03.12.2012 Aufrufe

SCHULPROGRAMM - Berufliche Schulen Gelnhausen

SCHULPROGRAMM - Berufliche Schulen Gelnhausen

SCHULPROGRAMM - Berufliche Schulen Gelnhausen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>SCHULPROGRAMM</strong><br />

BERUFLICHE<br />

SCHULEN<br />

GELNHAUSEN<br />

Fortgeschriebene Fassung vom April 2005


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 Modernes Bildungszentrum mit beruflichem<br />

Schwerpunkt<br />

1.1 Was ist uns wichtig ? - Pädagogische Grundgedanken und<br />

Zukunftsperspektiven<br />

1.2 Was finden wir alles unter einem Dach? - Leitungs- und<br />

Organisationsstruktur unserer Schule<br />

1.3 Mit wem stehen wir in Verbindung ? - Zusammenarbeit mit und<br />

Unterstützung durch außerschulische Institutionen<br />

1.4 Wie informieren wir die Öffentlichkeit über unsere Arbeit ? –<br />

Informationsangebote der <strong>Berufliche</strong>n <strong>Schulen</strong><br />

2 Schulformspezifische Schwerpunkte<br />

2.1 In Schule und Betrieb – die Teilzeitberufsschulen im dualen System<br />

2.1.1 Ausbildungsgänge im Nahrungsbereich 12<br />

2.1.2 Fachgruppe Gestaltung 18<br />

2.1.3 Fachgruppe Holztechnik 20<br />

2.1.4 Ausbildung zum Kälteanlagenbauer 21<br />

2.1.5 Beitrag der Metall-Abteilung zum Schulprogramm 23<br />

2.1.6 Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik 25<br />

2.1.7 Ausbildung Heizungsbauer - Unterabteilung Zentralheizungs- und Lüftungstechnik 27<br />

2.1.8 Bankkaufleute 29<br />

2.1.9 Bürokaufleute 33<br />

2.1.10 Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel Verkäufer/Verkäuferin 35<br />

2.1.11 Teilzeitberufsschule Friseure (Berufsfeld Körperpflege) 37<br />

2.1.12 Fachbereich Elektrotechnik, Berufsschule und Berufsfachschule 40<br />

2.1.13 Arbeitsgruppe Metallbauer 42<br />

2.1.14 Fachbereich Kraftfahrzeugtechnik 44<br />

2.1.15 Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik 46<br />

2.1.16 Englischunterricht als integratives Element im Stundenplan der kaufmännischen<br />

Berufsschulen<br />

48<br />

2.2 Vollschulische Berufsausbildung – die Fachschulen und die Höhere<br />

Berufsfachschule für Sozialassistenz<br />

2.2.1 Fachschule für Kunststoff- und Kautschuktechnik 52<br />

2.2.2 Fachschule für Sozialpädagogik 56<br />

2.2.3 Höhere Berufsfachschule für Sozialassistenz 65<br />

2.3 Der Weg zum mittleren Bildungsabschluss – die Berufsfachschulen<br />

2.3.1 Berufsfindung in der kaufmännischen Berufsfachschule 70<br />

2.3.2 Zweijährige Berufsfachschule - sozialpädagogischer und medizinischer Fachbereich 72<br />

2.3.3 Kooperation zwischen unterschiedlichen Schulformen 76<br />

2.3.4 Deutsch in der kaufmännischen Berufsfachschule 79<br />

2<br />

5<br />

6<br />

9<br />

11


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

2.4 Der Zugang zu den Fachhochschulen – die Fachoberschule<br />

2.4.1 Fachoberschule – fit für die Zukunft 81<br />

2.5 Die allgemeine Hochschulreife mit beruflicher Ausrichtung –<br />

das <strong>Berufliche</strong> Gymnasium<br />

2.5.1 Geschichte 83<br />

2.5.2 Deutsch 84<br />

2.5.3 Politik und Wirtschaft im <strong>Berufliche</strong>n Gymnasium 85<br />

2.5.4 Wirtschaftslehre 87<br />

2.5.5 Fremdsprachen des <strong>Berufliche</strong>n Gymnasiums 89<br />

2.5.6 Mathematik im <strong>Berufliche</strong>n Gymnasium 91<br />

2.5.7 Physik und Chemie 94<br />

2.5.8 Biologie 96<br />

2.5.9 Datenverarbeitungstechnik 98<br />

2.5.10 Fächerübergreifender und fächerverbindender Unterricht im <strong>Berufliche</strong>n Gymnasium 100<br />

2.6 Förderung der Berufsreife - besondere Bildungsgänge<br />

2.6.1 Werkstatt für Behinderte 103<br />

2.6.2 Besondere Bildungsgänge BVJ/EIBE 106<br />

3 Schulformübergreifende Schwerpunkte<br />

3.1 Förderung der Persönlichkeitsentwicklung und ganzheitliche Bildung – Ethik und<br />

Religion an einer beruflichen Schule<br />

112<br />

3.2 Orientierungshilfe und Unterstützung in schwierigen Lern- und Lebenssituationen –<br />

Beratungskonzept und Verein zur Unterstützung von Schülerinnen und Schülern (VUS<br />

e.V.)<br />

115<br />

3.3 Beratung, Betreuung und Begleitung als Hilfe an unserer Schule – das B-Team 116<br />

3.4 Lernen und Lernen lassen – Projektarbeit als pädagogische und organisatorische<br />

Herausforderung<br />

120<br />

3.5 Gegenseitiges Kennenlernen und Methodentraining – das neue Einschulungskonzept<br />

SYBA<br />

124<br />

3.6 Beitrag des Fachbereichs Sport zum Schulprogramm 127<br />

3.7 Der Weg zur Umweltschule– die AGENDA-Gruppe 129<br />

3.8 Schülerinnen und Schüler übernehmen Verantwortung – Organisation und Verwaltung<br />

der Bücherei in Eigenregie<br />

131<br />

3.9 Elternbeitrag der Klassen des BVJ/EIBE zum Schulprogramm 133<br />

3.10 EDV-Gesamtkonzept (Stand 2004) 135<br />

4 Anhang 140<br />

3


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Vorwort:<br />

Das vorliegende Schulprogramm stellt eine kritische Bestandsaufnahme der an unserer<br />

Schule stattfindenden Prozesse dar und zeigt mit der Formulierung von Zielvorstellungen<br />

Wege auf, die die Mitglieder der Schulgemeinde in einzelnen Bereichen zukünftig beschreiten<br />

möchten. Durch Formulierung der Zielvorstellungen wird eine spätere Überprüfung<br />

(Evaluation) ermöglicht.<br />

Unsere Informations- und Wissensgesellschaft verändert sich in immer kürzeren Zeiträumen,<br />

die wirtschaftliche Entwicklung orientiert sich zunehmend an globalen Gegebenheiten und<br />

Gestaltungsmöglichkeiten – das macht eine permanente Überprüfung der eigenen Position<br />

notwendig.<br />

Dies gilt für alle staatlichen Institutionen und in besonderem Maß auch für <strong>Schulen</strong>. Dabei<br />

haben <strong>Schulen</strong> einen Bildungsauftrag, der nicht nur auf kognitives Wissen und<br />

Berufstauglichkeit reduziert werden kann. Pädagogisches Handeln erfolgt stets mit dem Ziel,<br />

unseren Schülerinnen und Schülern das Rüstzeug mitzugeben für ihren Weg in ein<br />

selbstbestimmtes und erfülltes Leben in einer sich ständig wandelnden Gesellschaft.<br />

Wir wollen uns weiterentwickeln und unserer Aufgabe gerecht werden im Kanon aller<br />

relevanten Gruppen unseres engeren und weiteren Einzugsbereiches. Aus diesem Grunde<br />

und unter dem Motto "Schule ist Zukunft und braucht deshalb Wertschätzung" wollen wir die<br />

Arbeit mit dem Schulumfeld, dem Schulträger, der Stadt <strong>Gelnhausen</strong>, den Betrieben, vor<br />

allem aber mit den Eltern intensivieren, um unsere Aktivitäten transparent zu machen und<br />

um Unterstützung für unsere nicht einfache Tätigkeit zu werben.<br />

Wir wollen weiter voranschreiten auf dem Weg zu einem regionalen Kompetenzzentrum für<br />

berufsqualifizierende Bildung, und dies im dualen Ausbildungssystem (unserem Kernbereich),<br />

beim Erwerb vollschulischer Berufsabschlüsse, im Bereich der Fachhochschulreife und der<br />

Hochschulreife, in der Berufsvorbereitung bis hin zu Abschlüssen in Fort- und Weiterbildung.<br />

In allem sind auch wir - wie alle an Bildung und Ausbildung Beteiligte – Lernende.<br />

4


1 Modernes Bildungszentrum mit beruflichem<br />

Schwerpunkt<br />

1.1 Was ist uns wichtig ? - Pädagogische Grundgedanken und<br />

Zukunftsperspektiven<br />

Ganz am Anfang des einleitenden Teils zum Schulprogramm der <strong>Berufliche</strong>n <strong>Schulen</strong> <strong>Gelnhausen</strong><br />

beschäftigen wir uns mit pädagogischen Grundgedanken, von denen wir uns bei unserer Arbeit leiten<br />

lassen werden. Dies hat Priorität gegenüber Fragen der Schulorganisation, der Informationswege über<br />

das schulische Angebot und die Beziehung zu Externen, so bedeutend diese Aspekte für die<br />

Funktionsfähigkeit und Zufriedenheit der Schulgemeinde im Einzelnen auch sein mögen.<br />

Ein modernes Bildungszentrum muss sich kontinuierlich fortentwickeln und sich neuen<br />

pädagogischen Herausforderungen in einer gesellschaftlich, technisch und wirtschaftlich<br />

veränderten Umwelt stellen.<br />

Schülerinnen und Schüler stehen im Mittelpunkt schulischer Prozesse. Es kommt vorrangig darauf<br />

an, ihre persönlichen, gesellschaftlichen und beruflichen Handlungskompetenzen zu stärken und zu<br />

fördern.<br />

Eigenverantwortliches Lernen und Arbeiten, Beteiligung an Entscheidungsprozessen und<br />

Verantwortungsübernahme stehen im Vordergrund. Fächerübergreifendes, anwendungsorientiertes<br />

Unterrichten und Projektunterricht sind Methoden, die diese Zielsetzungen unterstützen. Auch der<br />

Veränderung der Lehrerrolle zum kompetenten Begleiter von Lernprozessen muss Rechnung getragen<br />

werden.<br />

Zentrales Anliegen dieses Schulprogramms ist es, sowohl die Förderung<br />

berufsqualifizierender und allgemeiner Bildung junger Menschen, als auch ihres sozialen<br />

Engagements in den Mittelpunkt schulischer Arbeit zu rücken.<br />

Hierbei spielen für uns auch Unterstützungsmaßnahmen für Schülerinnen und Schüler in schwierigen<br />

Lebenslagen eine ganz wesentliche Rolle. Auf Schulsozialarbeit, Gewalt- und Suchtprävention,<br />

Beratungs- und Verbindungslehrer und unseren Verein zur Unterstützung von Schülerinnen und<br />

Schülern (VUS e.V.) wird im Gliederungspunkt 3 dieses Schulprogrammms "Schulformübergreifende<br />

Schwerpunkte" näher eingegangen.<br />

Wichtig ist uns auch das Ziel, Bewusstsein für Toleranz und Akzeptanz von<br />

Andersartigem zu schaffen. Das gilt gerade für unsere Schule in besonderem Maße<br />

angesichts der heterogenen Zusammensetzung der Schülerschaft und der Vielfalt<br />

unterschiedlicher Bildungs- und Ausbildungsgänge.<br />

In allem sind auch wir – die Lehrerinnen und Lehrer – Lernende.<br />

In diesem Zusammenhang sind die schulinterne Lehrerfortbildung in Bereichen der Förderung der<br />

Medienkompetenz, Förderung der Methodenkompetenz, Gewaltprävention (Mediation) und<br />

Einweisung zukünftiger Klassenlehrer und Tutoren in neue Formen der Einschulungsrituale zu nennen.<br />

Hierzu gehören auch Überlegungen, die sich mit für unsere Schule neuen Formen der<br />

Lernorganisation über den Unterricht hinausgehend beschäftigen, z.B. über Ganztagsschule,<br />

Fortbildungsmöglichkeiten in Freistunden oder am Nachmittag, die nicht an einem Klassenverband


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

orientiert sind. Solche Gedanken sind auch auf dem Hintergrund von Chancengleichheit, effizienter<br />

Zeiteinteilung und kooperativem Lernen zu sehen.<br />

Letzteres wird auch von den räumlichen Entwicklungsmöglichkeiten einer Schule bestimmt.<br />

Insbesondere im Sportbereich geht es hier um die Schaffung zusätzlicher Flächen in Absprache mit<br />

der Kommune, anderen <strong>Schulen</strong> und dem Schulträger.<br />

1.2 Was finden wir alles unter einem Dach? - Leitungs- und Organisationsstruktur<br />

unserer Schule<br />

Die <strong>Berufliche</strong>n <strong>Schulen</strong> <strong>Gelnhausen</strong> sind ein voll ausgebautes berufliches Bildungszentrum, das als<br />

pädagogische Einrichtung mit Bildungs- und Erziehungsauftrag entsprechend § 2 des Hessischen<br />

Schulgesetzes aber auch als Dienstleistungsbetrieb für Jugendliche und junge Erwachsene verstanden<br />

werden kann. Es ist geprägt durch neun verschiedene Schulformen (Abbildung 1, Seite 7), deren Ziele<br />

von der Berufsvorbereitung über Berufsausbildung in der Teilzeitberufsschule, zu Berufsfachschulen<br />

und Fachschulen bis hin zur allgemeinen Hochschulreife im <strong>Berufliche</strong>n Gymnasium reichen.<br />

Eine solche Heterogenität ist an keiner allgemeinbildenden Schule und nur an wenigen beruflichen<br />

<strong>Schulen</strong> zu finden.<br />

Diese Vielfalt hat prägende Einflüsse auf die Schul- und Leitungsstruktur und stellt hohe<br />

Anforderungen an die Organisation. Im Interesse von Schülern und Unterricht muss die Organisation -<br />

trotz der Notwendigkeit formaler Abläufe – möglichst viel Flexibilität und Spontaneität zulassen. Eine<br />

gute Organisation unterstützt die Tagesarbeit des Kollegiums.<br />

Im Organisationsplan und im Organigramm sind Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten sowie<br />

Entscheidungskompetenzen und –abläufe geregelt und transparent dargelegt (Abbildung 2, S. 7).<br />

Die Leitungsstruktur selbst ist aus dem Organigramm (Abbildung 3, S. 8) zu ersehen. Sie ist<br />

äußerlich in drei Ebenen gegliedert:<br />

• Schulleiter und Stellvertretender Schulleiter<br />

• Abteilungsleiter und Koordinatoren für Fachpraxis<br />

• Schulform-, Fachbereichs- und Fachkoordinatoren<br />

Die Organisation in 7 Abteilungen geht zurück auf die Zahl der uns zugewiesenen Stellen für<br />

Abteilungsleiter(innen).<br />

Eine weitere Untergliederung wäre nicht nur wünschenswert, sondern notwendig, damit die Belastung<br />

der Funktionsstelleninhaber auf ein vertretbares Maß reduziert werden kann.<br />

Die große Heterogenität unserer Schule erfordert eine hohe fachliche und organisatorische<br />

Eigenverantwortlichkeit der Abteilungsleiter. Bei einer Unterrichtsbelastung von 22 Stunden verbleiben<br />

für die Funktionsstelleninhaber nur etwa 4 Zeitstunden je Woche für Organisation, Gespräche und<br />

Konferenzen in der jeweiligen Abteilung. Diese Zeit wird von allen Abteilungsleitern bei Weitem<br />

überschritten.<br />

Die offizielle Stundenentlastung für Abteilungsleiter mag für monostrukturierte städtische Berufsschulen<br />

ausreichen, sie wird der Vielfalt einer Kreisberufsschule und den Bedürfnissen nach Beratung und<br />

Information von Schülern, Eltern und Lehrern in keiner Weise gerecht.<br />

Da mit einer Ausnahme von jedem Abteilungsleiter mehr als eine Schulform und in der<br />

Teilzeitberufsschule bis zu 4 Berufsfelder mit den zugeordneten Ausbildungsberufen betreut werden,<br />

6


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

ist es nötig, in den Abteilungen Koordinatoren für die einzelnen Schulformen oder für die<br />

verschiedenen Fachbereiche bzw. Berufe einzusetzen.<br />

Abbildung 1 (oben) und Abbildung 2 (unten)<br />

7


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

8


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Das Leitungsprinzip ist aufgebaut auf der bereits erwähnten hohen Eigenverantwortlichkeit und der<br />

damit verbundenen umfangreichen Entscheidungskompetenz.<br />

Gegenseitiges Vertrauen und Verlässlichkeit zwischen den einzelnen Leitungsebenen sind eine<br />

unabdingbare Voraussetzung für eine reibungsfreie Organisation.<br />

Die Abteilungsleiter entscheiden in einem abgesprochenen Rahmen in den ihnen übertragenen<br />

Aufgaben- und Zuständigkeitsbereichen. Dadurch wird für die meisten betroffenen Lehrer und Schüler<br />

unsere große Schule in überschaubare kleine Teilbereiche gegliedert.<br />

Eine nicht geringe Zahl von Lehrer/innen ist allerdings mehreren Abteilungen zugeordnet. Hier gilt es<br />

immer wieder zu überprüfen, ob der Einsatz in verschiedenen Abteilungen unbedingt erforderlich<br />

und/oder wünschenswert ist.<br />

Der Informationsaustausch auf Schulleitungsebene erfolgt in wöchentlich stattfindenden<br />

Schulleitungsdienstbesprechungen.<br />

Aufgrund der Heterogenität und Schulgröße ist es nicht immer leicht, den notwendigen<br />

Informationsfluss zwischen allen Ebenen und Transparenz über die Entscheidungswege<br />

herzustellen. Hier besteht permanenter Verbesserungsbedarf.<br />

Die Schulleitung hat sich für die kommenden beiden Jahre das Ziel gesetzt, die Informationsstruktur<br />

bzw. – kultur zu verbessern. Diesem Ziel soll die Entwicklung eines Qualitätsmanagementsystems im<br />

Bereich der Verwaltung unserer Schule dienen.<br />

Das generelle Ziel der Organisation und Leitung unserer Schule ist es, die gesamte<br />

Schulgemeinde an allen Entscheidungen und Entwicklungsschritten zu beteiligen und<br />

Verantwortungsbereitschaft einzufordern.<br />

Dies geschieht durch vorbereitende Ausschüsse oder Kommissionen (z.B. Deputatstundenkommission,<br />

Haushaltsausschuss, AG Schulklima, Ausschüsse zur Vorbereitung bestimmter Aktivitäten wie<br />

Projektwoche), an die auch Entscheidungen delegiert werden können, ferner durch Fach- und<br />

Abteilungskonferenzen, die Entscheidungen der Gesamt- bzw. Schulkonferenzen vorbereiten.<br />

1.3 Mit wem stehen wir in Verbindung ? - Zusammenarbeit mit<br />

und Unterstützung durch außerschulische Institutionen<br />

Im Unterschied zu allgemeinbildenden <strong>Schulen</strong>, an denen Elternarbeit ein ganz wesentlicher<br />

Bestandteil schulischer Arbeit ist, kommt an einer beruflichen Schule die Zusammenarbeit mit<br />

außerschulischen Institutionen hinzu, die direkt am Ausbildungsgang beteiligt sind. An erster Stelle<br />

sind hier die Industrie- und Handelskammer Hanau-<strong>Gelnhausen</strong>-Schlüchtern und die<br />

Kreishandwerkerschaften in <strong>Gelnhausen</strong> und in Hanau zu nennen.<br />

Für ein berufliches Bildungszentrum mit gewerblichem, kaufmännischem und<br />

sozialpädagogischem Schwerpunkt ist der Kontakt zu Institutionen des Handwerks, der<br />

Industrie, des Handels, anderer Dienstleister und sozialpädagogischen Einrichtungen und<br />

staatlichen Stellen unabdingbar.<br />

Nur ein ständiger Austausch kann eine qualifizierte (Aus)Bildung ermöglichen.<br />

Kontakte zu Fachhochschulen und Universitäten ermöglichen konkrete Einblicke in Studiengänge<br />

nach Fachhochschul- und Hochschulreife. Sowohl Teilzeit- als auch Vollzeitschüler in den<br />

9


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

verschiedenen Ausbildungsberufen und Schulzweigen können sich z.B. an Tagen der offenen Tür über<br />

Inhalte der Studiengänge informieren.<br />

Darüber hinaus arbeiten wir mit der Agentur für Arbeit, dem Jugendamt des Kreises oder dem<br />

kommunalen Ausländerbeirat zusammen.<br />

Unsere Schule ist eingebunden in das Leben der Barbarossastadt <strong>Gelnhausen</strong>. Die Kontakte<br />

zwischen Schule und Vertretern der Stadt sind intensiv und erfolgreich, bedürfen aber<br />

immer wieder auch der aktiven Pflege. Folgen dieser intensiven Kooperation und eines<br />

kontinuierlichen Austauschs sind auch ganz konkrete Formen der Zusammenarbeit im normalen<br />

Schulalltag. Wenn Schüler im Holzbereich im fächerübergreifenden Unterricht ein Rednerpult für die<br />

Stadthalle <strong>Gelnhausen</strong> herstellen, wenn Klassen in Gesprächsforen mit verantwortlichen Politikern<br />

aktuelle Probleme der Stadtentwicklung diskutieren und ein wenig hinter die Kulissen schauen können,<br />

wenn im Geschichtsunterricht das reichhaltige historische Quellenangebot der Stadt in Anspruch<br />

genommen wird und Phasen der Gelnhäuser Geschichte kritisch reflektiert werden, wird der Bezug zur<br />

Kommune als außerschulischem Partner offensichtlich.<br />

Öffnung von Schule bleibt dann nicht im theoretisch-abstrakten Raum stehen, sondern wird praktisch<br />

erfahrbar. Erleichtert wird dies natürlich dadurch, dass <strong>Gelnhausen</strong> eine überschaubare Kleinstadt ist<br />

und die Chance zur Identifikation und Einsicht in die Wechselbeziehungen zwischen den Partnern<br />

erleichtert.<br />

Im Verständnis einer Schule, die sich neben der Vermittlung fachlicher Kenntnisse in besonderer<br />

Weise auch um menschliche Belange in ihrer Schulgemeinde kümmert, ist der Verein zur<br />

Unterstützung von Schülerinnen und Schülern (VUS) gegründet worden. In enger<br />

Zusammenarbeit mit den Beratungslehrern an unserer Schule hat sich dieser Verein die Aufgabe<br />

gestellt, junge Menschen, die sich in sozialen Notlagen befinden, sowohl materiell als auch immateriell<br />

zu unterstützen.<br />

Unterstützung der Berufs- und Weiterbildung im weitesten Sinn hat sich die Fördervereinigung zur<br />

kautschuk- und kunststofftechnologischen Berufsausbildung e.V. zum Ziel gesetzt. Die<br />

Verbindung zu neuester Technik und aktuellem Wissen in diesem Bereich wird u.a. durch<br />

Lehrbeauftragte aus der Industrie ermöglicht, die ihre Praxiserfahrungen den Studierenden vor allem<br />

an der Fachschule für Kunststoff- und Kautschuktechnik in <strong>Gelnhausen</strong> zur Verfügung stellen.<br />

Als Bindeglied zwischen Schule und außerschulischem Umfeld versteht sich auch der Ehemaligen-<br />

Verein "Cash flow". Hilfestellung und kompetente Beratung der Schülerschaft durch Ehemalige sind<br />

ein besonderes Anliegen dieses Gremiums. Gerade an einer beruflichen Schule mit ihrer<br />

vergleichsweise kurzen Verweildauer muss der Intensivierung der Kontakte dieser Art Beachtung<br />

geschenkt werden. Ehemalige Schülerinnen und Schüler sollten konkret einbezogen werden, um<br />

schulische Arbeit ständig zu verbessern.<br />

Ausdruck einer notwendigen Zusammenarbeit und externer Unterstützung ist auch der Anfang<br />

September 2001 gegründete Förderverein der <strong>Berufliche</strong>n <strong>Schulen</strong> <strong>Gelnhausen</strong> e.V., dessen<br />

Ziel es ist, berufsqualifizierende und allgemeine Bildung junger Menschen an unserer Schule zu<br />

fördern.<br />

10


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

1.4 Wie informieren wir die Öffentlichkeit über unsere Arbeit ?<br />

– Informationsangebote der <strong>Berufliche</strong>n <strong>Schulen</strong><br />

Öffnung der Schule nach außen erfolgt nicht nur durch die Zusammenarbeit mit außerschulischen<br />

Institutionen; die vielfältigen Aktivitäten der Schule werden auch auf anderen Wegen in die<br />

Öffentlichkeit getragen:<br />

Zunächst geschieht dies selbstverständlich durch Information und Einladung der Presse<br />

anlässlich besonderer Ereignisse in der Schule, seit Oktober 2003 aber auch verstärkt durch<br />

Pressemitteilungen der Schulleitung. Dabei ist natürlich die regionale Presse Ansprechpartner der<br />

Schule. Allerdings wird auch in der überregionalen Fachpresse z.B. über besondere Aktivitäten der<br />

Schule oder über bestimmte Schulformen informiert.<br />

Einen umfassenden Überblick in das rege und differenzierte Schulleben bietet die Schulbroschüre<br />

aus dem Jahre 1998, die einerseits über die vielen verschiedenen Ausbildungsgänge und Abschlüsse<br />

informiert, andererseits aber auch die pädagogischen Schwerpunkte und außerunterrichtlichen<br />

Aktivitäten an der Schule dokumentiert.<br />

Eine neue Errungenschaft seit dem Schuljahr 2004/2005 ist der Schulbrief, der zukünftig jedes Jahr<br />

erscheinen soll. Adressaten sind Schülerinnen und Schüler, Eltern, außerschulische Institutionen und<br />

Lehrerinnen und Lehrer unserer Schule.<br />

Unter www.bs-gelnhausen.de präsentiert sich die Homepage der Schule, die von OStR Rainer Flach<br />

zusammen mit Schülern des <strong>Berufliche</strong>n Gymnasiums Datentechnik eingerichtet wurde und ständig<br />

aktualisiert wird.<br />

Alle zwei Jahre bietet der Tag der offenen Tür der interessierten Öffentlichkeit Einblicke in die<br />

verschiedenen Abteilungen der Schule. Dieses Angebot wird besonders von den Schülern und<br />

Schülerinnen der umliegenden Haupt- und Realschulen angenommen, bieten die Führungen und<br />

Darbietungen doch eine lebendige Art der Berufsberatung. Auch die Eltern schauen gerne einmal<br />

hinter die Kulissen, genauso wie die Vertreter der Ausbildungsbetriebe und der Politik.<br />

Alternierend hierzu bietet die Schule jedes zweite Jahr einen Informationsabend über weiterführende<br />

Schulformen an: Zweijährige Berufsfachschule, Höhere Berufsfachschule für Sozialassistenz,<br />

Fachoberschule und <strong>Berufliche</strong>s Gymnasium stehen hier im Mittelpunkt des Interesses.<br />

Daneben finden auch immer wieder Informationsveranstaltungen einzelner Fachbereiche<br />

statt, so z.B. der Fachschule für Technik oder der Fachschule für Sozialpädagogik.<br />

Information über schulische Arbeit erfolgt aber auch durch die Teilnahme an der von der<br />

Kreissparkasse <strong>Gelnhausen</strong> organisierten Berufsinformationsmesse GeBit. Hier betreuen Schüler<br />

und Schülerinnen Infostände und vermitteln so anderen einen direkten Einblick in ihr Berufs-<br />

/Ausbildungsfeld, zum anderen aber auch in die schulische Arbeit in diesen Bereichen.<br />

Nicht zu vergessen sind natürlich auch die jährlichen Informationsveranstaltungen an den abgebenden<br />

<strong>Schulen</strong>, die von Vertreterinnen und Vertretern unserer Schule besucht werden und in denen Eltern<br />

und Schülern ein Überblick über die verschiedenen Schulformen und Entscheidungshilfen zu einem<br />

evtl. weiteren Schulbesuch gegeben wird.<br />

11


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

2 Schulformspezifische Schwerpunkte<br />

2.1 In Schule und Betrieb – die Teilzeitberufsschulen im dualen<br />

System<br />

2.1.1 Ausbildungsgänge im Nahrungsbereich<br />

Vorstellung und Bestandsaufnahme<br />

Innerhalb der vielgestaltigen gewerblichen Abteilung der Schule hat die Nahrungsabteilung die Aufgabe,<br />

Auszubildende in den Nahrungsberufen theoretisch und praktisch auf ihren Beruf vorzubereiten<br />

und zur Prüfung zu führen.<br />

Derzeit (Stand 11/2004) verteilen sich die Schüler, die fast alle über drei Jahre unterrichtet werden<br />

(Grundstufe, Fachstufe 1 und Fachstufe 2), wie folgt:<br />

Handwerksberufe 2001/2002 2004/2005<br />

Bäckereifachverkäuferinnen 22 Schüler 22 Schüler<br />

Bäcker 28 Schüler 29 Schüler<br />

Konditoreifachverkäuferinnen 2 Schüler 4 Schüler<br />

Konditoren/innen 16 Schüler 11 Schüler<br />

Fleischereifachverkäuferinnen 26 Schüler 32 Schüler<br />

Fleischer 26 Schüler 16 Schüler<br />

Handwerk insgesamt 120 Schüler 114 Schüler<br />

ohne Vertrag /Jungarbeiter ----- 18 Schüler<br />

Berufe der IHK<br />

Fachkraft im Gastgewerbe 18 Schüler 5 Schüler<br />

Hotelfachleute 43 Schüler 51 Schüler<br />

Restaurantfachleute 21 Schüler 12 Schüler<br />

Systemgastronomen ----- 5 Schüler<br />

Köchinnen/ Köche 76 Schüler 86 Schüler<br />

Industrie insgesamt 158 Schüler 159 Schüler<br />

In aller Regel werden die Klassen regelmäßig am ersten Berufsschultag über 8 Stunden, 14-täglich<br />

bzw. 3-wöchentlich weitere 6 - 8 Stunden unterrichtet.<br />

Der 2. Berufsschultag wird in der Regel für den praktischen Unterricht genutzt.<br />

12


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Bei den handwerklichen Berufen ist die Schule für die Unterrichtung aller Auszubildenden im Altkreis<br />

<strong>Gelnhausen</strong> zuständig. Die Konditoren kommen aus dem gesamten Main-Kinzig-Kreis und dem<br />

Kreis Offenbach. Die Bäckereifachverkäuferinnen und die Fleischer aus dem Altkreis Schlüchtern werden<br />

nach der Grundstufe ebenfalls in <strong>Gelnhausen</strong> unterrichtet.<br />

Das Kollegium steht in engem Kontakt zu Handwerkskammer und Innungen. Sie sind wesentlich an<br />

der Organisation von außerschulischen Veranstaltungen (überbetriebliche Ausbildung), an der Vorbereitung<br />

und Durchführung der Zwischen- und Abschlussprüfungen beteiligt. Hierdurch entsteht häufig<br />

eine unerwünschte Doppelbelastung der Kollegen.<br />

Die oben für den handwerklichen Bereich geschilderten Aufgaben werden hier entsprechend erfüllt.<br />

Zur Vermittlung fachspezifischer Inhalte stehen eine Lehrbäckerei, eine Lehrmetzgerei, eine Lehrküche,<br />

ein Lehrrestaurant, ein Office und ein Lager mit Kühlzelle zur Verfügung.<br />

Für die Berufe der IHK (gastronomischer Bereich) ist die Schule kreisweit zuständig.<br />

Seit mehreren Jahren finden in den Fachräumen Berufswettkämpfe für Auszubildende in den gastronomischen<br />

Berufen statt. Verschiedentlich erreichten Schülerinnen und Schüler vordere Plätze auf<br />

Hessen-Ebene.<br />

Die technologische Entwicklung hat die Abteilungsleitung schon vor Jahren veranlasst, über die Erfordernisse<br />

des Rahmenlehrplans hinaus EDV-Unterricht - zunächst für Hotel- und Restaurantfachleute -<br />

in den Stundenplan aufzunehmen. Bei der Durchführung der Abschlussprüfungen werden die Fähigkeiten<br />

der Schüler im Umgang mit der EDV berücksichtigt. Die begrenzten finanziellen Mittel der Schule<br />

bei gleichzeitiger stürmischer Weiterentwicklung in der betrieblichen Praxis und die sehr unterschiedlichen<br />

Vorkenntnisse und Fähigkeiten auf Schülerseite zwingen zu praktikablen Kompromissen.<br />

Die derzeitige Ausstattung lässt einen zeitgemäßen Unterricht nur begrenzt zu.<br />

Das seit langer Zeit an den <strong>Berufliche</strong>n <strong>Schulen</strong> <strong>Gelnhausen</strong> eingeführte <strong>Berufliche</strong> Gymnasium wurde<br />

mit Beginn des Schuljahres 1995/96 mit der Schulform <strong>Berufliche</strong>s Gymnasium Ernährung und<br />

Hauswirtschaft (BG Ernährung) erweitert. Kolleginnen und Kollegen der Nahrungsabteilung betreuen<br />

als Tutoren die Ernährungsklassen und erteilen Fachunterricht in den Fächern Ernährungslehre,<br />

Technologie, Wirtschaftslehre des Haushalts, Biologie und Chemie. Neben Leistungskursen im Fach<br />

Ernährungslehre konnte im Jahr 2000 erstmals ein Leistungskurs im Fach Biologie angeboten werden.<br />

Ein Raum im erweiterten C-Gebäude dient als neue, gemeinsame Sammlung für die Fächer Biologie<br />

und Ernährungslehre und wird von den zuständigen Kollegen betreut.<br />

Drei Kollegen/innen nehmen seit Sommer 2003 an einem Fortbildung nach Klippert teil. Dies beinhaltet<br />

die Schwerpunkte Methodentraining, eigenverantwortliches Lernen und Teambildung. Im Juni /Juli<br />

2004 führten wir in den Grundstufenklassen Köche und Fleischer jeweils ein 3-tägiges Lerntraining<br />

durch.<br />

13


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Ergänzende Punkte einer kritischen Bestandsaufnahme<br />

Handwerk<br />

Bäcker, Bäckereifachverkäuferinnen<br />

Konditoren und Konditoreifachverkäuferinnen<br />

- In der Grundstufe werden die Bäcker und Konditoren nach dem Lernfeldkonzept und die dazugehörenden<br />

Verkaufsberufe nach den alten Rahmenlehrplänen unterrichtet.<br />

- Entsprechend finden die Zwischenprüfungen nach alter bzw. neuer Verordnung statt.<br />

- gemeinsame fachliche Grundbildung der Bäcker und Konditoren und der dazugehörenden Verkaufsberufe<br />

im 1. Ausbildungsjahr trotz unterschiedlicher Rahmenlehrpläne<br />

- Grundlehrgang in EDV mit Zertifizierung bis jetzt nur für Bäcker<br />

- Unterschiedliche Leistungsvoraussetzungen in der fachberuflichen Mathematik<br />

Fleischer und Fleischereifachverkäuferinnen<br />

- In der Grund- und den Fachstufen werden die Fleischer und Fleischereifachverkäuferinnen weitgehend<br />

nach dem Lernfeldkonzept unterrichtet.<br />

- Die Zwischen- und Abschlussprüfungen finden nach der alten bestehenden Verordnung statt.<br />

- Praxisräume sichern einen optimalen Unterricht und die Durchführung von Zwischen- und Abschlussprüfungen.<br />

- gemeinsame fachliche Grundbildung der Fleischer und Fleischereifachverkäuferinnen und der Köche<br />

im 1. Ausbildungsjahr trotz unterschiedlicher Rahmenlehrpläne<br />

- Grundlehrgang in EDV mit Zertifizierung für alle Schüler und Schülerinnen in der Mittelstufe<br />

- Besuch außerschulischer Veranstaltungen wie: Fachmessen, Fleischereigroßbetriebe, Betriebsbesichtigungen<br />

Gastronomischer Bereich<br />

• Die neuen Rahmenpläne befinden sich in der Umsetzung. Dies ist ein Prozess, in dem<br />

unterschiedliche Vorstellungen im Kollegium in Einklang gebracht werden müssen.<br />

• Der personelle Umbruch im Kollegium brachte in der Vergangenheit Bewegung in die Organisation<br />

der Stundenpläne. Dadurch entstanden z. B. Lehrerwechsel in den Jahrgängen, was sowohl aus<br />

Schüler- wie aus Lehrersicht als ungünstig empfunden wurde. Feste Klassenteams bestehen noch<br />

nicht in allen Bereichen. Hieraus resultierten z. T. auch ungünstige Klassenzusammensetzungen,<br />

die sich z. B. im schlechten Arbeitsverhalten von Schülern auswirkten.<br />

• Ausstattung an Fachliteratur/Schulbüchern ist stark begrenzt und ist zusätzlich durch Schwund<br />

während der Baumaßnahmen dezimiert.<br />

• Schwierigkeiten ergaben sich z. T. auch im Kommunikations-/Informationsaustausch zwischen<br />

Schule und Betrieben (neue Rahmenpläne, neue Zeugnisse, EDV-Block).<br />

• Durch Zugehörigkeit zu verschiedenen Abteilungen entstehen für Kollegen zusätzliche<br />

Belastungen.<br />

14


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Zielvorstellungen<br />

Ziel ist die Entwicklung eines Kompetenzzentrums in <strong>Gelnhausen</strong> für alle nahrungsgewerblichen Berufe<br />

im Main–Kinzig–Kreis. Es werden alle Auszubildenden des Nahrungsbereichs (Handwerk und IHK) vom<br />

ersten Lehrjahr an in <strong>Gelnhausen</strong> beschult und nach den neuen Rahmenlehrplänen unterrichtet. Die<br />

Umsetzung der neuen Rahmenlehrpläne erfordert die Zusammenarbeit und gegenseitige Ergänzung<br />

der verschiedenen Nahrungsbereiche (Bäckerei, Konditorei, Fleischerei, Küche und Restaurant).<br />

Aus der Bestandsaufnahme und unserem fachbereichsübergreifenden Ziel lassen sich die folgenden<br />

Ziele für die Nahrungsabteilung ableiten.<br />

Zur Verbesserung des Arbeitsverhaltens der Schüler und zur Arbeitserleichterung für die Kollegen<br />

sollen in der Planung für die kommenden Schuljahre folgende Punkte besondere Beachtung finden:<br />

1. Erarbeitung von Mindestanforderungen für jedes Schuljahr (schuleigener Stoffkatalog in<br />

Abstimmung mit den neuen Rahmenplänen). Hierzu hat bereits ein Arbeitskreis von Kolleginnen<br />

und Kollegen die Arbeit aufgenommen. Bestehende Klassenteams erarbeiten gemeinsam einen<br />

auf die jeweiligen Klassen abgestimmten Stoffverteilungsplan.<br />

2. Auf Grund der Erfahrungen vergangener Prüfungen sehen wir es als wichtig an, nach der<br />

Zwischenprüfung mit jedem einzelnen Prüfling ein Gespräch zu führen. Gesprächsteilnehmer<br />

sollen Ausbilder / Eltern, Fachlehrer, Klassenlehrer und Mitglieder des Prüfungsausschusses sein.<br />

3. Weitere Verbesserung der Kooperation mit den Betrieben (Information über Neuerungen wie etwa<br />

neue Rahmenpläne, Blockunterricht, Zeugnisse etc.). durch Besuche, Ausbilder-besprechungen<br />

und Sprechtage in der Schule.<br />

4. Verbesserung der materiellen Ausstattung der Fachräume.<br />

5. Ausweitung des 3–tägigen Lerntrainings (Sockeltraining) auf alle Grundstufenklassen. (geplant<br />

Februar 2005) geplante Termine:<br />

Grundstufe Köche 5. KW vom 01.02 – 03.02.05<br />

Grundstufe Nahrung 7. KW vom 14.02 – 16.02. 05<br />

Grundstufe Gastgewerbe im März 2005<br />

Ziel ist es, die Schüler zu eigenverantwortlichem und individuellem Lernen zu befähigen. Sie sollen<br />

in die Lage versetzt werden, mögliche Defizite selbständig und mit Hilfe der Lehrer zu minimieren<br />

und sich so gezielt auf die neuen Prüfungsanforderungen vorzubereiten.<br />

6. Einführung der Fachkollegen in das „Klippertprogramm“. Mit dem Ziel, dass diese eigenständig<br />

Lerntrainings in ihren Klassen durchführen. Dazu werden seitens dieser Kollegen, Hospitationen in<br />

den stattfindenden Sockeltrainings durchgeführt.<br />

7. Bereits bestehende Lehrerteams sollen weiterhin zusammenarbeiten und durch Kollegen<br />

(fachübergreifend) erweitert werden.<br />

8. Die Stundenpläne sollen weiterhin so gestaltet werden, dass die Teambildung fortgeführt und<br />

verbessert/stabilisiert werden kann.<br />

Ebenfalls von Bedeutung sind die Forderungen nach durchgängigen Klassenführungen bzw.<br />

stärker fachbezogenem Unterricht. Als Beispiel sei hier die Trennung der Oberstufen-Gast-Klassen<br />

in Hofa-Refa-Klassen und Systemgastronomen genannt, da deren fachtheoretischer Unterricht<br />

stark voneinander abweicht. Schul- und Abteilungsleitung werden gebeten, diesen Forderungen,<br />

soweit möglich, nachzukommen.<br />

Beschulung von Systemgastronomen über die Grundstufe hinaus. Bildung einer Prüfungskommission.<br />

15


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Bäcker, Bäckereifachverkäuferinnen, Konditoren und Konditoreifachverkäuferinnen<br />

- Umstellung des Unterrichts in der Grundstufe auf das neue Lernfeldkonzept<br />

- Erstellung neuer Zeugnisse für die Grundstufe Nahrung unter Berücksichtigung der neuen Rahmenlehrpläne<br />

- Erstellung neuer Prüfungsanforderungen für Bäcker nach dem Lernfeldkonzept (Zwischenprüfung<br />

2005)<br />

- Vorbereitung der Schüler/innen auf die neuen Prüfungsanforderungen<br />

- EDV Unterricht für die Verkäuferinnen und Konditoren<br />

- Fortführung des EDV-Unterrichts für die Bäcker<br />

- Besuch außerschulischer Veranstaltungen wie: Fachmessen, Hess. Landtag, Hess. Rundfunk,<br />

Schokoladenmuseum<br />

Fleischer, Fleischereifachverkäuferinnen<br />

- Volle Umstellung der Unterrichts auf das neue Lernfeldkonzept in allen Klassen<br />

- Erstellung neuer Prüfungsanforderungen für Fleischer und Fleischereifachverkäuferinnen nach<br />

dem Lernfeldkonzept<br />

- Vorbereitung der Schüler/innen auf die neuen Prüfungsanforderungen<br />

- Leistungsstand der Schüler/innen durch gezielte Tests prüfen und beurteilen<br />

- Durch ein geeignetes Unterrichtsarrangement mit schüleraktivierenden Methoden (z. T. nach Klippert)<br />

soll eigenverantwortliches Lernen und Arbeiten gefördert werden<br />

Das heißt für Schüler/innen:<br />

- Die Schüler/innen sollen ihre Fehler erkennen und einschätzen lernen, sowie selbstständig Maßnahmen<br />

zu ihrer Beseitigung ergreifen<br />

- Lernschwache und besonders begabte Schüler/innen sollen gefördert, bei vorwiegend jugendlichen<br />

Schülern soll ein Erziehen und Fördern ihrer Entwicklung zu verantwortungs-bewussten und<br />

selbstständigen Persönlichkeiten erfolgen<br />

- die Entwicklung der Schüler/innen zu verantwortungsbewussten und selbstständigen Persönlichkeiten<br />

soll gefördert und gegebenenfalls ihre Verhaltensweisen sowie Einstellungen und Werthaltungen<br />

korrigiert werden<br />

Das bedeutet für die Lehrkräfte:<br />

- Schüler/innen sollen beraten werden. Dazu gehört ein Aufzeigen von Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten<br />

entsprechend den Fähigkeiten der Schüler<br />

- ein Weiterentwickeln des Unterrichtskonzepts: Überprüfen und Korrigieren der didaktischen und<br />

methodischen Entscheidungen aufgrund der im Unterricht gewonnenen Erfahrungen; Anpassen<br />

der Lernziele und -inhalte vor allem an die technischen Entwicklungen im Berufsfeld, an die Anforderungen<br />

im Berufsalltag und den neuesten Stand der jeweiligen Fachwissenschaft(en) im Rahmen<br />

der Vorgaben des Schulträgers<br />

- sinnvolle Studienfahrten und Besichtigungen vorbereiten und durchführen<br />

- mit betrieblichen Ausbildern und Ausbilderinnen stärker als bisher kooperieren<br />

- an Kursen, Tagungen, Informationsveranstaltungen, Lehrgängen zur fachlichen und pädagogischen<br />

Weiterbildung teilnehmen<br />

- ggf. in berufsständischen Prüfungsgremien mitarbeiten<br />

16


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

- ein Mitwirken an der Organisation von Schule und Unterricht sowie Verwaltungstätigkeiten<br />

- einige Organisationsaufgaben in Schule und Unterricht wahrnehmen oder daran mitwirken, z. B.<br />

Schülerlisten anfertigen, Stundenpläne mitgestalten, Schulräume einteilen und betreuen, Klassenbuch<br />

sorgfältig führen, Fehlzeiten nach Konferenzvorgabe kontrollieren<br />

Evaluation<br />

In der Abteilungskonferenz wurde beschlossen, die oben genannten Punkte ein Jahr nach Verabschiedung<br />

dieses Beitrags zum Schulprogramm auf ihre Umsetzung zu überprüfen. Das Ergebnis dieser Evaluation<br />

wird im Schulprogramm dann aktualisiert. Die für die Umsetzung verantwortlichen Personen<br />

sind benannt.<br />

umgesetzte Ziele bis November 2004:<br />

- PC für Lehrerstützpunkt<br />

- Ausstattung des EDV-Raumes mit zeitgemäßer Hard- und Software<br />

- Internetzugang für Schüler im EDV-Raum<br />

- Anbindung des EDV–Raumes an das schulinterne Intranet findet zurzeit statt<br />

- einheitliche Zeugnisse, EDV-gestützt<br />

- Zertifizierung der EDV-Leistungen<br />

- die genannten Ziele durch geeignete Überprüfungsverfahren evaluieren und den Grad der Zielerreichung<br />

dokumentieren bzw. weiter anstreben<br />

17


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

2.1.2 Fachgruppe Gestaltung<br />

Beschreibung des Berufsfeldes<br />

In unserem Fachbereich werden folgende handwerkliche Ausbildungsberufe unterrichtet:<br />

- Maler und Lackierer – Fachrichtung Gestaltung und Instandhaltung<br />

- Fahrzeuglackierer<br />

- Bauten- und Objektbeschichter<br />

Die Auszubildenden dieser Berufe werden in drei Jahrgangsstufen (Bauten- und Objektbeschichter nur<br />

in den ersten beiden Jahrgängen) jeweils in einer gemeinsamen Klasse unterrichtet.<br />

Seit dem Schuljahr 2003/04 wird die Ausbildung nach neuen lernfeldstrukturierten Ausbildungs- und<br />

Rahmenlehrplänen organisiert. Im ersten Jahr (der Grundstufe) sind die Unterrichtsinhalte für Maler<br />

und Fahrzeuglackierer identisch, ab der zweiten Jahrgangsstufe wird der Unterricht den<br />

unterschiedlichen Anforderungen gemäß differenziert.<br />

Bauten- und Objektbeschichter haben nach einem Jahr, Maler und Lackierer sowie Fahrzeuglackierer<br />

nach zwei Jahren eine Zwischenprüfung abzulegen, im Jahr darauf findet jeweils die Abschlussprüfung<br />

statt.<br />

Die Schüler werden ausschließlich in kleinen bzw. mittelständischen Betrieben ausgebildet. In jedem<br />

Ausbildungsjahr haben die Schüler außerdem an einem überbetrieblichen Lehrgang der<br />

Handwerkskammer teilzunehmen.<br />

Über die Berufsausbildung hinaus werden im Berufsfeld Farbtechnik und Raumgestaltung Schülerinnen<br />

und Schüler der Bildungsgänge BVJ und EIBE unterrichtet.<br />

Bestandsaufnahme<br />

Der Unterricht findet in Teilzeitform statt – mit einem Hauptberufsschultag pro Woche (6 - 8 Stunden<br />

mit berufsbildendem Unterricht, Politik und Wirtschaftskunde sowie Deutsch) und alle zwei Wochen<br />

einem weiteren Unterrichtstag in der Werkstatt (6 - 8 Stunden berufsbildenden Unterricht).<br />

Unsere Auszubildenden haben unterschiedliche schulische Vorbildungen, vom Schüler ohne<br />

Schulabschluss über Sonder-, Haupt- und Realschulabgängern bis zum Abiturienten.<br />

Auch im Sozialverhalten und hinsichtlich der Lernfähigkeiten unterscheiden sich die Schüler stark. Der<br />

Unterricht muss sich oft mit Schülern auseinandersetzen, die erhebliche soziale Defizite und<br />

Lernstörungen mitbringen.<br />

Die Abteilung Farbtechnik und Raumgestaltung kann derzeit über zwei Werkräume plus Nebenräume<br />

(Farblager, Spritzkabine, Lagerräume, Zeichenraum) sowie über einen Theorieraum verfügen. Durch<br />

die Zusammenlegung eines ehemaligen Farblagers und eines Umkleideraumes wurde für die<br />

Fahrzeuglackierer ein zusätzlicher Fachraum – überwiegend in Eigeninitiative – geschaffen.<br />

Der Unterricht ist handlungsorientiert, es werden in allen Jahrgangsstufen praktische Projekte am und<br />

im Schulgebäude entwickelt und realisiert. Den Schülern werden im zweiten und dritten<br />

Ausbildungsjahr informationstechnische Grundlagen vermittelt.<br />

18


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Ziele und Entwicklungsperspektiven<br />

Unser vorrangiges Ziel ist die Vorbereitung unserer Schüler auf den erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung<br />

(Gesellenprüfung).<br />

Darüber hinaus wollen wir unseren Schülern ermöglichen, sich eine nachhaltige Grundlage für ihre<br />

persönliche und berufliche Entwicklung zu bilden – dies schließt ihre fachlichen Fähigkeiten und<br />

Kenntnisse wie auch ihre Allgemeinbildung und insbesondere auch ihre sozialen Kompetenzen ein.<br />

Die Förderung des selbständigen Arbeitens im Team ist dabei eine zentrale Zielsetzung des Unterrichts.<br />

Grundsätzlich wollen wir – so weit wie möglich – durch binnendifferenzierten Unterricht die unterschiedlichen<br />

Fähigkeiten und Voraussetzungen unserer Schüler entwickeln und fördern sowie bestehende<br />

Defizite kompensieren. Die Schüler sollen eine weitgehend angstfreie Lernsituation erleben, in<br />

der sie sich in ihrer Persönlichkeit geachtet fühlen.<br />

Die neuen Rahmenlehrpläne befinden sich noch in der Umsetzungsphase. Dies ist ein Prozess, bei<br />

dem unterschiedliche Vorstellungen der beteiligten Kollegen in Einklang gebracht werden müssen. Dazu<br />

sollte eine regelmäßige Koordinationsstunde im Stundenplan vorgesehen werden.<br />

Durch eine Brandschutzsanierung im Gebäude C wurden alle Fachräume durch Schüler und Lehrer geräumt<br />

und können zurzeit noch nicht genutzt werden. Nach beendigter Sanierung müssen die Räume<br />

wieder hergerichtet und eingeräumt werden.<br />

Der Etat für Verbrauchsmaterialen sollte – insbesondere zur Realisierung der neuen Rahmenlehrpläne<br />

– dringend erweitert werden, fachpraktische Übungen sind oft nur in sehr begrenztem Maße möglich.<br />

Die bestehende fachinterne Mediensammlung soll ergänzt und ausgebaut werden. Es sollte für lernschwächere<br />

Schüler die Einrichtung eines Wahlpflichtunterrichts ermöglicht werden.<br />

Im Verlauf der drei Ausbildungsjahre soll jeweils eine berufsbezogene Studienfahrt durchgeführt werden.<br />

Die bestehenden guten Kontakte zur Innung und zu den Ausbildungsbetrieben sollen gepflegt und<br />

weiterentwickelt werden. Zur Verbesserung der Kommunikation soll ein E-Mail-Postfach des Fachbereichs<br />

eingerichtet werden.<br />

Überprüfung der Zielsetzungen (Evaluation)<br />

Die kontinuierliche Evaluation unserer Ziele wird gewährleistet durch<br />

• wöchentlichen Austausch über Lernsituation und Klassenklima halbjährlichen Fachbereichstag<br />

(ganztägig) zur Lernfeldentwicklung sowie zur Überprüfung und Fortschreibung unseres Programms<br />

• halbjährliche Reflexion der Prüfungsergebnisse unserer Auszubildenden, um eventuell bestehende<br />

Schwachstellen zu ermitteln<br />

• halbjährliche anonyme Befragung unserer Schüler hinsichtlich ihrer Einschätzung des Unterrichts<br />

und ihrer Lernmotivation<br />

• jährliches Ausbildertreffen zum Erfahrungsaustausch mit den Ausbildungsbetrieben.<br />

19


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

2.1.3 Fachgruppe Holztechnik<br />

Analyse des Istzustandes<br />

• Unterricht nach der alten Ausbildungsordnung und dem noch gültigen Rahmenlehrplan<br />

• Bestehender Förderkurs in Mathematik in HO 11<br />

• Bestehender Förderkurs in Mathematik, Technologie und Zeichnen in HO 12<br />

• Schulung in CNC und CAD in HO 11 und HO 12<br />

• Durchführung des Projektes Kleinmöbel (Tischler) in den Ausbildungshalbjahren 4 und 5 unter Einbeziehung<br />

der Holzwerkstatt und der Ausbildungsbetriebe sowie Bewertung und Ausstellung der<br />

Projektarbeiten.<br />

• Keine Koordinationsstunden für eine bessere Verzahnung von Theorie und Praxis<br />

