Ganz gleich, ob Sie neu-, aus - Der PARITÄTISCHE Sachsen Anhalt
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Bankangestellte erfahren einen<br />
»Perspektivenwechsel«<br />
<strong>PARITÄTISCHE</strong> Mitgliedsorganisationen stellten Ihre Einrichtungen<br />
und Dienstleistungen in einer Auftaktveranstaltung<br />
im September den Führungskräften der Volksbank vor, diese<br />
wählten dar<strong>aus</strong>, in welcher Einrichtung sie für eine Woche bis<br />
März 2011 tätig werden wollen. Folgende Mitgliedsorganisationen<br />
nehmen an dem Projekt teil:<br />
• AQB Magdeburg gGmbH • Alzheimer Gesellschaft <strong>Sachsen</strong>-<br />
<strong>Anhalt</strong> e. V. • Familienh<strong>aus</strong> Magdeburg e. V. • Lebenshilfe-Werk<br />
Magdeburg gGmbH • Via creare gGmbH • Wildwasser Magdeburg<br />
e. V. • <strong>PARITÄTISCHE</strong>S Regenbogenh<strong>aus</strong> Magdeburg<br />
• <strong>PARITÄTISCHE</strong>S Bürgerh<strong>aus</strong> Kannenstieg • <strong>PARITÄTISCHE</strong>S<br />
Integratives Netzwerk e. V. •<br />
Schon allein der Titel der Fachtagung »Das Persönliche Budget<br />
- (k)eine Erfolgsstory!« ließ erkennen, dass es bei dem<br />
Thema noch viel Diskussionsbedarf gibt. Und so waren auch<br />
zahlreiche Vertreter von Institutionen, Vereinen und Verbänden,<br />
die tagtäglich mit Menschen mit Behinderung zu tun<br />
haben, gekommen, um gemeinsam Lösungen zu finden, den<br />
Umgang mit dem »Persönlichen Budget« zu verbessern. Das<br />
»Persönliche Budget« beinhaltet P<strong>aus</strong>chalen, über die Menschen<br />
mit Behinderung verfügen können, um selbst Leistungen<br />
einzukaufen. Die Leistungen können <strong>aus</strong> den Bereichen<br />
Arbeit und Beschäftigung, Freizeit, Bildung, pflegerische Hilfen,<br />
lebenspraktische Anleitung sowie psychosoziale Hilfen<br />
stammen. Grundanliegen ist es, den Betroffenen Gelegenheit<br />
zu mehr Selbstbestimmung zu geben und die Integration zu<br />
fördern, wie auch Regionalleiterin Sabine Dutschko unterstrich.<br />
»Hilfen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen und<br />
Schwierigkeiten, für Menschen mit Behinderungen oder für<br />
Menschen mit einem wie auch immer gearteten Hilfebedarf<br />
haben in unserem Landkreis einen besonderen Stellenwert.<br />
Bei der Umsetzung und Nutzung des Persönlichen Budgets<br />
ist es doch im Augenblick so, dass Wunsch und Wirklichkeit<br />
noch weit <strong>aus</strong>einanderdriften«, meinte Landrat Thomas Webel,<br />
Verbandsleben<br />
Den Bankschalter gegen eine soziale Tätigkeit wechseln – das ermöglicht das durch den <strong>PARITÄTISCHE</strong>N mit der<br />
Volksbank Magdeburg initiierte Projekt »Perspektivwechsel«. Im Rahmen dieses Projekts werden bis Februar 2011<br />
Führungskräfte der Volksbank Magdeburg und Schönebeck einen solchen Perspektivwechsel vollziehen.<br />
Die ersten Führungskräfte der Volksbank haben bereits einen<br />
Arbeitsplatzt<strong>aus</strong>ch vorgenommen, z. B.in der Familienberatung,<br />
in der Betreuung alzheimerdementer Menschen. Für<br />
die Bankangestellten ist der unmittelbare Kontakt mit den<br />
Menschen in sozial schwierigen Situationen ungewohnt und<br />
bietet völlig <strong>neu</strong>e Sichtweisen.<br />
<strong>Sie</strong> selbst schätzen ein, dass sie nach dieser Woche die Welt<br />
mit völlig anderen Augen sehen werden. Auch zukünftiges<br />
ehrenamtliches Engagement ist nicht <strong>aus</strong>geschlossen. Im<br />
März 2011, wenn alle Banker »im Einsatz« waren, wird es eine<br />
Auswertungsrunde geben.<br />
Eine mögliche Fortführung auch mit anderen Partnern ist<br />
dann nicht <strong>aus</strong>geschlossen.<br />
»Persönliches Budget« steckt noch in den Kinderschuhen<br />
Um das „Persönliche Budget“ für Menschen mit Behinderung drehte sich am 11.11.2010 eine Fachtagung in<br />
Haldensleben, die auf großes Interesse stieß. Organisiert worden war sie von der örtlichen PSAG, Gastgeber<br />
war der <strong>PARITÄTISCHE</strong> Magdeburg | Landkreis Börde.<br />
der als Schirmherr für die Tagung fungierte, in seinem Grußwort.<br />
Es gehe wieder einmal um die finanziellen Mittel, die<br />
der Staat dafür zur Verfügung stellen muss. Bei den gestiegenen<br />
sozialen Ausgaben seien die Bewegungsspielräume<br />
deutlich enger geworden. Allerdings gebe das »Persönliche<br />
Budget«, auch die Möglichkeit, die Kosten zu reduzieren. Denn<br />
die Leistungsberechtigten werden zu Kunden, durch deren<br />
Handeln der Wettbewerb belebt wird. Und nicht jede Leistung<br />
müsse unbedingt von teuren Profis erbracht werden,<br />
vielmehr könnte ein kosteneffizienter »Laien-Profi-Mix«<br />
oder »Bürger-Profi-Mix« initiiert werden.<br />
Nach einem Fachvortrag von Heiko Schütz zeigte eine lebhafte<br />
Diskussion aller Beteiligten die Pr<strong>ob</strong>leme in der praktischen<br />
Umsetzung auf. So wurde festgestellt, dass es beispielsweise<br />
noch zu viele Barrieren in den Köpfen, auch von möglichen<br />
Leistungsbeziehern gibt, dass die Beratungsinfrastruktur<br />
Lücken aufweist oder dass die Budgets zu niedrig oder nicht<br />
bedarfsgerecht sind.<br />
Sozialdezernentin Iris Herzig bezeichnete die Veranstaltung<br />
als Erfolg.<br />
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