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kostenlos<br />
Von Frauen für Frauen und Männer<br />
Zeitung für den Kreis Soest<br />
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<strong>Ausgabe</strong> 6 ' 2. Halbjahr 2008<br />
Die Zeitung <strong>For</strong> <strong>Elle</strong> wird von der<br />
Arbeitsgemeinschaft der kommunalen<br />
Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Soest<br />
<strong>For</strong> <strong>Elle</strong><br />
herausgegeben und erscheint in<br />
regelmäßigen Abständen.<br />
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(Objektkunst – „Lebenslauf“ Hildegard Lehmann)<br />
Inhalt Seite<br />
Lebenslauf<br />
Die Politeia<br />
POLITEIA<br />
Frauenportraits<br />
Gleichstellungsstellen<br />
im Kreis Soest:<br />
Gemeinde Anröchte<br />
Antje Degener<br />
Gemeinde Bad Sassendorf<br />
Elke Kersting<br />
Stadt Erwitte<br />
Ursula Vedder<br />
Stadt Geseke<br />
Birgit Dobbels<br />
Gemeinde Lippetal<br />
Beate Hoffmann<br />
Stadt Lippstadt<br />
Daniela Franken<br />
Marina Vogel<br />
Gemeinde Möhnesee<br />
Jutta Hölscher<br />
Stadt Rüthen<br />
Marianne Küke<br />
Stadt Soest<br />
Uta von Wecus-Ballhausen<br />
Stadt Warstein<br />
Ursula Müller<br />
Gemeinde <strong>Welver</strong><br />
Monika Juergens<br />
Stadt Werl<br />
Iris Bogdahn<br />
Gemeinde Wickede<br />
Elvira Biekmann<br />
Kreis Soest<br />
Petra Nagel<br />
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<strong>For</strong> <strong>Elle</strong> Von Frauen für Frauen und Männer. Zeitung für den Kreis Soest ' <strong>Ausgabe</strong> 6 ' 2. Halbjahr 2008
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Wir „laufen“<br />
unser Leben lang.<br />
Wir erlaufen<br />
unser Leben<br />
in Schuhen<br />
und so bezeugen<br />
unsere Schuhe<br />
diese Lebenswege.<br />
Sie sind<br />
Zeitzeugen<br />
unseres Lebens:<br />
Babysocken,<br />
hohe Schuhe der Wachstumsphase,<br />
Hoch-Zeit Schuhe,<br />
das volle Leben<br />
in breitgetretenen Schuhen,<br />
Verformungen ....<br />
So laufen unsere Schuhe<br />
mit uns<br />
durch unser Leben:<br />
Lebenslauf<br />
Hildegard Lehmann<br />
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<strong>For</strong> <strong>Elle</strong> Von Frauen für Frauen und Männer. Zeitung für den Kreis Soest ' <strong>Ausgabe</strong> 6 ' 2. Halbjahr 2008
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Politeia-Fahnenausstellung<br />
15. Oktober – 13. November 2008<br />
Rathausgalerie Lippstadt, Lange Str. 14<br />
Frauen haben die deutsche Geschichte nach 1945 in Ost und West<br />
entscheiden mitgeprägt und mitgestaltet. In ihren Biografien wird<br />
deutlich, wie sehr gerade Frauen die treibenden Kräfte von<br />
gesellschaftlichen Entwicklungen waren und sind.<br />
Mit den POLITEIA - Portraits von „Frauen, die Geschichte mach(t)en<br />
werden diese Leistungen von Frauen aus den Bereichen Gesellschaft,<br />
aus Kunst und Kultur, aus Wirtschaft und Wissenschaft gewürdigt, ihre<br />
Anteile an der Schaffung und Entwicklung von Demokratie, Frieden und<br />
Gerechtigkeit werden sichtbar gemacht.<br />
Der Begriff POLITEIA steht für das „andere Politikverständnis von<br />
Frauen“, dass sich in ihrem umfassen sozialen Handbuch zeigt.<br />
Die Portraits sind auf Fahnen im <strong>For</strong>mat 60x160 cm gedruckt. Abgebildet<br />
sind z.B. Portraits von Regine Hildebrandt, Alice Schwarzer, Marlene<br />
Dietrich und Angela Merkel.<br />
Der Begriff Politeia Die Politeia (griechisch πολιτεία „Staat, Staatswesen“),<br />
verfasst um ca. 370 v. Chr., ist das bedeutendste Werk Platons und<br />
gehört zu den wichtigsten Schriften in der Geschichte der politischen<br />
Philosophie sowie der Philosophie überhaupt. Zentrales Thema der Politeia<br />
ist die Frage nach Gerechtigkeit.<br />
Die Ausstellung wird organisiert von der Gleichstellungsstelle der Stadt<br />
Lippstadt und Soroptimist International, Club Lippstadt, in Kooperation<br />
mit dem Beirat für die Gleichstellung von Frau und Mann, der<br />
Arbeitsgemeinschaft kommunaler Gleichstellungsbeauftragten im Kreis<br />
Soest und dem Lippstädter Arbeitskreis Frauengeschichte.<br />
Ausstellungszeitraum:<br />
15. Oktober – 13. November 08<br />
Die Ausstellung kann kostenlos zu den folgenden Öffnungszeiten besichtigt werden:<br />
Di. - So.:10.00 – 12.00 Uhr und 15.00 bis 18.00 Uhr.<br />
Termine können auch außerhalb der Öffnungszeiten telefonisch vereinbart werden.<br />
Anfragen richten Sie bitte an die Gleichstellungsstelle der Stadt Lippstadt<br />
Tel. 02941/980 330<br />
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<strong>For</strong> <strong>Elle</strong> Von Frauen für Frauen und Männer. Zeitung für den Kreis Soest ' <strong>Ausgabe</strong> 6 ' 2. Halbjahr 2008<br />
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Die Gleichstellungsbeauftragten des Kreises Soest wollten zu diesem<br />
Anlass Frauen aus dem Kreis Soest würdigen, die im besonderen Maße<br />
mitwirken und mitgewirkt haben. Frauen aus den unterschiedlichsten<br />
gesellschaftlichen Bereichen.<br />
Hierzu konnten Frauen aus dem Kreis Soest vorgeschlagen werden. Im<br />
Folgenden nun, die vorgeschlagenen Frauen, die stellvertretend für alle<br />
Frauen stehen, die tag-täglich in besonderem Maße mitwirken oder<br />
mitgewirkt haben. Eine Auswahl wurde aus Gründen der Anerkennung für<br />
jede einzelne Frau nicht getroffen. Sämtliche Vorschläge, die zum<br />
Redaktionsschluss realisierbar waren, sind in dieser <strong>Ausgabe</strong><br />
berücksichtigt worden.<br />
Die Lippstädter Frauen erscheinen nicht in der <strong>For</strong>elle, da sie in einer<br />
Sonderausstellung auf DIN A0 Plakaten im Rahmen der Politeia in<br />
Lippstadt veröffentlicht werden.<br />
Für die Redaktion<br />
Antje Degener<br />
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<strong>For</strong> <strong>Elle</strong> Von Frauen für Frauen und Männer. Zeitung für den Kreis Soest ' <strong>Ausgabe</strong> 6 ' 2. Halbjahr 2008
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Freitag, 17. Oktober 08, 18.30 Uhr:<br />
Programm:<br />
Offizielle Eröffnung der Ausstellung mit Einführungsvortrag "Von den Trümmerfrauen zur<br />
Bundeskanzlerin. Frauen, die treibende Kraft der deutschen Nachkriegsgeschichte" von Marianne<br />
Hochgeschurz, Politeia-Projektleiterin<br />
Rathaussaal Lippstadt<br />
Mittwoch, 29. Oktober 08, 17.00 Uhr:<br />
„Auf den Spuren Lippstädter Frauen aus der Vergangenheit“- Frauenstadtführung<br />
Treffpunkt: Vor der Rathausgalerie<br />
Anmeldung: Stadtinformation im Rathaus, Tel. 02941/58515<br />
Kosten pro Person: 5,- Euro<br />
Vielleicht haben Sie Lust, nach einer Weile in der Politeia-Ausstellung und einer gemütlichen<br />
Kaffeepause, sich auf die Spuren der Lippstädter Frauen zu begeben. Die Führung dauert<br />
max. 1,5 Stunden.<br />
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<strong>For</strong> <strong>Elle</strong> Von Frauen für Frauen und Männer. Zeitung für den Kreis Soest ' <strong>Ausgabe</strong> 6 ' 2. Halbjahr 2008<br />
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Freitag, 31. Oktober 08, 19.30 Uhr:<br />
Lesung „Wir Alphamädchen“ mit Susanne Klingner und Barbara Streidl<br />
- „Warum Feminismus das Leben schöner macht“<br />
Eine neue Generation von Feministinnen meldet sich zu Wort. In der Debatte um die Rolle<br />
der Frau, um Familie und Karriere sollen endlich diejenigen eine Stimme erhalten, um die es<br />
eigentlich geht: die jungen Frauen. Einmischen wollen sie sich, selbst Position beziehen und<br />
neue Perspektiven für den Feminismus finden. Denn der hat seine Ziele noch nicht erreicht.<br />
Die Autorinnen kommentieren die Demografiediskussion und nehmen Geschlechterklischees<br />
in die Kritik. Sie suchen nach Vorbildern für junge Frauen- denn die ticken anders als ihre<br />
Mütter und Großmütter. Sie zeigen Lösungen für das ewige Dilemma „Kind oder Karriere“.<br />
Und sie beweisen, dass Frauen als Feministinnen mehr erreichen und ihren Alltag besser<br />
meistern können.<br />
Eintritt: 5,- Euro, (2,50 Euro ermäßigt)<br />
Rathaussaal Lippstadt<br />
Dienstag, 04. November 08, 19.30 Uhr:<br />
EigenSinn und WageMut- Frauen lesen<br />
Lesereise mit Seiten-Weise<br />
