Elegie von einem polnischen Jungen - Kirchenmusik-Online.de

tigte Amon Göth war. Die Gefangenen dort wurden ständig
gefoltert, schikaniert und mißhandelt. Es kam zu zahlreichen
Exekutionen. Von Plaszow gelangten Moshe Langer und sein
Vater nach Czestochowa, wo die Lebensbedingungen kurzzeitig
besser waren. "Wir hatten zwar sehr großen Hunger und
bekamen auch ab und zu mal Ohrfeigen, aber es gab keine
Toten“. Im Dezember 1944 wurden er und sein Vater ins KZ
Buchenwald verlegt. Februar 1945 wurden Vater und Sohn
getrennt und Langers Vater kam wahrscheinlich bei dem berüchtigten
Todesmarsch von Buchenwald ums Leben. Moshe Langer
wurde in das Lager Rehmsdorf gebracht. „Ich kann mich erinnern,
dass mein größter Traum zu jener Zeit war, einen riesigen runden
frischen Laib Brot sowie ein scharfes Messer zu haben, allein in
einem Zimmer sitzen zu können, ohne dass mich jemand störte,
und nach Gutdünken von diesem Brot zu essen. Mehr verlangte
ich nicht vom Leben.“
Nach einem furchtbaren Marsch, auf dem der größte Teil der
völlig ausgezehrten Menschen ihr Leben ließen, erreichte Moshe
Langer Theresienstadt. Fast verhungert und an Typhus erkrankt
erlebte er dort die Befreiung durch die Rote Armee.
Von der gesamten Familie Langers hatte nur ein Onkel mütterlicherseits
überlebt. In einem Jugendheim lernte Langer seine
spätere Frau Felicia kennen, die er 1949 heiratete und mit der er
ein Jahr später nach Israel auswanderte. Seit 1990 lebt Moshe
Langer mit seiner Frau Felicia Langer, einer international
bekannten Menschenrechtsanwältin, in Tübingen.
Bei der Veranstaltung der Volkshochschule Münsingen wird
Moshe Langer seine Lebensgeschichte erzählen und auch aus
dem Buch „Miecius später Bericht“ lesen, das seine Frau über
die Erlebnisse ihres Mannes verfasst hat.
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Veranstaltung der vhs Münsingen