03.12.2012 Aufrufe

Platz zu Hause, der sich direkt vor dem WiWO - WiWO Wildauer ...

Platz zu Hause, der sich direkt vor dem WiWO - WiWO Wildauer ...

Platz zu Hause, der sich direkt vor dem WiWO - WiWO Wildauer ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Foto: Agentur Zeesen<br />

Son<strong>der</strong>ausgabe


DER ANFANG IST GEMACHT<br />

Der <strong>Wildauer</strong> Stadt- und Familienpark am 30. April 2012. Foto: Agentur Zeesen<br />

Stadt- und Familienpark in <strong>der</strong> „Neuen Mitte“<br />

Am 30. April vergnügten <strong>sich</strong> viele <strong>Wildauer</strong> und ihre Gäste<br />

auf <strong>dem</strong> <strong>Wildauer</strong> Marktplatz, <strong>der</strong> <strong>sich</strong> für einen Tag und<br />

eine Nacht <strong>zu</strong>m „Hexentanzplatz Wildau“ verwandelt hatte.<br />

Bei allem Trubel rund um die Walpurgisnacht ist ein weiterer<br />

Grund <strong>zu</strong>m Feiern fast ein wenig untergegangen. <strong>WiWO</strong>-<br />

Geschäftsführer Frank Kerber machte bei seiner Begrüßung<br />

auf ein gemeinsames Vorhaben von Gemeinde und <strong>WiWO</strong><br />

zwischen Marktplatz und Dahme aufmerksam, das<br />

<strong>sich</strong> künftig <strong>zu</strong> einem neuen<br />

Kleinod des Ortes mausern<br />

könnte: den Stadt- und<br />

Familienpark. Der Anfang<br />

dafür war bis <strong>zu</strong> jenem 30.<br />

April 2012 gemacht.<br />

Auf diesem Gelände befand<br />

<strong>sich</strong> bislang eine Kleingartenanlage<br />

mit insgesamt sieben<br />

Gärten, die im Auftrag<br />

<strong>der</strong> <strong>WiWO</strong> von <strong>der</strong> Arbeitsför<strong>der</strong>ungs-Beschäftigungs-<br />

und<br />

Strukturentwicklungsgesellschaft<br />

Wildau mbH (ABS) abgerissen<br />

So könnte er einmal aussehen. Foto: Ahner/Brehm<br />

wurden. Die betroffenen „Laubenpieper“ wurden von <strong>der</strong><br />

<strong>WiWO</strong> finanziell entschädigt. Auf <strong>dem</strong> nun freien Grundstück<br />

entsteht <strong>vor</strong>erst eine Grünfläche. „Wir werden mit <strong>der</strong><br />

Gemeinde ab<strong>sich</strong>ern, dass diese regelmäßig gemäht wird“, sagt<br />

Frank Kerber. Alles Weitere werde man sehen. „Man müsste<br />

einen Weg anlegen, Beleuchtung und Bänke installieren.<br />

Denkbar sind auch eine Plattform <strong>zu</strong>m Sonnenbaden<br />

o<strong>der</strong> kleine Spielgeräte<br />

für die Jüngsten.“ Der Stadt-<br />

und Familienpark solle eines<br />

Tages ein von allen Altersgruppen<br />

gern besuchter Ort<br />

werden. Mit einem Blick in<br />

die Wiesenlandschaft <strong>der</strong><br />

Dahme, den es in Wildaus<br />

Historie schon einmal gegeben<br />

hat. „Wir werden das<br />

Projekt im Rahmen unserer<br />

Möglichkeiten <strong>vor</strong>antreiben“,<br />

verspricht Frank<br />

Kerber. „Dabei hoffe ich<br />

auf die Unterstüt<strong>zu</strong>ng<br />

<strong>der</strong> Gemeinde.“ ♦<br />

Dieser Blick in die Wiesenlandschaft <strong>der</strong> Dahme bot <strong>sich</strong> einst vom <strong>Wildauer</strong> Bahnhof aus. Foto: <strong>WiWO</strong>


INHALT<br />

<strong>WiWO</strong>-Miteinan<strong>der</strong><br />

Hexen · Feen · Feuerzauber Walpurgisnacht 2012 in Wildau Seite 4 - 5<br />

<strong>WiWO</strong>-Vorhaben<br />

Wohnkonzept für Jung und Alt Richtfest für die „Villa 34“ Seite 6 - 7<br />

<strong>WiWO</strong>-Wissen<br />

Der Standort ist gut Das Amtsgericht zieht zeitweise nach Wildau Seite 8 - 10<br />