Zielvorstellungen<br />

1. Die Umsetzung des neuen Rahmenlehrplanes nach dessen Inkrafttreten.<br />

2. Für eine bessere Abstimmung im Kleinmöbelprojekt ist die Einrichtung von 2 Koordinationsstunden<br />

erforderlich. Diese soll abwechselnd in der Werkstatt und im Unterrichtsraum erfolgen und<br />

aus einer Doppelbesetzung durch Werkstatt- und Theorielehrer bestehen.<br />

3. Der CNC-Unterricht (CAD, CAM) soll enger verzahnt werden. Im Computerraum am PC erstellte<br />

Werkstücke sollen möglichst zeitnah an der CNC-Maschine umgesetzt werden.<br />

Evaluation<br />

1. Da der neue Rahmenlehrplan nach wie vor nur als Entwurf vorliegt (er wurde erneut zurückgezogen)<br />

fehlt uns die rechtliche Grundlage für gezielte Weiterentwicklungen. Es wurde nur in Einzelfällen<br />

projektorientiert gearbeitet.<br />

2. Im Förderunterricht werden alle prüfungsrelevanten Fächer je nach Schwächen der einzelnen<br />

Schüler unterrichtet. In der Vergangenheit wurden dadurch die Leistungen der Schüler deutlich<br />

verbessert.<br />

3. Projektorientiertes und Fächerübergreifendes Arbeiten konnte in der Vergangenheit bereits im<br />

Rahmen eines Projektes (Kleinmöbel) erprobt werden. Hierbei wurde im dritten Ausbildungsjahr<br />

der Tischler eine Art Vorgesellenstück erstellt. Diese Arbeit wurde von den Schülern selbstständig<br />

geplant (Einzelprojektarbeit). Der Unterricht wurde in dieser Zeit der Planung, Vorbereitung und<br />

Durchführung fächerübergreifend gestaltet. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit den Ausbildungsbetrieben.<br />

Der Ablauf des Projekts Kleinmöbel wurde weiter verbessert. Das Projekt ist<br />

sehr erfolgreich.<br />

4. Das erneute Überprüfen der Zielvorstellungen soll am Ende des Schuljahres durch Kollegen des<br />

Fachbereiches Holz erfolgen. Die Einladung erfolgt durch den Fachbereichsleiter. Wir hoffen dann<br />

auf das Vorliegen eines neuen Rahmenlehrplans mit Lernfeldern.<br />

Verfasser: Röß, Wagenhäuser, Zinkhan<br />

20


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

2.1.4 Ausbildung zum Kälteanlagenbauer<br />

Kälteanlagenbauer werden als eigenständiger Handwerksberuf seit Anfang der achtziger Jahre<br />

ausgebildet. Dieses neue Berufsbild beinhaltet Elemente aus Berufen der Metall- und Elektrotechnik<br />

sowie der Naturwissenschaften.<br />

Bestandsaufnahme<br />

Die hessischen Kälteanlagenbauer werden in Landesfachklassen unterrichtet. Der Fachbereich ist dreizügig<br />

aufgebaut. Die Schülerzahl bewegt sich zwischen 230 und 270 pro Schuljahr. Unterricht findet in<br />

Wochenblöcken statt.<br />

Die Schüler sind relativ gut vorgebildet. Ein Drittel besitzt den Hauptschulabschluss und ca. zwei<br />

Drittel den Mittleren Bildungsabschluss. Einige Schüler beginnen die Ausbildung mit Abitur und<br />

Fachhochschulreife.<br />

Zum Fächerkanon im berufsbezogenen Unterricht gehören Kältetechnik, Klimatechnik und Elektro<br />

(Schaltungs)–Technik. Fachterminologie wird auch in englischer Sprache vermittelt.<br />

Durchgängiges Prinzip der Unterrichtsführung ist die Anwendung moderner technischer Kommunikationsmittel.<br />

Der Beruf des Kälteanlagenbauers erfordert vertieftes mathematisch-naturwissenschaftliches Verständnis.<br />

Um die komplexen Zusammenhänge für die Auszubildenden erfahrbar zu machen, wird<br />

Demonstrationsunterricht an speziellen Kälte- und Klimaanlagen durchgeführt.<br />

Dem Fachbereich stehen 3 Klassenräume und 1 Sammlungsraum für kälte- und klimatechnische<br />

Demonstrationsgeräte zur Verfügung. Zurzeit findet auch im Sammlungsraum der Demonstrationsunterricht<br />

statt. Dies führt dazu, dass die Schüler nicht hinreichend Platz finden, um an den Geräte zu<br />

arbeiten und der Fachlehrer gezwungen ist, vor jeder Unterrichtstätigkeit Geräte zu rangieren.<br />

Mittlerweile fehlt sogar der Platz zum Rangieren.<br />

Der Fachbereich hat intensive Kontakte zu den Ausbildungsbetrieben und zur Kälteinnung in Maintal.<br />

Die Kollegen sind Mitglieder im Berufsbildungs- und Gesellenprüfungsausschuss. Im Rahmen der<br />

regelmäßigen Ausbilderversammlungen und Freisprechungsfeiern werden die Kontakte gepflegt. Der<br />

Fachbereich erhält von Seiten der Landesinnung Kälte- und Klimatechnik in Maintal vielfältige<br />

Unterstützung sowie von Zulieferfirmen und Ausbildungsbetrieben.<br />

Die Hersteller von kälte- und klimatechnischen Komponenten, Kältemitteln und technischen Gasen<br />

sind regelmäßig im Fachbereich zu Vorträgen eingeladen.<br />

Weiterhin wird der Unterricht dadurch unterstützt, dass eine Absprache zwischen dem Ablauf der<br />

überbetrieblichen Ausbildung und den Inhalten des Berufsschulunterrichts stattfindet.<br />

Die Oberstufenklassen besuchen die Fachmesse IKK in Nürnberg.<br />

Für lernschwache Schüler wird in Zusammenarbeit mit regionalen Bildungsträgern Stützunterricht<br />

organisiert.<br />

Für die Landesfachklassen ist es erforderlich, dass der Fachbereich bei der Vermittlung von<br />

Übernachtungsmöglichkeiten behilflich ist.<br />

21


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Zielvorstellungen<br />

Um in der Unterstufe den Theorieunterricht fachpraktisch zu untermauern, ist es sinnvoll,<br />

handwerkliche Werkzeuge im Klassenraum zu Demonstrationszwecken einzusetzen. Hierzu sind<br />

sowohl ein didaktisches Konzept zu entwickeln als auch technische Voraussetzungen zu schaffen.<br />

Neue Rohrverbindungstechniken (Steckverbindungen) sind in das Unterrichtsgeschehen zu<br />

integrieren.<br />

In der Mittelstufe ist das didaktisch-methodische Konzept der Erarbeitung von klimatechnischen<br />

Anlagenarten und Messmethoden unter handlungsorientierten Vorgaben weiter auszubauen.<br />

Der hohe elektrotechnische Anteil in allen Jahrgängen wird zurzeit nicht durch fachpraktische<br />

Übungen und Demonstrationsunterricht untermauert. Dieser Mangel ist aus Sicht des Fachbereiches<br />

sofort zu beheben, da der Transfer vom Theoretischen zum Praktischen für Schüler nicht<br />

gewährleistet ist. Die Schulleitung wird gebeten, den entsprechenden Fachlehrer bereitzustellen.<br />

Wie in der Bestandsaufnahme bereits angeführt ist, besteht für den kälte- und klimatechnischen<br />

Demonstrationsunterricht akuter Raummangel. Die Qualität des Unterrichts leidet erheblich unter den<br />

beengten Verhältnissen und ist insbesondere vor dem Hintergrund einer Landesfachklasse nicht zu<br />

vertreten. Nach den Vorüberlegungen sind 120 m² Raumfläche nötig.<br />

Gegenwärtig befindet sich ein neuer Rahmenlehrplan in Bearbeitung. Dieser wird auf dem<br />

Lernfeldprinzip beruhen. Die in nächster Zeit erforderliche Neukonzipierung der Unterrichtsinhalte<br />

nach dem Lernfeldkonzept erfordert eine didaktisch-methodische Neugestaltung.<br />

Evaluation<br />

Im Laufe des Schuljahres 2005/06 wird eine Überprüfung der gesteckten Ziele im Fachbereich<br />

durchgeführt.<br />

Verfasser: Bös, Harth, Hommers, Tonert<br />

22


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

2.1.5 Beitrag der Metall-Abteilung zum Schulprogramm<br />

Ziel der Berufsausbildung, wie sie in den aufgeführten Berufsgruppen und Fachrichtungen stattfindet,<br />

ist zum einen die Ausbildung der Schüler in fachbezogenen Inhalten. Diese orientieren sich an der<br />

Weiterentwicklung der Wirtschaft, die auch erfordern, dass die Schüler Kompetenzen entwickeln (z. B.<br />

sich selbstständig Informationen zu beschaffen), um den sich wandelnden Anforderungen durch die<br />

Gesellschaft gewachsen zu sein. Etwa Veränderungen von Anforderungen durch technologischen<br />

Fortschritt, mehr Kundennähe und Strukturwandel.<br />

Eine weitere Aufgabe der Metallabteilung ist es, Schülern ohne Ausbildungsplatz Einblicke in o. g.<br />

Berufe zu ermöglichen. Zum anderen ist es nicht nur erforderlich, sondern auch Anliegen der Lehrer<br />

sowie Auftrag an die Berufsschule, die jungen Menschen auf ihrem Weg zu mündigen Bürgern zu<br />

begleiten - entsprechende Unterstützung konkretisiert sich in den Fächern Deutsch, Politik und<br />

Religion.<br />

Der IST-Zustand der Metallabteilung/Einordnung der Metallkernberufe<br />

Die Metallabteilung findet sich innerhalb der Abteilung im folgenden Organisationsrahmen wieder:<br />

Abteilung 2 (Herr Hammerich)<br />

Fachschule für<br />

Kunststoff- und<br />

Kautschuktechnik<br />

Berufsschule für die<br />

Verfahrensmechaniker<br />

für Kunststoff- und<br />

Kautschuktechnik<br />

Berufsschule für die<br />

kraftfahrzeugtechnischen<br />

Berufe<br />

23<br />

Metallabteilung:<br />

Berufsschule für die<br />

Metallkernberufe<br />

Herr Wamser Herr Geiger Herr Mirow Herr Heberling<br />

Die Berufsfachschule Metall ist der Abteilung 1(Herr Richter) zugeordnet, wobei hier die Abteilungen<br />

sehr eng zusammenarbeiten (z. B. werden die Abteilungskonferenzen gemeinsam abgehalten).<br />

Die Berufsschule für Kälte- und Klimatechnik der Abteilung 3 (Herr Harth) zugeordnet.<br />

Metallkernberufe<br />

Haustechnisch<br />

e Berufe<br />

Anlagenmechaniker<br />

für<br />

Heizungs- und<br />

Sanitärtechnik<br />

(Handw.)<br />

Herr Nau<br />

Zerspanungstechnische<br />

Berufe<br />

FeinwerkWerkzeugmechanikermechaniker (Handw.) (IHK)<br />

Herr Lanz<br />

Herr Lanz<br />

Konstruktionstechnische Berufe<br />

Metallbauer<br />

(Handw.)<br />

Herr<br />

Heberling<br />

Zur Verfügung stehende materielle und räumliche Ausstattung:<br />

Konstruktions<br />

mechaniker<br />

(IHK)<br />

Herr<br />

Heberling<br />

Anlagenmechaniker<br />

(IHK)<br />

Herr<br />

Heberling<br />

• Neben herkömmlichen Unterrichtsräumen verfügt die Abteilung über EDV- und<br />

Werkstatträume sowie ein Steuerungstechnik- und Messtechniklabor<br />

• Allen Fachrichtungen steht eine gemeinsame „Sammlung“ von Unterrichtsmaterialien zur<br />

Verfügung, die den aktuellen Anforderungen an Ausbildung leider nur noch teilweise gerecht<br />

wird.<br />

• Kooperationen mit Betrieben finden in vielfältiger Form statt:<br />

Betriebsbesichtigungen der Lehrkräfte, um neue Techniken sowie Verfahren kennen zu lernen


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

• Betriebsbesichtigung mit Schülern um im Unterricht erarbeitete Inhalte zu vertiefen sowie<br />

Verfahren/Maschinen/Techniken nach dem neuesten Stand der Technik kennen zu lernen.<br />

• Kooperation mit der Kreishandwerkerschaft im Hinblick auf Weiterbildungveranstaltungen (z.<br />

B. Meisterausbildung, CAD-Lehrgänge, etc.)<br />

• Mitarbeit in Prüfungsausschüssen der IHK und der Handwerkskammern<br />

• Mitarbeit in den Landesarbeitsgemeinschaften zwecks Entwicklung von Lernfeldern gemäß der<br />

neuen Rahmenlehrpläne<br />

Detaillierte Beschreibungen innerhalb der einzelnen Berufsgruppen der Metallkernberufe sind den<br />

Beschreibungen der Fachrichtungen zu entnehmen.<br />

Zielvorstellungen und Maßnahmen die Metallabteilung insgesamt betreffend<br />

(Metall-Kern-Berufe)<br />

Hinsichtlich der Organisation der Berufsgruppen soll eine schon weitgehend vorhandene Zuordnung zu<br />

den in den Gruppen unterrichtenden Lehrern erfolgen. Dies soll vor allem die Einarbeitung in die<br />

neuen Rahmenlehrpläne, die Absprache und Entwicklung neuer Unterrichtsformen, sowie die<br />

Organisation und Weitergabe fachspezifischer Weiterbildung erleichtern, als auch die fachspezifische<br />

Zusammenarbeit mit außerschulischen Gremien zu organisieren.<br />

Für die gesamte Abteilung 2 (Herr Hammerich) wurde ab Februar 2005 Herr Schönmeyer als<br />

Fachkoordinator für die allgemeinbildenden Fächer gewählt.<br />

Des weiteren soll eine alle Bereiche der gesamten Abteilung umfassende Koordinatorenstelle für die<br />

allgemeinbildenden Fächer geschaffen werden (näheres hierzu in der Abteilungsbeschreibung – s. o.)<br />

Weitere Ziele der Abteilung sind:<br />

• die Weiterbildung der Kollegen in Form von Seminaren, kollegiumsintern sowie unter<br />

Einbeziehung externer Dozenten<br />

• die Verbesserung der oben erwähnten, zum Teil mangelhaften materiellen Ausstattung<br />

Bodo Schönmeyer, Markus Heberling, Manfred Aul<br />

24


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

2.1.6 Anlagenmechaniker für Sanitär, Heizung, Klima<br />

Bestandsaufnahme<br />

• In jeder Jahrgangsstufe besteht eine Klasse mit etwa 15 bis 25 Schülern.<br />

• Die Vorbildung der Schüler erstreckt sich über alle Schulformen, beginnend bei Schülern ohne<br />

Schulabschluss über Sonder-, Haupt- und Realschüler, in seltenen Fällen auch Abiturienten. Der<br />

überwiegende Teil der Schüler besitzt jedoch den Hauptschulabschluss.<br />

• In der Grundstufe (1. Ausbildungsjahr) werden die Schüler im Schuljahr 2004/2005 erstmalig als<br />

eigenständige Klasse geführt. Grund hierfür ist einerseits die Neuordnung des Ausbildungsberufes<br />

und der damit verbundenen Umorganisierung der Schulstandorte <strong>Gelnhausen</strong> und Schlüchtern.<br />

Zum Anderen das Bemühen der beteiligten Lehrkräfte, auch im 1. Lehrjahr eine eigenständige<br />

Klasse zu führen (Zielvorstellung 2001/2002).<br />

• Die Sicherung des Schulstandortes <strong>Gelnhausen</strong> für die Anlagenmechaniker SHK ist zurückzuführen<br />

auf die zentrale Lage der Schule im Main-Kinzig-Kreis, die räumliche Nähe der meisten Ausbildungsbetriebe<br />

zur Schule, die vorbildliche Ausstattung der Theorie- und Praxisräume und die<br />

Bemühungen engagierter Kollegen im Fachbereich.<br />

• Personelle Situation: Seit neuestem stehen dem Fachbereich fünf Lehrkräfte zur Verfügung, drei<br />

der unterrichtenden Kollegen besitzen eine umfangreiche Berufserfahrung in diesem Bereich.<br />

• Die Schüler haben an unterschiedlichen Wochentagen einen Hauptberufsschultag sowie einen<br />

zweiwöchentlichen Fachpraxisunterricht.<br />

• Für den praktischen Unterricht steht ein Bankraum im Werkstattbereich zur Verfügung, ausgestattet<br />

mit praxisrelevanten Werkzeugen, Montagewänden zum Aufbau von Wärmeverteilungsanlagen<br />

oder Gas- und Wasserinstallationen. Ebenso stehen funktionsfähige Kesselanlagen und<br />

Wärmeerzeuger modernster Bauart als Demonstrationsobjekte zur Verfügung.<br />

• Zweimal pro Jahr (im Sommer und Winter) werden an den <strong>Berufliche</strong>n <strong>Schulen</strong> in <strong>Gelnhausen</strong> die<br />

Zwischen- und Gesellenprüfungen für Zentralheizungs- und Lüftungsbaue sowie für den neu<br />

geschaffenen Anlagenmechaniker SHK organisiert, wobei sowohl der theoretische als auch der<br />

praktische Prüfungsteil in der Schule abgehandelt werden, Organisation und Durchführung liegen<br />

maßgeblich bei den zuständigen Lehrern.<br />

• Es besteht guter Kontakt zu verschiedenen Ausbildungsbetrieben und der Handwerkskammer.<br />

Unter Anderem werden bei organisatorischen Fragen der Unterrichtsplanung oder bei<br />

überbetrieblichen Ausbildungsmaßnahmen Absprachen mit der Handwerkskammer und Vertretern<br />

der Betriebe getroffen.<br />

25


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Zielvorstellungen<br />

• Eigener Klassenraum für den Fachbereich SHK<br />

• Anschaffung bzw. Erneuerung der Präsenzbibliothek für Lehrer und Schüler<br />

• Kontaktaufnahme mit den Kollegen aus dem Fachbereich Kälte- und Klimatechnik, da die<br />

Auszubildenden in Zukunft verstärkt mit Lerninhalten aus dem Bereich Klimatechnik<br />

konfrontiert werden<br />

• Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen zur fachlichen Qualifizierung<br />

• Weitere Mitarbeit in der Regionalgruppe Süd zur Umsetzung des neuen<br />

lernfeldorientierten Rahmenlehrplans im Unterricht<br />

• Weiterer Ausbau der Werkstatt- und Demonstrationsausstattung, insbesondere für die<br />

Lernfelder Be- und Entwässerung sowie Gasinstallation.<br />

Evaluation<br />

Formulierte Ziele (2001 - 2004) Aktueller Stand (Nov. 2004)<br />

1. Entwurf eines modifizierten<br />

fachpraktischen Lehrplans mit der<br />

Zielsetzung einer besseren Verknüpfung<br />

von Theorie und Praxis<br />

2. Weiterer Ausbau der technischen Anlagen<br />

im Praxisbereich<br />

3. Sicherung des zweiten Berufsschultags<br />

für alle Fachstufenklassen<br />

4. Verstärkt fachbezogener Unterricht schon<br />

im ersten Ausbildungsjahr<br />

5. Ausbau der Verbindung von Theorie und<br />

Praxis<br />

6. Verstärkte Kooperation von<br />

Handwerkskammer,<br />

Ausbildungsbetrieben,<br />

Prüfungsausschüssen und Berufsschule<br />

7. Verstärkte Vermittlung von Inhalten im<br />

Bereich der Nutzung regenerativer<br />

Energien<br />

8. Umsetzung der neuen Rahmenlehrpläne<br />

für den fachtheoretischen und<br />

fachpraktischen Unterricht<br />

9. Teilnahme an<br />

Fortbildungsveranstaltungen der Lehrer<br />

zur fachlichen Qualifizierung<br />

10. Ergänzung der Lehrmittelsammlung<br />

26<br />

Es existiert ein neuer Rahmenlehrplan für den Beruf des<br />

Anlagenmechanikers SHK, der von unserem Kollegium an die<br />

Gegebenheiten unserer Schule angepasst wurde. Durch die<br />

lernfeldorientierte Struktur ist eine bessere Verzahnung von<br />

Theorie und Praxis gegeben.<br />

Die bis dato nur als Demonstrationsobjekte vorhandenen<br />

Kesselanlagen wurden in Schülerprojekten zu einem voll<br />

funktionstüchtigen Heizungslabor ausgebaut. Die<br />

vorhandenen Montagewände werden zur Zeit modifiziert und<br />

erweitert.<br />

Ist in diesem Jahr umgesetzt.<br />

In diesem Jahr war es möglich eine eigene Klasse für die<br />

Auszubildenden im 1. Lehrjahr zu bilden, fachbezogener<br />

Unterricht ist dadurch von Anfang an möglich.<br />

Vgl. Ziel Nr. 1<br />

Es besteht reger Austausch zwischen den Ausbildungspartnern<br />

sowie dem Prüfungsausschuss.<br />

In Schülerprojekten wurde umgesetzt:<br />

Erstellung und Inbetriebnahme von Anlagen zur Nutzung von<br />

Sonnenenergie (Photovoltaik und Thermosolar) auf dem<br />

Dach des Schulgebäudes.<br />

Planung und zum Teil Ausführung von Arbeiten zur<br />

Inbetriebnahme der schuleigenen Anlage zur<br />

Regenwassernutzung.<br />

Bau eines solarbetriebenen Kühlschranks.<br />

Seit dem 01.08.2003 gelten die verbindlichen Rahmenlehrpläne<br />

für den Anlagenmechaniker SHK, welche an<br />

unserer Schule umgesetzt werden. Außerdem nehmen die<br />

Kollegen regelmäßigen an Treffen der Regionalgruppe Süd<br />

SHK teil, die sich mit der Umsetzung der neuen Lehrpläne im<br />

Unterricht beschäftigen.<br />

Kollegen aus dem Fachbereich haben in den vergangenen<br />

zwei Jahren verschiedene Lehrgänge besucht, unter<br />

Anderem der Firmen Buderus, Vaillant, Weishaupt. Weiterhin<br />

nahmen die Lehrkräfte an einer Fortbildungsmaßnahme zum<br />

Thema Gebäudemanagement teil. Fachmessen werden<br />

regelmäßig besucht.<br />

Die Lehrmittelsammlung konnte wegen Mittelkürzungen nicht<br />

erweitert werden.


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

2.1.7 Ausbildung Heizungsbauer - Unterabteilung Zentralheizungs- und<br />

Lüftungstechnik<br />

Bestandsaufnahme<br />

• Zwei bis drei Klassen mit stark schwankenden Schülerzahlen.<br />

• Klassenstärken bis 30 Schüler<br />

• Die Vorbildung der Schüler erstreckt sich über alle Schulformen, beginnend bei Schülern ohne<br />

Schulabschluss über Sonder-, Haupt- und Realschüler bis hin zu Abiturienten, wobei die Mehrzahl<br />

der Schüler Abschlüsse der Haupt- und Realschule besitzt.<br />

• In der Grundstufe (1. Ausbildungsjahr) werden die Schüler mit anderen Auszubildenden aus dem<br />

handwerklichen Metallbereich gemeinsam unterrichtet, ab der Fachstufe werden fachtheoretischer<br />

und fachpraktischer Unterricht speziell für diese Berufsgruppe angeboten.<br />

• Im zweiten Ausbildungsjahr stoßen Auszubildende der Berufsschule in Schlüchtern zu den Fachstufenklassen<br />

in <strong>Gelnhausen</strong>.<br />

• Personelle Situation im Lehrerbereich: Zwei Lehrer im Theorie- und (seit November 2001) ein<br />

Fachlehrer im Praxisbereich.<br />

• Die Schüler haben an unterschiedlichen Wochentagen einen Hauptberufsschultag, praktischer<br />

Unterricht kann seit November 2001 für alle Jahrgangsstufen angeboten werden.<br />

• Für den theoretischen Unterricht steht ein fester Klassenraum zur Verfügung, der mit entsprechenden<br />

Arbeitsmaterialien ausgestattet ist.<br />

• Für den praktischen Unterricht steht ein Bankraum im Werkstattbereich zur Verfügung, ausgestattet<br />

mit praxisrelevanten Werkzeugen.<br />

• Kesselanlagen und Wärmeerzeuger modernster Bauart als Demonstrationsobjekte sind vorhanden.<br />

• Zweimal pro Jahr (im Sommer und Winter) werden an den <strong>Berufliche</strong>n <strong>Schulen</strong> in <strong>Gelnhausen</strong> die<br />

Zwischen- und Gesellenprüfungen für Zentralheizungs- und Lüftungsbauer organisiert, wobei<br />

sowohl der theoretische als auch der praktische Prüfungsteil in der Schule abgehandelt werden,<br />

Organisation und Durchführung liegen maßgeblich bei den zuständigen Lehrern.<br />

Zielvorstellungen und Zeitplanungen<br />

Im 2. Schulhalbjahr 2001/2002:<br />

• Entwurf eines modifizierten fachpraktischen Lehrplans mit der Zielsetzung einer besseren<br />

Verknüpfung von Theorie und Praxis<br />

• Weiterer Ausbau der technischen Anlagen im Praxisbereich<br />

• Sicherung des zweiten Berufsschultags für alle Fachstufenklassen<br />

Im Schuljahr 2002/2003:<br />

• Verstärkt fachbezogener Unterricht schon im ersten Ausbildungsjahr<br />

• Ausbau der Verbindung von Theorie und Praxis<br />

• Verstärkte Kooperation von Handwerkskammer, Ausbildungsbetrieben, Prüfungsausschüssen und<br />

Berufsschule<br />

• Verstärkte Vermittlung von Inhalten im Bereich der Nutzung regenerativer Energien<br />

27


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Langfristig anstehende Aufgabenstellung:<br />

Das Berufsbild des Zentralheizungs- und Lüftungsbauers steht vor einem grundlegenden Wandel.<br />

Dieser Wandel ist durch erste Entwürfe und die Festlegung wichtiger Eckpunkte durch die<br />

Sozialpartner schon auf den Weg gebracht. Die Berufsbilder der Gas- und Wasserinstallateure sowie<br />

der Zentralheizungs- und Lüftungsbauer sollen neu geordnet und zu einem Beruf zusammengefügt<br />

werden (mögliche Berufsbezeichnung „Installateur- und Heizungsbauer“).<br />

Auf Bundesebene werden die Sachverständigengremien im Jahr 2002 die Arbeit aufnehmen. Ziel ist<br />

es, bis zum Frühjahr 2003 einen Erlass einer neuen Ausbildungsordnung und einen neuen<br />

Rahmenlehrplan vorzulegen. Zum 1. August 2003 kann dann die Neuordnung dieser Berufe in Kraft<br />

gesetzt werden.<br />

Für die <strong>Berufliche</strong>n <strong>Schulen</strong> in <strong>Gelnhausen</strong> stellt dies eine grundlegende Veränderung dar, wobei die<br />

Zusammenlegung der beiden Berufe als sinnvoll und deutlich praxisnäher gesehen wird. Allerdings<br />

ergeben sich daraus eine Fülle von Aufgaben für die Zeitspanne von Anfang 2002 bis August 2003:<br />

• Umsetzung der neuen Rahmenlehrpläne für den fachtheoretischen und fachpraktischen Unterricht<br />

• Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen der Lehrer zur fachlichen Qualifizierung<br />

• Ergänzung der Lehrmittelsammlung<br />

• Ausbau der Werkstatt- und Demonstrationsausstattung insbesondere im Ausbildungsbereich der<br />

Gas- und Wasserinstallation<br />

Evaluation<br />

Ein Jahr nach Verabschiedung des Schulprogramms wird der Fachbereichssprecher bzw. die<br />

Abteilungsleitung eine Fachbereichskonferenz einberufen.<br />

Verfasser: Aul, Mans, Nau, Schott<br />

28


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

2.1.8 Bankkaufleute<br />

Vorbemerkung:<br />

Die Schülerinnen und Schüler stehen im Mittelpunkt der Schule. Die <strong>Berufliche</strong>n <strong>Schulen</strong> <strong>Gelnhausen</strong><br />

wollen ihnen und anderen am Schulleben beteiligten Personen einen Erfahrungsraum bieten, in dem<br />

sie ihre jeweiligen Ziele und Aufgaben angemessen umsetzen können.<br />

Ziel ist es, sowohl die berufliche als auch die gesellschaftliche Handlungskompetenz der Schülerinnen<br />

und Schüler zu stärken und damit einen Beitrag zur ganzheitlichen personalen Förderung eines jeden<br />

zu leisten.<br />

Der Berufsschulunterricht ist deshalb so zu gestalten, dass<br />

• er für die Lernenden integrierend und orientierend wirkt,<br />

• gemeinsame Praxisfelder erfolgreich von allen Beteiligten bearbeitet werden,<br />

• die Lernenden ihre Fragen, Probleme und Erfahrungen in den Unterricht einbringen und den<br />

gemeinsamen Lernprozess mitgestalten können,<br />

• einerseits eine Atmosphäre der Vertrautheit und andererseits der notwendigen Distanz, der<br />

kommunikativen Beziehung und der gemeinsamen sachlichen Arbeit entsteht,<br />

• die persönliche und berufliche Entwicklung der Lernenden stabilisiert und gefördert wird.<br />

Bestandsaufnahme<br />

Die Schüler kommen aus Ausbildungsbetrieben, die ihren Sitz in Städten und Gemeinden der Altkreise<br />

<strong>Gelnhausen</strong> und Schlüchtern innerhalb des Main-Kinzig-Kreises haben. In den vergangenen Jahren<br />

hatte in der Regel etwa die Hälfte der Schüler die allgemeine Hochschulreife vor Beginn ihrer<br />

Ausbildung erworben, während die andere Hälfte sich aus ehemaligen Realschülern, ehemaligen<br />

Schülern der Fachoberschule und vereinzelt auch aus Berufsfachschülern zusammensetzte.<br />

Die Ausbildungsbetriebe haben zurzeit Probleme, geeignete Auszubildende für den Ausbildungsberuf<br />

Bankkauffrau/-kaufmann zu finden. Es zeigt sich im Unterricht, dass ein Teil der Berufsschüler sowohl<br />

die notwendigen intellektuellen Voraussetzungen als auch die erforderliche Arbeitshaltung vermissen<br />

lässt.<br />

Die Klassenstärke hat sich in den letzten Jahren auf ca. 15 bis 20 Schüler eingependelt, da etliche<br />

Banken im Raiffeisen-Verbund fusionierten. Es wird daher pro Jahrgang eine Klasse gebildet.<br />

Die Dauer der Ausbildung beträgt grundsätzlich drei Jahre. In der Regel haben allerdings etwa 2/3 der<br />

Auszubildenden zweieinhalbjährige Ausbildungsverträge und das andere Drittel der Schüler dreijährige<br />

Ausbildungsverhältnisse vereinbart.<br />

Eine Zusammenarbeit mit abgebenden <strong>Schulen</strong> findet nicht statt; wir halten sie nicht für erforderlich.<br />

Unterrichtliche Voraussetzungen<br />

Personelle Voraussetzungen<br />

Die zur Verfügung stehenden Lehrerstunden decken derzeit den erforderlichen Umfang gemäß<br />

Rahmenstundentafel nicht ab. Zurzeit werden etwa 10 % des Stundensolls nicht erteilt; die Fächer<br />

Politik, Religion und Sport werden als eigenständige Fächer nicht unterrichtet.<br />

29


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Sachliche Voraussetzungen<br />

Die Mittelzuweisung zur Anschaffung von Lehrbüchern je Berufsschüler reicht nicht aus. Aufgrund<br />

ständiger fachlicher Veränderungen müsste eigentlich alljährlich die Fachliteratur ausgetauscht<br />

werden. Den Schülern wird empfohlen, sich ein Lehrwerk zur Bankbetriebslehre selbst anzuschaffen.<br />

Inhaltliche Voraussetzungen<br />

Der Unterricht orientiert sich seit 1999 an dem Rahmenlehrplan der Kultusministerkonferenz, der in<br />

zwölf Lernfelder aufgeteilt ist. Bei der Umsetzung der Lernfelder soll auf Handlungsorientierung des<br />

Unterrichtes besonderer Wert gelegt werden.<br />

Problematisch dabei ist die zeitliche und teilweise inhaltliche Divergenz des schulischen<br />

Rahmenlehrplanes mit dem Ausbildungsrahmenplan der Betriebe. Im Hinblick auf die<br />

Zwischenprüfung wird das Lernfeld 6 in das erste Ausbildungsjahr vorgezogen.<br />

Die Lehrer des Fachbereichs treffen sich einmal jährlich zum Erfahrungsaustausch mit den Ausbildern<br />

der Betriebe.<br />

In der Regel bestehen unsere Schüler die Abschlussprüfung überwiegend mit guten oder<br />

befriedigenden Ergebnissen; allerdings erhält die Schule im Rahmen der Abschlussprüfung keine<br />

Rückmeldung von Seiten der IHK über die Ergebnisse unserer Schüler im Vergleich zu anderen<br />

Ausbildungsschulen.<br />

Zielvorstellungen<br />

Um die im Rahmen der Bestandsaufnahme formulierten Voraussetzungen zu verbessern, streben wir<br />

folgende Ziele an:<br />

Personelle Ziele<br />

Die Zuweisung an Lehrerstunden muss in dem Umfang erfolgen, dass 12 Wochenstunden Unterricht<br />

je Klasse erteilt werden können. Wöchentlich sollte ein Unterrichtstag mit acht und ein weiterer mit<br />

acht Unterrichtsstunden 14-täglich eingerichtet werden. Die im Bankenbereich tätigen Lehrer bilden<br />

ein Team, das die Verteilung der Lernfelder selbst organisiert. Anzustreben ist, dass der Klassenlehrer<br />

mit mindestens vier Stunden pro Woche eingesetzt ist. Inhaltliche und organisatorische Absprachen<br />

sollten regelmäßig stattfinden.<br />

Sachliche Ziele<br />

Es sollte im Kernbereich der Schule ein Fachraum für Bankklassen eingerichtet werden. Die<br />

Ausstattung dieses Raumes sollte eine Tafel, eine Pinnwand (oder eine Leiste), einen OHP und einen<br />

PC umfassen. Für den gesamten Berufsschulbereich der kaufmännischen Abteilung sollte zusätzlich ein<br />

Beamer zur Verfügung stehen. Darüber hinaus sind zwei Schränke erforderlich, in denen<br />

Lehrmaterialien, Gesetzestexte etc. aufbewahrt werden können. Dort sollte für jeden Schüler je ein<br />

Ordner mit den Abschlussprüfungen bzw. Zwischenprüfungen der letzten vier Jahre zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Inhaltliche Ziele<br />

Zukünftig sollte das Unterrichtsfach Religion zumindest in der Grundstufe, das Fach Englisch in den<br />

ersten 1,5 Jahren mit je einer Wochenstunde durchgängig unterrichtet werden. Den Schülern soll<br />

dadurch die Teilnahme an dem KMK-Fremdsprachenzertifikat Englisch ermöglicht werden. Darüber<br />

30


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

hinaus sind politische und ethische Werte im Fachunterricht zu berücksichtigen. Das Prinzip der<br />

Handlungsorientierung wird beibehalten.<br />

Externe Lehrveranstaltungen<br />

Zur Vertiefung der politischen Bildung sollte nach der schriftlichen Abschlussprüfung im November<br />

bzw. Anfang Dezember eine Studienfahrt nach Berlin durchgeführt werden. Sie dauert drei oder vier<br />

Tage und schließt einen Samstag ein. Zum Ausgleich ausfallender betrieblicher Ausbildungsstage<br />

werden ein bzw. zwei Schultage verwendet.<br />

Während des Aufenthaltes in Berlin ist ein Besuch des Reichstages einschließlich einer Plenarsitzung<br />

verpflichtend in das Programm aufzunehmen.<br />

Zusammenarbeit mit den Betrieben<br />

Wie bisher soll einmal pro Schuljahr, jeweils im März, ein Treffen mit den Ausbildern der Betriebe in<br />

der Schule stattfinden. Wünschenswert wäre, gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben Projekttage<br />

zu bestimmten Fachthemen durchzuführen. Die Schule könnte von der Fachkompetenz der Betriebe<br />

profitieren, wenn es gelänge, Referenten zu bestimmten Themen in die Schule einzuladen.<br />

Zusammenarbeit mit der IHK Hanau<br />

Es ist anzustreben, dass die schulischen Leistungen in die Ergebnisse der Abschlussprüfung einfließen.<br />

Dies erscheint schon allein deshalb sinnvoll, weil beim derzeitigen Prüfungsverfahren das Ergebnis vor<br />

allem von einer schriftlichen Prüfung von viereinhalb Stunden Dauer an einem Vormittag bestimmt<br />

wird. Dies widerspricht unserem pädagogischen Grundverständnis. Abgesehen davon sollten die<br />

Lehrer im Bankenbereich weiterhin aktiv am Prüfungswesen der Kammer teilnehmen.<br />

Evaluation<br />

Die Lehrer im Bankenbereich beabsichtigen, zur Kontrolle ihrer eigenen Unterrichtstätigkeit am Ende<br />

eines jeden Schuljahres eine Überprüfung durchzuführen. Methode dieser Überprüfung ist die<br />

Auswertung von Fragebögen, die die Schüler ausfüllen (interne Evaluation).<br />

Die Fachbereichskoordinatorin lädt schulintern zur Fachbereichskonferenz Bank ein, extern findet die<br />

Evaluation durch Treffen zwischen den Ausbildern der örtlichen Kreditinstitute und Mitgliedern des<br />

Fachbereichs statt.<br />

Darüber hinaus wird ein „Benchmarking“ anhand der Prüfungsergebnisse (IHK–Durchschnitt)<br />

vorgenommen.<br />

Evaluation vom 17.11.2004<br />

1. Personelle Ziele<br />

Zurzeit werden 11 Wochenstunden Unterricht je Klasse erteilt; ansonsten wurden alle personellen<br />

Ziele erreicht.<br />

2. Sachliche Ziele<br />

Mittlerweile ist ein Fachraum für Bankklassen im Kernbereich der Schule vorhanden. Benötigt<br />

werden weiterhin eine Pinnwand, ein PC und ein weiterer Schrank.<br />

3. Inhaltliche Ziele<br />

Das Fach Religion wird nach wie vor nicht erteilt.<br />

31


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Im Fach Englisch haben die Schüler erstmalig im Dezember 2004 ihre berufsbezogenen Englischkenntnisse<br />

im Rahmen der KMK-Fremdsprachenzertifizierung nachgewiesen.<br />

Studienfahrten mit den Abschlussklassen haben alljährlich stattgefunden. Neben Berlin waren<br />

allerdings auch München und Hamburg Zielorte der Studienfahrt.<br />

4. Zusammenarbeit mit den Betrieben<br />

Treffen mit den Ausbildungsbetrieben finden alljährlich statt.<br />

Projekttage wurden bisher nicht realisiert.<br />

5. Zusammenarbeit mit der IHK<br />

Nach wie vor fließen die schulischen Leistungen nicht in die Ergebnisse der Abschlussprüfung ein.<br />

In zwei von vier Prüfungsausschüssen ist die Schule vertreten.<br />

Die Evaluation des eigenen Unterrichtes ist teilweise durchgeführt worden.<br />

Eine vergleichende Betrachtung der Prüfungsergebnisse vor dem Hintergrund des IHK-<br />

Durchschnittes war bislang aufgrund organisatorischer Probleme der IHK nicht möglich.<br />

Claudia Abend, Petra Klepitko-Dietz, Gustav Honzen<br />

32


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

2.1.9 Bürokaufleute<br />

Bestandsaufnahme<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

Zurzeit werden ca. 114 SchülerInnen in fünf Klassen unterrichtet. In der Grundstufe liegt die Klassenstärke<br />

bei 27 Schülern, in der Fachstufe beträgt die Schülerzahl ca. 23 SchülerInnen. Es existiert momentan<br />

nur eine Grundstufenklasse, da die angebotenen Ausbildungsplätze reduziert wurden.<br />

Ein großer Teil der SchülerInnen besitzt den Mittleren Bildungsabschluss. Einige von ihnen haben die<br />

Berufsfachschule für Wirtschaft und Verwaltung oder die Fachoberschule für Wirtschaft und Verwaltung<br />

besucht und bereits dort Kenntnisse der Ökonomie sowie fachpraktische Inhalte erworben. Etwa<br />

ein Sechstel der Auszubildenden legt die IHK-Prüfung vorzeitig ab. Zugenommen hat die Anzahl der<br />

UmschülerInnen, die in der Regel erheblich älter sind als der Klassendurchschnitt. Ebenfalls ist die Anzahl<br />

der Jugendlichen ohne Ausbildungs- oder Arbeitsverträge erheblich angestiegen. Zum ersten Mal<br />

wurde diese Schülergruppe den Fachstufenklassen zugewiesen. Die betriebliche Ausbildung erfolgt in<br />

der Regel in mittelständischen Betrieben.<br />

Curricularer Rahmen<br />

Im Jahr 1999 sind ein neuer Grundstufenplan und bereits zwei Jahre zuvor ein neuer Fachstufenplan<br />

in Kraft getreten. Beide Pläne sind lernfeldorientiert und haben die in Lehrgänge gegliederten Pläne<br />

abgelöst. Die neuen Pläne decken jedoch den inhaltlichen Anforderungskatalog sowohl der Zwischen-<br />

als auch der Abschlussprüfung nicht vollständig ab. Die Kolleginnen und Kollegen erachten die Vorbereitung<br />

der Auszubildenden auf die IHK-Prüfungen als ein wesentliches Ziel der schulischen Ausbildung.<br />

Daher hat die Fachgruppe Bürokaufleute ein schulinternes Curriculum erarbeitet, das sowohl<br />

den neuen Rahmenlehrplänen als auch dem Stoffplan der IHK Rechnung trägt.<br />

Der zu Beginn des Schuljahres 2004/2005 erarbeitete schulinterne Unterrichtsplan wurde von der<br />

Fachkonferenz einstimmig beschlossen; er sieht auch eine Abdeckung der Fächer Deutsch, Englisch,<br />

Politik und Religion vor. Das Fach Sport entfällt weiterhin, da hierfür keine Unterrichtsstunden zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Personelle Situation und Unterrichtsversorgung<br />

Den Unterricht in den Klassen der Bürokaufleute erteilen 13 KollegInnen, davon drei Fachlehrerinnen<br />

für arbeitstechnische Fächer und zwei Referendare. Zurzeit weist die Unterrichtsabdeckung im<br />

berufstheoretischen und allgemeinbildenden Bereich noch Lücken auf. Im fachpraktischen Bereich<br />

wird der Unterricht nach Plan abgedeckt.<br />

Raumsituation<br />

Der fachtheoretische Unterricht findet größtenteils in den neu gestalteten Räumen im Bau C statt,<br />

während in dem EDV-bezogenen Unterricht nicht gewährleistet ist, dass jeder Schüler an einem PC<br />

arbeiten kann. Hiervon ist insbesondere die Grundstufe mit 27 SchülerInnen betroffen.<br />

33


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Zielvorstellungen<br />

� Nach einer Umgestaltung der Fachräume (DV-Räume) soll den Bürokaufleuten im Rahmen des<br />

Unterrichts eine weitere Qualifizierungsmaßnahme zur Zertifizierung nach dem ECDL oder nach<br />

der VHS-Zertifizierung angeboten werden.<br />

� Einrichtung eines Fachraumes für den Fachbereich Büro, ausgestattet mit<br />

- PC mit Internetanschluss, transportabler Beamer<br />

- Videogerät<br />

- Schrank bzw. Regalen zur Aufbewahrung von Lehrbüchern und einer Präsenzbibliothek<br />

� Ausstattung der entsprechenden Klassenräume im Bau C mit beweglichem PC, Beamer,<br />

Internetzugang<br />

� Die Klassengrößen in der Grundstufe sollen 20 SchülerInnen nicht überschreiten, in den<br />

Fachstufen 15 SchülerInnen, gerade auch im Hinblick auf den fachpraktischen Unterricht!<br />

� Die IHK und das KM sollen auf eine Abstimmung der zu unterrichtenden und der zu prüfenden<br />

Inhalte hinwirken.<br />

� Die Verzahnung von Kammerprüfungsergebnissen (in Form eines Abschlusszeugnisses) mit<br />

entsprechender Anrechnung der schulischen Leistungen wäre dringend notwendig.<br />

� Die Unterrichtsabdeckung des schulinternen Curriculums vom Mai 2004 (siehe Anlage) sollte auch<br />

für die Fächer Deutsch, Englisch, Politik, Religion und Sport gewährleistet sein.<br />

� Bereits in der Grundstufe sollte EDV-Unterricht erteilt werden.<br />

� Bildung von Lehrerteams, um Abstimmung bezüglich der Lernfelder zu ermöglichen (max.<br />

2 Fachtheorie und 1 Fachpraxis).<br />

� Die Klassen sollten drei Jahre eine(n) KlassenlehrerIn haben (keinen Lehrerwechsel).<br />

� Der/die RechnungswesenlehrerIn sollte ebenfalls nur in Ausnahmefällen gewechselt werden. Hier<br />

ist Kontinuität besonders wichtig.<br />

� Es sollten 80 Stunden Deutsch unterrichtet werden, um den SchülerInnen einen Mittleren<br />

Bildungsabschluss zu ermöglichen (optional => Vorbildung entscheidend).<br />

� Es sollte ein pädagogischer Tag pro Schuljahr zur Abstimmung der Lernfelder, Lehrerteams zur<br />

Fortbildung etc. stattfinden.<br />

Das übergeordnete Ziel für die KollegenInnen ist nach wie vor, die SchülerInnen auf die für ihre<br />

Zukunft äußerst wichtigen Kammerprüfungen vorzubereiten, um ihnen auf dem Arbeitsmarkt<br />

überhaupt eine Chance einzuräumen.<br />

Evaluation<br />

Die aus Praxis- und Theorielehrern bestehende Fachgruppe Bürokaufleute wird zu Beginn eines neuen<br />

Schuljahres von der Fachgruppenleiterin einberufen und stellt fest, inwieweit die formulierten Ziele<br />

hinsichtlich Abstimmung der Prüfungsinhalte, Unterrichtsabdeckung, Klassengrößen sowie der<br />

sächlichen Voraussetzungen realisiert wurden.<br />

Darüber hinaus findet eine externe Evaluation in Form der IHK-Prüfungen statt. Deshalb sollten die<br />

IHK-Ergebnisse der Abschlussprüfung der Schule, ausgewertet nach Bundes- und Landesebene sowie<br />

Kammerbezirk, zur Evaluation zur Verfügung stehen.<br />

Die Fachgruppenkonferenz, die sich mindestens einmal pro Schulhalbjahr zusammenfindet, überprüft<br />

den Zielerreichungsgrad.<br />

erstellt 2004-11-17<br />

Krüger-Kühner, Carola-C., Koordinatorin;<br />

Groß, Inge; Höhn, Gerlinde; Scheuermann, Gunther; Straub, Wilfried<br />

34


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

2.1.10 Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel Verkäufer/Verkäuferin<br />

Bestandsaufnahme<br />

Schüler und Schülerinnen:<br />

Derzeit werden ca. 175 Schüler und Schülerinnen in sieben Klassen unterrichtet. Beide<br />

Ausbildungsberufe werden gemeinsam beschult.<br />

Als Vorbildung bringen die meisten Schüler und Schülerinnen den Hauptschulabschluss, einige den<br />

mittleren Bildungsabschluss mit. Abiturienten und Absolventen der Fachoberschule sind kaum<br />

vertreten.<br />

Die Regelausbildungszeit für Kaufleute im Einzelhandel beträgt drei Jahre, die für Verkäufer/innen<br />

zwei Jahre. Etwa zehn Prozent der Auszubildenden verkürzte in der Vergangenheit ihre Ausbildung<br />

aufgrund überdurchschnittlicher Leistungen um ein halbes Jahr.<br />

Die betriebliche Ausbildung erfolgt in der Regel in Filialbetrieben des Lebensmitteleinzelhandels, in<br />

Warenhäusern der Region bzw. in einem großen Möbelfachgeschäft.<br />

Unterrichtliche Voraussetzungen<br />

Personelle Voraussetzungen<br />

• Obwohl elf Lehrer und Lehrerinnen derzeit im Einzelhandelsbereich unterrichten, kann der laut<br />

Rahmenstundentafel festgelegte Unterricht nicht ausreichend abgedeckt werden. Es wird aber<br />

stets Wert darauf gelegt, dass der Fachunterricht gemäß Lehrplan erteilt wird.<br />

Sachliche Voraussetzungen<br />

• Die Raumsituation ist relativ unbefriedigend. EDV-Räume stehen für Einzelhandelsklassen nicht<br />

ausreichend zur Verfügung. Eine Mittelstufenklasse muss an beiden Schultagen in der Außenstelle<br />

in Höchst beschult werden.<br />

• Die Mittelzuweisung für die Anschaffung von Lehrbüchern ist noch nicht ausreichend. Derzeit kann<br />

jedes Schuljahr nur ein Klassensatz angeschafft werden, obwohl alle Klassen mehrere<br />

verschiedene fachspezifische Lehrbuchsätze bräuchten.<br />

Inhaltliche Voraussetzungen<br />

• Der Unterricht für das zweite und dritte Ausbildungsjahr richtet sich nach der alten Ausbildungsordnung.<br />

Für das erste Ausbildungsjahr ist die neue Ausbildungsordnung verpflichtend, sodass der<br />

Unterricht lernfeldorientiert nach dem im Sommer 2004 verabschiedeten Rahmenlehrplan erfolgt.<br />

Zielvorstellungen<br />

• Die IHK und das KM sollen auf eine Abgleichung der zu unterrichtenden und der zu überprüfenden<br />

Inhalte hinwirken.<br />

• Die vollständige Unterrichtsabdeckung mit zwölf Unterrichtsstunden pro Woche ist zu<br />

gewährleisten, sodass auch die Fächer Deutsch, Politik, Religion und Sport in allen Klassen<br />

unterrichtet werden können.<br />

35


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

• Die Klassengrößen in der Grundstufe sollen 20 Schüler und Schülerinnen nicht überschreiten, in<br />

den Fachstufen 15 Schüler und Schülerinnen.<br />

•<br />

• Bereits in der Unterstufe sollte EDV-Unterricht erteilt werden.<br />

•<br />

• Es sollte ein Fachraum mit folgender Ausstattung eingerichtet werden:<br />

o PC mit Internetanschluss<br />

o Videogerät<br />

o Mobiliar zur Aufbewahrung einer Präsenzbibliothek<br />

Evaluation<br />

Die Kollegen und Kolleginnen im Einzelhandel treffen sich in regelmäßigen Abständen, um die<br />

Umsetzung des neuen Rahmenlehrplans in den Unterricht zu erarbeiten.<br />

Die externe Evaluation erfolgt in Form der IHK-Prüfung.<br />

S. Burkart; P. Hartung; M. Seibert; K. Steigerwald; Ch. Zech<br />

36


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

2.1.11 Teilzeitberufsschule Friseure (Berufsfeld Körperpflege)<br />

Bestandsaufnahme<br />

• Die Schülerinnen/Schüler kommen aus Ausbildungsbetrieben, die ihren Sitz im Main-Kinzig-Kreis<br />

haben. Die Betriebsgröße liegt oft unter fünf Angestellten.<br />

• Unsere Schülerinnen/Schüler besitzen in der Regel den Hauptschulabschluss (ca. 80 %). Der Rest<br />

hat Realschulabschluss oder keinen Schulabschluss.<br />

• Die Klassenstärke hat sich in den letzten Jahren auf ca. 20 - 25 Schülerinnen/Schüler eingependelt.<br />

Es wird daher pro Jahrgang eine Klasse gebildet.<br />

• Die Dauer der Ausbildung beträgt drei Jahre, in Ausnahmefällen 2 1/2 Jahre.<br />

• Eine Zusammenarbeit mit abgebenden <strong>Schulen</strong> findet nicht statt, außer gelegentlichen Kontaktaufnahmen<br />

an Tagen der offenen Tür der <strong>Berufliche</strong>n <strong>Schulen</strong> <strong>Gelnhausen</strong>.<br />

Unterrichtliche Voraussetzungen<br />

Personelle Voraussetzungen<br />

Die zur Verfügung stehenden Lehrerstunden decken derzeit den erforderlichen Umfang gemäß<br />

Rahmenstundentafel nicht ab. Zurzeit werden etwa 15 % des Stundensolls nicht erteilt; das Fach<br />

Sport wird nicht unterrichtet.<br />

Sachliche Voraussetzungen<br />

Der Unterricht findet in den 2001 renovierten Fachräumen statt. Die Räume sind seitdem heller und<br />

freundlicher geworden, technische Voraussetzungen haben sich zum Teil gebessert (z. T. neue<br />

technische Geräte).<br />

Es stehen zwei Fachräume zur Verfügung, wobei der überwiegend für Unterricht mit<br />

fachtheoretischem Inhalt genutzte Raum für die Anzahl der Schüler/Schülerinnen zu klein ist.<br />

Die Mittelzuweisung zur Anschaffung von Lernmitteln und Lehrbücher je Berufsschüler reicht nicht<br />

aus. (20,00 € pro Schüler, das entspricht zwei Tuben Haarfarben pro Jahr). Auf Grund ständiger<br />

fachlicher und modischer Veränderungen müssten eigentlich jährlich die Lernmittel erneuert und<br />

teilweise die Fachliteratur ausgetauscht werden.<br />

Inhaltliche Voraussetzungen<br />

Der Unterricht orientiert sich seit 01.02.2004 an dem Rahmenlehrplan des Hessischen<br />

Kultusministeriums. Bei der Umsetzung der Lernfelder wird auf Handlungsorientierung des Unterrichts<br />

besonderen Wert gelegt. Problematisch ist dabei der im Unterricht benötigte Zeitrahmen und die am<br />

Hauptschultag zu große Klassenstärke, um dieser gerecht zu werden. Handlungsorientierter Unterricht<br />

mit 25 und mehr Schülerinnen ist nicht umsetzbar.<br />

• Die Lehrer des Fachbereichs treffen sich regelmäßig mit Ausbildern der Innungsbetriebe und dem<br />

Vorstand der Friseurinnung zum Erfahrungsaustausch.<br />

• Absprachen in Bezug auf praktische Prüfungstermine, Prüfungsabläufe, Organisation aber auch<br />

betriebliche Belange konnten bisher gut geklärt werden.<br />

• Durch Veröffentlichungen des Fachverbandes "Lehrer im Berufsfeld Körperpflege" erhalten wir<br />

regelmäßig Rückmeldung über das Abschneiden unserer Schülerinnen/Schüler im Vergleich zu<br />

anderen Innungsbezirken.<br />

Die im Friseurbereich tätigen Lehrer bilden ein Team und organisieren die Verteilung der Lernfelder<br />

selbst. Inhaltliche und organisatorische Absprachen finden regelmäßig statt.<br />

37


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Zielvorstellungen<br />

Folgende Voraussetzungen müssten erfüllt werden:<br />

Zeitsituation:<br />

Wöchentlich sollte ein Unterrichtstag mit 8 Unterrichtsstunden und vierzehntäglich ebenfalls mit acht<br />

Unterrichtstunden erteilt werden können. Dies ist vor allem wegen der Umsetzung des nach<br />

Lernfeldern aufgeteilten Rahmenlehrplanes zwingend geboten.<br />

Erweiterung des Unterrichtsangebots<br />

Zukünftig sollte das Fach Englisch in den Fächerkanon mit einer Stunde wöchentlich aufgenommen<br />

werden. Die Erweiterung der fremdsprachlichen Kommunikationsfähigkeit ist Voraussetzung für<br />

berufliche Mobilität in der Europäischen Union (vgl. Hessischer Rahmenlehrplan Berufsfeld<br />

