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deutscher - DPI - Georg-August-Universität Göttingen

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tallmembran, die durch Wirbelstromabstoßung nach Kondensatorentladung durch die<br />

Flachspule einen Druckimpuls in Flüssigkeiten bis zu 200 atm erzeugt [513]. Er habilitierte<br />

sich 1963 mit der Bestimmung von Stoßfrontdicken in Flüssigkeiten [514]. Beide,<br />

Kuttruff und Eisenmenger, verließen das Institut im September 1969, um Berufungen<br />

nach Stuttgart (Eisenmenger) bzw. Darmstadt – später Aachen – (Kuttruff) anzunehmen.<br />

Eisenmenger griff die Stoßwellenerzeugung mit dem Flachspulprinzip später<br />

wieder auf, um Nierensteine zu zertrümmern [536].<br />

Länger noch als Kuttruff und Eisenmenger, nämlich seit September 1952, war Meyers<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter H.-W. Helberg am Institut tätig. Er hatte zunächst über<br />

Akustik gearbeitet [166, 394, 419, 420, 508], dann über Mikrowellenabsorber [183, 285,<br />

287, 288, 290] und wandte sich später mehr der Festkörperphysik zu [291, 292, 293].<br />

Meyer hatte schon früh erkannt, dass Helberg sehr gewissenhaft, zuverlässig und verantwortungsvoll<br />

arbeitete; er berief ihn zunächst auf eine Assistentenstelle und ab April<br />

1964 auf die unbefristete Stelle als Kustos, später Akademischer Rat/Oberrat/Direktor.<br />

In dieser Funktion war Helberg bis zu seiner Pensionierung 1993 für die Instituts-<br />

Geschäftsführung verantwortlich, d. h. für die Mittelbewirtschaftung und das Personalwesen.<br />

Er führte aber während der ganzen Zeit seine Forschungsarbeiten vor allem<br />

über organische Leiter und Supraleiter fort.<br />

4.3. Vorlesungen<br />

Wenn auch die physikalische (vor allem akustische) Forschung den Hauptteil von Erwin<br />

Meyers (Berufs-)Leben ausmachte, so widmete er doch viel Zeit seinem ” Kolleg“,<br />

einem viersemestrigen Zyklus zweistündiger Experimentalvorlesungen, die er immer<br />

aktualisierte. Die Grundlagen der Schwingungsphysik vermittelte er in der ” Schwingungs-<br />

und Wellenlehre“, es folgten ” Physikalische und Technische Akustik“, ” Elektronische<br />

Messtechnik“ und schließlich ” Physikalische Grundlagen der Hochfrequenztechnik“.<br />

Meyer sprach immer sehr lebhaft und anschaulich, und vor allem legte er<br />

Wert auf díe vielen Demonstrationsexperimente, die seine Vorlesungen zu unvergesslichen<br />

Erlebnissen machten. Meyers Vorlesungen waren deshalb sehr beliebt und immer<br />

gut besucht. Kennzeichnend für das Göttinger Institut war, wie schon mehrfach betont,<br />

die Vielseitigkeit der behandelten Probleme. Beeinflusst von der Gründungsidee<br />

des HHI hatte Meyer schon immer die Analogien zwischen elektrischen und mechanischen<br />

bzw. akustischen Schwingungen bei seinen Forschungen benutzt. Diese schon<br />

auf S. 8 erwähnte Zweigleisigkeit – Akustik und Hochfrequenztechnik – führte zu vielen<br />

wechselseitigen Anregungen, z. B. bei der Absorberentwicklung und bei Relaxationsuntersuchungen.<br />

Auch seine Vorlesungen und Vorträge profitierten hiervon. Einem<br />

mechanisch-akustischen Versuch folgte meist ein analoger elektrischer oder umgekehrt.<br />

Im Bestreben, aktuelle Entwicklungen durch Vorlesungsexperimente zu veranschaulichen,<br />

ließ Meyer viele neue Demonstrationsversuche entwickeln. Einige wurden publiziert:<br />

zur parametrischen (oder rheolinearen) Verstärkung und Anregung [161], beides<br />

Verfahren, die erst kurz zuvor praktische Bedeutung erlangt hatten und deshalb<br />

ins Vorlesungsprogramm aufgenommen wurden [210], zur Wanderwellenverstärkung<br />

[504], zur Impulskompression [505], zum Schallstrahlungsdruck [506] und zu Stoßwellen<br />

[507]. Meyers Vorlesungstermin war immer der Freitag, von 9 15 bis 10 45 Uhr. Die<br />

Versuche wurden von H. Henze (siehe Seite 8 unten) und wenn nötig seinen Werkstatt-<br />

Mitarbeitern vorher aufgebaut. Am Donnerstag vormittag besprach Meyer mit Herrn<br />

Henze alle Versuche für den nächsten Tag eingehend, eine Art Generalprobe. Ein Foto<br />

zeigt Abbildung 14.<br />

Meyer, der manuell nicht sehr geschickt war, ließ Herrn Henze alle Versuche selbst<br />

vorführen. Dass ein Versuch nicht gelang, kam äußerst selten vor. Abbildung 15 zeigt<br />

Meyer während seiner Vorlesung und Abbildung 16 nach der Vorlesung beim ” Testieren“.<br />

Einmal im Semester mussten damals die Studenten das Studienbuch ihren Professoren<br />

vorlegen, die durch ihre Unterschrift bestätigten, dass die belegte Vorlesung auch<br />

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