ABI 2011 - Nordkurier
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Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli <strong>2011</strong><br />
Franziska Hiller und Tim Wittkopp zeigen das Pasewalker Abi-Motto. Foto unten: Die Pasewalker Gymnasiasten Monika Wojcicka, Matti Fehrmann,<br />
Anja Löffelholz (links, von vorn nach hinten), Alexander Holtz, Steffi Manske und Maximilian Podein (rechts, von vorn nach hinten). FOTO: UDO ZANDER<br />
Abiturienten starten in Pasewalk:<br />
„Ab In die Zukunft“<br />
PLÄNE Opernsänger, Lehrer,<br />
Chemiker: Franziska,<br />
Matti, Monika und die<br />
anderen haben viel vor.<br />
Sie nehmen ein bisschen<br />
wehmütig Abschied und<br />
freuen sich auf Neues.<br />
VON MARINA SPREEMANN<br />
PASEWALK. Eine zerfließende Uhr<br />
mit einem Zeiger, der auf den Betrachter<br />
deutet, und dem Schriftzug<br />
„Ab In die Zukunft <strong>2011</strong>“ ist an<br />
der Heckscheibe etlicher Autos in<br />
der Umgebung von Pasewalk zu sehen.<br />
Am Steuer sitzt dann – höchstwahrscheinlich<br />
– einer der gut<br />
40 Abiturienten des Pasewalker<br />
Oskar-Picht-Gymnasiums.<br />
Über das Motto ihrer letzten<br />
Schulwochen haben die jungen<br />
Leute lange nachgedacht. „Uns ist<br />
zuerst nichts Passendes eingefallen.<br />
Manches gab es bereits an der<br />
Schule, anderes war irgendwie<br />
niveaulos. Aber dann<br />
hatte Matti die zündende<br />
Idee“, erinnert sich<br />
Franziska Hiller. „Wir<br />
sind schon stolz, dass<br />
wir nicht einfach irgendwas<br />
aus dem Internet<br />
genommen haben.<br />
Auch das Logo hat jemand<br />
von uns selbst<br />
entwickelt.“<br />
Für Matti<br />
Fehr-<br />
mann, der die Idee einbrachte,<br />
steht das Motto vor allem für Veränderung.<br />
„Jeder von uns geht ja jetzt<br />
woanders hin und sammelt neue<br />
Erfahrungen.“ Gleichzeitig sehe er<br />
darin aber auch einen Hinweis auf<br />
Beständigkeit. „Man versucht ja<br />
schon, etwas von der Jugend zu behalten<br />
und bei seinen Basics zu<br />
bleiben“, erklärt er.<br />
Die Weichen für das „Leben<br />
nach der Schule“ haben alle bereits<br />
gestellt, auch wenn noch nicht jeder<br />
so ganz genau weiß, wo die Reise<br />
in die Zukunft hingehen soll.<br />
Franziska Hiller zum Beispiel will<br />
erst einmal ein Jahr Auszeit nehmen.<br />
„Ich arbeite eine Zeitlang bei<br />
einer Filmfirma in Berlin. Da hatte<br />
ich schon mal ein Praktikum gemacht.<br />
Das ist sehr vielseitig, ich<br />
durfte Drehbücher lesen, Drehorte<br />
mit auswählen und beim Dreh dabei<br />
sein. Danach gehe ich einen Monat<br />
nach Frankreich und einen<br />
nach Italien. Ich bin einfach noch<br />
nicht sicher, was ich will, sozusagen<br />
in der Selbstfindungsphase,<br />
mal sehen, wohin es mich treibt.“<br />
Auf jeden Fall werde sie sich an<br />
der Musikhochschule bewerben.<br />
„Operngesang ist mein Hobby, aber<br />
ich weiß nicht, ob ich<br />
gut genug bin für<br />
die Bühne.<br />
Wenn ich es allerdings<br />
nicht<br />
versuche, är-<br />
gere ich mich vielleicht später über<br />