Körperpflege Grund- und Fachstufe Friseurin/Friseur vom 1. Februar 2004, Seite 5).<br />

Das Prinzip der Handlungsorientierung soll beibehalten werden. Bei entsprechendem Leistungsstand<br />

kann das Abschlusszeugnis dem Realschulabschluss gleichgestellt werden. Dies erscheint besonders<br />

wichtig, da wir 80 % Hauptschüler unterrichten.<br />

Das Unterrichtsangebot muss erweitert werden, um den aktuellen Anforderungen des modernen<br />

Friseurbetriebes gerecht zu werden.<br />

Externe Schulungen sollten angestrebt werden, wie z. B. Haarverlängerung (Extension), Laserbehandlung,<br />

apparative Kosmetik, Nageldesign, Nagelmodellage. Dies kann über Fachfirmen bzw. Innungsbetriebe<br />

erfolgen. Räumliche Voraussetzungen sind in unserem Fachbereich gegeben, finanzielle<br />

Möglich-keiten müssen abgeklärt werden.<br />

Raumeinrichtung - Erneuerung der Lernmittel<br />

• Aus technischen Gesichtspunkten sind Neuerungen im Bereich der Handpflege nötig.<br />

• Ein Lichthärtungsgerät für Nagelmodellage muss angeschafft werden. Regelmäßig erneuert<br />

werden müssen auch die Übungsköpfe.<br />

• Die Computer unseres Fachbereichs müssen mit aktuellen Programmen ausgerüstet werden<br />

(derzeit Windows 95, veraltetes Frisurenberatungssystem).<br />

• Internetanschluss in den Unterrichtsräumen ist nicht vorhanden.<br />

• Die Arbeit mit elektronischen Medien ist im Lehrplan als methodische Voraussetzung zugrunde<br />

gelegt. (vgl. Hessischer Rahmenlehrplan Berufsfeld Körperpflege für die Grund- und Fachstufe<br />

Friseurin/Friseur vom 1. Februar 2004, Seite 7).<br />

Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer<br />

Es ist anzustreben, dass die schulischen Leistungen in die Ergebnisse der Zwischen- und Abschlussprüfung<br />

einfließen, damit das Prüfungsergebnis nicht allein von der Handwerkskammerprüfung<br />

abhängt. Dies würde unserem pädagogischen Grundverständnis entsprechen.<br />

Fortbildungsmaßnahmen für Lehrerinnen/Lehrer im Berufsfeld Körperpflege<br />

Den Lehrerinnen/Lehrern sollte es ermöglicht werden, mindestens jährlich einmal bei den haar- und<br />

hautkosmetischen Betrieben, wie z. B. WELLA, GOLDWELL, ALCINA, BIOMARIS und anderen<br />

Fortbildungsseminare zu belegen. Die Kosten sollten zumindest teilweise übernommen werden. Die<br />

Freistellung vom Unterricht sollte problemlos und rechtzeitig erfolgen.<br />

38


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Evaluation<br />

Am Ende eines Ausbildungsjahres sollen die Schülerinnen/Schüler der Körperpflegeklassen ihre<br />

fachpraktischen und fachtheoretischen Kenntnisse an mehreren Praxistagen selbstständig erproben.<br />

Hierzu gehören z. B. das Beratungsgespräch, computerunterstützte Frisurenerarbeitung, kosmetische<br />

Behandlungen, Nageldesign, Farb- und Stilberatung , Frisurengestaltung, Dauerwelle, Färbung und<br />

Schnitt. Dies kann am Medium (Übungskopf) sowie an bekannten oder unbekannten Modellen<br />

erfolgen.<br />

erstellt am 17.11.04 von:<br />

Walter Müller und Marlene Michel<br />

39


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

2.1.12 Fachbereich Elektrotechnik<br />

Schulform: Berufsschule und Berufsfachschule<br />

Bestandsaufnahme<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

Im Fachbereich Elektrotechnik werden in der Berufsfachschule gegenwärtig 51 und in der<br />

Teilzeitberufsschule 69 Schülerinnen und Schüler unterrichtet.<br />

In der Berufsfachschule sind die Schülerinnen und Schüler bezüglich ihres Abstraktions- und<br />

Leistungsverhaltens und ihrer Leistungsbereitschaft differenziert einzuschätzen.. In der<br />

Teilzeitberufsschule ist die Leistungsbereitschaft mit Einführung der Lernfelder und der Schaffung<br />

eines Fachzusammenhanges zur betrieblichen Ausbildung merklich gestiegen. In den Klassen herrscht<br />

ein angenehmes Lernklima. Aggressionen oder Anfeindungen sind nicht zu beobachten.<br />

Curricularer Rahmen<br />

Im Schuljahr 2003/2004 sind durch die Neuordnung der Elektroberufe neue Rahmenlehrpläne in Kraft<br />

getreten. Die Gliederung der neuen Rahmenlehrpläne nach Lernfeldern erfordert weitreichende<br />

Veränderungen im unterrichtlichen Bereich. Eine wesentliche Änderung ergibt sich auch durch die<br />

neue Form der Abschlussprüfung. In der Ausbildungsordnung der einzelnen Elektroberufe ist<br />

festgelegt, dass die bisherige Zwischenprüfung, jetzt: 1. Teil der Gesellenprüfung, mit einem Anteil<br />

von 40 Prozent in das Gesamtergebnis eingeht.<br />

Die Veränderungen haben auch Auswirkungen auf den Unterricht in der Berufsfachschule. Auch wenn<br />

für diese Schulform noch keine amtlichen Rahmenlehrpläne nach dem Lernfeldkonzept vorliegen, so<br />

sind diese jedoch in einer zur Erprobung freigegebenen Version verfügbar und werden entsprechend<br />

umgesetzt.<br />

Personelle Situation und Unterrichtsversorgung<br />

Der Theorie- und Fachpraxisunterricht wird zurzeit von 6 Kollegen erteilt, darunter ein Fachlehrer für<br />

arbeitstechnische Fächer. Es werden pro Klasse in der Teilzeitberufsschule wöchentlich 11 Stunden<br />

Unterricht erteilt; davon zwei Stunden mit aufgeteilten Lerngruppen und der Möglichkeit während<br />

dieser Zeit an Projekten zu arbeiten.<br />

In der Berufsfachschule werden die allgemeinen Lerninhalte in Klassen unterrichtet, die sich<br />

ausschließlich aus Schülerinnen und Schülern des Berufsfeldes Elektrotechnik zusammensetzen. Im<br />

Fachpraxis-Unterricht werden die Klassen der beiden Jahrgangsstufen aufgeteilt und getrennt<br />

unterrichtet. Neben dem vierstündigen Theorieunterricht hat der Fachpraxis-Unterricht mit 8 Stunden<br />

pro Woche einen hohen Stellenwert.<br />

Innerhalb des Kollegiums besteht eine hohe Bereitschaft zur fachlichen Fort- und Weiterbildung. So<br />

haben zwei Kollegen des Fachbereiches in der überregionalen Arbeitsgruppe zur Umsetzung der<br />

neuen Lernfeldstruktur im Berufsfeld Elektrotechnik mitgearbeitet.<br />

Raum- und Ausstattungssituation<br />

Der Unterricht wird in zwei Theorie- und zwei Fachpraxisräumen erteilt. Daneben stehen zwei<br />

Sammlungs- und Vorbereitungsräume zur Verfügung. Die Ausstattung wurde in den letzten Jahren -<br />

insbesondere in Bezug auf neue Technologien - modernisiert (EIB-Komponenten, Spezialmessgeräte<br />

oder Kleinsteuerungen wurden zum Teil mit Unterstützung des Fördervereins der Schule beschafft).<br />

40


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Zudem wurde den Anforderungen im Bereich der neuen Medien Rechnung getragen, indem zwei<br />

fahrbare PC-Arbeitsplätze und ein Beamer zum Einsatz in den Klassenräumen zur Verfügung stehen.<br />

In allen Räumen des Bereichs wurden Netzwerksteckdosen installiert, wodurch jederzeit eine<br />

Verbindung zum Internet hergestellt werden kann.<br />

Zielvorstellungen<br />

• Jährliches Treffen mit den Ausbildungsbetrieben (Information über die aktuelle Arbeit und zukünftige<br />

Planungen im Bereich Elektrotechnik, Vorstellung der neuen Lernfeldstruktur und<br />

des neuen Prüfungskonzepts)<br />

• Teilnahme am jährlichen Erfahrungsaustausch Schule – Ausbildungsbetrieb - Handwerkskammer-<br />

Innung<br />

• Aufbau eines funktionalen Kommunikationsnetzwerkes Schule-Ausbildungsbetrieb<br />

(z. B. über E-Mail oder Internet-Datenbank)<br />

• Feste Einplanung von Teamsitzungen in den Wochenplan zur konsequenten Umsetzung des<br />

Lernfeldkonzeptes<br />

• Kooperation in gemeinsamen Projekten mit dem Berufsbildungs- und Technologiezentrum<br />

(BTZ), also der überbetrieblichen Ausbildungsstätte.<br />

• Durchführung von schulischen Projekten - sowohl schulformübergreifend (BFS und BS) als<br />

auch berufsfeldübergreifend (z. B. mit den Bereichen Kraftfahrzeugtechnik oder Kälte-<br />

Klimatechnik)<br />

• Mitarbeit am Projekt "Philipp-Reis-Telefon"<br />

• Planung von Projekttagen im Hinblick auf die Anforderungen der neuen Gesellenprüfung<br />

• Integration der bestehenden Anlagen zur alternativen Energieerzeugung in das Unterrichtskonzept<br />

und Ausbau auf weitere Technologien (z. B.: Kraft-Wärme-Kopplung oder Brennstoffzelle)<br />

• Anschaffung von Anlagen und Systemen der Telekommunikations- und Datentechnik (z. B.<br />

ISDN-, VoIP- und Netzwerkkomponenten)<br />

• Aufbau eines Systems zur inhaltlichen und zeitlichen Koordination der kollegialen Fort- und<br />

Weiterbildung<br />

Evaluation<br />

In der ersten Woche nach den Herbstferien eines jeden Jahres erfolgt die Evaluation der Ziele in einer<br />

Konferenz aller im Bereich Elektrotechnik unterrichtenden Lehrkräfte.<br />

Entsprechend dem jeweiligen Erreichungsgrad werden entweder die bestehenden Ziele ausgeweitet<br />

oder abgeändert. Im Falle nicht erreichbarer Zielvorstellungen werden alternative Möglichkeiten<br />

erarbeitet.<br />

Klaus Landsberger; Stefan Amberg; Steffen Sünkel; Boris Weppler<br />

41


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

2.1.13 Arbeitsgruppe Metallbauer<br />

Bestandsaufnahme<br />

• Drei bis vier Klassen mit stark schwankenden Schülerzahlen, jeweils pro Ausbildungsjahr eine<br />

Klasse, ggf. auch MO-Klassen bei geringer Schülerzahl<br />

• Klassenstärken bis zu 30 Schülern<br />

• Bis zu vier und mehr unterschiedliche Berufe werden in den Metallbauerklassen unterrichtet:<br />

Konstruktionsmechaniker, Teilezurichter, Metallbearbeiter, Anlagenmechaniker und Metallbauer<br />

verschiedener Fachrichtungen.<br />

• Die Vorbildung der Schüler erstreckt sich von Schülern ohne Schulabschluss, Sonder- und Haupt-<br />

bis zu Realschülern, wobei die Mehrzahl der Schüler den Hauptschulabschluss besitzt.<br />

• In der Grundstufe (1. Ausbildungsjahr) werden die Schüler mit anderen Auszubildenden aus dem<br />

handwerklichen und industriellen Metallbereich gemeinsam unterrichtet, ab der Fachstufe werden<br />

fachtheoretischer und fachpraktischer Unterricht speziell für diese Berufsgruppe angeboten.<br />

• Im ersten Ausbildungsjahr findet kein spezieller fachpraktischer Unterricht statt, dieser wird im<br />

Rahmen einer allgemeinen Metallgrundausbildung gegeben.<br />

• Ab dem zweiten Lehrjahr findet nur bei entsprechender Lehrerverfügbarkeit für die Schüler ein<br />

vierzehntäglicher Unterricht im Umfang von 6 Stunden statt (2. Berufsschultag).<br />

• Bevorzugt werden in der fachpraktischen Unterrichtsversorgung zurzeit nur das dritte und vierte<br />

Ausbildungsjahr.<br />

• Im zweiten Ausbildungsjahr stoßen Auszubildende der Berufsschule Schlüchtern, gemäß dem<br />

neuesten <strong>Schulen</strong>twicklungsplan, zu den Fachstufenklassen in <strong>Gelnhausen</strong>.<br />

• Die personelle Situation im Lehrerbereich ist durch eine starke Fluktuation gekennzeichnet: Fünf<br />

Lehrer sind im Theorie- und ein bis drei Fachlehrer im Praxisbereich eingesetzt.<br />

• Die Schüler haben an unterschiedlichen Wochentagen einen Hauptberufsschultag, fachpraktischer<br />

Unterricht wird für die Schüler vierzehntäglich angeboten.<br />

• Für den theoretischen Unterricht steht ein Fach-Klassenraum zur Verfügung, der mit entsprechenden<br />

Arbeitsmaterialien ausgestattet ist. Dieser Raum wird auch von anderen Berufgruppen (Anlagenbauer,<br />

Kfz) sowie Vollzeitklassen genutzt. Die Fachklassen der Metallbauer müssen daher auch<br />

auf andere Räume ausweichen.<br />

• Für den praktischen Unterricht steht ein Bankraum zur Verfügung; dieser wird auch von anderen<br />

Schulformen (BFS, BVJ, EIBE, Verfahrensmechaniker) genutzt. Es existieren drei weitere Fachräume<br />

(Schmiede, Blechbearbeitung/Lager, Schweißerei) deren Ausstattung unverhältnismäßig viele<br />

oder wenige Schülerplätze bereithalten.<br />

• Der Unterricht in Steuerungs- und NC-Technik sowie in EDV findet nur in eingeschränktem Maße<br />

statt.<br />

• Die Klassen- und Fachräume sind nicht für Gruppenarbeit ausgestattet.<br />

• Eine angestrebte Teamarbeit der Kollegen untereinander ist durch die bestehenden schulischen<br />

Strukturen behindert.<br />

• Seit März 2004 liegen in schriftlicher Form den Kollegen auch die neuen Rahmenlehrpläne für das<br />

Metallbauerhandwerk vor. Diese Rahmenlehrpläne verlangen eine vollständige didaktische , methodische<br />

und auch inhaltliche Umstrukturierung mit entsprechender Anpassung der Rahmenbedingungen<br />

der Lehrerarbeit.<br />

• Die Prüfungen für die Metallbauer finden zweimal pro Jahr (im Sommer und Winter) an den<br />

<strong>Berufliche</strong>n <strong>Schulen</strong> in <strong>Gelnhausen</strong> statt (Zwischen- und Gesellenprüfung); sowohl der theoretische<br />

als auch der praktische Prüfungsteil werden in der Schule durchgeführt. Organisation und Durchführung<br />

liegen in den Händen des Gesellenprüfungsausschusses, zu dem zwei Kollegen gehören.<br />

42


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Zielvorstellungen und Zeitplanungen<br />

für die kommenden drei Schuljahre:<br />

Im Vordergrund steht zurzeit ausschließlich die Umsetzung der neuen Rahmenlehrpläne. Hierbei<br />

werden die langfristigen Ziele nach Möglichkeit umgesetzt.<br />

• Sicherung des zweiten Berufsschultags für alle Fachstufenklassen<br />

• Anpassung der Ausstattung (Unterrichtsräum/Geräte und Maschinen an die neuen RLP<br />

• Anpassung der unterrichtlichen Lernsituationen an die Anforderungen der neuen Rahmenlehrpläne<br />

(Schwerpunkt: Entwicklung der sozialen, methodischen, kommunikativen Kompetenzen bei den<br />

Schülern)<br />

• Entwicklung geeigneter Lernsituationen gemäß der Rahmenlehrpläne<br />

• Konkretisierung der Zusammenarbeit, Koordination zwischen Fachpraxis und Theorie zur<br />

Umsetzung der o. g. Ziele<br />

• Kriterien für eine den Rahmenlehrplänen angepasste Notengebung entwickeln<br />

Für die Zukunft langfristig anstehende Aufgabenstellungen<br />

• Verstärkt fachbezogener Unterricht schon im ersten Ausbildungsjahr<br />

• Ausbau der Verbindung von Theorie und Praxis<br />

• Kooperation zwischen Handwerkskammer/Prüfungsausschuss, Ausbildungsbetrieb und<br />

Berufsschule<br />

• Verstärkte Vermittlung von Inhalten im Bereich der Nutzung regenerativer Energien<br />

• Umsetzung der neuen Rahmenlehrpläne für den fachtheoretischen und fachpraktischen Unterricht<br />

• Gestaltung der Räume im Sinne der RLP, um teamorientiert und im Sinne des selbstständigen<br />

Lernens tätig werden zu können. Dazu gehören: - Handbibliothek mit Basisfachliteratur, PC-Ausstattung,<br />

Internetzugang, Laborausstattung usw.<br />

• Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen der Lehrer zur fachlichen Qualifizierung<br />

• Stärkere Beachtung der neuen Prüfungsinhalte gemäß der neuen Prüfungsordnung für Metallbauer<br />

• Laufende Ergänzung und weiterer Aufbau der Lehrmittelsammlung.<br />

• Ausbau der Werkstatt- und Demonstrationsausstattung<br />

• Aufbau eines langfristigen Konzeptes zur Umgestaltung der Räume für die Bearbeitung von<br />

Lernsituationen gemäß der neuen RLP (vgl. Skizzen)<br />

Evaluation<br />

Der Fachbereichssprecher bzw. die Abteilungsleitung stehen im ständigen Kontakt mit dem Gesellenprüfungsauschuss.<br />

Die Bilanz der jeweiligen Prüfungskampagnen wird veröffentlicht und dient als<br />

Kriterium für weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Unterrichtsstandards.<br />

Schillinger/Kunze<br />

43


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

2.1.14 Fachbereich Kraftfahrzeugtechnik<br />

Beschreibung des Ist-Zustandes<br />

Im Fachbereich Kraftfahrzeugtechnik werden über 3,5 Ausbildungsjahre insgesamt ca. 130 Auszubildende<br />

in den Berufen Kraftfahrzeugmechaniker und Kraftfahrzeugmechatroniker mit dem Schwerpunkt<br />

PKW-Technik ausgebildet. Die Auszubildenden werden in sieben Klassen in Teilzeitform von insgesamt<br />

sechs Kollegen beschult.<br />

Der Unterricht umfasst 11 Wochenstunden und erfolgt in zwei Theorieräumen sowie in der Kfz-<br />

Werkstatt unserer Schule. Die beiden Theorieräume sind - außer mit der üblichen Ausstattung - mit<br />

zahlreichen kraftfahrzeugtechnischen Anschauungsgegenständen ausgestattet. Das sind im wesentlichen<br />

mehrere Schulungs- und Simulationsgeräte, Elektrosteckplatten, Messgeräte, Bildtafeln und Originalbauteile<br />

aus Kraftfahrzeugen.<br />

Die Kraftfahrzeugwerkstatt besteht aus insgesamt 6 Räumen, worin sich vier funktionsfähige Pkws<br />

und mehrere auf bewegliche Gestelle montierte Motoren befinden. Zwei der Fahrzeuge werden mit einem<br />

Diesel und zwei mit einem Benzinmotor angetrieben. Die Werkstatt ist mit einem stationären Rollen-Leistungsprüfstand,<br />

einem Bremsenprüfstand, einem Stoßdämpferprüfstand (Schocktester) und<br />

zwei Hebebühnen ausgestattet. Darüber hinaus befinden sich dort weitere Geräte und Maschinen, wie<br />

eine Reifenmontiermaschine, ein Reifenwuchtgerät, ein Lichttestgerät, drei Diagnosegeräte von drei<br />

verschiedenen Herstellern, ein Abgas-Testgerät für Benzin- und Dieselmotoren, ein Batterietestgerät<br />

sowie zahlreiche Kleingeräte. Für den praktischen Unterricht steht den Auszubildenden ein umfangreiches<br />

Werkzeugsortiment sowie mehrere technische Informationsquellen in Form von Handbüchern,<br />

elektronischen Datenträgern und das Internet zur Verfügung.<br />

Alle sechs Lehrer, die im Kfz-Fachbereich unterrichten, sind noch mehr oder weniger in anderen Schulformen<br />

eingesetzt. Ebenso sind sie noch in mindestens einen anderen Fachbereich (bis zu drei) eingebunden.<br />

Zu den ausbildenden Betrieben bestehen unterschiedlich starke Kontakte, die von den jeweiligen Voraussetzungen,<br />

wie Anzahl der Auszubildenden, Mitgliedschaft der Ausbilder im Prüfungsausschuss und<br />

gegebenen Situationen geprägt werden.<br />

Seit dem Schuljahr 2003/2004 gilt für uns das Lernfeldkonzept und damit wurde der Beruf des Kraftfahrzeugmechanikers<br />

durch den neuen Beruf des Kraftfahrzeugmechatronikers ersetzt. In mehreren<br />

Veranstaltungen des HELP und in mehreren Sitzungen des eigenen Fachbereichs erfolgte dazu die<br />

Umstrukturierung der Unterrichtsinhalte für die Lernfelder 1 bis 4. Diese werden seit Schuljahresbeginn<br />

2003/2004 im Unterricht umgesetzt.<br />

44


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Ziele Evaluation<br />

- Anpassung der gegenwärtigen Unterrichtsorganisation<br />

an die Einführung des Lernfeldkonzeptes<br />

- Die Lernsituation für die Schüler verändert<br />

sich durch die Einführung der Lernfelder.<br />

Schüler sollen projektorientiert arbeiten und<br />

präsentieren.<br />

- Die Lehrer in diesem Fachbereich unterrichten<br />

überwiegend nach dem Klassenlehrerprinzip.<br />

Jeder Kollege unterrichtet in 3,5<br />

Ausbildungsjahren alle Lernfelder.<br />

- Überarbeitung der Lernfelder 1 – 4<br />

- Planung der gegenwärtigen Lernfelder 5 – 8<br />

- Zusammenarbeit mit den Betrieben fördern<br />

Verfasser: Walter Mirow: Arnold Flach; Andreas Straub<br />

- Zwischenprüfung am Ende des Schuljahres<br />

2004/05 des ersten Jahrganges Kfz-Mechatroniker<br />

- Nach Abschluss eines Lernfeldes Ermittlung der<br />

vergangenen Lernbedingungen unter Durchführung<br />

einer Umfrage bei den Schülern.<br />

- Nach Abschluss eines Lernfeldes berät die<br />

Fachbereichskonferenz über das Ergebnis.<br />

- Die Lernfelder 1 – 4 sollen bis Ende des Schuljahres<br />

2004/2005 auf Praktikabilität durch die<br />

Fachbereichskonferenz überprüft werden<br />

- Die Lernfelder 5 - 8 sollen am Ende des Schuljahres<br />

2004/2005 konzeptionell mit Erstellung<br />

von Lernzielkontrollen konkretisiert werden.<br />

- Im Rahmen des M+E-Qualifizierungsnetzwerkes<br />

des HeLP sollen informelle Treffen und<br />

gemeinsame Fortbildung mit Ausbildern der<br />

Betriebe stattfinden.<br />

45


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

2.1.15 Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik<br />

Bestandsaufnahme<br />

In der Grundstufe werden zurzeit 62 Auszubildende in zwei Klassen unterrichtet. Die<br />

46 Auszubildenden in der Mittelstufe sind auf zwei Klassen aufgeteilt, die der Oberstufe in drei<br />

Klassen. Hier werden insgesamt 56 Auszubildende in vier Schwerpunkten unterrichtet. Die acht<br />

Auszubildenden mit dem Schwerpunkt „Herstellen von Bauteilen“ werden in einer Landesfachklasse<br />

unterrichtet. Die Schwerpunkte „Herstellen von Formteilen“ sowie „Herstellen von Mehrschicht-<br />

Kautschukteilen“ und „Herstellen von Halbzeugen“ werden gemeinsam in zwei Klassen unterrichtet.<br />

Der Unterricht in allen Jahrgangsstufen findet geblockt im 3-Wochen-Rhythmus statt. Die Vorbildung<br />

der Schüler ist sehr heterogen. Sie erstreckt sich über alle Schulformen, wobei die Mehrzahl der<br />

Schüler Abschlüsse der Haupt- und Realschule besitzt.<br />

Personelle Situation im Lehrerbereich: sieben Theorielehrer und drei Fachlehrer im Praxisbereich.<br />

Für den theoretischen Unterricht steht nur für die Oberstufe ein fester Klassenraum zur Verfügung,<br />

der mit den entsprechenden Arbeitsmaterialien ausgestattet ist. Die Unter- und Mittelstufe haben<br />

keinen festen Klassenraum und werden in verschieden Räumen, die zum Teil in anderen<br />

Schulgebäuden sind, unterrichtet.<br />

Für den Fachpraktischen Unterrichtet stehen zur Verfügung:<br />

• ein Bankraum für die manuelle Kunststoffverarbeitung<br />

• Prüflabor mit grundlegenden Geräten zur Prüfung der kunststoff- und kautschukspezifischen<br />

Eigenschaften<br />

• Steuerungs- und Regelungstechnik-Raum mit sieben Schüler-Arbeitsplätzen, um Steuerungen und<br />

Regelungen aufzubauen<br />

• Technikum mit drei Spritzgießmaschinen für Thermoplaste, zwei Spritzgießmaschinen für Elsatomere,<br />

ein Laborwalzwerk, ein Laborextruder, eine Laborpresse, eine Mühle sowie diverse Klein-<br />

und Zusatzgeräte<br />

• Fünf, von der Ausstattung und Leistung zum Teil veraltete PC´s mit Internetanschluss und<br />

Lernprgramme zur Kunststoffverarbeitung<br />

Im fachpraktischen Unterricht sind die Klassen geteilt. Durch die unterschiedlichen<br />

Ausbildungsschwerpunkte in einer Klasse ergeben sich zum Teil Gruppenstärken, die aus<br />

Sicherheitsgründen nicht gemeinsam an den dazu zur Verfügung stehenden Maschinen unterrichtet<br />

werden können. Dadurch müssen die Schüler in zwei Räumen parallel unterrichtet werden, was<br />

Schwierigkeiten bei der Schüleraufsicht bereitet.<br />

In den Grundstufenklassen ist auf Grund der großen Klassenstärke mangels Arbeitsplätzen im<br />

Bankraum nur bedingt Fachpraxisunterricht möglich.<br />

Der Steuerungs- und Regelungstechnikunterricht findet in der Mittelstufe mit ganzer Klassenstärke<br />

statt. Dadurch können nicht alle Schüler an den Schülerarbeitsplätzen die Schaltungen aufbauen, da<br />

nur sieben Arbeitsplätze für je zwei Schüler zur Verfügung stehen.<br />

Die Mittelzuweisung zur Anschaffung von Lehrbüchern je Berufsschüler reicht nicht aus. Aufgrund<br />

ständiger fachlicher Veränderung müsste eigentlich alljährlich die Fachliteratur ausgetauscht werden.<br />

Die Verbrauchsmittelzuweisung für den fachpraktischen Unterricht ist zu gering. Nur mittels<br />

großzügiger Materialspenden durch Industrieunternehmen kann die Durchführung gewährleistet<br />

werden. Aufgrund der momentanen gesamtwirtschaftlichen Situation ist diese Materialbeschaffung zur<br />

Unterrichtssicherung mit Problemen behaftet. Trotz intensiver Kontaktpflege sinkt die Bereitschaft die<br />

Schule mit Materialien zu unterstützen.<br />

46


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

In den Fachräumen häufen sich Wartungsarbeiten (Spritzgießmaschinen, EDV-Geräte). Dies ist im<br />

Hinblick auf Ausbildung, Prüfungen sowie Außenwirkung des Fachbereiches nicht wünschenswert.<br />

Zweimal pro Jahr (im Sommer und Winter) werden an den <strong>Berufliche</strong>n <strong>Schulen</strong> in <strong>Gelnhausen</strong> die<br />

praktischen Zwischen- und Abschlussprüfungen für die Verfahrensmechaniker organisiert und<br />

durchgeführt. Organisation und Durchführung liegen maßgeblich bei den zuständigen Lehrern.<br />

Messebesuche und Betriebsexkursionen werden zurzeit nicht mit den Schülern durchgeführt.<br />

An den notwendigen Lehrerfortbildungen in der Industrie kann im Regelfall nicht teilgenommen<br />

werden, da eine Kostenerstattung der oft sehr teuren Veranstaltungen nicht oder nur zum Teil erfolgt.<br />

Langwierige Genehmigungsverfahren erschweren die oft kurzfristig ausgeschriebenen Lehrgänge. Die<br />

für die Lehrerfortbildung in Hessen zuständige Institution bietet keine fachspezifischen Fortbildungen<br />

im Kunststoff- und Kautschukbereich an.<br />

Kontaktpflege zu den ausbildenden Betrieben wird zum großen Teil durchgeführt. Durch den großen<br />

Einzugsbereich (Odenwald, Rheingau, Gießen, Bergstraße, Fulda, Wetterau, Vogelsbergkreis) ist es<br />

jedoch nicht möglich, alle Ausbildungsbetriebe regelmäßig flächendeckend zu besuchen. Der<br />

Fachbereich organisiert in unregelmäßigen Abständen Ausbildertreffen, die bei den betroffenen Firmen<br />

auf unterschiedliche Resonanz bezüglich der Teilnahme stoßen.<br />

Zielvorstellungen<br />

• Die Klassengrößen in den Grundstufen sollen 20 Schüler nicht überschreiten, da die Klassenräume<br />

und der Bankraum, trotz Klassenteilung im Fachpraxis-Unterricht hierfür nicht ausgelegt sind.<br />

• Grund- und Mittelstufen sollten zukünftig von der Abteilungsleitung einem festen Klassenraum<br />

zugeteilt werden, um die Medien des Fachbereichs nutzen zu können.<br />

• In den Fachstufen sollte auf Grund der unterschiedlichen Ausbildungsinhalte die Klassenzusammensetzung<br />

in den verschiedenen Schwerpunkten erfolgen. Die Klassenstärke sollte aus Sicherheitsgründen<br />

(Ausbildung an Maschinen ) 20 Schüler nicht überschreiten.<br />

• Jährliche Ausbildertreffen zum Schuljahresbeginn sollten durch den Fachbereich organisiert<br />

werden, um Informationen über Neuerungen (Organisation, Lehrplanänderungen usw.)<br />

auszutauschen.<br />

• Die Ausbildungsbetriebe sollten zur Kontaktpflege in regelmäßigen Abständen (spätestens alle drei<br />

Jahre) besucht werden. Auf Grund der Vielzahl von Ausbildungsfirmen (59 Firmen im aktuellen<br />

Schuljahr) sollte eine Aufteilung der zu besuchenden Firmen in der Fachbereichskonferenz<br />

festgelegt werden. Firmen die erstmalig ausbilden, sollten unmittelbar nach Beginn des<br />

Schuljahres besucht werden.<br />

• Weiterer Ausbau der technischen Anlagen im Praxisbereich (z. B. Extruder für die<br />

Thermoplastverarbeitung, weitere Arbeitsplätze Steuerungstechnik)<br />

• Die Abteilungs- bzw. Schulleitung sollte durch erhöhte Zuweisung von Verbrauchsmitteln die<br />

fachpraktische Ausbildung sichern (Abhängigkeit von Materialspenden verringern bzw.<br />

ausschließen).<br />

• Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen der Kollegen zur fachlichen Qualifizierung. Die<br />

komplette Kostenübernahme durch den Dienstherren sollte im Vorfeld geregelt sein.<br />

• Pro Schuljahr und Klasse sollte mindestens ein Messebesuch (z. B. K–Düsseldorf, Fakuma<br />

Friedrichshafen) und alternativ zwei Betriebsbesichtigungen durchgeführt werden.<br />

Evaluation<br />

Die hier formulierten Ziele werden zu Beginn eines jeden Schuljahres einer Überprüfung in der<br />

Fachbereichskonferenz unterzogen und ggf. den geänderten Bedingungen angepasst.<br />

17. November 2004, Martin Kunzmann; Manfred Krack<br />

47


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

2.1.16 Englischunterricht als integratives Element im Stundenplan der<br />

kaufmännischen Berufsschulen<br />

Die Umsetzung der Zielkonzeption eines berufsorientierten Fremdsprachenunterrichts in der<br />

Berufsschule ist an eine Vielzahl von Bedingungen schulinterner und –externer Natur geknüpft. So<br />

müssen zunächst einmal die Lehrpläne die stets fortzuschreibende Anpassung erfahren, dass<br />

berufliches Englisch die Regel in den kaufmännischen Berufsschulklassen sein sollte. Die Lehrpläne für<br />

das Fach Englisch sollten hier und heute die Realität des Schülers am Arbeitsplatz integrieren. Ein<br />

Zögern in der Aktualisierung und Fortschreibung der Lehrpläne für die einzelnen Ausbildungsberufe<br />

oder gar administrative Trägheit hilft uns in der Beantwortung der Frage nach der Verwirklichung des<br />

Berufsbezugs im Fremdsprachenunterricht nicht weiter. Auch in den allgemeinbildenden Fächern muss<br />

sich die Einsicht durchsetzen, dass die Lerninhalte durch einen für die Schüler stets erkennbaren<br />

Berufsbezug charakterisiert sein müssen. Die rechtlichen Rahmenbedingungen müssen stimmig sein,<br />

um auf die beruflichen Anforderungen der Schüler am Arbeitsplatz schulisch reagieren zu können.<br />

Schulinterne Curricula können nur Mittel der zweiten Wahl sein, werden aber unumgänglich, sollte der<br />

Gesetzgeber nicht stringent in dieser Frage handeln.<br />

Transferiert man das bisher Gesagte in die Realität des Schülers am Arbeitsplatz, so ist der Schluss<br />

berechtigt, dass eine rein allgemeinbildende Ausrichtung des Fremdsprachenunterrichts in der<br />

kaufmännischen Berufsschule der adressatenspezifischen Zielkonzeption dieser Bildungseinrichtung<br />

nicht länger gerecht wird und mit Blick auf die Arbeit anderer Aus- und Weiterbildungsträger, etwa der<br />

IHK, auch nicht mehr zulässig ist. Die Schule mss auf die ständig stärker werdende<br />

Konkurrenzsituation reagieren. Eine Maßnahme wäre, das Fach Englisch innerhalb der Stundentafel<br />

zeitlich und inhaltlich stärker zu gewichten. Die Zuordnung der Fremdsprachen, hier sei nicht nur an<br />

das Fach Englisch zu denken, in den berufsbezogenen Bereich ist durchaus logisch, da sie der<br />

Tradition des Sprachunterrichts entspricht. Durch die Lehrpläne müssten die Fremdsprachen<br />

aufgewertet werden, das Stundensoll innerhalb der Stundentafel genau beschrieben und ähnlich wie<br />

bei Fachstufenlehrgängen mit einer Zahl X an Wochenstunden verbindlich erteilt werden. Um den<br />

berufsorientierenden Charakter des Faches Englisch in der kaufmännischen Berufsschule nach innen<br />

und nach außen stärker zu dokumentieren, wäre es ohnehin sinnvoller, anstatt von Englisch zukünftig<br />

von Wirtschaftsenglisch als eigenständigem Schulfach zu sprechen, ohne in den Fehler zu verfallen,<br />

Wirtschaftsenglisch beispielsweise mit Handelskorrespondenz gleichzusetzen.<br />

Nach der gängigen, fachwissenschaftlichen Meinung ist Wirtschaftsenglisch oder berufsbezogenes<br />

Englisch in der Schule ein berufsbezogener Unterricht, der direkt auf berufliche Anforderungen in<br />

Handel, Industrie oder Verwaltung vorbereitet. Als Indikatoren hierfür werden häufig berufsspezifische<br />

Komponenten aufgelistet, die über die Berufsbezogenheit hinausgehen und statt dessen<br />

berufsausbildenden Charakter besitzen. Diesem Anspruch kann der Englischunterricht in der<br />

kaufmännischen Berufsschule nicht gerecht werden. Nach unserem heutigen Verständnis ist<br />

berufsbezogener Englischunterricht Orientierung eines Unterrichts an Themen, die sich aus der<br />

Wirtschaftswelt rekrutieren oder der sich mit seinen Inhalten an die Erfordernisse eines speziellen<br />

Berufsfeldes anlehnt und zugleich berufliche als auch allgemeine Bildung vermittelt. In keinem Fall<br />

sollte daran gedacht werden, dem Unterricht einen berufsausbildenden Charakter zu geben oder ihn<br />

in Anlehnung an die Lehrplandirektiven im Fach Wirtschaftlehre des betreffenden Berufsfeldes zu<br />

betreiben. An die Vermittlung wirtschaftwissenschaftlicher Inhalte gemäß einzelner Lehrgänge in der<br />

Fremdsprache ist nicht zu denken; sowohl die fremdsprachliche Kompetenz der Kursteilnehmer als<br />

auch die fachwissenschaftliche Grundbildung vieler Fremdsprachenlehrer würde dieses Vorgehen mit<br />

Recht ad absurdum führen. Dies hieße, Spezialisierung zu betreiben, die nicht Aufgabe des<br />

Englischunterrichts ist, sondern im Fach Wirtschaftslehre in der Schule oder in betrieblicher<br />

Unterweisung erfolgen müsste. Berufsbezogener Englischunterricht in der kaufmännischen<br />

Berufsschule ist daher Orientierung am beruflichen Umfeld statt Spezialisierung in der beruflichen<br />

Ausbildung.<br />

In jedem Fall ist die Umsetzung der oben angesprochenen Punkte ein hohes Ziel, dessen Erreichen<br />

sich die beruflichen <strong>Schulen</strong> verschrieben haben. Die Notwendigkeit der Vermittlung berufsbezogener<br />

Inhalte im Fremdsprachenunterricht der kaufmännischen Berufsschulen wird gesamtgesellschaftlich<br />

48


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

begrüßt, die Akzeptanz hierfür ist hoch. Die beruflichen <strong>Schulen</strong> in <strong>Gelnhausen</strong> stellen sich der<br />

Herausforderung, suchen nach neuen Möglichkeiten und bauen, wie noch zu zeigen ist, diesen Bereich<br />

kontinuierlich aus.<br />

Ist-Zustand<br />

Seit mehreren Jahren werden Büro-, Bank- und ehedem auch Industriekaufleute gemäß der o. g.<br />

Zielvorstellungen im Fach Wirtschaftsenglisch unterrichtet. Aufbauend auf der Erkenntnis, dass<br />

vormals erteilter einstündiger Unterricht in der Mittelstufe nur Rudimente in der fachsprachlichen<br />

Anwendung hinterlassen hat, ist die Schule dazu übergegangen, im Bereich der Büro- und<br />

Bankkaufleute den Sprachunterricht auszubauen. Der Unterricht wird zurzeit bereits in der Grundstufe<br />

begonnen und läuft kontinuierlich über 1,5 Jahre, was zu einer Entspannung der Situation geführt hat,<br />

aber längst noch nicht jenen Idealzustand widerspiegelt, dessen Erreichung wünschenswert wäre.<br />

Gemäß Vereinbarung mit der Abteilungsleitung werden die Schüler am Ende der gesamten<br />

Sprachausbildung benotet. Eine Zwischenbenotung zu den offiziellen Zeugnisterminen entfällt, dies<br />

allein aus jenem Grund, damit der Endnote eine höhere Bedeutung und Aussagekraft – speziell mit<br />

Blick auf Wirtschaftsenglisch - zukommt.<br />

Die inhaltliche Vermittlung beruht auf einem schulinternen Curriculum, das von dem<br />

Sprachenkoordinator Neue Sprachen der Schule entwickelt wurde. Hier werden neben beruflichen<br />

fremdsprachlichen Grundkomponenten übergreifend in allen Berufsbildern auch spezielle<br />

branchenspezifische Elemente vermittelt. Während beispielsweise der Bürokaufmann/-kauffrau „office<br />

structures“ im Unterricht bearbeitet, beschäftigt sich sein Pendant in einer Bank mit Themen wie<br />

„financing“ oder „investment“. Die genannten Schwerpunkte sind exemplarisch, das gesamte<br />

Spektrum unterrichtlicher Inhalte resultiert aus den täglichen Bedürfnissen des jeweiligen<br />

Berufsfeldes.<br />

Hinsichtlich organisatorischer Voraussetzungen divergieren unterrichtliche Realität und institutionelle<br />

Voraussetzungen der Schule. Längst ist kein kontinuierlicher Lehrereinsatz über den gesamten<br />

Zeitraum der fremdsprachlichen Ausbildung einer Klasse gewährleistet, da die personellen<br />

Gegebenheiten von Schuljahr zu Schuljahr neu auf dem Prüfstand stehen und je nach Situation<br />

adaptiert werden müssen.<br />

Aufgrund finanzieller Restriktionen und daraus resultierenden Sach- und Ausstattungszwängen<br />

ist die praktische Umsetzung einer adäquaten fremdsprachlichen Ausbildung<br />

eingeschränkt. So mangelt es stets an kompletten Klassensätzen geeigneter Lehrbücher,<br />

ganz zu schweigen von neuester fachsprachlicher Software für den Unterricht, wie sie u.<br />

a. vom Hueber-Verlag angeboten wird.<br />

Generell gesehen jedoch bedeuten Defizite nicht, dass der fachsprachliche Untericht an den<br />

<strong>Berufliche</strong>n <strong>Schulen</strong> in <strong>Gelnhausen</strong> innovative Entwicklungen negiert. So beteiligt sich die Schule an<br />

der KMK-Fremdsprachenzertifizierung in unterschiedlichen Berufsbildungsgängen. Es nehmen bereits<br />

die Bankauszubildenden expressis verbis an dieser Weiterqualifizierungsmöglichkeit teil, bei den<br />

Bürokaufleuten ist es in naher Zukunft angedacht. Geeignete Kollegen fördern diese Entwicklung,<br />

leisten jenem neuen Programm bereits Vorschub und führen erste Klassen in die angebotenen<br />

Zentralprüfungen. Näheres zu dieser Bildungsoption erfährt der interessierte Schüler von der Schule,<br />

aus Publikationen des Hessischen Kultusministeriums und den neuen Medien.<br />

Zielvorstellungen<br />

Grundsätzlich müsste ein Zustand erreicht werden, der schulinterne Konfliktpunkte vermeidet. Hierzu<br />

zählt eine reibungsfreie Organisation der Unterrichtsabläufe. So geht es in diesem Falle nicht nur um<br />

eine Verbesserung der o. a. Defizite bei der Personalplanung des fremdsprachlichen Unterrichts,<br />

49


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

sondern um eine Neugewichtung des Stellenwerts der Fremdsprachen in der beruflichen Ausbildung<br />

allgemein, sowohl institutionell als auch schulintern.<br />

So ist es ein Hindernis, wird der Englischunterricht in den Nachmittagsstunden erteilt. Hinsichtlich der<br />

Motivation und der Konzentration der Schüler besteht hier dringend Handlungsbedarf hin zu einer<br />

allseits akzeptierten Verlegung auf die Vormittagsstunden. Dies hätte auch den Vorteil, eine<br />

sechsstündige, fachtheoretische Unterweisung durch grundlegend andersartige Inhalte in der fremden<br />

Sprache aufzulockern. Hierdurch erfährt die Fremdsprache zusätzlich eine Aufwertung, die aufgrund<br />

ihres jetzigen Status gern als „Randstunde“ gesehen wird.<br />

Erstrebenswert wäre die Integration der Auszubildenden im Einzelhandel in das fachsprachliche<br />

Ausbildungsprogramm der Schule, da die Notwendigkeit fremdsprachlicher Kenntnisse und<br />

Fertigkeiten auch in diesem Berufsbild gegeben ist. Zudem müsste grundsätzlich darüber nachgedacht<br />

werden, ob nicht auch Sprachausbildung in weiteren Fremdsprachen (z. B. Französisch oder Spanisch)<br />

für Schüler mit bestehenden Grundkenntnissen angeboten werden müsste. Leider liegt es nicht in den<br />

Händen der Schule darüber zu befinden, schon gar nicht in denen der kaufmännischen Abteilung.<br />

Sollten aber von Seiten des Kultusministeriums derartige Überlegungen angestellt werden, so<br />

sprechen wir die Empfehlung aus, sich an solchen Programmen zu beteiligen. Die kaufmännische<br />

Abteilung bietet hierzu die fachsprachlichen Voraussetzungen.<br />

Die Schule bietet leider nicht die Möglichkeiten der praxisrelevanten Überprüfung und Anwendung<br />

erlernter Strukturen. Aus diesem Grunde könnte man sich Kontakte und Absprachen mit den<br />

Ausbildungsbetrieben vorstellen, so dass Auszubildende ihre erworbene fachsprachliche Kompetenz in<br />

realita unter Beweis stellen könnten, exemplarische Situationen durchlaufen und danach Schule und<br />

Betrieb einen Prozess der Evaluation in die Wege leiten.<br />

Zur Erreichung aller genannten Ziele wird empfohlen, dauerhaft die Funktion eines<br />

Fachsprachenkoordinators für die kaufmännische Berufsschule einzurichten, zumal weitere, inhärente<br />

Aufgaben für diese Tätigkeit anstehen, zu nennen wäre hier die interdisziplinäre Verknüpfung<br />

ausbildungsrelevanter Inhalte in den Fächern Deutsch und moderne Fremdsprachen.<br />

Evaluationsmöglichkeiten<br />

Externe Evaluationsmöglichkeiten bieten die Ergebnisse der KMK-Zertifikatsprüfungen, das Feedback<br />

mit den beteiligten Ausbildungsbetrieben und ein möglicher, weitergehender Austausch involvierter<br />

<strong>Schulen</strong>.<br />

Neue Verfahren der internen Evaluation werden sinnvoll, wenn unterstellt wird, dass sich der<br />

fachsprachliche Unterricht vom klassischen Englischunterricht durchaus unterscheidet. So ist z. B. die<br />

Klassenarbeit nicht mehr einzig und allein zur Überprüfung von Schülerleistungen das Mittel erster<br />

Wahl. Hier bieten sich auch mit Blick auf die in der Abschlussprüfung geforderte Projektorientierung<br />

differenzierte Möglichkeiten, wie beispielsweise das Rollenspiel, die Präsentation bis hin zum<br />

Kolloquium an.<br />

Für die neu zu bildende Fachkonferenz werden turnusmäßige Reflexionsrunden empfohlen, mit dem<br />

Ziel, Unterrichtsinhalte und -konzepte zu entwickeln und curriculare Vorgaben zu überprüfen, zu modifizieren<br />

und für den weiteren Gebrauch zu aktualisieren.<br />

Schulintern darf der fachsprachliche Unterricht der kaufmännischen Berufsschule nicht<br />

als losgelöst vom schulischen Kontext betrachtet werden, sondern es ist der Kontakt<br />

zu anderen Abteilungen und deren Fachkollegen zu suchen, um Parallelitäten aufzuzeigen<br />

und daraus resultierende Synergien zu nutzen.<br />

Eine zusätzliche Ebene der Evaluation ist an unserer Schule noch nicht in der Praxis erprobt worden.<br />

Hierbei ist an Exkursionen mit Berufsschulklassen, getragen von Schule und Ausbildungsbetrieb, ins<br />

50


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Ausland zu denken. Dies reicht von losen Kontakten bis hin zu echten Betriebspraktika oder der<br />

Realisierung von Projekten in Unternehmen des Ziellandes. Über einen etwaigen Nutzen dieses<br />

Vorhabens kann aber erst nach Durchführung berichtet werden.<br />

Mögliche Ergebnisse aus den unterbreiteten Vorschlägen werden im Zuge der dauerhaften<br />

Überprüfung des Unterrichtsgeschehens gesichert und zu einem späteren Zeitpunkt auf ihre Effizienz<br />

hin analysiert und dargestellt.<br />

17.11.2004<br />

StR Karl-Heinz Kleinjung, Koordinator Neue Sprachen Berufsschule<br />

StRin Maike Schneider<br />

51


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

2.2 Vollschulische Berufsausbildung – die Fachschulen und die<br />

Berufsfachschule für Sozialassistenten<br />

2.2.1 Fachschule für Kunststoff- und Kautschuktechnik<br />

Ist-Zustand<br />

Die Ausbildung hat zum Ziel, Fachkräfte mit beruflicher Erfahrung zu befähigen, Aufgaben im mittleren<br />

Funktionsbereich der kunststoff- und kautschukverarbeitenden Industrie zu übernehmen. Die<br />

Ausbildung erfolgt in Vollzeitform und dauert zwei Jahre, mit je einer Klasse im 1. und 2. Studienjahr.<br />

Analyse der Unterrichtsorganisation auf der Basis des gültigen Rahmenlehrplans<br />

Erstes Studienjahr<br />

• Alle Fächer werden im Klassenverband unterrichtet.<br />

• Die Orientierung der Inhalte erfolgt mit fachbezogener Ausrichtung.<br />

• Die Studierenden, die keine spezifischen Vorkenntnisse im Bereich der Kunststoffverarbeitung<br />

mitbringen, erhalten im Rahmen eines Wahlfaches eine fachpraktische Unterweisung im Umfang<br />

von 40 Unterrichtsstunden.<br />

• Die allgemeinen Kompetenzen werden im ersten Studienjahr vermittelt. Dadurch können die<br />

erworbenen Fähigkeiten in der restlichen Ausbildungszeit angewendet werden, z. B. zur Erstellung<br />

von Referaten, Präsentationen und der Projektarbeit.<br />

Zweites Studienjahr<br />

Allgemein<br />

• Im fachrichtungsbezogenen Anwendungsbereich werden theoretische und praktische Inhalte<br />

vermittelt.<br />

• Bei Inhalten mit Schülerübungen erfolgt aus sicherheits- und ausstattungstechnischen Gründen<br />

eine Klassenteilung. Dies betrifft die Fächer: Verfahrenstechnik und Maschinen, Konstruktionstechnik<br />

und Qualitätsmanagement.<br />

Wahlfächer<br />

• Das Fach Berufs- und Arbeitspädagogik II schließt mit der Ausbildereignungsprüfung ab. Es<br />

wird zurzeit nicht unterrichtet, da die gesetzliche Ausnahmeregelung (5 Jahre) zu einer geringen<br />

Nachfrage führte.<br />

• Das Fach Qualitätsmanagement ermöglicht durch Zusatzunterricht und zertifizierter Abschlussprüfung<br />

die Qualifikation zum Qualitätsassistenten.<br />

Wahlpflichtfächer<br />

• Die Studierenden erhalten die Möglichkeit die Fachhochschulreife durch Zusatzunterricht im<br />

Fach Mathematik und Ablegung einer Abschlussprüfung in diesem Fach zu erlangen.<br />

• Alternativ muss das Fach Unternehmensführung und Existenzgründung gewählt werden.<br />

52


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Projektarbeit<br />

• Ziel der Projektarbeit ist unter anderem die Erprobung des erworbenen Wissens. Die Studierenden<br />

sollen dabei eigenständige Problemlösungen erarbeiten, die als schriftliche Hausarbeit<br />

dokumentiert werden. Inhalte sind Problemstellungen aus der Praxis, d. h. betriebsnahe Aufgabenstellungen,<br />

die überschaubar und geeignet sind, Wissen anzuwenden.<br />

• Die Projektarbeit beginnt unterrichtsbegleitend in der letzten Schulwoche vor den Weihnachtsferien.<br />

Vor den Osterferien erfolgt eine dreiwöchige Freistellung der Studierenden vom regulären<br />

Unterricht zur praktischen Durchführung und Ausarbeitung. Nach den Osterferien erfolgt<br />

die Abgabe der Projektarbeit.<br />

• Die Projektarbeiten werden nach Korrektur im Rahmen einer Präsentation vorgestellt.<br />

Leistungsbewertung<br />

• Die Leistungsbewertungen erfolgen durch Klausuren, Referate, Hausarbeiten, Bewertung von<br />

fachpraktischen Übungen und allgemeiner Mitarbeit.<br />

• Eine schriftliche Abschlussprüfung muss laut Rahmenlehrplan in folgenden Fächern abgelegt<br />

werden: Verfahrenstechnik und Maschinen, Konstruktionstechnik, Automatisierungstechnik<br />

und Qualitätsmanagement.<br />

• Die Studierenden müssen in mindestens einem Fach, das im zweiten Ausbildungsabschnitt unterrichtet<br />

wurde, mündlich geprüft werden.<br />

• Die Bewertung der Projektarbeit erfolgt auf der Grundlage der erstellten Ausarbeitung und deren<br />

Präsentation. Dabei findet die Beurteilung durch die betrieblichen Betreuer bei der Bewertung<br />

Berücksichtigung.<br />

Pädagogischer Ansatz<br />

Zur Sicherstellung des Praxisbezugs werden<br />

• Dozenten aus der Kunststoff- und Kautschukindustrie im Rahmen von Lehraufträgen in den<br />

Unterricht eingebunden. Dies erfolgt im ersten Studienjahr im Fach Werkstofftechnik, im zweiten<br />

Studienjahr in den Fächern Verfahrentechnik und Qualitätsmanagement sowie Maschinen<br />

• Fachvorträge durch Firmen und Institute durchgeführt<br />

• Betriebsbesichtigungen in den Bereichen:<br />

• Werkzeugtechnik (Fa. Günther, Ewikon),<br />

• Konstruktionstechnik (Fa. HASCO, Strack),<br />

• Verfahrenstechnik (Arburg, Fischer, Dunlop, Veritas, WOCO, Kendrion)<br />

durchgeführt<br />

• Fachmessen besucht (K-Messe, FAKUMA, Euromould, Motek)<br />

• Projekte zur Erlernung bestimmter Arbeitstechniken (z. B. Laminiertechnik durch Bootsbau)<br />

durchgeführt.<br />

• Seminare zur Erlernung von Präsentations- und Arbeitstechniken durchgeführt.<br />

53


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Allgemeine pädagogische Ziele sind<br />

• Erlernen geeigneter Kommunikationstechniken und die Vermittlung von Sozial-, Methoden-<br />

und Handlungskompetenz.<br />

Räumliche und sächliche Ausstattung<br />

• Beide Technikerklassen verfügen über keinen festen Klassenraum.<br />

• Fachräume sind in den Bereichen Automatisierungstechnik, Konstruktionstechnik (CAD), Qualitätsmanagement,<br />

Verfahrenstechnik und Maschinen vorhanden.<br />

• Die o. g. Räumen verfügen über eine hochwertige Ausstattung, finanziert aus schulischen Mitteln,<br />

Firmenspenden und Spenden des Fördervereins zur kunststoff- und kautschuktechnischen<br />

Berufsausbildung e. V. Ergänzung, Erweiterung und Instandhaltung werden im wesentlichen<br />

finanziert durch jährlich neu zu beantragende Spenden des Fördervereins.<br />

Zielvorstellungen<br />

• Schulung des Kollegiums im theoretischen und fachpraktischen Bereich zur Anpassung an die<br />

technische Entwicklung.<br />

• Befragung der Absolventen zur Anpassung der schulischen Ausbildung an die industriellen Anforderungen.<br />

