13.07.2015 Aufrufe

Moderationsleitfaden (PDF) - Deine Haut

Moderationsleitfaden (PDF) - Deine Haut

Moderationsleitfaden (PDF) - Deine Haut

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

EinleitungAugen und AugenschutzWarum gerade dieses Thema?Einführung:„Aus den Augen – aus dem Sinn.“ Diese Redewendungsagt es deutlich. Das Auge ist unser wichtigstesSinnesorgan. Rund 90% der Sinneseindrücke nehmenwir mit dem Auge wahr. Kein anderes Sinnesorganvermittelt uns so viele Informationen.Ein gutes Sehvermögen trägt wesentlich zur Verhütungvon Unfällen bei. Deshalb müssen Augenregelmäßig kontrolliert und wirksam vor Verletzungengeschützt werden – zu Hause und im Beruf. VieleArbeitsplätze lassen sich jedoch nicht so sichern,dass keine Gefahr für die Augen besteht. In diesenFällen ist das Tragen des richtigen Augenschutzesangesagt. Denn Augen leisten nicht nur Schwerstarbeit,sie sind auch sehr empfindlich.Eine Auswertung der Unfallanzeigen der Steinbruchs-Berufsgenossenschaft hat ergeben, dass 56% der verletztenMitarbeiter zum Zeitpunkt des Unfalls keineSchutzbrille trugen. Bei weiteren 22% war die Schutzbrillenicht korrekt angepasst, für die Tätigkeit nicht geeignetoder wurde zwar getragen, aber führte trotzdem zu einerVerletzung. Und 13% der Betroffenen waren sich einermöglichen Gefahr zum Unfallzeitpunkt überhaupt nichtbewusst, da sie am Arbeitsgeschehen nicht unmittelbarbeteiligt waren. Das Ergebnis zeigt, dass hier GesprächsundHandlungsbedarf bei den Beschäftigten besteht.Betroffenereigentlich nichtdirekt beteiligt13%Schutzbrille sitztnicht korrekt18%Sonstiges9%Schutzbrillegetragen4%KeineSchutzbrillegetragen56%Grafik 1: Darstellung über die prozentuale Verteilung vonAugenverletzungen in Bezug auf das Trageverhalten vonSchutzbrillenJährlich werden der Steinbruchs-Berufsgenossenschaftetwa 4.600 Unfälle mit Augenverletzungengemeldet. Das sind rund 12 Augenunfälle pro Tag.Mit 21% stehen die Augenunfälle damit an Platz zweisämtlicher Unfallarten.25%20%15%10%5%0%Hand, FingerAugenKnöchel, FußGrafik 2: Unfälle nach verletztem Körperteil; Durchschnitt derletzten drei JahreBAUZ macht immer wieder deutlich: Unfälle sindkeine Zufälle. Die meisten können vermieden werden.Das gilt auch für Unfälle mit Augenverletzungen.Schaut man sich die Unfallursachen näher an, sosind vier Bereiche wichtig:• technische Faktoren• organisatorische Faktoren• persönliches Verhalten• Umwelteinflüsse.Kopf, Schädel, HirnKniegelenkUnterarm, HandgelenkBrust/Rücken, -organeDas eigene Verhalten ist dabei der wichtigste Faktor.Etwa die Hälfte aller Augenverletzungen entstehtbeim Umgang mit Handwerkszeug, Geräten oderHilfsmitteln. Die Beschäftigten unterschätzen in vielenArbeitsbereichen die Gefahr für die Augen völlig odererkennen sie überhaupt nicht. Schutzbrillen werdentrotz Vorschrift ungern aufgesetzt. Dies kann unterschiedlicheGründe haben:Schulter, OberarmWirbelsäule, NervenUnterschenkelGesichtHüfte, OberschenkelBauch, -organe, BeckenVerletzungsort unbekanntMund, Gebiss, Kiefer


Einleitung• VerantwortungslosigkeitJemand soll Brandkalk mit der Schaufel im Aufgabetrichterverteilen. An diesem Arbeitsplatz ist eineSchutzbrille zu tragen. Er riskiert es ohne Schutzbrille.Prompt springt beim Herausziehen der Schaufel vonder Gummidichtung Kalkmehl direkt in sein Auge undverätzt es.• Falsche RisikoeinschätzungEin Zweiter bittet seinen Kollegen, beim Arbeiten malschnell etwas mit festzuhalten. Der hilfsbereite Kollegeträgt gerade keine Schutzbrille. Ein Teilchen platztbeim Bearbeiten ab und schon steckt der Splitter inseinem Auge.• BequemlichkeitEinem Dritten ist der Weg zum Schutzbrillenregal zuweit. Er arbeitet ohne Schutzbrille und schon sitztder Fremdkörper im Auge.• UnachtsamkeitEin Vierter geht durch den Betrieb und achtet nichtauf den Steine schleifenden Kollegen in einiger Entfernung.Ein Steinsplitter löst sich und trifft das Augedes Vorübergehenden.• GewohnheitEin Fünfter arbeitet gern mal ohne ausreichendeBeleuchtung. Viele Male ist es gut gegangen. Dochheute übersieht ihn ein Kollege im Schummerlichtund rempelt ihn an. Der Schraubenzieher landet imAuge.Diese Beispiele zeigen: Das eigene Verhalten unddas Verhalten der Kollegen ist in vielen Fällen derAuslöser für Unfälle mit Augenverletzungen. Wer sichselbst und andere zum Thema Augen und Augenschutzbefragt, wird interessante Antworten bekommen.„Wie wird das eigentlich in unserem Betriebgehandhabt? Was machen meine Kollegen? Wieverhalte ich mich an meinem Arbeitsplatz? Warummache ich es genau so und nicht anders? Was könntemich motivieren, es zukünftig anders zu machen?“In jeder Antwort liegt die Chance für mehr Aufmerksamkeit,Bewusstheit und damit auch Sicherheit fürjeden Ihrer Mitarbeiter.Der <strong>Moderationsleitfaden</strong>Um das Sicherheitsbewusstsein Ihrer Mitarbeiter zustärken, haben wir für Sie diesen <strong>Moderationsleitfaden</strong>zusammengestellt. Auf der linken Seite finden Sieimmer methodische oder inhaltliche Hinweise für IhrGruppengespräch oder Ihre Moderation. Rechts sinddie Folien eingeheftet, die Sie auf dem Overheadprojektoreinsetzen können. Die Folien sind so aufgebaut,dass sie zu einem Ergebnis führen (Folie 1–9).Das Ergebnis der Folien 7+8 sollte an die Verantwortlichenim Betrieb weitergeleitet werden. Die Folienkönnen in ihrer Reihenfolge aber auch getauschtoder ergänzt werden. Selbstverständlich können Sieauch eigene Folien und Bilder in Ihrer Moderationnutzen. Vorschläge für Ergänzungsfolien finden Siein der Übersicht des Inhaltsverzeichnisses.Das GesprächIhre Zuhörer sollen beim Thema „Augen und Augenschutz“von Anfang an mit einbezogen werden. Jemehr eigene Erfahrungen, Meinungen und Beispielegeäußert werden können, desto stärker ist dasEngagement für das Thema. Gehen Sie auf IhreKollegen ein und nehmen Sie die Einwürfe ernst.Nutzen Sie auch Methoden wie Brainstorming oderMindmapping, wenn Sie Themenschwerpunkteherausarbeiten möchten. Das moderierte Gesprächsollte auf etwa 30 Minuten begrenzt werden beimaximal 15 Teilnehmern. Ziel des Gruppengesprächsist es, dass jeder Teilnehmer das eigene Verhaltenüberdenkt und gegebenenfalls verändert. Außerdemsoll das Wissen der Kollegen um mögliche Gefahrenstellenim eigenen Betrieb zielgerichtet genutztwerden.Übrigens:Wenn Sie etwas nachbestellen möchten,rufen Sie uns an.Steinbruchs-Berufsgenossenschaft,Herrn Peter Schrandt,Tel. 0511/72 57- 7 50oder schicken Sie uns ein Fax unter0511/72 57-790Stichwort: <strong>Moderationsleitfaden</strong> „BAUZ“