die vertane Chance“, sagt die dunkelhaarige<br />
junge Frau, die später<br />
gern in Sachsen oder Thüringen leben<br />
würde, weil ihre Familie von<br />
dort stammt.<br />
Auch mit dem Lehrerjob habe<br />
sie schon geliebäugelt. „Das ist<br />
eigentlich ein toller Beruf. Da hat<br />
man großen Anteil an der Entwicklung<br />
anderer Menschen. Wir haben<br />
so viel Zeit mit unseren Lehrern<br />
verbracht, vielleicht mehr als mit<br />
den Eltern. Das ist<br />
sehr prägend“, erläutert<br />
sie ihre Überlegungen.<br />
Bei Matti läuft sie<br />
damit offene Türen<br />
ein. Er will Lehramt in<br />
Rostock studieren, das steht für<br />
ihn fest. Am liebsten wäre ihm die<br />
Fächerkombination Chemie und<br />
Sport. Mit-Abiturientin Steffi Manske<br />
hat ebenfalls „über viele Jahre<br />
das Lehramt angestrebt“, wie sie<br />
sagt. „Jetzt bin ich mir nicht mehr<br />
so sicher, ob ich dem Stress wirklich<br />
gewachsen bin.“<br />
Deshalb wolle sie nach ein paar<br />
Wochen jobben bei einer Handelskette<br />
ein Soziales Jahr absolvieren.<br />
Dann muss<br />
sie sich<br />
entscheiden:Lehrer-Stu-<br />
dium oder doch lieber eine Banklehre?<br />
Klar ist für sie, dass sie auch<br />
später in Norddeutschland bleiben<br />
möchte.<br />
Monika Wojcicka, die vor drei<br />
Jahren mit ihrer Familie aus dem<br />
polnischen Stettin nach Pasewalk<br />
gezogen ist, will auf jeden Fall<br />
Chemie studieren. „Das macht mir<br />
einfach Spaß“, ist sie sich sicher.<br />
Ob sie dann später in einem Labor,<br />
bei einer Firma oder doch als Chemielehrerin<br />
an einer Schule arbeiten<br />
will, weiß sie da-<br />
gegen nicht so genau.<br />
Eines ist sicher, auf<br />
alle vier Pasewalker<br />
Abiturienten wartet<br />
ein neuer Lebensabschnitt.<br />
Sie freuen sich<br />
auf die erste eigene Wohnung, auf<br />
mehr Selbstständigkeit, natürlich<br />
auf das erste selbst verdiente Geld.<br />
Für Matti ist es besonders spannend,<br />
dass er viele neue Leute kennen<br />
lernen wird. „Das ist für mich<br />
einfach wichtig.“<br />
Andererseits werde er die Leute<br />
aus der Schulzeit vermissen. „Einige<br />
kenne ich seit der 1. Klasse, fast<br />
mein halbes Leben lang also“, sagt<br />
er. Ihm werde aber wohl auch der<br />
geregelte Ablauf fehlen. „Als Schüler<br />
wird einem ja doch eine<br />
Menge Verantwortung abgenommen.“<br />
Trotz des Abschieds<br />
freuen sich alle<br />
auf das Neue. Also: Ab In<br />
die Zukunft.<br />
Abi2012<br />
wir haben<br />
fertig<br />
Abi2012<br />
Abi2012 Alles begann mit einer Schultüte — danke für den Stoff<br />
Veni,<br />
Abi2012<br />
vidi,<br />
Abi2012 und noch lange nicht erwachsen<br />
abi<br />
Helden<br />
wir wir<br />
Abi2012<br />
Ideen für das Motto der Zukunft<br />
Mit der<br />
Lizenz zum<br />
Studium<br />
Abi2012<br />
Yes,<br />
we can<br />
Der nächste Abi-Jahrgang kommt bestimmt.<br />
Und für die meisten gehört ein Motto einfach dazu.<br />
Hier ein paar Anregungen:<br />
Abi2012<br />
Hinterher ist<br />
man immer<br />
klüger<br />
Abitur Kurier Seite 3<br />