• Eigene Unterrichtsräume für die Fachschule.<br />

• Erweiterung der technischen Ausstattung, durch Anschaffung eines Kunststoffextruders sowie<br />

Erneuerung veralteter Maschinen und Geräte.<br />

• Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Betrieben in Form von Kooperation und Vergabe<br />

von Projektarbeitsthemen.<br />

• Steigerung des Bekanntheitsgrades durch gezielte Werbung und Informationsveranstaltungen<br />

für Interessenten.<br />

Evaluation<br />

Abgelaufene Evaluation<br />

• Die Projekte Bootsbau und Qualitätsassistent wurden bereits auf Durchführbarkeit und Ergebnis<br />

hin überprüft.<br />

• Für das Bootsbauprojekt wurde das Projekt Methodenkompetenz eingeführt, da die Bauphase<br />

durch schulische Umbaumaßnahmen nicht durchführbar war.<br />

• Das Qualitätsassistentenprojekt wurde weiterhin erfolgreich durchgeführt. Alle 100 Teilnehmer<br />

haben die zertifzierte Abschlussprüfung erfolgreich bestanden.<br />

• Die Projektarbeit wird in Teamarbeit von mehreren Studierenden absolviert. Dadurch konnte<br />

der fächerübergreifende Ansatz realisiert werden.<br />

Künftige Evaluation<br />

• Jährliche Besprechung in der Fachkonferenz über durchgeführte Fortbildungsmaßnahmen.<br />

• Nach einem Jahr werden die Absolventen über ihre Tätigkeit befragt, um die vermittelten<br />

Kompetenzen zu überprüfen und notwendige Veränderungsmaßnahmen festzulegen.<br />

54


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

• Nach Abschluss der schulinternen Umbaumaßnahmen soll die Abteilungsleitung eigene Klassenräume<br />

zur Verfügung stellen.<br />

• Die Fachkonferenz entscheidet jährlich über den Ausstattungsbedarf der einzelnen Fachräume,<br />

erstellt Prioritäten und beantragt dies beim Förderverein.<br />

Die Fachkonferenz überprüft, ob im zweiten Studienjahr mindestens drei Betriebsbesichtigungen<br />

durchführt wurden, die von der Fachkonferenz genehmigt worden sind.<br />

Ulrich Geiger/Achim Wamser<br />

55


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

2.2.2 Fachschule für Sozialpädagogik<br />

Beschreibung des Ist-Zustandes<br />

Ausbildungsziel, Gliederung und Abschluss<br />

Ziel der insgesamt dreijährigen Ausbildung an der FSP ist die Befähigung, Erziehungs-, Bildungs- und<br />

Betreuungsaufgaben zu übernehmen und in allen sozialpädagogischen Bereichen als staatlich<br />

anerkannte Erzieherin oder staatlich anerkannter Erzieher selbstständig und eigenverantwortlich tätig<br />

zu sein. Die Ausbildung soll eine berufliche Handlungskompetenz vermitteln, die Fach-, Methoden- und<br />

Sozialkompetenz verknüpft.<br />

Die vollschulische Berufsausbildung zur Erzieherin/zum Erzieher gliedert sich in eine überwiegend<br />

fachtheoretische Ausbildung von zwei Jahren an der Fachschule für Sozialpädagogik (erster und<br />

zweiter Ausbildungsabschnitt), die mit einer theoretischen Prüfung abschließt und einem<br />

anschließenden einjährigen Berufspraktikum in sozialpädagogischen Einrichtungen (dritter<br />

Ausbildungsabschnitt), das mit einer methodischen Prüfung endet. (1)<br />

Ausbildung nach der Rahmenstundentafel vom 27.01.2003<br />

Die Ausbildung erfolgt in den drei Ausbildungsabschnitten nach der Rahmenstundentafel, die sowohl<br />

Lernbereiche, fachpraktische Ausbildung als auch Wahlpflicht- und Wahlfächer umfasst.<br />

Folgende Lernbereiche und die damit verbundenen Inhalte sind verpflichtender Bestandteil der<br />

Erzieher/innen-Ausbildung: Gesellschaft und Kultur, sozialpädagogische Theorien und sozialpädagogische<br />

Praxis, Medien sozialpädagogischen Handelns sowie sozialpädagogisches Handeln in Form der<br />

sozialpädagogischen Praxis.<br />

Seit August 2004 sind neue Lehrpläne des HKM für die FSP verbindlich. Bei diesen muss man<br />

allerdings einen signifikanten Widerspruch zwischen Stofffülle und geforderten Methoden feststellen.<br />

Zu letzterem Lernbereich gehören vor allem die fachpraktische Ausbildung (Block- und/oder<br />

Begleitpraktika, aber auch die Wahlpflichtfächer, die in Form von Projektarbeit eine vertiefende<br />

Auseinandersetzung mit sozialpädagogischen Arbeitsfeldern im zweiten Ausbildungsabschnitt<br />

ermöglichen sollen. Hierzu gehören jeweils die sozialpädagogische Arbeit mit Kindern/mit<br />

Jugendlichen/mit behinderten Menschen sowie die sozialpädagogische Arbeit in der Erziehungshilfe<br />

und im interkulturellen Bereich.<br />

Darüber hinaus sind den anderen Lernbereichen Fächer zugeordnet, die hier nicht aufgeführt sind<br />

(siehe Rahmenstundentafel in der FS-VO vom 10. Februar 1999).<br />

Die Fachhochschulreife kann durch Teilnahme am Zusatzunterricht und einer Prüfung in Mathematik<br />

erlangt werden. Aufgrund der bestehenden Nachfrage kann zurzeit ein eigener Kurs für die FSP<br />

angeboten werden. (1)<br />

Einbindung der FSP in die Abteilungsstruktur der sozialpädagogischen und medizinischtechnischen<br />

Abteilung<br />

Die FSP ist eingebunden in die Abteilungsstruktur der o. a. Abteilung (siehe auch den<br />

Geschäftsverteilungsplan).<br />

Es hat sich in den vergangenen Jahren deutlich für alle Beteiligten gezeigt, dass es mit nur einer<br />

Abteilungsleiterstelle kaum möglich ist, die vielfältigen organisatorischen, administrativen und fachlichpädagogischen<br />

Aufgaben in dieser Abteilung vor dem Hintergrund der heterogenen Schulformen mit<br />

ihren spezifischen Aufgaben trotz Unterstützung durch die Schulformkoordinatorinnen und<br />

56


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

-koordinatoren erfüllen zu können. Es bleibt viel zu wenig Zeit für zentrale inhaltliche und fachlichpädagogische<br />

Aufgaben, wie sie gerade in der FSP, aber auch in der BFS für Sozialassistenz anfallen.<br />

(1)<br />

Kooperation zwischen Berufsfachschule für Sozialassistenz und FSP<br />

Sozialassistentinnen- und Erzieherinnenausbildung sind noch nicht so miteinander verzahnt wie<br />

es notwendig wäre. Eine Kooperation zwischen den beteiligten Lehrkräften findet punktuell<br />

statt. Seit dem Schuljahr 1004/05 beschäftigt sich eine AG mit diesem Thema.<br />

Die Studierenden der FSP und ihre Heterogenität<br />

Zurzeit werden ca. 120 Studierende und Erzieher/innen i. A. ausgebildet. Dies ermöglicht pro<br />

Jahrgang zwei Klassen bzw. vier bei den Erzieher/innen i. A. einzurichten.<br />

Auffallend ist die Heterogenität der Studierenden in Bezug auf ihre Bildungs- und Berufsabschlüsse,<br />

ihre unterschiedliche Lebenssituation und Altersstruktur. Die heterogene Zusammensetzung der<br />

Studierenden spiegelt sich auch in der gesamten fachschulischen Ausbildung wider, wenn es um die<br />

notwendige Motivation, Leistungsbereitschaft und -fähigkeit und die geistige Beweglichkeit der<br />

Studierenden geht. Aus diesem Grund ist bei der Klasseneinteilung auf eine gleichmäßige Verteilung<br />

zu achten. (1)<br />

Das Fachschulkollegium<br />

In der FSP arbeiten ca. 13 Kolleginnen und Kollegen. Größtenteils sind diese auch noch in den<br />

anderen Schulformen der Abteilung, teilweise darüber hinaus auch in Schulformen anderer<br />

Abteilungen unterrichtlich eingesetzt. Daraus ergeben sich Konsequenzen bezogen auf die eigentlich<br />

notwendige Zusammenarbeit im Fachschulkollegium, das Engagement sowie die Identifikation mit<br />

dieser Schulform.<br />

Aufgrund der Altersstruktur des Kollegiums ist eine mittelfristige Personalentwicklungsplanung für die<br />

Abteilung bzw. für die FSP von großer Bedeutung. (1)<br />

Raumsituation<br />

Bis auf vier, weitgehend der FSP fest zugeordnete Klassenräume für die vier Klassen im ersten und<br />

zweiten Ausbildungsabschnitt verfügt die Fachschule über keine weiteren eigenen Fachräume. Die<br />

Bibliothek wird von der BFSOZ und der FSP gemeinsam genutzt.<br />

Fachräume für Bewegung, Gestalten, EDV sowie ein Multifunktionsraum für Medienarbeit (Musik,<br />

Spielerziehung, Theater etc.) werden ebenfalls mit anderen Schulformen der Abteilung geteilt.<br />

Daneben nutzt das Kollegium der FSP weitere der Abteilung zustehende Funktionsräume, wie ein<br />

kleines Nebenzimmer und den neuen Kopierraum mit einem Schreibtisch und einem PC. Notwendige<br />

Gruppenarbeitsräume, Lehrer-Arbeitsplätze/-zimmer sowie ein Beratungszimmer fehlen gänzlich. Die<br />

Raumgestaltung und deren Auswirkung auf den Menschen ist ein Element der sozialpädagogischen<br />

Ausbildung. Hieraus resultiert die Forderung nach festen Klassenräumen mit Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

Entsprechend der Fachräume in anderen Abteilungen (Computerräume; Werkstätten etc.) sind<br />

solche Klassenräume dann auch weniger disponibel für die allgemeine Benutzung als „neutrale"<br />

Klassenräume. Es geht also nicht um „arbeitsscheue Kuschelpädagogik" (mit Deckchen, Teeküche<br />

etc.) sondern um einen professionellen Umgang mit dem Raum. Hierzu ist natürlich die Übernahme<br />

von Verantwortlichkeiten durch die Studierenden nötig. (1)<br />

Kooperationspartner<br />

Hierzu gehören alle nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG) i. d. F. vom 08.12.1998<br />

arbeitenden sozialpädagogischen Einrichtungen, die als Lernort sozialpädagogischer Praxis an der<br />

57


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Ausbildung der Erzieher beteiligt sind und sich im Main-Kinzig Kreis, in der Stadt Hanau, im Wetterau-<br />

und Vogelsbergkreis sowie in der Stadt Frankfurt/Main befinden. Da die FSP für das gesamte<br />

sozialpädagogische Arbeits- und Berufsfeld einschließlich der Arbeit mit behinderten Menschen<br />

ausbildet (Breitbandausbildung) ergibt sich hier ein sehr differenziertes und vielschichtiges Bild, was<br />

den jeweiligen Grad und die Intensität der Kooperation in Abhängigkeit von den institutionellen<br />

Gegebenheiten vor Ort anbetrifft.<br />

Weitere Kooperationspartner sind das Jugendamt des MKK mit seiner Zentralstelle für<br />

Kinderbetreuung und seinem Jugendbildungswerk, das Medienzentrum <strong>Gelnhausen</strong> im Rahmen der<br />

Medienprojekte, das Behinderten-Werk Main-Kinzig e. V., die Pädagogische Frühförderstelle, die<br />

Frankfurter Sozialschule in Wiesbaden-Naurod mit ihren Angeboten für die Erzieher im<br />

Berufspraktikum, die Frauenhäuser in Wächtersbach und Hanau sowie der Internationale Bund (IB)<br />

mit seiner Behindertenhilfe Main-Kinzig in Gründau-Gettenbach.<br />

Bereits seit 1995 arbeiten Kollegen und Kolleginnen aus der FSP und den unterschiedlichen<br />

sozialpädagogischen Arbeitsfeldern in wechselnden Arbeitsgruppen kooperativ zusammen. Ziel dieser<br />

Zusammenarbeit ist die gemeinsame Verbesserung der fachlichen Standards und damit der Qualität<br />

der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern in den beiden Lernorten. (1)<br />

Beirat an der FSP<br />

Im Januar 2000 wurde an der FSP ein Beirat installiert, der sich aus vier Vertretern der<br />

sozialpädagogischen Praxis, drei gewählten Lehrkräften der Fachschule sowie dem seinerzeit<br />

zuständigen Abteilungsleiter zusammensetzt.<br />

Aufgabe dieses Beirats ist u. a. die Erzieher-Ausbildung an den beiden Lernorten zu fördern und durch<br />

das Zusammenwirken von FSP und sozialpädagogischer Praxis, Erkenntnisse über neuere<br />

Entwicklungen auszutauschen und Empfehlungen für die fachlich-inhaltliche Weiterentwicklung der<br />

Ausbildung auszusprechen. Darüber hinaus wirkt der Beirat, insbesondere im Rahmen des<br />

Auswahlverfahrens, bei der Beurteilung der Eignung von Ausbildungsstätten sowie im<br />

Prüfungsausschuss für die methodische Prüfung beratend mit. Außerdem soll er die FSP bei der<br />

Gewinnung und Auswahl von Fachkräften aus der Praxis für die Mitwirkung in der fachschulischen<br />

Ausbildung beraten.<br />

Ein Arbeitsschwerpunkt ist die Unterstützung der FSP bei der Erarbeitung von Qualitätsstandards für<br />

die fachpraktische Ausbildung, um fundiertere Aussagen für die Eignung/Nichteignung von<br />

Praktikumsstellen gemeinsam treffen zu können. (1)<br />

Die Ausbildungspraxis an der FSP<br />

Inhaltliche und methodische Gesichtspunkte<br />

Da es sich bei der Ausbildung von Staatlich anerkannten Erzieherinnen und Erziehern um eine<br />

Ausbildung für einen "Beziehungsberuf" handelt, in dessen Mittelpunkt Menschen unterschiedlichen<br />

Alters und in unterschiedlichen Lebenssituationen stehen, versucht die Ausbildung an der FSP<br />

folgende qualifikatorische Kompetenzen anzubahnen: Ganzheitlichkeit im pädagogischen Handeln,<br />

Kommunikationsfähigkeit, Beratungs-, Planungs- und Handlungskompetenz, Fähigkeit zur Selbst- und<br />

Fremdkritik sowie Fach-, Methoden- und Sozialkompetenz. Dabei steht im Mittelpunkt der Ausbildung<br />

nicht nur die Vermittlung und selbständige Erarbeitung fachlicher und methodischer Inhalte, sondern<br />

auch persönlichkeitsbildende Aspekte im Sinne der Entwicklung von personaler Reife.<br />

Dies bedeutet konkret: Ermöglichung exemplarischen Arbeitens mit fächerübergreifender Thematik,<br />

u. a. auch im Rahmen von Projekten, Anbieten von Gruppenarbeit, die Erfahrungen mit<br />

Gruppenprozessen ermöglicht, Fördern des eigenständigen Erarbeitens von fachlichen Inhalten zu<br />

unterschiedlichen Gegenstandsbereichen der Ausbildung, Auseinandersetzung im Lernprozess mit der<br />

58


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

eigenen Geschlechterrolle in Bezug auf das künftige Erziehungsverhalten, Ermöglichen kreativer<br />

Lernprozesse im Feld der medienpädagogischen Angebote der FSP. (1)<br />

Einführungswoche<br />

Die Einführungswoche ist fester Bestandteil für die neu aufgenommenen Studierenden zum<br />

Schuljahrsbeginn; ihre Planung und Ausgestaltung wird federführend von den jeweiligen zukünftigen<br />

Klassenlehrer/-innen durchgeführt. In dieser Einführungswoche lernen die Studierenden ihr neues<br />

schulisches und außerschulisches Umfeld kennen. Sie können hier themenbezogen, in<br />

klassenübergreifenden Arbeitsgruppen mit Hilfe verschiedener Medien unter Einbeziehung<br />

persönlichkeitsbildender Aspekte, eigenständige Arbeitsformen ausprobieren und kennen lernen.<br />

Neben den notwendigen ausbildungs- und berufsbezogenen Informationen soll diese Seminarwoche<br />

auch dem gegenseitigen intensiven Sich-Kennenlernen dienen. Die Studierenden setzen sich mit den<br />

Anforderungen an den Beruf der Erzieherin/des Erziehers auseinander und werden an einem<br />

Praxisinformationstag von Praxisvertretern über die unterschiedlichen sozialpädagogischen<br />

Arbeitsfelder informiert. Durch das Hospitieren in einem sozialpädagogischen Arbeitsfeld lernen sie<br />

dieses unmittelbar kennen. Im Rahmen von Begrüßungsaktivitäten an der FSP werden die<br />

Studierenden der neuen Unterstufe von den Studierenden der Oberstufe willkommen geheißen. (1)<br />

Beratungsgespräche zu den Ausbildungsleistungen und zur beruflichen Eignung<br />

Fester Bestandteil der FSP sind die nach dem ersten Schulhalbjahr stattfindenden Beratungsgespräche<br />

für die Studierenden hinsichtlich ihres Ausbildungsstandes und ihrer beruflichen Eignung. Dieser<br />

Zeitpunkt ist deshalb gewählt, weil schon Beurteilungen aus dem ersten Blockpraktikum<br />

(Orientierungspraktikum) vorliegen. (1)<br />

Medienprojekte<br />

Die Ausbildungsverordnung sieht zwei Projekte im zweiten Ausbildungsabschnitt im Rahmen des Lernbereichs<br />

III (Medien sozialpädagogischen Handelns) vor. Die beiden Projekte können völlig<br />

eigenständig sein aber auch inhaltlich aufeinander aufbauen; sie werden klassenübergreifend in<br />

Projektgruppen durchgeführt. Derzeit sind aufgrund der Lehrerstundenzahl zwei gleichgroße<br />

Projektgruppen möglich. Betreut werden sie von je zwei Kollegen/ -innen mit je 4 Stunden. Insgesamt<br />

stehen jeder Projektgruppe 6 Wochenstunden zur Verfügung, wovon aber nur 4 Stunden aufgrund der<br />

o. a. Lehrerstundenzahl fachlich begleitet werden können. Das ist zu wenig, da auch bei weitgehend<br />

selbstständigem Arbeiten der Studierenden während der gesamten Zeit Beratung durch die Projektbegleitung<br />

möglich sein muss.<br />

In diesem Zusammenhang ist auf die unzureichenden räumlichen Möglichkeiten hinzuweisen, die die<br />

Projektarbeit erschweren. Da für beide Projektgruppen alle Fachräume (Klassenraum mit Bühne,<br />

Gymnastik-, Werk-, Musik- und Computerraum) nutzbar sein müssen, diese Räume aber am<br />

Projekttag auch noch von anderen Schulformen der Abteilung beansprucht werden, führt dies<br />

regelmäßig zu Schwierigkeiten und erheblichen Einschränkungen. Hier ist dringender Handlungsbedarf<br />

gegeben.<br />

Die Projektergebnisse selbst werden von den Studierenden auf unterschiedliche Art und Weise<br />

vorgestellt und veröffentlicht. (1)<br />

Wahlpflichtbereich und –angebot<br />

Entsprechend der Rahmenstundentafel im Lernbereich IV (Sozialpädagogisches Handeln) stehen im<br />

zweiten Ausbildungsabschnitt den Studierenden je Wahlpflichtfach drei Unterrichtsstunden zur<br />

Verfügung. Die Studierenden sind verpflichtet aus fünf arbeits- und berufsfeldbezogenen<br />

Schwerpunkten je zwei zu wählen, die dann in Form von Projektarbeit in Theorie und Praxis erarbeitet<br />

werden.<br />

59


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Auch hier besteht eine intensive Zusammenarbeit mit dem Lernort sozialpädagogische Praxis<br />

hinsichtlich notwendiger Hospitationen und der Durchführung von vorbereiteten Aktivitäten mit dem<br />

jeweiligen Klientel.<br />

Der zeitliche Umfang der Wahlpflichtfächer ist nicht ausreichend, um sich vertiefend mit den zwei<br />

gewählten Arbeitsfeldern auseinander setzen zu können. Nicht zuletzt liegt dies daran, dass im<br />

zweiten Ausbildungsabschnitt auch das zweite Blockpraktikum (Vertiefungspraktikum), die<br />

Studienfahrten und die theoretische Abschlussprüfung liegen. Deshalb wäre es sinnvoll, die<br />

Wahlpflichtfächer schon im zweiten Halbjahr des ersten Ausbildungsabschnitts im Sinne einer arbeits-<br />

und berufsfeldbezogenen Schwerpunktsetzung anbieten zu können. (1)<br />

Fachpraktische Ausbildung (Blockpraktika und Berufspraktikum)<br />

Die beiden Blockpraktika (Orientierungs- und Vertiefungspraktikum) bilden das Fundament der<br />

fachpraktischen Ausbildung.<br />

Laut Ausbildungsverordnung sind 460 Zeitstunden "in mindestens zwei sozialpädagogischen<br />

Einrichtungen abzuleisten, die sich hinsichtlich der Konzeption und der Zielgruppe unterscheiden."<br />

(siehe § 6 der FS-VO).<br />

Die Studierenden wählen für beide Praktika jeweils eine Einrichtung aus, die von der Lehrkraft des<br />

Faches "Sozialpädagogische Konzepte und Strategien" für die Durchführung des Praktikums<br />

genehmigt wird. Diese Lehrkraft ist für die gesamte formale Abwicklung des Praktikums<br />

verantwortlich.<br />

Zum vierwöchigen ersten Blockpraktikum (Orientierungspraktikum) im ersten Ausbildungsabschnitt,<br />

das dem Orientieren, Beobachten und der Überprüfung der Berufswahl dienen soll, kommen jeweils<br />

zwei Vorbereitungs- und Nachbereitungstage hinzu. Am zweiten Tag findet ein Treffen mit den<br />

Praxisanleiterinnen statt, was sich als sehr positiv für die Zusammenarbeit zwischen<br />

sozialpädagogischen Einrichtungen und der Fachschule herausgestellt hat.<br />

Die mit diesem Praktikum verbundenen Ziele beziehen sich auf das Entwickeln einer tragfähigen<br />

Vorstellung bezüglich der eigenen Berufsrolle, auf die Kontaktaufnahme zu den Klienten (Kinder,<br />

Jugendliche, Erwachsene mit/ohne Behinderung) und auf das Erforschen des jeweils ausgewählten<br />

Arbeitsfeldes (Kontextanalyse).<br />

In diesem Praktikum wird der Klassenverband in zwei arbeitsfeldbezogene Großgruppen aufgeteilt. Die<br />

Vor- und Nachbereitung wird jeweils in den beiden Klassen von je zwei Lehrerinnen und Lehrern in<br />

kooperativer Weise übernommen. Während des ersten Praktikums werden die Studierenden in der<br />

Regel einmal von einer Lehrkraft besucht, die an der sozialpädagogischen Praxis beobachtend<br />

teilnimmt. Diese Beobachtungen und eine Reflexion des zurückliegenden Praktikumverlaufs sind<br />

anschließend Gegenstand eines gemeinsamen Gesprächs der Lehrkraft mit dem/der Studierenden und<br />

der Praxisanleitung.<br />

Entscheidet die Praxisanleitung im Sinne eines „nicht ordnungsgemäß abgeleisteten Praktikums“, muss<br />

die/der Studierende die Unterstufe wiederholen.<br />

Da die derzeitige Verordnung kein qualitatives Bewerbungs- und Auswahlverfahren vorsieht und sich<br />

nur auf formale Aufnahmekriterien beschränkt, erhält die Frage nach der Eignung zum Beruf der<br />

Erzieherinnen und Erzieher einen besonderen Stellenwert im Orientierungspraktikum. Hierzu sind noch<br />

keine entsprechenden Verfahren und endgültigen Auswahlkriterien entwickelt worden.<br />

Für das zweite Blockpraktikum (Vertiefungspraktikum) im zweiten Ausbildungsabschnitt sind fünf<br />

Wochen vorgesehen, in dessen Mittelpunkt die eigene Person (Ich-Gruppe-Team), das Klientel und<br />

sein soziales Umfeld sowie die sozialpädagogische Institution stehen. Auch hier sind jeweils zwei Vor-<br />

60


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

und Nachbereitungstage vorgesehen, wobei auch wieder an jeweils einem Tag die Praxisanleiterinnen<br />

eingeladen sind.<br />

Zielsetzung ist<br />

• das Erkennen der eigenen Rolle als angehende Erzieherin/angehender Erzieher im Beziehungsgeflecht<br />

von Klientel, Team und Institution.<br />

• das Entwickeln und Erproben von Handlungsstrategien auf der Grundlage der Analyse von<br />

Gruppenprozessen<br />

• das Kennenlernen und Erfassen von Struktur, Organisation und Arbeitsweise der jeweiligen<br />

Institution.<br />

Das Vertiefungspraktikum wird in klassenübergreifenden und an den sozialpädagogischen<br />

Arbeitsfeldern orientierten Praktikumsgruppen durchgeführt. Die fachliche Begleitung und Betreuung<br />

liegt primär in den Händen der Kolleginnen und Kollegen, die die Fächer „Sozialpädagogische<br />

Grundlagen“ und „Sozialpädagogische Strategien und Konzepte“ unterrichten.<br />

In diesem Praktikum sind statt Einzelbesuchen wöchentliche Kleingruppentreffen (3 - 4 Studierende)<br />

reihum in unterschiedlichen sozialpädagogischen Einrichtungen vorgesehen, in deren Mittelpunkt das<br />

Kennenlernen der besuchten Einrichtung, Erfahrungsaustausch und Reflexion stehen. An einem dieser<br />

Treffen nimmt die jeweils für diese Gruppe zuständige Lehrkraft teil, so dass auch hier eine direkte<br />

Rückkoppelung zur Fachschule besteht. Einzelbesuche sind möglich.<br />

Unabhängig von den Blockpraktika werden derzeit auch noch einzelne Praxistage vor und nach den<br />

Blockpraktika erprobt.<br />

Wie sich unschwer erkennen lässt, setzt die jährlich wiederkehrende Planung, Durchführung und<br />

Auswertung der Blockpraktika ein hohes Maß an organisatorischer Abstimmung, Absprache und<br />

Kooperation unter den jeweils beteiligten Kollegen voraus, so dass hier ein dringender<br />

Handlungsbedarf gegeben ist, hierfür schulorganisatorisch Koordinierungsstunden einzuplanen, zumal<br />

auch intensive Abstimmungen mit den Praxisanleiterinnen in den Einrichtungen notwendig sind.<br />

Zurzeit ist festzustellen, dass die Kollegen - auf ihre Gesamtstundenverpflichtung bezogen -<br />

Mehrarbeit auf sich nehmen. (1)<br />

Berufspraktikum<br />

Die Studierenden absolvieren nach erfolgreicher Ablegung ihrer theoretischen Prüfung ein in der Regel<br />

einjähriges Berufspraktikum (dritter Ausbildungsabschnitt) in sozialpädagogischen Einrichtungen. Das<br />

Berufspraktikum wird mit einer methodischen Prüfung abgeschlossen. Die Studierenden der beiden<br />

Oberstufenklassen werden in vier arbeits- und berufsfeldbezogene Gruppen eingeteilt. Diese werden<br />

von jeweils einer Lehrkraft betreut. Es findet einmal wöchentlich Begleitunterricht statt, der<br />

gegebenenfalls auch geblockt werden kann.<br />

Während des Berufspraktikums werden die Erzieherinnen i. A. mindestens zweimal von der Lehrkraft<br />

in der sozialpädagogischen Praxis besucht. Diese Praxisbesuche beinhalten eine Hospitation sowohl zu<br />

spontanen Aktivitäten als auch zu geplanten Vorhaben. Danach finden Auswertungsgespräche statt,<br />

an denen alle drei am Ausbildungsprozess beteiligten Personen anwesend sind.<br />

Inhaltlicher Schwerpunkt des Begleitunterrichts ist die gemeinsame Reflexion der Praxiserfahrungen<br />

unter theoretischen und persönlichkeitsbildenden Aspekten.<br />

Das Berufspraktikum erfolgt nach einem Ausbildungsplan, der zwischen der FSP und der jeweiligen<br />

Ausbildungsstelle vereinbart und nach Bedarf gemeinsam fortgeschrieben wird. Entsprechend der hier<br />

zu berücksichtigenden Phasen - Orientierung, Erprobung sowie Verselbständigung - sind von den<br />

Erzieherinnen im Laufe des Jahres drei schriftliche Berichte anzufertigen.<br />

61


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Im Rahmen der erforderlichen kontinuierlichen Kooperation zwischen der FSP und der<br />

sozialpädagogischen Praxis finden in der Regel zwei Praxisanleitungs-Treffen statt, in denen es u. a.<br />

um den fachlich gebotenen Austausch, um Aufgaben der Praxisanleitung, Anforderungen an die<br />

Erzieherin im Berufspraktikum sowie um deren Beurteilung hinsichtlich der Zulassung zur<br />

methodischen Prüfung geht.<br />

Darüber hinaus nehmen die Auszubildenden an einer berufsbezogenen Seminarwoche teil, die im<br />

Rahmen der Kooperation von Fachschule und Frankfurter Sozialschule veranstaltet wird. Das Thema<br />

lautet: "Gespräche führen und leiten lernen". (1)<br />

Zielvorstellungen (3)<br />

zur Weiterentwicklung der Erzieher-Ausbildung an der Fachschule<br />

Vorrangig werden hier Zielvorstellungen formuliert, die im Rahmen der schulischen Möglichkeiten<br />

auch in einem überschaubaren Zeitraum erreicht werden können.<br />

Medienprojekte<br />

Um die notwendige fachlich-inhaltliche Begleitung der Medienprojekte über die gesamte Projektzeit für<br />

die Studierenden im zweiten Ausbildungsabschnitt sicherzustellen, müssen künftig je 6 Lehrerstunden<br />

eingeplant werden. Darüber hinaus muss über Möglichkeiten nachgedacht werden, wie die Kollegen,<br />

die die Medienprojekt-Gruppen begleiten, für die notwendige Vor- und Nachbereitung entlastet<br />

werden können.<br />

Es soll die Bildung von "Zweierteams" angestrebt werden, die von ihren fachlichen und persönlichen<br />

Kompetenzen her über einen längeren Zeitraum zusammenarbeiten können.<br />

Zuständig für das Erreichen der genannten Ziele sind neben der Fachkonferenz "Medien" die<br />

Schulformkonferenz und die Abteilungsleitung. Als Realisierungszeitraum wird von mindestens einem<br />

Jahr ausgegangen.<br />

In Zusammenarbeit mit den anderen Schulformen der Abteilung soll ein Raumnutzungskonzept<br />

erarbeitet werden, das die derzeitigen Raumnutzungsprobleme lösen hilft. Hierbei muss sichergestellt<br />

werden, dass die für die Medienprojekte benötigten Fachräume am Projekttag mit erster Priorität für<br />

die Projektgruppen reserviert werden.<br />

Zuständig sind hier die Schulformkoordinatoren, die Abteilungsleitung (Stunden-/Raumplanung) sowie<br />

die Abteilungskonferenz.<br />

Die Projektergebnisse sollen künftig in einem angemessenen Rahmen vorgestellt/veröffentlicht werden<br />

(u. a. Ausstellung, Theateraufführung, Videovorführung, ...). Da dies auch eine Möglichkeit der<br />

Darstellung der Arbeit der FSP ist, sollte dieser Rahmen breit genutzt werden. Um grundsätzlich die<br />

mit den Medienprojekten verbundenen finanziellen Aufwendungen absichern zu können, wird<br />

angestrebt, für jedes Projekt einen Pauschalbetrag vorzusehen.<br />

Die Fachkonferenz "Medien" wird hier einen entsprechenden Vorschlag für die Schulform-<br />

/Abteilungskonferenz erarbeiten. Erstmalig soll die angestrebte Pauschalbetragsregelung für die<br />

Medienprojekte ab dem Schuljahr (2002/2003) gelten.<br />

Wahlpflichtbereich und –angebot<br />

Um mehr Zeit zu haben (siehe Ist-Beschreibung) sollen hierzu in einer (im kommenden Schuljahr)<br />

einzurichtenden Arbeitsgruppe, bestehend aus den Kollegen, die diese Fächer unterrichten, erste<br />

62


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Überlegungen angestellt bzw. Vorschläge für die Schulformkonferenz erarbeitet werden, wie die<br />

Wahlpflichtfächer schon ab dem zweiten Schulhalbjahr des ersten Ausbildungsabschnitts angeboten<br />

werden können. Angaben zum Realisierungszeitraum können zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht<br />

gemacht werden, da die anzustrebende Lösung auch Auswirkungen auf die Rahmenstundentafel<br />

haben wird.<br />

Fachpraktische Ausbildung (Blockpraktika und Berufspraktikum)<br />

Für die Gewährleistung einer intensiveren Begleitung/Betreuung der Studierenden in ihren beiden<br />

Blockpraktika (Vor- und Nachbereitung, Praxisbesuche etc.) durch die hierfür eingesetzten Kollegen,<br />

wird ein größeres Zeitkontingent einschließlich der damit verbundenen Stundenanrechnung<br />

angestrebt. Vor- und Nachbereitung sollen optimiert sowie Möglichkeiten des „Team-Teaching“<br />

eröffnet werden.<br />

Darüber hinaus ist an eine schulinterne Qualifizierung für diejenigen Kollegen gedacht, die nicht in den<br />

sozialpädagogischen Grundlagenfächern ausgebildet sind, aber gleichwohl Einzelbesuche durchführen.<br />

Zusätzlich sollen die Blockpraktika durch ca. 14 über das Schuljahr verteilte Praxistage ergänzt<br />

werden. Diese sollen u. a. bezogen auf das erste Blockpraktikum (Orientierungspraktikum) die Wahl<br />

des Arbeitsfeldes durch die vorherige Erkundung unterschiedlicher Arbeitsfelder erleichtern bzw.<br />

fundieren. Dabei sollen diese Praxistage jeweils an verschiedene Fächer angebunden und dort auch<br />

inhaltlich integriert werden. Eine Arbeitsgruppe soll gebildet werden, die sich um die Planung eines<br />

pädagogischen Tages kümmert, an dem mit der notwendigen Entwicklungsarbeit begonnen werden<br />

kann. Wünschenswert wäre in diesem Zusammenhang ein Austausch mit anderen hessischen<br />

Fachschulen über dort realisierte Varianten der fachpraktischen Ausbildung, aber auch ein inhaltlicher<br />

Input außenstehender Fachkräfte. Von der tatsächlichen Realisierung her ist mit einem Zeitraum von<br />

mindestens zwei Jahren zu rechnen.<br />

Für das Berufspraktikum soll die Zusammenarbeit der begleitenden Kollegen untereinander und mit<br />

den Praxisanleitern intensiviert und weiter entwickelt werden. Hierzu sollen Hospitationsmöglichkeiten<br />

für die Lehrkräfte in Praxiseinrichtungen in Absprache mit den Trägern eröffnet sowie neue<br />

Kooperationsformen mit den Praxisinstitutionen erprobt werden. Auch hierfür sollten Zeitkontingente<br />

seitens der Schule zur Verfügung gestellt werden.<br />

Um zukünftig mehr qualifizierte Erzieher als Praxisanleiter zu bekommen, muss die FSP entsprechende<br />

Fortbildungsangebote entwickeln und institutionalisieren; dies gilt sinngemäß auch für weitere<br />

Fortbildungsangebote für Erzieher in der Praxis (erheblicher Bedarf !).<br />

Die Realisierung dieses Schwerpunktes in den nächsten Jahren soll gemeinsam von den Kollegen im<br />

Berufspraktikum, der Schulformkoordination, der Abteilungsleitung sowie interessierten Kollegen aus<br />

dem "Netzwerk sozialpädagogische Lernorte in Verbindung" angegangen werden.<br />

Weiterhin sollen Überlegungen angestellt werden, in welcher Weise das Aussprechen der staatlichen<br />

Anerkennung als Erzieherin/Erzieher über das Zeugnis der methodischen Prüfung hinaus erfolgen soll<br />

(Zeitpunkt, Rahmen, Form).<br />

Bildung von Kernteams in der FSP<br />

Angestrebt werden soll, dass an der FSP künftig die Erzieher-Ausbildung vorrangig von Kernteams<br />

geleistet wird, die weitgehend uneingeschränkt, ohne eine zusätzliche Unterrichtsverpflichtung in einer<br />

anderen Schulform der Abteilung, den notwendigen Fachunterricht, die fachpraktische Ausbildung und<br />

das Berufspraktikum abdecken können. Allerdings müssen hierfür die genaueren Rahmenbedingungen<br />

und die persönlich-fachlichen Kriterien im Rahmen von Schulformkonferenzen noch erarbeitet werden.<br />

Dass diese Kernteambildung - auch in qualitativer Hinsicht - zur Verbesserung der Ausbildung an der<br />

FSP beiträgt, ist auch zum jetzigen Zeitpunkt nicht von der Hand zu weisen.<br />

63


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Mitbedacht werden muss aber hierbei in jedem Falle die vorgesehene Verzahnung mit der BFS für<br />

Sozialassistenz.<br />

Weiterhin besteht auch Handlungsbedarf in Feldern, die teilweise über die Möglichkeiten der FSP<br />

hinausgehen bzw. Entscheidungen von außen erforderlich machen.<br />

Zu nennen sind hier die Raumplanung für die FSP zusammen mit den anderen Schulformen der<br />

Abteilung; Teilung der Abteilung in zwei Abteilungen (1. FSP, BFS-Soz. und BFS<br />

sozialpädagogisch/sozialpflegerisch; 2. BFS medizinisch/technisch und die Teilzeitberufsschule<br />

Körperpflege) mit je einer Abteilungsleitung; Öffentlichkeitsarbeit der FSP; Bücher und Medien;<br />

Qualifikation der Kollegen und Weiterbildung; Konzeptentwicklung/Ausbildungscurriculum; Verzahnung<br />

mit der Berufsfachschule für Sozialassistenz.<br />

Evaluation (4)<br />

Überprüfung der Zielvorstellungen zur Weiterentwicklung der Erzieher-Ausbildung an der Fachschule:<br />

Grundsätzlich sollen die aufgeführten Zielvorstellungen (Soll-Zustand) nach ihrer tatsächlichen und<br />

konkreten Umsetzung in die Erzieher-Ausbildung, verbunden mit einer jeweiligen Erprobungsphase mit<br />

anschließender Auswertung, überprüft werden. Hinsichtlich der Zeitdauer der jeweiligen<br />

Erprobungsphase können zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch keine genauen Angaben gemacht<br />

werden. Allerdings wird sich die Überprüfung (Evaluation) in Abhängigkeit von der jeweiligen<br />

tatsächlichen Umsetzung in einem Gesamtzeitraum von einem bis zu vier Jahren nach Verabschiedung<br />

des Schulprogramms durch die schulischen Gremien und der Genehmigung durch das Staatliche<br />

Schulamt bewegen.<br />

Für die Durchführung der Überprüfung sind jeweils die Gremien/Kollegen zuständig, die auch die<br />

jeweilige Zielvorstellung zu verantworten haben. Hinzu kommen die Schulformkoordination und die<br />

Abteilungsleitung sowie die Schulformkonferenz für entsprechende Beschlüsse. Dabei legen die<br />

vorgenannten Gremien/Kollegen auch fest, auf welche Weise und mit welchen Methoden überprüft<br />

wird.<br />

Anmerkungen:<br />

1 Revision 01, 2004-11-17<br />

2 Neu 2004-11-17<br />

3 Revision begonnen, Widersprüche mit der Beschreibung des Istzustandes sind möglich, da Ziele der ersten<br />

Fassung bereits realisiert oder verändert wurden, der Text aber noch nicht aktualisiert ist.)<br />

4 (Rev. begonnen, Text noch nicht aktualisiert)<br />

64


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

2.2.3 Berufsfachschule für Sozialassistenz<br />

Analyse des Ist-Zustandes für das Schuljahr 2004/2005<br />

Gesetzliche Grundlagen<br />

Der Ausbildung zur "Staatlich anerkannten Sozialassistentin/zum Staatlich anerkannten Sozialassistenten"<br />

liegt die "Verordnung über die Ausbildung und Prüfung an den Berufsfachschulen für Sozialassistenz<br />

vom 29. Juli 2000" zugrunde.<br />

Ziele der Ausbildung<br />

In § 13 der AV werden folgende Ziele formuliert:<br />

• "Vermittlung von Basisqualifikationen für eine weiterführende Ausbildung an Fachschulen"<br />

• Vermittlung von "Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die erforderlich sind, um in<br />

sozialpädagogischen und sozialpflegerischen Institutionen nach Anweisung und - in begrenztem<br />

Umfang - verantwortlich tätig zu sein".<br />

• Befähigung der Schüler/innen "zu verantwortlichem Handeln bei der Mitgestaltung im Beruf und in<br />

der Gesellschaft"<br />

Gliederung der Ausbildung<br />

• Die Ausbildung dauert 2 Jahre.<br />

• Im ersten Ausbildungsjahr werden überwiegend theoretische Grundlagen vermittelt. Zur Orientierung<br />

absolvieren die Schüler/innen zwei 3-wöchige Praktika.<br />

• Schwerpunkt Sozialpädagogik: In den Praxisstellen wird mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet.<br />

• Schwerpunkt Sozialpflege: In den Praxisstellen wird mit jungen Erwachsenen bis hin zu<br />

Senioren/innen gearbeitet.<br />

• Im zweiten Ausbildungsjahr können die Schüler/innen zwischen dem sozialpädagogischen und<br />

sozialpflegerischen Schwerpunkt wählen.<br />

• Die Schüler/innen arbeiten durchgängig 3 Tage in der Woche an einer Praxisstelle und haben zwei<br />

Tage Unterricht in der Schule.<br />

• Die Schüler/innen werden von Lehrkräften der Schule an der Praxisstelle betreut und durchlaufen<br />

innerhalb des schulischen Unterrichts im Stundenplan ausgewiesene Praxisreflexion.<br />

• Die Zusammenarbeit von Schule und Praxisstellen mit dem Ziel einer kontinuierlichen Betreuung<br />

und Ausbildung der Schüler/innen nimmt einen hohen Stellenwert ein.<br />

• Die Ausbildung endet mit einer schriftlichen, praktischen und mündlichen Prüfung.<br />

Vermittlung von grundlegenden Kompetenzen<br />

Personale Kompetenz<br />

• Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung und Selbsteinschätzung<br />

• Reflexion von eigenen Einstellungen, Haltungen, Wertvorstellungen und Normen (Kindheitsmuster)<br />

• Kritische Reflexion des eigenen Menschenbildes<br />

• Motivation zu eigenverantwortlichem, prozessorientiertem Lernen<br />

• Fähigkeit, Lernprozesse eigenständig zu initiieren.<br />

65


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Soziale Kompetenz<br />

Fähigkeit,<br />

• Beziehungen aufzubauen und zu gestalten (Beziehungsfähigkeit)<br />

• kooperativ im Team zu arbeiten<br />

• Konflikte konstruktiv zu lösen<br />

• sich mit der sozialen und gesellschaftlichen Realität kritisch auseinander zu setzen<br />

• in Institutionen demokratisch zu handeln (Partizipationsfähigkeit)<br />

• adressaten- und zielorientiert zu kommunizieren (Dialog- und Argumentationsfähigkeit)<br />

• Menschen und soziale Situationen realistisch und sensibel wahrnehmen zu können (Beobachtungs-<br />

und Wahrnehmungsfähigkeit).<br />

Sach- und Fachkompetenz<br />

• Orientierung über mögliche Arbeitsfelder im sozialpädagogischen bzw. sozialpflegerischen Bereich<br />

Fundierte Grundlagen für eine weitere Ausbildung in diesen Bereichen werden vermittelt. Die<br />

Ausbildung befähigt nicht zum eigenverantwortlichen Arbeiten, deshalb ist eine anschließende<br />

Ausbildung dringend angeraten. Die erworbene Fachkompetenz befähigt nur zum Arbeiten unter<br />

Anleitung.<br />

Methodische Herangehensweise<br />

Grundsatz:<br />

Vermittlung von Methoden, die die Schüler/innen im Rahmen ihrer praktischen Arbeitstätigkeit selbstständig<br />

umsetzen können, insbesondere<br />

• fächerübergreifendes Arbeiten<br />

• projektorientiertes Arbeiten<br />

• Austausch mit externen Institutionen<br />

• Exkursionen<br />

• eigenverantwortliches Lernen, z. B. Methodentraining<br />

In den 11er-Klassen wird seit März 2004, bzw. September 2004 ein dreiteiliges Methodentraining<br />

nach Klippert durchgeführt<br />

66


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Stärken und Schwächen der Schulform<br />

Stärken<br />

• Möglichkeiten der Entscheidungsfindung. Es gibt zwei Schwerpunkte der Ausbildung<br />

(sozialpflegerisch und sozialpädagogisch). Im ersten Ausbildungsjahr wird in beiden<br />

Schwerpunkten ausgebildet. Es finden zwei Praktika in jeweils einem der Schwerpunkte statt.<br />

• Sammeln von Prüfungserfahrungen als Basis für weitere Ausbildungen.<br />

Schwächen:<br />

• Im zweiten Ausbildungsjahr werden 2 Tage in der Schule und 3 Tage in der Praxis im gewählten<br />

Schwerpunkt ausgebildet. Für die Praxistätigkeit wird keine Aufwandsentschädigung gezahlt, da es<br />

sich um eine schulische Berufsausbildung handelt. Einige Einrichtungen zahlen freiwillig etwas. Wir<br />

wünschen eine verbindliche einheitliche Regelung durch den Gesetzgeber. Dies war im Schulversuch<br />

gegeben. Der Erwerb eines Berufsabschlusses ist kontraproduktiv im Hinblick auf die unbedingt<br />

erforderliche berufliche Weiterbildung (Erzieherausbildung, Fachoberschule Sozialwesen). Die<br />

Vergabe eines Halbjahreszeugnisses im 1. Ausbildungsjahr ist durch die beiden Praktika sehr<br />

schwierig. Da im zweiten Halbjahr kein Halbjahreszeugnis erteilt wird, wäre dies besonders für das<br />

1. Ausbildungsjahr erforderlich, parallel zur Zeugnispraxis im dualen System.<br />

• Fehlende interne und externe Kleingruppenfortbildung der Lehrkräfte im Bereich Gestaltung.<br />

Angestrebt: Freistellung der Lehrkräfte für entsprechende Veranstaltungen.<br />

• zu große Klassen<br />

• Einzelnoten, Anzahl und Form der Leistungsnachweise widersprechen den pädagogischen und<br />

methodischen Intentionen der AO.<br />

Arbeitsbedingungen an unserer Schule<br />

Raumsituation<br />

• Unpassende Klassenraumgrößen<br />

• Vorhandene Fachräume: 2 Küchen; 1 Werkraum<br />

1 Gymnastik-/Bewegungsraum<br />

1 Sozialpflegeraum<br />

1 Bibliothek wird für Arbeitsgruppen und Besprechungen genutzt<br />

1 Medienraum mit Bühne (wird auch als Musikraum genutzt)<br />

1 kleiner und 1 großer EDV-Raum<br />

1 Fachbibliothek<br />

Ausstattung<br />

• Technische Medienausstattung wird aus dem Bestand anderer Schulformen genutzt<br />

• Zusammenarbeit mit Praxisstellen zu bestimmten Themenkomplexen, z. B. Raumgestaltung,<br />

Leseförderung<br />

Zusammenarbeit mit externen Stellen<br />

• Nutzung der technischen Ausstattung und Beratung durch Mitarbeiter der Kreisbildstelle<br />

• keine/wenig Zusammenarbeit mit abgebenden <strong>Schulen</strong><br />

• gute Zusammenarbeit mit Praxisanleitern<br />

• guter Info-Austausch mit den von uns betreuten Praxisstellen<br />

• gemeinsame Projekte mit Altenpflegeeinrichtungen<br />

67


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Darstellung bestehender besonderer Aktivitäten und Initiativen<br />

• Zirkus/öffentlicher Auftritt am Hessentag<br />

• Theater<br />

• Musical<br />

• Darstellendes Spiel: Puppen, Schwarzes Theater<br />

• Jahreszeitenfest<br />

• Entfaltung der Sinne<br />

• Gesundes Frühstück/Kochbücher gestalten<br />

• Wahrnehmungsbilderbücher gestalten<br />

• Teilnahmebescheinigung für einen Erste-Hilfe-Kurs<br />

• Zusammenarbeit mit der WfbM<br />

Zielvorstellungen<br />

Raumsituation<br />

• fest zugewiesene Klassenräume<br />

• kleinere Lerngruppen in Medienfächern<br />

Ausstattung<br />

• Verbesserung der Ausstattung mit Fachbüchern<br />

• Grundausstattung im Medienbereich speziell für diese Schulform:<br />

Kassettenrecorder in genügender Anzahl<br />

Videorecorder<br />

Kameras (1 Fotoapparat, 1 Video-Kamera )<br />

Internet-Zugang durch Nutzung des EDV-Raums während des Projektes<br />

Die Ausstattung im Medienbereich hat sich durch die Zusammenarbeit mit externen Stellen etwas<br />

verbessert.<br />

Zusammenarbeit mit externen Stellen<br />

• Info-Gespräche führen<br />

• Gestaltung von ansprechendem Info-Material<br />

• Erweiterung des bestehenden Arbeitskreises "Netzwerkgruppe Berufsfachschule für Sozialassistenz"<br />

• Zusammenschluss der Arbeitskreise BFS und Fachschule<br />

• Fortbildung mit externen Einrichtungen (z. B. Senckenberg-Museum, Museum für Weltgemeinschaft)<br />

• Der früher durchgeführte Erfahrungsaustausch mit anderen BFS für Sozialassistenz (HELP in<br />

Weilburg) wird vermisst.<br />

• Gesundheitserziehung in den verschiedenen Einrichtungen<br />

• Zusammenarbeit mit der Schulform Werkstatt für Behinderte WfbM<br />

3 Schülerinnen hospitieren an 2 aufeinanderfolgenden Schultagen. Nach der Hospitation findet<br />

eine Reflexion statt. Ein Fragebogen zur Reflexion und Rückmeldung ist in Arbeit<br />

Unterrichtsorganisatorische Aspekte<br />

• Bildung eines "Kernteams" von Kollegen, die überwiegend in dieser Schulform unterrichten<br />

• Unterrichtung durch Teams in einem Lernbereich, z. B. Sozialpflege<br />

• Entwicklung eines Curriculums in Bezug auf die gewünschte weitere Fachschulbildung der<br />

Schüler/innen<br />

68


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

• Regelmäßige Teamsitzungen zur inhaltlichen Absprache und zielorientiert in Bezug auf die Projekte<br />

• Entwicklung des Themenbereichs "Kommunikation – Kommunikationsstörungen"<br />

• Im Fach Bewegungserziehung sind die Gruppen mit 25 bis 27 Schülern zu groß. Es ist beabsichtigt,<br />

aus 2 Klassen 3 Lerngruppen zu bilden. In den übrigen Mediengruppen sind die Gruppengrößen in<br />

den 12er Klassen gut.<br />

• Qualitätssteigerung von Beurteilungen in Klasse 12, speziell Beurteilungen aus der Praxis<br />

• Erstellung von standardisierten Beurteilungsbögen für beide Praxisschwerpunkte. Diese sollen als<br />

Zwischenbeurteilungen über den Entwicklungsstand der Schülerinnen von den Praxisanleiterinnen<br />

an die Schule weitergeleitet werden.<br />

• Zur Abdeckung der verbindlichen Stundentafel jetzt und in Zukunft ist die Ausbildung zweier Fachlehrer<br />

für die Bereiche Pflege und Gestalten dringend erforderlich.<br />

• Abschaffung des Halbjahreszeugnisses der Klasse 11<br />

• Erhöhung der Transparenz von Informationen durch Installation einer Info-Wand und Anlage/<br />

Pflege eines Ordners über wesentliche Informationen dieser Schulform<br />

Evaluation<br />

Grundsätzliches<br />

• Zum Beginn eines neuen Schuljahres findet ein Treffen zwischen der Schulformkonferenz und der<br />

Abteilungsleitung statt, zu dem der Schulformkoordinator bzw. die Abteilungsleitung einlädt. Hier<br />

werden Ist- und Soll-Zustand gegenübergestellt.<br />

Bei diesen Treffen werden zusätzlich Themen, die sich im Lauf des vergangenen Schuljahres<br />

ergeben haben und für die Klärungsbedarf besteht behandelt und gegebenenfalls bei der<br />

Aktualisierung der Zielvorstellungen berücksichtigt.<br />

Evaluation für das Schuljahr 2004/2005<br />

• Klassenstärke und Klassenraumgröße sind bisher nicht aufeinander abgestimmt.<br />

• Infolge mangelnder Flächen in den Klassenräumen können keine pädagogisch sinnvollen Anordnungen<br />

von Tischen und Stühlen vorgenommen werden (U-Form, "Kugellager"<br />

• Ein Flyer wurde erstellt.<br />

• Eine Powerpoint-Präsentation wurde erarbeitet.<br />

• Die Grundausstattung mit Fachbüchern ist mittlerweile ausreichend .<br />

• Es wurden standardisierte Beurteilungsbögen für beide Praxisschwerpunkte entwickelt. Diese<br />

werden als Zwischenbeurteilungen über den Entwicklungsstand der Schülerinnen erstmals im<br />

Februar 2005 von den Praxisanleiterinnen an die Schule weitergeleitet.<br />

• Info-Wand und Anlage des Ordners stehen noch aus.<br />

• Abstimmungen über Inhalte verschiedener Unterrichtsfächer sind weitgehend erfolgt.<br />

69


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

2.3 Der Weg zum mittleren Bildungsabschluss – die Berufsfachschulen<br />

2.3.1 Berufsfindung in der kaufmännischen Berufsfachschule<br />

Diese Ausarbeitung basiert auf den mehrjährigen Erfahrungen der Kolleginnen und Kollegen, im Rahmen<br />

des Lernfeldes 1 „Berufsfindung im Berufsfeld der zweijährigen Berufsfachschule“, um die Schülerinnen<br />

und Schüler auf den künftigen Ausbildungsberuf vorzubereiten.<br />

Die Arbeitsgruppe sieht die Berufsfindung in der Schule als Ergänzung zu Betriebspraktika.<br />

Die Schüler sollen<br />

• eine eigene Standortbestimmung zur Berufsfindung vornehmen und<br />

• ihre Selbsteinschätzung mit einer Fremdeinschätzung in Einklang bringen,<br />

• sich klar werden über Motive und Umsetzungsmöglichkeiten ihrer Berufswünsche,<br />

