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Deutschland (STIKO) auch heutzutagenoch die gut verträgliche Impfung gegendiese heimtückische Viruserkrankung,denn mit dem hochansteckenden Erregerkönnen sich Reisende, die ein Landbesuchen, in dem Kinderlähmung nochheute auftritt (z. B. einige afrikanischeStaaten oder Indien), immer noch infizieren.Erneute LähmungserscheinungenFür die damals Erkrankten stellt heutedas Post-Polio-Syndrom die größteBelastung dar. Auch Jahrzehnte nachder Erkrankung können die Betroffenennämlich erneut mit den schlimmenSymptomen, die die Kinderlähmungmit sich bringt, konfrontiert werden.Und diese Krankheitsanzeichen kommenschleichend: überhöhte Müdigkeit,die oft nicht mit körperlichenAnstrengungen zu erklären ist, Verlustvon Kraft und Ausdauer. Schluck- undAtembeschwerden, Kälteintoleranz,Muskelschwund und Muskelschmerzenmachen sich immer mehr auf unerträglicheWeise bemerkbar. Das führt soweit, dass die Patienten früher oderspäter auf den Rollstuhl angewiesensind. „Als Kinderlähmungserkranktermuss man ein Leben lang die Muskelnschonen und die Kräfte einteilen“, erklärtMichael Markworth, Facharzt fürOrthopädie und ärztlicher Betreuer derPolio-Selbsthilfegruppe Ostwestfalen-Lippe, in einem Fernsehinterview. Nochvor Jahren wurden viele Patienten vonihren behandelnden Ärzten vertröstet:„Das eine Bein ist durch die Kinderlähmungschon immer schwach, dassdas andere jetzt weh tut, ist einfacheine Überlastung“, erzählt OrthopädeMarkworth. Doch er weiß, dass das sonicht stimmt und erläutert: „Es ist einneuer muskulärer Prozess, die Kettezwischen Nerv und Muskulatur ist überfordertund geht zugrunde.“ Das führtzu neuen Lähmungen an Extremitäten,die vorher nicht betroffen waren. DieBetroffenen leiden jedoch nicht untereiner neuen Infektion, das Post-Polio-Syndrom ist nicht ansteckend, wie esdie Viruserkrankung Poliomyelitis ist.Der Mediziner weist darauf hin, dassFoto: Peter Atkins – Fotolia.comehemals Polio-Erkrankte ihren Arzt sofortinformieren sollten, wenn sie neue,ungewohnte Erschöpfungszustände,Schmerzen oder Lähmungserscheinungenbemerken, damit sie in einerspeziellen Einrichtung, die auf dasPost-Polio-Syndrom spezialisiert ist,schnellstmöglich Hilfe erhalten.Therapien können nur lindernAuf der Grundlage einer amerikanischenUntersuchung und entsprechendenHochrechnungen wird geschätzt,dass in Deutschland zwischen 50.000und 70.000 ehemalige Polio-Patientenunter den Spätfolgen der Krankheit leidenkönnten. Am häufigsten wird überSchmerzen, Müdigkeit und Schwächeberichtet. Aber auch Muskelkrämpfeund -zuckungen, sensorische Verlustewie etwa der Verlust der Schmerzempfindungoder des Tastsinns sowieSchlafstörungen werden von den Betroffenenwahrgenommen.Das Post-Polio-Syndrom ist nicht heilbar.Umso wichtiger ist es, den neuenZustand in der gesamten Lebensweisezu berücksichtigen. Betroffene müssenzwingend auf ihren Körper „hören“ undÜberlastungs- und Schmerzsignale alserste Warnzeichen beachten. Aktivitäten,Anstrengung sowie physischeund psychische Belastungen solltenmöglichst zurückgeschraubt werden.Ebenso ist auf normales Körpergewichtzu achten, der Alkoholkonsum solltesehr eingeschränkt und auf Rauchenkomplett verzichtet werden. Familienangehörigeund Personen im Umfeldsollten über die Beeinträchtigungendurch das Post-Polio-Syndrom informiertsein.Das Voranschreiten der Erkrankungkann bis zu 17 % jährlich betragen.Hilfreich bei der Behandlung des Post-Polio-Syndroms ist eine schonendePhysiotherapie. Damit sollen die Folgender Erkrankung und die Auswirkung derMuskelschwäche so gering wie möglichgehalten werden, um den Patienten diegrößtmögliche Selbstständigkeit undLebensqualität zu ermöglichen. Bei derBehandlung wird überbeanspruchteMuskulatur gepflegt und wenig beanspruchteMuskeln werden aktiviert.Weitere Informationen zur Krankheitund zu Therapiemaßnahmen findenSie auf der Homepage der DeutschenGesellschaft für Muskelkranke unterwww.dgm.org, bei POLIO Selbsthilfee. V. unter www.polio-selbsthilfe.netoder beim Bundesverband Polio e. V.unter www.polio.shHilfreich bei der Behandlungdes Post-Polio-Syndroms ist eineschonende Physiotherapie13

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