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Gastvortrag Karl Miksch - Universität Wien

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Grundlagen der alternativen Konfliktregelung – Theorie undAnwendungsbereicheAss.-Prof. Dr. Ulrike Frauenberger-Pfeiler, Inst. fürZivilverfahrensrechtao.Univ.-Prof. Dr. Martin Risak, Inst. für Arbeits- und Sozialrecht4. Einheit am 4.11.2013Wirtschaftsmediation<strong>Gastvortrag</strong>ender: <strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong>, MBA, MSc<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 1


Übersicht• Innerbetriebliche Mediation• B2B Mediation• Interkulturelle (Wirtschafts-)Mediation• Großgruppenmediation<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 2


Anwendungsbereiche der MediationIn den letzten Jahren hat Mediation, immer mehr auch in Europa,Verbreitung gefunden.Beispiele dafür sind:• Nationale Gesetzgebung wie etwa das österr. ZivMediatG• Aufnahme in die Diversionsverfahren• Europäischer Verhaltenscodex f. Mediatorinnen und Mediatoren (Codeof Conduct)• Im internationalen Schiedsverfahren(ICC-ADR- Rules)<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 3


Anwendungsbereiche der MediationVermittlung durchunparteiliche DritteEinbeziehung allerKonfliktbeteiligtenMEDIATIONinformellfreiwilligselbstbestimmt<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 4


Anwendungsgebiete der WirtschaftsmediationInnerbetrieblicheKonfliktezwischen Personen,Teams, Abteilungen,FunktionsträgernSchnittstellenkonflikteZwischen Unternehmen-national und internationalUnternehmen- LieferantenUnternehmen- KundenStruktur- ÄnderungenÄnderungen in derorganisatorischenStruktur, imKompetenzbereich,Fusionen,AusgliederungenWirtschaftsmediationDiverse Konfliktfelderderen Regelung einkonstruktivesBetriebsklima fördern,bestehendeGeschäftsverbindungenerhalten und WIN-WINLösungen ermöglichen.BetriebsübergabekonflikteNachfolgebestimmungen,Erbschaftsregelungen,Generationenkonflikte<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 5


Vorteile der Wirtschaftsmediation• Vertraulichkeit• Zukunftsfähigkeit der Lösungen• Ressourcenorientiertes Vorgehen• Fairness• Nachhaltigkeit• Gültigkeit• Individuelles Zeitmanagement<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 6


Praktische AnwendungGeschäftsführungVorstandOOrganisationBereichBereichOROrganisation/ RechtMaintenanceSicherheitKrisenmanagementArbeitsmedizinRechtsdienst/VersicherungswesenArbeitssicherheitPsychosozialeUnterstützung<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 7


Praktische AnwendungGeschäftsführungVorstandOROrganisation/ RechtPsychosozialeUnterstützungInternesKonfliktmanagementGesundheitsmanagementPsychosozialerBeratungsdienstKrisenintervention/AkutbetreuungEPICTAC I/TAC AFAC<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 8


Internes KonfliktmanagementKonflikte zwischenMitarbeiterinnen undMitarbeiternKonflikte zwischenVorgesetzten undMitarb.Konflikte zwischenAbteilungen<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 9


Internes KonfliktmanagementKonflikte zwischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern:Kernproblem vor Einführung des internen Konfliktmanagements wardas Vertrauen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen.<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 10


Internes KonfliktmanagementVertrauensbildend:•Dass bereits andere psychosoziale Bereiche von Mitarbeiterinnen undMitarbeitern der Abteilung „psychosoziale Unterstützung“ in ein ebenfallsvertrauliches Umfeld fallen•Das Agreement mit der Geschäftsführung über ein eingeschränktesBerichtswesen•In der Anfangsphase viele Gespräche mit den Mitarbeiterinnen undMitarbeitern<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 11


Internes KonfliktmanagementWarum soll ein Unternehmen sich einen solchen „Luxus“ leisten?1. Konflikte binden Ressourcen2. Konflikte kosten Arbeitszeit3. Konflikte machen auf Dauer krank4. Durch Konflikte drohen Abwanderungen von Kompetenzen5. Interne Konflikte haben eine schlechte Außenwirkung<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 12