InhaltFolie Nr.1 Geprellt, verätzt, verblitztMit Brille wär das nicht passiert!2 Das hab ich gar nicht kommen sehen!Eigene Erlebnisse3 Explosion: Splitter trifft Auge!Augenverletzungen durch mechanische Einwirkungen4 Vorsicht: Herumfliegende Teile!Es geht auch anders. Ein positives Beispiel.5 Brille runter – Auge verätztAugenverletzungen durch chemische Einwirkungen6 Jede Sekunde zählt!Erste Hilfe bei Augenverletzungen7 Voll verblitztAugenverletzungen durch optische Strahlung8 Verblitzungsgefahr!Es geht auch anders. Ein positives Beispiel.9 Sicherheit für alle FälleAugenschutzmittel10 Volltreffer!Schutzbrille rettet Augenlicht11 Das ist bei uns echt gefährlich!Analyse von Gefahrenstellen und Verhalten im Betrieb.12 Das muss sich ändern!Unsere Vorschläge für mehr Sicherheit im Betrieb13 Augen auf im Betrieb!Weniger Unfälle mit AugenverletzungenZusatzfolien14 Haben Sie den Durchblick?Checkliste Schutzbrille15 Eine saubere SacheReinigung und Lagerung von Schutzbrillen16 Sehen Sie scharf oder unscharf?Regelmäßiger Sehtest schützt vor Unfällen17 Alles auf’m SchirmArbeiten mit dem Computer18 Training für die AugenMachen Sie mit!19 So sieht’s ausDas Auge20 Schutzbrille rauf – Schutzbrille runterGründe für Augenverletzungen


Erläuterung1Das Thema:Augen und AugenschutzDie Gefahr für die Augen wird in vielen Arbeitsbereichenunterschätzt oder überhaupt nicht erkannt.56% der Augenverletzungen passieren, weil derBetroffene zum Unfallzeitpunkt keine Schutzbrilletrug. Weitere 22% trugen eine nicht korrekt angepassteoder für die Tätigkeit ungeeignete Schutzbrilleoder die Schutzbrille wurde zwar getragen, führteaber trotzdem zu einer Verletzung. 13% der Betroffenenwaren am Geschehen nicht direkt beteiligt.Zum Beispiel gingen sie in einiger Entfernung aneinem Arbeitsplatz vorbei und wurden aus derDistanz getroffen. Ihnen war nicht bewusst, dasssie gefährdet sein könnten.Diskutieren Sie anhand der Augenverletzungen,welche Einschätzung die Teilnehmer zur Wahrscheinlichkeitund Gefährlichkeit von Augenunfällenhaben. Welche Meinungen gibt es zum Trageneiner Schutzbrille? Wie hoch wird das Risiko ameigenen Arbeitsplatz eingeschätzt? Erinnern sichdie Teilnehmer an Situationen, die sie selbst schonmal erlebt haben?Unterscheiden Sie im Gespräch zwischen den dreiverschiedenen Unfallarten:- mechanische Einwirkung (z. B. Schläge, Stöße,Stiche, Fremdkörper)- chemische Einwirkung (z. B. feste, flüssige odergasförmige Stoffe)- optische Strahlung (z. B. Verblitzung beimSchweißen, UV-Strahlung)Gehen Sie auf die Fakten ein: Jährlich werden derSteinbruchs-Berufsgenossenschaft etwa 4.600Unfälle mit Augenverletzungen gemeldet. Das sindrund 12 Augenunfälle pro Tag. Dazu gehören auchschwerste Verletzungen, durch die die Sehfähigkeitverloren geht. Mit 21% stehen die Augenunfälledamit an Platz zwei sämtlicher Unfallarten. Etwadie Hälfte aller Augenverletzungen entsteht durchden Umgang mit Handwerkzeugen, Geräten oderHilfsmitteln.Ergänzen Sie diese Zahlen durch Zahlen aus IhremBetrieb.Weiter geht’s mit eigenen Erlebnissen zu Unfällenmit Augenverletzungen.


