ABI 2011 - Nordkurier
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Seite 6 Abitur Kurier<br />
Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli <strong>2011</strong><br />
Joliot-Curie-Gymnasium Röbel<br />
Carolin Auzinger, Michaela Bednarzik, Ronald Bednarzik, Anna-Helene Behnke, Anna Brust, Isabel Christ, Henrike Dilling, Josephine Ferber, Laura Gromodka, Patrick Henke, Henrik Höftmann, Karoline Kassner, Nathalie Käther, Johannes Klan, Julia Kohn,<br />
Anna Köhn, Huy Do Mai, Felix Marten, Jakob Marquardt, Felix Mauerhoff, Denise Preuß, Anne-Marie Rehm, Anne-Kathrin Renz, Stefanie Urbschat, Daniel Schniete, Jan Schramm, Nico Schult, Lisa Schultz, Ben Steiger, Linda Steinemann, David Tränkel, Tom Wolff<br />
Unterwegs auf der Welle nach oben<br />
ERFOLG Triathlon-As<br />
Marie-Luise Klietz hat<br />
am Neubrandenburger<br />
Sportgymnasium das<br />
beste Abitur hingelegt.<br />
Dem Leistungssport will<br />
sie treubleiben.<br />
VON BERND HAMANN<br />
NEUBRANDENBURG. Wasser und<br />
Wellen haben es Marie-Luise Klietz<br />
schon immer angetan. „Im Urlaub<br />
im vergangenen Jahr in Kalifornien<br />
bin ich erstmals<br />
in der starken Brandung<br />
mit einem Brett<br />
gesurft. Das hat gleich<br />
super geklappt“, versichert<br />
die 19-Jährige,<br />
die 2005 in Saalfeld<br />
vom Schwimmen zum Triathlon<br />
und drei Jahre später an den Tollensesee<br />
zu SCN-Erfolgstrainer Frank<br />
Heimerdinger wechselte. Auch<br />
Neues Tor · 2009 · Radierung, übermalt · 24 x 17 cm<br />
RÖBEL JOLIOT-CURIE-GYMNASIUM<br />
„Sonnabend<br />
zur Disko ist<br />
nicht drin.“<br />
jetzt konnte die Thüringerin wieder<br />
erfolgreich auf der Welle reiten:<br />
Die Deutsche Vize-Meisterin<br />
der Juniorinnen 2010 und Junioren-<br />
WM-Teilnehmerin auf der Sprintdistanz<br />
(750 Meter Schwimmen/<br />
20 Kilometer Radfahren/5 Kilometer<br />
Laufen) hat am Sportgymnasium<br />
Neubrandenburg mit fast nur<br />
Einsen das beste Abitur gemacht.<br />
„Lernen ist mir nie schwer gefallen.<br />
Im Gegenteil: Es ist für mich<br />
sehr interessant, stets etwas Neues<br />
zu erfahren“, betont die hübsche<br />
Blondine mit der Triathlon-Modellfigur.<br />
Um aber auch beim kräftezehrenden<br />
Ausdauer-Dreikampf<br />
auf der Erfolgswelle schwimmen<br />
zu können, reichen An-<br />
lagen und Talent nicht<br />
aus: Hartes Training<br />
ist ebenso notwendig.<br />
Bis zu dreimal am Tag<br />
schwimmt, radelt und<br />
läuft Marie-Luise<br />
Klietz deswegen.<br />
Der Trainingsschwerpunkt liegt<br />
dabei auf dem Wochenende. „Da<br />
habe ich einfach mehr Zeit“, erläu-<br />
FALKO BEHRENDT<br />
Ausstellung Dorfkirche Zachow<br />
Bezirksdirektion Neubrandenburg<br />
Friedrich-Engels-Ring 48 A · 17033 Neubrandenburg<br />
Telefon 0395 58117-0<br />
www.mecklenburgische.de<br />
Eine gemeinsame Kultur-Initiative von:<br />
» Im Garten<br />
der Erinnerung«<br />
16. Juli bis<br />
21. August <strong>2011</strong><br />
täglich von<br />
11 – 17 Uhr<br />
ZINNOBER Kulturkreis Zachow e. V.<br />
Zachow Dorfkirche · 17094 Groß Nemerow<br />
Telefon 039605 20642<br />
www.zinnober-zachow.de<br />