<strong>WiWO</strong>-Wissen<br />

Straßennamen Wo die <strong>WiWO</strong> <strong>zu</strong> <strong>Hause</strong> ist. Heute: Albert-Lemaire-<strong>Platz</strong> Seite 11<br />

<strong>WiWO</strong>-Wissen<br />

Vom Klubhaus <strong>zu</strong>m Stichkanal Gelungener Saisonstart im Klubhaus-Biergarten Seite 12<br />

<strong>WiWO</strong>-Vorhaben<br />

Vom Klubhaus <strong>zu</strong>m Stichkanal <strong>WiWO</strong> informierte über die geplante Ufergestaltung <strong>der</strong> Dahme Seite 12 - 13<br />

<strong>WiWO</strong>-Wissen<br />

Was vermissen Sie in Wildau? Umfeld für Leben, Arbeiten, Forschen und Lernen auf <strong>dem</strong> Prüfstand Seite 14 - 15<br />

<strong>WiWO</strong>-Wissen<br />

Wohlfühlen in Orange und Weiß Wellness und Beauty im „atelier Sabrina“ Seite 16<br />

<strong>WiWO</strong>-Wissen<br />

Team mit Zukunft Die <strong>WiWO</strong> als verlässlicher Sponsoring-Partner Seite 17, 19<br />

<strong>WiWO</strong>-Intern<br />

Herr <strong>der</strong> eigenen vier Wände Die <strong>WiWO</strong> ist erfolgreich als Verwalter von Wohneigentum tätig Seite 18 - 19<br />

<strong>WiWO</strong>-Wissen<br />

Görki? Ostseefeeling? Trinken für einen guten Zweck? Cocktailbar „Fire & Ice“ Seite 20<br />

<strong>WiWO</strong>-Wissen<br />

Ein Leben für die Musik Am Keyboard nichts verlernt Seite 21<br />

<strong>WiWO</strong>-Wissen<br />

Grüne Oasen Erholung am Röthepfuhl, im Kurpark und am Tonteich Seite 22 - 23<br />

Impressum<br />

Herausgeber: <strong>Wildauer</strong> Wohnungsbaugesellschaft mbH<br />

Friedrich-Engels-Straße 40 in 14745 Wildau<br />

Telefon: 03375 / 5196 - 0 • Fax: 03375 / 5196 - 51<br />

E-Mail: <strong>zu</strong>hause@wiwo-wildau.de • www.<strong>WiWO</strong>-wildau.de<br />

V.i.S.d.P: Frank Kerber • Texte: Agentur Zeesen • Layout: MXM Design GmbH<br />

Fotos: <strong>WiWO</strong>, Agentur Zeesen, Ahner Brehm, Archiv mobarcon, SENATOR. Project Management, Archiv Brade, Archiv Konschak<br />