Folie1Geprellt, verätzt,verblitzt!Mit Brille wäre das nicht passiert!Prellung mit BindehautblutungVerätzungHätten Sie das gedacht?56% der Augenverletzungen passieren, weil dieBetroffenen zum Unfallzeitpunkt keine Schutzbrilletrugen.Verblitzung


Erläuterung2Das Thema:Eigene Erlebnisse zu Unfällen mitAugenverletzungenFragen Sie die Teilnehmer nach eigenen Erlebnissenzu Augenunfällen am Arbeitsplatz, zu Hause, in derFreizeit. Wie ist der Unfall passiert? Was waren dieUnfallursachen? Welche Auswirkungen hatte derUnfall? Wie hätte der Unfall vermieden werdenkönnen?Diskutieren Sie folgende Aussage: Unfälle sindkeine Zufälle. Sie können vermieden werden, wennman die Unfallursachen kennt und sich immerwieder bewusst macht.Erklären Sie kurz, dass sich die Unfallursachen invier Bereiche einteilen lassen:- technische Faktoren,- organisatorische Faktoren,- persönliches Verhalten,- Umwelteinflüsse.Nutzen Sie dafür auch die Beispiele in der Einleitung.Analysieren Sie Unfallbeispiele in Bezug auf dievier Bereiche.Erläutern Sie kurz, dass die Unfallursache Nummereins das eigene Verhalten ist. Warum jemand z. B.keine Schutzbrille trägt, kann verschiedene Gründehaben. Diskutieren Sie Beispiele zu den Themen:- Verantwortungslosigkeit,- Falsche Risikoeinschätzung,- Bequemlichkeit,- Unachtsamkeit,- Gewohnheit.Lernziel: Sicherheitsbewusstes Verhalten ist wichtigin allen Bereichen des Lebens. Wer die Beweggründefür das eigene Verhalten kennt, kannbewusst etwas verändern.Weiter geht’s mit den drei Kategorien der Augenverletzungen:- mechanische Einwirkung,- chemische Einwirkung,- optische Strahlung.


Folie2Das hab ich gar nichtkommen sehen!Eigene ErlebnisseGefahren für die Augen lauern überall – auf der Arbeit, zu Hause, inder Freizeit. Der Fremdkörper im Auge führt zum Radsturz, das Arbeitenohne Schutzbrille zum Unfall mit schwerer Augenverletzung.Schildern Sie eigene Erlebnisse.


Erläuterung3Das Thema:Augenverletzungen durch mechanischeEinwirkungAugenverletzungen lassen sich in drei Kategorieneinteilen:- mechanische Einwirkung,- chemische Einwirkung,- optische Strahlung.Beginnen Sie mit der Erläuterung der mechanischenEinwirkung anhand des gezeigten Beispiels.Ungeschützt gearbeitet: Am geöffneten Batteriefachdes Gabelstaplers passierte der Unfall. Der Kollegehatte keine Schutzausrüstung angelegt. Eine überladeneBatterie explodierte. Einer der Kunststoffsplittertraf sein Auge. Er erlitt Verätzungen im Gesicht undschwere Hör- und Sehschäden. Besprechen Sie denUnfallhergang mit den Teilnehmern. Diskutieren Sie,welche Faktoren zum Unfall führten. Besprechen Sieandere Unfallbeispiele für mechanische Einwirkungen.Erläutern Sie kurz die Fakten: Rund 71% derAugenschädigungen werden durch mechanischeEinwirkungen verursacht.- Dazu gehören Schläge und Stöße z. B. durchwegfliegende Gesteinsbrocken, zurückschnellendeGummizüge oder ein Abgleiten mit demHandwerkszeug. Prellungen, Quetschwunden,Blutungen sind die Folge. Häufig wird dabei dasAuge außen und innen so schwer verletzt, dassbleibende Schäden entstehen oder das Augenlichtsogar verloren geht.- Späne, Splitter, Nägel oder Drähte verursacheneher Stich- oder Rissverletzungen. Dies kannz. B. durch Explosionen, herausstehende Drähte,zurückschnellende Metallborsten entstehen. Oftmerken die Betroffenen die Verletzung gar nicht,da Teile des Auges schmerzunempfindlich sind.Bildverzerrungen und andere Sehstörungenkönnen die Folge sein.- Kleine Fremdkörper wie z. B. Staub oder Insektenbleiben im feuchten Auge haften zwischen Augapfelund Augenlid. Mit jedem Lidschlag wird dieHornhaut eingeritzt oder es kommt zur Entzündung.Diese Fremdkörper lassen sich in der Regelschnell und ohne ärztliche Hilfe wieder entfernen.Die Schwere einer mechanischen Verletzung hängtvon der Form des Fremdkörpers ab und von derEnergie, mit der er auf das Auge trifft. Es könnenoberflächliche oder innere Verletzungen entstehen.Weiter geht’s mit einem positiven Beispiel.


Folie3Explosion:Splitter trifftAuge!Wie kommt eszu Augenverletzungen?Mechanische EinwirkungenNennen Sie einige Beispiele:Was können Sie tun, um solche Unfälle zu vermeiden ?


Erläuterung4Das Thema:Wie lassen sich Unfälle vermeiden?Dieses Beispiel zeigt: Es geht auch anders. Wermit Fahrzeugbatterien umgeht, sollte immer Schutzbrilleund Schutzkleidung tragen. Das gilt auch fürviele andere Tätigkeiten wie z. B. beim Steineschleifen,Polieren, Fräsen, Schneiden, Bohren.Diskutieren Sie, welche Faktoren dazu führen, dassweder Schutzbrille noch Schutzkleidung getragenwird (Zeitdruck, Stress, mangelnde Ausstattung,Gruppenzwang, falsche Risikoeinschätzung,Gewohnheit etc.). Was ist jeder Einzelne bereit fürmehr Sicherheit im Betrieb zu tun?Lernziel: Die Teilnehmer sollen Unfallursachenüberdenken, die zu mechanischen Verletzungenführen können. Sie sollen außerdem beeinflussendeFaktoren kennen, das eigene Verhalten überprüfenund Änderungsmöglichkeiten formulieren.Weiter geht’s mit chemischen Einwirkungen.


Folie 4Vorsicht:Herumfliegende Teile!Es geht auch anders.Gehen Sie immer auf Nummer sicher.Tragen Sie beim Umgang mit FahrzeugbatterienSchutzbrille und Schutzkleidung.Das gilt auch für viele andereTätigkeiten wie z. B. beim Steineschleifen,Polieren, Fräsen, Schneiden,Bohren.


