01.12.2012 Aufrufe

lNNOVATlVE KONZEPTE ZUR THERMO-AKUSTISCHEN - Rieter

lNNOVATlVE KONZEPTE ZUR THERMO-AKUSTISCHEN - Rieter

lNNOVATlVE KONZEPTE ZUR THERMO-AKUSTISCHEN - Rieter

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

AuTOREN<br />

dr. mauriZiO maNTOvaNi<br />

ist Leiter Akustik und Wärmemanagement<br />

bei <strong>Rieter</strong> Automotive<br />

in Winterthur (schweiz).<br />

hermaNN de ciuTiis<br />

ist globaler Produktmanager für<br />

Motorraum bei <strong>Rieter</strong> Automotive<br />

in Winterthur (schweiz).<br />

Pierre daNiere<br />

ist Projektmanager Forschung und<br />

Entwicklung für Produktmaterialien<br />

und ­prozesse bei <strong>Rieter</strong> Automotive<br />

in Winterthur (schweiz).<br />

YOshihirO shirahashi<br />

ist Mitglied der infiniti­<br />

Produktentwicklung NVH (Japan).<br />

ZielKONFliKTe<br />

Den Motorlärm weiter abzusenken, ist<br />

eine Notwendigkeit, die schon lange in<br />

Konflikt mit den Anforderungen der thermischen<br />

Betriebssicherheit, dem Gewicht<br />

und dem Kostendruck steht. Dieser Konflikt<br />

könnte in Zukunft noch größer werden,<br />

denn der Motorraum künftiger konventioneller<br />

und hybridisierter Fahrzeuge<br />

muss abgeschlossener sein als heute. Die<br />

Hauptgründe dafür sind die verschärften<br />

Bestimmungen, die für Außengeräusche<br />

vorgesehen sind, die steigenden Anforderungen<br />

an die Qualität von Außen- und<br />

Innengeräuschen und die neue CO 2 -Verordnung<br />

in Europa, die zu steigenden Mitteldrücken<br />

führt und damit die Motoren<br />

tendenziell lauter macht. Um den Kraftstoffverbrauch<br />

nach einem Kaltstart zu<br />

senken, will man die Wärme im Motorraum<br />

möglichst lange speichern. Schließlich<br />

muss die Durchströmung des Motorraums<br />

aerodynamisch optimiert erfolgen.<br />

Die Motorraumkapselung reduziert die<br />

Lärmbelästigung der Außenwelt, die<br />

zudem gesetzlich geregelt ist. Typischerweise<br />

besteht die Kapselung aus Komponenten,<br />

die an der Karosserie befestigt<br />

sind. Eine Ausnahme bildet die Motorabdeckung<br />

oben, die direkt montiert wird.<br />

Akustische Absorber werden an der<br />

Motorhaube, der Stirnwand, den Seiten<br />

des Längsträgers und am Unterboden<br />

angebracht. Unterbodenverkleidungen<br />

sind heutzutage teilweise mit akustischem<br />

Material belegt oder bestehen aus akustisch<br />

absorbierenden und gleichzeitig<br />

strukturellen faserbasierten Werkstoffen.<br />

Ein weiterer Trend sind motormontierte<br />

geräuschisolierende Komponenten, die an<br />

der Ölwanne oder im Bereich der Einspritzdüsen<br />

angebracht werden. Diese<br />

Komponenten haben den Vorteil, dass sie<br />

den Lärm direkt an der Quelle reduzieren<br />

und durch eine geringe Baugröße Gewicht<br />

einsparen. Eine Herausforderung für diese<br />

Komponenten ist jedoch der Kontakt mit<br />

dem Motor und dessen starken Vibrationen,<br />

hohen Temperaturen und aggressiven<br />

Chemikalien. Zudem besteht die<br />

Schwierigkeit, die Schalen mit einer sehr<br />

komplexen geometrischen Umgebung zu<br />

verbinden.<br />

KraFTsTOFFverbrauch<br />

uNd ausseNgeräusch<br />

gleichZeiTig reduZiereN<br />

Mehrere von <strong>Rieter</strong> durchgeführte Studien<br />

[1] zeigten, dass durch eine effiziente Kapselung<br />

die CO 2 -Emissionen im neuen europäischen<br />

Fahrzyklus (NEFZ) um 2,5 g/km<br />

gesenkt werden können. Gleichzeitig<br />

wurde nachgewiesen, dass eine Abschirmung<br />

unter dem Motor einen signifikanten<br />

Beitrag zur Senkung des Luftwiderstands<br />

leistet [2].<br />

Beide Zielrichtungen werden in Zukunft<br />

erforderlich, da die EU nicht nur die CO 2 -,<br />

sondern auch die Geräuschemissionen<br />

künftig strenger limitiert. Der Verkehrslärm<br />

in der EU verringert sich bis 2020<br />

durch bessere Messmethoden und Verbesserungen<br />

der Fahrzeuge und der Infrastruktur<br />

um bis zu 10 dB(A) [3]. Die aktu-<br />

Volllastbeschleunigung im 2. Gang, räumlich gemittelte Reduktion vom A-gewichteten Gesamtpegelbeitrag<br />

oberhalb von 500 Hz für Behandlungsvarianten 1 und 2.<br />

Verbesserung mit Variante 1<br />

Verbesserung mit Variante 2<br />

2500 2750 3000 3250 n/rpm 3750 4000 4250 4500<br />

35 40 45 Geschwindigkeit km/h 50 55 60<br />

1 Durchschnittliche schallreduktion für zwei verschiedene Kapselungsansätze und Messung der Außengeräusche<br />

des Antriebs (Auspuff, Reifen, Einlass maskiert) am Nissan infiniti im halb­echofreien Raum<br />

01i2010 112. Jahrgang 21<br />

L/dB<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!