• in die Lage versetzt werden, sich adäquat zu bewerben und vorzustellen,<br />

• Möglichkeiten der Informationsbeschaffung kennen und nutzen lernen,<br />

• ihre Sozial-, Methodenkompetenz und Fachkompetenz erweitern und<br />

• die Berufs- und Arbeitswelt im Rahmen eines Betriebspraktikums erfahren.<br />

Ist-Zustand<br />

• Manche Schüler wurden bei der Wahl dieser Schulform bislang offensichtlich nicht umfassend<br />

beraten. Daher stimmen die Berufswünsche der Schüler häufig nicht mit ihren Möglichkeiten (auch<br />

Diskrepanz zwischen Selbst- und Fremdeinschätzung) überein.<br />

• Die Schüler sind vielfach nicht in der Lage, sich adäquat zu bewerben. Dies betrifft die Vorauswahl<br />

der Ausbildungsstellen, die schriftliche Form der Bewerbung, das erfolgreiche Bestehen von Eignungstests<br />

und das Führen von Vorstellungsgesprächen.<br />

• Innerhalb der Berufsfindung im Berufsfeld sind Kontakte zu Ausbildungsbetrieben geknüpft, die<br />

noch erheblich ausgebaut und intensiviert werden müssen.<br />

• Die Sozial-, Methoden- und Fachkompetenz der Berufsfachschüler entspricht teilweise noch nicht<br />

den Erwartungen, die der Ausbildungsmarkt an sie stellt.<br />

Zielvorstellungen<br />

Um den Ist-Zustand zu verbessern, hat sich die Arbeitsgruppe zur Durchführung von acht Berufsfindungstagen<br />

entschlossen. Diese Berufsfindungstage sollen im zweiten Halbjahr des ersten Ausbildungsjahres<br />

in einem zeitlich überschaubaren Rahmen von vier Wochen in Form von Projekttagen<br />

gestaltet werden. Die Schüler werden über den gesamten Verlauf der Berufsfindungstage von einem<br />

Tutor und einem Fachlehrer (Berufstheorie-, Berufspraxis- oder Deutschlehrer) begleitet, die den<br />

Gruppenprozess unterstützen. Die Öffnung der Schule nach außen durch das Einbeziehen von Referenten<br />

der Krankenkassen, der Ausbildungsbetriebe sowie Auszubildende verschiedener Berufsfelder<br />

und/oder Schüler weiterführender Schulformen ist wesentlicher Bestandteil dieser Berufsfindungstage.<br />

An diesen Tagen soll der feste Stundenrhythmus aufgelöst werden, um sich den inhaltlichen und methodischen<br />

Schwerpunkten anzupassen.<br />

70


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Ergänzend zu diesen Berufsfindungstagen empfiehlt die Arbeitsgruppe die Durchführung eines<br />

14-tägigen verbindlichen Betriebspraktikums innerhalb der Sommerferien am Ende des ersten Ausbildungsjahres.<br />

Die Praktikumsplätze sind von den Schülern eigenständig zu finden und zu organisieren.<br />

Schüler und Praktikumsbetriebe erhalten einen Feedback-Bogen. Die Auswertung und der Erfahrungsaustausch<br />

über dieses Praktikum erfolgt gemeinsam mit den Schülern in der ersten Woche des zweiten<br />

Ausbildungsjahres.<br />

Themenschwerpunkte der Berufsfindungstage:<br />

• Vornehmen einer eigenen Standortbestimmung im Blick auf die Berufsfindung<br />

(z. B. mithilfe des Heftes Berufsdiagnostik der Otto-Bennecke-Stiftung und Materialien des Arbeitsamtes)<br />

• Selbstständige Informationsbeschaffung (Internetrecherche, Stellenausschreibungen sowie Vorbereitung,<br />

Durchführung und Reflexion eines BIZ-Besuchs)<br />

• Auseinandersetzen mit entsprechenden Berufsbildern<br />

• Durchführen von Eignungstests<br />

• Aktive Teilnahme an Referentenvorträgen<br />

• Durchführung von Bewerbungsgesprächen in Rollenspielen (auch mithilfe von Videoaufzeichnungen<br />

und deren Auswertung)<br />

• Erstellen von Bewerbungsmappen (auch Online-Bewerbungen)<br />

• wahlweise Betriebsbesichtigung oder Präsentation der Ergebnisse der Berufsfindung<br />

Forderungen<br />

• Gewährleisten der organisatorischen Rahmenbedingungen durch die Schulleitung<br />

• Freistellung der Tutoren und der beteiligten Lehrkräfte<br />

• Bereitstellen von Sachmitteln (Moderationsmaterial, Bewerbungsmappen, Disketten, usw.)<br />

Evaluation<br />

Die Abteilungsleitung lädt jährlich am Ende der Jahrgangsstufe 11 die an den Berufsfindungstagen beteiligten<br />

Kolleginnen und Kollegen zur Evaluation ein.<br />

17. November 2004<br />

Marion Teschke; Ruth Ebert; Helma Johanns<br />

71


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

2.3.2 Zweijährige Berufsfachschule - sozialpädagogischer und medizinischer<br />

Fachbereich<br />

Vorbemerkung<br />

Ziel der Berufsfachschule sozialpädagogischer und sozialpflegerischer sowie medizinisch-technischer<br />

und krankenpflegerischer Berufsrichtung ist es, Hauptschulabsolventen durch zweijährigen Vollzeitunterricht<br />

einen Mittleren Bildungsabschluss zu ermöglichen. In diesen beiden Berufsrichtungen der Berufsfachschule<br />

werden sowohl allgemeinbildende als auch berufsbezogene Inhalte vermittelt, die den<br />

Schülern gute Startvoraussetzungen im entsprechenden Berufsfeld bieten sollen.<br />

Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass mehr als die Hälfte aller Absolventen mit den erworbenen<br />

fachtheoretischen und fachpraktischen Kenntnissen eine Ausbildung oder weiterführende Schulformen<br />

im jeweiligen Berufsbereich beginnen konnten.<br />

Bestandsaufnahme<br />

Die Schüler kommen mit einem guten Hauptschulabschluss aus Gemeinden des Main-Kinzig-Kreises<br />

und angrenzenden Kreisen. Die Zugangsvoraussetzungen sind in der Verordnung vom 17.02.2000 geregelt.<br />

Die Klassenstärke hat sich in den letzten Jahren bei ca. 25 Schülern eingependelt. Voraussetzung für<br />

den Mittleren Bildungsabschluss ist das erfolgreiche Ablegen einer schriftlichen, praktischen und gegebenenfalls<br />

mündlichen Prüfung am Ende des zweiten Schuljahres. Die Lehrpläne der Berufsfachschule<br />

sind in einigen Fächern, wie z. B. Mathematik und Englisch, stark veraltet. Der Lehrplan im Fach Mathematik<br />

stammt z. B. aus dem Jahr 1979.<br />

Die Stundenzuweisung entspricht nicht dem tatsächlichen Bedarf, da die erforderliche Klassenteilung<br />

im fachpraktischen Unterricht bei der Lehrerzuweisung nicht berücksichtigt werden kann.<br />

Raumsituation<br />

Es herrscht immer noch Raumknappheit, wodurch den einzelnen Klassen kein eigener Klassenraum<br />

zugeordnet werden kann. Viele Unterrichtsräume sind für große Klassen und Gruppenarbeiten zu<br />

klein. Erschwerend wirkt sich aus, dass die Unterrichtsräume der Abteilung auf vier Gebäudekomplexe<br />

verteilt sind.<br />

Ein angemessenes Lehrerzimmer (A 13) und ein Beratungszimmer/Medienraum (A 11) stehen der Abteilung<br />

nun zur Verfügung.<br />

Eine Vernetzung mit den anderen Abteilungen der Schule durch einen PC mit Einblick in die aktuelle<br />

Stundenplansituation ist nur im allgemeinen Lehrerzimmer oder im Sekretariat möglich.<br />

Die Medienausstattung wurde in den letzten Jahren im Bereich der Projektionstechnik verbessert, aber<br />

bei Zeichengeräten für die Tafel und Materialien für Schülerversuche, insbesondere in der Biologie,<br />

besteht weiterhin Ergänzungsbedarf.<br />

Traditionell findet eine enge Abstimmung der Unterrichtsinhalte sowie eine fächerübergreifende Zusammenarbeit<br />

durch die betroffenen Kollegen statt.<br />

Problemfälle bzw. pädagogische Fragestellungen werden in kurzfristig anberaumten Teamsitzungen<br />

besprochen und geklärt.<br />

72


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Aktivitäten<br />

In den Klassen BF 10 (Unterstufe) und BF 11 (Oberstufe) findet jeweils ein fächer- sowie schulformübergreifendes<br />

Projekt statt (z. B. Erste-Hilfe-Kurs in Zusammenarbeit mit gewerblichen Berufsschulklassen<br />

sowie Theateraufführungen in Verbindung mit den Fächern Werken und Spielerziehung).<br />

Im Rahmen des Faches Deutsch wird ein Bewerbungstraining mit externer Begleitung durchgeführt.<br />

In der vorletzten Schulwoche der Unterstufe ermöglichen wir den Schülerinnen und Schülern ein einwöchiges,<br />

allgemeinorientiertes Praktikum, damit sie sich ihrer Berufswünsche vergewissern können.<br />

Ein dreiwöchiges, berufsorientiertes Praktikum mit jeweils eintägiger Vor- und Nachbereitung findet<br />

nach den Herbstferien in der Oberstufe statt.<br />

Eintägige Exkursionen, z. B. zu Messen (Spielzeugmesse, Buchmesse, Gesundheitsmesse), zu Ausstellungen<br />

(Explorer) und in großtechnische Betriebe (Kohlekraftwerk), werden durchgeführt. Nach Möglichkeit<br />

wird eine mehrtägige Studienfahrt (z. B. nach Stuttgart oder London) angeboten.<br />

Kooperation<br />

• Zusammenarbeit mit der Krankenpflegeschule bzw. den Main-Kinzig-Kliniken in <strong>Gelnhausen</strong><br />

• Besuch von und Zusammenarbeit mit sozialpädagogischen Einrichtungen (z. B. Behindertenwerkstätten)<br />

• Zusammenarbeit mit dem Ortsverband des DRK<br />

Zielvorstellungen<br />

Allgemein<br />

Es soll eine statistische Auswertung über die weiteren Ausbildungswege der Absolventen erstellt werden,<br />

die belegt, wie viele Schülerinnen und Schüler die gewählte Berufsrichtung fortsetzen. Im Zusammenhang<br />

mit den ausgefüllten Formularen der „Anmeldung zum Besuch der Berufsschule“ erstellt<br />

der Klassenlehrer für die jeweilige Berufsfachschule eine anonyme Statistik. Diese ist im Lehrerzimmer<br />

(A 13) zugänglich zu machen.<br />

Räumliche Bedingungen<br />

Wünschenswert ist für das Lehrerzimmer A 13 ein mit dem Schulnetz verbundener PC. Die Arbeitsgruppe<br />

beauftragt eine Kollegin, die bis zum Ende des Schuljahres 2004/2005 klären soll, welche<br />

technischen Voraussetzungen gegeben sind oder geschaffen werden müssen, um den Raum A 13 mit<br />

dem Schulnetz zu verbinden.<br />

Die Arbeitsgruppe beauftragt einen weiteren Kollegen, die jeweiligen Räume auf fehlendes Zeichengerät<br />

zu überprüfen und im nächsten Anschaffungsetat Ergänzungsmaterial zu bestellen.<br />

Personelles<br />

Fachtheoretische und fachpraktische Fächer sollen so in den Stundenplan eingebaut werden, dass<br />

Projekte einfacher umgesetzt werden können.<br />

Stundenzuweisungen müssen dem tatsächlichen Bedarf entsprechen, d. h. geteilte Klassen im fachpraktischen<br />

Unterricht müssen bei der Lehrerversorgung berücksichtigt werden.<br />

73


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Aktivitäten<br />

In der Unterstufe soll der Klassenlehrer einen Besuch im BIZ der Arbeitsagentur für Arbeit in Hanau<br />

organisieren.<br />

Die Fachlehrerin für Krankenpflege soll mit der Oberstufenklasse einen Schulsanitätsdienst ab dem<br />

zweiten Schulhalbjahr 2004/2005 ins Leben rufen. Die Klasse erhält hierzu zusätzlich zwei Stunden pro<br />

Woche Unterricht im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft. Dort werden die Erste-Hilfe-Kenntnisse der<br />

Schülerinnen und Schüler aufgefrischt und durch einen San.A- Lehrgang des DRK ergänzt. Ab Februar<br />

2005 soll der Sanitätsdienst an den <strong>Berufliche</strong>n <strong>Schulen</strong> <strong>Gelnhausen</strong> aktiv werden.<br />

Kooperation<br />

In folgenden Bereichen sind Besuche geplant:<br />

• Chemiefirma Degussa in Hanau (BFM)<br />

• Einrichtungen der Jugendbetreuung (BFS)<br />

• moderne Fabrikationen am Beispiel der Firma Opel in Rüsselsheim und der Firma Hassia in Bad<br />

Vilbel (BFM/BFS)<br />

• Durch eine Stadtführung soll die historische und kulturelle Bedeutung <strong>Gelnhausen</strong>s verdeutlicht<br />

werden.<br />

Information<br />

Ergänzend zu den offiziellen Informationen der Schule soll mit den Schülern ein Infobeitrag zu diesem<br />

Zweig der Berufsfachschule für die Internetseite gestaltet werden. Dieses Projekt kann fächerübergreifend,<br />

z. B. in Deutsch und EDV, in der Unter- und Oberstufe durchgeführt werden.<br />

In diesem Zusammenhang sollen ebenfalls Artikel in der Lokalpresse veröffentlicht werden.<br />

Evaluation<br />

Räumliche Bedingungen<br />

Ein Stillarbeitsraum in der Abteilung ist nicht mehr erforderlich, da für die Schule inzwischen der Raum<br />

V 5 und der Bereich vor der Bibliothek zur Verfügung stehen.<br />

Mit der Verlegung des Lehrerzimmers in den Raum A 13 ist ein angemessenes Lehrerzimmer für die<br />

Abteilung eingerichtet worden.<br />

Personelles<br />

Der bestehende Stundenplan des Schuljahres 2004/2005 gewährleistet die gewünschte Projektarbeit<br />

in den fachtheoretischen und fachpraktischen Fächern.<br />

Nach wie vor entsprechen die Stundenzuweisungen nicht dem tatsächlichen Bedarf, da geteilte Lerngruppen<br />

im fachpraktischen Unterricht bei der Lehrerversorgung nicht berücksichtigt werden.<br />

74


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Aktivitäten<br />

Die Einschulung der Unterstufen am ersten Schultag wurde weiterhin durch die Klassenlehrer gestaltet,<br />

hierbei erfolgte zeitweilige Unterstützung durch andere Kollegen. Schülerinnen und Schüler der<br />

Oberstufen stehen an diesem Tag nicht zur Verfügung, da ihr Schulbeginn erst auf den nächsten Tag<br />

fällt.<br />

Die Praktikumstermine der Berufsfachschule mit der Berufsfachschule für Sozialassistenz und der<br />

Fachschule für Sozialpädagogik sind in den Abteilungskonferenzen abgestimmt und festgelegt worden.<br />

Hierdurch kommt es nicht mehr zu Überschneidungen bezüglich der Praktikumsplätze im sozialpädagogischen<br />

Bereich.<br />

Kooperation<br />

Ein Besuch der Chemiefirma Degussa in Hanau (BFM) hat noch nicht stattgefunden.<br />

Ein Austausch mit dem Jugendzentrum in Meerholz-Hailer (ev. Gemeindezentrum) und dem Jugendzentrum<br />

Schlüchtern hat mit der Oberstufe (BFS) stattgefunden.<br />

Stadtführungen zur historischen und kulturellen Bedeutung <strong>Gelnhausen</strong>s wurden bisher nicht bei allen<br />

Klassen durchgeführt.<br />

Verfasser des Beitrags: H. Bieber; A. Sprenger; M. Nickel<br />

75


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

2.3.3 Kooperation zwischen unterschiedlichen Schulformen<br />

Analyse des Ist-Zustands<br />

Die beiden Zielgruppen sind eine Berufsfachschulklasse medizinisch-technischer und<br />

krankenpflegerischer Bereich im zweiten Ausbildungsjahr und eine Teilzeitklasse<br />

Kraftfahrzeugmechaniker in der Fachstufe 1.<br />

Die Berufsfachschulklasse 10 BFM, die aus 16 Mädchen und zwei Jungen im Alter zwischen 15 und 17<br />

Jahren besteht, wurde bisher wie üblich in Vollzeitform geführt. Neben den allgemeinbildenden<br />

Fächern wurde die Klasse entsprechend den Vorgaben des Rahmenlehrplans fachbezogen<br />

unterrichtet. Dazu gehörte in der Vergangenheit eine umfangreiche Ausbildung in den Erste-Hilfe-<br />

Maßnahmen in theoretischer und praktischer Form.<br />

Die Klasse 11 Kf A ist eine reine Jungenklasse mit 18 Schülern im Alter zwischen 17 und 20 Jahren.<br />

Die Schüler sind alle als Auszubildende im 2. Ausbildungsjahr in Kfz–Werkstätten in <strong>Gelnhausen</strong> und<br />

Umgebung beschäftigt. Neben dem Hauptberufsschultag findet 14-täglich ein zweiter Berufsschultag<br />

statt, an dem die Auszubildenden mit bestimmten, fachbezogenen Techniken in Form von<br />

Demonstrationsunterricht vertraut gemacht machen.<br />

Projektbeschreibung<br />

Lerngruppe 1: Klasse 10 BFM 16 Schülerinnen und 2 Schüler<br />

Lerngruppe 2: Klasse 11 Kf A 18 Schüler<br />

Beginn 2. März 2001: Aktuell im Schuljahr 2004/2005<br />

Themenfindung<br />

Das Projekt kam überwiegend auf Anregung der Schülerinnen und Schüler aus den beiden Klassen<br />

zustande, wobei wir als Pädagogen nur unwesentliche Hilfestellung bei der Themenfindung und<br />

Projektplanung gegeben haben.<br />

Der Leitgedanke der medizinischen Fachgruppe war die Erstversorgung bei Arbeitsunfällen in der Kfz–<br />

Werkstatt und die Durchführung entsprechender Erste-Hilfe-Maßnahmen.<br />

Als Leitgedanke standen in der Kfz-Klasse die Fragen: „Was sollte ein junger Mensch zu Beginn seiner<br />

Autofahrerkarriere alles über seinen fahrbaren Untersatz wissen? Was sollte man in bestimmten<br />

Situationen selbst am Auto tun können? “<br />

Planungsphase<br />

Mit Hilfe einer geeigneten Moderationsmethode haben sich insgesamt mehrere Untergruppen gebildet,<br />

die sich dann mit detaillierten Themen zu diesem Leitgedanken beschäftigt und konkrete Planungen<br />

innerhalb der einzelnen Gruppen vorgenommen haben.<br />

Die einzelnen Gruppenthemen lauteten wie folgt:<br />

11 KF A<br />

Pannenhilfe: Radwechsel, Glühbirnenwechsel, Starthilfe, Abschleppen<br />

Airbag, Gurt und Feuerlöscher: Umgang und Gefahren<br />

Unfall: Verhalten beim Unfall, Schäden und Reparaturen, Versicherungen<br />

Technikwissen: Bedeutung von Kontrolleuchten, Flüssigkeitsstände prüfen, etc.<br />

Wartung und Kosten: Luftfilter, Reifendruck und Scheibenwischwasser<br />

76


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

10 BFM<br />

Vergiftung und Stromunfälle<br />

Hand- und Armverletzungen<br />

Fuß- und Beinverletzungen<br />

Amputation, Schock<br />

Wirbelsäulenverletzungen<br />

Kopfverletzungen und Verbrennungen<br />

Durchführungsphase<br />

Die einzelnen Gruppen haben zu ihren Themen unterschiedliche Vorbereitungen getroffen :<br />

Informationsbeschaffung durch verschiedene Medien<br />

Beschaffung von unterschiedlichen Verbandsmaterialien und Anschauungsobjekten, wie Wundmodelle<br />

etc.<br />

Beschaffung und Vorbereitung von Bauteilen, Werkzeugen und Autoteilen<br />

Erstellung von Infoblättern und Informationstafeln<br />

Vorbereiten von Erste-Hilfe-Maßnahmen<br />

Vorbereiten von Wartungstätigkeiten<br />

Erarbeiten der einzelnen Präsentationen<br />

Um einen ersten Einblick in das Arbeitsfeld der Auszubildenden im Kfz-Bereich zu ermöglichen, steht<br />

zu Beginn der Unterrichtsreihe die Informationsphase im Vordergrund. Gekennzeichnet ist diese Phase<br />

durch eine Werkstattbesichtigung an den <strong>Berufliche</strong>n <strong>Schulen</strong>. Während der Besichtigung schildern die<br />

Auszubildenden Aufgaben und Gefahren in einer Lehrwerkstatt. Ziel dieser ersten Begegnung ist ein<br />

Kennenlernen sowie die Interessenermittlung der Lerngruppe 2, um Themengebiete bedürfnisorientiert<br />

auf Vorerfahrungen abzustimmen. Hierzu dient ein entsprechend vorbereiteter Fragebogen<br />

der Lerngruppe 1.<br />

Präsentationsphase<br />

Die Präsentation der Erste-Hilfe-Themen soll in Form eines Stationenlernens am 18. Mai 2001<br />

stattfinden. Da die Schüler ihre Gruppenergebnisse in einer anderen Klasse vorstellen wollen, sind sie<br />

sich der Ernsthaftigkeit und Sinnhaftigkeit ihrer Leistungen besonders bewusst. Diese Erkenntnis führt<br />

zu einer besonders hohen Motivation.<br />

Die Präsentation der Kfz-Themen findet am 1. Juni 2001 in der Kfz-Werkstatt und in den<br />

Nebenräumen statt. Dabei sollen die Schülerinnen und Schüler der Partnerklasse aktiv mit einbezogen<br />

werden und auch bestimmte Tätigkeiten am PKW selbst durchführen.<br />

Reflexion<br />

Die Reflexion des Projektes stellen wir uns in drei Stufen vor. Einmal als Kurzreflexion direkt nach den<br />

beiden Präsentationen innerhalb der eigenen Lerngruppen und gemeinsam mit der Partnerklasse. Als<br />

gemeinsamer Abschlusstermin lässt sich vermutlich aus stundenplantechnischen Gründen nur ein Tag<br />

nach den Sommerferien festlegen.<br />

Zielvorstellungen<br />

In dieser Unterrichtsreihe stehen das Üben kommunikativer Fähigkeiten und repräsentativer Methoden<br />

gleichberechtigt neben dem systematischen Erwerb von Fachkenntnissen.<br />

Es werden verschiedene methodische Kategorien genutzt, um Schlüsselqualifikationen insbesondere<br />

im Bereich der Kommunikation zu fördern.<br />

77


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Förderung der Teamfähigkeit<br />

Entwicklung von Problem- und Konfliktlösungsstrategien<br />

Verbesserung der Ausdrucks-, Argumentations- und Darstellungsfähigkeit<br />

Entwicklung der Fähigkeit zur Analyse komplexer Handlungs- und Entscheidungsprozesse<br />

Förderung der Kritik- und Urteilsfähigkeit<br />

Wissen in handlungsbezogenen Anwendungssituationen überprüfen und festigen<br />

Durch die Übernahme der Expertenrolle sollen die Schüler ein positives Selbstwertgefühl entwickeln<br />

und ihr Selbstbewusstsein stärken.<br />

Durch die gemeinsame Verantwortung sollen sich die Schüler als Team erleben und Teamfähigkeit<br />

üben. Neben der Fachkompetenz sollen die Schüler insbesondere Sozialkompetenz (Fähigkeit im<br />

Umgang mit anderen Menschen) und Methodenkompetenz (Fähigkeit zur selbsttändigen Aneignung<br />

neuer Kenntnisse und Fähigkeiten) erwerben.<br />

Einige fachliche Inhalte des Projektes sind für die Schüler Neuland. Durch unsere Hilfestellung, durch<br />

verfügbare Medien und durch den Willen, sich selbständig mit neuen Technologien/Fachgebieten<br />

auseinander zu setzen, wurden diese Inhalte Bestandteile der Zusammenarbeit und der späteren<br />

Präsentation.<br />

Durch den wichtigen Patientenkontakt bzw. Kundenkontakt erlangen die Schüler kommunikative bzw.<br />

soziale Kompetenzen. Die Zusammenarbeit mit Kollegen in der Arztpraxis bzw. Werkstatt erfordert<br />

Teamfähigkeit. Sie müssen in der Lage sein, unter Nutzung vorhandener Medien sich selbstständig<br />

benötigte Informationen zu beschaffen.<br />

Nicht zuletzt versprechen wir uns bei dieser Zusammenarbeit durch das Kennenlernen von Menschen<br />

(Partnerklasse), Eigenverantwortlichkeit bei der Durchführung und Präsentation viel Freude für die<br />

Schüler und somit eine höhere Lernmotivation.<br />

Das Projekt soll auf jeden Fall mit Folgeklassen fortgesetzt werden.<br />

Evaluation<br />

Die Reflexion des Projektes wurde in den folgenden drei Stufen durchgeführt:<br />

Kurzreflexion nach der Präsentation der Gruppe BFM in Form einer kurzen Reflexionsrunde, in der sich<br />

nach bestimmten Moderationsregeln jede Gruppe über positive und negative Erfahrungen äußerte.<br />

Auch wurde eine Reflexion von Außenstehenden mit einbezogen und zwar die Presse und zwei<br />

Mitarbeiter vom Deutschen Roten Kreuz.<br />

Kurzreflexion nach der Präsentation der Gruppe Kfz in Form einer kurzen Reflexionsrunde in der Kfz-<br />

Werkstatt, in der sich nach bestimmten Moderationsregeln jede Gruppe über positive und negative<br />

Erfahrungen äußerte.<br />

Gesamtreflexion in Form einer 4-stündigen Zusammenkunft mit gemeinsam vorbereitetem Frühstück.<br />

Dabei stellten Fotos, die Videoaufzeichnung des gesamten Projektes und das erstellte Projekttagebuch<br />

eine wesentliche Grundlage dar.<br />

Anmerkung<br />

Das gesamte Projekt wird seit 4 Jahren regelmäßig mit der Klasse 10 BFM und einer Klasse aus dem<br />

gewerblichen Bereich durchgeführt und ist inzwischen fester Bestandteil einer abteilungs-übergreifenden<br />

Zusammenarbeit. Abgesehen von der immer weiter zu verbessernden internen Evaluation soll hier die externe<br />

Kontrolle durch den Ausbildungsleiter des Kreisverbandes <strong>Gelnhausen</strong> des DRK noch einmal besonders<br />

hervorgehoben werden.<br />

78


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

2.3.4 Deutsch in der kaufmännischen Berufsfachschule<br />

Ist-Zustand<br />

• Ab dem Schuljahr 2004/2005 haben die Schülerinnen und Schüler, wenn sie von der Hauptschule<br />

kommen, eine (zentrale) Abschlussprüfung abgelegt. Trotzdem werden häufig Schwächen in der<br />

Lese- und Schreibkompetenz beobachtet.<br />

• In vielen Klassen liegen unterschiedliche Ausgangsvoraussetzungen vor. Neben Schülerinnen und<br />

Schülern, die die Hauptschule abgeschlossen haben, finden sich auch solche, die von der<br />

Realschule oder vom Gymnasium kommen.<br />

• Für einen großen Teil der Schülerinnen und Schüler ist Deutsch nicht die Muttersprache, in<br />

manchen Familien wird wenig oder kein Deutsch gesprochen. Eine besondere Problemgruppe<br />

bilden die Schülerinnen und Schüler aus Migrantenfamilien, die nach Abschluss der Schulpflicht<br />

nach Deutschland kommen und nach der Absolvierung relativ kurzer Sprachkurse zum Besuch der<br />

Berufsfachschule zugelassen werden.<br />

• Die Schülerinnen und Schüler, die in dieser Schulform den Mittleren Bildungsabschluss erwerben<br />

wollen, haben häufig wenig gute Erfahrungen damit gemacht, mit Sprache etwas bewirken zu<br />

können.<br />

• Während die Schülerinnen und Schüler im Umgang mit audiovisuellen Medien geübt sind, fehlt es<br />

häufig an Techniken und Erfahrungen bei der Informationsaufnahme durch Sachtexte.<br />

• Durch wenig Umgang mit literarischen Texten haben die Schülerinnen und Schüler oft Schwierigkeiten,<br />

sich in fiktionale Handlungssituationen einzufühlen.<br />

• In der kaufmännischen Berufsfachschule hat die Einführungswoche zu Beginn der Klasse 10 eine<br />

gute Grundlage zum Umgang mit Lernschwierigkeiten und anderen pädagogischen Problemen<br />

geschaffen.<br />

• Es gibt eine abteilungsübergreifende Fachgruppe Deutsch (für die verschiedenen Berufsfachschulen)<br />

mit einem relativ festen Team von Lehrerinnen und Lehrern.<br />

Zielvorstellungen<br />

• Umgang mit Texten und Stärkung der Sprachkompetenz sind die grundlegenden Lernziele<br />

o Situations- und addressatengerechte Kommunikation („Sprechen und Zuhören“) wird geübt in<br />

verschiedenen Situationen und mit verschiedenen Mitteln (z. B. Simulationsspiel, Diskussion,<br />

Vortrag, szenische Darstellung eigener Erlebnisse usw.). Gezielte Übungen sollen die Wahrnehmung<br />

nonverbaler Faktoren der Kommunikation (Körpersprache, Gestik, Mimik) stärken.<br />

o Eigenverantwortlich gestaltete Schreibprozesse werden gefördert. Die Schülerinnen und<br />

Schüler sollen befähigt werden, addressaten-, situations- und zielbezogen Texte zu<br />

produzieren (z. B. Inhaltsangabe, Protokoll, Bewerbungsschreiben, sachlicher Brief), wobei die<br />

zentralen Schreibformen (z. B. informierende, argumentierende, interpretierende und<br />

appellierende Texte) berücksichtigt werden sollen. Auch kreatives und produktives Schreiben<br />

(z. B. Weiterschreiben einer Geschichte, fiktiver Tagebucheintrag) sollen angeregt werden.<br />

Dabei sind die Grundregeln der Rechtschreibung und Zeichensetzung sicher zu beherrschen.<br />

o Die Schülerinnen und Schüler sollen literarische, Sach- und Gebrauchstexte kennen,<br />

unterscheiden und verstehen lernen. Beispiele unterschiedlicher literarischer Formen werden<br />

mit Hilfe von Erschließungsfragen und -methoden zugänglich gemacht. Ausgewählten Sach-<br />

und Gebrauchs-texte, aber auch audiovisuellen Medien werden gezielt und reflektiert<br />

Informationen entnommen.<br />

o Texte und mündliche Äußerungen werden auf ihre sprachlichen Gestaltungsmittel hin<br />

untersucht<br />

• Das Hauptgewicht ist dabei auf Texte zu legen, die sich auf die eigenen Erfahrungen und Probleme<br />

der Schülerinnen und Schüler beziehen (lassen) und ihrer Verarbeitung dienen können.<br />

Durch präventive, kreativpädagogische Unterrichtselemente sollen die Schülerinnen und Schüler<br />

lernen, Sprache als Problemlösungsinstrument zu gebrauchen, statt auf Notlösungen, wie<br />

Schwänzen, Stören, Apathie und Aggressivität zurückzugreifen.<br />

79


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Dazu sind weiterhin Kooperationen unter den Kollegen und Fortbildungen nötig: Zum Zweck des<br />

Erfahrungsaustausches und der Planung eventueller gemeinsamer/paralleler Unterrichtsvorhaben<br />

finden Konferenzen der in dieser Schulform unterrichtenden Deutschlehrerinnen und –lehrer statt.<br />

80


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

2.4 Der Zugang zu den Fachhochschulen – die Fachoberschule<br />

2.4.1 Fachoberschule – fit für die Zukunft<br />

Diese Zusammenstellung basiert auf der mehr als einjährigen Arbeit der FOS-Kommission der <strong>Berufliche</strong>n<br />

<strong>Schulen</strong> <strong>Gelnhausen</strong>.<br />

Ziele:<br />

• die Studierfähigkeit an einer Fachhochschule erlangen<br />

• eine berufliche Qualifizierung erreichen, die fachspezifisch ist und im Rahmen der Allgemeinbildung<br />

über die mittlere Reife hinausgeht<br />

• den Eintritt in die gehobene Laufbahn des öffentlichen Dienstes ermöglichen<br />

Ist-Zustand<br />

(+)<br />

• Der Informationsbedarf ist durch neu entwickelte Informationsblätter (für Praktikumsbetriebe,<br />

abgebende <strong>Schulen</strong> sowie SchülerInnen und Eltern) verbessert worden.<br />

• Zu Beginn der Jahrgangsstufe 11 findet eine Einführungswoche mit lernmethodischen, kommunikativen<br />

und sozialen Inhalten und Zielen statt.<br />

• Die Verzahnung zwischen Schule und Praktikumsbetrieben hat sich durch getroffene Maßnahmen<br />

im Rahmen der Neuordnung des Betriebspraktikums (Praktikumsbetreuung, regelmäßige Ausbildertreffen,<br />

Praktikumsbericht bzw. Präsentation) wesentlich verbessert.<br />

• Nach den ersten Halbjahreszeugnissen wird vom Klassenlehrer mit den einzelnen SchülerInnen eine<br />

gezielte Beratung durchgeführt.<br />

• Am Ende der Jahrgangsstufe 11 wird der 2. Praktikumsbericht in Form einer Präsentation an einem<br />

festgelegten Tag durchgeführt.<br />

(-)<br />

• Die Erwartungen der SchülerInnen stimmen vielfach nicht mit den Zielen überein.<br />

• Die FOS wird häufig als Warteschleife im Rahmen der Ausbildungsstellensuche missbraucht – bedingt<br />

durch die angespannte Arbeitsmarktsituation für Jugendliche.<br />

• Die Standards (Fach- und Sozialkompetenz) der Klasse 11 entsprechen teilweise noch nicht den<br />

Erwartungen, die an SchülerInnen der Klasse 12 gestellt werden.<br />

• Die räumliche Situation und die materielle Ausstattung (z. B. Bücher, Arbeitsmaterialien, EDV) ist<br />

nach wie vor unzureichend.<br />

• Es gab bislang nur in Ansätzen einen festen Lehrerstamm in der FOS und wenige Teams.<br />

Dieser Zustand führt zu einem Konflikt mit den o. g. Zielen.<br />

Zielvorstellungen<br />

Informationsbedarf<br />

• Wir werden künftig die oben genannten allgemeinen Ziele, insbesondere die Studierfähigkeit, bei<br />

den abgebenden <strong>Schulen</strong> stärker herausstreichen.<br />

• Am Tag der offenen Tür stellen SchülerInnen die FOS in eigenen Projekten vor.<br />

81


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Diskussion um Standards<br />

• Inhaltliche Ungleichgewichte zwischen den Klassen 11 und 12 werden durch Anhebung der Standards<br />

in Klasse 11 derzeit abgebaut.<br />

• In Fachkonferenzen werden solche Standards festgelegt bzw. fortgeschrieben.<br />

• Ziel ist hierbei, Transparenz und einheitliche Maßstäbe für Notengebung und mündliche Prüfung<br />

zu erreichen.<br />

Fahrten<br />

• Studienfahrten sollen deutlicher in den Unterricht eingebunden werden. Kooperationen mit Fachhochschulen<br />

werden ausgebaut.<br />

• Studienfahrten sollen nach Möglichkeit in Kooperation der Klassen stattfinden.<br />

• Bereits jetzt werden mehrtägige FH-Erkundungsfahrten an die FH-Birkenfeld durchgeführt.<br />

Besondere Bildungsangebote<br />

Besondere Bildungsangebote (Wirtschaftsenglisch, zweite Fremdsprache, Zusatzangebote in EDV,<br />

spez. Wirtschaftslehre usw.) sind wünschenswert, auch um das Profil unserer FOS zu schärfen.<br />

Teambildung<br />

Teambildung soll bei der Stundenplangestaltung zunehmend berücksichtigt und gefördert, um Voraussetzungen<br />

für projektorientierten und fächerübergreifenden Unterricht zu schaffen.<br />

Forderungen<br />

• Klassenlehrerstunde in Klasse 11 und 12<br />

• eigene Deputatstunden für die FOS<br />

• Bessere Sachausstattung durch das Land Hessen, z. B. der EDV, aktuelle Bücher (u. a. Gesetzestexte)<br />

• Zusätzliche Lehrerstunden für besondere Bildungsangebote<br />

• Keine Zusammenlegung von Klassen nach Klasse 11<br />

• Keine Klasse 12 über 20 SchülerInnen<br />

• Keine Unterrichtskürzungen<br />

• Abgebende <strong>Schulen</strong> sollen Eignungsfeststellung (Gutachten) am Bildungsziel der FOS (zukünftige<br />

Studierfähigkeit) ausrichten<br />

Evaluation<br />

• Praktikumsbesuche und -berichte dienen der Überprüfung des Einsatzes und der Ausbildung der<br />

SchülerInnen im jeweiligen Betrieb bzw. jeweilige Behörde.<br />

• In regelmäßigen Ausbildertreffen findet eine Überprüfung der Kooperation von Schule und Betrieb<br />

statt.<br />

• Mit Hilfe von Fragebögen jeweils zu Beginn und Ende Jahrgangsstufe 11 und zum Abschluss der<br />

Jahrgangsstufe 12 erheben wir Daten zur Vorbildung, Praktikumsplätzen und -berichten, zu schulischen<br />

Inhalten und beruflichen Perspektiven.<br />

• Zwischen Abteilungsleiterin Frau Battenberg und den Klassenlehrer(innen) findet ein ständiger<br />

Austausch und eine entsprechende Fortschreibung bezüglich der Inhalte sowie der Organisation<br />

statt.<br />

Verfasser: Balles, Battenberg, Schleiff<br />

82


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

2.5 Die allgemeine Hochschulreife mit beruflicher Ausrichtung -<br />

das <strong>Berufliche</strong> Gymnasium<br />

2.5.1 Geschichte<br />

Ist-Zustand<br />

• Das schulinterne Curriculum läuft 2006 wegen des Zentralabiturs (2007) und des neuen Lehrplans<br />

aus.<br />

• Neuer Lehrplan (gültig ab 2004, zunächst für die Jahrgangstufe 11):<br />

Im Schuljahr 2005/2006 gibt es letztmalig einen gemeinsamen, schulinternen Abiturvorschlag, wie<br />

er seit 2001 praktiziert wird.<br />

Trotz Erhöhung der Stundenzahl (BG 12 dreistündig ab 2005, BG 13 ab 2006)ve rschärft sich das<br />

Problem, einerseits den inhaltlich überfüllten Stoffplan zu erfüllen, andererseits den Ansprüchen<br />

auf Erweiterung der Methodenkompetenz der Schüler/innen (z. B. Präsentationen) gerecht zu<br />

werden.<br />

• Von einigen Geschichtslehrern wird die Lokal- und Regionalgeschichte für den Unterricht unter<br />

dem Aspekt der „Geschichte zum Anfassen“ genutzt. Gerade in Bezug auf die Themen der<br />

11. Jahrgangsstufe bietet sich hier die interessante Geschichte <strong>Gelnhausen</strong>s bestens an.<br />

• Der Bücherbestand für die Themen der Jahrgangsstufe 12 ist derzeit ausreichend, nicht jedoch für<br />

die Jahrgangsstufen 11 und 13. Insbesondere Material für die Nachkriegsgeschichte fehlt.<br />

• Powerpoint-Präsentationen sind momentan nur unter unverhältnismäßig hohem Aufwand zu<br />

realisieren. Auf der nächsten Prioliste wird entsprechende Hardware bestellt.<br />

• Seit 2002 finden jährlich für die Jahrgangsstufe 13 Exkursionen zur Gedenkstätte Buchenwald<br />

statt.<br />

Zielvorstellungen<br />

• Vergleichsarbeit in Jahrgangsstufe 12.1:<br />

Ab dem Schuljahr 2005/2006 wird die erste Klausur in der Jahrgangsstufe 12.1 als Vergleichsarbeit<br />

eingeführt. Thema: Französische Revolution.<br />

• Mit dem jetzigen Personalstand kann der Unterricht künftig nicht mehr abgedeckt werden. Angesichts<br />

der erhöhten Stundentafel und bevorstehender Pensionierungen besteht ab 2006 der Bedarf<br />

an zusätzlichen Lehrerstellen.<br />

• Sollte die EBA-Maßnahme für unsere Schule auslaufen, stünde eine große Anzahl frei werdender<br />

Lehrerstunden zur Verfügung, die für Geschichte genutzt werden müssten.<br />

• In der Jahrgangsstufe 11 soll ein besonderer Schwerpunkt auf dem Aspekt der „Geschichte zum<br />

Anfassen“ gelegt werden. Auch in der Qualifizierungsphase soll diesem Aspekt Bedeutung beigemessen<br />

werden.<br />

• Exkursion Buchenwald:<br />

2005 soll eine eintägige Exkursion auf freiwilliger Basis stattfinden. Ab 2006 findet die Exkursion in<br />

der Jahrgangsstufe 12.2 verbindlich für alle im Frühsommer statt. Außerdem soll die Möglichkeit<br />

einer zweitägigen Fahrt nach Weimar geprüft werden (Fachtag).<br />

• Zukünftig beabsichtigen wir, Kriterien zur internen Evaluation des Unterrichts zu erstellen.<br />

Evaluation<br />

• Die Fachgruppe Geschichte will sich halbjährlich treffen und hierbei den bisherigen Ablauf und das<br />

Sich-Bewähren des neu erarbeiteten Curriculums besprechen, sich austauschen.<br />

• Das schulinterne Curriculum hat sich bewährt, gemeinsame Abiturvorschläge wurden erstellt.<br />

83


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

2.5.2 Deutsch<br />

Ist-Zustand<br />

Die Wochenstundenzahl im Fach Deutsch beläuft sich im <strong>Berufliche</strong>n Gymnasium derzeit auf vier<br />

Stunden in der Klasse 11, auf vier Stunden in den Grundkursen der Qualifikationsphase und auf fünf<br />

Stunden in den Leistungskursen.<br />

An Sonderveranstaltungen gibt es im Fachbereich Deutsch seit 1984 die Theatergruppe der<br />

<strong>Berufliche</strong>n <strong>Schulen</strong>, in der eine Reihe von Lehrern - auch aus anderen Fachbereichen – mitwirken und<br />

die vom Kreis unterstützt wird. Andere Veranstaltungen wie Dichterlesungen, Zeitzeugenvorträge,<br />

Fortbildungsveranstaltungen, Theaterbesuche und Exkursionen finden nur sporadisch und sicher zu<br />

wenig statt. Ein Budget, aus dem sie finanziell unterstützt werden könnten, gibt es nicht.<br />

Seit der Renovierung von Bau B gibt es vier Deutsch-Fachräume im zweiten Stock. Aber ein<br />

erheblicher Teil des Deutschunterrichtes findet noch in anderen, teilweise weit entfernten Räumen<br />

(Bau C) statt.<br />

Die Versorgung mit Büchern ist unzureichend, da diese teilweise veraltet sind und die Schülerzahl im<br />

<strong>Berufliche</strong>n Gymnasium stark gestiegen ist. Die Versorgung mit Video- und Audiorecordern ist<br />

mittlerweile ausreichend. Trotzdem kann es zu Engpässen kommen, da ja auch in anderen Fächern<br />

die Geräte genutzt werden.<br />

Zielvorstellungen<br />

Der Deutschunterricht soll vorrangig in den Deutsch-Fachräumen stattfinden, die noch mit weiteren<br />

Stelltafeln, Pinnwänden und je einem PC mit Internetzugang, Soundcard und Drucker auszustatten<br />

sind.<br />

Die Kreativität der Schüler soll stärker gefördert werden. Dazu sind produktions- und handlungsorientierte<br />

Unterrichtsinhalte und Methoden wie szenisches Interpretieren und Rollenspiele heranzuziehen.<br />

Um das Realisieren und um sprachliche Kompetenz individuell fördern zu können, sollten Klassen und<br />

Kurse maximal 25 Schüler haben. Um unsere Methodenkompetenz zu erweitern, wollen wir<br />

fachbezogene pädagogische Tage durchführen.<br />

Sonderveranstaltungen wie Dichterlesungen wollen wir regelmäßig durchführen. Dafür müssten<br />

finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden.<br />

Fächerübergreifende Projekte streben wir grundsätzlich an, insbesondere eine Kooperation mit der<br />

Theatergruppe und den Ergänzungskursen Kunst und Musik.<br />

Voraussetzungen dafür sind: die Intensivierung des Informationsaustausches über geplante<br />

Unterrichtsinhalte, eine gemeinsame Zeitschiene für die beteiligten Kurse und - soweit erforderlich -<br />

auch die Durchbrechung des starren Stundentaktes. Team-teaching sollte ebenfalls möglich sein.<br />

Dafür sind auch regelmäßige Koordinationsstunden im Rahmen der Unterrichtsverpflichtung nötig. Die<br />

Neuordnung der Bücherbestände wird fortgeführt, die Übersicht über die Ausgabe neu organisiert. Die<br />

Bestände werden regelmäßig überprüft und aktualisiert. Die Mittel für den Kauf von Büchern und<br />

Unterrichtsmaterial müssen erhöht werden.<br />

Evaluation<br />

Im Rahmen der Koordinationsstunde werden unsere Zielvorstellungen einmal jährlich überprüft.<br />

84


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

2.5.3 Politik und Wirtschaft im <strong>Berufliche</strong>n Gymnasium<br />

Ist-Zustand<br />

Dieser Ist-Zustands-Bericht ist das Ergebnis des Erfahrungsaustausches der seit langem eingesetzten<br />

Kollegen im Fach Politik und Wirtschaft im <strong>Berufliche</strong>n Gymnasium.<br />

Es wird von unserer Seite festgestellt:<br />

Aus der Sicht der SchülerInnen erfährt der Unterricht im Fach PoWi einen ungenügenden Stellenwert.<br />

Dies kommt zum Ausdruck, wenn immer mehr Schülerinnen von der Möglichkeit, dieses Fach nach der<br />

Jahrgangsstufe 12 abwählen zu können, Gebrauch machen. Ebenso unterstreicht die Einbringungspflicht<br />

nur eines Kurses aus den Stufen 12/13 die u. E. zu geringe Bedeutung des Unterrichtsfaches<br />

PoWi im Gesamtfächerkanon der <strong>Berufliche</strong>n <strong>Schulen</strong>.<br />

Nicht nur in der PISA–Studie, sondern auch von einer Vielzahl gesellschaftlicher Gruppen, wird nicht<br />

erst seit heute ein eklatanter Mangel an politischer Bildung bei SchülerInnen festgestellt. Insbesondere<br />

die Vertreter der Arbeitgeberseite mahnen jetzt - nachdem sie in den 80iger Jahren einen Überfluss<br />

an politischer Bildung in den <strong>Schulen</strong> kritisierten - eine stärkere politische und ökonomische<br />

Grundbildung bei ihren künftigen MitarbeiterInnen an.<br />

Darüber hinaus erfordern strukturelle Veränderungen in allen Teilbereichen der Gesellschaft eine<br />

wesentlich stärkere Akzentuierung politischer und ökonomischer Bildung in unserem Bildungssystem.<br />

Seit Jahren müssen wir bei neu aufgenommen SchülerInnen einen erheblichen Mangel an politischer<br />

Bildung und Diskursfähigkeit feststellen. Der Unterricht im Fach PoWi hat daher neben dem<br />

geforderten Bildungsauftrag wesentlich die Aufgabe der Kompensation dieser eklatanten Mängel.<br />

Der Abstand der SchülerInnen zu politisch handelnden Institutionen sowie zu gesellschaftspolitischen<br />

Aktivitäten wird zunehmend größer, weil SchülerInnen durchaus ein sehr gutes Gefühl dafür entwickeln,<br />

dass die die Institutionen repräsentierenden Personen ihre persönlichen Interessen denen der<br />

Gesamtgesellschaft immer häufiger voranstellen. Politischer Unterricht hat daher die Aufgabe, den<br />

SchülerInnen vertrauensbildende Maßnahmen in ihre Fähigkeit und die Effektivität aktiver politischer<br />

Partizipation zu vermitteln, um nicht zum „Laberfach“ – wie es von SchülerInnen häufig bezeichnet/<br />

empfunden wird – zu verkommen.<br />

Bei unserer täglichen Arbeit fallen evidente Defizite in der Beherrschung methodischer Kompetenzen –<br />

fehlende Sprachstruktur, defizitärer Medieneinsatz – sowie enorme Mängel im geografischen und<br />

politischen Basiswissen auf. Soweit die politische Grundbildung im Rahmen eines integrativen<br />

Unterrichtsansatzes von den abgebenden <strong>Schulen</strong> vermittelt wurde, geschah dies immer öfter zu<br />

Lasten politischer Inhalte, womit das Fach häufig in der unterrichtlichen Praxis zu seinem eigenen<br />

Nachteil „umfunktioniert“ wurde. Dieser Sachverhalt entspricht Erfahrungen, die uns durch Schüler<br />

und Schülerinnen über ihren erlebten politischen Unterricht wiederholt mitgeteilt wurden.<br />

In diesem Zusammenhang müssen wir konstatieren, dass zwischen beiden sehr bedenkliche<br />

gruppendynamische Disparitäten entstanden sind: In Bezug auf die Verwendung kommunikativer und<br />

methodischer Techniken beim Umsetzen und Vermitteln politischer Inhalte sind die Frauen den<br />

Männern – nicht zuletzt auf Grund unterschiedlicher inhaltlicher Kenntnisse – so stark überlegen, dass<br />

die Diskussion über geschlechtspezifische Benachteiligung im politischen Unterricht nicht nur neu<br />

aufgenommen, sondern auch zu methodischen und gruppendynamischen Konsequenzen für die<br />

Gestaltung von Politikunterricht führen muss. Wir kritisieren den Umstand, dass in nahezu allen<br />

Schulformen unserer <strong>Berufliche</strong>n <strong>Schulen</strong> selbst die für das Fach Politik und Wirtschaft obligatorische<br />

Mindeststundenzahl nicht erteilt wird, resp. nicht erteilt werden kann. Besonders auffällig ist die<br />

Nichtvergleichbarkeit der Leistungen von SchülerInnen des <strong>Berufliche</strong>n Gymnasiums mit nur zwei<br />

Wochenstunden PoWi – Grundkurs gegenüber SchülerInnen allgemein bildender Gymnasien, an denen<br />

dreistündige Grundkurse angeboten werden.<br />

85


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Zielvorstellungen<br />

Notwendige Maßnahmen auf der Basis oben beschriebener Herausforderungen (Ist-Zustand) und<br />

neuer Veränderungen in den Ausgangsbedingungen unterrichtlicher Arbeit, halten wir folgende<br />

Optionen für dringend erforderlich:<br />

• Aufwertung des Unterrichtsfaches Politik und Wirtschaft (bzw. Politik) in allen Schulformen der<br />

<strong>Berufliche</strong>n <strong>Schulen</strong> auch in der dualen beruflichen Ausbildung. Daraus folgt zwingend:<br />

1. Erhöhung der Pflichtstundenzahl für das Unterrichtsfach PoWi<br />

2. Bessere pädagogische Versorgung durch fachspezifisch ausgebildete Kollegen und<br />

Kolleginnen.<br />

• Stärkere Würdigung des PoWi-Unterrichts an unserer Schule durch eine Ausweitung der<br />

Pflichtstundenzahl im <strong>Berufliche</strong>n Gymnasium von derzeit zwei Pflichtstunden auf zukünftig<br />

mindestens drei Pflichtstunden pro Woche.<br />

• Zukünftige Kurszusammensetzung in den Jahrgangsstufen BG 12 und 13 - wegen der derzeit<br />

unvermeidlichen Themenüberschneidung mit einem Leistungskurs Wirtschaftslehre in der<br />

Jahrgangsstufe 12 - nach den spezifischen Fachrichtungen (WL, Ernährung und Datenverarbeitungstechnik).<br />

• Zuweisung von Unterrichtsräumen, in denen vorwiegend PoWi–Unterricht erteilt werden kann (vgl.<br />

die bereits vollzogene Zuweisung in anderen Fachbereichen) zwecks Aufbau eines Materialarchivs<br />

und im Unterrichtsraum ständig verbleibender Medien.<br />

• Stärkere Vernetzung unterrichtlicher Inhalte in den jeweiligen Schulformen, insbesondere der<br />

Fachoberschule. Mit Hilfe einer „Koordinatorenstelle Politik“ für alle an unserer Schule bestehenden<br />

Schulformen mit entsprechender Unterrichtsentlastung.<br />

• Implantierung von zusätzlichen Beratungsangeboten – insbesondere für die männlichen Lernenden<br />

– während der Erstellung von Referaten, Hausarbeiten und Präsentationsleistungen bei gleichzeitiger<br />

Unterrichtsentlastung der betroffenen KollegInnen.<br />

86


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

2.5.4 Wirtschaftslehre<br />

Ist-Zustand<br />

Wirtschaftslehre wird an unserer Schule als Kernfach in verschiedenen Schulformen sehr differenziert<br />

unterrichtet. Inhalte aus Volks- und allgemeiner Betriebswirtschaftslehre sowie aus speziellen<br />

Betriebswirtschaftslehren werden je nach Schulform nach prozessorientierten Lernfeldern oder nach<br />

eng abgegrenzten Kursen unterrichtet.<br />

Unterricht im Fach Wirtschaftslehre wird als Kernfach erteilt:<br />

• in der kaufmännischen Berufsschule (Bank-, Büro- und Einzelhandelskaufleute)<br />

• in der kaufmännischen Berufsfachschule in Kombination mit Fachpraxis<br />

• in der Fachoberschule Wirtschaft (Schwerpunkt Wirtschaft und Verwaltung)<br />

• in der Fachoberschule Wirtschaft (Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik) in Kooperation mit<br />

Rechnungswesen und Datenverarbeitung<br />

• im beruflichen Gymnasium<br />

Wirtschaftslehre am beruflichen Gymnasium (wirtschaftswissenschaftliche Richtung)<br />

Evaluation der bisherigen Zielvorgaben<br />

Durch gezielte Befragungen der Fachkolleginnen und Fachkollegen wurde die Erreichung der<br />

gesetzten Ziele überprüft. Die Lehrerinnen und Lehrer fördern durch verstärkte Einbeziehung<br />

individual- und globalökonomischer Konflikte zum einen die intrinsische Motivation der Schülerinnen<br />

und Schüler und zum anderen setzen sie auch den bildungspolitischen Erziehungsauftrag verstärkt<br />

um. Die Anforderungen an die Schülerinnen und Schüler sind dadurch erhöht worden. Das Erkennen<br />

von Problemen und die Entwicklung von Lösungsmodellen substituiert reine Wissensreproduktion. Die<br />

Einbeziehung insbesondere von ethischen, gesellschaftlichen, technischen und politischen Inhalten,<br />