Auflage: 6.300 Stück • Redaktionsschluss: 05.06.2012<br />

Köpffchen - Ausgabe 02. 2012 3


HEXEN · FEEN · FEUERZAUBER<br />

Walpurgisnacht 2012 in Wildau<br />

Die Walpurgisnacht ist eigentlich eine<br />

Domäne <strong>der</strong> Hexen. Diese feiern nach<br />

alter Überlieferung in <strong>der</strong> Nacht vom<br />

30. April <strong>zu</strong>m 1. Mai im Harz, aber<br />

auch an<strong>der</strong>swo, ein großes Fest. Wie<br />

rund um den „Hexentanzplatz“ in<br />

Wildaus „Neuer Mitte“. Aber nicht<br />

nur Hexen hatten bei <strong>der</strong> diesjährigen,<br />

<strong>der</strong> 5. <strong>Wildauer</strong> Walpurgisnacht, das<br />

Sagen. Zeitgleich tauchten nämlich die<br />

jüngsten Besucher dieses Festes in eine<br />

zauberhafte Feenwelt ein. Paula Hannaske<br />

und Lucie Beyer aus <strong>der</strong> Berliner<br />

„Zauberwerkstatt“ zogen Mädchen und<br />

Jungen mit einer Kin<strong>der</strong>animation in<br />

ihren Bann. Die Diplom-Rehabilitationspsychologin<br />

Paula Hannaske alias<br />

„Clown Palletrulle“ und die Erzieherin<br />

und Bewegungspädagogin Lucie Beyer,<br />

die als Fee im Verlauf des Stücks „Der<br />

4 <strong>WiWO</strong>-Miteinan<strong>der</strong><br />

vergessene Feenwald“ von den Kin<strong>der</strong>n<br />

„Feechen“ getauft wurde, führten<br />

ein märchenhaftes Interaktionstheater<br />

auf. „Die Menschen meiden den Feenwald,<br />

sodass die<br />

Feen <strong>vor</strong> Lan-<br />

geweileeingeschlafen sind“,<br />

erklärt „Clown<br />

Palletrulle“.<br />

Das soll <strong>sich</strong><br />

wie<strong>der</strong> än<strong>der</strong>n.<br />

„Die Kin<strong>der</strong><br />

werden <strong>zu</strong>m<br />

aktiven Mitmacheneinge-<br />

„Ein tolles<br />

Volksfest,<br />

das prima<br />

angenommen<br />

wird.“<br />

laden“, ergänzt „Feechen“. „Sie sollen<br />

uns ihre Ideen mitteilen, ihre Talente<br />

groß machen. Deshalb ist jedes unserer<br />

Stücke auch an<strong>der</strong>s.“ Die am Ende<br />

Die Handballer vom HSV Wildau tragen in Begleitung<br />

<strong>der</strong> „Hexe“ Katja Lützelberger den Maibaum<br />

<strong>zu</strong>m Marktplatz. Foto: <strong>WiWO</strong><br />

herumtobenden, tanzenden und springenden<br />

Knirpse hatten <strong>sich</strong>tlich ihren<br />

Spaß, die Feen wurden mit Sicherheit<br />

wie<strong>der</strong> munter. Was aber lei<strong>der</strong> auch<br />

an <strong>der</strong> allgemeinen Geräuschkulisse<br />

ringsum lag, sodass auf den hinteren<br />

Plätzen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und für die<br />

<strong>zu</strong>schauenden Eltern und Großeltern<br />

von <strong>der</strong> Rettung des Feenwaldes akustisch<br />

nichts <strong>zu</strong> verstehen war.<br />

So richtig Leben zog auf den Marktplatz<br />

ein, als Wildaus Sportler den Maibaum<br />

herbeitrugen. Dieser, mit einer Lärche<br />

aus <strong>der</strong> Revierförsterei Wüstemark<br />

und einem von Anke Schönberners<br />

„fashion school“ geschmückten Kranz<br />

an <strong>der</strong> Spitze, wurde unter <strong>dem</strong> Beifall<br />

zahlreicher Zuschauer neben <strong>dem</strong><br />

Brunnen aufgestellt. Akteure von Motor<br />

Köpffchen - Ausgabe 02. 2012


Wildau, Volleyballer des 1. VC Wildau,<br />

Handballer vom HSV Wildau und<br />

<strong>zu</strong>letzt Kicker <strong>der</strong> SG Phönix trugen<br />

das gute Stück vom Sitz <strong>der</strong> <strong>WiWO</strong> mit<br />

einem „Tankstopp“ am Klubhaus an<br />

<strong>der</strong> Dahme <strong>zu</strong>m Marktplatz. Begleitet<br />

wurden sie von Blasmusik, einem<br />

Zug fröhlicher Menschen mit vielen<br />

weißen Walpurgisnacht-Luftballons<br />

und Sprüchen von DJ Mathias „Matze“<br />

Grahl. Polizei und Feuerwehr sorgten<br />

für einen <strong>sich</strong>eren und ungestörten<br />