Erläuterung5Das Thema:Augenverletzungen durch chemischeEinwirkungSäuren und Laugen sind die chemischen Stoffe,die zu den meisten Augenverletzungen führen.Dazu das Unfallbeispiel auf Folie 5: Es passiertean einem Auffangbehälter für Brandkalk. Der Kollegesollte das überschüssige Kalkmehl im Behälterverteilen. Der obere Rand des Sammelbehälterswar mit Gummilappen verkleidet. Trotz Tragepflichthatte der Mitarbeiter seine Schutzbrille abgelegt.Als er nach getaner Arbeit seine Schaufelherauszog, sprang von der zurückschnellendenGummidichtung etwas Kalkmehl ab – und traf seineAugen! Ein Auge wurde schwer verätzt. DerMitarbeiter verlor 50% seiner Sehkraft.Besprechen Sie das Unfallbeispiel. Diskutieren Sie,welche Faktoren zum Unfall führten. Sammeln Sieandere Beispiele für chemische Einwirkungen.Welche Fälle sind aus dem eigenen Betrieb oderdurch befreundete Kollegen bekannt? Was kanngetan werden, um Unfälle mit chemischen Stoffenzu vermeiden?Erläutern Sie kurz die Fakten: Rund 21% derAugenschädigungen entstehen durch chemischeStoffe. Sie können in festem, flüssigem oder gasförmigemZustand in die Augen gelangen und dortschwere Verletzungen verursachen. UngelöschterKalk ruft beispielsweise starke Verätzungen hervor.Aber auch Schwefelsäure, die sich z. B. in Batterienvon Flurförderzeugen befindet, ätzt stark. Laugenschädigen jedoch grundsätzlich viel stärker alsSäuren. Durch Laugen kann sich die Hornhaut fürimmer trüben oder das Auge mit dem Lid verwachsen.Säuren führen oft zur Narbenbildung und zuGeschwüren am Auge.Übrigens: Fast jeder Schädigung durch chemischeStoffe geht eine mechanische Einwirkung voraus.Genau genommen müssten die chemischenEinwirkungen also zu den mechanischen dazugerechnetwerden. Ein Rundumschutz für die Augenist an allen Arbeitsplätzen notwendig, an denenchemische Stoffe verwendet werden.Im Notfall ist bei chemischen Verletzungen immerblitzschnelles Handeln gefragt.Weiter geht’s mit Erster Hilfe.


Folie5Brille runter – Auge verätztWie kommt es zuAugenverletzungen?Starke VerätzungChemische EinwirkungenNennen Sie dazu Beispiele:Was können Sie tun, um solche Unfälle zu vermeiden?


Erläuterung6Das Thema:Erste Hilfe bei AugenverletzungenBesprechen Sie mit den Teilnehmern die Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Verätzungen. Bei mechanischenVerletzungen sollte das Auge mit keimfreiemVerbandsmaterial abgedeckt werden. Verletztemüssen – je nach Schwere der Verletzung –schnellstmöglich zum nächsten Augenarzt oder ineine Augenklinik gebracht werden. Streichen Sieheraus, dass auch bei harmlos erscheinendenAugenverletzungen immer ein Augenarzt zurategezogen werden sollte.Überlegen Sie gemeinsam, an welchen Stellen inIhrem Betrieb Spülflaschen und Erste-Hilfe-Kästeninstalliert sind. Ist dies allen Mitarbeitern bekannt?Sind die Spülflaschen noch benutzbar (Haltbarkeitsdatumprüfen)? Wissen die Mitarbeiter, was im Falleeines Falles zu tun ist?Lernziel: Die Teilnehmer sollen Unfallursachen unddie Auswirkungen chemischer Verletzungen kennen.Sie sollen wissen, wie sich solche Unfälle vermeidenlassen und sie sollen Erste-Hilfe-Maßnahmen imeigenen Betrieb einleiten können.Weiter geht’s mit optischer Strahlung.


Folie6Jede Sekunde zählt!Erste Hilfe bei Augenverletzungen1. Bei Verätzungen muss das Auge so schnell wie möglich ausgiebig gespültwerden. Wenn möglich mit Augenspülflüssigkeit, ansonsten mit Wasser.2. Rufen Sie den Notarzt und informieren Sie ihn über die Art der Verletzung.3. Helfen Sie dem Verletzten. Er hat starke Schmerzen. Unter Umständen kannes zu einer Lidstarre kommen. Öffnen Sie sein Auge.4. Das Auge sollte gespült werden, bis der Notarzt kommt.


Erläuterung7Das Thema:Augenverletzungen durch optischeStrahlungZur Schädigung der Augen durch optische Strahlunggehört auch das Verblitzen beim Schweißen.Befragen Sie die Teilnehmer, wer Erfahrung mitverblitzten Augen hat. Besprechen Sie gemeinsam,wie es zur Verblitzung kam und welche Auswirkungendie optische Strahlung hatte. Was kann innerbetrieblichgetan werden, um verblitzte Augen zukünftigzu vermeiden?Erläutern Sie kurz die Fakten: Rund 8% der Augenschädigungenentstehen durch optische Strahlung.Schädigungen der Augen entstehen hauptsächlichdurch ungeschützte Augen und:- Ultraviolette Strahlung: Jeder kennt sie, aberkeiner sieht sie. Die UV-Strahlung ist unsichtbar.Sie tritt insbesondere beim Schweißen, beimEinsatz von UV-Lampen und bei starker Sonneneinstrahlung(z. B. in Eis und Schnee) auf.- Sichtbare Strahlung: Licht ist dann gefährlich,wenn die Pupille sich so klein wie möglich machtund trotzdem die Strahlung das Auge voll trifft.Wir erleben das als Blendung. Dies kann z. B.bei nassen Straßen und gleißendem Sonnenlichtpassieren. Auch frei strahlende helle Lampenkönnen diesen Blendeffekt auslösen.- Infrarote Strahlung: Wer rot- und weißglühendeMetalle anschaut, nimmt infrarote Strahlung auf,ohne es zu merken. Sie wird ebenfalls vom Augenicht wahrgenommen. Diese Strahlung ist gefährlich,weil sie bis zur Netzhaut durchdringt unddort die Strahlungsenergie in Wärme umwandelt.Eine Verbrennung kann die Folge sein.Wie schwer die Augen tatsächlich durch optischeStrahlung geschädigt werden, hängt von derWellenlänge der Strahlung sowie der Dauer derEinwirkung und der Häufigkeit der Wiederholungab. Hornhautschäden, die durch das Verblitzenentstehen, können langfristig zu Grauem Star führen.Weiter geht’s mit einem positiven Beispiel.