Frauen haben in unserer Gesellschaft bereits einiges in Bewegung gebracht. Wenn Frau<br />
allerdings die Biografien von Frauen ansieht, sind es doch oft sehr eigenSinnige und wage-<br />
Mutige Frauen, die etwas Besonderes erreichen. Frauen können bewusst an ihrer Biografie<br />
arbeiten, um ein sinnVolles Leben zu führen. Bücher können beispielhaft individuelle Lösungen<br />
bieten.<br />
Eintritt: 5,- Euro, (2,50 Euro ermäßigt)<br />
Thomas-Valentin-Stadtbücherei<br />
Freitag, 07. November 08, 17.00 Uhr:<br />
„Auf den Spuren Lippstädter Frauen aus der Vergangenheit“- Frauenstadtführung<br />
Treffpunkt: vor der Rathausgalerie<br />
Anmeldung: Stadtinformation im Rathaus, Tel. 02941/58515<br />
Kosten pro Person: 5,- Euro<br />
Vielleicht haben Sie Lust, nach einer Weile in der Politeia-Ausstellung und einer gemütlichen<br />
Kaffeepause, sich auf die Spuren der Lippstädter Frauen zu begeben. Die Führung dauert<br />
max. 1,5 Stunden.<br />
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<strong>For</strong> <strong>Elle</strong> Von Frauen für Frauen und Männer. Zeitung für den Kreis Soest ' <strong>Ausgabe</strong> 6 ' 2. Halbjahr 2008
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Dienstag, 11. November 08, 17.00 Uhr:<br />
„Auf den Spuren Lippstädter Frauen aus der Vergangenheit“- Frauenstadtführung<br />
Treffpunkt: Vor der Rathausgalerie<br />
Anmeldung: Stadtinformation im Rathaus, Tel. 02941/58515<br />
Kosten pro Person: 5,- Euro<br />
Vielleicht haben Sie Lust, nach einer Weile in der Politeia-Ausstellung und einer gemütlichen<br />
Kaffeepause, sich auf die Spuren der Lippstädter Frauen zu begeben. Die Führung dauert<br />
max. 1,5 Stunden.<br />
Mittwoch, 12. November 08, 19.30 Uhr:<br />
Vortrag über Olympe de Gouges von Dr. Josephine Driller mit musikalischer Untermalung<br />
von Dagmar C. Weinert, Regina Streblow und Stephan Schröder<br />
Eintritt: 5,- Euro, (2,50 Euro ermäßigt)<br />
Rathaussaal Lippstadt<br />
Kartenvorverkauf: Stadt- und Kulturinformation im Rathaus, Langestraße 14,<br />
Tel. 02941/58511<br />
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<strong>For</strong> <strong>Elle</strong> Von Frauen für Frauen und Männer. Zeitung für den Kreis Soest ' <strong>Ausgabe</strong> 6 ' 2. Halbjahr 2008<br />
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Den einzelnen Interviews lag folgender Leitfaden zugrunde:<br />
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<strong>For</strong> <strong>Elle</strong> Von Frauen für Frauen und Männer. Zeitung für den Kreis Soest ' <strong>Ausgabe</strong> 6 ' 2. Halbjahr 2008
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Aenne Leifert<br />
<strong>Welver</strong>-Klotingen<br />
1923 - 2006<br />
Frau Aenne Leifert aus <strong>Welver</strong>-Klotingen ist für<br />
uns eine Frau, die als Bäuerin für die Frauen<br />
vom Lande viel bewegt hat.<br />
Bereits 1955 - 1972 wurde Sie Ortsvorsitzende<br />
in <strong>Welver</strong> - Klotingen, darüber hinaus gehörte<br />
sie zum Vorstand des Soester Landfrauenvereins.<br />
1973 wurde Sie zur Kreisvorsitzenden<br />
von Soest gewählt. Von 1978 - 1982 engagierte<br />
sie sich im Hauptverein Paderborn als<br />
Vorsitzende für die Belange vor Ort, und bereits<br />
seit 1977 im Deutschen Frauenrat auf<br />
Bundesebene. Sie vertrat die Interessen aller<br />
Landfrauen, der Verband zählt mit 4000 Mitgliedern<br />
im Kreis Soest zur größten Frauenvereinigung<br />
vor Ort.<br />
Aktivitäten für den berufsständigen Bereich<br />
bringt sie in den landwirtschaftlichen Kreisverband<br />
und auch als Vorstandsmitglied der<br />
ehemaligen Fachschulabsolventen der Landwirtschaftsschule.<br />
Im eigenen Betrieb bildete Frau Leifert 28<br />
Lehrlinge in der ländlichen Hauswirtschaft aus.<br />
Seit 1954 betätigte sie sich daneben in der<br />
evangelischen Frauenhilfe und verschiedenen<br />
Schulpflegschaften.<br />
Vom Vorsitzenden des Paderborner Hauptvereins<br />
Werner Lödige, erhielt sie anlässlich ihres<br />
60. Geburtstages am 07. November 1983 die<br />
silberne Schorlemmer-Plakette für Ihre um-<br />
fangreichen, vielfältigen Aktivitäten und ihr<br />
Engagement, zum Wohle der Landfrauen.<br />
Ein Hobby von Frau Leifert war das Reisen,<br />
aber nie allein. Durch ihre Verbundenheit mit<br />
den Landfrauen versuchte sie schon in den<br />
70er Jahren preiswerte Ziele in schöner Umgebung<br />
zu organisieren. Frauen aus dem<br />
ländlichen Raum mitzunehmen, um andere<br />
Länder und Kulturen kennenzulernen; Erholung<br />
vom Alltag zu haben und außerdem<br />
Kontakte zu knüpfen.<br />
Im Februar 1990 wurde Frau Leifert nach<br />
18jähriger Tätigkeit als Kreisvorsitzende abgelöst.<br />
Am 12. November 1990 verlieh Landrätin Karin<br />
Sander ihr das Bundesverdienstkreuz am<br />
Bande für ihre Arbeit als Vorsitzende im Dienst<br />
der Landfrauen im Kreis Soest und deren Belange.<br />
Maßgeblich mitgearbeitet hat Frau Leifert<br />
daran, dass junge Bäuerinnen zu Familienpflegerinnen<br />
ausgebildet werden, und dass<br />
ältere Bäuerinnen in den Genuss der Kinderausbildungsvergütung<br />
kommen.<br />
Im Jahre 1990 bekam sie außerdem die Ehrennadel<br />
des Westfälisch-Lippischen Landfrauenverbandes<br />
für Ihren unermüdlichen Einsatz.<br />
Dankbarkeit und Freude sind Worte, die in<br />
Gesprächen mit Frau Leifert oft vorkamen.<br />
Am 6. Mai 2006 wurde sie von ihrer schweren<br />
Krankheit erlöst.<br />
Vorgeschlagen wurde Frau Leifert von den Landfrauen aus dem Kreis Soest und dem<br />
Landfrauenverband <strong>Welver</strong>-Klotingen-Flerke.<br />
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<strong>For</strong> <strong>Elle</strong> Von Frauen für Frauen und Männer. Zeitung für den Kreis Soest ' <strong>Ausgabe</strong> 6 ' 2. Halbjahr 2008<br />
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Maria Sprink<br />
geboren am 12. Juni 1942<br />
vorgeschlagen von Franz Pieper<br />
Kulturring Störmede<br />
1. Meine Tätigkeiten in vielen Vereinen und Gremien war wahrscheinlich der Grund mich<br />
für diese Aktion vorzuschlagen.<br />
2. Seit 2004 bin ich in Störmede Ortsvorsteherin und halte direkten Kontakt zu den<br />
Bürgerinnen und Bürgern, die mit großen und kleinen Ärgernissen zu mir kommen. Ich<br />
setze mich gern für meine Mitmenschen ein und versuche Ihnen mit Rat und Tat zur<br />
Seite zu stehen.<br />
Vom Kulturring angebotene Dorfführungen werden von mir durchgeführt.<br />
Ich bin im Kulturring als Beisitzerin tätig. Außerdem war ich 2. Vorsitzende der<br />
Frauengemeinschaft und der Landfrauen.<br />
Ich engagiere mich beim Seniorenkaffee, beim alljährlichen Martinszug und gern auch<br />
im Karneval.<br />
3. Kraft schöpfe ich in erster Linie aus meiner Familie. Auch Kurzurlaube nach Irland,<br />
Norwegen oder Schottland bringen mir Entspannung, Energie und Kraft.<br />
So richtig ärgern<br />
kann ich mich über die Zerstörungswut, die auch vor den Ortsteilen nicht Halt macht.<br />
So richtig freuen<br />
können mich Veranstaltungen, die in unserem Dorf gut angenommen werden.<br />
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<strong>For</strong> <strong>Elle</strong> Von Frauen für Frauen und Männer. Zeitung für den Kreis Soest ' <strong>Ausgabe</strong> 6 ' 2. Halbjahr 2008
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Geesken Wörmann, 70 Jahre<br />
1975 - 2005 Kreistag Soest, Vorsitzende des<br />
Sozialausschusses, u. a. Mitglied im Kreisausschuss<br />
1980 - 2005 Mitglied in der Landschaftsversammlung<br />
Westfalen/Lippe, u. a. Mitglied im Landschaftsausschuss,<br />
Schul- und Personalausschuss<br />
1994 bis jetzt: Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft<br />
Selbsthilfe NRW e. v. und des Landesbehindertenrates<br />
NRW e. V.<br />
1. Bei Initiativen und Aktionen, die gesellschaftlich etwas<br />
bewirken oder auch verändern sollen, sind die Reaktionen<br />
bei den davon Betroffenen und in der Politik<br />
unterschiedlich. Es gibt Zustimmung, Ablehnung,<br />
Unterstützung und nicht selten Verhinderung. Alles das<br />
erlebe ich in meiner ehrenamtlichen Tätigkeit immer aufs<br />
Neue. Probleme und Schwierigkeiten allerdings<br />
entmutigen mich nicht. Ich bleibe dran und gebe nicht<br />
schnell auf.<br />
2. Als meine 3 Kinder - das jüngste ist blind - klein waren, gab es nur ganz wenige Kindergärtenplätze.<br />