Internes KonfliktmanagementArgumente für betriebsinternes Konfliktmanagement: Konflikte verschlechtern die Arbeitsleistung eines MAs um bis zu 25%! Konflikte verbrauchen bis zu 30% der Arbeitszeit! Konflikte erhöhen die Krankenstandsquote um bis zu 20%! Konflikte bringen eine Umsatzeinbuße von bis zu 15%!<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 13


Internes Konfliktmanagement<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 14


Internes Konfliktmanagement•Konflikte in der Arbeitswelt werden oft sehr diffus ausgetragen.•Sie unterliegen im Allgemeinen den selben Gesetzmäßigkeiten wie alle anderenKonflikte.•Weiterentwicklungen in den Konfliktstufen sind relativ rasch.•Macht und Machtmissbrauch sind oft Teile des Konfliktes.<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 15


Internes KonfliktmanagementFall 1:Betriebsinterne Mediation:Erstauftrag OE da Mitarbeiterinnen aus der Kinderkarenz wieder in dasKernteam integriert werden sollen, und neue Arbeitsfelder auf dieAbteilung zukommen.<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 16


Internes KonfliktmanagementErste Besprechung mit der Vorgesetzen.Frage: Gibt es einen Konflikt im Team?Antwort: Nein, bis auf kleine in zwischenmenschlichen Beziehungenkeine.<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 17


Internes KonfliktmanagementBeginn der Organisationsentwicklung:Erstes Meeting mit dem Team und der Vorgesetzten.Bereits in der Vorstellungsrunde starke verbale Angriffe auf einzelneMitarbeiterinnen vor allem Vollzeitkräfte gegen Teilzeitkräfte.<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 18


Internes KonfliktmanagementAbbruch der OE und Analyse der Geschehnisse:Frage nach Mediation.Angebot wird angenommen.Nächster Schritt: Konfliktanalyse.<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 19


Internes Konfliktmanagement<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 20


Internes KonfliktmanagementErste Aussagen der einzelnen Konfliktbeteiligten:•Die macht Ihre Arbeit schlecht•Es gibt Jobs, die kann man halt mit 30 Wochenstunden nicht machen•Wir sind Mütter; das Team hat sich nach uns zu richten•Wir Vollzeitkräfte sind der Meinung, die beiden anderen sollen sich nichthinter ihrer Mutterrolle verstecken•…<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 21


Internes KonfliktmanagementProtagonisten:Marina D. FührungskraftAngela W. SekretariatCarina A. Sekretariat TeilzeitUlrike L. MA TeilzeitDaniela K. MA TeilzeitSonja D. MA VollzeitKarin B. MA VollzeitMichaela K. MA Vollzeit<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 22


Internes KonfliktmanagementErstanalyse:Wer sind die Konfliktbeteiligten?In welcher Konfliktphase befindet sich das Team?<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 23


Internes Konfliktmanagement<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 24


Internes KonfliktmanagementSchritt 1:Führen von Einzelgesprächen•Deeskalation•Information•Überblick für weitere Strategie<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 25


Internes KonfliktmanagementSchritt 2:Erhebung der Einflussfaktoren•Einflussmatrix nach Vester•Es können auch andere Entscheidungsinstrumente herangezogenwerden, wie etwa der Entscheidungsbaum<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 26


Internes KonfliktmanagementDie Aufbereitung mittels deskriptiver Instrumente macht Entscheidungenfür das Prozessumfeld nachvollziehbarer:Die Qualität der so getroffenen Entscheidungen liegt in der•Transparenz•Bewertbarkeit•Nachbildbarkeit<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 27


Internes KonfliktmanagementÜbungsbeispiel:Versuchen Sie anhand der Sachkenntnis eine Bewertung des Konfliktsmittels Vestermatrix.Gruppen randomisiert0 kein Einfluss- 1 geringer Einfluss- 2 mäßiger Einfluss- 3Starker Einfluss<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 28


Internes Konfliktmanagement0 kein Einfluss- 1 geringer Einfluss- 2 mäßiger Einfluss- 3 Starker EinflussMarinaAngelaCarinaTeilzeitkVollzeitkÜ FKSystemKonfliktMarinaAngelaCarinaTeilzeitkVollzeitkÜbergeord FKSystemKonflikt<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 29


Internes KonfliktmanagementMarinaAngelaCarinaTeilzeitkVollzeitkÜ FKSystemKonfliktMarina333312217Angela12000014Carina11000013Teilzeitk222302314Vollzeitk222211313Übergeord FK322333218System311331315Konflikt31133211415121314155915<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 30


