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Sr. Letarda<br />
Wickede (Ruhr)<br />
• Gründerin und ehemalige Leiterin der<br />
„Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs“<br />
Auszeichnung<br />
• 2007 Ehrenmedaille der Gemeinde Wickede (Ruhr)<br />
Seit mehr als 20 Jahren widmet sich Sr. Letarda mit großem<br />
Engagement der Betreuung und der Seelsorge krebskranker Patienten.<br />
Selbst vom Krebs betroffen, wurde ihr der Mangel an Informationen<br />
und kompetenter Betreuung in einer so schwierigen Situation<br />
schmerzhaft bewusst. Aufgrund dieser Erfahrung entschloss sie<br />
sich, im Bereich Seelsorge aktiv zu werden, um Betroffene nicht<br />
allein mit einer so schwerwiegenden Krankheit zu lassen.<br />
Ihren neuen Tätigkeitsbereich fand sie in der gynäkologischen Station<br />
des Marienkrankenhauses Wimbern. Dort kümmerte sie sich<br />
therapiebegleitend um die Patienten und um ihre oft mit der Situation<br />
überforderten Familien. Ihre eigenen Erfahrungen waren dabei<br />
hilfreich, um gezielt auf die Ängste und Sorgen der Betroffenen eingehen<br />
zu können. Ebenso bildete sie sich durch <strong>For</strong>tbildungsmaßnahmen<br />
und Diskussionen mit Ärzten und Patienten fachlich weiter,<br />
um Beratung auf hohem Niveau anbieten zu können.<br />
1990 gelang es Sr. Letarda, die Selbsthilfegruppe „Frauen nach<br />
Krebs“ ins Leben zu rufen. Gemäß dem Leitsatz „Betroffene helfen<br />
Betroffenen“, schuf sie damit eine wichtige neue Anlaufstelle für<br />
Erkrankte. Mittels der Unterstützung durch diese Gruppe konnte<br />
den betroffenen Frauen auch über die stationäre Therapie hinaus<br />
der nötige Rückhalt und die Möglichkeit zum Austausch für den<br />
Umgang mit ihrer Krankheit gegeben werden.<br />
Unter der kompetenten Führung von Sr. Letarda konnte sich in den<br />
folgenden Jahren eine aktive Gruppe bilden, die sich zwei mal im<br />
Monat trifft und derzeit mehr als 80 Mitglieder hat. Ihre Energie für<br />
die Betreuung der Kranken am Krankenbett und die organisatorischen<br />
Leistungen innerhalb der Selbsthilfegruppe bezieht Sr. Letarda<br />
aus den Erfahrungen mit ihrer eigenen Krankheit und ihrem<br />
Glauben.<br />
Das Engagement der motivierten Gruppenleiterin beschränkte sich<br />
nicht auf die reine Krankenbetreuung. Durch den Anschluss an den<br />
gesamtdeutschen Verband „Frauenselbsthilfe nach Krebs“ konnte<br />
ein fortwährender Informationsfluss über die neuesten wissenschaftlichen<br />
Erkenntnisse gewährleistet werden. Durch Aktionen<br />
auf dem Bauern- oder Weihnachtsmarkt am Marienkrankenhaus<br />
Wimbern wurde der Bekanntheitsgrad und die Möglichkeiten der<br />
Gruppe verbessert. Obwohl sie 2005 die Leitung der Gruppe abgegeben<br />
hat, steht Sr. Letarda bis heute den betroffenen Frauen mit<br />
Rat und Tat zu Seite.<br />
16<br />
Sr. Letarda<br />
geb. Elisabeth Terhar,<br />
wurde 1935 in Rheine als eines<br />
von 11 Geschwistern geboren.<br />
Schon früh erwachte in ihr der<br />
Wunsch, der Kirche beizutreten<br />
und sich den Menschen zu widmen.<br />
Während sie arbeitete, um ihre<br />
Familie zu unterstützen, engagierte<br />
sie sich in der Pfarrjugend<br />
und erhielt durch die gewonnenen<br />
Kontakte die Möglichkeit zur Ausbildung<br />
in der Küche eines<br />
Schweizer Altenheimes.<br />
In dieser Stellung lernte sie auch<br />
ihr zukünftiges Ordenshaus der<br />
Styler Missionsschwestern kennen.<br />
Dieser Orden engagiert sich<br />
weltweit für den Beistand hilfsbedürftiger<br />
Menschen, was ihren<br />
Ambitionen sehr entgegen kam.<br />
Im Alter von 24 Jahren entschloss<br />
sie sich, dem Orden beizutreten.<br />
Sr. Letarda arbeitete in den kommenden<br />
Jahren als Leiterin der<br />
Lehrküche in Rhede, im Wimberner<br />
Ordenshaus und in Rom als<br />
Küchenleiterin des Generalat der<br />
Styler Missionsschwestern.<br />
Die Diagnose Krebs beendete<br />
ihren bisherigen Weg und stelle<br />
sie vor völlig neue Herausforderungen.<br />
Selbst betroffen, wurde ihr klar,<br />
wie notwendig Unterstützung für<br />
betroffene Frauen ist und sie<br />
nahm sich dieser Aufgabe mit<br />
Unterstützung des Ordens an.<br />
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<strong>For</strong> <strong>Elle</strong> Von Frauen für Frauen und Männer. Zeitung für den Kreis Soest ' <strong>Ausgabe</strong> 6 ' 2. Halbjahr 2008