Folie7Voll verblitztWie kommt es zuAugenverletzungen?Optische StrahlungNennen Sie einige Beispiele:Was können Sie tun, um solche Unfälle zu vermeiden?


Erläuterung8Das Thema:Gefahren erkennen und beseitigenErzählen Sie die Geschichte von dem SchlosserHerrn Janke:- Bild 1: So arbeitete Herr Janke früher. In derrechten Hand hielt er das Griffstück mit Schweißelektrode,in der linken das zu schweißende Teil.- Bild 2: Beim Schweißen musste Herr Janke zurSeite schauen, um sich die Augen nicht zu verblitzen.Trotzdem passierte es ab und zu. Dadurchwurden seine Augen geschädigt, vor allem dieHornhaut. Die dunkle Schweißerbrille konnte erwegen fehlender Sicht auch nicht immer tragen.- Bild 3: Den Schutzschirm benutzte Herr Jankeeher selten. Oft hatte er dafür keine Hand frei.Und richtig gut sehen konnte er dadurch auchnicht, da der Schirm immer dunkel blieb.- Bild 4: Herr Janke beschloss, etwas zu tun: einSchutzhelm musste her. Herr Janke wendete sichmit seinem Vorschlag an die Betriebsleitung. Dieging darauf ein. So bekam Herr Janke einenmodernen funkelnagelneuen Schutzhelm.Preis: ca. 190 €- Bild 5: Mit dem neuen Schutzhelm hat Herr Jankeimmer klare Sicht und ist gleichzeitig voll geschützt.- Bild 6: Bei jedem Blitzen verdunkelt sich der optoelektronischeFilter in nur 0,15 ms und hellt anschließendsofort wieder auf. Die Energieversorgungerfolgt ausschließlich durch Solartechnik.Herr Janke und seine Kollegen sind zufrieden.Das Schweißen geht zügig und in guter Qualitätvon der Hand. Und verblitzte Augen gibt’s nichtmehr.Diskutieren Sie die Situation von Herrn Janke früherund heute. Überlegen Sie gemeinsam, welche Veränderungsmöglichkeitenes in Ihrem Betrieb gibt.Lernziel: Es gibt Gefahrenquellen, die sich eigenverantwortlichbeseitigen lassen. Für die Beseitigungtechnischer oder organisatorischer Mängel ist derBetrieb zuständig. Wenn Schutzausrüstungen fehlenoder nur unzureichend eingesetzt werden, solltedies dem Vorgesetzten mitgeteilt werden.Weiter geht’s mit dem Thema Augenschutzmittel.


Folie 8Verblitzungsgefahr!Es geht auch anders.So arbeitete der Schlosser Herr Janke früher.Und so arbeitet Herr Janke heute.


Erläuterung9Das Thema:AugenschutzmittelBesprechen Sie mit den Teilnehmern die verschiedenenAugenschutzmittel.- Zu den leichten Schutzbrillen gehören die Bügelbrillenmit oder ohne Seitenschutz. Die schlagfestenKunststoffgläser lassen sich auswechselnund in der Farbe variieren. Wenn die Sichtscheibegleichzeitig auch die Augen korrigiert, nennt mandas Korrektionsschutzbrille. Sie ist individuell aufdie Sehschärfe des Trägers abgestimmt und angepasst.- Die geschlossenen Schutzbrillen liegen direktam Gesicht an und schließen den Bereich derAugen komplett ab. Eine Be- und Entlüftung sorgtfür klare Sicht. Es gibt sie mit zwei Gläsern oderals Vollsichtbrille. Für Brillenträger gibt es besondereVollsichtbrillen, die als Überbrillen geeignet sind.- Wenn auch das Gesicht und der Hals geschütztwerden sollen, sind Schutzschirme, -schilde und-hauben angesagt.• Schutzschirme werden oft in Verbindung miteinem Schutzhelm getragen und haben einehochklappbare Sichtscheibe.• Schutzschilde werden z. B. beim Schweißenmit der Hand gehalten und haben eine eingearbeiteteFiltersichtscheibe. Sie widerstehennicht nur hohen Temperaturen, sondern lassenauch keine optische Strahlung durch.• Schutzhauben bestehen meist aus undurchsichtigemMaterial. Sie sind ebenfalls mit einer Sichtscheibemit oder ohne Filter ausgestattet. NebenAugen, Gesicht und Hals ist hier auch derNacken geschützt.Erläutern Sie kurz, wann den Teilnehmern eineSchutzbrille zusteht. Dies ist der Fall, wenn IhreKollegen eine Arbeit ausführen, bei der eine Verletzungsgefahrfür die Augen besteht. In dem Fallmuss der Arbeitgeber eine geeignete Schutzbrillezur Verfügung stellen. Falls ein Mitarbeiter schoneine normale Korrekturbrille trägt, stellt sich dieFrage: Habe ich Anrecht auf eine Schutzbrille inmeiner Sehstärke oder muss ich eine Überbrilletragen? Eine Vorschrift der Steinbruchs-Berufsgenossenschaftgibt es dazu nicht. Es kommt auf diejeweilige Betriebsvereinbarung an. Wer wissen will,was in seinem Betrieb Sache ist, fragt am bestenbeim Betriebsrat oder beim Vorgesetzten nach.Weiter geht’s mit Meinungen zum Tragen vonSchutzbrillen.


Folie9Sicherheit für alle FälleAugenschutzmittelJe nach Arbeitsbereich müssen Augen und Gesicht unterschiedlich geschütztwerden durch1. Bügelbrillen mit/ohne Seitenschutz oder geschlossene Schutzbrillen2. Schutzschirme3. Schutzschilde4. SchutzhaubenUnd was tragen Sie?