Ein Ratsherr in meinem damaligen Wohnort erklärte mir seinerzeit, dass Straßenbau und ihre<br />
Instandhaltung oberste Priorität in einem Gemeinwesen hätten und dass mit Kindergartenthemen<br />
keine Wahl zu gewinnen sei. In diesem Gemeinderat war - wie damals auch in vielen anderen - keine<br />
Frau vertreten. Das war Anlass für meine verschiedenen Aktivitäten in der Jugend-, Sozial-, Behinderten-<br />
und in der Gleichstellungspolitik. Ich habe als Vertreterin in der Landschaftsversammlung<br />
Münster, dem sog. Westfalenparlament, und im Kreistag Soest für die Einstellung von Gleichstellungsbeauftragte<br />
gefochten, die Gemeinsame Erziehung behinderter und nicht behinderter Kinder<br />
in Kindergärten und Schulen vorangetrieben, ich war Initiatorin z. B. des Schulpsychologischen<br />
Dienstes, des Frauenhauses, der Behindertenberatungsstelle im Kreis Soest.<br />
Das Behindertengleichstellungsgesetz des Landes NRW habe ich als Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft<br />
SELBSTHILFE , ein Zusammenschluss nahezu aller Behindertenverbände, mitgestaltet.<br />
Im WDR-Rundfunkrat ist es mir u. a. gelungen, dass die Berücksichtigung von Interessen<br />
und Problemen behinderter Menschen in die Programmleitlinien ausdrücklich formuliert und aufgenommen<br />
wurde, und eine vermehrte Untertitelung von Fernsehsendungen für hörbehinderte Menschen<br />
umgesetzt wird.<br />
3. Durch Lesen, Gespräche mit meiner Familie und den Freundinnen und Freunden, Reisen; ausgesprochen<br />
erholsam ist für mich Gartenarbeit, daraus nehme ich meine Energie und Kraft.<br />
4. Wenn ich Ungerechtigkeiten gegenüber Schwächeren erkenne, kann ich zornig werden. So richtig<br />
freuen kann ich mich darüber, wenn sich erkennbar Benachteiligungen einzelner Gruppen verringern<br />
und ganz besonders darüber, dass ich 8 Enkelkinder habe.<br />
Vorgeschlagen wurde Frau Wörmann von Gabriele Hohmann, Soest.<br />
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<strong>For</strong> <strong>Elle</strong> Von Frauen für Frauen und Männer. Zeitung für den Kreis Soest ' <strong>Ausgabe</strong> 6 ' 2. Halbjahr 2008<br />
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Erika Bhanji, 72 Jahre<br />
vorgeschlagen und vorgestellt von Roswitha Nierkens, Soest<br />
Lippestraße 9, 59494 Soest<br />
www.tansania-kagera.org<br />
erikabhanji@t-online.de<br />
Es gibt viel zu tun für Erika Bhanji! Sie sagt über sich selbst:<br />
Meine Liebe zu Afrika<br />
entdeckte ich in den<br />
Jahren 1964 bis 1974<br />
während meines<br />
Aufenthalts in Tansania.<br />
Damals arbeitete ich<br />
als Krankenschwester<br />
und Hebamme an verschiedenen Stationen<br />
in der Nähe des Viktoriasees.<br />
1994 bin ich, nachdem ich zuletzt als Krankenschwester<br />
im Marienkrankenhaus Soest gearbeitet<br />
hatte, in den Ruhestand gegangen.<br />
Gleich 1995 ging meine erste Reise wieder<br />
nach Tansania.<br />
Ich lebte 3 Monate in Dar es Salam. Im örtlichen<br />
Krankenhaus gab es eine Menge zu tun.<br />
In Deutschland ausgemusterte Krankenhausbetten,<br />
Nachttischchen, Kurvenwagen und<br />
vieles mehr wurden dann nach Afrika verschifft<br />
und leisteten dort noch viele Jahre ihren<br />
Dienst. Ich habe dabei geholfen die Organisation<br />
im Krankenhaus zu verbessern.<br />
Seit dieser Zeit verbringe ich jedes Jahr 3 Monate<br />
in dem ostafrikanischen Land. Dort versuche<br />
ich, mit kleinen und großen Projekten<br />
die Situation der Menschen zu verbessern. Die<br />
Kinder und Heranwachsenden liegen mir besonders<br />
am Herzen. In erster Linie gilt es, ihre<br />
Ernährung zu sichern, und im zweiten Schritt<br />
dafür zu sorgen, dass sie eine gute Ausbildung<br />
erhalten, damit sie selbst langfristig ihre Situation<br />
verbessern können. Schon früh wurde<br />
mir klar: Dieses Ziel erreiche ich nur über<br />
die Mütter und Frauen.<br />
Wichtig ist mir immer die <strong>For</strong>tbildung der Menschen.<br />
So wurden Seminare zum Thema Hygiene<br />
durchgeführt. Als wir die Ziegen anschafften,<br />
haben alle neuen Besitzer einen<br />
Lehrgang in der Haltung und Zucht von Ziegen<br />
absolviert. Damit ist gewährleistet, dass mit<br />
den Tieren sorgsam umgegangen wird.<br />
Dank der Hilfs- und Spendenbereitschaft vieler<br />
Menschen in meinem Umfeld konnten tolle<br />
Projekte umgesetzt werden. Container wurden<br />
gepackt und nach Afrika geschickt. Nähmaschinen,<br />
Schulranzen, Solaröfen zum Kochen<br />
gingen auf Reisen. Ziegen wurden angeschafft,<br />
ein Garten Eden gepflanzt, in dem die<br />
Dorfbewohner ihre Heilkräuter selbst anbauen<br />
können.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt meiner Tätigkeit ist<br />
die Ausbildung. Zur Wahl stehen für Mädchen<br />
und Jungen Ausbildungsberufe wie Schreiner,<br />
Elektriker, Auto- oder Fahrradmechaniker und<br />
Hauswirtschaft. Alle Ausbildungen finden in<br />
einem Internat statt. In weiteren Schulen werden<br />
150 Lehrlinge ausgebildet, die ein stattliches<br />
Examen in der englischen Sprache ablegen.<br />
Wenn ich heute auf die vielen Jahre meiner<br />
Arbeit in Tansania zurückblicke, empfinde ich<br />
Freude und Dankbarkeit. Die Situation der<br />
Menschen in den Dörfern hat sich tatsächlich<br />
wesentlich verbessert. Aber es gilt auch:<br />
Immer noch gibt es eine Menge zu tun, damit<br />
die Menschen nachhaltig, eigenverantwortlich<br />
und in Würde ihr Leben sichern<br />
und gestalten können.<br />
Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit.<br />
Ihre Erika Bhanji<br />
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<strong>For</strong> <strong>Elle</strong> Von Frauen für Frauen und Männer. Zeitung für den Kreis Soest ' <strong>Ausgabe</strong> 6 ' 2. Halbjahr 2008
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Johanna Schanzmann<br />
<strong>Welver</strong><br />
1905 - 1972<br />
Johanna Schanzmann, freiberufliche Hebamme, wurde am<br />
15. April 1905 in Westtünnen (heute Hamm) geboren; das<br />
Examen zur Hebamme legte sie 1930 in Paderborn ab.<br />
Sie heiratete 1925 den Stellwerksmeister Heinrich<br />
Schanzmann und zog nach Scheidingen.<br />
Aus der Ehe stammen vier Kinder. Immer wenn der Name<br />
Schanzmann fällt, werden Erinnerungen wach an ihre<br />
Mutter, die ihren Beruf als Berufung empfand und deren<br />
wichtigste Aufgabe darin bestand, Frauen und Kindern zu<br />
helfen. Dabei musste sie oftmals Hürden und Hindernisse<br />
überwinden, aber alles nahm sie in Kauf, Hauptsache den Müttern und Kindern ging es gut.<br />
Im Jahre 1938 zog die Familie dann nach<br />
<strong>Welver</strong>. Da die Gemeinde <strong>Welver</strong> sehr<br />
weitläufig ist, war Frau Schanzmann in den<br />
ersten Jahren mit dem Fahrrad bei Wind und<br />
Wetter, am Tage und bei Nacht unterwegs,<br />
später allerdings konnte man sie auf dem<br />
Motorrad zu ihren Einsatzorten fahren sehen,<br />
was für damalige Verhältnisse schon recht<br />
ungewöhnlich war.<br />
Der Ehemann und Vater arbeitete im<br />
Schichtdienst; wenn in der Zeit seiner<br />
Abwesenheit eine Geburt anstand und Frau<br />
Schanzmann gerufen wurde, waren die Kinder<br />
auf sich selbst gestellt und die größeren Kinder<br />
waren für die kleineren Geschwister<br />
mitverantwortlich.<br />
Eine Tochter erinnert sich nach daran, dass<br />
ihre Mutter nach der Geburt des jüngsten<br />
Bruders bereits nach zehn Tagen wieder ihren<br />
Dienst aufnahm. Um ihr Kind zu stillen, kam<br />
sie zwischendurch immer nach Hause. Und als<br />
dann eine Wöchnerin starb, nahm sie das<br />
kleine Baby mit nach Hause und stillte es dort<br />
mit, damit es überlebte; denn fertige<br />
Kindernahrung gab es damals noch nicht.<br />
Viele Frauen aus den Ruhrgebietsstädten<br />
kamen zur Entbindung ins Krankenhaus nach<br />
<strong>Welver</strong>, weil sie glaubten, auf dem Lande<br />
etwas sicherer zu sein, denn ihre Männer<br />
waren ja im Krieg. Da kam es des öfteren vor,<br />
dass die Frauen auch ihre schon größeren<br />
Kinder mitbringen mussten. Frau Schanzmann<br />
brachte diese dann kurzentschlossen mit nach<br />
Vorgeschlagen wurde Frau Schanzmann von Marlies Brüggemann.<br />
Hause und versorgte sie dort so lange, bis ihre<br />
Mütter bei Verwandten oder Freunden<br />