tert die Triathletin. An die vielen<br />
persönlichen Entbehrungen, die damit<br />
natürlich verbunden sind, hat<br />
sie sich mittlerweile gewöhnt.<br />
„Sonnabend Abend zur Disko mit<br />
Freunden gehen, ist eben nicht<br />
drin“, sagt sie wie selbstverständlich.<br />
„Da bin ich dann fürs Training<br />
nicht fit.“<br />
Um auszuloten, wie weit es im<br />
Triathlon bei ihr gehen kann, wird<br />
Marie-Luise Klietz in den nächsten<br />
zwei Jahren auch weiterhin Triathlon<br />
leistungssportlich betreiben.<br />
„Für alles was ich bisher erreicht<br />
habe, bin ich natürlich Frank<br />
Heimerdinger und Lang-Triathlon-<br />
Ex-Weltmeisterin Ines Estedt sehr<br />
dankbar“, sagt sie. Die sind als<br />
Coach und Tippgeber nicht nur methodisch<br />
auf dem neuesten Stand,<br />
wir haben uns auch menschlich<br />
sehr gut verstanden.“ Auf jeden<br />
Fall werden Mutter, Schwester Lina-<br />
Sophie und vor allem Vater Torsten<br />
vom heimischen Saalfeld aus, auch<br />
alles ganz genau verfolgen. „Wenn<br />
sie können“, bestätigt die Athletin<br />
des SC Neubrandenburg mit Zweit-<br />
FORSCHERDRANG Seine<br />
Leidenschaft gehört den<br />
Naturwissenschaften: Lukas<br />
Schulig hat ein Händchen<br />
für Chemikalien.<br />
VON ESTHER STOSCH<br />
MALCHIN. Der Geruch ist unvergesslich<br />
– eine Mischung aus Basen,<br />
Säuren, der Klassenraum ist ein<br />
typisches Chemielabor. Lukas<br />
Schulig fühlt sich hier wie zu Hause.<br />
Sicher greift er in den<br />
Schrank mit den Chemikalien,<br />
sagt „das passt zusammen“ und<br />
trägt die Flüssigkeiten zum<br />
Tisch. Mit sicheren Händen<br />
schüttet er die Flüssigkeiten zusammen.<br />
„Wenn ich alleine Freistunden<br />
hatte, habe ich meine Zeit<br />
hier verbracht“, sagt der 19-jährige.<br />
Wieso das so ist, weiß er<br />
zwar nicht, aber seine Leidenschaft<br />
sind die Naturwissenschaften.<br />
Mathe, Physik, Chemie<br />
– die Fächer bereiteten dem Abiturienten<br />
des Fritz-Greve-Gymnasiums<br />
in Malchin keine<br />
Schwierigkeiten.<br />
Für einen Wissenschafts-<br />
Freak hält er sich nicht, aber sein<br />
Talent hat Lukas Schulig bereits<br />
unter Beweis gestellt. Dieses Jahr<br />
In der Schule wie beim Leistungssport sehr erfolgreich: Triathletin Marie-<br />
Luise Klietz MONTAGE: BERND HAMANN<br />
startrecht für die 1. Bundesliga-<br />
Mannschaft von Stadtwerke Witten<br />
(Nordrhein-Westfalen), „sind<br />
sie bei jedem Wettkampf von mir<br />
dabei.“<br />
wurde der junge Wissenschaftler<br />
bereits Dritter<br />
beim Landeswettbewerb<br />
Jugend forscht. Sein<br />
Wettbewerbsbeitrag galt<br />
einem Nischen-Zweig:<br />
der Kryptologie. Dabei<br />
geht es um eine mathematischeFormel,<br />
Lehrerin: Frau Wagner/Lehrer: Herr Diettrich 12a/12b<br />
Dabei ist das Familienoberhaupt<br />
ein exakter Kenner der Szene. „Im<br />
Gegensatz zu mir, hat er selbst<br />
schon den Ironman Europe in Roth<br />
absolviert“, zollt die Tochter dem<br />
die Daten verschlüsseln<br />
kann. Ineinander<br />
verschränkt liegen<br />
seine Hände ruhig<br />
auf der<br />
Tischplatte,<br />
während er<br />
