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Integrationsbetriebe in Frankfurt am Main - Frankfurter ...

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(SGB II/§16e). E<strong>in</strong>e andere Quelle sehen Fachleute<br />

<strong>in</strong> der E<strong>in</strong>gliederungshilfe (SGB XII), die<br />

dann zu zahlen ist, wenn e<strong>in</strong> Betroffener e<strong>in</strong>e<br />

Förderung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Werkstatt für beh<strong>in</strong>derte<br />

Menschen beanspruchen kann, aber lieber woanders<br />

tätig ist. E<strong>in</strong>en Teil dieser Mittel kann er<br />

<strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz und auch Niedersachsen als<br />

„Persönliches Budget“ nehmen und sich d<strong>am</strong>it<br />

quasi e<strong>in</strong>en Job auf dem allgeme<strong>in</strong>en Arbeitsmarkt<br />

kaufen. Wer das Inklusions-Gebot der UN-<br />

Konvention zu den Rechten beh<strong>in</strong>derter<br />

Menschen ernst nimmt, kommt kaum darum<br />

herum, derartige Alternativen zu nutzen. Wie anders<br />

soll das Recht der Betroffenen, sich ihren<br />

Arbeitsort frei zu wählen, möglichst mitten im<br />

normalen Arbeitsleben, umgesetzt werden?<br />

An Betätigungsfeldern für <strong>Integrationsbetriebe</strong><br />

herrscht ke<strong>in</strong> Mangel. Standen <strong>in</strong> den Gründerjahren<br />

<strong>in</strong>dustrielle Serviceaufgaben im Vordergrund,<br />

so gibt es jetzt – siehe Grafik – e<strong>in</strong>en breit<br />

gefächerten Branchenmix. Sozial- und kommunalpolitisch<br />

<strong>in</strong>teressant und zukunftsträchtig<br />

s<strong>in</strong>d dabei nicht zuletzt Projekte zur Stabilisierung<br />

der Infrastruktur <strong>in</strong> benachteiligten Stadtteilen<br />

und ländlichen Regionen, z. B. durch<br />

Betrieb kle<strong>in</strong>er oder mobiler Supermärkte (rollende<br />

Dorfläden), Übernahme pflegeergänzender<br />

häuslicher Dienstleistungen, Pflege von<br />

Gärten und Wohnsiedlungen, Betrieb von Hotels,<br />

Cafeterias und Kant<strong>in</strong>en (Museen, Behörden<br />

etc.). Zunehmend entdecken große Träger von<br />

Sozial- und Gesundheitse<strong>in</strong>richtungen, dass es<br />

günstiger (und sozialer!) ist, Dienstleistungen<br />

nicht outzusourcen, sondern e<strong>in</strong>er dafür geschaffenen<br />

Integrationsabteilung oder Integrationsfirma<br />

zu übertragen. Sie bleiben d<strong>am</strong>it Herr<br />

des Geschehens und können gleichzeitig Stellen<br />

für ihre Klienten schaffen.<br />

Editorial<br />

Die meisten Integrationsprojekte s<strong>in</strong>d geme<strong>in</strong>nützig.<br />

Die dadurch möglichen Steuervorteile erhalten<br />

sie, wenn sie m<strong>in</strong>destens 40 Prozent der<br />

Stellen mit schwerbeh<strong>in</strong>derten Menschen besetzen.<br />

Voraussetzung für die Anerkennung der<br />

Förderungsfähigkeit durch die Integrationsämter<br />

ist e<strong>in</strong>e Quote von 20 Prozent.<br />

Durch die Länderprogr<strong>am</strong>me <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz<br />

und Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen konnten erfreulicherweise<br />

auch Unternehmen dazu gewonnen werden,<br />

<strong>in</strong>tern Ingegrationsabteilungen zu gründen.<br />

E<strong>in</strong> weiterer wichtiger Zuwachs f<strong>in</strong>det statt<br />

durch die Gründung von <strong>Integrationsbetriebe</strong>n<br />

durch Werkstätten für beh<strong>in</strong>derte Menschen, die<br />

sich d<strong>am</strong>it „zukunftsfester“ machen, weil sie den<br />

Betroffenen mehr Alternativen bieten können.<br />

Der Wirtschaftskrise 2009/10 haben die Firmen<br />

erstaunlich gut standgehalten, es gab nur ganz<br />

wenige Insolvenzen. Der Geschäftsführer der<br />

Bundesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Integrationsfirmen<br />

Anton Senner: „Die Betriebe s<strong>in</strong>d es seit ihrer<br />

Gründung gewohnt, hart an den wechselnden<br />

W<strong>in</strong>den des Marktes zu segeln. Da sie kle<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d,<br />

meist mehrere Geschäftsfelder haben, können<br />

sie sich relativ schnell auf neue Situationen e<strong>in</strong>stellen.“<br />

Die Bundesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Integrationsfirmen<br />

appelliert an Kommunen und Behörden,<br />

Vergaben so zu gestalten, dass soziale Unternehmen<br />

e<strong>in</strong>e Chance haben. Das neue Vergaberecht<br />

lässt dies ausdrücklich zu. Es gibt zu diesem<br />

Thema Arbeitshilfen des Städtetages, des Bundesarbeitsm<strong>in</strong>isteriums<br />

und der Europäischen<br />

Union<br />

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