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Claudia Pechstein Teil 5 - St. Marien-Krankenhaus Siegen

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4.10 G-CSF – Wachstumsfaktoren für die <strong>St</strong>imulierung der weißen<br />

Blutkörperchen nach Chemotherapie<br />

Diese Substanzgruppe wurde von Prof. Dr. Sörgel in die Diskussion<br />

eingeführt. G-CSF (granulocyte colony stimulating factor) wird<br />

eingesetzt, um nach Chemotherapie die Reifung der weißen<br />

Blutkörperchen zu beschleunigen. Ein zweites Einsatzgebiet ist bei<br />

Spendern für die Blut-<strong>St</strong>ammzell-Transplantation gegeben. Hier wird<br />

die Substanz dazu verwendet, die <strong>St</strong>ammzellen der Blutbildung vom<br />

Knochenmark ins Blut zu treiben. Dort können sie dann mit<br />

vergleichsweise einfachen Methoden gewonnen werden.<br />

Mir sind keine Daten zum Effekt dieser Substanzgruppe auf die<br />

Produktion von roten Blutkörperchen bekannt. Das mag aber ein<br />

Defizit meinerseits sein. Als Arzt habe ich mich naturgemäß bislang<br />

nicht für diese Frage interessiert. Einen solchen Effekt kann ich mir<br />

gut vorstellen, er kann aber nur marginal sein. Bei der speziellen<br />

Frage <strong>Pechstein</strong>-Hamar-2009 ist ein G-CSF-Doping ausgeschlossen,<br />

weil die Zahl der weißen Blutkörperchen am 6. Februar 2009 mit<br />

5.300/µl gemessen worden war. Diese Information hätte Prof. Dr.<br />

Sörgel sich besorgen können, bevor er die G-CSF-Hypothese<br />

veröffentlichte.<br />

4.11 Eigenblut-Entnahme plus Eisen und Retransfusion<br />

Wie sich eine Eigenblutentnahme und anschließende Retransfusion<br />

auf die Blut-Parameter auswirken, zeigen die nachfolgenden 4<br />

Abbildungen nach Damsgaard und Mitarbeitern. Bei zehn Probanden<br />

wurden Aderlässe durchgeführt. Ziel war die Entnahme von 20% des<br />

Blutes (im Mittel 1.3 Liter). Der mittlere Hämoglobinwert sank danach<br />

von 14.8 auf 12.4 g/dl. Nach vier Wochen war der Ausgangs-<br />

Hämoglobinwert wieder annähernd erreicht. Die Retikulozyten<br />

stiegen auf den Höchstwert von im Mittel 3% am Tag 7. Am Tag 14<br />

waren die Retikulozyten noch im Mittel auf 2.7% erhöht.<br />

Durch die Retransfuison von 800 ml Erythrozytenkonzentrat stieg der<br />

Hämoglobinwert von 14.3 auf 16.0 g/dl, um in den folgenden Wochen<br />

um 15 g/dl zu verbleiben.<br />

Damsgaard R, Munch T, Mørkeberg J, Mortensen SP, González-<br />

Alonso J: Effects of blood withdrawal and reinfusion on biomarkers of<br />

erythropoiesis in humans: Implications for anti-doping strategies<br />

Haematologica 91:1006-1008, 2006<br />

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