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ETF-Magazin mit Artikel zum Thema Sicherheit von - Börse Frankfurt

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Interview Andreas Varnavides<br />

Der Chef <strong>von</strong> UBS Global Asset Management in<br />

Deutschland <strong>zum</strong> geänderten Investitionsverhalten<br />

institutioneller Anleger<br />

Wie haben sich die schwierigen <strong>Börse</strong>n der letzten Jahre auf die Nachfrage<br />

nach Anlagelösungen für institutionelle Investoren ausgewirkt?<br />

Früher setzten Kunden vor allem auf chancenorientierte Anlagen <strong>mit</strong> einem<br />

langfristigen, strategischen Investmenthorizont. Institutionelle Investoren<br />

suchten dabei den klassischen Stock-Picker, also den Alpha-Manager, der<br />

durch seine Kenntnis in Einzelmärkten Erträge generiert. Heute steht dagegen<br />

die laufende, taktische Gewichtung unterschiedlicher Asset-Klassen innerhalb<br />

eines Portfolios im Vordergrund. Heute fragen unsere Investoren zunächst<br />

einmal nach Kapitalerhalt und Risikomanagement, bevor die Renditechancen<br />

erörtert werden. Sehr häufi g werden Absolute-Return-Mandate vergeben, bei<br />

denen vielfach nicht mehr eine relative Performance gegenüber einer Benchmark<br />

angestrebt wird, sondern ein defi nierter Mindestertrag.<br />

Welche Rolle spielen passive Produkte wie <strong>ETF</strong>s?<br />

Passive Produkte sind Teil der Fondsbranche und kein Wettbewerber. <strong>ETF</strong>s<br />

lassen sich sehr aktiv in der Asset-Allocation einsetzen, insbesondere wenn<br />

es um Investments in effi ziente Märkte geht. Nicht umsonst hat auch UBS eine<br />

Reihe <strong>von</strong> entsprechenden Produkten e<strong>mit</strong>tiert und bietet eine breite Palette<br />

<strong>von</strong> individuellen Passivlösungen auf Mandatsebene außerhalb <strong>von</strong> klassischen<br />

Benchmarks an.<br />

Hat sich die Nachfrage nach den verschiedenen Asset-Klassen verändert?<br />

Schon seit Beginn des neuen Jahrtausends, nach dem Platzen der Internet-Blase<br />

und dem 11. September 2001, sinkt die Bedeutung <strong>von</strong> Aktien. Für klassische<br />

europäische Rentenstrategien wie das Durationsmanagement <strong>mit</strong> Staatsanleihen<br />

und Pfandbriefen haben viele institutionelle Adressen zudem hausinterne<br />

Kompetenz aufgebaut. Deshalb werden auf Nachfrageseite jetzt stärker<br />

Spread-Produkte gefordert, also Schuldverschreibungen <strong>mit</strong> interessanten<br />

Renditeaufschlägen. Hier bieten Corporate Bonds, High Yields und Obligationen<br />

aus den Schwellenländern attraktive Lösungswege. Diese Märkte erfordern<br />

aber eine große Sachkenntnis, über die nicht jeder verfügt. Einen deutlichen<br />

Zuwachs erleben auch Anlagesegmente, die stabile Cashfl ows versprechen,<br />

etwa Infrastruktur und Immobilien.<br />

Haben institutionelle Anleger ihren Auswahlprozess geändert?<br />

Durch die Globalisierung und Öffnung der Märkte ist das Manager-Angebot<br />

wesentlich größer geworden und da<strong>mit</strong> auch die Zahl der Spitzenanbieter. Aus<br />

diesem Grund lässt sich der Auswahlprozess kaum noch qualitativ durchführen.<br />

Vielmehr spielen jetzt quantitative Gesichtspunkte eine wesentliche Rolle.<br />

Dadurch haben öffentlich zugängliche Quellen erheblich an Bedeutung gewonnen,<br />

<strong>mit</strong> deren Hilfe die Positionierung und Performance <strong>von</strong> Fonds verglichen<br />

werden können.<br />

Andreas Varnavides, CEO bei UBS<br />

Global Asset Management, Deutschland<br />

OKTOBER 2011<br />

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