Erläuterung10Das Thema:Meinungen zum Tragen von SchutzbrillenSammeln Sie, welche Argumente für das Trageneiner Schutzbrille sprechen und welche angeführtwerden, wenn Kollegen Schutzbrillen nicht aufsetzen.Diskutieren und analysieren Sie die unterschiedlichenStandpunkte.Weiter geht’s mit der Analyse von Gefahrenstellenund Verhalten im Betrieb.


Folie10Volltreffer!Schutzbrille rettetAugenlicht!Das Glas der Schutzbrille ist kaputt,das Auge des Trägers nicht.Nennen Sie Gründe, warum mancheKollegen Schutzbrillen tragen undmanche nicht.Pro:1)2)3)4)Contra:1)2)3)4)


Erläuterung11Das Thema:Sammlung der Unfallursachen im eigenenBetriebWiederholen Sie noch einmal kurz, in welche Bereichesich die Unfallursachen einordnen lassen.Arbeiten Sie heraus, dass geeignete Maßnahmenimmer dann getroffen werden können, wenn sichdie Ursache eines Unfalls genau bestimmen lässt.Fassen Sie die schon besprochenen Unfälle inIhrem Betrieb zusammen und analysieren Sie,welche Unfälle wie, wo und warum zu Augenverletzungenführten.Erstellen Sie dann eine Gefahrenliste.Diskutieren Sie mit den Teilnehmern auch, inwelchem Bereich der Schwerpunkt bei den Augenverletzungenin Ihrem Betrieb liegt.Lernziel: Die Teilnehmer sollen erkennen, dass dasThema Augenverletzungen im eigenen Betriebein wichtiges Thema ist, das immer wieder neuanalysiert und ins Bewusstsein jedes Einzelnengebracht werden muss. Mit der Analyse schaffendie Teilnehmer die notwendige Voraussetzung fürVeränderungen.Weiter geht’s mit konkreten Ideen und Vorschlägenfür mehr Sicherheit im Betrieb.


Folie11Das ist beiuns echtgefährlich!Analyse von Gefahrenstellenund Verhalten im BetriebStellen Sie zusammen, wie, wo und warumAugenverletzungen in Ihrem Betrieb passieren.Denken Sie dabei an1. persönliches Verhalten2. technische Faktoren3. organisatorische Dinge4. Umwelteinflüsse (Sonne, Wind, Wetter)Machen Sie eine Liste.Hier lauern bei uns die Gefahren im Betrieb:a)b)c)d)e)


Erläuterung12Das Thema:Vorschläge für mehr Sicherheit im BetriebSammeln Sie die besprochenen Vorschläge zurBeseitigung von Unfallgefahren in Ihrem Betrieb.Entwickeln Sie gemeinsam Ideen, wie man mehrKollegen zum Tragen von Schutzbrillen bewegenkönnte:- Sollten noch mehr Kollegen auf die möglichenFolgen von Augenverletzungen aufmerksamgemacht werden?- Gibt es genug Schutzbrillen im Betrieb?- Sollten mehr Brillenregale angeschafft werden?- Wäre eine Plakataktion sinnvoll?- Gibt es ausreichend Sicherheitsaufkleber imBetrieb?- Sind Reinigungsstationen vorhanden?- Könnte ein Aktionstag zum Thema Schutzbrilleorganisiert werden?etc.Der ausgefüllte Bogen sollte der Geschäftsleitungübergeben werden. Machen Sie noch einmaldeutlich, an wen sich die Teilnehmer in welchenFällen wenden können.Lassen Sie die Teilnehmer außerdem denSchutzbrillen-Check machen (Folie 14).


Folie 12Das musssichändern!Unsere Vorschläge für mehrSicherheit im BetriebWir haben verschiedene Unfallursachen inunserem Betrieb analysiert, die zu Augenverletzungenführten.Diese Maßnahmen schlagen wir vor, für mehrSicherheit im Betrieb und damit mehr KollegenSchutzbrillen regelmäßig aufsetzen:a)b)c)d)e)f)g)h)


Erläuterung13Das Thema:Verantwortung übernehmenStellen Sie kurz die fünf Punkte vor. Arbeiten Siedas eigenverantwortliche Handeln heraus und dasMitdenken für andere. Nur so lässt sich ein hohesMaß an Sicherheit erreichen.Erläutern Sie kurz die Wichtigkeit der regelmäßigenAugenüberprüfung. Ein gutes Sehvermögen trägtwesentlich zur Unfallverhütung bei. Sehtests kostennichts und decken mögliche Augenfehler oderVerschlechterungen der Augen auf. Deshalb: allezwei Jahre kurz durchchecken lassen. Dann istjeder auf der sicheren Seite. Nutzen Sie dafür auchdie Folie 15 „Der Sehtest“.


Folie13Augen auf im Betrieb!Weniger Unfälle mit Augenverletzungen> Trage deine Schutzbrille.> Sorge für klare Sicht.> Kümmere dich selbst um deine Sicherheit.> Weise deine Kollegen auf Gefahren hin.> Gehe regelmäßig zum Sehtest.


Erläuterung14Das Thema:Checkliste SchutzbrilleVerdeutlichen Sie, dass Sicherheit im Betrieb nurerreicht werden kann, wenn alle mitmachen undverantwortlich handeln – für sich selbst und fürandere. Das beginnt zum Beispiel beim Tragen derSchutzbrille am Arbeitsplatz.Kopieren Sie die Checkliste für die Teilnehmer, diemitmachen wollen, damit diese ihre Schutzbrillenam Arbeitsplatz prüfen können. Vereinbaren Sie,wann, wie und von wem die Checklisten ausgewertetwerden sollen.