öffnet Möglichkeiten zu fächerverbindendem Unterricht.<br />

Die Selbstevaluation des Unterrichts wird von vielen Kolleginnen und Kollegen praktiziert. Die Lehrerinnen<br />

und Lehrer des Fachbereichs nutzen differenzierte Verfahren. Neben dem geforderten Polaritätenprofil<br />

kommen auch offene Fragebogen und Evaluationsgespräche mit den Schülerinnen und Schülern<br />

zum Einsatz.<br />

Neue Zielvorgaben<br />

Die erfolgreiche Umsetzung der bisherigen Ziele soll weiter geführt werden. Allerdings wird diese<br />

durch die Vorgaben der neuen Verordnung über die gymnasiale Oberstufe und das berufliche Gymnasium<br />

deutlich erschwert. Das Zentralabitur verhindert die stoffliche Schwerpunktbildung. Inhalte, die<br />

sich eher für die Wissensreproduktion eignen, müssen wieder verstärkt in den Unterricht einfließen,<br />

wenn die Chancengleichheit der Schülerinnen und Schüler, mit denen aus anderen <strong>Schulen</strong> erhalten<br />

bleiben soll. Mit großer Sorge sehen wir, dass das Niveau des Unterrichts und auch der Abschlussprüfung<br />

im Fach Wirtschaftslehre sinken wird. Das Kollegium des Fachbereichs will dennoch durch den<br />

weiteren Einsatz eines konfliktorientierten Ansatzes dem entgegenwirken.<br />

Die Kolleginnen und Kollegen einer Jahrgangsstufe legen zu Beginn jedes Schuljahres gemeinsame<br />

Unterrichts- und Qualitätsstandards fest. Durch die kontinuierliche Überarbeitung der Standards kann<br />

der Unterricht koordiniert auf aktuelle wirtschaftliche Entwicklungen abgestimmt werden. Externe Expertinnen<br />

und Experten (z. B. von der Schuldnerberatung) sollen unterstützend in den Unterricht eingebunden<br />

werden. Die Fachgruppe fördert auch die Durchführung der Einführungswoche mit dem<br />

systematischen Basistraining (SYBA). Dort vermittelte Methoden setzen die Kolleginnen und Kollegen<br />

87


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

im Unterricht konsequent ein.<br />

Die Lehrer und Lehrerinnen hoffen darüber hinaus, dass der sich in Überarbeitung befindende<br />

Rahmenlehrplan auch unserem gesellschaftspolitischen Erziehungsauftrag gerecht wird. Eine<br />

Reduktion auf bloße Inhalte wäre kontraproduktiv und zwänge die Kolleginnen und Kollegen zu<br />

verstärkten Anstrengungen, die gerade durch die kürzlich angeordnete Arbeitszeitverlängerung nicht<br />

immer möglich sein können.<br />

Trotz alledem bleibt der Schüler und bleibt die Schülerin als Mensch, Staatsbürger, Mitbürger und am<br />

Wirtschaftsprozess teilnehmendes Individuum und nicht lediglich als Prüfling im Mittelpunkt.<br />

Die Kolleginnen und Kollegen werden an externen und internen Fortbildungen teilnehmen, sofern sie<br />

nicht in der unterrichtsfreien Zeit auf eigene Kosten stattfinden.<br />

Evaluation<br />

Die Kolleginnen und Kollegen verpflichten sich, ihren Unterricht durch adäquate Evaluationsmethoden<br />

zu überprüfen. Die Ergebnisse besprechen sie mit Fachkolleginnen und Fachkollegen. Eine Offenlegung<br />

der Ergebnisse soll nicht erfolgen. Ziel soll die Fortentwicklung des eigenen Unterrichts und nicht<br />

die Bildung eines schulinternen oder externen Rankings sein.<br />

Eine Messung des Erfolges nur an Noten lehnen wir ab. Der unterrichtliche Erfolg muss im<br />

Zusammenhang mit den Lehr-/Lernbedingungen und den persönlichen Voraussetzungen der<br />

Schülerinnen und Schüler gesehen werden. Die Evaluation kann nur eine Momentaufnahme sein. Wir<br />

sind uns bewusst, dass sich der eigentliche Lernerfolg erst im späteren Privat- und Berufsleben<br />

manifestieren wird.<br />

Verfasser: Buchholz; Erdmann; Pfeiffer; M. Schäfer<br />

88


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

2.5.5 Fremdsprachen des <strong>Berufliche</strong>n Gymnasiums<br />

Bestandsaufnahme<br />

1. Erfahrungen haben gezeigt, dass Schülerinnen und Schüler im <strong>Berufliche</strong>n Gymnasium völlig verschiedene<br />

Eingangsvoraussetzungen mitbringen. Der koordinierten kompensatorischen Vorbereitung<br />

auf die Qualifikationsphase kommt daher verstärkte Bedeutung zu.<br />

2. Die Kriterien der Leistungsmessung basieren auf der Verordnung über die Bildungsgänge der Abiturprüfung<br />

in der gymnasialen Oberstufe und dem beruflichen Gymnasium vom 13. Mai 2004.<br />

Schulintern hat dieses Kernthema bei Fachkonferenzen einen besonders hohen Stellenwert und es<br />

werden regelmäßig Musterkorrekturen durchgeführt.<br />

3. Die Unterrichtsarbeit an unserer Schule fördert die interkulturelle Kompetenz der Schülerinnen<br />

und Schüler in besonderem Maße. Dies geschieht darüber hinaus durch die Verpflichtung von<br />

Fremdsprachenassistenten, regelmäßige Exkursionen der Leistungskurse nach London, jährliche<br />

Besuche des englischsprachigen Schultheaters und häufige Besuche des English Theatre in Frankfurt.<br />

4. Interdisziplinäre Kooperation ist und bleibt auch in Zukunft als fester Bestandteil des Englischunterrichts<br />

verankert. Zentrale Elemente des Fremdsprachenunterrichts sind fächerübergreifende<br />

Projekte in Zusammenarbeit mit den Fachbereichen Deutsch (z. B. Shakespeare-Jahrmarkt, Schultheater-AG),<br />

Religion (gemeinsames Lektüreprojekt), Wirtschaftslehre, Politik und Geschichte (bilinguale<br />

Zusatzangebote).<br />

5. Spanisch wird ab der 11. Jahrgangsstufe mit drei Wochenstunden als neue Fremdsprache für Anfänger<br />

angeboten. Hierbei werden vertiefte Grundkenntnisse der spanischen Sprache sowie eine<br />

Einführung in die spanische und die mittel- und südamerikanische Landeskunde vermittelt. Der<br />

Unterrichtsgang fördert insbesondere die praktische Sprachfertigkeit und orientiert sich dabei am<br />

Buch "Caminos 1". Als schriftliche Leistungsnachweise werden vier Klausuren pro Schuljahr durchgeführt.<br />

6. Prüfungen: Spanisch ist an unserer Schule kein Abiturprüfungsfach. Schülerinnen und Schüler haben<br />

jedoch die Möglichkeit sich in dem dreijährigen Spanischunterricht auf Sprachprüfungen, wie<br />

das Europäische Sprachzertifikat oder das Diploma de Español Lengua Extranjera (DELE), welches<br />

das Instituto Cervantes im Namen des spanischen Kultusministeriums vergibt, vorzubereiten. Diese<br />

beiden Sprachdiplome dienen zum amtlichen Nachweis guter spanischer Sprachkenntnisse. Wer<br />

"Caminos 1" komplett durchgearbeitet hat, ist in der Lage, die Grundstufenprüfung des DELE-<br />

Zertifikates, des Certificado Inicial de Español, abzulegen.<br />

Zielvorstellungen<br />

1. Die Unterrichtsarbeit in der Jahrgangsstufe 11 soll sicherstellen, dass die Schülerinnen und Schüler<br />

einheitliche und adäquate Voraussetzungen für den Übergang in die Qualifikationsphase erwerben.<br />

Mit Hilfe eines einheitlichen Einstufungstests zu Schuljahresbeginn soll der Kompensationsbedarf<br />

ermittelt werden.<br />

2. Eine einheitliche Klausur (Festlegung eines Themas einschließlich des themenspezifischen Vokabulars<br />

sowie von Redemitteln zur Textstrukturierung und Meinungsäußerung) wird im Laufe der Jahrgangsstufe<br />

11 in Kooperation geplant, durchgeführt und evaluiert. Damit soll eine größere Transparenz<br />

für den Übergang in die Qualifikationsphase gewährleistet werden.<br />

89


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

3. Im Hinblick auf das anstehende Landesabitur soll auch in der Qualifikationsphase die Unterrichtsarbeit<br />

verstärkt koordiniert und anhand von jeweils einer einheitlichen Vergleichsklausur in den<br />

Grund- und Leistungskursen der Jahrgangsstufe 12 überprüft werden.<br />

4. Wir bemühen uns weiterhin um die Initiierung eines Austauschprogramms mit den Vereinigten<br />

Staaten, Großbritannien, Südamerika, Frankreich oder mit einem anderen europäischen Land, in<br />

dem eine der an unserer Schule unterrichteten Sprachen als Muttersprache oder als lingua franca<br />

gesprochen wird. Dieser Punkt stellt sich als sehr schwierig dar, da es im Ausland sehr wenige<br />

Schülerinnen und Schüler in der Altersgruppe 16 – 20 gibt, die an einem Austauschprogramm interessiert<br />

sind.<br />

5. Die Erprobung eines Bausteins business and economics in den Grundkursen der Jahrgangsstufen 12<br />

und 13 soll auf seine Praktikabilität hin geprüft werden (Landesabitur, unterrichtliche und curriculare<br />

Voraussetzungen).<br />

Evaluation<br />

Eine regelmäßige Evaluation findet im Rahmen der Fachkonferenzen statt.<br />

Diese findet ihren Niederschlag in der Übernahme von bereits erreichten Zielen in die Bestandsaufnahme<br />

und in der Formulierung von neuen Zielvorstellungen, die zum einen aus dem Ist-Zustand erwachsen,<br />

zum anderen Schritte hin zur Umsetzung neuer Ideen darstellen.<br />

Claudia Greiner; Irmagard Herget<br />

90


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

2.5.6 Mathematik im BG<br />

IST-Zustand<br />

Vorkenntnisse und Grundlagen der Schüler und Schülerinnen beim Eintritt in das BG<br />

• Die Vorkenntnisse und Rechenfertigkeiten der Schüler und Schülerinnen, die in die Jahrgangsstufe<br />

11 eintreten, variieren, je nach Schulform der abgebenden Schule, sehr stark.<br />

• Darüber hinaus gehen die Schüler und Schülerinnen der abgebenden <strong>Schulen</strong> beim Übergang zum<br />

Teil noch immer von falschen Erwartungen aus. Viele erhoffen sich im <strong>Berufliche</strong>n Gymnasium einen<br />

besseren Notendurchschnitt als an anderen Gymnasien.<br />

• Verschiedene Kompensationsversuche scheitern aufgrund mangelnder Bereitschaft und vor allem<br />

der Fähigkeit der Schüler und Schülerinnen, Themenbereiche selbstständig aufzuarbeiten.<br />

Ausstattung/Versorgung/Curriculum<br />

• Renovierte und neu möblierte Mathematikräume (B 018, B 024; B 027; B 026)<br />

• Computerräume: Computer sind inzwischen schulintern vernetzt und einheitlich mit Mathematiksoftware<br />

ausgestattet. Aufgrund sehr veralteter Rechner treten allerdings regelmäßig Probleme<br />

auf, so dass ein kontinuierlicher Einsatz der Räume nicht gewährleistet ist. Auch die Stofffülle im<br />

Hinblick auf das bevorstehende Landesabitur schränkt die Häufigkeit der PC-Nutzung ein.<br />

• Campuslizenzen für diverse Programme sind vorhanden<br />

• z .T. wird der erforderliche Unterricht immer noch durch das Leisten von Überstunden abgesichert<br />

• Häufig wechselndes Lehrpersonal erschwert kontinuierliches Arbeiten; immer wiederkehrende Absprachen<br />

erfordern einen hohen Zeitaufwand.<br />

• teilweise fehlende Literatur zur Abiturvorbereitung in Mathematik<br />

• Die Anzahl der Formelsammlungen für den Einsatz in allen Kursen und Klassen im BG sind nicht<br />

ausreichend.<br />

• Schulinterne Curricula, die auf den Lehrplänen für den gymnasialen Bildungsgang in Mathematik<br />

beruhen, wurden z. T. schon überarbeitet.<br />

• Die Zusammenarbeit und Koordination mit den Fachgruppen Chemie und Physik ist nicht zuletzt<br />

auf Grund zahlreicher Besprechungen und Fachkonferenzen gut.<br />

• Trotz guter Absprachen ist fächerübergreifendes Lernen und Projektarbeit aufgrund der Vorgaben<br />

in den Lehrplänen kaum oder nur schlecht möglich.<br />

Zielvorstellungen und deren Evaluation (�)<br />

Vorkenntnisse und Grundlagen der Schüler und Schülerinnen beim Eintritt in das BG<br />

• Informationsmaterial über notwendige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teilnahme am<br />

Mathematikunterricht der 11. Klasse wird für abgebende <strong>Schulen</strong> bereitgestellt:<br />

• Handzettel für Schüler und Schülerinnen am Tag der offenen Tür<br />

• Rundbrief an abgebende <strong>Schulen</strong><br />

• Hyperlink auf der Matheseite der Schulhomepage<br />

• Schulübergreifende Mathematikkonferenz mit Lehrern und Lehrerinnen der abgebenden<br />

<strong>Schulen</strong><br />

� Dokumentation und Überprüfung der verteilten Informationen<br />

� Schülerbefragungen zum Nutzen der Informationen zu Beginn des Schuljahres<br />

� Die Fachkonferenz Mathematik lädt vor Beginn eines neuen Schuljahres Kollegen und<br />

Kolleginnen der abgebenden <strong>Schulen</strong> ein.<br />

91


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

� Aktualisierung der Homepage erfolgt fortlaufend<br />

Ausstattung/Versorgung/Curriculum<br />

• Anschaffung weiterer Geräte zur Lehrerdemonstration – (fest installierte Beamer und Laptops in<br />

jedem Fachraum)<br />

• kontinuierliche Verbesserung des Bücherbestandes<br />

� Die Ausleihe und der Rücklauf der Mathematiklehrbücher erfolgt zusätzlich zum Bücherpass<br />

fachbereichsintern.<br />

� Mit Hilfe der Bücherlisten wird der Bücherbestand halbjährlich dokumentiert.<br />

• Bereitstellung von Mathematiksoftware (CD-ROM, Campuslizenzen) in der Bibliothek zur Ausleihe<br />

für Installation auf dem Privat-PC der Schüler und Schülerinnen.<br />

� Die Höhe der Ausleihquote und damit das Interesse an diesem Angebot wird über die<br />

Bibliothek erfasst.<br />

• Der Fachbereich veröffentlicht auf der Homepage des Fachbereichs aktuelle Informationen für<br />

Schüler und Schülerinnen:<br />

o Anforderungen zur Abiturprüfung<br />

o Übungsaufgaben zur Abiturvorbereitung<br />

o digitale Formelsammlungen<br />

o Vorbereitungsaufgaben für Mathewettbewerbe<br />

o Unterrichtsmaterialen<br />

• Aufnahme aller für den Fachbereich Mathematik wichtigen Informationen im Vademecum<br />

„Mathematik“ – Leitfaden für alle Kollegen und Kolleginnen:<br />

o Gestaltung der Computerräume<br />

o Sammlung<br />

o Regeln für Klausuren und Prüfungen<br />

o Kursthemen – schulinterner Lehrplan<br />

o Kollegen und Kolleginnen des Fachbereichs<br />

• Stärkere inhaltliche Synchronisation der Mathematikkurse durch schulinterne Lehrplangliederungen<br />

und Stundenverteilungen (siehe Vademecum)<br />

• Formale Kriterien für das Anfertigen von Hausarbeiten, Präsentationen/Referaten u. a. im Hinblick<br />

auf das 5. Prüfungsfach.<br />

� Der Inhalt des Vademecums „Mathematik“ wird an dem jährlich stattfindenden Fachtag<br />

evaluiert und aktualisiert.<br />

� Zur Sicherstellung des Informationsflusses und der Informationsgleichheit erhält jeder Kollege<br />

und jede Kollegin ein Exemplar in digitalisierter Form.<br />

� In regelmäßigen Fachkonferenzen wird die zeitliche Realisierbarkeit und inhaltliche Umsetzung<br />

in den Parallelkursen abgestimmt. Vergleichsarbeiten liefern die Kontrollbasis (LK-Klausuren<br />

immer parallel, GK eine pro Schuljahr)<br />

• Anforderungen an das SYBA-Training:<br />

� Innerhalb des im <strong>Berufliche</strong>n Gymnasium vorgesehene Methodentrainings (vgl. dazu Abschnitt<br />

III, Beitrag Nr. 5) sollten Arbeitstechniken des naturwissenschaftlichen Unterrichts<br />

Berücksichtigung finden:<br />

� Referate (Literaturrecherche/Strukturierung/Visualisierung)<br />

� Experimentelle Vorgehensweisen<br />

� Stundenprotokollierung/Versuchsprotokollierung<br />

� Analysieren von Aufgabenstellungen<br />

� Spezialistengruppen für einzelne Themenbereiche/Methodenbereiche zur Entlastung der<br />

Tutoren<br />

92


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

• Mathematikwettbewerbe:<br />

•<br />

(1) Erhöhung der Teilnehmerzahl am Wettbewerb in der 11. Klasse<br />

(2) Regelmäßige Teilnahme am Tag der Mathematik mit mindestens zwei Teams aus den Kursen<br />

des BG 12 (LK und GK gemischt)<br />

(3) Mathematikaufgabe des Monats<br />

(4) Mathematikarbeitskreis für interessierte Schüler und Schülerinnen und Lehrer und Lehrerinnen<br />

o Motivation für Schüler und Schülerinnen durch Anrechnung als zusätzliche schriftliche Leistung<br />

(nur Wettbewerb Klasse 11)<br />

o Spaß am Umgang mit Mathematik durch Bereitstellung verschiedener anspruchsvoller<br />

Aufgaben (Matheseite - Schulhomepage)<br />

o Erstellung von Zertifikaten (AG Schulklima)<br />

Die Ergebnisse der Wettbewerbe werden auf der Homepage veröffentlicht.<br />

93


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

2.5.7 Physik und Chemie<br />

IST- Zustand<br />

Räumliche und personelle Ausstattung/Versorgung<br />

• Ausstattung der Physiksammlung verfügt nur über einen Gerätesatz für Klassendemonstrationen<br />

• Es sind keine bzw. kaum Möglichkeiten für Schülerübungen in Physik vorhanden.<br />

• Ausstattung mit Computern<br />

1. Es fehlt ein Raum, in dem die vorhandenen Computer von einem ganzen Kurs gleichzeitig genutzt<br />

werden können. Zurzeit wird ein Sammlungsraum zweckentfremdet, der sich aber als Unterrichtsraum<br />

nicht eignet.<br />

2. Die Ausstattung mit Programmen ist minimal und veraltet.<br />

3. Die Computer sind für moderne Anwendungen nicht ausreichend; z. B. sind multimediale Präsentationen<br />

mit den vorhandenen Geräten nur schwer bzw. überhaupt nicht möglich. Es fehlt z. B<br />

an Beamern, portablen Computern und entsprechenden Druckern, Scannern usw.<br />

Unterrichtsmaterialien<br />

• Es fehlt Literatur zur Abiturvorbereitung (insbesondere für die Abiturprüfungsform "Präsentation").<br />

• In der Chemie liegen Klassensätze unvollständig vor.<br />

Schulcurriculum<br />

• Schulinterne Curricula, die auf den Lehrplänen für die gymnasialen Bildungsgänge beruhen, liegen<br />

für die Fächer Mathematik, Physik und Chemie in schriftlicher Form vor.<br />

• Das selbstständige, experimentelle Arbeiten der Schüler im Physikunterricht ist auf Grund fehlender<br />

Geräte nicht möglich.<br />

• Die Zusammenarbeit und Koordination in den Fachgruppen Chemie, Physik und Mathematik ist<br />

nicht zuletzt auf Grund zahlreicher Besprechungen und Fachkonferenzen gut.<br />

• Fächerübergreifendes Lernen und Projektarbeiten sind derzeit aufgrund der Vorgaben der Rahmenlehrpläne<br />

kaum oder nur schlecht möglich.<br />

Zielvorstellungen<br />

Angestrebte Veränderungen des IST-Zustandes unter Evaluationsgesichtspunkten<br />

• Zwecks Präsentationsvorbereitungen werden für die Schüler in der Bibliothek alljährlich in Form<br />

neuer Bücher Materialien über denkbare Themen angeschafft, damit die Schüler eine Vorstellung<br />

über den Grad der Erwartungen an eine Präsentationsprüfung vermittelt bekommen.<br />

• Geplant ist die Anschaffung weiterer Gerätesätze zur Lehrerdemonstration sowie Geräte zur Durchführung<br />

von Schülerexperimenten mit Hilfe der zugewiesenen Geldmittel aus dem Investitionsetat<br />

oder aus Sondermitteln über die Fachbereichsleiter.<br />

• Angestrebt ist die kontinuierliche Verbesserung des Bücherbestandes über den jährlichen Etat der<br />

Lernmittelfreiheit und über Sponsoren (z. B. Fond der chemischen Industrie).<br />

• Es wird die Einrichtung eines Computerraums für die Naturwissenschaften gewünscht, der nahe<br />

der bereits vorhandenen naturwissenschaftlichen Räume angesiedelt ist. Realisierbar wäre dies<br />

über den zu erwartenden Rückgang der Schülerzahlen in den nächsten Jahren.<br />

• Die schulinternen Fachcurricula für Physik und Chemie werden fortlaufend mittels Fachkonferenzen<br />

aktualisiert und stehen dann protokolliert in Ordnern der Fächer Physik und Chemie zur Verfügung.<br />

• Die Vereinheitlichung der formalen Kriterien für das Anfertigen von Hausarbeiten wird in der<br />

nächsten Fachkonferenz angegangen und auf Bedarf den Schüler/innen mitgeteilt. Darüber hinaus<br />

werden die Kriterien in den Curricula-Ordnern hinterlegt.<br />

94


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

• Die Schüler/innen werden mit Blick auf die möglichen Präsentationsprüfungen mit Hilfe von Präsentationen<br />

im Unterricht vorbereitet und anhand einheitlich formulierter Kriterien beurteilt. Die<br />

Kriterien über die Beurteilung der Präsentation und des Präsentationsvolumens, der in den nächsten<br />

Fachkonferenzen zum Gegenstand gemacht wird, finden sich im Curricula-Ordner.<br />

• Um möglichst rasch und umfassend Erfahrung in Präsentationsprüfungen zu sammeln, ist anzustreben<br />

an solchen Prüfungen und auch deren Vorbereitung - auch außer Haus - teilzunehmen.<br />

Hier wäre die Möglichkeit des Besuchs von Fortbildungsveranstaltungen mit dieser Thematik durch<br />

Vertreter der Fachbereiche in den nächsten Wochen und Monaten erwünscht.<br />

• Zur Einarbeitung neuer Kollegen und Kontrolle von Vereinbarungen, die in den jeweiligen Fachgruppen<br />

getroffen worden sind, sind diese verschriftlicht worden und im sogenannten Vademecum-Physik<br />

und Vademecum-Chemie jederzeit nachlesbar. Diese Niederschriften sind in den Ordnern<br />

der Fachgebiete aufbewahrt.<br />

Evaluation<br />

Jährlich treffen sich die Fachgruppen Mathematik, Physik, Chemie und Biologie unter Leitung der<br />

Fachbereichsleiter, um festzustellen, inwieweit die Zielvorstellungen bereits verwirklicht werden konnten,<br />

um gegebenenfalls die Ziele neu zu modifizieren.<br />

Dr. Adam; Schallmayer; Dr. Wüst<br />

95


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

2.5.8 Biologie<br />

Bestandsaufnahme<br />

Das Fach Biologie wird an den beruflichen <strong>Schulen</strong> nur in zwei Schulformen (<strong>Berufliche</strong>s Gymnasium<br />

und Berufsfachschule) und hier wiederum nur in ausgewählten Klassen unterrichtet (BG Ernährung,<br />

BF Medizintechnik und BF Sozialpädagogik). Am Anfang wurde Biologie nur in den Klassen der<br />

Berufsfachschule unterrichtet. Es waren keine Fach- bzw. Sammlungsräume vorhanden. Der<br />

Unterricht und die Vorbereitung fand in normalen Klassenräumen statt. Am BG Ernährung existiert das<br />

Fach erst seit 9 Jahren.<br />

Mit der Aufstockung des Gebäudes C im Jahr 2001 entstanden neue Räume, die eine Möglichkeit zur<br />

Zusammenfassung des Fachunterrichts mit einem zentral gelegenen Sammlungsraum ergaben. Leider<br />

sind die räumlichen Gegebenheiten an der Schule noch so begrenzt, dass eine ausschließliche Nutzung<br />

für Biologie-Unterricht nicht möglich ist.<br />

Die Zusammenlegung der Sammlung in Raum C 132 kommt den Erfordernissen des experimentellen<br />

Biologie-Unterrichts wesentlich entgegen.<br />

Seit Ende 2002 wird die Sammlung nun schrittweise erweitert. Eine Erstausstattung hat es nie<br />

gegeben. Durch Sonderzuweisungen konnte eine für die Bedürfnisse des Biologie-Unterrichts<br />

(Leistungskurse) einigermaßen akzeptable Sammlung eingerichtet werden. Optimale Bedingungen, vor<br />

allem für praktischen Unterricht, sind noch nicht erreicht.<br />

Die Versorgung mit Lehrkräften ist gut. Die allgemein zurückgehenden Schülerzahlen könnten<br />

zukünftig auch im Fach Biologie das bestehende Kursangebot einschränken.<br />

Neue Chancen bietet diesbezüglich auch der Einzug einer Dependance des Forschungsinstituts<br />

Senckenberg in das benachbarte Gebäude der ehemaligen Milchwirtschaftlichen Anstalt. Näheres dazu<br />

kann momentan aber noch nicht ausgeführt werden.<br />

Zielsetzungen und Konkretisierung der Umsetzung<br />

1. Dauerhafte Etablierung des Biologie-LK. z. B. über mehr Werbung an den abgebenden <strong>Schulen</strong><br />

oder Öffnung des Faches für andere Fachrichtungen des <strong>Berufliche</strong>n Gymnasiums.<br />

2. Erweiterung der Sammlung und angrenzender Unterrichtsräume für Schülerexperimente<br />

(Besondere Lernleistung).<br />

3. Schaffung eines Internet-Zugangs für die Sammlung bzw. die angrenzenden Unterrichtsräume.<br />

4. Fertigstellung des Schulcurriculums (existiert bereits für ausgewählte Halbjahre). Kollegen<br />

sprechen sich ab, wer welche Teile übernimmt. Anschließend muss die Fachgruppe über alle<br />

Vorschläge beraten. Wichtig sind die Abstimmung mit Chemie und vor allem mit dem Fach<br />

Ernährungslehre, um Überschneidungen im Lehrplan zu vermeiden.<br />

5. Anschaffung eines mobilen Computers (Standort: Sammlung)<br />

6. Möglichkeit zur zentralen Präsentation (Beamer), auch als Anforderung für das 5. Prüfungsfach<br />

7. Präsentationsmöglichkeiten außerhalb der Bio-Fachräume (z. B. fest installierte Posterwände im<br />

Gang, die nicht mehr heruntergerissen oder beschmiert werden können).<br />

8. Einrichtung zweier Etatposten Verbrauchsmaterial: BG und BFS<br />

96


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

9. Anschaffung weiterer Modelle zur Veranschaulichung humanbiologischer Organfunktionen für den<br />

unterrichtlichen Schwerpunkt der Berufsfachschule.<br />

10. mindestens halbjährliche Einberufung von Fachbereichskonferenzen<br />

Evaluation<br />

• Ausarbeitung eines Schülerfragebogens, der den Schülerinnen und Schülern jedes Jahrgangs<br />

vorgelegt werden soll. Die Auswertung erfolgt im Fachgremium.<br />

• Die Mitglieder des Fachbereichs erfassen und dokumentieren die Umsetzung der o. g. Ziele.<br />

Verfasser: Eifler; Dr. Teschner; Winicker<br />

97


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

2.5.9 Datenverarbeitungstechnik<br />

Bestandsaufnahme<br />

Schüler<br />

Zurzeit besuchen ca. 30 Schüler pro Jahrgang das <strong>Berufliche</strong> Gymnasium Datentechnik; insgesamt ca.<br />

90 Schüler (mit steigender Tendenz; es liegen zurzeit 40 Anmeldungen für August 2001 vor).<br />

Weiterhin existiert eine einzügige IT-Klasse (d. h. bisher nur 1. Ausbildungsjahr) mit 15 Schülern. Bei<br />

der jährlichen Erweiterung um eine IT-Klasse ist mit mindestens 140 - 160 Schülern dauerhaft zu<br />

rechnen (3 x 40 BG + 3 x 15 IT).<br />

Ausstattung<br />

Es existieren zurzeit zwei IT-Fachräume mit jeweils 12 Rechnern, ein weiterer Fachraum ist geplant.<br />

Personal<br />

Mit der derzeitigen Lehrerzahl ist der Unterrichtsbedarf (bei ca. 90 Schülern) knapp abgedeckt. Bedarf<br />

an mindestens einem weiteren Kollegen wird ab Winterhalbjahr 2001/2002 entstehen.<br />

Software<br />

Standardsprache im Programmierunterricht sowohl der BG- als auch der IT-Klassen ist C bzw. die<br />

objektorientierte Erweiterung C++. Weiterhin wird diverse Simulationssoft- und Hardware zur<br />

Erarbeitung der Grundlagen der Rechnerarchitektur verwendet.<br />

Für die hardwarenahe Programmierung (derzeit 8051er Mikroprozessoren) steht das<br />

Entwicklungssystem WrKit zur Verfügung. Da dies auch in einer kostenlosen Demoversion existiert, die<br />

für den Umfang von Hausaufgaben und kleineren (schultypischen) Projekten ausreicht, ist die<br />

Versorgung der Schüler mit der entsprechenden Technik ebenfalls gesichert.<br />

Allgemeines<br />

Das <strong>Berufliche</strong> Gymnasium Datentechnik und die IT-Berufe unterscheiden sich in ihren Zielen. Das<br />

BG Datentechnik ist eher am Grundlagenverständnis interessiert (wissenschaftsorientiert), während<br />

die IT-Berufe stärker anwendungsorientiert arbeiten müssen.<br />

Bei den IT-Berufen sind derzeit kaufmännische und technische Inhalte noch unzureichend verzahnt,<br />

an einer weiteren Integration (auch im Rahmen von gemeinsamen Projekten) wird gearbeitet. Die<br />

Systemadministration der Rechnernetzwerke in den IT-Fachräumen wird derzeit ausschließlich von<br />

den Lehrern ohne Hilfe von außen geleistet.<br />

Die gesamte Ausstattung deckt die (derzeitigen) Grundbedürfnisse noch ab, reicht aber nicht für die<br />

weitere Schülerentwicklung aus. Einzelne Fächer wie Netzwerktechnik und "Öffentliche Netze" im<br />

Bereich WAN/LAN können derzeit nicht abgedeckt werden.<br />

Der Unterricht wird bereits ansatzweise mit modernen Medien wie Digitalkameras, Beamer,<br />

Präsentationssoftware usw. durchgeführt.<br />

98


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Zielvorstellungen<br />

Lehrmaterialien, also Unterrichtsmanuskripte und Übungsaufgaben, sollten verstärkt ins Internet<br />

gestellt werden bzw. allgemein auf elektronische Medien (LAN-HDD, CD, Internet ...) verlagert<br />

werden. Zudem ist der Einsatz neuer Medien und Methoden anzustreben. Eine Stärkung der<br />

Medienkompetenz (bei Schülern und Lehrern) soll sowohl passiv als auch aktiv (Medien benutzen,<br />

aber auch selbst erstellen) gestärkt werden.<br />

In Projektarbeit sollten der kaufmännische und technische Bereich kombiniert werden (z. B.<br />

Netzwerkinstallation und zugehörige Kostenkalkulation). Dabei ist auch die Zusammenarbeit mit<br />

IT-Firmen bzw. ganz allgemein mit der Wirtschaft zu verstärken.<br />

Schüler sollten in die Systemadministration eingebunden werden. Weiterhin ist ein hauptamtlicher<br />

bzw. freigestellter System-Operator wünschenswert bis notwendig oder eine Einbeziehung der<br />

Systembetreuung in die normale Arbeitszeit.<br />

Die Konzeption und Planung der EDV-Ausstattung und Methodik sollten immer eigenständig und<br />

unabhängig abteilungsintern geplant werden, da gerade der IT-Bereich neuen Entwicklungen<br />

(Wissenschaft/Markt) flexibel folgen muss.<br />

Evaluation<br />

Bei Erreichen der Vollzügigkeit der IT-Berufe (3 Klassen in zwei Jahren) wird eine IT-Fachkonferenz<br />

überprüfen, ob die Ausstattung (Material, Personal) noch den Anforderungen genügt. Es ist geplant,<br />

die Umsetzung der methodischen Ziele im Schuljahr 2002 zu verstärken und permanent zu<br />

überprüfen.<br />

99


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

2.5.10 Fächerübergreifender und fächerverbindender Unterricht im <strong>Berufliche</strong>n<br />

Gymnasium<br />

Bestandsaufnahme<br />

Fächerübergreifender Unterricht<br />

Je nach Fach und Thema, eher voluntaristisch und unkoordiniert, eher zufällig in Kursthemen explizit<br />

angesprochen, abhängig von Qualifikation und Interesse der jeweiligen Lehrkraft.<br />

Fächerverbindender Unterricht:<br />

Nur in Ausnahmefällen findet im Rahmen der normalen Stundenplangestaltung fächerverbindender<br />

Unterricht statt, ohne weitergehende organisatorische Unterstützung durch die Schul- und<br />

Abteilungsleitung. Es hängt vom Engagement und der Qualifikation einzelner Lehrkräfte ab, ohne<br />

Teilnahmeverpflichtung des Großteils der im BG Unterrichtenden. Folge: Meist fehlende Kontinuität,<br />

eingeschränktes Themenangebot, große Arbeitsbelastung der beteiligten Lehrkräfte, teilweise<br />

zusätzlich und unentgeltlich zur Pflichtarbeit.<br />

Bisher fehlt von Seiten der Schul- und Abteilungsleitung die Möglichkeit, die rechtlichen Vorgaben<br />

umzusetzen und die dafür benötigten organisatorischen, personellen, räumlichen und inhaltlichen<br />

Voraussetzungen zur Verfügung zu stellen. Zu prüfen wäre jedoch zunächst, welche objektiven<br />

Bedingungen einer Umsetzung der rechtlichen Vorgaben im Wege stehen und welche<br />

Abhilfemöglichkeiten denkbar und realistisch sind.<br />

Es wäre sicher verhängnisvoll, wenn die Umsetzung dieses Konzepts im Kollegium nur als zusätzliche<br />

Arbeitsbelastung empfunden würde und nicht als Chance, Schule für alle Beteiligten interessanter und<br />

persönlich erfüllender zu gestalten und zu erfahren.<br />

Umsetzung der rechtlichen Vorgaben<br />

• Bildung einer Vorbereitungsgruppe, bestehend aus Abteilungsleitung, den Fachbereichsleitern und<br />

interessierten Kolleginnen und Kollegen:<br />

• Information über rechtliche Vorgaben<br />

• Ermittlung des Ist-Zustands<br />

• Benötigte organisatorische, personelle, räumliche, sächliche, finanzielle Ressourcen<br />

• Be- und Entlastungen des Kollegiums, Planung des weiteren Vorgehens<br />

• evtl. Information des BG-Kollegiums durch Abteilungs- und Fachleitung in Fachbereichskonferenzen,<br />

wobei Be- und Entlastungen des Kollegiums durch das neue Konzept offen dargelegt werden<br />

sollten, ebenso die Lernchancen, aber auch zusätzlichen Belastungen für Schülerinnen und<br />

Schüler<br />

• evtl. Fachkonferenzen: Vorschläge für fächerverbindende Projekte in BG 12 und 13 (themen- oder<br />

kursbezogen).<br />

• evtl. Schulformkonferenz: Koordination der Vorschläge, Beschluss über Aufgabenfelder übergreifende<br />

Projekte<br />

• evtl. Beschluss der Schulkonferenz über die vorgeschlagenen Projekte<br />

100


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Umsetzungsbeispiel: Theater-AG<br />

Ist-Zustand<br />

Die Theatergruppe unserer Schule setzt seit ihrer Gründung 1984 Kerngedanken des<br />

fächerübergreifenden und fächerverbindenden Unterrichtskonzepts um. Dies liegt eher in der Natur<br />

der Sache als an Lehrplanvorgaben, weshalb sich die Theatergruppe als Kernzelle des neuen Konzepts<br />

geradezu anbietet; verfügen doch die seit Jahren beteiligten Lehrkräfte über eine Fülle von<br />

Erfahrungen im Bereich der fächerverbindenden Kooperation. Jedoch sind hier auch die schon oben<br />

genannten Anmerkungen zu bedenken. Wir sehen im Projektunterricht die Chance, das über den<br />

Unterricht hinausgehende Engagement von Kolleginnen und Kollegen endlich einmal als Bestandteil<br />

der Dienstpflicht anzuerkennen, nach außen zu dokumentieren, ihre pädagogisch notwendige Tätigkeit<br />

zu honorieren.<br />

Zum Projekt 2000: Arthur Miller – Hexenjagd<br />

Zusätzlich zu ihrer normalen Dienstverpflichtung arbeiteten Kolleginnen und Kollegen in folgenden<br />

Bereichen mit:<br />

Bühnenbild und Requisite<br />

Werbung, Finanzen, Logistik<br />

Maske, Frisuren, Kostüme<br />

Die beteiligten Schülerinnen und Schüler (insgesamt 60 Personen) stammen aus dem BG, der<br />

kaufmännischen BFS, der ozialpädagogischen BFS, BAS, FOS und sind Ehemalige.<br />

Arbeitsbereiche Darstellendes Spiel<br />

Werbung/EDV Licht Maske<br />

Bühnenbild Ton Kostüme<br />

Requisite Finanzen<br />

Maske Organisation<br />

Fächerverbindende Kombinationen:<br />

Deutsch und Englisch: 1999 gestalteten Englisch-Kurse aus dem BG 12 das Foyer der Stadthalle GN<br />

mit Informationstafeln zu Leben und Werk William Shakespeares. Die Theatergruppe führte<br />

Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ auf. Ein weiterer Englisch-Kurs stimmte die Zuschauer in<br />

historischen Kostümen und mit „altenglischen Verhaltensweisen“ auf den Theaterabend ein.<br />

Deutsch-Ergänzung und Englisch: In diesem Jahr wird die von der Theatergruppe geplante<br />

Aufführung von Millers „Hexenjagd“ dadurch unterstützt, dass alle Englisch-Kurse der<br />

Jahrgangsstufe 12 Millers Drama im Unterricht behandeln.<br />

Deutsch-Ergänzung und Religion: In einigen Religionskursen wird das Thema der Hexenverfolgung<br />

und die Rolle der Kirchen im derzeitigen Unterricht behandelt.<br />

Fazit: Diese schönen „Synergieeffekte“ sind ungeplant entstanden.<br />

Wie viel mehr könnte daraus entstehen, wenn es vorher gemeinsam geplant würde?<br />

Weitere Kooperationsmöglichkeiten zwischen der Theatergruppe und Fachbereichen oder Fächern<br />

unserer Schule: (auch abteilungsübergreifend, schulrechtlich eine Innovation, z. T. aber von uns seit<br />

Jahren schon praktiziert). Siehe Folgeseite.<br />

101


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

• Deutsch-Ergänzung und Fachbereich Friseure: Maske, Frisuren<br />

• Deutsch-Ergänzung und Deutsch: Eine Jahrgangsstufe erarbeitet das gleiche Drama (Chance:<br />

Gemeinsamer Abiturvorschlag)<br />

• Deutsch- Ergänzung und Schreiner: Bühnenbild, Möbel<br />

• Deutsch-Ergänzung und Maler: Farbgestaltung und Umsetzung<br />

• Deutsch-Ergänzung und Schneider: Kostümentwurf und Realisation<br />

• Deutsch-Ergänzung und WL: Marketing, Werbekampagne, Finanzierung<br />

• Deutsch-Ergänzung und Technik: Beleuchtung, Ton<br />

• Deutsch-Ergänzung und Geschichte oder Politik: Hintergründe<br />

• Deutsch-Ergänzung und EDV: Planung, Layout und Realisierung von Plakat, Programmheft,<br />

Eintrittskarte, Flyer, Werbung im Internet<br />

• Deutsch-Ergänzung und Kunst: Kreative Vorschläge für Bühnenbild, Kostüme, Requisiten,<br />

ästhetisches Gesamtkonzept des optisch Sichtbaren<br />

• Weitere Fächerkombinationen sind, je nach ausgewähltem Theaterstück, sinnvoll und möglich.<br />

Mittlerweile sind weitere Projekte durchgeführt worden:<br />

2001: Nikolai Gogol: Der Revisor<br />

2002: Bertold Brecht: Der gute Mensch von Sezuan<br />

2003: Curt Goetz: Das Haus in Montevideo<br />

2004: Shakespeare: Viel Lärm um nichts<br />

2005: Pygmalion<br />

Verantwortlich: Volker König<br />

102


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

2.6 Förderung der Berufsreife - besondere Bildungsgänge<br />

2.6.1 Werkstatt für Behinderte<br />

Vorbemerkungen<br />

Personenkreis<br />

In der Schulform WfB werden Abgänger der Schule für praktisch Bildbare, der Schule für Lernhilfe<br />

sowie behinderte Menschen aus Rehabilitationseinrichtungen unterrichtet, die mit der Arbeit im<br />

Arbeitstrainingsbereich in einer Werkstatt für Behinderte begonnen haben.<br />

Bestandsaufnahme<br />

Organisation und inhaltliche Angebote<br />

• Lehrerteam besteht aus eine Fachlehrerin Hauswirtschaft/Textiltechnik, einer Diplompädagogin<br />

(seit längerem erkrankt) und zwei Sonderschullehrerinnen<br />

• Bildung von drei Klassen auf der Basis einer in den letzten drei Jahren sich einpendelnden<br />

Schülerzahl von ca. 25 Schülern pro Jahrgang<br />

• im Schuljahr 2000/2001 Beschulung von zwei Klassen in der Berufsschule und Beschulung von<br />

eine Klasse in der WfB in Altenhasslau (vier stark körperbehinderte Schüler/innen, die einen<br />

Pflegeaufwand benötigen, der zurzeit in der Berufsschule nicht geleistet werden kann)<br />

• Besetzung der Klassen in der Berufsschule mit jeweils zwei Kolleginnen, in der WfB mit einer<br />

Lehrkraft<br />

• Erteilung von 6 Unterrichtsstunden pro Klasse<br />

• Geplantes Angebot von 2 inhaltlichen Schwerpunkten (Hauswirtschaft/Textiles Gestalten und ein<br />

handwerklicher Schwerpunkt wie z. B. Holz/Farben/ Metall) scheiterte an Nichtbereitstellung eines<br />

Fachlehrers aus dem gewerblichen Bereich<br />

• Derzeit Angebot des Schwerpunktes Hauswirtschaft/Textiles Gestalten in einer Klasse und<br />

allgemeinbildende Inhalte ohne konkreten Bezug zu einem Berufsfeld in der zweiten Klasse<br />

• Im Schwerpunkt Hauswirtschaft/Textiles Gestalten arbeiten eine Fachlehrerin und eine<br />

Sonderschullehrerin im Team. Hier werden die pädagogischen Prinzipien weitgehend umgesetzt.<br />

Die Arbeit in Projekten hat begonnen:<br />

- Produktion von Weihnachtsartikeln und Verkauf<br />

- Möglichkeiten der Verarbeitung von Getreide und Verkauf der Produkte im Lehrerzimmer<br />

Im Schwerpunkt Allgemeinbildender Unterricht arbeiten eine Diplompädagogin und eine<br />

Sonderschullehrerin im Team zusammen. Die unterrichtlichen Inhalte ergaben sich aus zufälligen<br />

räumlichen Gegebenheiten, die dann aber sinnvoll und geplant genutzt werden konnten. So werden in<br />

dieser Klasse zuzeit Inhalte im Bereich Informatik (Grundkenntnisse im Umgang mit dem Computer<br />

und verschiedenen Programmen, auch Spielen) vermittelt; es werden Angebote aus dem Bereich der<br />

Psychomotorik gemacht und in einem dritten Schritt der Erhalt und die Vertiefung von Kulturtechniken<br />

gefördert.<br />

Die in der WfB unterrichtete Klasse (alles Abgänger der Schule für Lernhilfe) arbeitet zurzeit<br />

schwerpunktmäßig an differenzierten Aufgabenstellungen im Umgang mit dem Computer (Gestaltung<br />

von Texten, Erstellen von Tabellen und Formularen, die u. a. auch in der Arbeit in der WfB benötigt<br />

werden).<br />

103


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Reflexion der Arbeit<br />

Die Arbeit mit den Schülern wird von allen Kolleginnen bewusst im Sinne der vorher genannten<br />

allgemeinen Vorgaben aus dem Rahmenlehrplan geplant und durchgeführt. Es finden seit diesem<br />

Schuljahr regelmäßige Besprechungen nach jedem Unterrichtstag statt, innerhalb derer inhaltliche und<br />

organisatorische Absprachen getroffen werden und auch Gespräche zur Entwicklung einzelner Schüler<br />

stattfinden. Die Besprechungen dauern ca. 30 – 45 Minuten.<br />

Zusammenarbeit mit außerschulischen Institutionen<br />

• Informell gute Kontakte zu den die Schüler betreuenden Mitarbeitern in den WfBs. Dabei steht der<br />

Austausch über die Situation und Befindlichkeit der einzelnen Schüler im Vordergrund. Absprachen<br />

über Unterrichtsinhalte sind in Anfängen vorhanden.<br />

• wenig Kontakt zu den abgebenden <strong>Schulen</strong><br />

• In regelmäßig stattfinden Fortbildungsveranstaltungen besteht Kontakt zu anderen Berufsschulen<br />

mit dieser Schulform.<br />

Zielsetzungen<br />

Grundsätzlich kann an der Weiterführung der begonnenen Entwicklung gearbeitet werden.<br />

Herauskommen soll dabei das Folgende:<br />

Äußere Organisation<br />

Grundsätzlich sollen alle Schüler/innen aus den WfBs an der Berufsschule unterrichtet werden.<br />

Organisatorische Schwierigkeiten sollen nicht hingenommen, sondern an ihrer Auflösung gearbeitet<br />

werden (Stichworte: Integration, Normalisierung, Bereitstellung von lebensnahen Lernsituationen, die<br />

integratives Verhalten schulen können).<br />

• Bildung von Klassen, die von jeweils 1 Fachlehrer/in und einem Sonderschullehrer/in unterrichtet<br />

werden<br />

• Fortführung der Durchführung eines Berufsschultages für alle Schüler am selben Wochentag mit<br />

6 Unterrichtsstunden<br />

• Einplanung der Teambesprechungszeiten in den Stundenplan, um diese zu institutionalisieren und<br />

der Beliebigkeit zu entziehen<br />

Inhaltliche Schwerpunkte und Unterrichtsorganisation<br />

Angebot von zwei fachpraktischen bzw. berufsbezogenen Schwerpunkten. Ein Schwerpunkt ist<br />

Hauswirtschaft/Textiles Gestalten (schon vorhanden), ein zweiter sollte entweder Holzbearbeitung<br />

oder Metallbearbeitung oder Farbentechnik und Gestaltung sein. Für die Unterrichtung der<br />

fachpraktischen Inhalte müssen entsprechende Fachräume zur Verfügung stehen.<br />

Unterrichtung der zwei Schwerpunkte an einem Schultag zwecks freier Einwahl der Schüler/innen und<br />

Durchlässigkeit der Gruppen (Möglichkeit des Gruppenwechsels und freie Wahl der Projekte).<br />

Zusatzangebote in den Bereichen Informatik und Psychomotorik, die parallel zum fachpraktischen<br />

Unterricht von dem jeweiligen Sonderschullehrer/in in Kleingruppen durchgeführt werden. Einplanung<br />

der für den Zusatzunterricht benötigten Fachräume im Stundenplan.<br />

104


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Organisation der Unterrichtsplanung<br />

• Gewährleistung eines individualisierten Lernangebots auf der Basis von persönlichen Förderplänen<br />

• Erstellung von Förderplänen für jedes Projekt<br />

Zusammenarbeit mit anderen Institutionen<br />

WfBs: Regelmäßige Gespräche über Entwicklung der Schüler mit Leitern der Arbeitstrainingsbereiche;<br />

regelmäßige gegenseitige Information über Lerninhalte in den Arbeitstrainingsbereichen und der<br />

Berufsschule; gemeinsame Festlegung von Förderzielen; Schaffung von Wegen für spontane<br />

Informationen.<br />

Abgebende <strong>Schulen</strong>: Schaffung von Kontakten bezüglich Information über Lernziele der Schule,<br />

bereits angebotene Lerninhalte und Leistungsschwerpunkte der Schüler, institutionalisiertes<br />

„Übergabegespräch“.<br />

Andere Berufsschulen: Regelmäßiger Austausch über Entwicklungen im Bereich dieser Schulform,<br />

gemachte Erfahrungen und ggf. Entwicklung gemeinsamer Ziele oder Bildung von<br />

Ausbildungsschwerpunkten.<br />

Fachschule für Sozialpädagogik: Knüpfung von Kontakten, die über die Zufälligkeit hinausgehen und<br />

gemeinsame Planung von Unterrichtsvorhaben oder Begegnungstagen.<br />

Die nächsten Schritte<br />

In Absprache mit den entsprechenden Abteilungsleitern Bereitstellung eines Fachlehrers aus den<br />

Bereichen Holz/Farben oder Metall, der bereit ist, unter den Maßgaben dieser Schulform zu arbeiten<br />

und damit Bildung des 2. Unterrichtsschwerpunkts.<br />

Kontaktaufnahme mit den abgebenden <strong>Schulen</strong>, aus denen für das nächste Schuljahr die Schüler zu<br />

uns kommen und Einladung zu einem gemeinsamen „Übergabegespräch“ in die Schule. Dazu sollen<br />

auch die Leiter der Arbeitstrainingsbereiche aus den WfBs eingeladen werden. Beginn der<br />

regelmäßigen Erstellung von Förderplänen für die Schüler.<br />

Evaluation<br />

Überprüfung, ob Schritte ausgeführt wurden, im Rahmen einer Schulformkonferenz.<br />

Protokollierung der dabei gemachten Erfahrungen.<br />

Aus Erfahrungen resultierend Festlegung der nächsten Schritte.<br />

105


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

2.6.2 Besondere Bildungsgänge BVJ/EIBE<br />

Ist-Zustand<br />

Personelle und räumliche Situation in den Besonderen Bildungsgängen<br />

Äußere Voraussetzungen seitens der Lernenden und der Lehrenden<br />

Zurzeit besuchen 85 Schülerinnen und Schüler die Besonderen Bildungsgänge in Teilzeitform<br />

(Berufsvorbereitungsjahr) und erfüllen hier ihre Vollzeitschulpflicht. Bezogen auf die letzten drei Jahre<br />

entspricht dies einem Zuwachs von etwa 20 %. Die geschlechterspezifische Verteilung ist konstant;<br />

der Mädchenanteil beträgt 30 %. Auch der Ausländeranteil mit ca. 25 % ist nahezu unverändert. Rund<br />

20 % der Schülerinnen und Schüler sind Übersiedler.<br />

Etwa 20 % der Schülerinnen und Schüler haben vor dem BVJ eine Schule für Lernhilfe absolviert, die<br />

übrigen die Hauptschule. Den Hauptschulabschluss haben lediglich 25 % erreicht, zum Teil kommen<br />

die Schüler aus der Jahrgangsstufe 6.<br />

Die zunächst eher lockeren Kontakte zu den abgebenden Sonderschulen, der Brentano-Schule in<br />

Linsengericht und der Schule für Lernhilfe in Birstein-Hettersroth, sind seit zwei Jahren intensiviert<br />

und institutionalisiert worden. Eine entsprechende Kooperation mit Hauptschulen existiert bisher<br />

jedoch nur ansatzweise. Das Frauenzentrum in <strong>Gelnhausen</strong> arbeitet mit einer Gruppe von<br />

Schülerinnen in Projekten zur Persönlichkeitsentwicklung. Etwa 30 Betriebe stellen Praktikumsplätze<br />

zur Verfügung.<br />

Das Hessische Schulgesetz, die Verordnung über Besondere Bildungsgänge an beruflichen <strong>Schulen</strong><br />

und die Verordnung über den arbeitstechnischen Unterricht an beruflichen <strong>Schulen</strong> sind im<br />

wesentlichen die gesetzlichen Grundlagen. Die Schülerinnen und Schüler sind daher organisatorisch in<br />

sechs Klassen zusammengefasst, die im fachpraktischen Unterricht geteilt werden. Zwei Klassen sind<br />

in das Programm zur Eingliederung in die Berufs- und Arbeitswelt (EIBE) des Hessischen<br />

Kultusministeriums zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit durch Qualifizierung mit Unterstützung<br />

des Europäischen Sozialfonds aufgenommen.<br />

26 Kolleginnen und Kollegen, davon zehn Fachlehrerinnen bzw. Fachlehrer, die die Berufsfelder Metall,<br />

Holz, Gestaltung und Hauswirtschaft vertreten, sind im Berufsvorbereitungsjahr eingesetzt. In den<br />

BVJ-Klassen werden durchschnittlich 30 Wochenstunden erteilt. Im Fachpraxisunterricht erteilt jede<br />

Lehrkraft in ihrer jeweiligen Lerngruppe mindestens vier, in der Regel jedoch sechs<br />

Unterrichtsstunden. Im Theoriebereich ist eine ähnliche Stundenzahl lediglich den Klassenlehrern<br />

vorbehalten. Aus stundenplantechnischen Gründen sind etliche Kolleginnen und Kollegen mit nur zwei<br />

Wochenstunden in einer Lerngruppe eingesetzt. Lediglich ein Theorie- und zwei Fachlehrer haben eine<br />

sonderpädagogische Zusatzausbildung absolviert, eine Kollegin ist ausgebildete Sonderschullehrerin.<br />

Im vergangenen Jahr hat der Verein zur Unterstützung von Schülerinnen und Schülern der <strong>Berufliche</strong>n<br />

<strong>Schulen</strong> <strong>Gelnhausen</strong> (VUS) eine Sozialarbeiterin beschäftigt, die auch mit einem geringen Anteil ihrer<br />

Stelle in das BVJ eingebunden war. Diese Stelle konnte in diesem Schuljahr nicht neu besetzt werden.<br />