untergebracht werden konnten bzw. wieder in<br />
ihre Wohnungen zurückkehrten.<br />
Als 1945 die Amerikaner bis zur Bahnlinie<br />
vorgerückt waren, wurde eines Tages an der<br />
Haustür geklingelt und eine Schwester des<br />
Roten Kreuzes berichtete, dass jenseits der<br />
Bahnstrecke eine Frau in Wehen läge und die<br />
Hilfe von Schanzmann benötige. Die Kinder<br />
klammerten sich an ihre Mutter und wollten sie<br />
nicht gehen lassen - sie hatten Angst, es<br />
könne ihr etwas passieren. Aber Frau<br />
Schanzmann sagte: ich muss helfen! Die Frau<br />
braucht mich jetzt mehr als ihr! Sie bekam eine<br />
Rot-Kreuz-Binde um den Arm gebunden und<br />
verließ mit der Rot-Kreuz-Schwester das<br />
Haus. Nach mehreren Stunden wurde sie von<br />
den Amerikanern, die inzwischen schon bis<br />
westlich der Bahn vorgestoßen waren, zur<br />
Freude ihrer Familie wohlbehalten<br />
zurückgebracht.<br />
Als Johanna Schanzmann am 10. April 1972<br />
starb, trauerten neben der Familie, auch viele,<br />
denen sie dazu verholfen hatte, auf die Welt<br />
zu kommen und die Frauen, denen sie in ihren<br />
schweren Zeiten beigestanden hatte. Denn mit<br />
ihr ging eine Ära zu Ende, die Tätigkeit einer<br />
Landhebamme, die ihr ganzes Leben<br />
uneigennützig in den Dienst am Nächsten<br />
stellte und die sich über jedes Neugeborene<br />
so freuen konnte, als sei es ihr eigenes Fleisch<br />
und Blut.<br />
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<strong>For</strong> <strong>Elle</strong> Von Frauen für Frauen und Männer. Zeitung für den Kreis Soest ' <strong>Ausgabe</strong> 6 ' 2. Halbjahr 2008<br />
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Klementine Brinkmann<br />
Wickede (Ruhr)<br />
• Seit 1976 Vorsitzende der Caritas Wickede (Ruhr)<br />
• Vorsitzende der Caritas-Konferenz<br />
• Mitarbeiterin KFD<br />
Auszeichnungen<br />
• 1989 Silbernes Caritas-Kreuz<br />
• 1992 Ehrenmedaille der Gemeinde<br />
Wickede (R)<br />
• 1998 Bundesverdienstkreuz am Bande<br />
• 2007 Goldene Caritas-Nadel<br />
„Ich fühle mich in Wickede (Ruhr) seit 60 Jahren<br />
sehr, sehr wohl. Wickede (Ruhr) ist für<br />
mich Heimat geworden“, so Clementine<br />
Brinkmann.<br />
Nach der Gründung der Familie und vor allem<br />
durch den Aufbau eines Lebensmittelgeschäftes<br />
lernte sie, obwohl von außerhalb zugezogen,<br />
innerhalb kurzer Zeit viele Wickeder<br />
Familien kennen.<br />
„Es war mir immer ein Bedürfnis, ein Empfinden<br />
für jeden einzelnen Menschen zu haben,<br />
ihn anzunehmen mit seinen Sorgen und Nöten,<br />
ihm zuzuhören und ihm zu helfen“, so<br />
Clementine Brinkmann. „Ich möchte, dass man<br />
sich bei mir wohlfühlt“.<br />
Nach der Geschäftsaufgabe wurde die Caritas<br />
ihr Arbeitsfeld, deren Vorsitzende sie seit 32<br />
Jahren ist. Der Umgang mit Menschen, den sie<br />
auch während ihrer langen beruflichen Tätigkeit<br />
praktizierte, kommt ihr dabei zugute.<br />
Durch die äußerst effektvolle Zusammenarbeit<br />
mit der KFD sowie mit weiteren Vereinen wird<br />
ein großes Aufgabenfeld abgedeckt. Hierzu<br />
gehören die Organisation und Mitarbeit von<br />
Ferienfreizeiten für Kinder und Senioren, Kleiderbörse,<br />
Hauspflegekurs, Krankenbesuche,<br />
Warenkorb, Seniorenfrühstücksrunde, Familienhilfe,<br />
Adventsfeier und der Weihnachtsmarkt.<br />
Hierbei sieht sie sich selbst nicht als Vorsitzende,<br />
sondern als Zugehörige eines Teams,<br />
wobei jeder seine Aufgaben erfüllt.<br />
Kraft und Energie zieht sie aus dem christlichen<br />
Bewusstsein, dessen Wurzeln schon im<br />
Elternhaus gelegt wurden, durch die Unterstützung<br />
der Familie, durch die spirituelle und<br />
karitative <strong>For</strong>tbildung in der Gemeinschaft<br />
sowie durch das ihr eigene positive Denken.<br />
„Enttäuschung erfahre ich, wenn die<br />
angebotene Hilfe verkannt und nicht<br />
angenommen wird. Dagegen kann ich mich<br />
richtig freuen, wenn mich jemand ansieht und<br />
lacht“.<br />
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<strong>For</strong> <strong>Elle</strong> Von Frauen für Frauen und Männer. Zeitung für den Kreis Soest ' <strong>Ausgabe</strong> 6 ' 2. Halbjahr 2008
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Erika Telgenbüscher<br />
Wickede (Ruhr)<br />
• 1983 bis 1996 Vorsitzende der KFD<br />
• Mitarbeiterin KFD und Caritas<br />
• Krankenbesuchsdienst<br />
• Kommunionhelferin<br />
Aufgewachsen in Langenbrück / Kreis Neustadt, zog Erika Telgenbüscher geb. Schöbel im Jahr 1953<br />
nach Wickede (Ruhr), wo sie eine Familie gründete, aus der 1 Tochter und<br />
2 Söhne hervorgingen.<br />
Obwohl immer für die Familie da, blieben ihr die Sorgen und Nöte der Mitmenschen nicht verborgen.<br />
Hierfür hatte sie stets ein offenes Ohr, war immer ansprechbar und half, auch in ausweglosen<br />
Situationen.<br />
Geprägt und offen durch diese Erfahrungen, trat Frau Telgenbüscher nach der Familienphase in<br />
Wickede (Ruhr) der Kath. Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD) und der Caritas bei.<br />
Ihre Kenntnis bringt sie seit 30 Jahren als Mitarbeiterin ein, davon 16 Jahre im Vorstand der KFD.<br />
Das Amt der Vorsitzenden oblag ihr für 13 Jahre.<br />
Das Bemühen um alte und kranke Menschen, hier besonders die Demenzkranken, liegt ihr am<br />
Herzen. Ihr Engagement zeigt sich bei den Besuchsdiensten im Markenkrankenhaus sowie in den<br />
Seniorenheimen St. Raphael und St. Josef.<br />
„Ohne Ehrenamt geht es nicht, vieles würde wie ein Kartenhaus zusammenbrechen, so Frau<br />
Telgenbüscher. Man muss Geduld aufbringen, einfach viel, viel Geduld.<br />
Der Ausdruck von Freude im Gesicht der Patienten, das einfache „Zuhören“ bei den Gesprächen, die<br />
Berührungen, ich spüre, es tut den Menschen gut.“<br />
So steht auch bei den regelmäßigen Hausbesuchen als KFD-Mitarbeiterin das Gespräch im<br />
Vordergrund, der Mensch steht an erster Stelle. Das ist ihr wichtig.<br />
„Positives Denken und der christliche Glaube, der mir für all die Dinge Kraft gibt“, das ist ihr<br />
Leitgedanke. Die eigene Freude darüber, andere zu erfreuen, daraus zieht sie sie nötige Energie.<br />
Regelmäßiges Schwimmen, das Haus, der Garten, die Familie und 5 Enkelkinder, all das hält fit.<br />
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Sr. Letarda<br />
Wickede (Ruhr)<br />
• Gründerin und ehemalige Leiterin der<br />
„Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs“<br />
Auszeichnung<br />
• 2007 Ehrenmedaille der Gemeinde Wickede (Ruhr)<br />
Seit mehr als 20 Jahren widmet sich Sr. Letarda mit großem<br />
Engagement der Betreuung und der Seelsorge krebskranker Patienten.<br />
Selbst vom Krebs betroffen, wurde ihr der Mangel an Informationen<br />
und kompetenter Betreuung in einer so schwierigen Situation<br />
schmerzhaft bewusst. Aufgrund dieser Erfahrung entschloss sie<br />
sich, im Bereich Seelsorge aktiv zu werden, um Betroffene nicht<br />
allein mit einer so schwerwiegenden Krankheit zu lassen.<br />
Ihren neuen Tätigkeitsbereich fand sie in der gynäkologischen Station<br />
des Marienkrankenhauses Wimbern. Dort kümmerte sie sich<br />
therapiebegleitend um die Patienten und um ihre oft mit der Situation<br />
überforderten Familien. Ihre eigenen Erfahrungen waren dabei<br />
hilfreich, um gezielt auf die Ängste und Sorgen der Betroffenen eingehen<br />
zu können. Ebenso bildete sie sich durch <strong>For</strong>tbildungsmaßnahmen<br />
und Diskussionen mit Ärzten und Patienten fachlich weiter,<br />
um Beratung auf hohem Niveau anbieten zu können.<br />
1990 gelang es Sr. Letarda, die Selbsthilfegruppe „Frauen nach<br />
Krebs“ ins Leben zu rufen. Gemäß dem Leitsatz „Betroffene helfen<br />
Betroffenen“, schuf sie damit eine wichtige neue Anlaufstelle für<br />
Erkrankte. Mittels der Unterstützung durch diese Gruppe konnte<br />
den betroffenen Frauen auch über die stationäre Therapie hinaus<br />
der nötige Rückhalt und die Möglichkeit zum Austausch für den<br />
Umgang mit ihrer Krankheit gegeben werden.<br />
Unter der kompetenten Führung von Sr. Letarda konnte sich in den<br />
folgenden Jahren eine aktive Gruppe bilden, die sich zwei mal im<br />
Monat trifft und derzeit mehr als 80 Mitglieder hat. Ihre Energie für<br />
die Betreuung der Kranken am Krankenbett und die organisatorischen<br />