Folie 14Haben Sie denDurchblick?Checkliste „Schutzbrille“Schutzbrille ist nicht gleich Schutzbrille. Damit Ihre Augen wirklich geschütztsind, müssen einige Bedingungen erfüllt sein. Checken Sie Ihre Schutzbrilledoch mal durch:1. Ist die Schutzbrille für Ihre Tätigkeiten geeignet? Ja Nein2. Ist Ihre Schutzbrille intakt und sauber? Ja Nein3. Sitzt die Schutzbrille gut? Ja Nein4. Gibt es Ersatz, falls die Schutzbrille defektoder unbequem ist?Ja Nein5. Falls Sie eine geschlossene Schutzbrille haben:Ist die Schutzbrille rundum dicht?Ja Nein6. Ist eine erhöhte Gefahr durch die Schutzbrilleausgeschlossen (z.B. durch ein eingeschränktesGesichtsfeld, Verzerrungen, Beschlagen)?Ja Nein7. Für Träger von Korrekturbrillen: Hat die SchutzbrilleIhre Sehstärke bzw. haben Sie eine passende Überbrille? Ja Nein8. Hat Ihre Schutzbrille einen UV-Schutz? Ja Nein9. Hat Ihre Schutzbrille einen festen Platz, z.B. in einemSchutzbrillenregal?Ja Nein10. Trägt sie eine Kennzeichnung, die den korrektenVerwendungsbereich beschreibt?Ja Nein11. Trägt sie das CS-Prüfzeichen? Ja Nein12. Wird die Schutzbrille regelmäßig geprüft? Ja NeinSollten Ihnen Mängel an Ihrer Schutzbrille auffallen, informieren Sie IhrenVorgesetzten und bestehen Sie auf Ersatz.


Erläuterung15Thema:Reinigung und Lagerung von SchutzbrillenBesprechen Sie mit den Teilnehmern kurz, was zurPflege einer Schutzbrille gehört.- Reinigung: In vielen Betrieben gibt es Reinigungsstationenfür Schutzbrillen. Sie enthalten eineReinigungsflüssigkeit und spezielle Trockentücher,die die Gläser nicht verkratzen. Wo keine Reinigungsstationvorhanden ist, kann die Schutzbrilleauch mit Wasser gesäubert werden. In beidenFällen wichtig: Die Schutzbrille nicht trockenreiben,sondern vorsichtig abtupfen, sonst kann die Beschichtungbeschädigt werden.- Lagerung: Schutzbrillenregale bieten eine guteMöglichkeit, die Schutzbrillen immer an einemOrt abzulegen. Das macht sie jederzeit einsatzbereitund wieder auffindbar. Am besten hängenSchutzbrillenregale am Eingang eines Gefahrenbereiches.Ein Gebotszeichen weist dort auf dieSchutzbrillentragepflicht hin.Diskutieren Sie, wie in Ihrem Betrieb das ThemaReinigung und Lagerung von Schutzbrillen gehandhabtwird und ob Veränderungen wünschenswertsind.


Folie 15Eine saubere SacheReinigung und Lagerung von SchutzbrillenSturzunfälleStolperunfälleGut und sicher arbeiten kann nur, wer den vollen Durchblick hat.Deshalb sollten Sie Ihrer Brille öfter mal eine Dusche gönnen. Invielen Betrieben gibt es extra Reinigungsstationen für Schutzbrillen.Und damit Ihr bestes Stück nicht abhanden kommt, ist einSchutzbrillenregal genau der richtige Aufbewahrungsort.


Erläuterung16Thema:Ein gutes Sehvermögen schützt vorUnfällenRegelmäßig durchgeführte Sehtests bieten eineMöglichkeit für mehr Sicherheit im Betrieb. DieTeilnehmer sollen sich bewusst machen, dass ihreAugen täglich Schwerstarbeit leisten und dass eingutes Sehvermögen wesentlich zur Verhütung vonUnfällen beiträgt. Das gilt nicht nur für die Tätigkeitenam Arbeitsplatz, sondern auch für das Fahren imStraßenverkehr. Bedingt durch die hohe Geschwindigkeitmüssen Bilder und somit Informationen inSekundenbruchteilen erfasst und an das Gehirnweitergeleitet werden. Auch der extreme Wechselvon Hell und Dunkel, z. B. bei entgegenkommendemVerkehr, fordert unsere Augen auf besondere Weise.Mit zunehmendem Alter nimmt z. B. das Dämmerungssehenab. Wird man geblendet, kann es biszu 10 Sekunden dauern, bis die Augen wieder einklares Bild liefern. Wer auf Nummer sicher gehenwill, sollte seine Augen regelmäßig überprüfenlassen.Wenn Sie einen Sehtest mit den Teilnehmern durchführenmöchten, nutzen Sie die Sehtest-Plakate inIhrem persönlichen BAUZ-Kalender. Ein auf dieseArt durchgeführter Sehtest kann ein erster Anhaltspunktsein, wie gut es um die Augen der Teilnehmersteht. Bei Auffälligkeiten sollte ein Facharzt zurategezogen werden, für eine vollständige Untersuchungund Diagnose.


Folie 16Sehen Sie scharfoder unscharf?SturzunfälleRegelmäßiger Sehtest schützt vor UnfällenDas Auge ist unser wichtigstesSinnesorgan. Rund 90% der Eindrückenehmen wir mit dem Augewahr. Kein anderes Sinnesorganvermittelt uns so viele Informationen.Augen leisten also täglichSchwerstarbeit. Ein gutes Sehvermögenschützt vor Unfällen.Deshalb sollten Augen regelmäßigkontrolliert werden.StolperunfälleWANN WAREN SIEDAS LETZTE MAL BEIM SEHTEST?


Erläuterung17Thema:BildschirmarbeitsplätzeGerade in Berufen mit viel Bildschirmarbeit oderTätigkeiten, die ein genaues Sehen erfordern,werden Augen stark belastet. Zum Schutz derBeschäftigten wurde 1996 die Bildschirmarbeitsverordnungeingeführt. Diese Verordnung beinhaltetMindestanforderungen an den Bildschirmarbeitsplatz,an das Bildschirmgerät und die Software.Auch der Arbeitsplatz, die Arbeitsumgebung unddie Organisation der Arbeitsabläufe sind darinberücksichtigt. Weiteres Informationsmaterial dazugibt’s bei der Steinbruchs-Berufsgenossenschaft.Arbeitgeber müssen Ihren Beschäftigten vor Aufnahmeeiner Bildschirmtätigkeit und danach inregelmäßigen Zeitabständen eine Augenuntersuchunganbieten. Eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung(je nach Alter) alle 3-5 Jahre ist zuempfehlen.Bei ständiger Bildschirmarbeit sollten die Mitarbeiterauf ausreichend Ausgleichsübungen achten. Miteiner kleinen Augengymnastik zwischendurchgelingt es leichter, ein waches Auge zu behalten.Ideen dazu gibt es auf Folie 18.


