03.12.2012 Aufrufe

Integrationsbetriebe in Frankfurt am Main - Frankfurter ...

Integrationsbetriebe in Frankfurt am Main - Frankfurter ...

Integrationsbetriebe in Frankfurt am Main - Frankfurter ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

das Museum aus Sicht des sozialen Anliegens e<strong>in</strong><br />

großer Erfolg. Aber die Ausstellung ist schlicht<br />

zu personal<strong>in</strong>tensiv, als dass sie sich selbst tragen<br />

kann. Das Museum ist darauf angewiesen,<br />

<strong>in</strong> anderen Bereichen Gew<strong>in</strong>ne zu erzielen. Vor<br />

allem die an Unternehmen gerichteten Angebote<br />

subventionieren die Ausstellung. Als im Herbst<br />

2008 die F<strong>in</strong>anzkrise Deutschland erreicht, wirkt<br />

sich dies sofort aus. Zwar s<strong>in</strong>d die Besucherzahlen<br />

trotz der Krise konstant hoch, aber die E<strong>in</strong>nahmen<br />

aus dem Unternehmensbereich gehen<br />

kritisch zurück. „Die Unternehmen haben storniert,<br />

als die Krise startete – sofort“, klagt die Geschäftsführer<strong>in</strong><br />

Klara Kletzka.<br />

Die Möglichkeiten für das Management s<strong>in</strong>d begrenzt:<br />

Die E<strong>in</strong>trittspreise für die personal<strong>in</strong>tensive<br />

Ausstellung decken nicht die Kosten.<br />

Kostensenkungen beim Personal stoßen dort an<br />

ihre Grenzen, wo sie das soziale Anliegen gefährden.<br />

Schließlich geht es auch darum, reguläre<br />

Arbeitsplätze zu fairen Löhnen und fairen Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen<br />

zu schaffen. Der e<strong>in</strong>zige vertretbare<br />

Ausweg aus dem Dilemma bietet sich <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Unterstützung durch die Stadt.<br />

„Beitrag zu e<strong>in</strong>er humanen Gesellschaft“<br />

In dieser Situation spr<strong>in</strong>gt die Stadt <strong>in</strong> die Bresche<br />

– <strong>in</strong> Gestalt der Oberbürgermeister<strong>in</strong>. Für<br />

Petra Roth ist das Museum e<strong>in</strong>e Herzensangelegenheit,<br />

seit sie ihre erste Runde durch die Dunkelräume<br />

drehte. „Die Arbeit des DialogMuseums<br />

ist Sozialtherapie, ist Arbeitsmarkttherapie, ist<br />

Beh<strong>in</strong>dertenpolitik und Bildungspolitik“, so Roth.<br />

„Es ist e<strong>in</strong> Laboratorium, <strong>in</strong> dem all diese D<strong>in</strong>ge<br />

gelehrt werden können, <strong>in</strong> dem sie aber auch<br />

von Neubl<strong>in</strong>den erlernt werden können. D<strong>am</strong>it<br />

ist es e<strong>in</strong> großer Beitrag zu e<strong>in</strong>er humanen Gesellschaft.“<br />

Da die Arbeit des DialogMuseums so-<br />

In Zahlen<br />

DialogMuseum<br />

wohl im Kultur- als auch im Sozialbereich relevant<br />

ist, fühlt sich zunächst ke<strong>in</strong> Dezernat zuständig.<br />

Gelder <strong>in</strong> fünfstelliger Höhe fließen nur<br />

auf Aufforderung Roths. Erst <strong>in</strong> den Koalitionsverhandlungen<br />

2011 wird e<strong>in</strong>e jährliche Unterstützung<br />

von 100.000 Euro ab 2012 im Haushaltsplan<br />

festgeschrieben – bis zum Ende der Legislaturperiode<br />

2016. Aus dem Oberbürgermeisterhaushalt.<br />

Danach will das Museum wieder auf<br />

eigenen Be<strong>in</strong>en stehen.<br />

E<strong>in</strong> Ziel ganz anderer Art hat das DialogMuseum<br />

bereits erreicht: Seit dem 1. Januar 2011 steht<br />

mit Matthias Schäfer als zweitem Geschäftsführer<br />

e<strong>in</strong> bl<strong>in</strong>der Mitarbeiter <strong>in</strong> der Verantwortung.<br />

Er war bisher schon für Ausstellung und Personalführung<br />

zuständig.<br />

Das Restaurant „Taste of Darkness“<br />

nimmt die Gäste mit auf e<strong>in</strong>e<br />

kul<strong>in</strong>arische Reise <strong>in</strong> völliger<br />

Dunkelheit.<br />

An neun Spieltischen haben Besucher jeden Alters im „Cas<strong>in</strong>o for Communication“<br />

nicht nur Spaß, sondern können ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />

erproben.<br />

Besucher 400.000 Euro (bis Dezember 2010)<br />

Umsatz 1.573.000 Euro (2009)<br />

Öffentliche Förderung 100.000 Euro (seit 2010)<br />

Anzahl der Mitarbeiter 51 (Dezember 2010), davon 60 % beh<strong>in</strong>dert oder<br />

benachteiligt, zzgl. 20 freiberufliche Mitarbeiter<br />

19

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!