3DerGemeinsameAlltagsgestaltungeigeneInteressenHaustiereBegleitung und PflegeAlltag in der <strong>Wohngemeinschaft</strong><strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> Demenz können sich nur schwer auf Neues einstellen.Deshalb ist es für sie wichtig, dass sie auch in einer neuenUmgebung möglichst an ihr bisheriges Leben anknüpfen können.Aus diesem Grund orientiert sich der Alltag in der <strong>Wohngemeinschaft</strong>an typischen Aktivitäten in einem Privathaushalt. Der Alltagwird durch die täglich anfallenden Hausarbeiten und Gewohnheitender Mieter bestimmt. Im Rahmen ihrer Fähigkeiten könnensich die Mieter an den anfallenden Arbeiten, wie Einkaufen, EssenKochen, Backen, Wäschewaschen, -aufhängen und -falten,Bügeln, Fegen oder Staubwischen beteiligen. Der Pflegediensthat dabei die Aufgabe, zum Mitmachen anzuregen und dieErkrankten in ihren Bemühungen zu unterstützen. Dabei ist esnicht wichtig, dass alle Mieter überall <strong>mit</strong>machen. Wer noch kannund Lust dazu hat, schneidet das Gemüse, ein anderer wäscht aboder steht am Herd. Das Ergebnis ist nicht so entscheidend. VonBedeutung ist, dass die Erkrankten an der Tätigkeit Spaß haben,sie als sinnvoll ansehen, persönliche Erfolge erleben und dasGefühl haben, noch für Andere nützlich zu sein. Wer nicht mehr<strong>mit</strong>machen kann, sitzt dabei, sieht zu und riecht, was gekochtwird. Auch <strong>Menschen</strong>, die nicht mehr mobil sind, können in Liegesesselnin Küche oder Wohnzimmer dabei sein, solange ihnen dasgut tut. Wer nicht gerne im Haushalt arbeitet, kann – sofern vorhanden– im Garten <strong>mit</strong>helfen und die Blumen gießen, Unkrautjäten oder Laub harken.Ansonsten verbringen die Mieter ihre Zeit wie zu Hause auch <strong>mit</strong>Klönen, Dösen, Spazierengehen, Fernsehen, Handarbeiten oderMusikhören. Manchmal singt vielleicht eine Mitarbeiterin <strong>mit</strong> derGruppe, ein andermal spielt die Gruppe zusammen ein Spiel.Wann immer sie wollen, ziehen sich die Mieter in ihre Zimmerzurück. Möglichst häufig kommen die Angehörigen und verbringenauch Zeit <strong>mit</strong> der ganzen Gruppe. Sei es, dass sie sich <strong>mit</strong>allen in den Garten setzen und den gemeinsam gebackenenKuchen essen, ein paar Mieter <strong>mit</strong> auf einen Spaziergang nehmenoder nach dem gemeinsamen Abendessen zusammen singen.In einigen <strong>Wohngemeinschaft</strong>en hat man sehr gute Erfahrungen<strong>mit</strong> Haustieren gemacht, wenn es Mitarbeiter im Pflegedienstgibt, die dies unterstützen und die Tiere im Auge behalten. Viele24
3Fotos: Jörn Wieking<strong>Menschen</strong> besaßen früher einen Hund oder eine Katze, andere gareinen ganzen Stall voller Tiere. In jedem Fall wird es von vielen<strong>Menschen</strong> als sehr befriedigend empfunden, sich um ein Tierkümmern zu können. Eine Katze zum Beispiel braucht nicht sonderlichviel Pflege, aber Mieter können die Aufgabe übernehmen,sie zu versorgen. Und selbst <strong>Menschen</strong>, die in ihrer Erkrankungweit fortgeschritten sind, streicheln gerne eine Katze und spüren,wie warm und weich sich ihr Fell anfühlt.Ein geregelter Tagesablauf ist für <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> Demenz sehr hilfreich.Das muss aber nicht bedeuten, dass alle Mieter denselbenTagesablauf haben. Jeder Mieter soll einen Tagesrhythmus beibehalten,der seinen Vorlieben und Neigungen entspricht. Wernachts gerne lange wach bleibt, findet im Nachtdienst einen Gesprächspartner,wer schon immer gerne lange ausgeschlafen hat,kann dies beibehalten und später frühstücken. Für die Tagesstrukturund das Gemeinschaftsleben der Mieter hat es sich allerdingsals günstig erwiesen, wenn die Mieter das Mittag- und Abendessengemeinsam einnehmen.geregelterTagesablauf25