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Seite 4 RECHTS UND LINKS DER WESER<br />
Öffnungszeiten: 2012<br />
Die besondere<br />
Attraktion im<br />
Museumshafen;<br />
beeindruckend<br />
durch die<br />
faszinierende<br />
Vielfalt der<br />
Technik.<br />
Täglich vom20. 3. bis 4. 11.von 10.00 bis 17.30 Uhr<br />
Hans-Scharoun-Platz 1·27568 Bremerhaven<br />
Tel.: 0471/ 48207-0 ·Fax: 0471/ 4820755<br />
Technik Museum<br />
U-Boot Wilhelm Bauer<br />
komplett renoviert<br />
Ende Februar 1945 als U-2540<br />
in Dienst gestellt, gehörte das<br />
Boot weltweit zum Modernsten in<br />
Sachen U-Boot Bau. Der Veteran<br />
gehört zu den maritimen Schätzen<br />
und hat ein wechselvolles Leben<br />
hinter sich:<br />
Ende Februar 1945 als U-2540 in<br />
Dienst gestellt, kam es aber durch<br />
das Kriegsende nicht mehr zum Einsatz,<br />
sondern wurde am 04. Mai<br />
1945 von der Besatzung selbst versenkt.<br />
1957 hob die Hamburger Bergungsreederei<br />
Bugsier das Boot auf<br />
eigene Rechnung. 1958 übernahm<br />
die Bundesmarine das 76,7 Meter<br />
lange und 1621 ts verdrängende<br />
Boot und stellte es am 01.09 1960<br />
für das Schiffserprobungskommando<br />
in Kiel in Dienst.<br />
Am 15.03.1982 endgültig außer<br />
Dienst gestellt, wurde es über eine<br />
Privatinitiative von der „Vebeg“<br />
erworben, umgebaut und am<br />
28.04.1984 als Technikmuseum für<br />
die Besucher eröffnet.<br />
Um das einmalige technische Monument<br />
bis weit in dieses Jahrhundert<br />
hinein für die Öffentlichkeit<br />
zu erhalten, wurde das Boot für<br />
<strong>70</strong>0.000 Euro von 2010 bis 2012,<br />
jeweils in der Winterpause vom Bug<br />
bis zum Heck renoviert, sowie die<br />
Ausstellung im Torpedoraum komplett<br />
erneuert. Über eine neue leistungsfähige<br />
Beschallung werden<br />
mit Hintergrundgeräuschen im E- und<br />
Dieselmaschinenraum der Arbeitsalltag<br />
simuliert. Eindrucksvoll werden<br />
mit Wasserbombendetonationen<br />
und einem von Radio Bremen produzierten<br />
Angriffsablauf auf einen<br />
Tanker sowie dann von Zerstörern auf<br />
das Boot akustisch dargestellt.<br />
Ein neues Präzisionsmodell neben<br />
dem Sehrohr in der Zentrale des<br />
Bootes stellt das Innenleben des<br />
Turms dar, der aus Sicherheitsgründen<br />
von den Besuchern nicht betreten<br />
werden darf. Der historische Bestand<br />
des Bootes wurde durch die Renovierungsarbeiten<br />
nicht verändert. Ziel<br />
ist es, authentisch zu bleiben, aber<br />
durch Ergänzungen noch attraktiver<br />
zu werden.<br />
Das Technikmuseum U-Boot Wilhelm<br />
Bauer ist seit 1984 von mehr als 4,3<br />
Mill. Menschen besucht worden und<br />
gehört somit zu den meist besuchten<br />
aber auch preisgünstigsten deutschen<br />
Museen: Erwachsene zahlen<br />
nur 3 Euro, Kinder und Rentner 2<br />
Euro.<br />
Die Saison 2012 läuft bis einschließlich<br />
04. November 2012.<br />
Anzeigen-Sonderthema<br />
Ein neues Verfahren verkürzt die Sperrzeit<br />
Kreisstraße 51 wird mit Softbeton saniert – Luftblasen im Beton sind ideal für moorigen Untergrund<br />
SANDSTEDT. Mit einer neuen<br />
Variante im Straßenbau wird<br />
die Kreisstraße 51 Richtung<br />
Sandstedt saniert. Bei dem<br />
Verfahren wird Softbeton<br />
eingesetzt, der für weniger<br />
Gewicht und damit für mehr<br />
Langlebigkeit in dem moorigen<br />
Untergrund sorgen soll.<br />
Dr. Helge Beyer vom Ingenieurbüro<br />
für Verkehrswegebau<br />
aus Hannover erklärt<br />
das Verfahren.<br />
„Der Softbeton besteht<br />
aus Zementschlämme, etwas<br />
