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ARMEE Aktuell 2/2005 - Führungsunterstützungsbrigade 41 / SKS

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aren Computer (PDA / PersonalDigital Assistant). Das Foto wirdmit einer Datenbank verglichenund es stellt sich heraus: DerVerdächtige ist ein hochrangigergegnerischer Offizier. Sofortkönnen die Entscheidungsträgerim KP befehlen, was mit demFestgenommenen passieren soll.Weil es sich um Zukunftsmusikhandelt, sind sämtliche Figurenim Film computeranimiert. KostspieligeInformationssicherheitZurück in die Gegenwart:Ein aktuelles Problemjeder Organisation ist dieInformationssicherheit. Täglichmit der Thematik konfrontiertist Rolf Olmesdahl, Leiterdes Geschäftsbereichs IT derGrossbank UBS. Er ist Chef vonweltweit 3500 Mitarbeitern undzeichnet verantwortlich für alleApplikationen und dafür, dass dieDaten der UBS-Kunden geschütztsind. In seinem Referat machtOlmesdahl deutlich: «Wenn dieWirtschaft in ihrem KernmaterialInformation erfolgreich angegriffenwird, kann das verheerendsein.» Und: «Wenn ein HackerZugriff auf Kundendaten hätte,wäre das extrem schlecht fürunsere Reputation.» Kein Wunder,beschäftigt die UBS zahlreicheInformatik-Cracks, die sichausschliesslich um IT Securitykümmern. Die Kosten belaufensich auf einen dreistelligenMillionenbetrag pro Jahr.Auch die Armee muss sichmit grossem Aufwand um ihreInformationssicherheit bemühen.Gleichzeitig nutzt sie mangelndenSchutz von Informationen aus:Die EKF-Einheiten (ElektronischeKriegsführung) habenunter anderem den Auftrag,Informationen aufzuspüren. Mitmehreren Satellitenschüsselnund Software, die auf Stichwortereagiert, können die EKF-Analysten «ein relativ gutesLagebild generieren», wieEKF-Chef Oberst i Gst ChristianLeuthold in seinem Vortrag sagt.«Wir liefern relevante Beiträgezur Terrorismusbekämpfungund Informationen zumWaffenhandel.»Information Warfare umfasstsieben TeilbereicheWerden Kriege am TVgewonnen?Information Warfare beschränktsich aber bei weitem nicht auftechnische Aspekte und dasGewinnen oder Schützen vonvertraulichen Daten. Eminentwichtig sind auch die öffentlicheMeinung und die Beeinflussungdes Gegners. Hier kommt diepsychologische Kriegsführungzum Zug, die in der SchweizerArmee als operationelleInformationsführung (Op InfoFhr) bezeichnet wird. In derGeschichte haben Kriegsparteienzum Beispiel immer wieder überfeindlichem Gebiet Flugblätterabgeworfen, um die gegnerischenSoldaten zum Überlaufenzu bewegen. Oberst PeterForster, Publizist und ChefInfo Op im Armeestabsteil 370(Führungsstab der Armee), zeigtin seinem Referat ein Beispielvon der Operation Desert StormAnfang 1991: Die Amerikanerforderten die Iraker mit einerZeichnung auf Flugblättern auf,die Waffen zu strecken. Einezweite Zeichnung zeigte, was alsBelohnung winkte: ein üppigesFrüchtebuffet. 144000 Irakersind damals zu den US-Truppenübergelaufen.Desert Storm war auch derDurchbruch für den NachrichtensenderCNN, der den Krieg weltweitin die Stuben brachte. DerTV-Sender ist so einflussreich,dass Ex-Uno-GeneralsekretärBoutros Boutros-Ghali schonsagte: «CNN ist das 16. Mitgliedim Sicherheitsrat.» Es kursiertauch der Spruch: «EineKriegspartei hat erst gewonnen,wenn CNN es sagt.»Die Öffentlichkeit informiert sichvia Medien und bildet sich eineMeinung. Diese Meinung kanneinen grossen Einfluss auf einenKrieg haben. «Viele Amerikanerglauben, dass sie den Vietnam-Krieg an der Heimfront, an denheimischen TV-Bildschirmenverloren haben», sagt PeterForster. 1972 schockte das Bildeines Mädchens, das nach einemNapalm-Angriff mit verbranntemKörper in Vietnam über eineLandstrasse rannte, die Welt.Das Bild vom «Napalm-Girl» undandere Szenen lösten in denUSA eine massive Anti-Vietnam-Bewegung aus.Mittlerweile wacht die US-Armee mit Argusaugen darüber,was die Öffentlichkeit voneinem Krieg mitbekommt. Imletzten Irak-Krieg waren rund600 so genannte eingebetteteReporter im Einsatz. Das warenJournalisten von verschiedenenMedien, die ein sechswöchigesAusbildungscamp durchlaufenhatten und von der Front berichtendurften. Sie mussten allerdings50 Regeln einhalten – diewichtigste davon: Was geschriebenoder ausgestrahlt wird,muss vom Kampfkommandantenerlaubt werden. «So gibt eskeine authentischen Bildervom Krieg», konstatiert Forster.«Informationen werden als Waffeeingesetzt.»*: Warfare: Engl. für Kriegskunst(Collins Dictionary).Buchtipp: Peter Forster (<strong>2005</strong>)«Die verkaufte Wahrheit – Wie unsMedien und Mächtige in die Irreführen». Verlag: Huber & Co. AG,Frauenfeld10<strong>ARMEE</strong> aktuell 2 / <strong>2005</strong>

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