Bestandserhebung zum - Landratsamt Freising
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Amt für Jugend und Familie <strong>Freising</strong>, KoKi – Netzwerk frühe Kindheit<br />
Bei den 25-29-Jährigen sind die Frauen ohne Schulabschluss die einzigen, die mit einem Prozentsatz<br />
von 0,56 % bereits drei Kinder haben (Stat. Bundesamt 2008).<br />
Soziale Situation:<br />
In den ersten Lebensjahren eines Kindes wird ein erhebliches Maß an Autonomieeinschränkung<br />
von Eltern gefordert. „Minderjährige Mütter sind in noch stärkerem Maße als andere<br />
zwischen eigenen Bedürfnissen und denen des Kindes hin und her gerissen. Jugendliche<br />
Mütter sind im Umgang mit ihrem Kind häufig wenig feinfühlig. Im Unterschied zu älteren<br />
Müttern sind sie emotional weniger beteiligt, verschaffen dem Kind weniger Anregung und<br />
schwanken in der Interaktion zwischen unterstimulierendem und überstimulierendem Verhalten.<br />
Die Kinder minderjähriger Mütter unterliegen einem erhöhten Risiko misshandelt und<br />
vernachlässigt zu werden, weil diese Mütter in vielfältiger Weise überfordert sind: Enttäuscht<br />
vom Kindesvater, konfrontiert mit der großen alltäglichen Beanspruchung durch den Säugling,<br />
hin und her gerissen zwischen entwicklungstypischen Autonomiebestrebungen und Abgrenzungswünschen<br />
und der realen Angewiesenheit auf die eigenen Eltern oder professionelle<br />
Hilfen usw.“ (Winkelmann, 2005).<br />
Landkreis <strong>Freising</strong>:<br />
Im Landkreis <strong>Freising</strong> gab es im Jahr 2010 zwei Mütter unter 18 Jahren. Über die Anzahl der<br />
Mütter zwischen 18 bis 25 Jahren können für den Landkreis keine gemeindespezifischen Aussagen<br />
gemacht werden, da die statistische Erfassung – <strong>zum</strong>indest im Moment - noch nicht<br />
möglich ist.<br />
(Man kann davon ausgehen, dass die Anzahl im bundesweiten Vergleich eher niedriger ist<br />
und eine Häufung in den Gemeinden zu finden ist, die auch ein höheres Armutsrisiko aufweisen.)<br />
In der Beratungsstelle Donum Vitae betrug im Jahr 2010 der Anteil der 14-15-Jährigen an<br />
allen Hilfesuchenden in der Schwangerenkonfliktberatung (insgesamt: 187 Personen) 2 %,<br />
derjenige der 16-17-Jährigen 3 % und derjenigen der 18-25-Jährigen 26 % (Donum Vitae: S.<br />
17). Insgesamt ist dies eine Zahl von ca. 58 Müttern / Vätern, die sich an die Beratungsstelle<br />
wandten, um die Frage, die Schwangerschaft zu beenden, abzuklären. Am häufigsten wurde<br />
als Grund, einen Abbruch zu erwägen „Angst vor der Verantwortung / Zukunftsangst“ und<br />
„psychische / physische Überforderung“ genannt (Donum Vitae: S. 19).<br />
Schlussfolgerungen:<br />
� Frauen ohne Schulabschluss haben die höheren Geburtenquoten in den Altersgruppen<br />
von 16-29 Jahren und bekommen auch früher weitere Kinder, allerdings eine geringere<br />
Anzahl im Vergleich zur Gleichaltrigengruppe.<br />
� Für junge Mütter ergibt sich in der Regel eine hohe Belastungssituation durch konkurrierende<br />
Anforderungen der eigenen Entwicklungsaufgaben und den Bedürfnissen des<br />
Kindes.<br />
� In <strong>Freising</strong> nahmen im Jahr 2010 58 Mütter / Väter die Schwangerenkonfliktberatung<br />
an.<br />
� Die häufigsten Gründe einen Schwangerschaftsabbruch in Erwägung zu ziehen, waren<br />
„Angst vor der Verantwortung / Zukunftsangst“ und „psychische / physische Überforderung.<br />
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