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Anhang - Tierärztliche Hochschule Hannover

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Forschung<br />

3. Störungen motorischer Systeme: Modelle und Klinik<br />

Ein Großteil neurologischer Erkrankungen manifestiert sich vorrangig in Bewegungsstörungen.<br />

Durch die Einführung molekularer Techniken, durch moderne<br />

neurophysiologische und bildgebende Methoden und durch Entwicklung geeigneter<br />

Tiermodelle ist es in den letzten Jahren gelungen, die Pathophysiologie<br />

dieser Erkrankungen weiter aufzuklären und neue therapeutische Konzepte zu<br />

entwickeln.<br />

Als eine Facette dieses Schwerpunkts sind entmarkende entzündliche Erkrankungen<br />

motorischer Systeme mit der prototypischen Erkrankung Multiple Sklerose<br />

zu nennen. Auch hier sind Untersuchungen an Tiermodellen und klinische<br />

Forschung eng verzahnt: An der TiHo werden grundlegende Mechanismen an<br />

unterschiedlichen Tiermodellen von den Arbeitsgruppen Prof. Dr. Wolfgang<br />

Baumgärtner (Institut für Pathologie) und Prof. Dr. Andrea Tipold (Klinik für<br />

Kleintiere) bearbeitet. Die Untersuchungen werden komplementär in toxischen<br />

(durch Cuprizone induziert) und viralen (Theiler-Virus) Mausmodellen sowie an<br />

einem Hundemodell (Staupe) durchgeführt. Hierbei werden auch verschiedene<br />

genetisch manipulierte Mäuse eingesetzt, um den Einfluss einzelner Moleküle<br />

auf die De- und Remyelinisierung zu charakterisieren. Ergänzt werden die Untersuchungen<br />

in allen Arbeitsgruppen durch Arbeiten in der Zellkultur mit verschiedenen<br />

Gliazellen (Oligodendrozyten, Mikroglia, Astrozyten). In Zusammenarbeit<br />

mit der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Gerd Bicker (Physiologie und<br />

Zellbiologie) wird die Wirkung von Stickstoffmonoxid (NO) untersucht. Im Mittelpunkt<br />

stehen die Mechanismen der Gewebeschädigung als auch der Regeneration.<br />

Ziel ist es, durch Aufdecken grundlegender Mechanismen neue therapeutische<br />

Strategien zu entwickeln und im Tiermodell zu überprüfen.<br />

DFG-Forschergruppe „Neurodegeneration und -regeneration bei ZNS-<br />

Erkrankungen des Hundes“<br />

Der Forschungsschwerpunkt „Systemische Neurowissenschaften“ der TiHo wird<br />

außerdem durch die DFG-Forschergruppe „Neurodegeneration und -<br />

regeneration bei ZNS-Erkrankungen des Hundes“ (Sprecher Prof. W. Baumgärtner)<br />

ergänzt, an der die bereits oben genannten Arbeitsgruppen der TiHo<br />

mitarbeiten. Thematisch wird hier auf den Patienten Hund fokussiert. Bedingt<br />

durch die Tatsache, dass der Hund von allen tiermedizinisch relevanten Spezies<br />

am häufigsten in der Klinik mit neurologischen Problemen vorgestellt wird,<br />

besteht hier ein hoher Wissens-, Forschungs- und Therapiebedarf. Im Vordergrund<br />

stehen Fragen zur Pathogenese degenerativer und regenerativer Prozesse<br />

des kaninen zentralen Nervensystems (ZNS) und sich daraus ableitender<br />

Therapieansätze. Da zahlreiche Erkrankungen des Hundes Gemeinsamkeiten<br />

mit ähnlichen Erkrankungen des Menschen aufweisen, kommt den Ergebnissen<br />

auch eine wichtige Bedeutung für das bessere Verständnis humaner Gehirn-<br />

Erkrankungen zu. Die schwerpunktmäßig vorgesehenen pathogenetischen<br />

Untersuchungen werden bei drei ausgewählten, häufig beim Hund vorkommenden<br />

Erkrankungen, der Staupe, traumatischen Rückenmarkserkrankungen und<br />

der Epilepsie, durchgeführt.<br />

Brauer et. al, (aus TiHo-<br />

Forschungsmagazin „<br />

Klinische Forschung<br />

2008)<br />

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