Internes KonfliktmanagementMarinaAngelaCarinaTeilzeitkVollzeitkÜ FKSystemKonfliktMarina333312217 (4,6)Angela12000014 (2,2)Carina11000013 (2,2)Teilzeitk222302314 (4)Vollzeitk222211313 (4)Übergeord FK322333218 (3,2)System311331315 (3,4)Konflikt311332114 (4,1)15121314155915<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 31


Internes Konfliktmanagement3. Entscheidung über die Vorgehensweise3.1 Führen von Einzelgesprächen mit den Konfliktbeteiligten undsammeln der Gesprächsergebnisse3.2 Anonymisierung der Ergebnisse aus den Einzelgesprächen3.3 Beginn der Mediation in der Gruppe ohne Führungskräfte(Informationen der Gruppe werden durch Mediatorin/Mediator an die FKnach Absprache mit der Gruppe weitergegeben)3.4 Einbringung der Führungskräfte in die Gruppe3.5 Weiterführung der Mediation bis zu einer konsensualen Einigung<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 32


B2B MediationEine weiter Einsatzmöglichkeit der Mediation ergibt sich beiSchnittstellenkonflikten etwa zwischen zwei Unternehmen (B2B)Gerade bei Konflikten im internationalen Kontext gibt es im Rahmen derICC (int. Handelskammer) die Möglichkeit eines ADR-Verfahrens(Amicable Dispute Resolution)<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 33


B2B MediationDie ICC-ADR-Regeln ersetzten die ICC Schlichtungsordnung von 1988 undsind seit dem 1. Juli 2001 in Kraft.Sie können sowohl bei nationalen als auch bei internationalenSachverhalten Anwendung finden.<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 34


B2B MediationEinvernehmliche Streitbeilegung (ADR) als Option:Die Parteien können zu jeder Zeit, ungeachtet anderer Verfahren,beantragen, alle Streitigkeiten, die sich aus oder in Zusammenhang mit demvorliegenden Vertrag ergeben, gemäß den ICC-ADR-Regeln beizulegen.<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 35


B2B MediationVerpflichtung zur Prüfung der Möglichkeit einer einvernehmlichenStreitbeilegung (ADR)Die Parteien vereinbaren, im Falle aller Streitigkeiten, die sich aus oder inZusammenhang mit dem vorliegenden Vertrag ergeben, zunächst zuerörtern und zu prüfen, ob die Angelegenheit der einvernehmlichenStreitbeilegung gemäß den ICC-ADR-Regeln zugeführt werden soll.<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 36


B2B MediationVerpflichtung zur Durchführung eines Verfahrens zureinvernehmlichen Streitbeilegung (ADR) mit zeitlicherBeschränkungDie Parteien vereinbaren, im Falle aller Streitigkeiten, die sich aus oder inZusammenhang mit dem vorliegenden Vertrag ergeben, ein Verfahren dereinvernehmlichen Streitbeilegung nach den ICC-ADR-Regeln durchzuführen.Wird die Streitigkeit nicht innerhalb einer Frist von 45 Tagen ab dem Tagdes Einreichens des Antrags auf Durchführung eines ICC-ADR-Verfahrensoder innerhalb einer anderen, von den Parteien schriftlich vereinbartenFrist im Einklang mit den ICC-ADR-Regeln beigelegt, haben die Parteienkeine weiteren Verpflichtungen nach dieser Bestimmung.<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 37


B2B MediationVerpflichtung zur Durchführung eines Verfahrens zureinvernehmlichen Streitbeilegung (ADR), erforderlichenfalls mitanschließendem SchiedsgerichtsverfahrenDie Parteien vereinbaren, im Falle aller Streitigkeiten, die sich aus oder inZusammenhang mit dem vorliegenden Vertrag ergeben, einStreitbeilegungsverfahren nach den ICC-ADR-Regeln durchzuführen. Wirddie Streitigkeiten nicht innerhalb einer Frist von 45 Tagen ab dem Tag desEinreichens des Antrags auf Durchführung eines ICC-ADR-Verfahrens oderinnerhalb einer anderen, von den Parteien schriftlich vereinbarten Frist imEinklang mit den ICC-ADR-Regeln beigelegt, wird die Streitigkeit nach derSchiedsgerichtsordnung der Internationalen Handelskammer (ICC) voneinem oder mehreren gemäß dieser Ordnung ernannten Schiedsrichternendgültig entschieden.<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 38