Leistungen innerhalb der Selbsthilfegruppe bezieht Sr. Letarda<br />
aus den Erfahrungen mit ihrer eigenen Krankheit und ihrem<br />
Glauben.<br />
Das Engagement der motivierten Gruppenleiterin beschränkte sich<br />
nicht auf die reine Krankenbetreuung. Durch den Anschluss an den<br />
gesamtdeutschen Verband „Frauenselbsthilfe nach Krebs“ konnte<br />
ein fortwährender Informationsfluss über die neuesten wissenschaftlichen<br />
Erkenntnisse gewährleistet werden. Durch Aktionen<br />
auf dem Bauern- oder Weihnachtsmarkt am Marienkrankenhaus<br />
Wimbern wurde der Bekanntheitsgrad und die Möglichkeiten der<br />
Gruppe verbessert. Obwohl sie 2005 die Leitung der Gruppe abgegeben<br />
hat, steht Sr. Letarda bis heute den betroffenen Frauen mit<br />
Rat und Tat zu Seite.<br />
16<br />
Sr. Letarda<br />
geb. Elisabeth Terhar,<br />
wurde 1935 in Rheine als eines<br />
von 11 Geschwistern geboren.<br />
Schon früh erwachte in ihr der<br />
Wunsch, der Kirche beizutreten<br />
und sich den Menschen zu widmen.<br />
Während sie arbeitete, um ihre<br />
Familie zu unterstützen, engagierte<br />
sie sich in der Pfarrjugend<br />
und erhielt durch die gewonnenen<br />
Kontakte die Möglichkeit zur Ausbildung<br />
in der Küche eines<br />
Schweizer Altenheimes.<br />
In dieser Stellung lernte sie auch<br />
ihr zukünftiges Ordenshaus der<br />
Styler Missionsschwestern kennen.<br />
Dieser Orden engagiert sich<br />
weltweit für den Beistand hilfsbedürftiger<br />
Menschen, was ihren<br />
Ambitionen sehr entgegen kam.<br />
Im Alter von 24 Jahren entschloss<br />
sie sich, dem Orden beizutreten.<br />
Sr. Letarda arbeitete in den kommenden<br />
Jahren als Leiterin der<br />
Lehrküche in Rhede, im Wimberner<br />
Ordenshaus und in Rom als<br />
Küchenleiterin des Generalat der<br />
Styler Missionsschwestern.<br />
Die Diagnose Krebs beendete<br />
ihren bisherigen Weg und stelle<br />
sie vor völlig neue Herausforderungen.<br />
Selbst betroffen, wurde ihr klar,<br />
wie notwendig Unterstützung für<br />
betroffene Frauen ist und sie<br />
nahm sich dieser Aufgabe mit<br />
Unterstützung des Ordens an.<br />
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Elisabeth Pieper, 51 Jahre<br />
Wickede (Ruhr)<br />
verheiratet, zwei Kinder<br />
Angestellte im kath. Kindergarten St.Marien<br />
Marlis Müller, 60 Jahre<br />
Wickede (Ruhr)<br />
verheiratet, zwei Kinder<br />
Pfarrsekretärin St. Vinzenz<br />
• Leitung der Seniorenstube St. Vinzenz in Echthausen<br />
Es kostet Zeit, verlangt Organisation und fordert Ideen – und doch ist all das etwas, was Marlis Müller<br />
und Elisabeth Pieper gerne geben. Seit 1993 leiten die beiden Frauen die „Seniorenstube St.<br />
Vinzenz“ in Echthausen. Regelmäßig kommen da mehr als 40 – oft auch mehr als 50 – ältere<br />
Mitbürger zusammen, um gemeinsam einen Nachmittag zu verbringen.<br />
Dass die Einrichtung heute das ist, was sie ist, ist zweifelsohne auch den beiden Leiterinnen zu<br />
verdanken. Sie gingen und gehen mit Elan an ihre Aufgabe und sorgen dafür, dass den Senioren bei<br />
den zweiwöchigen Treffen nie langweilig wird. Und die danken es den beiden guten Geistern der<br />
Truppe: Mittlerweile hat sich die Attraktivität der Altenstube Echthausen nicht nur im 1600-Seelen-<br />
Dorf selbst, sondern auch in angrenzenden Dörfern herumgesprochen. Viele Senioren kommen,<br />
freuen sich darauf, wenn endlich wieder Treffen im Echthausener Pfarrheim ist.<br />
Neben den regelmäßigen Angeboten, verschiedenen Ausflügen und Aktionen gibt es im Jahr einen<br />
großen Höhepunkt: die Seniorenfreizeit. Im Sommer geht es eine Woche lang auf Reisen. Ostsee,<br />
Münsterland, Taunus – die Damen und Herren der Altenstube haben schon viele Ecken<br />
Deutschlands gemeinsam bereist. Neben einzelnen Tagesausflügen sind vor allem die gemeinsamen<br />
Abende während der Freizeit ein Muss für jeden Mitfahrer: Schützenfest, Gesangsrunden oder die<br />
legendären Bingo-Abende haben einen festen Platz.<br />
All das haben Marlis Müller und Elisabeth Pieper aufgebaut und entwickelt. Dass beide dafür jetzt<br />
„sichtbar“ werden sollen, überrascht sie. Denn trotz aller Zeit, aller Mühe und alle Arbeit – in ihrem<br />
Tun für die Altenstube und seine Besucher steckt eine Menge Herzblut und Leidenschaft. Kraft für<br />
Neues schenken den Beiden die Senioren und Seniorinnen, die gerne kommen und auch regelmäßig<br />
Danke sagen für Engagement und Mitarbeit.<br />
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18<br />
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Heidelinde Briedigkeit<br />
Soest<br />
* 1942<br />
1. Ich habe keine Erklärung warum man mich vorgeschlagen hat; (aber durch ihren inzwischen<br />
erworbenen Bekanntheitsgrad zählt sie zu den anerkannten Künstlerinnen, die sie über die Grenzen<br />
des Kreises Soest hinaus bekannt gemacht haben.)<br />
2. Bereits im Alter von 48 Jahren musste ich meinen Beruf als Krankenschwester aufgeben;<br />
gezwungen wurde ich zu diesem Schritt durch massive Rückenprobleme, an denen ich heute immer<br />
noch leide.<br />
Durch Zufall entdeckte ich dann die Malerei, die mir half die Schmerzen zu verdrängen, aber auch<br />
eine gewisse Trauerarbeit über den nicht mehr auszuübenden Beruf zu verarbeiten.<br />
Durch intensive autodidaktische Arbeit entwickelte ich mich im Laufe der Zeit weiter, und habe<br />
angefangen neben dem eigenen künstlerischen Werken mein Wissen und Können auch<br />
weiterzugeben.<br />
Im Jahre 1992 erfolgte eine erste Einzelausstellung in <strong>Welver</strong>, deren viele weitere folgten.<br />
Gemeinschaftsausstellungen mit anderen namhaften Künstlern begeistern mich gleichermaßen;<br />
meine letzte Ausstellung fand im Jahre 2007 in Arnsberg statt. Künstlerische Bereiche sind neben<br />
der Malerei, Plastisches Gestalten, ich bin Dozentin in der „Residenz Pinea“, Korsika und mache<br />
Projektarbeiten in der Alten- und Behindertenarbeit.<br />
3. Energie und Kraft schöpfe ich aus einer gut „funktionierenden“ Familie, aus dem Freundeskreis,<br />
aber auch aus der Kirche, und ich bin so möchte ich mich selbst bezeichnen ein religiöser Mensch.<br />
Neben der Künstlerin Heidelinde Briedigkeit, bin ich auch mittlerweile im 8. Jahr als Jugendschöffin<br />
tätig und engagiere mich sehr stark in der Kirchengemeinde. Ich habe mich als Kirchenführerin<br />
ausbilden lassen, und hierüber auch eine Prüfung abgelegt.<br />
Vorgeschlagen wurde Frau Briedigkeit von Gabriele Hohmann, Soest.<br />
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Bettina Rosenthal-Zeisberg,<br />
44 Jahre<br />
Prokuristin Rosenthal & Rustemeier<br />
Geschäftsführerin Bauer & Bickmeier.<br />
1. Aus Mangel an Alternativen? Im Ernst, es gibt immer noch viel zu wenige Frauen in<br />
Führungspositionen. Ich persönlich sehe mich als eine gute Mischung aus Einfühlungsvermögen und<br />
Kommunikationsstärke gepaart mit hoher Zielorientierung und Durchsetzungskraft. Ich schätze und<br />
respektiere die Individualität jedes Menschen und der Erfolg unseres Unternehmens steht bei allen<br />
meinen Aktivitäten im <strong>For</strong>dergrund.<br />
Vielleicht hat die Kombination aus Menschlichkeit und Konsequenz überzeugt.<br />
2. Als Mitglied einer Unternehmerfamilie in der 3. Generation gab es seit meiner Kindheit immer viele<br />
Berührungspunkte zum familiengeführten Autohaus, den Mitarbeitern und Kunden.<br />
Ich fand es zunächst sehr reizvoll, aus meinem Lieblingsfach „Erdkunde“ eine berufliche Perspektive<br />
zu entwickeln. Die Kombination zwischen Natur-, Gesellschafts- und Geisteswissenschaften hat mich<br />
hier immer besonders herausgefordert und begeistert.<br />
Die Vernunft siegte und das breite Spektrum an Herausforderungen finde ich jeden Tag aufs Neue<br />
auch im Autohaus.<br />
Als Prokuristin unseres Unternehmens mit 170 Mitarbeitern an acht Standorten, bin ich verantwortlich<br />
für die kaufmännische Leitung und Controlling, Marketing, Warenbestandsmanagement und Einkauf<br />
für alle Unternehmensstandorte, sowie den Vertrieb über alle Fachabteilung für die Rosenthal &<br />
Rustemeier Standorte. Unser Führungsteam besteht aus meinen beiden Brüdern, dem Finanzleiter<br />
und zwei Betriebsleitern. Wir arbeiten auf Augenhöhe miteinander, meine Aufgabe ist es<br />
