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Dronabinol in der Schmerztherapie/Palliativmedizin

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PATIENT-CONTROLLED ANALGESIA<br />

Diclofenac: zwei- bis dreimal tgl. 1 mg/ kg<br />

(p.o./rektal) o<strong>der</strong><br />

Neodolpasse ® : zweimal tgl. 3 ml/kg o<strong>der</strong><br />

bei e<strong>in</strong>er Kontra<strong>in</strong>dikation für nichtsteroidale<br />

Antirheumatika (NSAR)<br />

Parecetamol: Erstdosis 40 mg/kg (p.o./<br />

rektal), max. Tagesdosis 60–90 mg/kg<br />

Postoperativ wird für die „Regionalanalgesie“<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel Ropivaca<strong>in</strong> 0,2%<br />

verwendet.Hat man sich <strong>in</strong>traoperativ zur<br />

Verwendung von Clonid<strong>in</strong> entschlossen,<br />

so wird <strong>in</strong> das postoperative Schmerzmittelreservoir<br />

1 µg Clonid<strong>in</strong> pro ml Ropivaca<strong>in</strong><br />

0,2% zugesetzt.<br />

Wurde <strong>in</strong> seltenen Fällen <strong>in</strong>traoperativ<br />

Morph<strong>in</strong> verwendet, so werden 20 µg<br />

Morph<strong>in</strong> pro ml Ropivaca<strong>in</strong> 0,2% beigefügt.<br />

Sowohl Clonid<strong>in</strong> als auch Morph<strong>in</strong><br />

kommen postoperativ bei Säugl<strong>in</strong>gen<br />

unter 5 kg nicht zur Anwendung. Bei ersterem<br />

kommt es durch Kumulation häufig<br />

zum Auftreten von Bradykardien bei<br />

letzteren besteht die Gefahr von gehäuften<br />

Apnoen.<br />

Für die postoperative kont<strong>in</strong>uierliche<br />

Regionalanästhesie (Regionalanalgesie)<br />

18<br />

1/2008<br />

Abbildung 2<br />

Patient mit PCA-Pumpe auf Station<br />

(1. postop. Tag)<br />

gibt es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur für Erwachsene<br />

sehr unterschiedliche Angaben. Bei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />

ist die Datenlage noch viel schlechter.<br />

Die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur angegebenen Dosierungen<br />

s<strong>in</strong>d teilweise so niedrig, dass<br />

damit ke<strong>in</strong>e ausreichende Schmerzfreiheit<br />

zu erreichen ist.Die im Folgenden angegebenen<br />

Dosierungen ergeben sich aus<br />

<strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ischen Erfahrung und kommen <strong>in</strong><br />

dieser Form seit vielen Jahren an <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>chirurgie<br />

<strong>in</strong> Graz zur Anwendung.<br />

Wir verwenden e<strong>in</strong> Basis-Bolus-System<br />

mit e<strong>in</strong>er 4-Stunden-Maximalmenge und<br />

e<strong>in</strong>em Sperr<strong>in</strong>tervall.Die Pumpe wird folgen<strong>der</strong>maßen<br />

programmiert:<br />

kont<strong>in</strong>uierliche Rate: 0,1 ml/kg/h (max.<br />

8 ml/h)<br />

Bolus: 0,1 ml/kg (max. 6 ml)<br />

Sperr<strong>in</strong>tervall: 15 m<strong>in</strong><br />

4-Stunden-Maximum: 1,2–1,5 ml/kg<br />

(max. 52 ml)<br />

Außerdem wird für den Fall, dass doch<br />

irgendwann im postoperativen Verlauf<br />

e<strong>in</strong>e Situation e<strong>in</strong>tritt, <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>der</strong> Patient<br />

mit <strong>der</strong> Regionalanästhesie nicht schmerzfrei<br />

ist, e<strong>in</strong> systemisches Analgetikum zur<br />

Überbrückung auf <strong>der</strong> Kurve verordnet.<br />

Piritramid: 0,1–0,15 mg/kg i.v. o<strong>der</strong><br />

Tramadol: 1–2 mg/kg o<strong>der</strong> (i.v./p.o./rektal)<br />

Nalbuph<strong>in</strong>: 0,1–0,2 mg/kg i.v. (kontra<strong>in</strong>diziert,<br />

wenn Morph<strong>in</strong> im Schmerzmittelreservoir<br />

verwendet wird)<br />

Periphere Regionalanästhesie<br />

Auch bei den peripheren Blöcken<br />

wird <strong>in</strong>traoperativ als Lokalanästhetikum<br />

Ropivaca<strong>in</strong> 0,375% <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Dosierung<br />