B2B, Strukturänderungen, BetriebsübergabeIn der Arbeit mit oder in Unternehmen ist die Kenntnis über dasUnternehmensumfeld von großer Wichtigkeit.Das Wissen darüber, wer wie mit dem oder den Unternehmen inwelcher Prozessbeziehung steht, ist wichtig, um die Konfliktbeteiligtenund die Konfliktbetroffenen abbilden zu können.<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 39


B2B, Strukturänderungen, BetriebsübergabeEine sinnvolle Möglichkeit ist die Abbildung des Unternehmens und inweiterer Folge Teile davon mit derBallanced Scorecard<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 40


B2B, Strukturänderungen, BetriebsübergabeVisionGrundsätzliche Ausrichtung des Unternehmens(Wie will man sich am Wirtschaftsprozessbeteiligen?)UnternehmensstrategieZielsetzungÜberleitung der Vision in Strategien undZiele(Wie will man die Vision verwirklichen?)MessungKundenFinanzenErfolgOperationalisierung der Strategie(Wovon ist der Erfolg habhängig?)StrategieLernenEntwicklungProzesseRahmen zur Umsetzung der Strategie(Was im Einzelnen führt zum Erfolg?)<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 41


Interkulturelle (Wirtschafts-)MediationAufgrund der zunehmenden Globalisierung der Wirtschaft aber auch dernicht zuletzt damit verbundenen Mobilität der Menschen sind es vermehrtauch die kulturellen Unterschiede, die zu Konflikten führen und/oderdiese fördern .<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 42


Interkulturelle (Wirtschafts-)MediationÜbung:Reflektieren Sie in kleinen Gruppen den Begriff „Kultur“ und IhreErfahrungen mit Kulturen.10.min<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 43


Interkulturelle (Wirtschafts-)MediationKennzeichen eines interkulturellen Konfliktes können•unterschiedliche Gruppenzugehörigkeit der Konfliktteilnehmerinnenund Teilnehmer,•unterschiedliche Werte,•Haltungen,•Glaubenssätze oder•Verhaltensweisensein.<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 44


Interkulturelle (Wirtschafts-)MediationEine der wichtigsten Vorraussetzungen für eine Mediatorin einenMediator bei interkulturellen Konflikten ist,•selbst Erfahrungen mit interkulturellen Begegnungen gemacht zu haben,•der sensible Umgang mit den Unterschiedlichkeiten und damitverbunden eine gewisse•Ambiguitätstoleranz.<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 45


Interkulturelle (Wirtschafts-)MediationIn diesem Zusammenhang ist auch die Frage zu stellen, wie geht dieMediatorin der Mediator mit der eigenen Kulturität um.Die eigene Reflexion hängt dabei auch mit Reflexion der eigenen Arbeitzusammen.(Haltung, (Weiter)entwicklung, Flexibilität, …)<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 46


Interkulturelle (Wirtschafts-)MediationWesentlich ist, dass die Mediation der westlichen Welt entstammt, unddaher für viele die prägende Bedeutung der Eigenverantwortung in derEntscheidung und Konfliktklärung völlig unbekannt ist.<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 47


Interkulturelle (Wirtschafts-)MediationIn der interkulturellen Mediation muss der Vorbereitungsphase einbesonderes Augenmerk geschenkt werden.Dabei spielen die•unterschiedlichen Sprach- und Höflichkeitsnormen genau so eine Rollewie die Wahl des•Settings.Hilfreich sind aber auch bei der IKM die•Schaffung von allgemein gültigen Gesprächsregeln.<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 48


Interkulturelle (Wirtschafts-)MediationZu Beginn einer interkulturellen Mediation ist oft eine•Shuttle-Mediationsinnvoll, um den Einstieg ins Verfahren zu erleichtern und einengegenseitigen Ausgleich zu schaffen.<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 49


Interkulturelle (Wirtschafts-)MediationProbleme sind in der interkulturellen Mediation oft das•Vermeidungsverhalten aber auch die•gesellschaftliche Rolle und die•Sozialisierung der Frau.<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 50