Einstimmigkeit in allen Entscheidungen zu erzielen. Nur die vereinte Kraft in eine Richtung macht uns<br />
erfolgreich.<br />
3. Die Erfüllung meiner Aufgaben ist meine größte Motivation. Ich trage mit meinen Geschwistern<br />
Verantwortung für das Auskommen unserer Mitarbeiter und deren Familien. Das treibt uns alle an.<br />
Mein Mann und ich liegen in einem erstaunlichen Umfang auf gleicher Wellenlinie. Die gemeinsame<br />
Zeit mit gleichen Interessen ist wunderbar und gibt viel Kraft.<br />
Aktuell habe ich begonnen, Golf zu spielen. Die Kombination aus Beweglichkeit, Ausdauer,<br />
Konzentration und Strategie in Verbindung mit einem einzigartigen Naturerlebnis schafft neue<br />
Impulse an ungeahnten Stellen. Der Umgang mit ausnahmslos selbst zu verantwortenden Erfolg und<br />
Misserfolg, lässt tief so tief in die eigenen Abgründe blicken, dass ich immer wieder über mich<br />
schmunzeln muss.<br />
Erfolg bereitet mir die größte Freude. Am schönsten ist es, wenn zusammen etwas erreicht wurde,<br />
was wir nicht für möglich hielten. Es sind weniger die Big Deals, die mich begeistern, sondern die<br />
Kontinuität, der vielen kleineren, positiven Erlebnisse, die sich Tag täglich offenbaren: ein Lächeln,<br />
ein Danke schön, die Lösung einer Frage, die gemeinsame Entscheidung für einen Weg...<br />
Was mich immer noch nachhaltig überrascht und zum Durchatmen bringt ist Überheblichkeit und<br />
Respektlosigkeit. Da muss ich auch aufpassen, dass ich nicht auf „rot“ schalte. Die Freude ist dann<br />
aber wieder groß, wenn sich die Situation positiv auflöst.<br />
Vorgeschlagen wurde Frau Rosenthal-Zeisberg von Gabriele Hohmann, Soest.<br />
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20<br />
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Regine Gebhardt<br />
Soest<br />
* 1936<br />
Ich bin eine „Luthersche“, wie man auf dem Land die Protestanten nennt, und eine Kämpfernatur,<br />
was mich mit dem großen Reformator verbindet.<br />
Ich glaube, dass ich an meinen Platz gestellt bin, um zu helfen, wo ich die Kraft dafür habe, und Kraft<br />
wächst bekanntlich nach.<br />
Meine Schwester und ich sind in unserem Hamburger Elternhaus zum Teilen erzogen worden.<br />
Unsere Mutter gab uns jeweils zwei Schulschnitten mit, eine zum Verschenken. Und vom<br />
monatlichen Taschengeld musste etwas für „Arme Kinder-Weihnachten“ zurückgelegt werden. Wenn<br />
man Augen für die Not hat, so sieht man sie auch, ob es hier nun die Soester Tafel, der Soester<br />
Süden oder das Tierheim sind.<br />
Seit mehr als 25 Jahren engagiere ich mich politisch in der FDP. Heute bin ich nur noch<br />
Ehrenvorsitzende der Soester FDP. Hauptsächlich unterstütze ich als Mäzenin große und kleine<br />
Künstler, z.B. die Musikschule in Soest, das Kammerorchester Amadé, Ausstellungen,<br />
Kulturparlament, Stadt-Künstler und Maler, aber auch Kultur-Events wie die sommerlichen<br />
Musiktage, Drüggelter Kunst-Stücke, Stadt-Oper.<br />
Ich reduziere mich nicht nur auf finanzielle Unterstützung, sondern auch auf die seelische. Wo immer<br />
mein Mann und ich einen Lebenspunkt haben, engagieren wir uns, so in Bautzen für das Deutsch-<br />
Sorbische Theater, auf Usedom im Förderverein „Dorfkirchen“. Mein Mann und ich haben eine<br />
eigene Stiftung gegründet, um vorrangig die Musikschule und die Fachhochschule in Soest zu<br />
fördern.<br />
Regine Gebhardt, Olympia-Jahrgang 1936<br />
Selbständige Mittelständlerin im Unruhestand<br />
verheiratet, 2 Söhne<br />
geboren in Dresden<br />
aufgewachsen in Hamburg,<br />
gearbeitet in Frankfurt,<br />
glücklich in Soest<br />
Vorgeschlagen wurde Frau Gebhardt von Gabriele Hohmann, Soest<br />
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Regina Wiehagen<br />
<strong>Welver</strong><br />
* 1962<br />
1. Meiner Nachbarin haben die gemalten Bilder in unserem Haus gut gefallen und sie ist beeindruckt<br />
von deren Ausstrahlung. Das ich meinen Beruf als Schauwerbegestalterin auf Grund der schweren<br />
Behinderung meines heute 14 jährigen Sohnes Jonathan aufgegeben habe, ist wohl Anlass, das<br />
meine Nachbarin sich für mich einsetzt. Als meine Tochter Jannika geboren wurde, befand ich mich<br />
im Studium zur Sozialpädagogin. Wegen meiner beiden Kinder habe ich meine Berufliche Laufbahn<br />
abgebrochen.<br />
2. Zeichnen und malen haben mich schon immer fasziniert. In Bleistiftzeichnungen habe ich meine<br />
Familie dargestellt. Diese Bilder haben auf mein Umfeld Eindruck gemacht, so dass ich Auftrags<br />
Porträts angefertigt habe. Zur Geburt wurden Babys gemalt, auch besondere Menschen, unter<br />
anderem Marilyn Monroe zählten zu den Aufträgen. Zwischendurch malte ich auch mit Öl und Acryl,<br />
hauptsächlich Personen. In naher Zukunft möchte ich auf Landschaften mit ihrer ganzen Schönheit<br />
auf die Leinwand bringen.<br />
3. Meine Familie steht hinter mir und gibt mir die Kraft und Motivation zu meiner Künstlerischen<br />
Tätigkeit.<br />
Ärgern kann ich mich sehr über Pädophile Menschen, die Kinder schaden, sogar das Leben nehmen.<br />
Ganz besonders wurmt mich, dass die Täter oft wie Opfer behandelt werden.<br />
Freuen kann ich mich sehr, wenn mein Sohn Jonathan <strong>For</strong>tschritte macht und meine Tochter Erfolge<br />
verzeichnet, und letztere hat ganz offensichtlich meine Begabung geerbt. Wenn es meiner Familie<br />
gut geht, fühle ich mich auch wohl.<br />
Vorgeschlagen wurde Frau Wiehagen von Barbara Schmalz, <strong>Welver</strong>.<br />
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21
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50 Jahre, Gründerin der<br />
Selbsthilfegruppe<br />
„Hilfe – ich habe Krebs“,<br />
vorgeschlagen von Frau Masur<br />
Die Selbsthilfegruppe ist für Frau Müller ein wichtiger<br />
Teil ihres Lebens geworden. Seit 2002 studiert<br />
sie in Marburg Beziehungsmedizin. Mit ihrer<br />
Gruppe besucht sie regelmäßig Vorträge im Stadtkrankenhaus<br />
Soest, in Hamm-Heessen und in Marburg.<br />
Im Jahr 2005 und 2006 absolvierte sie eine Ausbildung<br />
zur Trainerin für das „Bochumer Gesundheitstraining“.<br />
Schwerpunkte sind hier u. a.: Erarbeiten<br />
von Strategien hinsichtlich problem-bezogener<br />
Themen wie „Beziehungen“, „Selbstvertrauen“,<br />
„Konflikte“, „Abschied, Tod und Sterben“, „Kränkungen“<br />
etc. Die hier gewonnenen Erkenntnisse<br />
kann sie jetzt in der Gruppenarbeit umsetzen.<br />
Auf Kongressen, u. a. in Berlin und Düsseldorf,<br />
nimmt sie mit ihrer Krebsselbsthilfegruppe Möhnesee<br />
an Diskussionen teil und kritisiert u. a. Behandlungsmethoden<br />
und Medikamente. So lernte<br />
sie auch Prof. Michael Bamberg, den Präsidenten<br />
der Deutschen Krebsgesellschaft, kennen.<br />
22<br />
Beate Müller<br />
Frau Müller ist gelernte Einzelhandelskauffrau. 1981 hat<br />
sie geheiratet. Im gleichen Jahr ist ihre Tochter geboren.<br />
Sie hat sich neben der Erziehung ihrer Tochter auf verschiedenen<br />
Gebieten weitergebildet. Im Jahre 2001<br />
wurde bei ihr Brustkrebs diagnostiziert und sie wurde<br />
operiert.<br />
Ihr Motto lautet: Nicht gegen den Krebs kämpfen, sondern<br />
sich mit dem Krebs arrangieren und die Gesundheit<br />
fördern. So gründete sie im Jahr 2002 die Selbsthilfegruppe<br />
„Hilfe – ich habe Krebs“ für krebserkrankte<br />
Frauen. Anfangs bestand diese Gruppe aus 8 Frauen. Frau<br />
Müller arbeitet ehrenamtlich und ist nicht irgendwelchen<br />
Institution angeschlossen. Heute besteht die Gruppe aus<br />
20 Frauen.<br />
Sie treffen sich jeden 3. Donnerstag im Monat im St.-<br />
Antoniushaus in Möhnesee-Günne. Es macht ihnen<br />
Freude, sich gegenseitig zu helfen. Wichtig ist auch, dass<br />
sie sich in der Gruppe „fallen lassen“ können. Frau Müller<br />
informiert andere Betroffene und steht für sie nach<br />
Möglichkeit für ein Gespräch – auch mit den Angehörigen<br />
– immer zur Verfügung. „Lebensfreude und Gesundheit“<br />
stehen bei ihr an erster Stelle. Wichtig ist in diesem<br />
Zusammenhang, dass die Selbstheilungskräfte angeregt<br />
werden.<br />
Das Wissen, anderen krebskranken Menschen<br />
durch ihre Erfahrungen weiter helfen zu können,<br />
gibt ihr die Kraft, sich ständig weiterzubilden und<br />
Informationen zu sammeln. So steht sie z. B. mit<br />
den Kranken-kassen und den niedergelassenen<br />
Ärzten in Kontakt.<br />