Mergel und einem Aufschäumer“,<br />
zählt er auf. So<br />
werden Luftblasen in dem<br />
Beton eingeschlossen, die<br />
für eine geringe Last sorgen.<br />
„650 Kilogramm pro Kubikmeter<br />
beträgt das Gewicht<br />
nach dem Trocknen“, beschreibt<br />
Dr. Beyer. Im Vergleich<br />
dazu wiegt ein Kubikmeter<br />
herkömmlicher Straßenunterbauten<br />
2400 Kilogramm.<br />
Ein Meter Straße versackt<br />
Das Gewicht war bisher immer<br />
das Problem auf der<br />
Kreisstraße bei Sandstedt.<br />
Im moorigen Untergrund<br />
sinkt die Straße immer weiter<br />
ein. Bei Reperaturmaßnahmen<br />
wurden neuen<br />
Asphaltschichten aufgetragen<br />
und somit das Gewicht<br />
wiederum erhöht. Mittler-<br />
Der Softbeton, hier ein Foto vom Straßenbau in Wiesmoor, wird wie das Fundament für einen<br />
Hausbau als Betonplatte gegossen. Darauf kommt anschließend die Asphaltschicht der Straße.<br />
weile reicht die Asphaltschicht<br />
der Kreisstraße 51<br />
über einen Meter in den Boden.<br />
„Die alte Klinkerstraße<br />
haben wir sogar in einer Tiefe<br />
von 1,8 Meter gefunden“,<br />
erklärt Andreas Frühauf vom<br />
Landkreis Cuxhaven.<br />
„Wir fräsen bis zu 90 Zentimeter<br />
der alten Asphaltdecke<br />
heraus“, erklärt Dr. Helge<br />
Beyer. Je nach Verwerfung<br />
der Straße nehmen sie mal<br />
mehr mal weniger weg und<br />
erhalten so einen ebenen<br />
Untergrund. Dann folgt eine<br />
60 Zentimeter dicke Schicht<br />
mit dem Softbeton. „Dadurch<br />
verringern wie die Setzung<br />
der Straße in dem<br />
Moor“, erklärt Beyer. „Sie<br />
wird zwar noch stattfinden,<br />
aber die Straße wird über eine<br />
wesentlich längere Zeit<br />
besser sein.“<br />
Auch Frost und Wasser<br />
kann dem Soft- oder<br />
Schaumbeton nur wenig anhaben.<br />
Die Luftblasen sind<br />
verschlossen und nehmen<br />
kein Wasser auf. „So kann er<br />
nicht kaputt frieren.“ Für das<br />
Verfahren gibt es in Deutschland<br />
zwar noch wenig Erfahrungswerte,<br />
aber in den Niederlanden<br />
und Polen wird<br />
der Softbeton schon lange<br />
bei guten Erfahrungswerten<br />
eingesetzt.<br />
In Deutschland zählt Dr.<br />
Helge Beyer eine Teststrecke<br />
von Volkswagen auf, deren<br />
Wartungswege mit Softbeton<br />
durch mooriges Gelände gebaut<br />
wurden. „Auch dort hat<br />
sich das Verfahren bewährt“,<br />
erklärt er.<br />
In Deutschland gibt es<br />
bisher nur zwei Straßenbaufirmen,<br />
die sich mit dem<br />
Verfahren auskennen. „Das<br />
Schwierige ist die Herstellung“,<br />
verdeutlicht Beyer.<br />
Direkt vor Ort wird die sehr<br />
flüssige Zement-Mergel-Mischung<br />
aufgeschäumt und<br />
verarbeitet. Dabei darf es<br />
nicht regnen. Anschließend<br />
werden eine Tragschicht,<br />
Binderschicht und Deckschicht<br />
aus Asphalt aufgetragen.<br />
Sanierung in Teilstücken<br />
„Wir arbeiten uns wöchentlich<br />
vorwärts“, erklärt Helge<br />
Beyer. Eine Woche Fräsarbeiten,<br />
eine Woche Schaumbeton,<br />
eine Woche Asphaltarbeiten.<br />
Dann geht es zum<br />
nächsten Teilstück weiter,<br />
bis nach drei bis fünf Monaten<br />
die komplette 3,4 Kilometer<br />
lange Strecke von der<br />
Autobahnabfahrt bis zum<br />
Ortseingang Sandstedt fertig<br />
ist. Mit dem Straßenbau wird<br />
auch ein langes Problem der<br />
Anlieger behoben. „Die Entwässerung<br />
der Straße endete<br />
oft auf den Grundstücken“,<br />
erklärt der Ingenieur. „Auch<br />
das wird durch die neue<br />
Straße verbessert werden“,<br />
kündigte er an. (jfw)<br />
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