Interkulturelle (Wirtschafts-)MediationInterkulturelle Mediation ist mehr als nur ein Konfliktklärungsverfahren.Gerade bei interkulturellen Konflikten steht nicht immer konsensualeStreitbeilegung im Vordergrund. Als gelungen darf auch eine Mediationgewertet werden, in der Deeskalation das Ergebnis ist.<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 51


GroßgruppenmediationGerade in der interkulturellen aber auch in vielen anderen Bereichen derMediation ist das Arbeiten mit Großgruppen eine besondereHerausforderung.<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 52


GroßgruppenmediationPartizipationsverfahren erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.Daraus ergibt sich ein Wandel von einer repräsentativen Demokratie zueiner plebiszitären Demokratie.Problem: Nicht alles, was die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einemPartizipationsverfahren erarbeiten, kann seine „Passung“ in der(n)(individuellen) Rechtslage(n) finden.Gefahr: politische Instrumentalisierung der Mediation<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 53


GroßgruppenmediationUnterschied Mediation – PartizipationsverfahrenMediation:•Geregelt im ZivMediatG 2003 (für justiziable Konflikte)•Endet mit einer (verbindlichen) Vereinbarung der ParteienPartizipationsverfahren:•Empfehlung des Ministerrates in den „Standards derÖffentlichkeitsbeteiligung“ vom 2. Juli 2008 (für Politiken, Pläne,Programme und Rechtsakte)•Ergebnis, zu dessen Umsetzung die politisch Verantwortlichen nichtverpflichtet sind<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 54


GroßgruppenmediationArbeiten mit Großgruppen und die Herstellung von EffizienzBereits bei der Auftragsklärung ist auch die Willensabsicht zur Umsetzungder Ergebnisse durch die Verantwortlichen zu klären.Wenn keine oder eine mangelhafte Umsetzung der Ergebnisse erfolgt,triggert das den Konflikt und führt zu keiner Entspannung.<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 55


Großgruppenmediation - Ablauf1. Klärung der Rahmenbedingungen mit dem Auftraggeber2. Festlegung der Zeitlichen Abläufe (Beginn, Dauer)3. Auswahl der Örtlichkeit (Behindertengerecht, Größe,…)4. Ausschreibung (öffentlich oder Teilöffentlich)5. Auswahl des Teams<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 56


Großgruppenmediation - Ablauf6. Beginn mit „Kick off“ Veranstaltung7. Eigentlicher Partizipationsprozess (Jeweils Großgruppenarbeit zuBeginn und am Ende der Sitzung)8. Abschluss des Hauptprozesses mit Agenda oder Vereinbarung9. Bildung einer Plattform (Webside, sozial Media- Applikationen, …)10. „Follow Up“ Veranstaltung(en)<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 57


Großgruppenmediation - AblaufWichtig für alle Beteiligten ist der klare Abschluss des Hauptprozesses.<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 58


Großgruppenmediation - TechnikenAm Beginn und am Ende einer jeden Veranstaltung steht ein moderiertesGroßgruppenforum, das in einem Saal mit passender Größe abgehaltenwird.Wichtig ist, dass die Moderationsfläche von allen Teilnehmerinnen undTeilnehmern gut eingesehen wird, und der/die Moderatorin/Moderatorgut verstanden wird.<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 59


Großgruppenmediation - TechnikenUm jeweils allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit zugeben, an möglichst vielen Themen zu arbeiten eignen sich Techniken wie„Open Space“ oder „World Cafe´“.<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 60


Großgruppenmediation - TechnikenGrundregeln von Open Space genauer Open Space Technology:• Wer auch immer kommt, es sind die richtigen Leute – einer oder 25 istegal, und jeder ist wichtig und motiviert.• Was auch immer geschieht, es ist das Einzige, was geschehen konnte –Ungeplantes und Unerwartetes ist oft kreativ und nützlich.• Es beginnt, wenn die Zeit reif ist – wichtig ist die Energie (nicht diePünktlichkeit)• Vorbei ist vorbei – Nicht vorbei ist Nicht-vorbei – wenn die Energie zuEnde ist, ist die Zeit um.<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 61


Großgruppenmediation - TechnikenDas Gesetz der zwei Füßeist Ausdruck der•Freiheit und•SelbstverantwortungDer Teilnehmer bleibt nur so lange in einer Gruppe, wie er es für sinnvollerachtet, solange er also etwas lernen und/oder beitragen kann.<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 62