Auch außerhalb der Gruppe ist sie immer<br />
ansprechbar, wenn es darum geht, Patienten im<br />
Krankenhaus zu begleiten oder den Angehörigen<br />
beim Abschiednehmen zur Seite zu stehen.<br />
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<strong>For</strong> <strong>Elle</strong> Von Frauen für Frauen und Männer. Zeitung für den Kreis Soest ' <strong>Ausgabe</strong> 6 ' 2. Halbjahr 2008
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Maria Holtschulte<br />
<strong>Welver</strong><br />
* 1924<br />
1. Ich gehörte nach Kriegsende zu den Mitbegründerinnen des <strong>Welver</strong>aner Kirchenchores „Cäcilia“.<br />
Am 12.05.1945 fand die Gründungsversammlung statt; da bei uns in der Familie immer aktiv gesungen<br />
wurde, war es für mich keine Frage dort aktiv mitzuarbeiten, und dass mittlerweile seit über 60<br />
Jahren. Ich bezeichne mich selbst gern als die „tragende 2. Geige des Kirchenchores“.<br />
2. Eine musikalische Ader wurde meiner Schwester und auch mir in die Wiege gelegt. Ich habe außerdem<br />
die Gabe, dass ich mir sehr schnell Texte merken kann, und damit kann ich schnell mitsingen.<br />
Mittlerweile habe ich unter 11 Dirigenten gesungen, zwar nicht immer nur in <strong>Welver</strong>, sondern<br />
beispielsweise auch in Unna im Kirchenchor aber auch im städtischen Chor.<br />
Ein weiteres Talent das ich beim Kirchenchor „Cäcilia“ einbringen konnte, war das dichten; hier habe<br />
ich lange Jahre aktiv auf der Bühne gestanden, sei es bei Theaterstücken mit selbst getexteten Beiträgen,<br />
aber auch Kostüme habe ich selbst genäht.<br />
3. Kraft und Energie geben mir mein Ehemann aber auch meine Familie. Mit meinem Mann teile die<br />
ich musikalische Leidenschaft.<br />
Persönliche Daten:<br />
Maria Holtschulte,<br />
* 1924 in Westheim/Büren<br />
aufgewachsen in <strong>Welver</strong><br />
8 Kinder<br />
21 Enkelkinder<br />
Hausfrau und Mutter<br />
zeitweise als Laborantin in Köln u. Gütersloh tätig<br />
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<strong>For</strong> <strong>Elle</strong> Von Frauen für Frauen und Männer. Zeitung für den Kreis Soest ' <strong>Ausgabe</strong> 6 ' 2. Halbjahr 2008<br />
23
24<br />
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Für die künstlerischen Arbeiten dieser Menschen sucht und findet sie<br />
Ausstellungsmöglichkeiten, pflegt und sammelt diese Kunst.<br />
Sie ist Galeristin, Veranstalterin und Malerin (nicht zuletzt!). Sie ist sehr begabt, sehr vielseitig. Und<br />
das alles mit Leidenschaft, ungeheurem Engagement und großer Ausdauer. Ich bewundere ihre Begabung,<br />
ihre Kraft. Unerschrocken geht sie den Weg, den sie als den Richtigen erkannt hat. Soest<br />
kann stolz auf sie sein, auf diese heldenhafte Frau.“<br />
Christel Gottschalk, 42699 Solingen, 03.08.2008<br />
Christel Gottschalk schreibt über Susanne Lüftner-Haude:<br />
„Susanne Lüftner-Haude ist meine Heldin. Warum?<br />
In einem Land, in dem nur 6% der Bevölkerung ihre Zeit mit kulturellen<br />
Aktivitäten verbringt, widmet sie dem ihr Leben.<br />
In einer Zeit, in der psychisch kranke Menschen immer noch am Rande<br />
der Gesellschaft leben, stehen sie bei Susanne Lüftner-Haude in der<br />
Mitte ihrer kunsttherapeutischen Arbeit.<br />
Kurz-Vita von Susanne Lüftner-Haude<br />
Geb. 1953 in Soest/NRW, zwei erwachsene Kinder<br />
Bildende Künstlerin, Kunst- und Lehrtherapeutin, Dozentin in Einrichtungen der (Hoch-) Begabtenförderung,<br />
der Kunst und Kultur, der Aus- und Weiterbildung, sowie in Einrichtungen für Gesundheit,<br />
Soziales und Therapie<br />
1972-1978 Studium der Kunsterziehung und der Bildenden Kunst bei Prof. Timm Ulrichs, Prof. Mac<br />
Zimmermann und Prof. K.-F. Dahmen am Institut für Kunsterzieher in Münster und an der Kunstakademie<br />
in München<br />
Studium der Philosophie, Kunstgeschichte, Geschichte, Pädagogik, Sport, Germanistik, Zeitungswissenschaften,<br />
Denkmalpflege an der Wilhelms-Universität Münster und der Ludwig-Maximilian-Universität<br />
München<br />
1978 Diplom der Kunstakademie München<br />
Seitdem freischaffend und Mitglied im BBK<br />
Seit 1974 Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligung - Malerei, Objekte, Installationen, Fotografie<br />
im In- und Ausland; Werke in öffentlichen Sammlungen (z.B. Staatsgalerie Stuttgart) und privater<br />
Hand<br />
1992-1996 Ausbildung in Klienten-zentrierter Kunsttherapie am AKT in Siegen<br />
1994 Gründung der Kunst-Praxis in Soest<br />
Seitdem Leiterin der Kunst-Praxis Soest – <strong>For</strong>um für Begabungsförderung, Persönlichkeitsentwicklung,<br />
Kommunikation. Schwerpunkte: Kunst, Kultur, Philosophie, Kunsttherapie, Galerie Lüftner (ART<br />
BRUT)<br />
Christel Gottschalk, Inhaberin des Solinger Preises für Zivilcourage „der silberne Schuh“, verliehen<br />
vom „Bündnis für Toleranz und Zivilcourage“, 2007 beschreibt eindrücklich, warum wir Susanne Lüftner-Haude<br />
als unsere Heldin des Alltages vorschlagen. Ihren Worten möchten wir uns anschließen:<br />
Dorothea Buck, Bildhauerin & Schriftstellerin, Ehrenvorsitzende des Bundesverbandes Psychiatrie-<br />
Erfahrener (BPE) und Trägerin des großen Verdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland, verliehen<br />
2008 in Hamburg.<br />
Vorgeschlagen wurde Susanne Lüftner-Haude Monika Gerke, Vorstand Kunst-Praxis Soest<br />
e.V.<br />
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<strong>For</strong> <strong>Elle</strong> Von Frauen für Frauen und Männer. Zeitung für den Kreis Soest ' <strong>Ausgabe</strong> 6 ' 2. Halbjahr 2008
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Mena Van Damme<br />
Soest<br />
* 1952<br />
1. Ich denke, mein Engagement als freiberufliche Hebamme den Schwangeren die „Angst“ zu<br />
nehmen und aus Schwangerschaft und Geburt wieder eine Zeit der „freudigen Erwartung“ zum<br />
machen soll hiermit dargestellt werden; aber auch mein Einsatz als Gründerin des Soester<br />
Geburtshauses.<br />
2. Im Jahre 1984 gründete ich das Geburtshaus in Soest und baute es im Laufe der Jahre -<br />
entgegen massivem Widerstand seitens einiger Krankenkassen und der Politik - zum angesehensten<br />
Geburtshaus der Republik auf. Das Soester Geburtshaus wird in Hebammenkreisen als Maßstab zu<br />
anderen Geburtshäusern angesehen.<br />
Vor 12 Jahren habe ich zusammen mit Pastor Mahnke dafür gesorgt, dass Eltern von totgeborenen<br />
Kindern oder von Fehlgeburten ihr Kind beerdigen dürfen und einen Platz zum trauern haben.<br />
Gleichzeitig nehme ich mir speziell für diese Eltern viel Zeit um das Trauma aufzuarbeiten. Dies ist<br />
mir ein besonderes Anliegen, obwohl ich dafür teilweise manchen Kampf mit Chefärzten im<br />
Krankenhaus und Kreissaalhebammen führen musste.<br />
Obwohl ich kurz vor dem Ruhestand bin, habe ich in Holland eine vierjährige Ausbildung in der<br />
Haptonomie absolviert, damit ich mit meinen Kolleginnen einen noch besseren Weg zur Betreuung<br />
von Schwangeren und deren Partnern ermögliche.<br />
3. Kraft und Energie schöpfe ich in erster Linie durch ein sehr harmonisches Ehe- und Familienleben.<br />
Mein Mann und meine Familie halten mir den Rücken frei, um mich voll und ganz auf meine Arbeit zu<br />
konzentrieren. Außerdem treibe ich in meiner Freizeit viel Sport; ich nehme mir die Zeit, und laufe<br />
durch die Felder.<br />
Ärgern kann ich mich über Ungerechtigkeiten jeglicher Art, ganz besonders wenn Menschen<br />
ungerecht behandelt werden; ich habe einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn.<br />
Richtig freuen kann ich mich, über eine große Portion Nudeln zum Feierabend, aber hauptsächlich<br />
wenn ich die glücklichen Mütter und Väter mit ihren Neugeborenen sehe.<br />
Vorgestellt wurde Frau van Damme von Ihrem Mann Eddy und von Gaston Camps, Möhnesee<br />
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Gabriele Gläsmann<br />
Soest<br />
59 Jahre<br />
1. Seit ich in Soest lebe - das sind jetzt 33 Jahre - habe ich das kulturelle Leben der Stadt und des<br />
Kreises mit meinem Orgel- und Klavierspiel mitgestaltet, sei es in der Kirchengemeinde, der Musikschule<br />
und auch im Konzert.<br />
Ich sehe mich aber auch stellvertretend für meine Kolleginnen und Freunde, die mit mir zusammen<br />
musiziert haben.<br />