Transfer des Maibaums. Auf dessen<br />

durstig gewordene Träger wartete ein<br />

Fass Freibier.<br />

„Die <strong>WiWO</strong> legt bei diesem Fest jedes<br />

Jahr noch einen Besen drauf“, scherzte<br />

Wildaus Bürgermeister Dr. Uwe Malich<br />

in seiner kurzen Begrüßung. <strong>WiWO</strong>-<br />

Geschäftsführer Frank Kerber dankte<br />

seinen Mitarbeitern für <strong>der</strong>en Engagement<br />

bei <strong>der</strong> Organisation <strong>der</strong> 5.<br />

<strong>Wildauer</strong> Walpurgisnacht. „Ich verspreche<br />

jedes Jahr, dass es einfacher wird.<br />

Ein Versprechen, das ich nicht halten<br />

kann.“ Danach entzündeten er und<br />

„Hexe“ Katja Lützelberger, im Alltag in<br />

Wildau als Referentin für Öffentlichkeitsarbeit<br />

und Stadtmarketing tätig,<br />

das Hexenfeuer.<br />

Die Veranstalter freuten <strong>sich</strong>, wie viele<br />

Gäste bei hochsommerlichem Wetter<br />

gekommen waren, um gemeinsam in<br />

den Mai <strong>zu</strong> feiern und <strong>zu</strong> tanzen. „Das<br />

ist die erste Walpurgisnacht, die ich live<br />

erlebe“, sagte die Senzigerin Ramona<br />

Schnei<strong>der</strong>. „Ein tolles Volksfest, das<br />

prima angenommen wird.“ Auch die<br />

l.: Festlich illuminierte Hausfassaden in <strong>der</strong><br />

Walpurgisnacht.<br />

m.: Besucherrekord beim Tanz in den Mai 2012.<br />

r.: Ignis Draconis Feuershow.<br />

Fotos: mobarcon<br />

<strong>Wildauer</strong>in Monika Krüger staunte:<br />

„Das ist ja voll hier. Lei<strong>der</strong> nur zweimal<br />

im Jahr.“<br />

Cheerlea<strong>der</strong> <strong>der</strong> „Lucky Charms“<br />

vom SC Eichwalde 2000 eröffneten<br />

mit ihrer Tanzdarbietung in <strong>der</strong> späten<br />

Abendsonne so<strong>zu</strong>sagen offiziell<br />

den Reigen in den Mai. Dann bat DJ<br />

Matze <strong>zu</strong>m Tanz zwischen im Dunkeln<br />

festlich illuminierten Hausfassaden<br />

und Bäumen. Mehr Licht ins<br />

Walpurgisnacht-Schwarz brachten<br />

zwischendurch Artisten und Akrobaten<br />

von Ignis Draconis Feuershow mit<br />

faszinierenden Mustern, Spiralen und<br />

Bil<strong>der</strong>n aus Feuer. Dann war er endlich<br />

gekommen, <strong>der</strong> Mai. Nach einer<br />

langen, lauen, bunten und fröhlichfriedlichen<br />

Nacht. ♦<br />

Köpffchen - Ausgabe 02. 2012 5<br />

<strong>WiWO</strong>-Miteinan<strong>der</strong>


Bauleute, Mieter und zahlreiche Gäste feierten<br />

Richtfest für die „Villa 34“<br />

Scherben bringen Glück.<br />

Das sollen auch die jenes<br />

Sektglases, das Polier Sven<br />

Regin <strong>der</strong> Dresdner Bauunternehmung<br />

Rommel am<br />

18. April erst leerte und<br />

dann mit viel Schwung aus <strong>der</strong> ersten Etage nach unten schmetterte<br />

und in tausend Stücke springen ließ. Zu<strong>vor</strong> hatte Sven<br />

Regin mit seinem Richtspruch <strong>dem</strong> neuen Anbau am Wohnhaus<br />

Hückelhovener Ring 34, <strong>der</strong> künftigen „Villa 34“, Glück<br />

und Segen gewünscht.<br />

Damit hatte das Richtfest an <strong>der</strong> „Villa 34“ seinen offiziellen Höhepunkt<br />

erreicht. Der Einladung <strong>der</strong> <strong>WiWO</strong> waren bei strahlen<strong>dem</strong><br />

Sonnenschein zahlreiche Gäste gefolgt. <strong>WiWO</strong>-Geschäftsführer<br />

6 <strong>WiWO</strong>-Vorhaben<br />

Wo künftig italienische Spezialitäten serviert werden, mundeten beim Richtfest<br />

Eisbein und Bratwurst. Foto: Agentur Zeesen<br />

„Freuen Sie <strong>sich</strong> auf die kommenden<br />

Monate und Jahre in einer<br />

schöner gewordenen Umgebung.“<br />

WOHNKONZEPT FÜR JUNG UND ALT<br />

Frank Kerber begrüßte in seiner Ansprache aus luftiger Höhe die<br />

Mieter des <strong>Hause</strong>s, Vertreter <strong>der</strong> am Bau beteiligten Firmen und<br />

