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MISSIONSBLÄTTER - Abtei St. Otmarsberg Uznach

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sammen. Bis die Ersatzteile eintreffen, müssen<br />

wir mit einem kleinen Ersatzgenerator auskommen.<br />

Zwischendurch fiel auch die Wasserpumpe<br />

aus, weil der <strong>St</strong>rom nicht zur Verfügung stand.<br />

Daher beschlossen wir, einen Notfallgenerator<br />

und einen Wassertank zu kaufen, die uns helfen,<br />

Schülerinnen einträchtig beim Gottesdienst.<br />

Vor einiger Zeit hatte ich Gelegenheit, mit Imamu<br />

Milanzi, einem Scheich aus Magima, einem<br />

christlich-islamischen Dorf im Bereich der Pfarrei<br />

Peramiho, ein Gespräch zu führen. Er war<br />

mir zuvor bei einer islamischen Feier in der Provinzhauptstadt<br />

Songea als Jüngster unter den<br />

anwesenden Scheichs aufgefallen.<br />

Sicherheitshalber stellte ich sein Fahrrad in den<br />

Innenhof der <strong>Abtei</strong>, da es keine Abschliessungsvorrichtung<br />

hatte, wie es oft der Fall ist mit den<br />

Fahrrädern der Einheimischen – keine Beleuchtung,<br />

keine funktionstüchtigen Bremsen, kein<br />

Schutzblech oder sonst noch ein Defekt. Aus<br />

Angst vor Diebstahl bringen manche Gottesdienstbesucher<br />

ihre Fahrräder bis in die <strong>Abtei</strong>-<br />

Ein Scheich im Dorf Magima<br />

Imamu Milanzi<br />

in solchen Notsituationen über die Runden zu<br />

kommen. Es wird einige Monate dauern, bis diese<br />

Geräte installiert sind. Bis dahin müssen wir<br />

uns mit Provisorien begnügen.<br />

Br. Dr. Ansgar <strong>St</strong>üfe<br />

Peramiho/<strong>St</strong>.Ottilien<br />

kirche hinein, nicht gerade zur Freude der Geistlichkeit.<br />

Zu Beginn des Gesprächs trug er mir zwei Bitten<br />

vor: Hilfe für die Ausbildung eines Kindes<br />

von ihm, da er neben seinen vier oder fünf Kindern<br />

noch für drei oder vier jüngere Geschwister<br />

sorgen muss, sowie um die Bedachung eines «darasa»,<br />

eines Unterrichtsraumes für den Koranunterricht<br />

in Magima. Da ich alle Missionsgaben<br />

schon verteilt hatte, musste ich ihm einen<br />

abschlägigen Bescheid erteilen, den er aber<br />

ohne weiteres akzeptierte.<br />

Im Gespräch stellte ich ihm verschiedene Fragen,<br />

um einen besseren Einblick in das Leben einer<br />

moslemischen Dorfgemeinschaft und in ihr<br />

Verhältnis zum christlichen Teil der Dorfbewohner<br />

zu gewinnen.<br />

Wie er Scheich wurde, wollte ich wissen. Ich erfuhr,<br />

dass sein Onkel mütterlicherseits Scheich<br />

war. Dieser hatte seine Ausbildung in Kenia und<br />

auf der Insel Sansibar bekommen. Von ihm<br />

konnte er einiges lernen, dann aber auch von einem<br />

Scheich in Tunduru, im Gebiet zwischen<br />

den Missionsgebieten von Peramiho und der<br />

Zwillingsabtei Ndanda.<br />

Ehe und Mischehen<br />

Ob er verheiratet sei? Ja, er habe die Ehe geschlossen,<br />

wie es sich für einen Religionsvorsteher<br />

gezieme. Auf Nachfrage erfuhr ich, dass es<br />

auch bei den Islamiten wie bei uns Christen das<br />

Problem des Zusammenlebens ohne formellen<br />

Eheschluss gibt. Obwohl er als Moslem mehre-<br />

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