Elegie von einem polnischen Jungen - Kirchenmusik-Online.de
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Requiem für einen <strong>polnischen</strong> <strong>Jungen</strong><br />
Totengebet - Georg Kafka<br />
Georg Kafka: *15.2.1921, Teplitz-Schönau. Wur<strong>de</strong> im Sommer 1942 in das KZ<br />
Theresienstadt eingeliefert. Folgte am 15.5.1944 seiner Mutter freiwillig nach<br />
Auschwitz. Er starb En<strong>de</strong> 1944 im Lager Schwarzhei<strong>de</strong>. Er war ein weitläufiger<br />
Verwandter <strong>von</strong> Franz Kafka.<br />
Das erste Gedicht <strong>de</strong>s Requiems ist <strong>de</strong>m jüdischen Totengebet – <strong>de</strong>m<br />
Kaddisch – nachempfun<strong>de</strong>n. Wir Menschen wen<strong>de</strong>n uns stellvertretend<br />
für die Toten Gott zu. Gott wird mit verschie<strong>de</strong>nen Umschreibungen<br />
bezeichnet: Du Ewigkeit, Du Dunkelheit, Du ewige Erntezeit, Du Licht.<br />
Gott wird angesprochen als <strong>de</strong>rjenige, <strong>de</strong>r die Toten gütig annehmen<br />
soll: Nimm ihr mü<strong>de</strong>s Herz, lege Dein Kleid, laß sie ruh'n. Am En<strong>de</strong><br />
steht die Gewißheit <strong>de</strong>r Vollendung: Du aber wirst die Erleuchtung sein.<br />
Totengebet<br />
Sieh, Herr, die Toten kommen zu Dir.<br />
Die wir geliebt, sind allein und sehr weit.<br />
Nun müssen wir ihre Mün<strong>de</strong>r sein<br />
und beten zu Dir, Du Ewigkeit.<br />
Nimm ihr mü<strong>de</strong>s Herz in die gütige Hand.<br />
Da wird es still.<br />
Eine Schwalbe, die ihre Heimat fand<br />
und schlafen will.<br />
Auf ihre Augen, die mü<strong>de</strong> vom Licht<br />
lege Dein Kleid,<br />
daß sie träumen <strong>von</strong> D<strong>einem</strong> Angesicht,<br />
Du Dunkelheit.<br />
Und ihre Hän<strong>de</strong>, die immer bereit,<br />
Dein Werk zu tun,<br />
o Gott, Du ewige Erntezeit,<br />
laß sie ruh'n. bitte leise blättern<br />
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