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Prager Botschaftsflüchtlinge<br />
Vor Ort ist dann die Gefährdungslage<br />
abzustimmen. In Haiti und Pakistan<br />
sind wir seit vielen Jahren mit Projekten<br />
tätig. In unserem Feldhospital in<br />
Haiti sind in diesem Jahr über 70.000<br />
Menschen behandelt worden, über<br />
2.000 Babys wurden dort geboren. Und<br />
auch in Pakistan konnten wir unmittelbar<br />
nach Beginn der Jahrhundertflut<br />
Zigtausenden von Menschen helfen.<br />
in ihre amtszeit als DRK-Prä-<br />
sident fällt der Spendenrekord<br />
von 125 Mio. euro für die Opfer<br />
der tsunamikatastrophe im Dezember<br />
2004. Wie erklären Sie<br />
sich diese auch für die Bundesrepublik<br />
ungewöhnlich hohe<br />
Spendenbereitschaft?<br />
Die schrecklichen Bilder von der Tsunamiflut,<br />
bei der Familien auseinander<br />
gerissen und ganz Landstriche verwüs-<br />
Besuch Haiti im Dezember 2009<br />
alle Fotos © Deutsches Rotes Kreuz<br />
tet wurden, wo Kinder in den Fluten<br />
starben, haben viele Tage lang die Herzen<br />
der Menschen erreicht. Aber auch<br />
in diesem Jahr haben wir für Haiti 33<br />
Mio. und für Pakistan 22. Mio. Spenden<br />
aus der Bevölkerung bekommen. Gott<br />
sei Dank ist in Deutschland die Hilfsbereitschaft<br />
sehr stark und segensreich<br />
ausgeprägt.<br />
Wie hoch ist die Bereitschaft der<br />
Bevölkerung zum Blutspenden,<br />
und wie motiviert das DRK die<br />
junge Generation dazu?<br />
Jedes Jahr sichert das Deutsche Rote<br />
Kreuz mit rund 3,5 Mio. Blutspenden<br />
zu 75-80% die Blutversorgung in<br />
Deutschland. Unter ihnen sind auch<br />
viele Jugendliche, um sie müssen wir<br />
allerdings besonders werben – auch mit<br />
Kampagnen „Blut spenden heißt Leben<br />
retten“ und „Geboren. Neugeboren.“<br />
Berlin<br />
Wichtig für uns ist auch die Zahl von<br />
200.000 ehrenamtlichen Helferinnen<br />
und Helfern, die alle Blutspendetermine<br />
betreuen.<br />
Haben Sie ein politisches oder<br />
persönliches Ziel, das Sie unbedingt<br />
erreichen möchten?<br />
Ich erlebe in Deutschland ein großes<br />
bürgerschaftliches Engagement, und<br />
ich habe großen Respekt und Hochachtung<br />
vor den vielen Männern und<br />
Frauen, die sich jenseits ihres beruflichen<br />
und privaten Lebens um die<br />
Menschen kümmern, die unsere Hilfe<br />
brauchen. Ich wünsche mir, dass noch<br />
mehr Menschen erkennen: Nach lieben<br />
ist helfen das schönste Zeitwort der<br />
Welt.<br />
Wie lautet ihre Prognose für<br />
das abschneiden der CDU bei<br />
den Landtagswahlen in diesem<br />
Jahr?<br />
Die Zeit ist schnelllebig, vieles kann<br />
sich in Wochen verändern. Prognosen<br />
sind daher schwierig. Für die<br />
politische Kultur in Deutschland und<br />
für eine gute Zukunft wären zwei<br />
Dinge besonders wichtig: Eine hohe<br />
Wahlbeteiligung und stabile demokratische<br />
Mehrheiten.<br />
Sie sind aalkönig des Jahres<br />
2010. Was ist ihr Lieblingsgericht?<br />
Der Aal ist lecker, aber er soll ja auch<br />
geschützt werden. Deswegen nur so<br />
viel: Fisch in jeder Form, darunter auch<br />
Labskaus.<br />
Gibt es eine eigenschaft, die<br />
Sie an sich weniger schätzen?<br />
Dass ich seit Jahren einen guten Vorsatz<br />
vernachlässige, nämlich endlich<br />
mehr Sport zu treiben.<br />
Welche drei Dinge würden Sie<br />
auf die berühmte „einsame<br />
insel“ mitnehmen?<br />
Auf jeden Fall einen Sack mit Büchern<br />
und den berühmten Gesundheitskoffer<br />
des Deutschen Roten Kreuzes.<br />
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