />

mehr haben.<br />

Jetzt muss nur noch seine Bewerbung<br />

bei der Agentur klappen, die<br />

den London-Aufenthalt organisiert.<br />

Die Arbeit in London wird<br />

eine richtig feste Stelle sein. Rick<br />

war schon einmal eine Woche in<br />

London, bei einer Gastfamilie.<br />

Wenn er erstmal in England ist,<br />

möchte er gerne ein paar Ausflüge<br />

machen, zum Beispiel nach Brighton,<br />

ein Auto mieten und in den<br />

Norden fahren. Er kann es kaum erwarten,<br />

dass die große Freiheit<br />

nach der Schule endlich anfängt.<br />

Tipps fürs Jobben im Ausland<br />

@www.ba-auslandsvermittlung.de<br />

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Schwerpunkt auf Angebote,<br />

die für junge Leute interessant<br />

sind. Und in den Berufsinformationszentren<br />

BiZ der Agenturen<br />

werden ebenfalls zahlreiche<br />

Informationen zu Aufenthalten<br />

im Ausland angeboten,<br />

heißt es.

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