Seniorenpost 2010/2 - Stiftung Diakoniestation Kreuztal
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Der Cousin meines Mannes erzählte uns, dass ein kleiner<br />
Imbiss, schräg gegenüber des Weidenauer Krankenhauses<br />
zu bewirtschaften sei. Wir haben nicht lange überlegt<br />
und der Einstieg in die Gastronomie war geebnet.<br />
Als das Haus mit dem Imbiss abgerissen werden sollte eröffnete<br />
beim nahen Einkaufsgroßmarkt eine neue Gaststätte,<br />
die wir pachten konnten.<br />
Etwa 2 Jahre später wurden wir hellhörig, als ein Martinivertreter<br />
an der Theke berichtete, dass das Schloß Junkernhees<br />
zum Verkauf stehe. Genau dafür hatten wir uns<br />
schon Jahre zuvor, noch vor unserer Ehe interessiert.<br />
Nach einigen Verhandlungen und langer Wartezeit war<br />
es endlich soweit. Herr Gudelius rief an und machte uns<br />
die Zusage zum Erwerb des Schlosses. So konnten wir am<br />
27.1.1971 den Kaufvertrag unterschreiben.<br />
War dort immer schon eine Gaststätte<br />
untergebracht?<br />
Ja, und es war immer der Wunsch der Geschwister Belz,<br />
das Schloß als Gaststätte zu erhalten. Mittlerweile hatte<br />
sich aber eine Diskothek im Schloß etabliert. Die erste<br />
Disco im Siegerland.<br />
Das widersprach den Geschwistern Belz ja<br />
sicher sehr.<br />
Ja, in der Tat. Umso erfreuter waren sie, dass wir Stück für<br />
Stück mit der Renovierung begannen und die Gästezimmer<br />
weiter ausbauten.<br />
1999 wurde der Turm wieder errichtet und gab dem<br />
Schloß seinen ursprünglichen Charakter zurück.<br />
Es war nicht immer einfach den strengen Bauvorschriften<br />
gerecht zu werden. So wurde noch in den 70-iger Jahren<br />
die Thermopenverglasung der Fenster abgelehnt. Nach<br />
langen und zähen Verhandlungen und mit der Begründung<br />
: „ Wenn es früher schon isolierte Fenster gegeben<br />
hätte. hätten die Ritter es bestimmt nicht abgelehnt diese<br />
einzubauen. Auch Ritter haben bestimmt nicht gerne<br />
gefroren.“ wurden die Fenster dann endlich bewilligt.<br />
Wie sieht das heutige Schloßleben aus?<br />
Meine beiden Töchter und ich bewirtschaften die Gaststätte<br />
mittlerweile weitestgehend allein. Wenn sehr viel<br />
Betrieb ist helfen uns allerdings drei junge Damen aus.<br />
Leider ist mein Mann im Juli 2003 verstorben.<br />
Die ehemaligen „Schlossfräuleins“ Stefanie und Ricarda<br />
haben sich sehr gut eingearbeitet. Eine Tochter lebt mit<br />
ihrer Familie in Fellinghausen, die andere Tochter unmittelbar<br />
neben dem Schloß.<br />
Unser Hauptgeschäft sind Gaststube und Küche. Drei mal<br />
wöchentlich, Freitag, Samstag und Sonntag haben wir<br />
geöffnet. Übernachtungen sind selbstverständlich immer<br />
möglich. Auch kleinere Gesellschaften ab ca 10 Personen<br />
sind uns herzlich willkommen.<br />
Da wird es ja im Schloß Junkernhees nie<br />
langweilig!<br />
Das stimmt, es ist immer wieder spannend und man hat<br />
das Gefühl, in einem Museum zu wohnen.<br />
Ich wünsche ihnen weiterhin viel Erfolg mit ihrem<br />
Haus und bedanke mich sehr herzlich für<br />
das freundliche Interview.<br />
Aktuelles - Das Schloss Junkernhees 19