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Erika Bhanji, 72 Jahre<br />
vorgeschlagen und vorgestellt von Roswitha Nierkens, Soest<br />
Lippestraße 9, 59494 Soest<br />
www.tansania-kagera.org<br />
erikabhanji@t-online.de<br />
Es gibt viel zu tun für Erika Bhanji! Sie sagt über sich selbst:<br />
Meine Liebe zu Afrika<br />
entdeckte ich in den<br />
Jahren 1964 bis 1974<br />
während meines<br />
Aufenthalts in Tansania.<br />
Damals arbeitete ich<br />
als Krankenschwester<br />
und Hebamme an verschiedenen Stationen<br />
in der Nähe des Viktoriasees.<br />
1994 bin ich, nachdem ich zuletzt als Krankenschwester<br />
im Marienkrankenhaus Soest gearbeitet<br />
hatte, in den Ruhestand gegangen.<br />
Gleich 1995 ging meine erste Reise wieder<br />
nach Tansania.<br />
Ich lebte 3 Monate in Dar es Salam. Im örtlichen<br />
Krankenhaus gab es eine Menge zu tun.<br />
In Deutschland ausgemusterte Krankenhausbetten,<br />
Nachttischchen, Kurvenwagen und<br />
vieles mehr wurden dann nach Afrika verschifft<br />
und leisteten dort noch viele Jahre ihren<br />
Dienst. Ich habe dabei geholfen die Organisation<br />
im Krankenhaus zu verbessern.<br />
Seit dieser Zeit verbringe ich jedes Jahr 3 Monate<br />
in dem ostafrikanischen Land. Dort versuche<br />
ich, mit kleinen und großen Projekten<br />
die Situation der Menschen zu verbessern. Die<br />
Kinder und Heranwachsenden liegen mir besonders<br />
am Herzen. In erster Linie gilt es, ihre<br />
Ernährung zu sichern, und im zweiten Schritt<br />
dafür zu sorgen, dass sie eine gute Ausbildung<br />
erhalten, damit sie selbst langfristig ihre Situation<br />
verbessern können. Schon früh wurde<br />
mir klar: Dieses Ziel erreiche ich nur über<br />
die Mütter und Frauen.<br />
Wichtig ist mir immer die <strong>For</strong>tbildung der Menschen.<br />
So wurden Seminare zum Thema Hygiene<br />
durchgeführt. Als wir die Ziegen anschafften,<br />
haben alle neuen Besitzer einen<br />
Lehrgang in der Haltung und Zucht von Ziegen<br />
absolviert. Damit ist gewährleistet, dass mit<br />
den Tieren sorgsam umgegangen wird.<br />
Dank der Hilfs- und Spendenbereitschaft vieler<br />
Menschen in meinem Umfeld konnten tolle<br />
Projekte umgesetzt werden. Container wurden<br />
gepackt und nach Afrika geschickt. Nähmaschinen,<br />
Schulranzen, Solaröfen zum Kochen<br />
gingen auf Reisen. Ziegen wurden angeschafft,<br />
ein Garten Eden gepflanzt, in dem die<br />
Dorfbewohner ihre Heilkräuter selbst anbauen<br />
können.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt meiner Tätigkeit ist<br />
die Ausbildung. Zur Wahl stehen für Mädchen<br />
und Jungen Ausbildungsberufe wie Schreiner,<br />
Elektriker, Auto- oder Fahrradmechaniker und<br />
Hauswirtschaft. Alle Ausbildungen finden in<br />
einem Internat statt. In weiteren Schulen werden<br />
150 Lehrlinge ausgebildet, die ein stattliches<br />
Examen in der englischen Sprache ablegen.<br />
Wenn ich heute auf die vielen Jahre meiner<br />
Arbeit in Tansania zurückblicke, empfinde ich<br />
Freude und Dankbarkeit. Die Situation der<br />
Menschen in den Dörfern hat sich tatsächlich<br />
wesentlich verbessert. Aber es gilt auch:<br />
Immer noch gibt es eine Menge zu tun, damit<br />
die Menschen nachhaltig, eigenverantwortlich<br />
und in Würde ihr Leben sichern<br />
und gestalten können.<br />
Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit.<br />
Ihre Erika Bhanji<br />
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<strong>For</strong> <strong>Elle</strong> Von Frauen für Frauen und Männer. Zeitung für den Kreis Soest ' <strong>Ausgabe</strong> 6 ' 2. Halbjahr 2008