<strong>der</strong> Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB), <strong>Wildauer</strong><br />

Gemeindevertreter und Mitarbeiter <strong>der</strong> Gemeindeverwaltung<br />

sowie <strong>der</strong> <strong>WiWO</strong>.<br />

Eigentlich sei es ja nicht angemessen, an einem bereits bestehenden<br />

Gebäude wie diesem ein Richtfest <strong>zu</strong> feiern, meinte Frank Kerber.<br />

„Aber wir haben zwei Gründe <strong>zu</strong>m Feiern. Zum einen stellen die<br />

Sanierung des <strong>Hause</strong>s und <strong>der</strong> Neubau für die hier wohnenden<br />

Mieter seit über einem Jahr eine große Belastung dar. Für uns Grund<br />

genug, mit diesem kleinen Fest allen Mietern Dankeschön für ihre<br />

Geduld <strong>zu</strong> sagen.“ Zum an<strong>der</strong>en sei das hier angestrebte Wohnen<br />

ein Grund <strong>zu</strong>m Feiern, weil es ein Wohnkonzept für die Zukunft<br />

sei. „Bemerkenswert, vielleicht einmalig.“ In <strong>der</strong> „Villa 34“ wird<br />

Köpffchen - Ausgabe 02. 2012


wohnungsnahes Gewerbe etabliert und entsteht ein neues, mo<strong>der</strong>nes<br />

Restaurant. Eine Reaktion auf den stetigen Wandel im Ort,<br />

<strong>der</strong> auch für junge und berufstätige Menschen Angebote erfor<strong>der</strong>t.<br />

„Vor allem aber wollte die <strong>WiWO</strong> Antworten finden auf das Phänomen,<br />

dass ältere Menschen oft auch einsam werden.“ In <strong>der</strong> „Villa<br />

34“ verbessert <strong>sich</strong> <strong>der</strong>en Wohn- und Lebensqualität entscheidend.<br />

Die Mieter können in ihrem Zuhause, aber auch außerhalb <strong>der</strong><br />

eigenen vier Wände in diesem Haus gemeinsam ihre Zeit verbringen<br />

und die vielfältigen Freizeitangebote nutzen. „Das ist das wichtigste<br />

Ergebnis: Das Altersheim kann noch lange warten!“, so Frank<br />

Kerber. Von den Mietern <strong>der</strong> „Villa 34“ wünschte er <strong>sich</strong>: „Schauen<br />

Sie nicht ängstlich auf die durch die Rekonstruktion steigenden<br />

Mieten, son<strong>der</strong>n freuen Sie <strong>sich</strong> auf die kommenden Monate und<br />

Jahre in einer schöner gewordenen Umgebung.“<br />

Danach setzte Sven Regin <strong>zu</strong> seinem Scherben erzeugenden und<br />

Glück bringenden Wurf an und Mieter, Bauleute und Gäste ließen<br />

<strong>sich</strong> gemeinsam Eisbein, Bratwurst, kühle Getränke sowie Kaffee<br />

und Kuchen vom Menü-Service Wildau schmecken. ♦<br />

l.: Mit viel Schwung wirft Polier Sven Regin nach <strong>dem</strong> Richtspruch sein Sektglas<br />

nach unten. Die Scherben sollen <strong>dem</strong> neuen Haus Glück bringen.<br />

r.: Der Menü-Service Wildau von Günter Herbst tischte für Bauleute, Mieter und<br />

Gäste beim Richtfest Deftiges auf.<br />

Fotos: Agentur Zeesen<br />

- Anzeige -<br />

Köpffchen - Ausgabe 02. 2012 7<br />

<strong>WiWO</strong>-Vorhaben


„DER STANDORT IST GUT“<br />

Das Amtsgericht zieht zeitweise nach Wildau<br />

Auf den tollen Blick aus seinem Dienstzimmer auf das gegenüberliegende<br />

Schloss muss Matthias Deller, Direktor des<br />

Amtsgerichts Königs Wusterhausen, bald für einige Zeit verzichten.<br />

Denn vom 7. bis 10. Dezember wird das Amtsgericht<br />

Königs Wusterhausen umziehen und <strong>vor</strong>erst sein Domizil in<br />

Wildau aufschlagen, im Haus 7 und in Teilen des <strong>Hause</strong>s 4<br />

auf <strong>dem</strong> ehemaligen TFH-Gelände an <strong>der</strong> Friedrich-Engels-<br />

