te bibliotheken heu bibliotheken heu - Landesbibliothekszentrum ...

schnell steigenden Ausleih- und Besucherzahlen
dokumentieren . Nun hatte
ich Zeit, mich mit dem Thema Zusammenarbeit
zu befassen . Sprendlingen
hat im Einzugsgebiet sechs Kindergärten
und zwei Grundschulen . Darüber
hinaus gibt es eine Regionale Schule,
die seit 2008 von einer neu gegründeten
IGS abgelöst wird, und eine Schule
mit dem Schwerpunkt „Ganzheitliche
Entwicklung“ .
Die Anfangssituation für mich stellte
sich nun wie folgt dar: Es bestand
keinerlei Kontakt zu den Schulen, die
Lehrkräfte sowie die Rektoren waren
mir, der Neubürgerin, unbekannt, es
gab noch keine der aktuellen Leseförderaktionen
des LBZ, Dinge wie Klassensätze
oder Themenkisten hatte ich
selbst noch nie genutzt, und durch die
fehlende Präsenz im Amtsblatt kannte
mich bzw . die Gemeindebücherei
Sprendlingen in den Schulen auch niemand
.
Erste Kontakte mit den Schulen
Ich schaute, wo sich Engagement
wohl am ehesten lohnen würde, und
konzentrierte mich zunächst auf die
beiden Grundschulen im Ort . Schnell
stellte ich fest, dass es weder eine
Schulbücherei noch Leseecken in den
Schulen gab .
Es war mir klar, dass ich in dieser Situation
selbst aktiv werden und Kontakte
suchen, aufbauen und dann aber auch
pflegen musste . Den Einstieg schafft
man am besten über bereits beste-
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hende Kontakte zu Lehrkräften oder,
wie bei mir, die ich noch niemanden
kannte, über den Rektor . Ich stellte einen
ersten, einfachen Flyer zusammen,
heftete Info-Blätter der Büchereistelle
über Themenkisten, Klassensätze und
andere Materialien dazu und bot an,
die Angebote in einer Gesamtkonferenz
vorzustellen . Dieses Angebot
wurde sofort aufgegriffen, und bereits
kurze Zeit später konnte ich mich im
persönlichen Gespräch vorstellen und
anhand der von mir zusammengestellten
Unterlagen den möglichen Service,
den ich der Schule und den Lehrkräften
bieten konnte, aufzeigen . Die Unterlagen
habe ich vor Ort gelassen . Die
Erfahrung zeigt jedoch, dass solches
Infomaterial dazu neigt zu verschwinden,
sodass es angeraten ist, es in gewissen
Abständen zu erneuern . Hat
man dann erst einmal Kontakt herstellen
können, ist es wichtig, regelmäßig
das Gespräch mit den Lehrkräften zu
suchen .
Gemeindebücherei wird Service-Einrichtung
für Schulen
Nach und nach wurde der Service
angenommen . Da auch die meisten
Lehrkräfte im Stress sind und daher
wenig Zeit haben, hat mein wohlmeinender
Rat, Themenkisten frühzeitig
zu bestellen fast nie geklappt . Das
Angebot meines Schnellservices, dem
kurzfristigen Richten von Kisten zu bestimmten
Themen oder Lesespaß aus
eigenen Beständen, wurde dagegen
Kleinere Beiträge · Schule und Bibliothek
immer wieder und immer häufiger
nachgefragt . Da ich in der Anfangszeit
meiner Tätigkeit in der Bücherei vor
allem im für diesen Service unerlässlichen
Kinder- und Jugendsachbuchbereich
auf nur magere Bestände zurückgreifen
konnte, habe ich mit Hilfe von
Sonderangeboten und Restsellern erst
einmal eine ansehnliche Menge Bücher
zu den gängigen Themen angeschafft .
Zusammen mit den Leihbeständen der
Büchereistelle konnte ich so bereits
nach relativ kurzer Zeit ohne Probleme
Kisten an die Schulen ausleihen .
Auch im Bereich der Klassensätze lief
die Nachfrage langsam an . Nur einzelne
Lehrkräfte nutzten diese Chance .
Ebenso habe ich am Anfang zwar auf
die korrekte Handhabung mit Hilfe der
Buchkarten in den Büchern hingewiesen,
doch vergaßen die Lehrkräfte dies
oft und konnten dann im Schadensfall
nicht mehr nachvollziehen, wer das
betreffende Buch benutzt hatte . Man
muss den meisten Dingen jedoch seine
Zeit lassen, und unmerklich wurden die
Klassensätze sehr beliebt . Durch den
inzwischen etablierten Regionaltransport
an die Kreisverwaltungen kann
ich den Schulen mittlerweile einen
Bestell-, Liefer- und Transport-Rundumservice
anbieten . Das hilft meiner
Statistik, und die Lehrkräfte danken es
mit Begeisterung . Letztlich und endlich
ist es ja im Interesse der Schüler,
wenn ohne Kostendiskussionen mit Eltern
regelmäßig Ganzschriften gelesen
werden können .
Eine weitere Möglichkeit von sich
reden zu machen und in aller Munde
zu bleiben ist die, aussortierte Kinderzeitschriften
(in meinem Fall Geolino)
sowie gespendete und bereits in der
Bücherei vorhandene Bücher an die
Klassen für ihre Klassenbibliotheken
oder die inzwischen durch die Leseecke
etablierte Schulbücherei weiterzugeben
. Wir nutzen diese Medien als
Möglichkeit für einen Werbeaufdruck
der Bücherei („Viele Grüße von Eurer
Gemeindebücherei Sprendlingen“) .
Die inzwischen fest verankerten
Leseförderaktionen, wie die „Aktion
Schultüte“ und der „Adventskalender“
sowie dem letztes Jahr neu hinzu
gekommenen LESESOMMER, helfen,
in regelmäßigen Abständen mit der
Schule bzw . den Lehrkräften in Kontakt
zu bleiben, die sich dann auch
immer wieder einmal zu einer Klassenführung
anmelden .
bibliotheken heute 5 (2009) 1