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Oper von Giuseppe Verdi - Opera Viva.

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«Oberto, conte di San Bonifacio» wurde im Jahre 1839 an der Scala in<br />

Mailand uraufgeführt. Der Erfolg war immerhin gross genug, dass der Verleger<br />

Giovanni Riccordi das Eigentumsrecht erwarb. Zu einem Fiasko führte<br />

das nächste Bühnenwerk «Un giorno di regno», eine <strong>Oper</strong>a buffa. Diese war<br />

in tiefer Lebenskrise entstanden, weil <strong>Verdi</strong> innerhalb zweier Jahre seine Frau<br />

Margherita und beide Kinder durch Krankheit verloren hatte. Tief deprimiert<br />

beschloss er, das Komponieren aufzugeben. Es mag auch sein, dass dieses<br />

Trauma seine harschen Charakterzüge verstärkte.<br />

Erst 18 Monate später liess sich <strong>Verdi</strong> vom Impressario und Leiter des Teatro<br />

alla Scala in Mailand, Bartolomé Merelli, der nach wie vor <strong>von</strong> <strong>Verdi</strong>s Fähigkeiten<br />

überzeugt war und an ihm festhielt, ein Libretto aufdrängen. <strong>Verdi</strong>,<br />

obwohl voller Abneigung gegen eine neue <strong>Oper</strong>narbeit, nahm das Libretto<br />

mit nach Hause. Dieses sollte ihn bald vollkommen in seinen Bann ziehen:<br />

«Nabucco» <strong>von</strong> Temistocle Solera.<br />

Mit der <strong>Oper</strong> «Nabucco», an dessen Premiere die spätere Lebensgefährtin<br />

Giuseppina Strepponi als Abigaille beteiligt war, setzte sich <strong>Verdi</strong> hinsichtlich<br />

Form und Stil deutlich <strong>von</strong> seinen Vorgängern ab.<br />

Nach dem Triumph <strong>von</strong> «Nabucco», der <strong>Verdi</strong>s Namen über Italien hinaus<br />

bekannt gemacht hat, gelang mit der vierten <strong>Oper</strong> für die Mailänder Scala «I<br />

Lombardi» eine Wiederholung des Erfolgs. Von Aufträgen überhäuft, folgte nun<br />

eine Zeit anstrengendster Produktion, mit der <strong>Verdi</strong> seinen Ein� uss ausdehnte.<br />

Im Sommer 1846 verhandelte <strong>Giuseppe</strong> <strong>Verdi</strong> mit dem Impressario Alessandro<br />

Lanari des Florentiner Teatro La Pergola über die Komposition seiner<br />

zehnten <strong>Oper</strong>. <strong>Verdi</strong> zog drei Stoffe in Erwägung: Shakespeares «Macbeth»,<br />

Schillers «Die Räuber» und Grillparzers «Die Ahnfrau».<br />

Dass die Wahl auf Macbeth � el, hatte nicht zuletzt mit der Besetzung zu<br />

tun. Als Darsteller des Titelpaares standen der Bariton Felici Varesi und die<br />

Sopranistin Sophie Loewe, welche allerdings durch Marianna Barbieri-Ninni<br />

ersetzt werden musste.<br />

Für Florenz war <strong>Verdi</strong> auf der Suche nach einer <strong>Oper</strong> im «Phantastischen<br />

Genre». So schrieb er in einem Brief an Lanari: «Das Sujet der <strong>Oper</strong> ist<br />

weder politisch noch religiös, es ist phantastisch.»<br />

<strong>Verdi</strong> war sich bewusst, dass er mit der Wahl <strong>von</strong> Shakespeare, ein für Italien<br />

damals so gut wie unbekanntes Drama, ein grosses Risiko einging. Der<br />

Verzicht auf die Liebesgeschichte und somit auf die tragende Tenorrolle, die<br />

Düsternis der Handlung, die der Nachtseite der Natur sowie den Abgründen<br />

der menschlichen Seele zugewandt ist, war gewagt.<br />

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