SeeBlick Nr. 10 - Quartierverein Seeburg Würzenbach Büttenen
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Der schnellste Würzenbächler auf Alpinski<br />
Skitalent Kay Schöb und sein eigener Weg. Das Olympische Feuer von Torino<br />
entfachte in ihm das innere Feuer, Skirennfahrer zu werden. Dass Kay Schöb<br />
selbst einmal an Olympischen Spielen teilnehmen wird, dürfte aber eher ein<br />
Traum bleiben. Denn er hat sehr spät mit Skifahren begonnen.<br />
Kay Schöb im<br />
FIS-Slalom von<br />
Schönried, als der<br />
vor ihm gestartete<br />
Fahrer die<br />
Torstange brach<br />
und der Ersatz<br />
nicht rechtzeitig<br />
in den Schnee<br />
gedreht war.<br />
Roland Eggspühler<br />
Als 2006 im Piemont die Olympischen<br />
Spiele stattfanden, war Kay<br />
Schöb 12 Jahre alt. Er klebte förmlich<br />
am Bildschirm, als Bruno Kernen,<br />
Ambrosi Hofmann und Martina<br />
Schild – ein Jahr nach der «Nullnummer»<br />
an der WM in Bormio – die<br />
Schweiz erlösten, und die so heiss<br />
ersehnten Skimedaillen holten.<br />
Doch Kay Schöbs Puls schlug jeweils<br />
dann am höchsten, wenn ein Amerikaner<br />
aus dem Starthaus jagte: «Bode<br />
Miller und sein völlig verrückter<br />
Weg in den alpinen Spitzensport<br />
faszinierte mich extrem», erinnert<br />
sich Kay Schöb zurück: «Da setzte ich<br />
mir zum Ziel, ebenfalls Skirennfahrer<br />
zu werden!» Zur Erklärung: Bode<br />
Miller stammt wie Kay Schöb aus einer<br />
Familie, in der Handwerk, Kultur<br />
und Kunst weitaus wichtiger sind als<br />
Sport. «Aber Hippies sind meine Eltern<br />
im Unterschied zu Millers nicht»,<br />
stellt Kay Schöb lachend klar.<br />
Der totale Newcomer<br />
Als Kay Schöb im Sommer 2006<br />
beim Skiclub Horw anklopfte, kannte<br />
er die Kippstangen nur aus dem<br />
Fernsehen. «Wir waren mit der Familie<br />
ein paar Mal eine Woche in<br />
den Skiferien. Aber das wars dann<br />
schon...», sagt er Schulter zuckend.<br />
Optimale Voraussetzungen für eine<br />
Skikarriere sehen eindeutig<br />
anders aus. Doch dann ging alles<br />
sehr schnell: Die ersten Sommertrainings,<br />
die ersten Schneeweekends<br />
und dann gleich die ersten Rennen.<br />
Und Kay Schöb war auf Anhieb recht<br />
gut. Das weckte Lust auf mehr!<br />
Vom Utenberg in die Sportschule<br />
In der Sekundarschule im Utenberg<br />
fehlte er wegen dem Sport immer<br />
mehr, und die «Logistik» im Dreieck<br />
Schule-Sport-Familie wurde immer<br />
komplizierter. Als Kay Schöb<br />
den Sprung ins Kader des Luzerner<br />
Schneesportverbandes schaffte, ergab<br />
sich die Möglichkeit eines Wechsels<br />
in die Sportschule. Seither geht<br />
der Würzenbächler, zusammen mit<br />
zwei Kollegen vom Skiclub Horw, in<br />
Schüpfheim zur Schule. Mittlerweile<br />
fährt er internationale FIS-Rennen<br />
und bietet den Söhnen der früheren<br />
Weltcupsieger Michael von Grünigen<br />
und Bruno Kernen die Stirne.<br />
«Bode Miller und sein verrückter<br />
Weg in den Skirennsport<br />
faszinierten mich sehr.»<br />
Kay Schöb, Junioren-Skirennfahrer<br />
Kay Schöb erobert die Skiwelt, ist<br />
aber mit seinem Quartier stark verbunden<br />
geblieben: So ist er auch<br />
nach wie vor in der Pfadi St. Johannes<br />
(«...im Sommer etwas mehr<br />
als im Winter!»)<br />
Janka als Vorbild<br />
Bode Miller fasziniert ihn immer<br />
noch, auch wegen der extremen<br />
Skitechnik. Aber mittlerweile ist für<br />
ihn vor allem Carlo Janka das grosse<br />
Vorbild. «Wie er cool bleiben und<br />
im entscheidenden Moment immer<br />
«Im Sommer bin ich etwas<br />
mehr in der Pfadi als im Winter.»<br />
Kay Schöb, Venner bei der Pfadi St. Johannes<br />
die perfekte Leistung abrufen kann,<br />
ist unglaublich», meint Kay Schöb<br />
beeindruckt. Ein bisschen dieser<br />
Coolness hat sich das Skitalent aus<br />
Luzern bereits angeeignet, wie er<br />
an einem FIS-Slalom in Schönried<br />
bewies: Da hatte der vor Kay Schöb<br />
gestartete Fahrer eine Stange zerbrochen<br />
und es ragte nur noch ein<br />
Stummel aus dem Schnee, weil der<br />
Ersatz nicht rechtzeitig zur Stelle<br />
war. Schöb liess sich nicht irritieren<br />
