MISSIONSBLÄTTER - Abtei St. Otmarsberg Uznach

Im Krankenhaus von Peramiho begegne ich in
meiner Tätigkeit als Spitalseelsorger Menschen,
die selbst für hiesige Verhältnisse etwas aus dem
Rahmen fallen und exotisch wirken, etwa Leute
vom Stamm der Maasai oder der Mang’ati.
Im Frühjahr 2010 weilte für längere Zeit Manesi
in der Tb-Abteilung zur Behandlung. Sie gehört
zum Stamm der Mang’ati, einem Hirtenvolk,
ähnlich der Maasai. Ich war überrascht, zu erfahren,
dass sie selber das Vieh hütet, das sie von
ihrem Vater geerbt hat. Es fällt mir aber leichter,
mir diese zierliche junge Frau als Sekretärin,Verkäuferin
oder Lehrerin vorzustellen denn als
Hirtin im afrikanischen Busch. Ob es dort, wo sie
ihr Vieh hütet, auch Raubtiere gibt, fragte ich sie.
Gott redet mit seinen Kindern
ob gross oder klein
Ja, es gibt sie: Schakale, Hyänen, Löwen und Leoparden.
Ob sie eine Waffe bei sich trage. Nein.
Trotzdem scheint sie sich nicht zu fürchten, nicht
einmal vor den Löwen. Respekt hat sie allerdings
vor den Leoparden. Diese Raubkatzen liegen
auf den Bäumen, und mit einem Satz springen sie
ihrer Beute an die Gurgel. Sie sind so behende,
dass eine Waffe nichts nützen würde.
Als Hirtin im Busch hat Manesi keine Gelegenheit
gehabt, lesen und schreiben zu lernen. Aber
im Krankenhaus kann sie problemlos mit einem
modernen Gerät wie dem Mobiltelefon den
Kontakt mit ihrer Sippe pflegen. Von Christus
weiss sie so viel wie nichts. Deshalb gebe ich ihr
eine mit schönen Bildern illustrierte Kurzfassung
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