Es ist trotz intensiver Bemühungen auch nicht gelungen, einen Sozialarbeiter bzw. eine<br />

Sozialarbeiterin im Rahmen der EIBE-Maßnahme einzustellen.<br />

Seit Herbst 1999 existiert eine Arbeitsgemeinschaft BVJ, die sich im wesentlichen aus den<br />

Klassenlehrerinnen und Klassenlehrern der BVJ-Klassen zusammensetzt. Diese Gruppe hat die<br />

Koordination und Weiterentwicklung der BVJ-Arbeit zum Ziel. Sie hat aber auch die Funktion des<br />

„Auffangens“ von Kollegen, die einer Unterstützung bedürfen.<br />

106


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Räumliche Situation<br />

Aufgrund der extrem räumlichen Enge an unserer Schule sind für die sechs BVJ-Klassen lediglich ein<br />

Unterrichts- und ein Sammlungsraum fest reserviert. Die Klassen sind im Theorieunterricht ausnahmslos<br />

Wanderklassen und über alle Gebäudeteile der Schule verteilt untergebracht. Im Berufsfeld Gestaltung<br />

müssen die beiden Kollegen mit ihren BVJ-Gruppen in Metall- bzw. Holzwerkstätten ausweichen,<br />

da lediglich eine Malerwerkstatt eingerichtet ist.<br />

Einen weiteren räumlichen Engpass stellen die vorhandenen PC-Räume dar. Momentan kann von<br />

BVJ/EIBE nur ein Raum mit sieben Arbeitsplätzen genutzt werden, in dem auch auf Grund seiner<br />

geringen Größe nur Gruppen bis zu acht Schülern unterrichtet werden können.<br />

Darüber hinaus reicht die Kapazität des Werkraumes nicht aus, den Bedarf für den gestalterischen<br />

Unterricht zu decken.<br />

Zielvorstellungen<br />

Förderung und Weiterentwicklung<br />

Individuelle Förderung<br />

• Förderung von Motivation und Ausdauer<br />

• Bewusstmachen individueller Stärken und Akzeptieren individueller Schwächen<br />

• Entdecken und Erproben neuer individueller Möglichkeiten, vor allem auch sprachlicher und nicht -<br />

sprachlicher Ausdrucksmöglichkeiten<br />

• Erfolgserlebnisse ermöglichen<br />

Soziale Förderung<br />

• Förderung der Konfliktfähigkeit<br />

• Sensibilisierung für andere Menschen, andere Kulturen und individuelle Eigenarten des Gegenübers<br />

• Kommunikationstraining<br />

Wissen<br />

• Leistungsbezogene Kurse in Deutsch und Mathematik<br />

• Vermittlung von Basiswissen<br />

• Informations- und kommunikationstechnische Grundbildung<br />

• Grund- und Aufbaukurs Englisch<br />

Erarbeitung realistischer Berufsorientierung und Berufsfindung<br />

• Analysieren von Chancen und Möglichkeiten am regionalen Arbeitsmarkt (Betriebserkundungen,<br />

Besuche beim Arbeitsamt, etc.)<br />

• Beratung im Umgang mit Behörden und Formularen<br />

• Hinführung zur betrieblichen Praxis<br />

• Gemeinsame Ermittlung individueller Stärken und Herausfiltern der geeigneten Berufsrichtung,<br />

insbesondere im fachpraktischen Unterricht; Erarbeitung der für den gewünschten Beruf notwendigen<br />

Fähigkeiten und individuelle Überprüfung.<br />

• Bewerbungstraining<br />

• Nach vorheriger Anleitung selbstständige Suche eines geeigneten Praktikumsbetriebes, nur bei<br />

Schwierigkeiten Hilfestellung durch Sozialarbeiter oder Lehrkräfte (Ziel: Selbsttätigkeit und<br />

Eigenverantwortung)<br />

107


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Praktika<br />

Zwei unterschiedliche Modelle sind denkbar:<br />

a) Dauerpraktikum: 2 - 3 Tage pro Woche (im Falle, dass ein Wunschberuf feststeht)<br />

b) mehrwöchige Praktika (240 - 320 Stunden) zu feststehenden Terminen<br />

Die Praktika werden betreut von den Sozialarbeitern und/oder den zuständigen Lehrkräften. Auf eine<br />

enge Zusammenarbeit mit den Lehrkräften der Eingangsklassen der betreffenden Fachrichtungen ist<br />

zu achten. Hospitationen in den entsprechenden Klassen sind zu ermöglichen.<br />

Schlussfolgerung<br />

Grundsätze für einen Unterricht mit benachteiligten Schülern<br />

Orientierung an Interessen und Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler<br />

• vierwöchige Orientierungsphase (berufliche Schwerpunktorientierung und Gruppenbildung),<br />

• Erstellen individueller Förderkonzepte<br />

• Zusammenarbeit mit Erziehungsberechtigten, abgebenden <strong>Schulen</strong>, Jugendwerk, Gewerbe- und<br />

Industriebetrieben, dem Arbeitsamt u. a.<br />

• leistungsbezogene Lerngruppen in Deutsch und Mathematik (Parallelgruppen, so dass ein Wechsel<br />

jederzeit möglich ist, auch Förder- und Stützkurse für Sprachanfänger bzw. Schüler mit besonderem<br />

Förderbedarf)<br />

• Projektunterricht mit unterschiedlicher Dauer; die Projekte sollten an der realen Arbeitswelt<br />

orientiert sein<br />

• Die Schüler sollten möglichst mehrere Projekte in verschiedenen Berufsfeldern durchlaufen. Ziel ist<br />

u. a. die Identifikation mit dem Produkt; es vermittelt Anerkennung und Selbstvertrauen.<br />

• Zertifikation von Teilqualifikationen, die in den Projektmodulen erlangt wurden<br />

• regelmäßige Reflexion des jeweiligen individuellen Leistungsstandes (gemeinsame Besprechungen<br />

in der Gruppe oder im Einzelgespräch)<br />

• Erwerb von Schlüsselqualifikationen (Training von sozialen und kommunikativen Kompetenzen.)<br />

• Förderung von Eigenständigkeit und Eigenverantwortung durch zunehmende Übernahme von<br />

Aufgaben<br />

Personelle Voraussetzungen<br />

• festes Lehrerteam<br />

• Sozialarbeiter<br />

• Supervision<br />

• regelmäßige Fortbildungen<br />

Enge Zusammenarbeit aller beteiligten Kolleginnen und Kollegen<br />

• wöchentliche Fixtermine für Klassenlehrerbesprechungen bzw. Klassenkonferenzen<br />

• regelmäßige Besprechungen aller unterrichtenden Lehrkräfte<br />

• enge Zusammenarbeit mit der Sozialarbeiterin/dem Sozialarbeiter<br />

• Koordinationsstunden für die im Bereich unterrichtenden Lehrer<br />

108


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Sonstige Voraussetzungen<br />

• drei Klassenräume in direkter Nähe zueinander, um einen leistungsbezogenen Unterricht zu<br />

ermöglichen<br />

• situationsabhängige Flexibilität in zeitlicher und räumlicher Gestaltung des Unterrichts<br />

• Sammlungsraum in direkter Nähe der Klassenräume zur Ermöglichung flexibler<br />

Unterrichtsgestal-tung (situationsbezogener Ansatz)<br />

• Dokumentation und Präsentation der durchgeführten Projekte (PC, Laptops, Vitrinen,<br />

Stellwände)<br />

• Telefon- und Internetanschluss (für Elterngespräche und Kontakte mit den<br />

Praktikumsbetrieben)<br />

• abgegrenzte Räumlichkeit für Beratungs- und Elterngespräche<br />

Evaluation<br />

Zu Beginn eines jeden Schuljahres wird ein standardisierter Test durchgeführt. Dieser besteht aus<br />

mehreren Teilen, die teils auf typischem Schulwissen beruhen, teils psychomotorische Fähigkeiten<br />

(unter anderem im Hinblick auf eine Berufsorientierung) abfordern und teils Schlüsselqualifikationen -<br />

soweit dies überhaupt möglich ist - “abprüfen”.<br />

Ursprünglich war dieser Eingangstest zur Klasseneinteilung gedacht. Im Rahmen der Entwicklung des<br />

Gesamtkonzeptes hat der Test mittlerweile “nur” noch die Funktion einer zielgruppenorientierten<br />

Input-Evaluation. Es sollen in erster Linie die nicht-schulwissenstypischen Fähigkeiten zum Tragen<br />

kommen.<br />

Eine Output-Evaluation durch sogenannte “Einstellungstests” schließt sich beim Abschluss der<br />

Schulform im Fach Arbeitslehre an. Zum Zwecke der Prozessorientierung werden ähnliche Tests auch<br />

im Laufe des Schuljahres durchgeführt.<br />

Speziell bezüglich der Praktika wurde im Rahmen der klassischen In/Output-Evaluation ein auf<br />

prozessorientierter bzw. intrinsischer Evaluation beruhender Evaluationsbogen entwickelt. Hierbei soll<br />

vor allem die Entwicklung von Schlüsselqualifikationen evaluiert werden.<br />

Im Schuljahr 2000/2001 wurde eine “Vorab”-Makro-Evaluation eingeführt, die allein auf statistischen<br />

Methoden beruhte. Hierbei wurde untersucht, wann beziehungsweise in welchen Fächern Schüler zu<br />

schwänzen beginnen; da wir - die ständige BVJ-Arbeitsgruppe - davon ausgingen und -gehen, dass<br />

das Schwänzen insgesamt den Faktor Unzufriedenheit anzeigt. Zwar mag es, wie in jeder statistischen<br />

Auswertung, Abweichungen geben, insgesamt ist es sicherlich als Faktor zu sehen. Die nur allzuoft<br />

verwendete Methode der Evaluation mittels eines Fragebogens am Ende des Schuljahres erschien von<br />

vornherein fragwürdig. Die Faktorenanalyse bezüglich des Messwertes Zufriedenheit brachte zwar<br />

einige abfragbare Gesichtspunkte zu Tage, allerdings ist grundsätzlich die Frage zu stellen, ob hier<br />

eine formelle Vorgehensweise zu wirklich greifbaren und vor allem objektiveren Ergebnissen führt<br />

oder sie eher ein pseudo-objektives Ergebnis vorgaukelt. Letzteres erschien eher wahrscheinlich,<br />

sodass einem parlamentarischen Verfahren der Vorzug gegenüber einem demographischen gegeben<br />

wurde.<br />

Insgesamt soll durch gleichzeitige Durchführung von validierenden Maßnahmen (Messung In- und<br />

Output) sowie statistischer Erhebungen ein Zusammenhang zwischen der subjektiven Zufriedenheit<br />

und objektiven Kennwerten erfasst werden. Ist dieser Zusammenhang klar, so sollen die subjektiven<br />

Gesichtspunkte nur noch als sekundäre Kontrollfaktoren dienen.<br />

109


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Eine Evaluation wäre keine, wenn keine Regelung “controlling” folgen würde. Obwohl die Maßnahmen<br />

hierzu durch organisatorische Faktoren (beispielsweise temporäre Verfügbarkeit von Lehrkräften zur<br />

Veränderung des Stundenplans aufgrund des Einsatzes in anderen Schulformen) beschränkt sind,<br />

wurden diese Faktoren einerseits minimiert andererseits konnten sie durch die relativ große Anzahl<br />

der Klassen (ehemals 6, derzeit - Schuljahr 2001/2002 - nur 5) und nicht zuletzt durch die<br />

Förderungen von EIBE (zusätzliches Stundenkontingent) umgangen werden.<br />

Elementaren Anteil hieran hat die organisatorische Einteilung in eine - fast - eigene Abteilung und die<br />

Installation der Arbeitsgruppe, von der alle Veränderungen zunächst erfahrungsorientiert, später<br />

evaluationsorientiert ausgingen und -gehen.<br />

Die ständige Arbeitsgruppe ist somit als Qualitätszirkel zu verstehen, da sie als Ziel - nach DIN 9000 -<br />

“die Optimierung der Arbeitsprozesse und die qualitative Verbesserung des Produkts hat.” (Anm. d.<br />

Verf.: im Bildungsbereich ist Produkt als die Fähigkeit Anforderungen zu bewältigen zu verstehen) In<br />

der ersten Sitzung der Arbeitsgruppe hieß es: „Verbessern wir die Situation der Schüler, so verbessern<br />

wir auch unsere eigene.”<br />

Fortschreibung des Schulprogramms am 17.11.04<br />

Gruppe EIBE/BVJ<br />

Schwerpunkt 1: Neue Projekte<br />

• Theatergruppe von Herrn Schilling Roger und Frau Verhoefen (Beitrag wird von Herrn<br />

Schilling nachgereicht)<br />

• Musikprojekt von Herrn Freund<br />

Vermittelt wird: Bodypercussion, Rhythmusgefühl mit Trommeln (hierfür wird noch der<br />

angebo-tene Fahrradkeller schallisoliert gebraucht), einfache Modelle der Liedbegleitung<br />

(Gitarre), Singen als Erfahrungsschatz, Zukunftsmusik: Musik und Computer (Hip Hop)<br />

• Gemeinschaftsprojekt: Kunst und Lyrik von Frau Schäfer und Herrn Dr. Kühneweg<br />

(Genaueres wird von Frau Schäfer nachgereicht)<br />

Schwerpunkt 2: Bezug auf Ist-Zustand und Ziele im Schulprogramm<br />

Oben genannte Projekte sind alleine möglich durch persönliches Engagement der Kolleginnen und<br />

Kollegen. Die dafür notwendigen Rahmenbedingungen, betreffend Räume, Personal und Geld sind<br />

bislang von der Schulleitung nicht bereitgestellt worden.<br />

• Die einzigen Klassenräume C 109 und C 108 müssen hierfür zweckentfremdet werden (als PC-<br />

Raum, bzw. Zeichenraum mit Staffeleien), so dass allgemeinbildender Unterricht beinahe nicht<br />

mehr möglich ist.<br />

• Die Lehrerstunden sind nicht ausreichend für den Grundunterricht mit 5 Tagen pro Woche,<br />

geschweige für die notwendige Doppelbesetzung für die Projekte<br />

• Für sozialdienstliche Tätigkeiten, wie sie vermehrt auch im BVJ notwendig werden, ist nur in<br />

den EIBE-Klassen gesorgt.<br />

• Förderung und Weiterbildung<br />

• Leistungsbezogene Kurse in Deutsch und Mathematik wurden in der Form der<br />

Binnendifferenzie-rung realisiert, da es aus Gründen mangelnder Rahmenbedingungen nicht<br />

möglich war, ein angedachtes Kurssystem durchzuführen (fehlende Räumlichkeiten und<br />

Lehrer).<br />

• Vermittlung von Basiswissen, wie Lesen und Schreiben konnte aus oben genannten Gründen<br />

nicht zufriedenstellend vermittelt werden.<br />

110


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

• Informations- und kommunikationstechnische Grundbildung war durch die Schaffung und<br />

Betreuung des EDV-Kombi-Raumes C 109 und durch persönlichen Einsatz der Herren Heberling<br />

und Strobel möglich und wird auch gern von anderen Schulformen (BG) genutzt, da dieser EDV-<br />

Raum meist in technisch einwandfreiem Zustand ist.<br />

• Der Englischunterricht, für den kein Kollege mit Fakultas zur Verfügung stand, wird von Herrn<br />

Strobel nach eigenständiger Fortbildung durchgeführt.<br />

• Aus Mangel an finanziellen Mitteln sind die Kooperationen LUZIE (Jugendamt Hanau) und<br />

Frauenzentrum <strong>Gelnhausen</strong> eingestellt worden<br />

• Die Arbeitsgemeinschaft BVJ, die sich im Wesentlichen aus den Klassenlehrern des BVJ zusammensetzte,<br />

wurde aus Gründen fehlender Durchsetzungsfähigkeit (nicht existierender Abteilungsleiter)<br />

gegenüber der Schulleitung auf Eis gelegt.<br />

• Die im Konzept genannte Zusammenarbeit mit dem VUS (Verein zur Unterstützung von Schülerinnen<br />

und Schülern) für die EIBE-Maßnahme ist ersetzt durch die FAW (Fortbildungsakademie der<br />

Wirtschaft in Hanau).<br />

• Die Zahl der Unterrichtsstunden pro Woche hat sich von 30 auf 24 reduziert.<br />

• Im Berufsfeld Gestaltung konnte ein provisorisch Maler-Übungsraum eingerichtet werden, der sich<br />

jedoch nicht für oben genannte Projekte eignet.<br />

• Realistische Berufsfindung im BVJ zeigt sich mittlerweile angesichts sozialpolitischer Veränderungen<br />

zunehmend schwieriger.<br />

Schwerpunkt 3: Bezug auf Schlussfolgerungen<br />

• Eine vierwöchige Orientierungsphase war zeitlich nicht integrierbar (z. B. wegen der Praktika) und<br />

auch nicht mehr notwendig, da die pädagogische Arbeit der Klassenlehrer die Schülerinnen und<br />

Schüler ausreichend integrierte.<br />

• Das Erstellen individueller Förderkonzepte bleibt weiterhin ein Ziel.<br />

• Die Zusammenarbeit mit Erziehungsberechtigten, Betrieben und Institutionen wird weiterhin<br />

angestrebt.<br />

• Förderkurse werden - wie angesprochen - für Schüler mit geringen deutschen Sprachkenntnissen<br />

durchgeführt.<br />

• Die Zertifikation von Teilqualifikationen war wegen zu hoher Schülerfluktuation nicht möglich.<br />

Koordinator: Benno Strobel<br />

Anwesende: Strobel; Pastau; Buth; Schaper; Freund; Winkler<br />

111


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

3 Schulformübergreifende Schwerpunkte<br />

3.1 Förderung der Persönlichkeitsentwicklung und ganzheitlichen<br />

Bildung – Ethik und Religion an einer beruflichen<br />

Schule<br />

Vorwort<br />

Religions- und Ethikunterricht an beruflichen <strong>Schulen</strong>?<br />

Die Gesellschaft fordert die Vermittlung moralischer Maßstäbe, die Wirtschaft die Förderung von<br />

Teamfähigkeit, die Politik die Motivierung zu Toleranz und Respekt vor dem Anderen, unsere<br />

Kulturschaffenden die Auseinandersetzung mit dem kulturellen Erbe und die Kirchen die Ermunterung<br />

zu religiösem Leben und verantwortlichem Handeln in Kirche und Gesellschaft.<br />

Wer erzieht in welchem Fach die Schülerinnen und Schüler, wer befähigt sie dazu, in religiösen und<br />

Glaubensfragen verstehend, tolerant und gemeinschaftsfähig zu sein? Der Religions- und<br />

Ethikunterricht auch an den <strong>Berufliche</strong>n <strong>Schulen</strong> <strong>Gelnhausen</strong> ist nicht nur wichtig, sondern<br />

unverzichtbar. Denn Religions- und Ethikunterricht vermitteln in unserer weltanschaulich<br />

pluralistischen Gesellschaft nicht nur mögliche Orientierungshilfen. Im Zuge der Globalisierung von<br />

Märkten und Kommunikation muss man auf einen Konflikt gerade religiös geprägter Kulturen und<br />

Gesellschaften vorbereitet sein - im eigenen Land und in der Welt. Unsichere Menschen werden leicht<br />

radikal und neigen zu vereinfachten Antworten. Sich selbst und den anderen verstehen, Identität und<br />

Verständigung sind die Voraussetzungen für ein gemeinsames Handeln. Religions- und Ethikunterricht<br />

leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Friedensfähigkeit zwischen den Religionen.<br />

In Zeiten mit sich wandelnden Werten, Gewaltdiskussionen und Drogenproblemen bieten wir einen<br />

geschützten Raum, auch Probleme des täglichen Lebens zu thematisieren. Diese Möglichkeit bietet<br />

kein anderes Fach an der Schule.<br />

Schülerinnen und Schüler geraten in dieser Lebensphase leicht in eine Krise, gerade weil traditionelle<br />

Werte sich in einer leistungsbezogenen Ellenbogengesellschaft schnell verändern. Auch die Familie ist<br />

häufig nicht mehr in der Lage, den Heranwachsenden gültige Normen und Wertvorstellungen zu<br />

vermitteln. Konkurrenz- und Leistungsdruck, aber auch die neuen Medien führen oft zur Isolation und<br />

dem Gefühl, nur auf sich gestellt zu sein.<br />

Der Religions- und Ethikunterricht an den <strong>Berufliche</strong>n <strong>Schulen</strong> <strong>Gelnhausen</strong> will menschliche Reifung<br />

und Solidarität ermöglichen. Er möchte die Schülerinnen und Schüler bei der Suche nach der eigenen<br />

Identität unterstützen und ihnen die religiöse Dimension ihres Lebens eröffnen. Sie sollen fähig<br />

werden, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und zu lernen, sich in einer Welt voller Veränderung<br />

zu orientieren und verantwortlich zu handeln.<br />

Religions- und Ethikunterricht erfüllen im Rahmen der Schule einen unverzichtbaren gesellschaftlichen<br />

Auftrag. So versuchen wir persönliche und soziale Kompetenzen zu vermitteln, die auch und gerade<br />

im späteren Berufsleben wichtig sind. Denn auch hier müssen Entscheidungen persönlich verantwortet<br />

werden. Dazu ist es nötig, auf ein Wertesystem zurückgreifen zu können, das Zuversicht und Mut<br />

vermittelt. Auch Gemeinschaftsfähigkeit muss gelernt und eingeübt werden. Die Vermittlung dieser<br />

Kompetenzen ist unverzichtbar für unseren schulischen Erziehungs- und Bildungsauftrag. Sie gehören<br />

zum eigenständigen und unverwechselbaren Beitrag des Religions- und Ethikunterrichts.<br />

112


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Bestandsaufnahme<br />

Der Religionsunterricht findet bei uns zwar vorwiegend, aber nicht ausschließlich im eigenen<br />

Klassenraum statt. Manchmal veranstalten wir auch ein religiöses Wochenende, und alle zwei Jahre<br />

bieten wir die Teilnahme an Rüstzeiten bzw. Tagen religiöser Orientierung an.<br />

Auf Grund unserer multireligiösen Schülerschaft wird der Religionsunterricht an der Berufsschule, der<br />

Berufsfachschule und an der Fachoberschule grundsätzlich konfessionsübergreifend erteilt. Am<br />

<strong>Berufliche</strong>n Gymnasium gibt es katholische und evangelische Kurse sowie Kurse für Ethik. In der<br />

Berufsfachschule und der Fachoberschule können die Schüler bei den Unterrichtsinhalten, d. h. bei der<br />

Themen- und Stoffwahl, mitbestimmen. Teilweise ist dies auch im Bereich des <strong>Berufliche</strong>n<br />

Gymnasiums möglich.<br />

Aufgrund des starken LehrerInnenmangels in den Fächern Religion und Ethik fällt meist in den<br />

Teilzeitklassen der Unterricht komplett aus.<br />

Religions- und Ethikunterricht sind keine verlängerte Konfirmandenzeit und auch kein Gottesdienstersatz,<br />

sondern ordentliche Lehrfächer, so dass hier ebenso wie in anderen Fächern Klausuren<br />

geschrieben und Leistungen erbracht werden müssen. Allerdings haben beide Fächer den Anspruch,<br />

den einzelnen Schüler bzw. die Schülerin in ihrer Individualität, d. h. in ihren Stärken und Schwächen,<br />

in ihren Fähigkeiten und Möglichkeiten zu sehen und zu fördern. Es geht darum, sie zur kritischen<br />

Teilnahme an der kulturellen Entwicklung zu befähigen und Lebensförderndes von<br />

Lebensschädigendem zu unterscheiden. Es geht um Ablehnung oder Zustimmung, um die<br />

unausweichliche eigene Positionierung zum Orientierungswissen, das die Religionen bereithalten und<br />

mit dem wir immer wieder konfrontiert werden. Hier ungebildet schweigen zu müssen, heißt, sich<br />

auszuschließen aus der kulturellen Kommunikationsgemeinschaft.<br />

Zielvorstellungen<br />

Da in unserer hektischen und schnelllebigen Zeit Möglichkeiten der Besinnung und Stille<br />

immer wichtiger werden, ist mittelfristig eine AG<br />

� „Entspannung und Meditation für Schüler“<br />

vorgesehen. Dazu wird ein Raum benötigt, der von seiner Ausstattung her zur Besinnung einlädt.<br />

Weiter könnte dieser als “Meeting Point“ für SchülerInnen und LehrerInnen dienen, um dort zwanglos<br />

miteinander ins Gespräch zu kommen.<br />

Um den Missstand des Unterrichtsausfalls zu beheben und wenigstens den Mindestbedarf für die<br />

Grundstufen der Teilzeitberufsschule, die Berufsfachschule (Klasse 10) und das BVJ abzudecken<br />

(33 Stunden), fordern wir den verstärkten Unterrichtseinsatz von Kollegen mit den o. g. Fächern bzw.<br />

� Neueinstellung von Kollegen mit der Fakultas für das Fach Religion/Ethik.<br />

Familiäre wie gesellschaftliche Probleme wirken sich auch auf die Schule aus. Nicht zuletzt deshalb<br />

halten wir die<br />

� Einstellung eines Schulseelsorgers<br />

als Ergänzung zur Arbeit der Beratungslehrer für angemessen und sinnvoll.<br />

In unserer Schule begegnen sich Schüler und Schülerinnen aus unterschiedlichen Kulturen und<br />

Religionen.<br />

113


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

� Gespräche mit regionalen Vertretern des Judentums und des Islams<br />

sowie die Vorbereitung, Durchführung und Auswertung von Exkursionen zu Synagogen, Moscheen,<br />

jüdischen Friedhöfen etc. sollen den Blick erweitern für die Denk- und Lebensweise anderer. Diese<br />

kennen und achten zu lernen, gehört zum Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule.<br />

Persönliche Nähe und seelsorgerliche Zuwendung machen – mehr als bei andern Fächern -<br />

zwingend notwendig.<br />

� kleine Klassen<br />

Die Fachgruppe „Religion/Ethik“ setzt sich mindestens einmal pro Schuljahr mit inhaltlichen<br />

und pädagogischen Schwerpunkten auseinander. Sie stärkt die Motivation und<br />

Teamfähigkeit der in diesen Fächern Unterrichtenden.<br />

Evaluation<br />

Die Mitglieder der Fachkonferenz Religion/Ethik stehen in ständigem Kontakt, um die Zielvorstellungen<br />

des Schulprogramms zu überprüfen und zu aktualisieren. Der Leiter dieser Fachgruppe wird zum<br />

Schuljahresende diesbezüglich zu einer Fachkonferenz einladen.<br />

Hans-Hartmut Grünke<br />

Gerhard Dietz<br />

114


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

3.2 Orientierungshilfe und Unterstützung in schwierigen Lern-<br />

und Lebenssituationen – Beratungskonzept und Verein zur<br />

Unterstützung von Schülerinnen und Schülern (VUS e. V.)<br />

Ist – Zustand - Welche Aufgaben hat der Verein?<br />

Der aus 42 Mitgliedern bestehende gemeinnützige Verein zur Unterstüzung von Schülern und<br />

Schülerinnen der <strong>Berufliche</strong>n <strong>Schulen</strong> <strong>Gelnhausen</strong> (VUS) hat gemäß seiner Satzung das Ziel, Schüler<br />

der <strong>Berufliche</strong>n <strong>Schulen</strong> zu unterstützen, die in soziale Notlagen geraten sind. Der VUS finanziert sich<br />

aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden, Bußgeldern, die bei Gerichtsverhandlungen angefallen sind und<br />

durch Schulveranstaltungen.<br />

Der VUS unterstützt Schülerinnen und Schüler unserer Schule, die z. B. eine Wohnung suchen oder<br />

Geldmittel für ihr notwendiges Selbstständig-Werden benötigen, mit zinslosen Darlehen, die erst bei<br />

einer künftigen Erwerbstätigkeit von den Schülerinnen und Schülern zurückgeführt werden müssen.<br />

Der VUS verlangt bei der Vergabe von Darlehen - anders als eine Bank - keine Sicherheiten und baut<br />

sehr stark auf das Vertrauen der Jugendlichen. Allerdings werden die Darlehen nur auf Empfehlung<br />

der Beratungslehrer unserer Schule gewährt. Die enge Koppelung von Beratungsarbeit und<br />

finanzieller Unterstützung gehört zu den Besonderheiten des VUS und ist diesbezüglich einzig in<br />

Hessen! Freilich kann der VUS nur in einem bescheidenen Rahmen helfen, z. B. Überbrückungsgelder,<br />

Kautionen oder anteilige Anwaltskosten übernehmen. Aber viele Jugendlichen sind dankbar, wenn<br />

wenigstens in bescheidenem Rahmen geholfen werden kann.<br />

Der VUS kann auch als Träger für die Einstellung eines Sozialarbeiters/einer Sozialarbeiterin zur<br />

Verfügung stehen, was in der Vergangenheit auch wahrgenommen wurde.<br />

Durch Schulfeste, Auktionen, Aktionstage u. ä. wirbt der VUS nicht nur für sich selbst, sondern<br />

leistet auch einen Beitrag zur Schulkultur und zur Verbesserung des Schulklimas.<br />

Zielvorstellungen - Was soll in Zukunft erreicht werden?<br />

• Vermehrung des Mitgliederbestandes<br />

• Erhöhung der Bereitschaft für ehrenamtliches Engagement der Mitglieder<br />

• Vernetzung der VUS-Arbeit mit andern Gruppierungen und Vereinen mit sozialer Zielsetzung<br />

• Verbesserte Werbung für den Verein und Verstärkung seiner Akzeptanz im Rahmen unserer Schule<br />

• Erschließung weiterer Geldquellen und Gewinnung weiterer Spenden<br />

Evaluation - Wie stellt der VUS die Erreichung unserer Ziele fest?<br />

In einer Mitgliederversammlung im Frühjahr 2003 überprüfen die Mitglieder des VUS die Erreichung<br />

der o. g. Ziele, diskutieren über eventuelle Probleme und regen weitere Verbesserungen der VUS-<br />

Arbeit an.<br />

115


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

3.3 Beratung, Betreuung und Begleitung als Hilfe an unserer<br />

Schule – das B-Team<br />

Vorbemerkung<br />

Derzeitige gesellschaftliche Entwicklungen sowie veränderte Familienkonstellationen führen bei<br />

Jugendlichen zu einer starken Vereinzelung in der Wertorientierung, d. h., dass sie durch Erwachsene<br />

geringe Orientierungsmöglichkeiten für die alltägliche Lebensbewältigung erhalten.<br />

Und: Hinter jeder Sucht steckt eine Sehnsucht.<br />

Diese Sehnsucht manifestiert sich in der Suche nach Sinn. Die Schüler/innen unserer Schule sind in<br />

dem Alter, in dem diese Sinnfrage in den Lebensmittelpunkt rückt. Kommen negative Vorerfahrungen<br />

oder plötzliche Schicksalsschläge hinzu, kann, unter bestimmten Umständen, diese Frage teilweise<br />

nicht mehr positiv beantwortet werden und löst eine vorübergehende oder dauerhafte Lebenskrise<br />

aus. Hier setzt unser präventives Beratungskonzept an.<br />

Bestandsaufnahme<br />

Unser Beratungskonzept<br />

Seit mehreren Jahren gibt es an unserer Schule ein Beratungs- und Betreuungsprojekt für Schüler, die<br />

sich in schwierigen Lebenssituationen befinden. Diese Arbeit wird vom Beratungs-Team geleistet, das<br />

sich zurzeit aus drei Kolleginnen und Kollegen zusammensetzt.<br />

Unsere Beratungsarbeit<br />

• hilft dabei, eigene Bedürfnisse zu erkennen und Lebensziele zu entwickeln<br />

• befähigt dazu, mit Krisen konstruktiv umzugehen und zum persönlichen Wachstum zu nutzen<br />

• hilft, die eigenen Kräfte und Potenziale zu erkennen und weiterzuentwickeln<br />

• stärkt das Ich-Bewusstsein und das Selbstwertgefühl<br />

• trägt dazu bei, im Schulalltag eine Atmosphäre des Vertrauens und des Angenommenseins zu<br />

schaffen<br />

Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Einzelberatung<br />

Wir bieten zunächst in Krisensituationen Gespräche an, um in akuten Konfliktsituationen bei der<br />

Erarbeitung von Lösungsmöglichkeiten zu helfen. Dieses präventive Vorgehen hat sich bewährt.<br />

Einzelne Schülerinnen bzw. Schüler hätten ohne Gespräche und Unterstützung den Schulabschluss<br />

bzw. die Versetzung nicht erreichen können.<br />

Zusammenarbeit mit außerschulischen Gremien<br />

Oft ist es notwendig, andere Institutionen (z. B. Sozialamt, Jugendamt, Familienberatung) in die Arbeit<br />

einzubinden. Daher ist es wichtig, die Außenkontakte zu anderen Beratungsstellen zu pflegen.<br />

Schwerpunkte unserer außerschulischen Gremienarbeit sind die regelmäßige Zusammenarbeit mit der<br />

Jugend- und Drogenberatung in <strong>Gelnhausen</strong> und die Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Schulamt<br />

in Hanau.<br />

Arbeit mit dem Kollegium und der Schulgemeinde<br />

Die Akzeptanz und Unterstützung der Beratungsarbeit durch das Kollegium und die Schulleitung sind<br />

in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen. Dies führen wir zurück auf regelmäßige<br />

Informationsveranstaltungen für neue Kolleginnen und Kollegen; das Bereitstellen von Material für den<br />

116


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Unterricht; Teilnahme an oder Hilfe bei der Vorbereitung von Elternabenden; Klassenbesuche;<br />

Angebote bei Projekttagen oder der Projektwoche; Balint-Gruppe und Informationsveranstaltungen,<br />

zuletzt durch die Beratungsstelle „Lawine“ über sexuellen Missbrauch.<br />

Fester Bestandteil unserer Arbeit ist in den letzten Jahren die Zusammenarbeit mit dem Aktionstheater<br />

„RequiSIT“ geworden, das wir jährlich für Vorführungen engagiert haben.<br />

Für junge Mädchen fand im Rahmen einer Projektwoche ein Selbstverteidigungskurs statt.<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

• Dazu gehören die Vorbereitung und Durchführung von Ausstellungen im Foyer unserer Schule<br />

(teilweise in Zusammenarbeit mit der Barmer Ersatzkasse).<br />

• Pressearbeit und auch die wechselnde Plakatierung in den verschiedenen Häusern der Schule<br />

Um eine Transparenz für die Schulgemeinde zu gewährleisten, berichten wir regelmäßig in der<br />

Gesamtkonferenz über unsere Arbeit. Die Kooperation mit der Schulleitung ist wichtig, um ein<br />

einheitliches Beratungskonzept für alle Abteilungen unserer Schule aufrechterhalten zu können. Um im<br />

System Schule nachhaltig erfolgreich beraten zu können, ist es unverzichtbar, dass Kolleginnen,<br />

Kollegen, Schulleitung und die Elternschaft die Grundgedanken unseres Beratungskonzeptes kennen<br />

lernen und mittragen.<br />

Ein weiteres wichtiges Standbein unserer Tätigkeit ist der Schulverein „VUS“, der unsere Arbeit auch<br />

materiell unterstützt. Er leistete in der letzten Zeit vermehrt finanzielle und logistische Unterstützung.<br />

In verschiedenen Situationen war es uns daher möglich, bei Schüler/innen in sehr angespannten<br />

Situationen zinslose Darlehen zur Überbrückung finanzieller Krisen bis hin zur Bewilligung von BaFöG<br />

bzw. Sozialhilfe zu gewähren.<br />

Hilfen bei Entschuldungen sowie die Vorfinanzierung von Mieten und Kautionen wurden ebenfalls vom<br />

„VUS“ übernommen. Die Unterstützung durch den VUS ist an die Empfehlung eines<br />

Beratungslehrers/einer Beratungslehrerin des B-Teams gebunden.<br />

Rahmenbedingungen<br />

Zu den Rahmenbedingungen unserer Arbeit gehört, dass wir im Team arbeiten. Diese Arbeitsform ist<br />

für uns unabdingbar, da die Beratung ohne kollegialen Austausch nicht möglich wäre. Um die<br />

Kontinuität zu gewährleisten, wurden, in Absprache mit der Schulleitung, die „Kriterien zur Mitarbeit<br />

im B-Team“ entwickelt. Hierin sind die Anforderungen an einen Beratungslehrer/eine<br />

Beratungslehrerin an unserer Schule und die Bedingungen der Berufung festgelegt. Sollte ein Mitglied<br />

des Beratungsteams ausscheiden, wird die Stelle durch Aushang im Lehrerzimmer ausgeschrieben.<br />

Fester Bestandteil unserer Arbeit ist die regelmäßige Supervision. Sie findet ca. fünf Mal pro Halbjahr<br />

statt.<br />

Entscheidend für die Entwicklung unserer Arbeit ist die regelmäßige Aus- und Weiterbildung. Dies<br />

geschieht im Rahmen der Fortbildungsveranstaltungen des Staatlichen Schulamtes. Außerdem<br />

nehmen wir in größeren Abständen an Kursen für Beratungslehrer/innen anderer Bundesländer teil, da<br />

es in Hessen ein solch qualifiziertes Angebot – Fortbildungskurse für Beratungslehrer/innen mit<br />

Selbsterfahrungsanteilen – nicht gibt.<br />

Für die Beratungsgespräche steht uns in der Schule ein Raum zur Verfügung, den wir uns mit dem<br />

Personalrat teilen und in dem auch Elterngespräche stattfinden. Dadurch ist es in der Vergangenheit<br />

immer wieder zu Überschneidungen gekommen. Diese Situationen sind immer sehr unbefriedigend.<br />

Die Beratungslehrer/innen bieten an zwei Tagen feste Sprechzeiten an. Zusätzlich finden die<br />

Beratungen nach Absprache statt.<br />

117


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Nachdem es in den ersten Jahren der Beratungstätigkeit zu Problemen mit der Zuteilung der<br />

Entlastungsstunden kam, ist es nunmehr, dank der Unterstützung durch die Schulleitung, gelungen,<br />

eine angemessene Stundenentlastung festzuschreiben. Die Verteilung dieser Entlastung unter den<br />

Beratungslehrern bleibt dem Team überlassen und erfolgt nach der jeweiligen Arbeitsaufteilung.<br />

Dennoch reicht die Freistellung noch nicht aus, um alle ursprünglich vorgesehenen Arbeitsfelder zu<br />

besetzen, so dass wir Kürzungen bei der Schwerpunktbildung (z. B. Arbeit mit ausländischen<br />

Schüler/innen - an unserer Schule eigentlich ganz besonders wichtig) vornehmen mussten.<br />

Präventionsmaßnahmen auf Grund der Erfahrungen in der Einzelberatung<br />

Um das System Schule mitgestalten zu können, arbeiten wir in folgenden schulischen Gremien und<br />

Arbeitsgruppen mit:<br />

• SV, Cash-flow<br />

• Projektgruppe für die Organisation eines neuen kaufmännischen BVJ<br />

• Mediation und Gewaltprävention<br />

• Spielebörse<br />

• Methodentraining<br />

• Entwicklungsziele für die nächsten zwei Jahre<br />

Verbesserung der Rahmenbedingungen<br />

Die neun Entlastungsstunden für die Beratungslehrer sollen festgeschrieben und von der Verknüpfung<br />

mit anderen Aufgaben (Sicherheitsbeauftragter, Politiksammlung) gelöst werden. Jedes Mitglied des<br />

B-Teams soll zwei Beratungsstunden im Stundenplan erhalten. Die dritte Stunde kann dann aus dem<br />

Schuldeputat bzw. aus der Zuteilung des Staatlichen Schulamtes erfolgen.<br />

Für die Beratungsarbeit soll ein eigenes Beratungszimmer gefunden werden, das ausschließlich für die<br />

Beratung genutzt wird. Dieser Raum sollte nicht im Verwaltungsgebäude bzw. beim Lehrerzimmer<br />

gelegen sein, da dort keine Anonymität der Ratsuchenden gewährleistet werden kann.<br />

Die Beratungslehrer/innen sollen an einer Fortbildungsmaßnahme zu Methoden der systemischen<br />

Beratung teilnehmen.<br />

Aktivitäten in der Schule<br />

Die Zusammenarbeit mit der SV und den Verbindungslehrern soll intensiviert werden. In einer<br />

Schülervollversammlung soll das Beratungskonzept vorgestellt werden. Außerdem soll mit den SV-<br />

Vertretern ein mittelfristiges Konzept zur Verbesserung der Schulatmosphäre (Cafeteria!) erarbeitet<br />

werden.<br />

Die Präsenz bei der Elternvertretung soll verstärkt werden. Gemeinsam mit dem Schulelternbeirat soll<br />

überlegt werden, wie die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule verstärkt werden kann.<br />

Die Arbeitsgruppen „Spielebörse“ und „Gewaltprävention“ sind eine Ergänzung zur Arbeit der<br />

Beratungslehrer. Deshalb soll die Arbeit der Gruppen gestärkt und ein Auseinanderfallen verhindert<br />

werden.<br />

Die von der Gesamtkonferenz beschlossene Durchführung der Projektwoche ist wichtig und verbessert<br />

die Schul- und Lernatmosphäre. Allerdings sollte sie in Zukunft themen- und handlungsorientiert<br />

vorbereitet werden. An der dafür nötigen Vorbereitung soll ein Mitglied des B-Teams teilnehmen. Im<br />

Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit sollen weitere Ausstellungen im Foyer der Schule bzw. im Raum V 3<br />

stattfinden. Hierzu soll die Barmer Ersatzkasse um Hilfe gebeten werden.<br />

Das Aktionstheater RequiSIT oder ein anderes Mitmach-Theater sollen einmal im Schuljahr engagiert<br />

werden. Bei der Größe unserer Schule ist es sinnvoll, zwei Tage für die Vorführungen vorzusehen. Der<br />

Selbstverteidigungskurs für Mädchen soll erneut und regelmäßig durchgeführt werden. Da die<br />

118


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Teilnehmerzahlen sehr begrenzt sind, soll dieser ebenfalls einmal im Schuljahr stattfinden. Es soll<br />

überprüft werden, ob es ein adäquates Angebot für Jungen gibt.<br />

Langfristige Ziele<br />

Das Beratungskonzept soll ausgebaut und erweitert, die Möglichkeiten der Einzelberatung verbessert<br />

werden (systemischer Ansatz). Über Landeszuschüsse soll ermöglicht werden, dass eine Stelle für<br />

einen Schulsozialarbeiter an der Schule eingerichtet wird. Arbeitgeber kann der VUS sein, die<br />

Finanzierung wird über Sonderprogramme gesichert.<br />

Evaluation<br />

Mit Hilfe von Fragebögen und einer Zusammenstellung der stattgefundenen Veranstaltungen und<br />

Gespräche verschafft sich das B-Team zwei Jahre nach Verabschiedung dieses Schulprogramms einen<br />

konkreten Überblick über die Beratungstätigkeit.<br />

Folgende Fragen können Grundlage einer Überprüfung sein:<br />

• Ist ein Sprechzimmer für die Beratungsarbeit gefunden worden ? Entspricht es den<br />

Anforderungen?<br />

• Nehmen Mitglieder des B-Teams an einer Fortbildung in systemischer Beratung teil?<br />

• Konnte die Zusammenarbeit mit der SV und den Elternvertretern intensiviert werden?<br />

• Welche Ausstellungen und Vorstellungen wurden organisiert?<br />

• Welche neuen Impulse konnten im Beratungskonzept verwirklicht werden?<br />

• Konnte eine dauerhafte und ausreichende Entlastung für die Mitarbeiter im B-Team<br />

festgeschrieben werden ?<br />

119


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

3.4 Lernen und Lernen lassen – Projektarbeit als pädagogische<br />

und organisatorische Herausforderung<br />

Vorbemerkung<br />

Mitglieder der Schulgemeinde der <strong>Berufliche</strong>n <strong>Schulen</strong> <strong>Gelnhausen</strong> sehen Projektarbeit als einen<br />

unterstützungswürdigen Teil ihrer gemeinsamen Arbeit an. Die Festschreibung dieses Aspektes im<br />

Schulprogramm soll dazu dienen, Projektunterricht an dieser Schule zu fördern, indem bestehende<br />

Schwierigkeiten analysiert, Lösungswege aufgezeigt und Mitwirkungsmöglichkeiten in Projekten<br />

angeboten werden.<br />

Kriterien für Projektarbeit<br />

Die Arbeitsgruppe einigt sich darauf, dass an dieser Stelle eine konkrete Definition des Projektbegriffes<br />

nicht erfolgen soll. Projektarbeit, gleich welcher Art, ist erwünscht und sollte von der Schulleitung und<br />

bei der Stundenplanung berücksichtigt werden.<br />

Weiterhin weist die Arbeitsgruppe darauf hin, dass Projektunterricht allen Interessierten u.a. die<br />

Möglichkeiten bietet,<br />

gemeinsam mit Schülern und Kolleginnen und Kollegen zu arbeiten,<br />

fächerübergreifend, schulformübergreifend oder abteilungsübergreifend zu wirken,<br />

mit Externen zu kooperieren,<br />

Schülerinnen und Schülern ein besonderes Maß an Mitsprache, Entscheidungskompetenz,<br />

Verantwortung und Aktivität zu ermöglichen.<br />

Bestandsaufnahme<br />

Teilergebnisse einer Umfrage<br />

Wie sieht die aktuelle Arbeit aus ?<br />

Die Umfrage ergab, dass etwa die Hälfte der Kollegen z.Z. ein Projekt betreut bzw. weiterführen will.<br />

Die bereits durchgeführten bzw. bestehenden Projekte kommen aus den unterschiedlichsten<br />

Schulformen und Fächern und sind zumeist schulform- oder fächerübergreifend angelegt. Dies stellt<br />

eine gute Basis für die weitere Projektarbeit dar.<br />

Der überwiegende Teil der Kolleginnen und Kollegen greift auf die Hilfe und Einbeziehung externer<br />

Personen oder Institutionen zurück. Die Ergebnisse der Projektarbeiten werden in unterschiedlichster<br />

Weise vorgestellt. Von konkret innerhalb und außerhalb der Schule erstellten Gegenständen (Booten,<br />

Bücher, Presse) über öffentliche Präsentationen (Aufführungen, Ausstellungen, Pressekonferenzen,<br />

speziellen Abschlussveranstaltungen usw.) bis hin zur Erörterung im Klassenplenum sind viele<br />

Möglichkeiten vertreten.<br />

Welches sind die Intentionen der Projektleiter und wie definieren<br />

sie Projektarbeit ?<br />

Bei den wichtigsten Beweggründen für Projektarbeit werden unterschiedliche Prioritäten gesetzt: Von<br />

eigener Neugierde über neue Lehrpläne und damit verbundenen Optionen, angenehmer<br />

Arbeitsatmosphäre mit selbständig und verantwortungsbewusst handelnden Schülern, bis hin zur<br />

Methodenfreiheit ist vieles vertreten. Projektarbeit erscheint auch sinnvoll, um Fertigkeiten und<br />

Fähigkeiten bei Schülern (und Lehrern) zu erkennen bzw. weiter zu entwickeln, die im regulären<br />

Unterricht nicht oder nur schwer zur Geltung kommen können.<br />

120


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Folgende Stichwörter werden u.a. mit Projektarbeit verbunden: ganzheitliches, fächerübergreifendes<br />

Lernen, Einbringen von Schülerideen, hohe Lernmotivation, Innovation, Verlassen des üblichen<br />

Rahmens, Ausprobieren unbekannter Wege, Teamarbeit, Handlungsorientierung.<br />

Was erschwert die Durchführung von Projekten ?<br />

Als häufigstes Problem für die Durchführung von Projektarbeit werden Schwierigkeiten beim<br />

Koordinieren der Lehr- und Klassenpläne bei fächerübergreifenden u./o. schulformübergreifenden<br />

Projekten genannt. Stundentakt, Stundentafel, Lehrplanvorgaben und eine Überlastung allgemein sind<br />

weitere Gründe. Raum- und Kostenprobleme werden eher seltener erwähnt, dann aber mit<br />

Nachdruck. Projektbeteiligte vermissen Rückzugsmöglichkeiten während der Projektarbeit oder<br />

beklagen mangelndes Durchhaltevermögen von Schülerinnen und Schülern (auch von beteiligten<br />

Kolleginnen und Kollegen) vor allem, wenn ein Projekt über längere Zeiträume läuft. Als Hemmnis für<br />

die Durchführung von Projekten wird auch die steigende Arbeitsbelastung bzw. mangelnder Ausgleich<br />

durch Entlastungsstunden angesehen.<br />

Zielsetzungen<br />

Zusammenfassung der Beratungen zu Rahmenbedingungen für Projektarbeit<br />

Organisatorische Rahmenbedingungen<br />

Hier werden Forderungen gesammelt und diskutiert, die in der Zukunft die Durchführung von<br />

Projektunterricht an unserer Schule erleichtern sollen.<br />

Grundlage der Aussprache sind folgende, z.T. aus einer Befragung abgeleitete Punkte:<br />

Schaffung von Räumen<br />

Wie in der Bestandsaufnahme festgestellt, fehlen Räume, die die Durchführung von Projekten<br />

unterstützen (Lagerung, Medienausstattung, Arbeitsflächen etc.). Die Arbeitsgruppe bringt im<br />

Schulprogramm die Forderung ein, dass nach Beendigung der baulichen Maßnahmen eine adäquate<br />

räumliche und materielle Ausstattung in jedem der drei Schulbauten (A, B und C-Bau) eingerichtet<br />

wird.<br />

Zentrale Präsentationsmöglichkeiten<br />

Anhand von aktuellen Beispielen an der Schule wird gezeigt, dass Medien zur Durchführung und<br />

Präsentation von Projekten zwar existieren, jedoch nicht zentral vermerkt und allgemein unzugänglich<br />

sind. Dies liegt zum einen an den deutlich abgegrenzten Zuständigkeiten einzelner Personen oder<br />

Abteilungen, aber auch am Fehlen zentraler Lagermöglichkeiten. Dadurch werden wahrscheinlich<br />

Medien/ Materialien oft doppelt angeschafft und an verschiedenen Orten gelagert.<br />

Die Gruppe fordert die Einrichtung eines zentralen Medienbeauftragten (wie an anderen <strong>Schulen</strong><br />

selbstverständlich !), der nicht nur einen Überblick über Art und Menge der Materialien /Medien<br />

besitzt, sondern auch für deren technische Überwachung zuständig ist. Die Einrichtung einer solchen<br />

Stelle könnte z.B. durch die Budgetierung der <strong>Schulen</strong> möglich gemacht werden.<br />

Zusätzlich wird gefordert, eine Medienliste der gesamten Schule zu erstellen und öffentlich zu machen.<br />

Zur Verbesserung der Präsentationsmöglichkeiten wird weiterhin die Anschaffung von Vitrinen und<br />

Schaukästen angestrebt.<br />

121


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Entlastungsstunden<br />

Die Gruppe stellt fest, dass es Entlastungsstunden für besondere Projekte bereits gibt, wenn auch<br />

nicht in direkter Form. Das Bonuspunktesystem sieht Vergünstigungen auch für solche Fälle vor.<br />

Leider ist momentan nicht geklärt, wer und in welchem Umfang solche Bonuspunkte für Projekte<br />

erhalten kann.<br />

Mehr Spielräume in den Curricula<br />

Auch wenn sich einzelne Kolleginnen und Kollegen durch die aktuellen Curricula eingeschränkt sehen,<br />

werden die Lehrpläne eher nicht als Hemmnis für Projektarbeit angesehen. Die Lehrpläne sind<br />

„dehnbar“, und wer Projekte durchführen will, wird Spielräume in ihnen finden.<br />

Im Zweifelsfall wäre es jedenfalls wünschenswert, wenn sich Schulleitung und Kollegen vor die<br />

Projektbeteiligten stellten.<br />

Weiterführende Ideen und Anregungen<br />

In der folgenden Auflistung werden Punkte besprochen, die in der Arbeitsgruppe neu angedacht und<br />

diskutiert wurden.<br />

Übersicht zu laufenden Projekten<br />

Die Arbeitsgruppe fordert, eine aktuelle Aufstellung der laufenden Projekte zu erstellen und im<br />

Schulprogramm zu präsentieren, damit Kollegen die Möglichkeit haben, sich an laufenden Projekten zu<br />

beteiligen. Es soll ein methodischer Ansatz diskutiert werden, wie ein Überblick über laufende Projekte<br />

erhalten und öffentlich gemacht werden soll.<br />

Beurteilungskriterien<br />

Die Beurteilung der Schülerleistungen in Projekten kann - nach Meinung der Arbeitsgruppe- als<br />

Hilfestellung für das Kollegium erweitert werden. Umstritten war die Möglichkeit einer Zeugnisanlage.<br />

Während einige Mitglieder der Ansicht waren, dass der vorhandene Raum auf den Zeugnisformularen<br />

für eine Beurteilung der Arbeit im Projekt ausreiche, plädierten andere für eine Anlage zum Zeugnis<br />

mit detaillierten Angaben. Es sollen Möglichkeiten einer weitergehenden Beurteilung eingeräumt<br />

werden.<br />

Checkliste (Formblattentwicklung)<br />

Es stellt sich die Frage, wer am Ende „grünes Licht“ für ein bestimmtes Projekt gibt. Wie kann man<br />

eine Verbindung zu den verantwortlichen Personen im Schulamt herstellen ? Hierfür soll ein Formblatt<br />

entwickelt werden. Dadurch soll eine praktische Unterstützung und eine rechtliche Absicherung für<br />

Projektinteressierte und Projektbeteiligte angeboten werden.<br />

Finanzierung<br />

Ein wichtiger Aspekt zur Durchführung von Projekten ist deren Finanzierung. Von den Mitgliedern der<br />

Arbeitsgruppe werden verschiedene Vorschläge diesbezüglich eingebracht.<br />

So könnte ein bereits früher praktiziertes Verfahren wiederbelebt werden, die sog. Elternspende. Sie<br />

könnte auf Antrag durch die Schulkonferenz für ein bestimmtes Projekt gewährt werden.<br />

In diesem Zusammenhang wäre es interessant zu wissen, welche Geldtöpfe überhaupt an der Schule<br />

existieren, aus denen Mittel in Projekte fließen könnten. Von vielen weiß man evtl. gar nichts. Gibt es<br />

z.B. Möglichkeiten durch den Förderverein?<br />

Heftig umstritten dagegen ist die Möglichkeit des Sponsorings. Hierfür würde sich aufgrund der ersten<br />

Eindrücke im Kollegium der Schule wohl kaum eine Mehrheit finden lassen.<br />

Gefordert wird, einen schulinternen Etat für sehr kostenintensive Projekte zu schaffen. Über den<br />

Verteilungsmodus müsste dann jedoch intensiver nachgedacht werden.<br />

122


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Fortbildung<br />

Überlegungen zu einer schulinternen Fortbildung im Bereich Projektarbeit werden angestellt.<br />