Folie 17Alles auf’m SchirmArbeiten mit dem ComputerWer den ganzen Tag am Computer sitzt, kennt das: Kopfschmerzen, müde,juckende, brennende Augen, Verspannungen. Bildschirmarbeit strengt Augenenorm an. Worauf sollte man achten?Stolperunfälle1. Blendfreies, angenehmes Licht, möglichst indirekt nach unten2. Gute gleichmäßige Ausleuchtung des gesamten Raumes3. Keine Spiegelung auf dem Monitor oder der Tastatur4. Geeigneter Abstand zum Bildschirm5. Der Blick auf den Bildschirm sollte leicht nach unten gerichtet sein6. Flimmerfreier Bildschirm (mind. 75 Hertz).7. Helligkeit und Kontraste optimal einstellbarMachen Sie zwischendurch auch mal etwas anderes als auf den Bildschirm zuschauen. Wie wäre es mit ein bisschen Augengymnastik?


Erläuterung18Thema:SehübungenMachen Sie mithilfe der drei Beispiele den Teilnehmernverschiedene Vorschläge zur Augengymnastik.Am größten ist der Effekt, wenn sievorher für einige Minuten die Augen schließenund sich völlig entspannen.1. Bei dieser Übung bewegen Sie bewusst dieAugen zur Kräftigung der Augenmuskulatur undzur Förderung der Beweglichkeit. Folgen Sie mitIhren Augen der vorgegebenen Schlangenlinie.Stellen Sie sich vor, Sie würden die Schlangenliniemit einem unsichtbaren Stift nachzeichnen.Blinzeln Sie oft und vermeiden Sie einen starrenBlick.2. Bei dieser Übung trainieren Sie die Nah- undFerneinstellung und das Zusammenspiel beiderAugen. Bringen Sie den Kreis und das Gesichtdurch Schielen übereinander. Sie erreichen dies,indem Sie einen imaginären Punkt vor oder hinterden Abbildungen fixieren. Beenden Sie die Übungmit einem Blick in die Ferne.3. Schließen Sie Ihre Augen und führen Sie mit denAugäpfeln verschiedene Bewegungen durch:Kreisen Sie Ihre Augen je fünfmal rechts undlinks herum. Bewegen Sie Ihre Augäpfel fünfmalwaagerecht von links nach rechts und von obennach unten. Wiederholen Sie das Ganze indiagonaler Richtung. Wirkung: Bei geschlossenenAugen werden die Augen gekühlt und die Pupillenschalten auf Fernblick. Dadurch werden einseitigeÜberbelastungen ausgeglichen.


Folie 18Training für die AugenMachen Sie mit!Augengymnastik kann sehr entspannend wirken. Probieren Sie doch mal dieseÜbungen aus.Übung 1:Übung 2:


Erläuterung19Thema:Aufbau und Funktion des AugesIst das nicht faszinierend? Wir können mithilfeunserer Augen Helligkeit, Kontraste, Farben,Bewegung, Formen und den Raum wahrnehmen.Beschreiben Sie den Teilnehmern kurz die Funktionsweisedes Auges. Schaut man sich den Querschnitteines Auges an, so ist die Funktionsweiseganz einfach zu verstehen: Licht fällt durch dieHornhaut, die vordere Augenkammer und die Pupilleins Auge und wird auf der Augenrückwand (derNetzhaut) zu einem Bild zusammengesetzt. DieNetzhaut übt also die eigentliche Funktion desSehens aus. Sie besteht aus Millionen von Sinneszellen,die die Lichtreize in Nervenströme umwandelnund über den Sehnerv ans Gehirnweiterleiten. Zusammengehalten wird das Augedurch die Lederhaut, die vorn in die durchsichtigeHornhaut übergeht.Machen Sie den Teilnehmern noch einmal ganzdeutlich: Augen leisten nicht nur Höchstarbeit, siesind auch sehr empfindlich. Deshalb sollten siewirksam vor Verletzungen geschützt werden. VieleArbeitsplätze lassen sich nicht so sichern, dasskeine Gefahr für die Augen besteht. In diesen Fällenist das Tragen des richtigen Augenschutzes unbedingterforderlich.


Folie 19So sieht’s ausDas AugeBindehaut(Konjunktiva)Lederhaut (Sclera)Hornhaut(Cornea)Regenbogenhaut(Iris)PupilleNetzhaut (Retina)blinder FleckNetzhautgrubegelber Fleck(Fovea)VordereAugenkammerZiliarmuskelLinseSehnervGlaskörperAderhautEs wiegt ca. 7,5 Gramm und hat bei einem Erwachsenen eine Durchschnittsgrößevon 2,3 cm. Obwohl es so klein ist, besteht es aus achtzehn Einzelteilen.Sie alle sind wichtig für einwandfreies Sehen.


Erläuterung20Thema:Augenverletzungen in Bezug auf dasTrageverhalten von SchutzbrillenErläutern Sie den Teilnehmern die Auswertung derSteinbruchs-Berufsgenossenschaft. Arbeiten Sieheraus, dass 56% der verletzten Mitarbeiter zumZeitpunkt des Unfalls keine Schutzbrille trugen. Bei22% war die Schutzbrille nicht korrekt angepasst,für die Tätigkeit nicht geeignet oder die Schutzbrillewurde zwar getragen, führte aber trotzdem zu einerVerletzung. 13% der Betroffenen waren sich einermöglichen Gefährdung zum Unfallzeitpunkt garnicht bewusst, da sie am Arbeitsgeschehen nichtunmittelbar beteiligt waren (z. B. während sieirgendwo vorbeigingen). Fragen Sie die Teilnehmernach möglichen Gründen für diese Ergebnisse.Beziehen Sie die Ergebnisse auf Ihren Betrieb. Wiewürde eine Auswertung der Unfälle mit Augenverletzungenhier aussehen? Welche Gründe gibt es?Was könnte zukünftig dagegen getan werden?


Folie 20Schutzbrille rauf –Schutzbrille runterGründe für AugenverletzungenSonstiges9%Schutzbrillegetragen4%Betroffenereigentlich nichtdirekt beteiligt13%Schutzbrille sitztnicht korrekt18%KeineSchutzbrillegetragen56%56% der verletzten Mitarbeiter trugen zum Zeitpunkt des Unfalls keine Schutzbrille.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!