Blick - Marienhospital Bottrop gGmbH
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Zeit ist Leben - Interdisziplinäre Intensivstation 2B<br />
Behandlung akut lebensbedrohlicher Krankheiten<br />
Dr. med. Christian Zimmer<br />
D ie<br />
interdisziplinäre Intensivstation<br />
2B unter verantwortlicher<br />
Leitung der Klinik für Anästhesiologie,<br />
Intensivmedizin und Schmerztherapie<br />
verfügt über 12 Bettenplätze<br />
(2 Einzelzimmer und 5 Zweibettzimmer)<br />
mit 7 Beatmungsplätzen.<br />
Von einem hochqualifizierten Team<br />
aus Fachkrankenschwestern und<br />
-pflegern, Ärzten der Anästhesie und<br />
der Inneren Medizin werden hier Patienten<br />
nach größeren Operationen<br />
(z. B. Endoprothetik, Tumoroperationen)<br />
nachbeatmet und/oder<br />
überwacht.<br />
Weiterhin werden alle Patienten mit<br />
akut lebensbedrohlichen Erkrankungen<br />
der Kardiologie (Herzinfarkt,<br />
Herzrhythmusstörung), Gastroenterologie<br />
(Vergiftung, Magen- und<br />
Darmblutung, Lungenentzündung),<br />
Kinderheilkunde (Lungenentzündung,<br />
Unfall, Vergiftung) sowie der<br />
gesamten chirurgischen Disziplinen<br />
(Knochenbruch, Hirnblutung,<br />
Knochen- und Weichteilinfektion,<br />
Nierenversagen, Blutvergiftung) mit<br />
moderner Technik und nahezu allen<br />
modernen Verfahren der Intensivmedizin<br />
in kollegialer Zusammenarbeit<br />
behandelt.<br />
� Intensive Medizin<br />
Wir möchten Ihnen gerne 2 besondere<br />
Verfahren anhand eines Beispiels<br />
demonstrieren:<br />
Herr N., 38 Jahre alt, seit längerem<br />
wegen einer Colitis ulcerosa (eine<br />
entzündliche Erkrankung des Dickdarmes)<br />
in ärztlicher Behandlung,<br />
wird nachmittags gegen 16 Uhr wegen<br />
unklarem Fieber, Abgeschlagenheit<br />
und allgemeinem Krankheitsgefühl<br />
über die Notfallambulanz des<br />
MHB zunächst internistisch stationär<br />
aufgenommen. Nach der Erstdiagnostik<br />
erhält der Patient Infusionen,<br />
fiebersenkende Mittel und Antibiotika.<br />
Gegen 22 Uhr verschlechtert sich<br />
sein Zustand dramatisch. Herr N.<br />
berichtet über Luftnot und Bauchschmerzen<br />
mit Durchfällen und<br />
wird vom diensthabenden Internisten<br />
auf die Intensivstation gebracht.<br />
Dort wird er zunächst im sogenannten<br />
„Schockraum“ von einem Team<br />
aus Fachschwester/-pfleger und<br />
Anästhesist/Internist versorgt und<br />
untersucht. Wegen der Luftnot muss<br />
Herr N. schnell beatmet werden,<br />
zur Kreislaufüberwachung und<br />
Infusionstherapie erhält er diverse<br />
Venenkatheter und einen Arterienkatheter,<br />
ein Röntgenbild der Lunge<br />
11<br />
Medizin im <strong>Blick</strong><br />
und des Bauches wird angefertigt<br />
ohne wesentlichen Befund, Herr N.<br />
benötigt kreislaufunterstützende<br />
Medikamente und stabilisiert sich<br />
unter Infusionstherapie wieder. Die<br />
Ärzte und Schwestern betreuen in<br />
der Zwischenzeit zusätzlich die Angehörigen,<br />
die sich verständlicherweise<br />
um den Patienten sorgen.<br />
Am nächsten Morgen kommt es<br />
nach einer weitgehend stabilen<br />
Nacht erneut zu einer dramatischen<br />
Verschlechterung.<br />
Herr N. blutet massiv aus dem<br />
Darm, der Kreislauf wird trotz<br />
Transfusion von Blutprodukten und<br />
Gerinnungsfaktoren immer instabiler,<br />
die Urinausscheidung geht<br />
drastisch zurück, eine Computertomographie<br />
(ein großer logistischer<br />
Aufwand mit einem beatmeten Patienten)<br />
ergibt den Verdacht auf einen<br />
Darmdurchbruch bei entzündetem<br />
Dickdarm mit Bauchfellentzündung.<br />
Herr N. muss sofort operiert werden,<br />
die Vorbereitungen laufen auf<br />
der Station schnell und dennoch<br />
routiniert ab: Blutkonserven werden<br />
bestellt, Gerinnungsfaktoren vorbereitet,<br />
der Patient mit Beatmungsgerät<br />
und Infusionspumpen in den<br />
OP gefahren, ein Spezialbett für die<br />
weitere postoperative Behandlung<br />
bestellt.