„Mal sehen,<br />
wohin es mich<br />
treibt.“<br />
Leidenschaft<br />
für Musik soll nicht<br />
in Zwang ausarten<br />
DILEMMA Michel Becker<br />
ist Musiker durch und<br />
durch. Er hadert mit<br />
seinem Berufswunsch:<br />
Musiker oder Ingenieur?<br />
VON PAULINA JASMER<br />
MEDOW. Da musste Michel Becker<br />
aus Medow vor gut zehn Jahren<br />
erstmal Flöte spielen lernen. Das<br />
war eine Voraussetzung, bevor er<br />
überhaupt an seine eigentliche Leidenschaft<br />
„Schlagzeug“ denken<br />
konnte. „Meine Eltern wollten testen,<br />
wie ernst es mir<br />
mit der Musik ist“,<br />
sagt der 18-Jährige.<br />
Und sie entschieden<br />
sich für ihren Test ausgerechnet<br />
für die Flöte,<br />
eher ein Gegenpol<br />
zum Schlagzeug. Aber: Michel hielt<br />
tapfer durch, ganze zwei Jahre<br />
lang. Dann winkte das Schlagzeug-<br />
Spiel, und – es war nicht anders zu<br />
erwarten: „Heute weiß ich nichts<br />
mehr mit der Flöte anzufangen“,<br />
gesteht der Medower. Er spielt in<br />
Bands in Greifswald und in<br />
Schwedt, er tritt regelmäßig mit<br />
anderen Gruppen auf und lässt es<br />
auch bei so mancher Familienfeier<br />
ordentlich krachen.<br />
Da sollte der Berufswunsch klar<br />
auf der Hand liegen, zumal Michels<br />
Mama ihm wohl den Rhythmus<br />
mit in die Wiege gelegt hat.<br />
„Ich hatte es auch wirklich erwo-<br />
„Test, wie<br />
ernst es mit<br />
der Musik ist."<br />
gen, Musiker zu werden und damit<br />
mein Geld zu verdienen“, sagt Michel.<br />
„Es ist mir letztlich aber doch<br />
zu riskant. Es gibt eben viele gute<br />
Musiker, da hat man es schwer“, erklärt<br />
er. Und Musik machen zu<br />
müssen, damit er auf Zwang seine<br />
Brötchen verdient, das will Michel<br />
auf keinen Fall. Musikalische Gene<br />
hin oder her, denn Michels Vater<br />
ist Ingenieur und: „Technik interessiert<br />
mich auch brennend“, erzählt<br />
Michel von seiner zweiten Leidenschaft,<br />
die nicht so risikoreich ist.<br />
Mathe und Physik hätten ihn<br />
schon immer interessiert und der<br />
Beruf des Ingenieurs sei eben doch<br />
sicherer als die vage Hoffnung, von<br />
der Musik leben zu<br />
können. „Dann bleibt<br />
die Musik eben mein<br />
geliebtes Hobby“, so<br />
Michel Becker. Das<br />
klingt recht abgeklärt,<br />
doch auf die Frage,<br />
was denn nun beruflich wirklich<br />
ansteht, sagt Michel: „Erst einmal<br />
ein Jahr Bundesfreiwilligendienst.“<br />
Und dann? „Weiß ich noch nicht<br />
genau“, meint Michel. Er denkt<br />
noch einmal über beide Möglichkeiten<br />
nach. So richtig, so mit ganzem<br />
Herzen und Verstand hat er<br />
sich noch zu keiner Entscheidung<br />
durchgerungen.<br />
Für den Medower steht allerdings<br />
fest: „Ich will auf alle Fälle<br />
eine Musik-Aufnahmeprüfung für<br />
die Uni machen, mal schauen, was<br />
passiert.“<br />
Michel Becker aus Medow spielt mit Leib und Seele Schlagzeug. Er setzt für<br />
seine Zukunft aber eher auf Sicherheit als auf Musik. FOTO: PAULINA JASMER<br />
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