und setzte einen Super-Lauf in den<br />
Schnee.<br />
Kay Schöb macht von Winter zu Winter<br />
Quantensprünge in der Punkteliste,<br />
aber ob es ihm einmal bis ganz<br />
nach oben reicht, ist nicht sicher.<br />
Denn das Schweizer Skisystem ist<br />
nur sehr beschränkt kompatibel mit<br />
Quereinsteigern, die im «hohen» Alter<br />
von 13 Jahren ihre ersten Rennen<br />
fahren. Roland Eggspühler<br />
Universiade-Silber für Studenten-Curler<br />
Winter-Universiade in Erzurum, 27.1.-7.2.2011.<br />
Bastian Brun und Florian Meister waren Mitglied<br />
des Schweizer Curling-Teams, das in der<br />
Türkei an den «Olympischen Spielen» der Studierenden<br />
die Silbermedaille gewann.<br />
Bastian Brun<br />
(links) und Jean-<br />
François Mayoraz<br />
wischen einen<br />
Stein ins Haus.<br />
Das Schweizer<br />
Silber Team mit<br />
(von links) Florian<br />
Meister und Bastian<br />
Brun. egg<br />
Die Universiade ist nach den Olympischen<br />
Winterspielen der zweitgrösste<br />
Multisport-Event der Welt im<br />
Winterhalbjahr, im Curling liegt die<br />
Latte sehr hoch – der Skip des siegreichen<br />
Teams aus Korea spielte in<br />
der Türkei seine 16. internationale<br />
Meisterschaft. «Klar wurmte es im<br />
ersten Moment, als wir den Final verloren»,<br />
erklärt Bastian, der Neffe von<br />
Christoph Brun (siehe <strong>SeeBlick</strong> <strong>Nr</strong>. 7):<br />
«Aber wir freuen uns riesig über die<br />
Silbermedaille.»<br />
*<br />
Bei Florian Meister ist der Quartierbezug<br />
ein ganz anderer: Der Adligenswiler<br />
arbeitete in den letzten Semesterferien<br />
in der <strong>Würzenbach</strong>-Migros.<br />
In Erzurum musste Meister ganz besonders<br />
schmunzeln: «Ich wusste gar<br />
nicht, dass es ‹Migros› auch in der<br />
Türkei gibt.» Roland Eggspühler<br />
Coole Moves in der <strong>Würzenbach</strong>turnhalle WM-Bronze!<br />
«Dance-Battle», 5. Februar 2011. Nach der<br />
Vorrunde in verschiedenen Schulhäusern der<br />
Stadt ging im Rahmen von «Midnight Sports<br />
Stadt Luzern» das Dance-Battle-Finale über<br />
die Bühne – in der <strong>Würzenbach</strong>turnhalle gab<br />
es coole Moves.<br />
Nach erfolgreichem Einsatz: Jury (Corinne Krüsi, Petrit Tanushi<br />
und Yannick Schläppi) und Finalisten (Marvin, Jem, Cofi, Guri,<br />
Claudio) stellen sich zum Gruppenbild. Daniela Walker<br />
Für einmal blieben die Bälle bei<br />
«Midnight Sports Stadt Luzern» versorgt.<br />
Stattdessen gab es das Finale<br />
des «Dance-Battle». Gleich zu Beginn<br />
heizte die Tanzformation «IntuniX»<br />
mit Sara Gautschi, Senior Coach<br />
bei «Midnight Sports Stadt Luzern»<br />
und Organisatorin des Spezial-<br />
Events, dem Publikum ein. Dann galt<br />
es für die jugendlichen Finalisten<br />
Ernst. Sie stellten sich als Einzeltänzer<br />
oder in der Gruppe dem strengen<br />
Blick der Fachjury (Corinne Krüsi, Petrit<br />
Tanushi und Yannick Schläppi).<br />
WM-Quali geholt<br />
Beurteilungskriterien waren Musik-<br />
und Taktgefühl, die «Moves»<br />
sowie der Einbezug des Publikums.<br />
Nicht ganz überraschend lagen am<br />
Schluss Guri, Cofi und Claudio vorn.<br />
Sie nehmen nicht nur an den Schweizer<br />
Meisterschaften am 27. Februar<br />
teil, sondern sind auch qualifiziert<br />
für die Dance-Battle-WM am 3. April<br />
in Paris. Daniela Walker<br />
Jiu-Jitsu WM. André Hürlimann,<br />
der mit «sin do kan - Luzern»<br />
im <strong>Würzenbach</strong>quartier<br />
trainiert, gewann als erster<br />
Schweizer eine WM-Medaille<br />
in der Disziplin Fighting.<br />
Der Gang aufs Weltmeisterschaftspodest<br />
in St. Petersburg (Russland)<br />
kam für den 26-Jährigen völlig überraschend.<br />
«Meine Vorbereitung war<br />
sehr schlecht», erklärt André Hürlimann:<br />
«Ich habe ein Studium angefangen<br />
und war zudem stark am<br />
Ausbau des Dojos engagiert.» Wegweisend<br />
war der Sieg im zweitletzten<br />
Kampf gegen den ehemaligen Weltmeister<br />
Francisco Garzia aus Spanien.<br />
«Das war die Initialzündung auf<br />
dem Weg zur Bronzemedaille», weiss<br />
André Hürlimann, der erst am Ende<br />
des gewonnenen letzten Kampfes an<br />
die Medaille glaubte. NLZ / red