Straße. Dort blickt dann Matthias Deller, <strong>der</strong> Anfang Juni<br />

2011 seine Amtsgeschäfte in Königs Wusterhausen aufnahm,<br />

8 <strong>WiWO</strong>-Wissen<br />

Der künftige Eingangsbereich des Amtsgerichts Königs Wusterhausen in<br />

Wildau. Foto: SENATOR. Project Management<br />

aus seinem Bürofenster auf das Birkenwäldchen auf <strong>der</strong> gegenüberliegenden<br />

Straßenseite.<br />

Als Matthias Deller im <strong>vor</strong>igen Sommer aus Rathenow nach<br />

Königs Wusterhausen kam, schenkten ihm seine neuen Mitarbeiter<br />

einen knallgelben Bauarbeiterhelm mit <strong>der</strong> Aufschrift<br />

„AG KW“. Ausdruck von Hoffnung und Erwartung <strong>zu</strong>gleich,<br />

dass es mit <strong>der</strong> Umgestaltung des hiesigen Amtsgerichts<br />

endlich losgehen möge. „Seit 17 Jahren wird hier über den<br />

Bau geredet“, resümiert Matthias Deller, „passiert ist bislang<br />

nichts.“ Er hält es neben <strong>der</strong> Leitung des Gerichts für seine<br />

<strong>vor</strong>rangige Aufgabe, diese Erwartungen seiner Mitarbeiter<br />

<strong>zu</strong> erfüllen. „Der erste Schritt da<strong>zu</strong> ist es, nach Wildau <strong>zu</strong><br />

gehen.“ Dann könne das geplante 14-Millionen-Euro-Projekt<br />

Rekonstruktion und Neubau des Amtsgerichtes Königs Wusterhausen<br />

angepackt werden.<br />

Das Amtsgerichtsgebäude, 1912 bis 1913 er- und einmal im<br />

Jahr 1937 umgebaut, hat nun fast ein Jahrhun<strong>der</strong>t auf <strong>dem</strong><br />

Buckel. Ein Jahrhun<strong>der</strong>t, das es nicht verbergen kann. „Unser<br />

Haupthaus ist ein unsaniertes Gebäude, an <strong>dem</strong> optische<br />

‚Aufhellungsmaßnahmen‘ <strong>vor</strong>genommen wurden“, konstatiert<br />

<strong>der</strong> Amtsgerichts<strong>direkt</strong>or. Zu<strong>dem</strong> wurden aus Brandschutzgründen<br />

innen <strong>zu</strong>sätzliche Glastüren und außen<br />

eine Wendeltreppe angebaut. Dennoch hat dieses Gebäude<br />

für die weitere Beherbergung eines Amtsgerichts so keine<br />

Zukunft. Zum einen, weil schon jetzt seine <strong>Platz</strong>kapazität<br />

nicht ausreicht. Neben den rund 60 Mitarbeitern, die hier<br />

ihren Arbeitsplatz haben, sind ein Dutzend Mitarbeiter des<br />

Familien- und Vormundschaftsgerichts im Finanzamt, drei<br />

Mitarbeiter des Nachlassgerichts im Ärztehaus am Schlossplatz<br />

untergebracht. Matthias Deller: „Ein Zustand, <strong>der</strong> für<br />

Köpffchen - Ausgabe 02. 2012


die Funktionsfähigkeit eines Gerichtes nicht gut ist.“ Bis hin<br />

<strong>zu</strong> Problemen, die beim Datentransfer zwischen Haupthaus<br />

und Nebenstellen auftreten.<br />

Das ist aber nur <strong>der</strong> bisherige Ist-Zustand. Zusätzliche Aufgaben<br />

stehen schon <strong>vor</strong> <strong>der</strong> Tür. Der neue Flughafen in<br />

Schönefeld brachte und bringt mehr Arbeit durch die Bautätigkeit<br />

und damit verbundene Grundbuchangelegenheiten<br />

mit <strong>sich</strong>. „Mit Betriebsbeginn des Flughafens wird aber auch<br />

