Integrationsbetriebe in Frankfurt am Main - Frankfurter ...
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das Museum aus Sicht des sozialen Anliegens e<strong>in</strong><br />
großer Erfolg. Aber die Ausstellung ist schlicht<br />
zu personal<strong>in</strong>tensiv, als dass sie sich selbst tragen<br />
kann. Das Museum ist darauf angewiesen,<br />
<strong>in</strong> anderen Bereichen Gew<strong>in</strong>ne zu erzielen. Vor<br />
allem die an Unternehmen gerichteten Angebote<br />
subventionieren die Ausstellung. Als im Herbst<br />
2008 die F<strong>in</strong>anzkrise Deutschland erreicht, wirkt<br />
sich dies sofort aus. Zwar s<strong>in</strong>d die Besucherzahlen<br />
trotz der Krise konstant hoch, aber die E<strong>in</strong>nahmen<br />
aus dem Unternehmensbereich gehen<br />
kritisch zurück. „Die Unternehmen haben storniert,<br />
als die Krise startete – sofort“, klagt die Geschäftsführer<strong>in</strong><br />
Klara Kletzka.<br />
Die Möglichkeiten für das Management s<strong>in</strong>d begrenzt:<br />
Die E<strong>in</strong>trittspreise für die personal<strong>in</strong>tensive<br />
Ausstellung decken nicht die Kosten.<br />
Kostensenkungen beim Personal stoßen dort an<br />
ihre Grenzen, wo sie das soziale Anliegen gefährden.<br />
Schließlich geht es auch darum, reguläre<br />
Arbeitsplätze zu fairen Löhnen und fairen Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen<br />
zu schaffen. Der e<strong>in</strong>zige vertretbare<br />
Ausweg aus dem Dilemma bietet sich <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er Unterstützung durch die Stadt.<br />
„Beitrag zu e<strong>in</strong>er humanen Gesellschaft“<br />
In dieser Situation spr<strong>in</strong>gt die Stadt <strong>in</strong> die Bresche<br />
– <strong>in</strong> Gestalt der Oberbürgermeister<strong>in</strong>. Für<br />
Petra Roth ist das Museum e<strong>in</strong>e Herzensangelegenheit,<br />
seit sie ihre erste Runde durch die Dunkelräume<br />
drehte. „Die Arbeit des DialogMuseums<br />
ist Sozialtherapie, ist Arbeitsmarkttherapie, ist<br />
Beh<strong>in</strong>dertenpolitik und Bildungspolitik“, so Roth.<br />
„Es ist e<strong>in</strong> Laboratorium, <strong>in</strong> dem all diese D<strong>in</strong>ge<br />
gelehrt werden können, <strong>in</strong> dem sie aber auch<br />
von Neubl<strong>in</strong>den erlernt werden können. D<strong>am</strong>it<br />
ist es e<strong>in</strong> großer Beitrag zu e<strong>in</strong>er humanen Gesellschaft.“<br />
Da die Arbeit des DialogMuseums so-<br />
In Zahlen<br />
DialogMuseum<br />
wohl im Kultur- als auch im Sozialbereich relevant<br />
ist, fühlt sich zunächst ke<strong>in</strong> Dezernat zuständig.<br />
Gelder <strong>in</strong> fünfstelliger Höhe fließen nur<br />
auf Aufforderung Roths. Erst <strong>in</strong> den Koalitionsverhandlungen<br />
2011 wird e<strong>in</strong>e jährliche Unterstützung<br />
von 100.000 Euro ab 2012 im Haushaltsplan<br />
festgeschrieben – bis zum Ende der Legislaturperiode<br />
2016. Aus dem Oberbürgermeisterhaushalt.<br />
Danach will das Museum wieder auf<br />
eigenen Be<strong>in</strong>en stehen.<br />
E<strong>in</strong> Ziel ganz anderer Art hat das DialogMuseum<br />
bereits erreicht: Seit dem 1. Januar 2011 steht<br />
mit Matthias Schäfer als zweitem Geschäftsführer<br />
e<strong>in</strong> bl<strong>in</strong>der Mitarbeiter <strong>in</strong> der Verantwortung.<br />
Er war bisher schon für Ausstellung und Personalführung<br />
zuständig.<br />
Das Restaurant „Taste of Darkness“<br />
nimmt die Gäste mit auf e<strong>in</strong>e<br />
kul<strong>in</strong>arische Reise <strong>in</strong> völliger<br />
Dunkelheit.<br />
An neun Spieltischen haben Besucher jeden Alters im „Cas<strong>in</strong>o for Communication“<br />
nicht nur Spaß, sondern können ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />
erproben.<br />
Besucher 400.000 Euro (bis Dezember 2010)<br />
Umsatz 1.573.000 Euro (2009)<br />
Öffentliche Förderung 100.000 Euro (seit 2010)<br />
Anzahl der Mitarbeiter 51 (Dezember 2010), davon 60 % beh<strong>in</strong>dert oder<br />
benachteiligt, zzgl. 20 freiberufliche Mitarbeiter<br />
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