Großgruppenmediation - TechnikenOpen Space schafft Räume für Themen:•Jeder darf und soll eigene Themen zu einem großen Thema einbringenund darf und soll bei anderen mitwirken.•Jedes Thema, das kommt, ist im Raum z.B. an einer Wandtafel oderähnlichem präsent.•Zum Abschluss werden die Arbeiten gesammelt und verwertet.Dauer ca. 2-3 Tage<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 63


Großgruppenmediation - TechnikenAblauf im Detail:• Zu Beginn sitzen alle Teilnehmer in einem Kreis. Der Begleiter„öffnet den Raum“ und führt in das Verfahren ein.• Inhalte und Organisation ergeben sich aus den Anliegen derTeilnehmenden. Alle können ein Anliegen einbringen. Es handeltsich dabei um ein Anliegen, das unter den Nägeln brennt und wofürjemand Verantwortung übernehmen will.• An einer großen Packpapier-Wand werden die Anliegen den Zeitenund verfügbaren Arbeitsräumen zugeordnet.• In der Marktphase wird über Anfangszeiten und Räume verhandelt,und jeder trägt sich bei jenen Themen ein, die ihn interessieren.<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 64


Großgruppenmediation - Techniken• Gruppenarbeitsphase: Die Teilnehmenden arbeiten in dieser Zeitselbstorganisiert, geleitet vom Gesetz der zwei Füße und denGrundsätzen des Verfahrens. Die „Einladenden“ der Arbeitsgruppenwerden gebeten, die Ergebnisse der Gruppenarbeit zu dokumentieren,damit sie auch den anderen Teilnehmenden zur Verfügung gestelltwerden können.• Abend- und Morgennachrichten• Auswertung und Planung der Umsetzung• Abschlussrunde (häufig mit dem Redestab-Ritual)• den „Raum schließen“<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 65


Großgruppenmediation - Techniken<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 66


Großgruppenmediation - TechnikenWorld Cafe´:Das World Cafe´ ist zu Beginn der Veranstaltung ähnlich, es werden aberin der Arbeitsphase die Themen auf mit Papier gedeckten Tischenvorgegeben, und jeder Tisch wird durch einen Facilitator oder Moderatorbetreut. Die Ergebnisse werden wieder ins Plenum gebracht, wo weiterdaran gearbeitet wird.<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 67


Großgruppenmediation - Techniken<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 68


Großgruppenmediation - TechnikenEin ebenfall in der Partizipation gut anwendbares Instrument ist dieZukunftskonferenzDie Merkmale sind:Sie besteht aus einer•größeren, heterogenen Gruppe (ca. 64 Teilnehmer),•die aus unterschiedlichen Bereichen kommen.<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 69


Großgruppenmediation - TechnikenDie Grundprinzipien:• das ganze System in einen Raum holen• global denken, lokal handeln• Fokus auf die Zukunft statt auf Probleme• in selbststeuernden Gruppen arbeiten<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 70


Großgruppenmediation - TechnikenDer Ablauf:• einen Rückblick in die Vergangenheit,• die Analyse externer Trends – positiver wie negativer –,• die Bewertung der gegenwärtigen Situation,• die Entwicklung gewünschter Visionen,• Herausarbeiten von Gemeinsamkeiten und• Planung von konkreten Maßnahmen.<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 71


Großgruppenmediation - TechnikenWichtig ist, egal welche Techniken Sie anwenden, dass•die Ergebnisse der Kleingruppen ins Plenum gebracht werden,•dass sich jeder im Endpapier mit seinen Themen wieder findet und•dass die Entscheidungsträger die Umsetzung der Vereinbarung wirklichdurchführen.Wenn diese Punkte nicht erfüllt sind, wird der Konflikt nicht bereinigtsondern nur gefördert.<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 72


Anwendungsbereiche der MediationFRAGEN ZUM THEMA MEDIATION<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 73


Anwendungsbereiche der MediationVielen Dank für f r Ihre Aufmerksamkeit!Das Dokument wird der Universität <strong>Wien</strong> zu Lehrzwecken zu Verfügung gestellt.Die Vervielfältigung sowie eine Verwendung zu anderen Zwecken als jenen im WahlfachkorbMediation ist nur nach Rücksprache mit dem Autor zulässig<strong>Karl</strong> <strong>Miksch</strong> Mediation – Theorie und Anwendungsbereiche - Wirtschaftsmediation 74

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