Oper von Giuseppe Verdi - Opera Viva.
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Alpträumen, die sie nach Duncans Tod jede Nacht einholen: Manisch versucht<br />
sie, sich das Blut <strong>von</strong> den Händen abzuwischen.<br />
DIE HEXEN<br />
Es gibt drei Hauptrollen in «Macbeth»: Lady Macbeth, Macbeth und die<br />
Hexen. Letztere bringen das Drama überhaupt ins Rollen. Sie brauen einen<br />
Zaubertrank aus Vipernzungen, Affenblut und Tatarenlippen und geben da<strong>von</strong><br />
Macbeth zu trinken. Zwar geben sie sich als neutrale Seherinnen aus, aber<br />
im Grunde sind sie grausam, durchtrieben und freuen sich, Menschen ins<br />
Unglück zu stürzen.<br />
Wir haben ein Hexenbild aus Märchen, das wohl wenig mit Shakespeares<br />
Vorstellung <strong>von</strong> Hexen zu tun hat. Die meisten Zeitgenossen Shakespeares<br />
glaubten im 17. Jahrhundert noch an Hexen und deren Ein� uss auf das<br />
Schicksal des Menschen. «Ich würde Euch Weiber nennen, wär nicht dieser<br />
scheussliche Bart», sagt Banco am Anfang. Bärte brauchen sich meine Hexen<br />
zwar nicht wachsen lassen, aber ungeheuerliche, angstein� össende Wesen<br />
sollen sie durchaus sein.<br />
DAS RESTLICHE PERSONAL<br />
Die weiteren wichtigen Figuren in dieser <strong>Oper</strong> sind an einer Hand abzuzählen:<br />
– Banco, mit dem Macbeth erfolgreich gegen fremde Heere auszog, rechtschaffen<br />
und prinzipientreu. Historisch gesehen allerdings war Banco ein<br />
Mittäter an Duncans Mord. Dies konnte Shakespeare jedoch nicht schreiben,<br />
da König James I., der Regent zu Zeiten Shakespeares, ein Nachkomme<br />
Bancos war. Es wird im Stück sogar mehrfach darauf hingewiesen,<br />
dass die Nachkommen Bancos Könige sein sollen– eine Gefälligkeitsgeste<br />
Shakespeares? Als Adliger ist Banco auf derselben Rangstufe wie Macbeth<br />
und somit Thronrivale. Er muss wohl ahnen, dass Macbeth der Mörder<br />
<strong>von</strong> Duncan ist, rührt jedoch keine Hand, um den Mord aufzuklären.<br />
Eine Prophezeiung der Hexen besagt, dass Banco der Vater <strong>von</strong> Königen<br />
sein wird. Deshalb lässt Macbeth ihn umbringen. Dem Sohn Fleance hingegen<br />
gelingt die Flucht.<br />
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