erklärt, wie<br />
er den Ablauf<br />
ausprobiert<br />
hat: „Bei<br />
der Verschlüsselung<br />
gibt es viele Probleme.Beispielsweise<br />
diejenigen,<br />
die im Bankwesen<br />
benutzt<br />
werden, sind<br />
heute nicht<br />
mehr sicher.<br />
Durch die<br />
Mehrfachverschlüsselung<br />
geht es noch<br />
eine Weile.“<br />
Seine Verschlüsselung<br />
bezeichnet er<br />
als „einfach,<br />
aber sicher.“<br />
Jetzt fehlt nur<br />
noch ein Programm,<br />
mit dem<br />
Papa großen Respekt. „Auf der<br />
Olympischen Distanz würde er allerdings<br />
keine Chance mehr gegen<br />
mich haben“, ist sich Marie-Luise<br />
Klietz sicher und lächelt verschmitzt<br />
dabei.<br />
Dennoch ist für die Ausdauersportlerin<br />
der Reiz, selbst einmal<br />
den „langen Kanten“ mit 3,8 Kilometer<br />
Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren<br />
und dem abschließenden<br />
Marathon (42,195 Kilometer) erfolgreich<br />
zu meistern, sehr groß.<br />
„Wenn, dann muss es aber schon<br />
der legendäre Ironman auf Hawaii<br />
sein“, legt sie ihr klares Ziel fest.<br />
Dann wird nach dem Wettkampf bestimmt<br />
auch Zeit sein, in der imposanten<br />
Brandung des Pazifischen<br />
Ozeans die Füße wieder einmal aufs<br />
Surfbrett zu stellen. Schließlich versucht<br />
Marie-Luise Klietz bei ihrem<br />
Hobby wie auch beim Berufswunsch<br />
stets auf der Welle nach<br />
oben zu sein. „Denn“, sagt sie und<br />
blickt dabei hoffnungsvoll gen Himmel,<br />
„ich möchte später einmal Medizin<br />
studieren. Vielleicht aber, werde<br />
ich auch Pilotin...“<br />
Wissenschafts-Talent aus Dargun<br />
liefert patentreife Ideen<br />
„In der Forschung<br />
oder in<br />
der Industrie“<br />
diese Formel auch in der Praxis angewandt<br />
werden kann.<br />
Lukas Schulig erzählt mit ruhiger<br />
Stimme, warum er kein Patent<br />
angemeldet hat: „Ich<br />
hatte es mir überlegt,<br />
aber selbst für das<br />
Schutzrecht zahlt man<br />
2000 Euro.“ Außerdem<br />
gibt es viele kostenlose<br />
und gute Programme,<br />
so dass dies für einen Schüler zu<br />
teuer ist. Insgesamt ein Jahr hat er<br />
an dem Verschlüsselungsablauf gearbeitet.<br />
Nun hat er sich wieder für<br />
einen Preis beworben: den Ludwig-<br />
Bölkow-Nachwuchs-Technologiepreis,<br />
dotiert mit 2500 Euro. Aber<br />
der Informatik und der Mathematik<br />
gilt nicht seine Hauptleidenschaft.<br />
Der Darguner will Pharmazeut<br />
werden. Seit einem Praktikum<br />
arbeitet der Brünette in einer Apotheke.<br />
„Ich kann mir auch vorstellen,<br />
in der Forschung oder der Industrie<br />
zu arbeiten“, sagt er lächelnd.<br />
Bevor er jedoch zum Doktorhut<br />
greifen kann, bleibt ihm ein<br />
freier Sommer, bei dem er sich mit<br />
Freunden treffen, radfahren, Badminton<br />
spielen und einfach nur<br />
Spaß haben will.<br />
Im Chemielabor seines Gymnasiums bereitet sich Lukas Schulig auf seinen Berufswunsch vor: Er will Pharmazeut<br />
werden. Lösungsmittel oder Salben, durch seine Arbeit in einer Apotheke kann er bereits einiges herstellen.<br />
Vielleicht entdeckt er später auch mal ein Heilmittel. FOTO: ESTHER STOSCH