MGH - FACEtten 2001 - Märkisches Gymnasium Hamm
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—————— Facette <strong>2001</strong> ————————————————————<br />
objektiv gegeben. Nicht alle SchülerInnen<br />
fühlen sich in einer Klasse<br />
gleichermaßen wohl, die negativen<br />
Seiten einer Gruppe werden gerne<br />
ignoriert, Harmonie manchmal herbei<br />
geredet. Das soziale Gefälle, die<br />
Rangordnung der einzelnen Schüler<br />
untereinander bildet sich zwar früh<br />
aus und verfestigt sich – sie ist aber<br />
nicht für alle Schüler und Schülerinnen<br />
vorteilhaft. „Stabile Beziehungen“<br />
sagen noch nichts aus über ihren Gütegrad:<br />
positiven Figuren, beliebten<br />
und guten Schülern stehen immer<br />
deren Pendant gegenüber. Die gute<br />
Beziehung des Klassenlehrers zur<br />
Klasse ist nicht immer auf jeden einzelnen<br />
Schüler gleich verteilt, nicht<br />
jede Schülerin kommt mit dem Klassenlehrer<br />
zurecht. Mit all diesem soll<br />
davor gewarnt werden, die Zugehörigkeit<br />
zu einer bestimmten Klasse in<br />
ihrem Wert überzubetonen. Manchmal<br />
oder häufiger kann es sogar sein,<br />
dass bestimmte Gruppenstrukturen,<br />
„gute Freunde“ das Lernen behindern,<br />
das eigene und / oder das der<br />
anderen. Noch einmal: gute Beziehungen<br />
untereinander sind nicht<br />
Zweck der Schule, sie müssen dem<br />
Ziel des Lernens zugeordnet, sogar<br />
untergeordnet werden.<br />
Lernbereitschaft sowie Lern- und<br />
Leistungsfähigkeit als Kriterium<br />
Bei einer Neuordnung der Klassen zu<br />
Beginn der Jahrgangsstufe 7 werden<br />
bestehende Strukturen und Rangordnungen<br />
aufgebrochen, neue werden<br />
aufgebaut; damit ist eine Veränderung<br />
der sozialen Wertigkeit des Einzelnen<br />
verbunden , was gerade zu<br />
Beginn der Pubertät eine große Herausforderung<br />
bedeutet. In der Pubertätsphase<br />
bekommen neue, besondere<br />
Bedingungen des Lernens und der<br />
Erprobung Gültigkeit. Es sind Aspekte,<br />
die diese Zeit beherrschen, aber<br />
nur von bestimmter Dauer sind. In<br />
dieser Zeit –so lehrt auch alle schulische<br />
Erfahrung- blicken Schülerinnen<br />
———— 10 ———<br />
und Schüler über den „Tellerrand“<br />
ihrer eigenen Klasse hinaus und<br />
knüpfen über die Klasse hinaus<br />
neue und wichtige Beziehungen,<br />
ganz abgesehen davon, dass Jugendliche<br />
in diesem Alter (noch)<br />
recht leicht und unbeschwert neue<br />
Kontakte knüpfen können.<br />
Für die Schule besteht die Möglichkeit,<br />
in dieser Zeit und auf vielen<br />
Sektoren steuernd einzugreifen.<br />
Die Schule kann mit Hilfe vor<br />
allem der Klassenlehrer und Klassenlehrerinnen<br />
einschätzen, wie<br />
Lernbereitschaft, Leistungsbereitschaft<br />
und –fähigkeit im Zusammenhang<br />
mit den jeweiligen sozialen<br />
Beziehungen bei den SchülerInnen<br />
ausgeprägt sind, so dass<br />
dann ausgewogene Klassen in all<br />
den für das Lernen wichtigen Kategorien<br />
gebildet werden können.<br />
Zusätzlich besteht die Möglichkeit,<br />
die WiederholerInnen einer Klasse<br />
mehr als bisher möglich nicht nur<br />
nummerisch, sondern auch nach<br />
den eben skizzierten inhaltlichen<br />
Gesichtspunkten zuzuordnen.<br />
Lernpädagogische Schwerpunkte<br />
in den Jahrgangsstufen 5/6;<br />
7/8 und 9/10<br />
Mit dem Ende der Jahrgangsstufe<br />
6 ist die Erprobungsstufe beendet,<br />
in der die Eignung für die Schulform<br />
erprobt werden soll; die nicht<br />
Geeigneten verlassen die Schule<br />
und die Klasse.<br />
Neben der Erprobungsstufe (Klassen<br />
5 und 6) besitzen die Klassen<br />
7 und 8 einen eigenen, spezifischen,<br />
entwicklungsbedingten<br />
lernpädagogischen Schwerpunkt,<br />
so wie soeben kurz mit dem Stichwort<br />
Pubertät angedeutet. Ebenso<br />
verhält es sich mit den Klassen 9<br />
und 10. Nach dem Erproben der<br />
richtigen Schulform und dem sich<br />
anschließenden Lernen in der Pubertätsphase<br />
kommt nach dieser<br />
Zeit das Lernen als Vorbereitung<br />
auf die Sekundarstufe II. In dieser