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JAHRESBERICHT - Spital Davos

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C h i r u rgie - ein<br />

Tra u m b e r u f ?<br />

Chirurgie/Orthopädie<br />

Dr. med. Peter Holzach<br />

Der All tag des C h i r u rge nleb e ns ha t si ch in<br />

den letzten Jahren stark verändert.<br />

S i n ke n d es Be r u fsa nsehen, schle ch te Zu kun ft s-<br />

p e rsp e k t i ven, gest resstes A r b e i t s kl i ma und eine<br />

ste i gende Ansp r u ch s ha l tung der Pa t i e n ten ste-<br />

hen hohem fa chl i chem Können, ve r m e h rte n<br />

Sp e zia l isi e r ungs m ö g l i ch ke i ten und optima le n<br />

Ausbildungsprogrammen gegenüber.<br />

Die Kerntätigkeit, nämlich der Patientenkon-<br />

takt, nimmt immer mehr ab, während die admi-<br />

n ist ra t i ve und orga n isa to r ische Be lastung ste i gt.<br />

Be t te nschl i essungen, Spa r b e m ü h ungen auf a lle n<br />

Ebenen, Pe rs o na la b bau, ste i gende Be t te n b e-<br />

leg ung mit h ö h e ren Pa t i e n te nza hlen und kürze re n<br />

H osp i ta l isa t i o nsze i ten erhöhen den Arbeitsdruck<br />

a u f die Aerzte und das Pe rs o na l. Le i tende- un d<br />

C h e f ä rzte we rden immer mehr mit Ma na ge m e n t-<br />

a u fgaben beladen, S i t zungen und Ko n fe re nze n<br />

b e lasten ihr Ta gesp ro g ramm; ihre kl i n isch e<br />

Tä t i g ke i t b eg i n n t häufig erst, wenn die andere n<br />

na ch Hause gehen! Du rch sch n i t t l i che Wo ch e n-<br />

a r b e i t sze i ten ch i r u rg ischer Ob e r ä rzte von 68<br />

S tunden sind die Rege l( U l i ch -S tudie am KS Bas e l ) .<br />

Die dad u rch un b e f r i e d i gende Arbeitssi tu a t i o n<br />

f ü h rt zu einer geste i ge rten ge n e re len Unzu f r i e d e n-<br />

h e i t und zu ps ych ischer Überbelastung. Vor alle m<br />

die noch in Ausbild ung stehenden Kolleg I n n e n<br />

12<br />

sehen ob der ma ngelnden Zu kun ft sp e rsp e k t i ve n<br />

und der fa m il i e n fe i n d l i chen S i tuationen we n i g<br />

M o t i vation für diesen, im Grund so attra k t i ve n<br />

und schönen Beruf.<br />

Allein aber schon eine Ve r b ess e r ung der<br />

A r b e i t sq u a l i t ä tm i t rascher Entlastung von vi e le n<br />

zeitraubenden, nichtärztlichen Tätigkeiten kann<br />

n o ch mehr als reine Arbeitsze i t reduktion Abhil fe<br />

scha f fen. Der abnehmenden Attra k t i vi t ä t d es<br />

Be r u fes m ü ssen aber auch neue Laufba h n m o d e le l<br />

entgegengestellt werden.<br />

Für uns e ta bl i e rte Chirurgen ist es ein erkl ä rtes<br />

Ziel, unseren freien Arztberuf zu erhalten. Durch<br />

hohe fachliche Qualität und korrektes, mensch-<br />

l i ch - e t h isch es Ve r ha l ten wollen wir das Be r u fs-<br />

ansehen weiter pflegen und KollegInnen ausbil-<br />

den. Dies es Zi e l können wir aber nur erre i ch e n ,<br />

wenn uns e re pol i t ischen Be h ö rden uns e re Tä t i g-<br />

keiten offiziell wertschätzen und uns, gleich wie<br />

dem anderen sta a t l i chen Kad e r, die uns zuste-<br />

henden pers ö nl i chen Re ch te wie Ko m p e ns-<br />

ationen, Fo rtbild ungen, S a b ba t i ca ls, und den<br />

F re i raum zur Ausbild ung künft i ger Fa ch ä rzt I n n e n<br />

ge w ä h ren, anste lle nur einseitig an uns Fo rd e-<br />

r ungen zu ste llen, uns e re Einkommen herun te r-<br />

zusch rauben und dies n o ch öffe n t l i ch als Spa r-<br />

massnahme zu kommunizieren!

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