Interessierten soll eine Möglichkeit geboten werden, sich mit Projektarbeit zu beschäftigen. Hier<br />

könnten Projektleitertreffen einen Ausgangspunkt bilden.<br />

Evaluation<br />

Die Arbeitsgruppe setzt sich folgende Schwerpunkte zur Überprüfung der angedachten und geplanten<br />

Maßnahmen zur Projektarbeit.<br />

Schaffung einer zentralen Projektinformationstafel<br />

Erstellung eine Checkliste für Projektbeteiligte<br />

Räumliche Maßnahmen für Projektunterricht in allen Gebäudekomplexen (A, B und C-Bau)<br />

Erstellung einer Medienliste der gesamten Schule<br />

Schaffung von geeigneten Finanzierungsmöglichkeiten<br />

Einberufung eines zentralen Projektleitertreffens<br />

Die Projektgruppe erachtet es als notwendig, dass sich eine Person zentral um die Umsetzung der<br />

oben genannten Punkte kümmert und mit einer entsprechenden Zahl von Entlastungsstunden<br />

ausgestattet wird.<br />

Die Gruppe beschließt, sich ein Jahr nach Abgabe des Schulprogramms erneut zu treffen und die oben<br />

genannten Punkte auf ihre Durchführung zu überprüfen.<br />

123


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

3.5 Gegenseitiges Kennenlernen und Methodentraining – das<br />

neue Einschulungskonzept SYBA<br />

Bestandsaufnahme<br />

Lernvoraussetzungen zu Beginn des BG<br />

Die Schülerinnen und Schüler des <strong>Berufliche</strong>n Gymnasiums an den <strong>Berufliche</strong>n <strong>Schulen</strong> <strong>Gelnhausen</strong><br />

kommen i. d. R. von allen <strong>Schulen</strong> des Altkreises <strong>Gelnhausen</strong>, die einen mittleren Bildungsabschluss<br />

vergeben.<br />

Eine gewachsene Klassengemeinschaft besteht daher nicht, Ängste und Hemmungen können die<br />

Folgen sein.<br />

Außerdem werden häufig von Lehrerseite beklagt:<br />

• die dürftige Lesefähigkeit und Lesebereitschaft vieler Schüler,<br />

• ihre geringe Ausdauer und Konzentration,<br />

• ihre Unsicherheit und Unselbständigkeit bei komplexen Arbeitsaufträgen,<br />

• ihre mangelnde Eigeninitiative und Problemlösungsfähigkeit,<br />

• ihre geringe Gesprächsbereitschaft und Gesprächskompetenz,<br />

• ihre Unfähigkeit anderen zuzuhören,<br />

• ihre mangelnde Teamfähigkeit,<br />

• ihre dürftige Ordnungsliebe,<br />

• ihr rasches Vergessen des Lernstoffes sowie – last but not least –<br />

• ihre überwiegend geringe Motivation.<br />

Diese Aufzählung trifft natürlich nicht auf alle Schüler zu, aber einzelne oder ähnliche Mängel können<br />

Lehrer im Unterrichtsalltag punktuell stets beobachten.<br />

Hinzu kommt, dass sich die wirtschaftlichen, sozialen und politischen Elemente unserer Gesellschaft<br />

immer rasanter entwickeln, weltweite Verflechtungen und Abhängigkeiten entstehen, die immer<br />

schwieriger zu durchschauen sind.<br />

Wissen von heute ist morgen bereits überholt.<br />

Von unseren Schülern wird ein lebenslanges Lernen erwartet. Die Schule der Zukunft darf sich nicht<br />

ausschließlich auf individuelles, fächerspezifisches Wissen beschränken, sondern muss unbedingt auch<br />

Schlüsselkompetenzen vermitteln, damit die Schüler diesen Herausforderungen gewachsen sind.<br />

Um den oben angesprochenen Problemen wirkungsvoller zu begegnen, wurde im Schuljahr 2000/01<br />

erstmals eine andere Form der Einschulung erprobt.<br />

124


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Zielsetzungen<br />

Syba zu Beginn des Schuljahres 2000/01 und in Zukunft<br />

Zu Beginn des Schuljahres 2000/01 wurde erstmalig von den Tutoren mit der gesamten<br />

Jahrgangsstufe 11 ein Trainingsseminar im Landschulheim „Wegscheide“ bei Bad Orb in der ersten<br />

Schulwoche durchgeführt, um Grundlagen für einen besseren Start ins BG und das Fundament für ein<br />

verbessertes Lernen zu legen.<br />

Inhalte des Seminars waren und werden zukünftig sein:<br />

Spiele und Übungen zum gegenseitigen Kennenlernen,<br />

Methoden der Informationsgewinnung, -erfassung, -verarbeitung und –aufbereitung,<br />

Methoden der Arbeits-, Zeit- und Lernplanung,<br />

Gesprächs- und Kooperationstechniken sowie effektive Lern- und Arbeitstechniken.<br />

SYBA – Bestandteil des Schulprogramms<br />

Die Rückmeldungen durch die beteiligten Schüler, deren Eltern, der beteiligten Lehrer sowie der in<br />

den Klassen anschließend unterrichtenden Kollegen waren ohne Einschränkungen positiv.<br />

Aufgrund erfreulicher Erfahrungen wird das Methodentraining SYBA künftig fester Bestandteil der<br />

Einschulungsabläufe im <strong>Berufliche</strong>n Gymnasium <strong>Gelnhausen</strong> sein.<br />

Es findet in der ersten Schulwoche an drei oder vier aufeinanderfolgenden Schultagen in einem<br />

Landheim in der näheren Umgebung von <strong>Gelnhausen</strong> statt.<br />

Das Methodentraining wird von den Tutorinnen und Tutoren geleitet, die in einer schulinternen<br />

Veranstaltung fortgebildet und vorbereitet werden.<br />

SYBA ist eine verpflichtende Schulveranstaltung für alle Schüler (auch für die Wiederholer der<br />

Jahrgangsstufe 11). Die Kosten sind von den Eltern zu übernehmen. Das Methodentraining ersetzt<br />

weitere mehrtägige Veranstaltungen in der Jahrgangsstufe 11.<br />

Evaluation<br />

Grundlage der Evaluation ist ein gemeinsam in der Tutorengruppe entwickelter, standardisierter<br />

Fragebogen, der sowohl von den Lehrern als auch von den Schülern ausgefüllt wird. Die Auswertung<br />

der Fragebögen und die Erörterung der Ergebnisse erfolgt bei einem erneuten Treffen der Tutoren.<br />

Zielsetzung des Treffens war es, nach der Analyse konkrete Hinweise für die zukünftige Form der<br />

Einschulung und die damit verbundenen Aufenthalte im Schullandheim zu geben.<br />

Es hatte sich innerhalb kürzester Zeit ein harmonisches Klassenklima entwickelt; die Schüler konnten<br />

ihre Ängste und Vorbehalte gegenüber der neuen Schule verringern. Auch im Hinblick auf die<br />

Arbeitshaltung, den Umgang miteinander und im Unterrichtsverhalten konnten deutliche<br />

Verbesserungen gegenüber früheren Jahrgängen beobachtet werden.<br />

Das Konzept dieses Systematischen Basistrainings erscheint allen Beteiligten übertragbar auch auf<br />

andere Schulformen zu sein.<br />

125


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Die Evaluation erfolgte nicht nur im Schüler- und Kollegenkreis, sondern auch unter Einbeziehung des<br />

pädagogischen Leiters auf der Wegscheide vor, während und nach dem Basistraining. Diese<br />

Kooperation war hilfreich, die Rückmeldung sehr positiv.<br />

Ausblick<br />

Die Tutoren haben sich entschlossen, ihre Erfahrungen im Rahmen kollegialer Zusammenarbeit und<br />

interner Lehrerfortbildung an die zukünftigen Tutoren weiterzugeben, inklusive einer Ortsbesichtigung.<br />

Im Sommer 2005 wird zum fünften Mal ein 11er Jahrgang zur Einschulungswoche auf der Wegscheide<br />

sein.<br />

126


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

3.6 Beitrag des Fachbereichs Sport zum Schulprogramm<br />

Allgemeine Zielsetzung des Sportunterrichts<br />

Laut Lehrplan Sport leistet der Sportunterricht " einen eigenständigen und nicht ersetzbaren Beitrag<br />

zur Einlösung des ganzheitlichen Bildungs- und Erziehungsauftrages (...).<br />

Seine Unverzichtbarkeit ist vor allem durch die pädagogisch orientierte Förderung von Körper und<br />

Bewegung begründet. Dies bedeutet, dass alle Schülerinnen und Schüler in der Vermittlung körper-<br />

und bewegungsbezogener Fertigkeiten, Fähigkeiten, Kenntnisse und Einsichten zum verantwortlichen<br />

Umgang mit dem eigenen Körper geführt und ihnen ein Weg zu ihrem Sport und zu<br />

lebensbegleitendem Sporttreiben eröffnet werden soll."<br />

Ist-Zustand<br />

Theoretisch müsste an unserer Schule für 3227 Schülerinnen und Schüler Sportunterricht angeboten<br />

werden. In der Praxis erhalten aber weniger als die Hälfte Sportunterricht, in der Teilzeitberufsschule<br />

entfällt der Sportunterricht vollständig. Gründe für die schlechte Unterrichtsabdeckung sind fehlende<br />

Hallenkapazitäten und unzureichende Zuweisung von Lehrerstunden für das Fach Sport.<br />

Eine Abiturprüfung im Fach Sport ist aufgrund der Abiturverordnung für <strong>Berufliche</strong> Gymnasien nicht<br />

möglich.<br />

Sportstätten<br />

Sportunterricht findet an folgenden Sportstätten statt:<br />

� schuleigene Sporthalle (25 auf 12,5 Meter), für große Klassen nur bedingt geeignet<br />

� kleiner Gymnastikraum<br />

� Großsporthalle an der Realschule zweimal wöchentlich insgesamt sechs Schulstunden<br />

� Herzbachhalle (mindestens 30 Minuten Fußweg) zweimal wöchentlich insgesamt vier Schulstunden<br />

� Hallenschwimmbad (in der Regel eine Bahn) dreimal wöchentlich insgesamt sechs Schulstunden<br />

� Freibad (Fußweg 30 min)<br />

� Sportplatz (gemeinsame Nutzung mit Gymnasium und Realschule) bei gutem Wetter, Fußweg (10<br />

min).<br />

Ausstattung:<br />

Die Ausstattung mit Sportgeräten differiert je nach Halle, teilweise müssen Materialien transportiert<br />

werden, zeitgemäße Turngeräte sind in keiner Halle vorhanden. Die Schule verfügt über acht Kanadier<br />

und drei Kajaks, die in Zusammenarbeit mit der Fachschule für Kunststoff- und Kautschuktechnik und<br />

einem Projekt des Berufsvorbereitungjahres an der Schule gebaut wurden. Für alle Boote steht die<br />

entsprechende Ausrüstung (Paddel, Schwimmwesten) zur Verfügung. Die Boote müssen zur Zeit<br />

privat gelagert werden, jeder Einsatz ist mit erheblicher Vorbereitungszeit verbunden.<br />

Ausrüstungen für Tischtennis (11 Platten), Badminton , Flag-Football, Baseball und Step-Aerobic sind<br />

vorhanden. In der schuleigenen Turnhalle steht ein großes Trampolin zur Verfügung.<br />

Besondere Aktivitäten des Fachbereichs:<br />

� Bereich Kanu-Kajak:<br />

Die Boote wurden und werden nicht nur im Sportkursangebot, sondern auch im Rahmen von<br />

Klassenfahrten, Projektwochen und der Erlebnispädagogikausbildung an der Fachschule für<br />

Sozialpädagogik eingesetzt. Dabei ist kritisch anzumerken, dass es erhebliche Hindernisse für den<br />

Einsatz gibt: Sperrung der Kinzig in der Sommerzeit, Zeitaufwand für den Transport und die<br />

Bereitstellung der Boote. Teilweise müssen Boote aus Vereinsbeständen bzw. den mobilen<br />

Kanueinheiten des Landes Hessen ausgeliehen werden (nächste Standorte in Fulda, Gießen oder<br />

Raunheim).<br />

127


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

� Fortbildung:<br />

Im Fachbereich Sport wird jedes Jahr eine schulinterne Fortbildung, zum Teil mehrtägig,<br />

durchgeführt. Die Schwerpunkte liegen dabei auf Natur- und Erlebnissport sowie Trend- und<br />

Lifetimesportarten.<br />

Zielvorstellungen<br />

1. Unabdingbar für eine Verbesserung des Unterrichtsangebotes ist die Erweiterung der räumlichen<br />

Möglichkeiten, d.h. die geplante Großsporthalle in der Nähe der Schule muss innerhalb eines<br />

absehbaren Zeitraums gebaut werden. Ohne weitere Hallenflächen können keine weiteren Angebote<br />

gemacht werden.<br />

2. Schulsportfeste:<br />

Organisation von Sportfesten für Jahrgangsstufen oder Schulformen wird angestrebt. Im laufenden<br />

Schuljahr soll mit einem Turnier oder einem Sporttag für die Berufsfachschule begonnen werden .<br />

Aufgrund der Größe der Schule sind Sportfeste für die gesamte Schule nicht mehr organisierbar, wie<br />

die Erfahrungen aus der Vergangenheit gezeigt haben.<br />

3. Wintersportwochen:<br />

Eine Wintersportwoche (Skilauf alpin, Snowboard, Langlauf, Eislauf, Rodeln) soll wieder angeboten<br />

werden. Aus pädagogischen Gründen und um die Kosten gering zu halten sollen diese Wochen nur mit<br />

eigenem Personal durchgeführt werden. Qualifizierte Sportlehrkräfte mit der entsprechenden<br />

Lehrbefähigung sind in ausreichender Zahl an der Schule vorhanden. Termine für Wintersportwochen<br />

sind denkbar zum Halbjahreswechsel, zum Schuljahr 2005/06 soll eine Wintersportwoche angeboten<br />

werden.<br />

4. Gesundheitsorientierte präventive Sportangebote für die Teilzeitberufsschule:<br />

In der Teilzeitberufsschule soll zumindest in Form von zeitlich eingegrenzten Lehrgängen<br />

Ausgleichssport mit gesundheitsorientiertem Schwerpunkt angeboten werden. Dazu muss die<br />

Sportstunde im Stundenplan ausgewiesen werden. Angestrebt wird diese Maßnahme für das Schuljahr<br />

2005/2006.<br />

5. Schüleraustausch mit Tschechien:<br />

In der Planung für das laufende Schuljahr ist ein Schüleraustausch mit Tschechien mit dem<br />

Schwerpunkt Natur- / Erlebnissport und Ökologie.<br />

Evaluation<br />

Die Umsetzung der Zielvorstellungen soll jeweils zum Beginn eines Schuljahres im Rahmen einer<br />

Fachkonferenz erfolgen. Besondere Methoden sind dazu nicht erforderlich.<br />

Verfasser des Beitrages:<br />

H. Wickenhöfer (Gruppenkoordinatorin)<br />

H. Baumann<br />

F. Koog<br />

D. Schmidt<br />

J. Schwinghammer<br />

128


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

3.7 Der Weg zur Umweltschule– die AGENDA-Gruppe<br />

Ist-Zustand<br />

In unserer Tätigkeit beschränkten wir uns bisher auf die Bereiche Abfallentsorgung und<br />

Energieeinsparung. Um ein Bild von unserer Gesamtsituation zu bekommen, haben wir den Ist-<br />

Zustand vor Ort dokumentiert. In fast allen Klassenräumen wird die Abfalltrennung praktiziert. Hierzu<br />

sind farblich unterschiedliche Eimer und Aufkleber eingeführt worden. Beteiligte Berufsschüler<br />

besuchten alle Klassenräume und erklärten den entsprechenden Klassen den Sinn und Zweck der<br />

getrennten Sammlung. Regelmäßige Schreiben von der Schulleitung an alle Lehrkräfte unterstützt<br />

unser Bemühen.<br />

Eine Begutachtung der Müllcontainer ergab, dass die vorhandenen Behältnisse wie Restmüll- bzw.<br />

Papiercontainer und Tonnen für den Grünen Punkt auch weitgehend sammelrichtig genutzt werden.<br />

Diese stehen auch heute noch sehr deplaziert auf dem knappen Parkraum vor und hinter den<br />

Schulgebäuden, ein Altglasbehälter existiert derzeit noch nicht. Nicht immer findet eine korrekte<br />

Zuordnung aus den Behältnissen der Reinigungskräfte in die entsprechenden Container statt.<br />

Aufgrund der bisher getroffenen Maßnahmen ist die Menge an Restmüll zurückgegangen und die<br />

gesammelte Papiermenge gestiegen. Die Containergrößen konnten für unseren Bedarf noch nicht<br />

optimiert werden, das kann aber durch einen kürzeren Abfuhrzyklus des Entsorgungsunternehmens<br />

kompensiert werden<br />

Ein System für Energiemanagement im Stromverbrauch ist in der Schule eingesetzt. Diese Energiekontroll-<br />

und Spitzenlastbegrenzung ermöglicht ein abwechselndes Ausschalten stromzehrender Geräte<br />

wie beispielsweise den Elektroherden. Des weiteren wurden in vielen Klassen überflüssige Leuchtstoffröhren<br />

entfernt, da die restliche Beleuchtung ausreicht und diese täglich stundenlang mit eingeschaltet<br />

waren. Bewährt hat sich ebenso das Beschriften der Lichtschalter. Somit wird ein irrtümliches<br />

Anschalten vermieden. Im Zuge der Sanierung des C-Traktes der Schule wurden im gesamten Treppenhaus<br />

in den Fluren und einigen Räumen Lichtschalter durch Bewegungsmelder ersetzt.<br />

Nach einer Beratung durch Schüler des Ausbildungsberufes Haustechnik veranlasste der Pächter der<br />

Schulcafeteria den Bau einer Warmwasser-Solaranlage auf dem Vordach seiner Küche. An sonnigen<br />

Tagen bezieht der Betreiber sein Spülwasser über diese Anlage und spart Strom. Die seit fünf Jahren<br />

betriebene 3000 Watt-Photovoltaikanlage auf dem Dach der Schule konnte um weitere 3000 Watt<br />

verdoppelt werden. In der Turnhalle wird durch eine Regenwassernutzungsanlage in der Toilette<br />

Trinkwasser eingespart.<br />

Zielvorstellungen und weitere Tätigkeiten des Arbeitskreises Agenda<br />

In mehreren praxisbezogenen Aktionen und Maßnahmen soll für eine nachhaltige, zukunftsfähige<br />

Entwicklung im Gemeinwesen, im Wirtschaften und in der Umwelt unseres Tätigkeitsbereiches Sorge<br />

getragen werden. Ausgehend von der Situation vor Ort werden in einer „lokalen Agenda“ an der<br />

Schule diese Ziele langfristig entwickelt und verbessert. Langfristige Ziele sind die Förderung eines<br />

nachhaltigen Energie-, Verkehrs-, Wirtschafts- und Konsumverhaltens aller Mitglieder der<br />

Schulgemeinde, sowie die Förderung von verantwortungsbewussten Handeln eines jeden Einzelnen.<br />

Wichtige Teilziele sind:<br />

- Schüler und Lehrkräfte sind stärker für eine Abfalltrennung in den Klassenräumen zu motivieren.<br />

- Verbesserte Zuordnung der Abfälle und Wertstoffe in die richtigen Behältnisse und Container.<br />

Das Personal der privaten Reinigungsfirmen sollte durch eine Einweisung geschult werden.<br />

- Verstärkung der ökologischen und gesunden Angebote der Schul-Cafeteria und in den Getränkeautomaten<br />

der Schule. Den Betreiber der Cafeteria sollte in seinem Angebot einen gewissen<br />

Anteil an Mehrweg-Getränkeverpackungen führen.<br />

129


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

- alle Kopierer und Tintenstrahldruckerpatronen sollen möglichst von einem ortsnahen professionellem<br />

Wiederbefüller bezogen werden.<br />

- Alte, nicht mehr benötigte CDs und DVDs, sollten für das Recycling gesammelt werden.<br />

- Alle Abfallbehälter auf den Schulhöfen sollten durch in drei Trennbereiche aufgeteilte Behälter<br />

ersetzt werden.<br />

- Eine jährliches Projekt und /oder eine Ausstellung zur Förderung von bewusstem Einkaufen<br />

bzw. bewusstem Konsum sollte stattfinden.<br />

- Teilnahme an Ausschreibungen und Wettbewerben im Umweltbereich.<br />

- weitere Einsparbereiche wie beispielsweise der Wasserverbrauch sollten untersucht werden.<br />

Evaluation der Ziele<br />

Die zu erreichenden Ziele sind in den meisten Bereichen durch Verbrauchs- und Kostendaten zu<br />

erfassen und auf Einsparungen hin zu überprüfen. Durch Fragebögen und andere geeignete Mittel<br />

können auch Einstellungsveränderungen und Konsumverhalten Einzelner bzw. Gruppen der<br />

Schulgemeinde überprüft werden. Die Teilnahme zu landes- und bundesweiten Ausschreibungen und<br />

Wettbewerben wie beispielsweise die Ausschreibung „Umweltschule in Europa“ kann das Fortkommen<br />

im Umweltbereich dokumentieren und bestätigen.<br />

Für den AK Agenda<br />

Peter Sachs<br />

Reinhard Reitz<br />

Dietmar Schott<br />

Holger Sommer<br />

Thomas Kramer<br />

130


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

3.8 Schülerinnen und Schüler übernehmen Verantwortung –<br />

Organisation und Verwaltung der Bücherei in Eigenregie<br />

Bestandsaufnahme<br />

Die Schulbibliothek bietet Schülern und Lehrern Literatur zur Information und auch zur Unterhaltung,<br />

will Schüler zur wissenschaftlichen Arbeitsweise hinführen und Leseförderung betreiben.<br />

Die Schulbibliothek besteht seit ca. 11 Jahren und umfasst etwa 5500 Medieneinheiten, davon ein<br />

sehr großer Teil Altbestand. Neben der eigentlichen Bibliothek mit Verwaltungsecke gibt es einen<br />

Leseraum mit Arbeitstischen und zwei PC-Arbeitsplätzen, die noch 2002 ans Internet angebunden<br />

werden sollen.<br />

Die Bibliothek führte jahrelang aufgrund sehr begrenzter Öffnungszeiten ein Schattendasein. Denn im<br />

Gegensatz zu allgemeinbildenden <strong>Schulen</strong> stehen in einer beruflichen Schule Eltern kaum für<br />

Bibliotheksaufgaben zur Verfügung. Um so wichtiger ist es, interessierte Schüler und Lehrer für die<br />

Mitarbeit zu gewinnen. Ab dem Schuljahr 1999/2000 ist es uns gelungen, ein Bibliotheksteam<br />

aufzubauen. Zur Zeit arbeiten ein Lehrerteam, bestehend aus 4 Personen, und ein Schülerteam mit 8<br />

Personen mit unterschiedlichen Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten zusammen. Die<br />

Katalogisierung mit der neuen Bibliothekssoftware wird z.B. von zwei Lehrkräften und zwei<br />

Schülerinnen geleistet, die Betreuung der neu installierten Verwaltungs-EDV liegt fast ausschließlich in<br />

Schülerhand. Andere Schüler und Lehrkräfte übernehmen Aufsicht und Ausleihe.<br />

Schüler konnten dazu gewonnen werden, ihre Freistunden der Bibliothek zur Verfügung zu stellen.<br />

Somit wurde es ermöglicht, die Öffnungszeiten wesentlich zu erweitern. So ist jetzt sichergestellt, dass<br />

während aller Pausen und täglich zumindest für eine Doppelstunde die Bibliothek zugänglich ist. Dabei<br />

übernehmen gerade Schüler ein hohes Maß an Eigenverantwortung, müssen sie doch in ihrer<br />

Aufsichtszeit Beratung und Ausleihe abwickeln.<br />

Zielvorstellungen<br />

Zielvorstellung ist, die Bibliothek zu einem echten Informations- und Kommunikationszentrum der<br />

Schule werden zu lassen. Dazu bedarf es noch weitergehender Maßnahmen im kurzfristigen Zeitraum:<br />

Die Öffnungszeiten müssen weiter ausgebaut werden, so dass die Bücherei über die gesamte<br />

Unterrichtszeit zugänglich ist. So kann sie zum einen während des Unterrichts jederzeit für<br />

Recherchen genutzt werden, andererseits auch als Arbeitsraum während Freistunden oder als<br />

Rückzugsmöglichkeit.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen, müssen noch mehr Personen zur Mitarbeit animiert werden,<br />

beispielsweise müssten noch mehr Lehrkräfte, vor allem für die Beratung, gewonnen werden. Denkbar<br />

und wünschenswert ist auch die Einrichtung einer Bücherei-AG, deren Mitglieder für alle anfallenden<br />

Bibliotheksarbeiten qualifiziert werden.<br />

Der Etat für die Bücherei muss erhöht werden, um die Aktualisierung und Erweiterung des Bestandes,<br />

auch mit neuen Medien, wenigstens ansatzweise zu erreichen. Hier gilt es auch Sponsoren- und<br />

Spendengelder zu akquirieren.<br />

Die EDV-Ausstattung der Schülerarbeitsplätze muss verbessert werden, leistungsfähige Rechner für<br />

die Internetrecherche müssen angeschafft werden, ebenfalls mindestens ein OPAC-Platz.<br />

Die Öffentlichkeitsarbeit muss intensiviert werden, es müssen verstärkt z.B. Führungen für Klassen<br />

angeboten werden. Die Bücherei muss sich auf der Homepage der Schule darstellen und bei Schülern<br />

und Lehrern noch mehr ins Bewusstsein gerückt werden. Aber auch über die Schule hinaus muss die<br />

Arbeit der Bibliothek bekannt gemacht werden.<br />

Mittel- und langfristig müssen wir an eine Erweiterung der Fläche denken, weitere Regale können<br />

nicht mehr aufgestellt werden, auch können wir nicht ausreichend Arbeitsplätze für Schüler zur<br />

Verfügung stellen, um die Bücherei zu einem Ort für Unterricht zu machen bzw. für mehr Schüler zu<br />

einem Lernort in Freistunden. Denkbar ist hier zunächst die Einbeziehung der Galerie, später könnte<br />

noch eine Erweiterung unters Dach realisiert werden. Mit einer solchen räumlichen Erweiterung wäre<br />

131


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

eine vielseitige Nutzung möglich, es könnte z.B. ein Internet-Café betrieben werden, man könnte<br />

Leseecken einrichten und Rückzugsmöglichkeiten schaffen - die Bibliothek könnte zu einem Zentrum<br />

der Schule werden.<br />

Ebenfalls mittel- bis langfristig ist eine Vernetzung mit den anderen Gelnhäuser Bibliotheken<br />

anzustreben (Stadtbibliothek und Grimmelshausenschule).<br />

Nach Abschluss der Katalogisierung sollte es mittelfristig möglich werden, den Bestand auf der<br />

Schulhomepage zu präsentieren.<br />

Evaluation:<br />

Mit den Mitteln der Bibliotheksstatistik ist es leicht möglich, die Nutzung der Bücherei zu überprüfen,<br />

z.B. die Zahl der Entleiher, Anzahl der Ausleihen, Art der ausgeliehenen Literatur. So kann jährlich<br />

festgestellt werden, ob und in welchem Umfang der angestrebte Ausbau stattfindet.<br />

Zudem werden in Teambesprechungen die genannten Ziele immer wieder überprüft und neuen<br />

Entwicklungen angepasst.<br />

132


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

3.9 Elternbeitrag der Klassen des BVJ/EIBE zum Schulprogramm<br />

Situationsbeschreibung:<br />

Die Schülerinnen und Schüler der BVJ/Eibe-Klassen kommen aus unterschiedlichen Schulformen, im<br />

Wesentlichen aus der Hauptschule und der Sonderschule (Schule für Lernhilfe). Sie sind keiner<br />

bestimmten sozialen Schicht unserer Gesellschaft einzuordnen. Gemeinsam ist ihnen, dass sie keinen<br />

Ausbildungsplatz gefunden haben bzw. das zehnte Pflichtschuljahr absolvieren. Unterschiedlich ist die<br />

Motivation der Jugendlichen für das eine Jahr, in dem sie zusammen sind.<br />

Ziele:<br />

Ziel des einen gemeinsamen Jahres sind im Wesentlichen drei Kernpunkte:<br />

Vorbereitung für den Übergang in ein Ausbildungsverhältnis<br />

Heranführung an den Hauptschulabschluss<br />

Soziales Lernen - Achtung gegenüber den Nächsten im Betrieb, wie Vorgesetzte und Gleichgestellte<br />

Umsetzung zur Erreichung der Ziele:<br />

Vordringlich ist eine Klärung der Eignung und Neigung der Jugendlichen, damit sie für Berufe<br />

vorbereitet werden können, die ihnen nicht nur auf Grund ihrer Fähigkeiten entgegenkommen,<br />

sondern die auch während der Ausbildung Freude machen. Hierzu ist der Unterricht in den<br />

Hauptfächern, wie Deutsch und Rechnen unbedingt erforderlich. Aber auch andere Fächer wie Physik,<br />

Naturlehre, Englisch in der Umgangssprache, Anwendungen am PC sollten angeboten werden.<br />

Abgerundet werden sollte der Unterricht durch Angebote wie Sozial- und Gesellschaftslehre, Religion<br />

bzw. Ethik.<br />

Neben der theoretischen Ausbildung ist als zweite Säule die praktische Unterweisung anzuführen. Vor<br />

allem durch die Praktika in Betrieben sollten die Jugendlichen in die Berufs- und Arbeitswelt eingeführt<br />

werden. Hier soll die Möglichkeit geschaffen werden, die eigenen praktischen Fähigkeiten mit den<br />

Wunschvorstellungen zu vergleichen. Das Kennenlernen von Arbeitsabläufen ist mit dem gleichen<br />

Stellenwert zu betrachten wie das Verhalten gegenüber Kollegen und Vorgesetzten. Soweit möglich<br />

sollte es Ziel beim Praktikum sein alle Möglichkeiten auszuschöpfen, inwieweit eine spätere<br />

Übernahme in einen Ausbildungsplatz möglich ist. Unumgänglich ist die Betreuung durch die<br />

Klassenlehrer und Fachlehrer.<br />

Elternarbeit:<br />

Unverzichtbar ist das Engagement der Eltern, sei es ihre Kinder direkt oder indirekt bei ihren<br />

Lernzielen zu unterstützen, zu beraten und motivieren. Auch das Gespräch mit den Lehrern ist<br />

unabdingbare Voraussetzung für die Entwicklung der Kinder. Nur gemeinsam besteht die Chance, den<br />

Jugendlichen eine optimale Vorbereitung für die spätere Ausbildung zu geben.<br />

Ein weiterer Punkt ist das Engagement im Klassenelternbeirat. Hier die gemeinsame Durchsetzung der<br />

Rechte der Eltern zu sichern und auch Pflichten zu übernehmen.<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Gerade für unsere Jugendlichen ist die Öffentlichkeitsarbeit sehr wichtig. Besteht nicht bei ihnen<br />

besonders die Gefahr, dass sie von der Gesellschaft unterbewertet werden, ihre tatsächlichen<br />

Fähigkeiten nicht erkannt werden und sie somit am unteren Ende der Bewerber für den Ausbildungs-<br />

und Arbeitsmarkt stehen. Hier gilt es das Machbare herauszustellen und Betrieben, Kammern und<br />

Verbänden zu vermitteln. Wichtig ist die Vermittlung, dass unsere Jugendlichen auch eine Leistung<br />

bringen können, die für die Wirtschaft und Gesellschaft unverzichtbar ist. Auch unsere Kinder haben<br />

ein Recht auf Ausbildung und Teilhabe am wirtschaftlichen und kulturellen Leben. Zum anderen muss<br />

deutlich gemacht werden, dass jeder junge Mensch, der einen Ausbildungsplatz bzw. einen<br />

Arbeitsplatz hat, ein Problemfall weniger ist. Dadurch können Leistungen der Sozial- und Arbeitshilfe<br />

133


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

nicht nur eingespart werden, sondern es werden sogar Beiträge und Steuern abgeführt. Nicht zu<br />

verkennen ist die Steigerung des Selbstwertgefühles unserer Kinder mit der Chance, dass auch sie<br />

sich als verantwortliche Staatsbürger fühlen und Aufgaben in Ehrenämtern übernehmen und so<br />

Verantwortung für andere übernehmen.<br />

Daher sollte intensiv dafür geworben werden in unsere Kinder zu investieren. Ansprechpartner sind<br />

die Kommunen und die Arbeitsämter, entsprechende Einrichtungen zur besonderen Förderung zu<br />

schaffen. Aber im wesentlichen ist die Zusammenarbeit mit Ausbildungsbetrieben zu suchen.<br />

Allgemeines<br />

Abgerundet werden sollten die vorstehend genannten Ziele durch die Stärkung des<br />

Selbstbewusstseins der Eltern und Jugendlichen durch Seminare, Elternabende und sonstige<br />

Veranstaltungen.<br />

134


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

3.10 EDV-Gesamtkonzept (Stand 2004)<br />

Ist-Zustand<br />

1. Kaufmännische Abteilung<br />

EDV-Räume im BAU B<br />

durch die Umbaumaßnahmen im Bau B wurden in allen Räumen die entsprechenden Netzwerk-<br />

Anschlüsse (Internet, Intranet) vorgesehen. Die Anbindung ans Netzwerk erfolgt sukzessiv. Die<br />

Verbindung der Switche im B-Bau mit dem Server im Verwaltungs-Trakt erfolgt derzeit über eine 100<br />

Mbit-Leitung. Durch die hohe Auslastung wird kurzfristig die Umstellung auf eine 1 GBit-Leitung<br />

angestrebt.<br />

Anzahl der EDV-Räume: 4 (+2 ohne Computer)<br />

B123-B124-B B125-127 (B119-B120 ohne Computer)<br />

Der Bau B ist komplett vernetzt. Mobile Rechner können in jedem Klassenzimmer mit dem Netzwerk<br />

verbunden werden. Voraussetzung ist die vorherige Freigabe am Netzwerk und die Installation eines<br />

Schüler- bzw. Lehrertools.<br />

Anzahl der Schülerarbeitsplätze:98<br />

Unterrichtliche Inhalte:<br />

Betriebssysteme<br />

Textverarbeitung<br />

Tabellenkalkulation<br />

Datenbanken<br />

Kommunikationssysteme<br />

Programmierung<br />

Schulformen:<br />

BG für Wirtschaft: BG 11-BG 13<br />

Fachoberschule für Wirtschaft: FOS 12<br />

Fachoberschule Wirtschaftsinformatik: FOW 11/12<br />

Berufsfachschule: BFS 11/12<br />

Teilzeitberufsschule: Büroberufe, Einzelhandel, Bank<br />

Bürokaufleute BÜ 10/11/12<br />

Bankenklassen: BK 10/11<br />

Softwareausstattung:<br />

OFFICE - 2000<br />

WIN 2000 / Windows XP professional<br />

diverse Sprachprogramme (Englisch)<br />

Rechnungswesenprogramme<br />

Marketing interaktiv<br />

diverse Mathematikprogramme<br />

Programmiersprachen (Java, Visual Basic)<br />

Entwicklungsstand und -ziele:<br />

Die Räume der kaufmännischen Abteilung wurden an das gemeinsame Netz der Schule<br />

angeschlossen. Das gemeinsame Netz ersetzte die bisherigen Insellösungen. Dadurch konnten<br />

Synergie-Effekte erzielt werden. Durch gemeinsame Nutzung der Ressourcen aller Abteilungen<br />

konnten steigende Schülerzahlen etwas abgemildert werden.<br />

Ziel bleibt die gemeinsame Softwareverteilung über das Netzwerk, um Einzelplatzinstallationen zu<br />

vermeiden. Die Ausstattung der Räume mit Rechnern ist derzeit ausreichend. Eine Erneuerung in den<br />

135


<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />

Räumen B122 und B124 wird 2006 nötig sein, wobei zukünftig die einzelnen Räume jeweils mit<br />

baugleichen Rechnern ausgestattet werden sollen.<br />

2. Gewerblich/technische Abteilung I. Bau C<br />

Im Zuge der Werkstattaufstockung vom Gebäude C wurden bauseits alle Räume mit Netzwerk-<br />

Anschlüssen versorgt.<br />

EDV-Räume im Bau C (Hard- und Software) FB: EDV-gew, FOS, Kaufm.<br />

Anzahl der EDV-Räume: 4 (C121, C124, C126, C130)<br />

Anzahl der Arbeitsplätze 50<br />

Inhalte:<br />

C++ - Programmierung<br />

Java<br />

Javascript<br />

Textverarbeitung<br />

EXCEL<br />

Kommunikationssysteme<br />

CAD 2D/3D<br />

CAD/CAM (CNC-Technik)<br />

Internettechniken, z.B. HTML-Programmierung<br />

SPS<br />

Datenbanken ACCESS, SQL<br />

Einfache IT-Syteme, Digitaltechnik, Steuerungstechnik<br />

Netzwerktechnik<br />

Schulformen:<br />

BG-Datentechnik : BG11-BG13, FOS, BS, BFS, z.Zt. Noch IT<br />

Techniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik : 01FSG/ 02FSG<br />

Teilzeitberufsschule: Metalltechnik<br />

Elektroberufe<br />

Softwareausstattung:<br />

OFFICE - 2000 AutoCAD 2000 (2D)<br />

EXPLORER WIN 95-2000<br />

BORLAND 5.0 FRONTPAGE<br />

HTML ACCESS-2000<br />

Mechanical 4.0 (2D+3D) INVENTOR (3D)<br />

DLOG –CNC WrKit 5<br />

JBuilder<br />

Digitalsimulation Logo, Steuerungstechnik<br />

136


Alle Räume sind mit einem Server verbunden, T-DSL-Anschlüsse sind vorhanden, dies ermöglicht<br />

umfangreiche Recherchen im Internet, die über einen Router koordiniert werden. Austausch von<br />

Schülerarbeiten und Aufgabenstellungen über das interne Kommunikationssystem und extern über<br />

Freemail.<br />

Der Bau C ist wie alle anderen über einen Lichtwellenleiter mit dem gemeinsamen Knotenpunkt im<br />

Bau V (z.Zt. Sekretariat) verbunden.<br />

Für die Fernprogrammierung der Fertigungsmaschinen (Kunststoff, Schreiner, KfZ) wird weiter ein<br />

ISDN-Zugang benötigt.und einige weitere Räume sind noch zu vernetzen. In den Klassenräumen in<br />

Bau C liegen die Netzzugänge in der Decke und müssen betriebsbereit gemacht werden.<br />

Klassenräume in Bau A und einige weitere Räume sind noch zu vernetzen.<br />

3. Gewerblich/technische Abteilung III. Bau C<br />

EDV-Räume im Bau A/C (Hard- und Software)<br />

Anzahl der EDV-Räume: C106 / A45<br />

Anzahl der Arbeitsplätze 24<br />

Unterricht wird erteilt<br />

Inhalte:<br />

C106 FB: Nahrung/Gestaltung/Holz<br />

CAD 3D (Anbindung an CNC-Maschine)<br />

Textverarbeitung<br />

EXCEL-Tabellen<br />

Fassadengestaltungsprogramm<br />

Abrechnungswesen<br />

Hotelgeschäfte (Registrierung/Empfang/Service)<br />

ganzheitliche Abrechnungssysteme<br />

Küchenverwaltung<br />

(Nährwertberechnung-Menügestaltung-Kostenrechnung)<br />

Klassen:<br />

Hotel- und Restaurantfachleute Ga10-13<br />

Köche Kö 10-12<br />

Bäcker Bä 10-12<br />

Bäckereifachverkäufer/Innen BäV 10-12<br />

Fleischer Fl 10-12<br />

Fleischereifachverkäufer/Innen Flv 10-12<br />

Schreiner Holz 10-12<br />

Softwareausstattung:<br />

Vellum 3D mit Verknüfungsmodul zur CNC-Maschine<br />

Hotelverwaltungsprogramm Velhotel<br />

OFFICE-Paket 2000<br />

COREL-DRAW 7<br />

Matchware Mediator 7 Pro (Schullizenz)<br />

A45 FB: Kälte- und Klimatechnik<br />

Materialverwaltung<br />

Programme zur Auswahl von Kälte- und Klimageräten<br />

Zeichnen von Fließbildern<br />

Berechnungen im hx-Diagramm


Berechnungen im h-logp-Diagramm<br />

Textverarbeitung<br />

EXCEL-Tabellenkalkulation<br />

Klassen:<br />

Landesfachklassen für<br />

Kälteanlagenbauer/Innen Kä 10-13<br />

Softwareausstattung:<br />

Berechnungsprogramme:<br />

Rohrleitungen<br />

hx-Diagramm<br />

Programme zur Auslegung von Kälte und<br />

Klimaanlagen<br />

4. Sozialpädagogische/ medizinische/ krankenpflegerische Abteilung:<br />

Ein Anschluss über einen Lichtwellenleiter führt zu einem gemeinsamen Knotenpunkt im Bau V (z.Zt.<br />

Sekretariat). Peer to Peer-Netz<br />

EDV-Raum: A117<br />

Anzahl der Arbeitsplätze: 21<br />

Unterricht wird erteilt:<br />

Inhalte:<br />

BFS: WIN-EXCEL-WORD-WWW<br />

BFS Sozialassistenz: Informationstechnische Grundbildung (WIN-EXCEL-WORD-WWW-POWERPOINT,<br />

Vertiefung)<br />

Fachschule für Sozialpädagogik:<br />

AV-Medien(Videobearbeitung, Schnitttechnik, Digitaler Videoschnitt, Videokamera, Digitale<br />

Fotobearbeitung, Tonbearbeitung)<br />

Schulformen:<br />

Berufsfachschule<br />

Berufsfachschule für Sozialassistenz<br />

Fachschule für Sozialpädagogik<br />

5. Bibliothek<br />

In der Bibliothek stehen den Schüler zwei Office-Schülerarbeitsplätze mit Internetanschluss<br />

für Recherchen zur Verfügung.<br />

Außerdem gibt es einen Bibliothekscomputer, der speziell für die Ausleihe bestimmt ist.<br />

Nachschlagewerke sollen im Intranet über den CD-Server realisiert werden.<br />

Ein Netz-Anschluss führt zu einem gemeinsamen Knotenpunkt im Bau V.<br />

6. Allgemeines<br />

Die Verwaltung ist aus Datenschutzgründen durch ein separates Netz verbunden, das keine<br />

Schnittpunkte zum Schülernetz hat.<br />

Auch der Internetzugang ist getrennt und abgesichert.<br />

138


Beide Server und die zentrale Technik stehen in Raum V105 in getrennten Serverschränken.<br />

Eine Absicherung gegen Netzstörung (USV) ist installiert. Zur Organisation der Schüler – und<br />

Lehrerzugänge wurde LANIS installiert. Der Internetzugang ist über 2 DSL-Kanäle gebündelt. Er wird<br />

über ein Jugendschutzfilter geführt.<br />

Zielvorstellungen<br />

Intranet:<br />

von jedem Klassenraum, selbstverständlich auch von jedem EDV-Raum<br />

soll der Zugriff auf das Internet, die Bibliothek mit allen Nachschlagewerken,<br />

auf Stundenpläne, Konferenztermine, Stoffverteilungspläne etc.<br />

möglich sein.<br />

Um dies in der Schulgemeinde zu etablieren sind folgende Prioritäten zu beachten:<br />

• alle Internetanschlüsse auf T-DSL anpassen;<br />

• schulformübergreifendes Netzwerk vervollständigen<br />

• das LANIS-Netz muss noch stabilisiert werden<br />

• durch die fortgeschrittene LAN-Struktur hat der gesponserte Internetzugang eine zu geringe<br />

Bandbreite, Verbesserungen sind erforderlich<br />

Ausstattungsmodalitäten für den Präsentations-Unterricht in den „normalen“ Unterrichtsräumen: wie<br />

Computerwagen: Computer + Beamer Drucker + Digitalkamera sind wegen neuen Prüfungsinhalte<br />

(Präsentationen von Projektarbeiten speziell in Metall- und Elektroberufen) wichtig.<br />

schulformübergreifend:<br />

hohes Niveau der Ausstattung kann nur durch ständige, finanzielle Ressourcen gewährleistet werden,<br />

Systeme in der EDV-Branche veralten schnell,es besteht Schulungsbedarf im Bereich der allgemeinen<br />

Computer – und Medienschulung. Durch neue Lehrpläne sind Schulungsmaßnahmen notwendig –<br />

Mittel sind zur Verfügung zu stellen.<br />

weitere Investitionen sind nötig:<br />

Netzwerkausstattung ergänzen: Router, Server, Clients, Analysegeräte, Präsentationshardware:<br />

Beamer, Multmedialen Ausstattung (Digitaler Videoschnittarbeitsplatz).<br />

Stundendeputate für Kollegen gestalten:<br />

Für Wartung und permanente Hard- und Softwareanpassung ist eine<br />

ganze Planstelle (IT-Fachmann) erforderlich. Für 2006 ist eine Teilzeitkraft angekündigt.<br />

139


4 Anhang<br />

Hinweise für Leserinnen und Leser unseres Schulprogramms<br />

Wir präsentieren dieses Schulprogramm bewusst in einer ungebundenen Form, um den<br />

Prozesscharakter zu verdeutlichen. So besteht auch die Möglichkeit, jederzeit weitere Beiträge<br />

aufnehmen, Ergänzungen einfügen und einzelne Artikel gesondert entnehmen zu können.<br />

Die Einzelbeiträge sind in Bestandsaufnahme, Zielsetzungen und Evaluation gegliedert. So<br />

versuchen wir u.a. auch, dem deutlichen Unterschied zwischen einer reinen Informationsschrift und<br />

einem auf Reflexion der schulischen Arbeit ausgerichteten Schulprogramm gerecht zu werden.<br />

In einem von der AG-Schulprogramm nach eingehenden Diskussionen gesteckten Grobrahmen hatten<br />

die Verfasser der Artikel Gestaltungsfreiraum, was sich z.B. an der Art der Formulierungen und<br />

teilweise auch der Formatierungen, dem Voranstellen von Vorbemerkungen, der Präzisierung von<br />

Zielvorstellungen und dem Grad detaillierter Angaben zur Evaluation zeigt. Insbesondere auf dem<br />

Hintergrund einer so heterogen strukturierten Schule wie den <strong>Berufliche</strong>n <strong>Schulen</strong> <strong>Gelnhausen</strong><br />

erscheint es uns nur logisch, diese Freiheit zuzulassen, im kreativen, fachspezifischen Sinn zu nutzen<br />

und die formalen Vorgaben auf ein praktikables Mindestmaß zu begrenzen.<br />

Da davon ausgegangen werden kann, dass die Leserinnen und Leser dieses Schulprogramms<br />

überwiegend mit der Materie vertraut sind, haben wir im Text Abkürzungen verwendet. Im Anhang<br />

befindet sich zusätzlich ein alphabetisch geordnetes Abkürzungsverzeichnis.<br />

Um die Lesbarkeit der Texte zu erleichtern, haben wir darauf verzichtet, durchgängig die weibliche<br />

und die männliche Form zu benutzen. Wir bitten um Verständnis, wenn z.B. auch aus Gründen der<br />

Textformatierung und unerwünschter Wiederholungen nur eine Form verwendet wird.<br />

Wir sind uns bewusst, dass es aufgrund der oben angesprochenen Eigenständigkeit und<br />

Schwerpunktsetzung in den Arbeitsgruppen z.T. zu inhaltlichen Überschneidungen und Wiederholungen<br />

im Gesamttext gekommen ist.<br />

Impressum:<br />

Mitglieder der AG-Schulprogramm:<br />

Hartmut Bieber, Helmut Bös, Hartmut Eifler, Herbert Faller, Arnold Flach, Wilfried Franz, Irmgard Hanselmann,<br />

Gerlinde Höhn, Gustav Honzen, Dr. Ulrich Teschner (Personalratsvertreter), Martin Kunzmann, Roger Schilling,<br />

Achim Schuchardt<br />

Leitung der AG-Schulprogramm und Gesamtkoordination:<br />

Hartmut Eifler<br />

Verantwortlich:<br />

Gustav Honzen (Schulleiter)<br />

140


Erläuterungen zur Entstehung des Schulprogramms<br />

Die Arbeit am vorliegenden Schulprogramm begann im November 1998 mit der Bildung einer<br />

Arbeitsgemeinschaft, bestehend aus einer anfänglichen Zahl von 12 Kolleginnen und Kollegen. Diese<br />

wurde zuvor von der Gesamtkonferenz als geeignetes Gremium zur Koordination der Arbeit am<br />

Schulprogramms beschlossen. In regelmäßigen Sitzungen wurden Wege zur Erstellung des<br />

Schulprogramms beraten und verwirklicht. Die Besetzung der AG erfolgte auch unter Beachtung der<br />

Parität der verschiedenen Abteilungen und Schulformen der Schule. Sitzungsleitung, Protokollführung<br />

usw. erfolgten nach dem Rotationsprinzip.<br />

Als erste Maßnahme zog die AG externe Kräfte vom HELP hinzu, von denen sich die AGSP eine<br />

kompetente Unterstützung versprach. Die von eingeladenen Moderatoren geleitete Großveranstaltung<br />

unter Beteiligung des gesamten Kollegiums blieb jedoch ohne greifbare Ergebnisse. Die Erwartung,<br />

Hilfe und Motivation zu bekommen, konnte leider nicht erfüllt werden, führte aber in der<br />

Arbeitsgemeinschaft zu intensivem Nachdenken über neue Wege, Beiträge zum Schulprogramm zu<br />

erlangen. Die Artikel kommen seitdem aus den verschiedenen Schulformen und Abteilungen, z.T. aus<br />

bestehenden Arbeitskreisen heraus und unter Beteilung der gesamten Schulgemeinde.<br />

Auf Wunsch der meisten Mitglieder änderte die AG im Frühjahr 2000 ihre Organisationsstruktur. Ein<br />

Leitungsteam, bestehend aus zwei Personen, übernahm die Koordination der wesentlichen Abläufe.<br />

Der AG erschien es im Hinblick auf die Heterogenität der Schule sinnvoll, schulformspezifische und<br />

schulformübergreifende Themen voneinander zu unterscheiden. Ein Konsens wurde im Gremium auch<br />

herbeigeführt im Hinblick auf die zeitliche Grobplanung zur Erstellung des Schulprogramms sowie in<br />

organisatorischen Fragen, die einen effizienten Kommunikationsablauf ermöglichten (Kontaktpersonen<br />

aus der AG-Schulprogramm und Ansprechpartner in den einzelnen thematischen Arbeitsgruppen).<br />

Die AG Schulprogramm sah es als ihre Pflicht an, das Kollegium umfassend und immer wieder<br />

aktualisiert über Konzeption, Arbeitsweise und Fortgang der Arbeit am Schulprogramm zu informieren.<br />

Hierzu erschien eine Stellwand als geeignetes Medium. Darüber hinaus haben Interessierte die<br />

Möglichkeit, sich in einem im Lehrerzimmer zugänglichen Ordner über Stationen und Inhalt der Arbeit<br />

am Schulprogramm anhand der regelmäßig geführten Protokolle Einblick zu verschaffen.<br />

Zur besseren internen Identifikation mit der Arbeit am Schulprogramm wurde ein LOGO erstellt,<br />

welches einerseits das Auf und Ab in der Vorbereitungsphase symbolisiert, andererseits den Versuch<br />

abbildet, mit der Arbeit die unterschiedlichen Teile der Schule enger zu verbinden. In diesem LOGO<br />

findet der Prozesscharakter des Schulprogramms ebenfalls seinen Ausdruck .<br />

Zur redaktionellen Bearbeitung der Beiträge und zur Erstellung des Gesamtprogramms wurde im<br />

Herbst 2000 ein Redaktionsausschuss aus 4 Kolleginnen und Kollegen gebildet. Er übernahm im April<br />

2001 den wesentlichen Teil der Fertigstellung. Der Redaktionsausschuss arbeitete weitgehend<br />

unabhängig, aber in regelmäßigem Kontakt zur AGSP.<br />

Im Herbst 2003 wurden erste Planungen für eine Fortschreibung des Schulprogramms angestellt.<br />

Nach personellen Veränderungen in der AGSP konnten die Vorbereitungen im Frühsommer 2004<br />

konkretisiert werden. Kernstück der Fortschreibung bildete ein Pädagogischer Tag am 17. November<br />

2004. Der Redaktionsschluss für die vorliegende Ausgabe war der 31. Januar 2005. Eine regelmäßige<br />

jährliche Fortschreibung im Herbst (weniger Belastungen durch Prüfungen etc.) wurde von der AG-<br />

Schulprogramm nach den positiven Erfahrungen des Pädagogischen Tages als sinnvoll erachtet.<br />

Die überarbeiteten Beiträge ersetzten teilweise die alten komplett. In anderen Fällen wurden nur<br />

einzelne Teile aktualisiert. Schließlich wurden einige Beiträge auch gar nicht überarbeitet (personelle<br />

und zeitliche Engpässe). Diese sollen jedoch in einer neuen Fortschreibungsphase vorrangig<br />

aktualisiert werden.<br />

141


Verzeichnis der Abkürzungen<br />

AGSP/SP = Arbeitsgemeinschaft Schulprogramm/Schulprogramm<br />

BF = Berufsfachschule<br />

BFM = Berufsfachschule medizinisch technischer Zweig<br />

BFS = Berufsfachschule<br />

BG/BGD/BGE = <strong>Berufliche</strong>s Gymnasium<br />

BIZ = Berufsinformationszentrum<br />

CAD/CAM = Computer-Aided–Design/ Computer-Aided–Manufacturing<br />

CNC = Computerized numerical control<br />

DIFLEX = Differenzierende Lernkonzepte als Beitrag zur Flexibilisierung und<br />

Regionalisierung beruflicher Bildung<br />

EDV = Elektronische Datenverarbeitung<br />

EIBE = Eingliederung in die Beruf- und Arbeitswelt<br />

FH = Fachhochschule<br />

FOS = Fachoberschule<br />

Gast = Gastronomie-Klassen<br />

GeBIT = Gelnhäuser Berufsinformationstage<br />

GNZ = Gelnhäuser Neue Zeitung<br />

HELP = Hessisches Landesinstitut für Pädagogik<br />

HKM = Hessisches Kultusministerium<br />

HO10/HO11/HO12 = Holzklassen<br />

HoFa / ReFa /SyGa = Hotelfachkräfte / Restaurantfachkräfte/ Systemgastronomen<br />

MKK = Main-Kinzig-Kreis<br />

MNT = Mathematik-Naturwissenschaften-Technik<br />

OPAC = Online-Public-Access-Catalogue<br />

RASP = Redaktionsausschuss Schulprogramm<br />

SSA = Staatliches Schulamt<br />

SV = Schülervertretung<br />

SYBA = Systematisches Basistraining<br />

VOGO = Verordnung über die gymnasiale Oberstufe<br />

VUS = Verein zur Unterstützung von Schülerinnen und Schülern<br />

WAN/LAN = Wide-Area-Network / Local-Area-Network<br />

WrKit = Computerprogramm (integriertes Entwicklungssystem)<br />

142

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!