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deutscher - DPI - Georg-August-Universität Göttingen

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Abbildung 9: Das Dritte Physikalische Institut (<strong>DPI</strong>), Bürgerstr. 42–44, rechts der Altbau, links<br />

der 1960 fertig gestellte Erweiterungsbau.<br />

gen für den Austausch mit anderen Diplomanden und Doktoranden, die – in meist anderem<br />

Zusammenhang – mit verwandten Problemen kämpften. Meyer hatte dadurch<br />

stets den Überblick über die laufenden Arbeiten der typischerweise 30 Diplomanden<br />

und 15 Doktoranden. Bei seinen Rundgängen pflegte er auf den Fluren laut mit den<br />

Fingern zu schnippen – dadurch war man vorgewarnt: gleich kommt der Chef.<br />

In Meyers Institut herrschte ein gutes ” Betriebsklima“ – sicherlich eine Folge davon,<br />

dass Meyer es durchaus mit Autorität, aber immer geradlinig und fair führte, und weil<br />

es wegen der vielen Forschungsbereiche niemals Überlappungen der Arbeitsthemen<br />

oder Unklarheiten über Kompetenzen gab. Konkurrenzkampf oder Missgunst kannten<br />

seine Mitarbeiter daher nicht, sondern nur ein konstruktives Miteinander. Und wenn<br />

gelegentlich ein Diplomand Meyers recht hohen Ansprüchen nicht gewachsen war, halfen<br />

ihm die tüchtigeren Kollegen kameradschaftlich, damit er ” dem Chef“ nicht zu negativ<br />

auffiel.<br />

Der angenehmen – wenn auch anspruchsvollen – Arbeitsatmosphäre war es auch zu<br />

verdanken, dass viele gute Mitarbeiter ihr ganzes Arbeitsleben am Institut blieben, vor<br />

allem im nicht-wissenschaftlichen Bereich. Heinrich Henze wurde schon genannt (S. 8),<br />

auch etliche Feinmechaniker und Elektroniker begannen als Lehrlinge, bekamen eine<br />

sehr gute Ausbildung und wurden, wenn es der Stellenplan erlaubte, als Gesellen<br />

(später natürlich Auszubildende und Techniker genannt) oder auch Meister auf Dauerstellen<br />

übernommen. Am 1. Mai 1948 stellte Meyer die junge Edith Kuhfuß als Sekretärin<br />

ein, die sich als absolut zuverlässig und einsatzfreudig erwies und von allen<br />

Mitarbeitern sehr geschätzt wurde. Durch ihr einnehmendes Wesen wurde ” Fräulein<br />

Kuhfuß“ bald die ” Seele“ des Instituts. Nachdem ihr Verlobter im Krieg gefallen war,<br />

blieb sie unverheiratet und fand ihre Aufgabe im Wirken für das Institut. Mit vielen<br />

Mitarbeitern führte sie bis ins hohe Alter regen Briefwechsel, auch noch als Rentnerin<br />

(ab April 1980).<br />

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