von 1 ml/kg (maximal 30–40 ml)<br />

verwendet. Als Adjuvans wird Clonid<strong>in</strong><br />

1–2 µg/kg dazugegeben.<br />

Tabelle 1<br />

Schmerzpumpene<strong>in</strong>stellung bei Tramal<br />

Gewicht: kg 5 10 15 20 25 30 35 40<br />

kont. Rate: ml/h 0,2 0,4 0,6 0,8 1 1,2 1,4 1,6<br />

Bolus: ml 0,1 0,1 0,2 0,2 0,2 0,3 0,3 0,3<br />

4-h-Max: ml 1 2 3 4 5 6 7 8<br />

Sperr<strong>in</strong>tervall: m<strong>in</strong> 5 5 5 5 5 5 5 5<br />

® /Novalg<strong>in</strong> ® -PCA (oben, unten)<br />

Gewicht: kg 45 50 55 60 65 70 ≥ 75<br />

kont. Rate: ml/h 1.8 2 2,2 2,4 2,6 2,8 3<br />

Bolus: ml 0,3 0,4 0,4 0,4 0,5 0,5 0,5<br />

4-h-Max: ml 9 10 11 12 13 14 15<br />

Sperr<strong>in</strong>tervall: m<strong>in</strong> 5 5 5 5 5 5 5<br />

Cave: Das 4-Stunden-Maximum darf auf ke<strong>in</strong>en Fall gesteigert werden, da bei Tramal die empfohlene<br />

Tagesmaximaldosis von 6 mg/kg bereits erreicht ist. Bei Schmerzen trotz Ausschöpfen <strong>der</strong> 4-Stunden-<br />

Maximalmenge muss auf e<strong>in</strong> stärkeres Opioid (Piritramid) gewechselt werden.<br />

Postoperativ verwenden wir für die peripheren<br />

Blöcke Ropivaca<strong>in</strong> 0,25%, dem<br />

ebenfalls Clonid<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Dosierung<br />

von 1 µg/ml Lokalanästhetikum beigefügt<br />

wird. Die PCA-Pumpe wird folgen<strong>der</strong>maßen<br />

programmiert:<br />

kont<strong>in</strong>uierliche Rate: 0,1 ml/kg/h (max.<br />

6 ml/h)<br />

Bolus: 0,1 ml/kg (max. 4 ml)<br />

Sperr<strong>in</strong>tervall: 15 m<strong>in</strong><br />

4-Stunden-Maximum: 1,2–1,5 ml/kg (max.<br />

40 ml)<br />

Wie bei den zentralen Blockaden<br />

wird regelmäßig e<strong>in</strong> peripheres Analgetikum<br />

verabreicht und e<strong>in</strong> systemisches<br />

Schmerzmittel für das unerwartete<br />

Schmerzereignis verordnet.<br />

Intravenöse patientenkontrollierte<br />

<strong>Schmerztherapie</strong><br />

Ist e<strong>in</strong>e Regionalanästhesie aus welchen<br />

Gründen auch immer nicht möglich,<br />

so wird bei abdom<strong>in</strong>ellen E<strong>in</strong>griffen<br />

e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation aus Tramadol (Tramal<br />

® ) und Metamizol (Novalg<strong>in</strong> ® ) und<br />

bei allen an<strong>der</strong>en Operationen Piritramid<br />

für die PCA verwendet. Natürlich wird<br />

auch hier regelmäßig e<strong>in</strong> peripheres<br />

Analgetikum <strong>in</strong> den oben angegebenen<br />

Dosierungen verabreicht. Da sowohl das<br />

Tramadol als auch das Piritramid zu<br />

Übelkeit und Erbrechen führen können,<br />

sollte auf <strong>der</strong> Kurve auch e<strong>in</strong> Antiemetikum<br />

verordnet werden. Wir verwenden<br />

Ondansetron (Zofran ® ) 0,1 mg/kg (max.<br />

4 mg) bis zu dreimal täglich.<br />

Intraoperativ wird bei länger dauernden<br />

E<strong>in</strong>griffen als Analgetikum das gut<br />

steuerbare Remifentanil verwendet.Aber<br />

wie bereits <strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>leitung erwähnt,<br />

muss bei e<strong>in</strong>em kurz wirksamen Analgetikum<br />

spätestens vor OP-Ende die Erstdosis<br />

e<strong>in</strong>es lang wirksamen Schmerzmittels<br />

verabreicht werden.<br />

PCA mit Tramal ® /Novalg<strong>in</strong> ®<br />

Rechtzeitig vor OP-Ende wird die<br />

Erstdosis verabreicht:<br />

Tramal ® 1 mg/kg und Novalg<strong>in</strong> ® 10<br />

mg/kg als Kurz<strong>in</strong>fusion (über 30 m<strong>in</strong>!)<br />

Das postoperative Schmerzmittelreservoir<br />

setzt sich folgen<strong>der</strong>maßen zusammen:<br />

500 mg Tramal ® (= 10 ml) plus<br />

5 g Novalg<strong>in</strong> ® (= 10 ml) plus<br />

80 ml NaCl 0,9%.

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