03.12.2012 Aufrufe

MISSIONSBLÄTTER - Abtei St. Otmarsberg Uznach

MISSIONSBLÄTTER - Abtei St. Otmarsberg Uznach

MISSIONSBLÄTTER - Abtei St. Otmarsberg Uznach

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Oblatinnen und Oblaten des heiligen Benedikt<br />

Was mit Oblaten gemeint ist, dürfte nicht allen<br />

bekannt sein. Aber manche haben vielleicht<br />

vom Dritten Orden oder den Terziaren der Kapuziner<br />

und Bettelorden gehört. Die Oblaten<br />

der Benediktiner sind etwas Ähnliches. Sie wurden<br />

von Papst Leo XIII. den Terziaren gleichgestellt.<br />

Auch die <strong>Abtei</strong> <strong>St</strong>.<strong>Otmarsberg</strong> kennt das<br />

Oblatentum.<br />

Name und Begriff<br />

Das Wort kommt vom Lateinischen und bedeutet<br />

entgegenbringen, darstellen, anbieten, darbringen;<br />

in der kirchlichen Sprache auch sich<br />

Gott als Opfer weihen. So werden Brot und Wein<br />

als Oblaten bezeichnet, die der Priester in der<br />

Eucharistie Gott darbringt. In der Heiligen<br />

Schrift wird von Menschen berichtet, die Gott<br />

dargebracht oder geweiht worden sind, z.B. von<br />

Samson (Ri 13,5) oder Samuel (1 Sam 1,28).<br />

Nach einer alten Überlieferung (sie kann geschichtlich<br />

nicht bewiesen werden) soll Maria als<br />

Kind im Tempel dargebracht worden sein. Daran<br />

erinnert das Fest Mariä Opferung. Hingegen lesen<br />

wir von Jesus im Lukasevangelium: «Sie<br />

brachten ihn nach Jerusalem, um ihn dem Herrn<br />

darzustellen» (2,22). Wir feiern dieses Ereignis<br />

am 2. Februar, am Fest der Darstellung des<br />

Herrn, auch Lichtmess genannt oder im Osten<br />

Begegnung des Herrn mit dem Volk Gottes. Diese<br />

Personen waren also Gott Dargestellte.<br />

Die Benediktiner unterscheiden drei Gruppen<br />

von Oblaten: die Weltoblaten, Gläubige, die in<br />

der Welt aus dem Geist des hl. Benedikt ihren<br />

Alltag gestalten; die Klaustral- oder Hausoblaten,<br />

die im Kloster unter dem Abt leben, ohne jedoch<br />

Gelübde abzulegen; schliesslich die Regularoblaten,<br />

die sich in einer Gemeinschaft nach<br />

der Regel des hl. Benedikt zusammengeschlossen<br />

haben, z.B. die Liobaschwestern.<br />

Hier soll nun von den Weltoblaten die Rede<br />

sein. Es sind Männer und Frauen, die ein inten-<br />

siveres geistliches Leben führen möchten und je<br />

nach Möglichkeit ihre Dienste dem Kloster zur<br />

Verfügung stellen. Nach einem Jahr Noviziat unter<br />

der Leitung des Oblatenpaters werden sie<br />

zur Oblation zugelassen, d.h. sie legen die Profess<br />

ab, die jedoch jederzeit vom Pater oder von<br />

ihnen selbst gelöst werden kann. Denn sie ist weder<br />

ein Gelübde noch eine lebenslängliche Verpflichtung,<br />

sondern ein wohl überlegter Vorsatz,<br />

den man vor Gott öffentlich zum Ausdruck<br />

bringt.<br />

Maurus zieht Placidus aus dem Wasser.<br />

23

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!