2. Ich bin Kirchenmusikerin - 10 Jahre an der Hohnekirche in Soest, nun in <strong>Welver</strong>-Schwefe; und<br />
Klavierlehrerin an der Musikschule.<br />
Die Musik hat in meinem Leben immer eine große Rolle gespielt, so dass ich schon sehr früh wusste,<br />
dass ich auch beruflich als Musikerin tätig sein wollte. Allerdings schwankte immer die Liebe zwischen<br />
Klavier- und Orgelspiel. In meinem Geburtsort Berlin habe ich dann Kirchenmusik studiert mit<br />
dem Abschluss A-Examen. Nach meinem Examen war aber die Liebe zum Klavier doch stärker, und<br />
ich trat meine Stelle als Klavierlehrerin an der Musikschule Soest an, wo ich noch heute unterrichte.<br />
Ich fand in meinen Kollegen/innen viele gute Partner und wir konzertieren oft zusammen, ich denke<br />
z.B. an die Einweihung des Flügels in der Stadthalle mit Ulrich Rikus (Cello) und mir.<br />
An der Hohnekirche fand ich dann später auch die Möglichkeit mein Orgelspiel einzubringen und mit<br />
der Kantorei viele Konzerte zu gestalten. Durch eine lange Krankheit entdeckte ich dann auch meine<br />
Gabe, zu komponieren und schrieb einige Werke für Chor und andere Instrumente.<br />
3. Die Freude an der Musik gibt mir Energie; aber auch Menschen, die mir sagen, dass sie z.B. durch<br />
ein improvisiertes Choralvorspiel einen neuen Zugang zu einem bestimmten Lied gefunden haben.<br />
Zu wissen, dass man Menschen durch Musik Freude, Trost und Kraft geben kann, schenkt seinem<br />
selbst auch Kraft.<br />
Und die Musik von Johann Sebastian Bach, sie ist Balsam für die Seele.<br />
Vorgeschlagen wurde Frau Gläsmann von Frau Gabriele Hohmann, Soest.<br />
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Anne Richter<br />
Am 24. Juni 1955 wurde Anne Richter als jüngstes von zwei Kindern in Haaren,<br />
Kreis Heinsberg, geboren. Hier bestand sie 1975 ihr Abitur und begann danach<br />
einen Diplomstudiengang in Chemie an der RWTH Aachen. Nach dem Vordiplom<br />
studierte sie Geographie auf Lehramt.<br />
Während des Studiums jobbte sie als Verkäuferin. Sie war zunächst<br />
in Bayern als Lehrerin für Erdkunde in Teilzeit tätig. Parallel dazu absolvierte<br />
sie den Studiengang Ökologie, bevor sie mit ihrer Familie 1994 nach Nordrhein-<br />
Westfalen zurückzog. Hier begann sie als Pädagogin für Öffentlichkeit in Lippstadt<br />
und ist seit Ende 1995 bei der INITEC gGmbH in Lippstadt beschäftigt. Nach der<br />
Anstellung als Lehrerin wurde sie im Frühjahr 1997 Abteilungsleiterin und Ende des<br />
Jahres 1999 Geschäftsführerin im Firmenverbund der INI.<br />
Anne Richter liegt die INI und ihre Arbeit mit Jugendlichen besonders am Herzen.<br />
Insbesondere möchte sie das INI Berufskolleg weiter entwickeln. Jugendliche sollen<br />
sich weiter qualifizieren und ihre Schulabschlüsse nachholen können.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt der INI ist zurzeit das Projekt INI Gesamtschule. Eine solche Schulform<br />
legt Jugendliche nicht von vornherein auf eine der drei gängigen Schullaufbahnen fest, sondern ermöglicht<br />
die individuelle (Weiter-)Entwicklung im Klassenverband. Weiterhin kann eine Gesamtschule<br />
im Gegensatz zu den traditionellen Schulsystemen nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch<br />
bilden.<br />
Anne Richter ist bei der INI seit Kurzem ebenfalls Qualitätsmanagement-Beauftragte.<br />
Auf die Frage, warum sie für die „Politeia- Fahnenausstellung“ vorgeschlagen<br />
wurde, könnte sie sich vorstellen, dass ihre Fähigkeit, Familie und Führungsposition<br />
gut miteinander zu verbinden, sie für diese Ausstellung prädestiniert. Als<br />
Person des öffentlichen Lebens in Soest und Lippstadt setzt sich Frau Richter<br />
neben ihren zahlreichen beruflichen Tätigkeiten und familiären Pflichten immer<br />
auch für politische, gemeinnützige und soziale Belange ein. Neben ihrem Engagement<br />
als Ratsmitglied der Stadt Soest und als Vorsitzende des Lions - Club,<br />
verliert Frau Richter nie das Einzelschicksal der ihr anvertrauten Jugendlichen<br />
aus den Augen.<br />
Frau Richter ist Mitglied des Soester Stadtrates und übt das politische Amt der stellvertretenden<br />
Fraktionsvorsitzenden der Grünen aus. Zurzeit ist sie Vorsitzende des Schulausschusses der Stadt<br />
Soest.<br />
Ein besonderes weibliches Vorbild hat sie nicht, als Leitgedanke schwebt ihr jedoch die Gleichstellung<br />
von Mann und Frau in Gesellschaft und Politik vor.<br />
Anne Richter hat, bedingt durch ihr hohes Engagement, natürlich nur wenig Freizeit für sich selbst<br />
und ihre Familie, schafft aber immer wieder aktiv Freiräume: „Zeit für sich muss man sich ab und zu<br />
nehmen, vor allen Dingen für die Kinder!“ Daher widmete sie sich nach Dienstende lieber erst ihrer<br />
Familie und arbeitete abends noch mal am Schreibtisch.<br />
Als die Kinder klein waren, erledigte eine Haushaltshilfe einen Teil der vielen Arbeit. Jetzt sind die<br />
Kinder groß und Frau Richter hat die Möglichkeit, sich hin und wieder Zeit für ihren Sport und das<br />
Malen zu stehlen. Wenn es dann noch die Zeit zulässt, liest sie gerne ein Buch. „Im Moment genieße<br />
ich es, mit meinen Mann abends spazieren zu gehen“.<br />
Ihre ganze Kraft und Energie holt sie sich aus ihrer Familie und über den Erfolg von jungen Menschen<br />
bei der INI. Denn wenn diese etwas leisten und ihre schulischen oder beruflichen Ziele erreichen,<br />
gibt dies ihr die Motivation die Rahmenbedingungen hierfür zu entwickeln.<br />
Anne Richter ist verheiratet und wohnt in Soest. Drei ihrer vier Kinder studieren und eines befindet<br />
sich in einer beruflichen Ausbildung.<br />
vorschlagen wurde Frau Richter von Maria Kitsaki<br />
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Gerburg Krapf-Lumpe<br />
Bad Sassendorf<br />
* 1955<br />
1. Ich denke, ich wurde vorgeschlagen, weil ich durch meine Konzerte und Arbeit gelegentlich in der<br />
Zeitung erwähnt werde. Es gibt aber sehr viele Frauen und Mütter die sich beruflich und privat stark<br />
engagieren, deren Arbeit wird allerdings nicht so öffentlich publiziert; ihnen zolle ich sehr viel Respekt.<br />
2. Ich habe ein Klavierstudium absolviert und bin Pianistin; habe darüber eine Reifeprüfung in Münster<br />
abgelegt. Durch meine Heirat und der Geburt meiner 2 Kinder war es mir zeitlich nicht möglich 4<br />
Stunden am Tag Klavier zu üben. Daraufhin habe ich mich mehr auf meine Stimme konzentriert, singen<br />
konnte ich auch beispielsweise beim Bügeln.<br />
Ich bin dann angefangen und habe mit Kinder- und Jugendchören gearbeitet, Gesang unterrichtet<br />
und nebenher noch Klavier gespielt.<br />
Mein ganz großer Traum war immer an der Oper Arien zu singen, aber ich hatte nicht die Gelegenheit<br />
einmal vorzusingen. Diesem Traum bin ich im vergangenen Jahr ein großes Stück näher gekommen.<br />
Bei einem Konzert mit dem Kverneland Männerchor bin ich mit dem Bad Sassendorfer<br />
Kurchorchester „Danubius“ (5 ungarischen Musikern) in Verbindung gekommen- da sie vom Männerchor<br />
als meine Begleitung verpflichtet wurden. Jetzt gebe ich jeden Monat ein Konzert in Bad<br />
Sassendorf, wo mich die ungarische Kapelle begleitet; und mein ganz großer Traum erfüllte sich<br />
damit fast.<br />
Ich leite in Soest einen Schulchor um im Rahmen des Unterrichtes mit jungen Menschen zu singen<br />
und Stimmbildung zu betreiben.<br />
Daneben einen Jugendchor und einen Erwachsenenchor der sich aus Lehrern, Eltern, älteren Schülern<br />
zusammensetzt und ganz im Aufbau ist noch ein Chor mit der SEN (Soester Entwicklungsnetz<br />
e.V.).<br />
3. Meine ganz große Leidenschaft ist die Musik. Wenn ich singe bin ich glücklich, und das ist für<br />
mich eine Therapie, aus der ich Kraft schöpfe. Ich liebe Menschen, und ich brauche und treffe in<br />
meinen Konzerten Menschen.<br />
Vorgeschlagen wurde Frau Krapf-Lumpe von Gabriele Hohmann, Soest.<br />
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IMPRESSUM<br />
Herausgeberin: Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Soest<br />
Kontakt: Antje Degener, Hauptstraße 72-74, 59609 Anröchte, Tel.: 02947/888-501<br />
Redaktion: Antje Degener, Birgit Dobbels<br />
Alle Angaben nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr. Eine Rechtsberatung kann und soll durch unsere<br />
Beiträge nicht ersetzt werden.<br />
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