Oper von Giuseppe Verdi - Opera Viva.
Oper von Giuseppe Verdi - Opera Viva.
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Auf der Grundlage <strong>von</strong> Rusconis Übersetzung aus dem Englischen schrieb<br />
<strong>Verdi</strong> nicht nur ein Szenarium, sondern einen vollständigen Prosaentwurf.<br />
Er übergab diesen seinem Librettisten Francesco Maria Piave mit dem<br />
Kommentar: «Diese Tragödie ist eine der grossartigsten menschlichen Schöpfungen.<br />
Wenn wir schon keine grosse Sache daraus machen können, lass uns<br />
wenigstens versuchen, eine Sache jenseits des Gewöhnlichen zu machen. Der<br />
Entwurf ist unmissverständlich formuliert: ohne Konvention, ohne Umstände<br />
und kurz. Ich lege dir die Verse ans Herz: Auch sie müssen kurz sein; je<br />
kürzer sie sind, desto mehr Wirkung wirst du erzielen. Für die Verse denke<br />
stets daran, dass es dort kein über� üssiges Wort geben darf. Alles muss<br />
etwas ausdrücken, und man muss sich einer erhabenen Sprache be� eissigen,<br />
mit Ausnahme der Hexenchöre; jene müssen ordinär, aber doch extravagant<br />
und originell sein.»<br />
<strong>Verdi</strong> war mit dem Libretto Piaves nicht zufrieden und bat seinen Freund und<br />
Schiller-Übersetzer Andrea Maffei um Mitarbeit, vor allem für den dritten und<br />
vierten Akt. Schliesslich erschien das Libretto ohne Nennung eines Verfassers.<br />
Im Frühjahr 1847 begann <strong>Verdi</strong> selber mit der sorgfältigen Einstudierung,<br />
sowohl in musikalischer wie auch in szenischer Hinsicht. Die Premiere fand<br />
am 14.März in Florenz statt.<br />
<strong>Verdi</strong> widmete seine <strong>Oper</strong> «Macbeth», welche er höher einstuft als alle seine<br />
bisherigen <strong>Oper</strong>n, seinem langjährigen Gönner Antonio Barezzi, dem Vater<br />
seiner längst verstorbenen Gattin Margherita.<br />
Im Jahre 1864 arbeitete <strong>Verdi</strong> erneut an «Macbeth», welche in Paris aufgeführt<br />
werden sollte. In der Nachkomposition entstand das für Paris obligatorische<br />
Ballett sowie ein Schlusschor. <strong>Verdi</strong> überarbeitete sein Werk und<br />
ersetzte einige Nummern, so entstand der Chor der schottischen Flüchtlinge<br />
«Patria opressa» zu Beginn des vierten Aktes, der wohl zu den eindrücklichsten<br />
Chorsätzen <strong>Verdi</strong>s gehört.<br />
Einen weiteren Höhepunkt erreichte <strong>Verdi</strong> mit seiner Trias, die bis heute zur<br />
ständigen Stütze des internationalen Repertoires zählt: «Rigoletto» 1851, «Il<br />
trovatore» 1853 und «La Traviata» 1853.<br />
Es folgten weitere grossartige Werke wie «I Vespri Siciliani» 1855, «Simone<br />
Boccanegra» 1857, «Un ballo in maschera» 1859, «La forza del destino»<br />
1862, «Don Carlos» 1867, um nur einige zu nennen. In diesen <strong>Oper</strong>n zeigen<br />
sich die meisterhafte Melodieführung, die neu gewonnene Freiheit bei<br />
Rezitativen und Arien, die stärkere Betonung der Rolle des Orchesters, sowie<br />
auch die musikalischen Gestaltung der Charaktere.<br />
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