<strong>der</strong> Umfang <strong>der</strong> strafrechtlichen Aufgaben für uns wachsen“,<br />

hebt Matthias Deller her<strong>vor</strong>. „Haben wir bislang jährlich<br />

200 bis 300 Haftbefehle ausgesprochen, werden es künftig<br />

bedeutend mehr sein. Nationale wie internationale.“ Da<strong>zu</strong><br />

kommen Abschiebe- und Zurückschiebefälle.<br />

Mehr Arbeit bringt auch das Gesetz <strong>zu</strong>r Gerichtsneuordnung<br />

des Landes Brandenburg, das am 1. Januar 2013 in Kraft<br />

tritt. Danach wechselt das Amtsgericht Königs Wusterhausen<br />

vom Landge-<br />

richt Potsdam in<br />

die Zuständigkeit<br />

des Landgerichts<br />

Cottbus. „Da<br />

hängt einiges für<br />

uns dran“, sagt<br />

Matthias Deller.<br />

„Damit wird in Wildau<br />

wie<strong>der</strong> eine ‚tote Ecke‘<br />

neu belebt.“<br />

Zum Beispiel, dass das Amtsgericht Königs Wusterhausen<br />

anstelle des Luckenwal<strong>der</strong>s künftig für Zwangsversteigerungen<br />

<strong>zu</strong>ständig sein wird. „Wo<strong>zu</strong> wir fünf neue Mitarbeiter<br />

und entsprechende Räumlichkeiten benötigen.“<br />

So stand man 2011 <strong>vor</strong> <strong>der</strong> Frage, ob das Amtsgericht Königs<br />

Wusterhausen noch einen vierten Standort aufmacht o<strong>der</strong><br />

für ein effektiveres Arbeiten um- und neu baut. „Der Bürger<br />

erwartet eine zügige Bearbeitung seines Falles, aber auch<br />

eine ordentliche Toilette“, so Matthias Deller. „Einen gewissen<br />

Grund<strong>zu</strong>stand sollte ein Amtsgericht schon haben.“ So<br />

fiel die Entscheidung für eine grundlegende Sanierung des<br />

ehrwürdigen, bald 100 Jahre alten Gerichtsgebäudes und<br />

einen Neubau auf <strong>dem</strong> benachbarten Gelände <strong>der</strong> ehemaligen<br />

Jugendarrestanstalt. Baubeginn soll im Herbst 2013 sein.<br />

Da aber klar war, dass eine Rekonstruktion bei laufen<strong>dem</strong><br />

Gerichtsbetrieb nicht in Frage kommt, begann die Suche<br />

nach einem Ausweichstandort. Königs Wusterhausen selbst<br />

verfügte nicht über entsprechende Räume mit circa 2000<br />

Quadratmetern Nutzfläche für etwa 80 Mitarbeiter. Angebote<br />

aus Schönefeld erwiesen <strong>sich</strong> als <strong>zu</strong> teuer. Mit Unterstüt<strong>zu</strong>ng<br />

von Wildaus Bürgermeister Dr. Uwe Malich und<br />

dessen damaliger Stellvertreterin Eleonore Lange wurde man<br />

schließlich in Wildau fündig. „Die <strong>WiWO</strong> hat am professionellsten<br />

reagiert“, stellt Matthias Deller fest. „Sie erkannte<br />

die Chance für das eigene Unternehmen und die Gemeinde,<br />

Wildau als Amtsgerichtsstandort <strong>zu</strong> entwickeln.“ Wenn auch<br />

nur zeitweise. Der Mietvertrag hat vom 1. Dezember 2012<br />

an eine minimale Laufzeit über dreieinhalb Jahre, kann<br />

aber bei Bedarf im Halbjahrestakt verlängert werden. „Der<br />

Standort ist gut und für großen Publikumsverkehr geeignet“,<br />

lobt Matthias Deller. Er erwartet in Wildau etwa 100<br />

Besucher täglich. Für diese Besucher und natürlich auch<br />

seine Mitarbeiter erhofft er <strong>sich</strong> noch eine bessere Anbindung<br />

an den öffentlichen Personennahverkehr. „Vielleicht<br />

lässt <strong>sich</strong> bis <strong>zu</strong>m Fahrplanwechsel im Dezember <strong>der</strong> Busverkehr<br />

noch optimieren.“<br />

Köpffchen - Ausgabe 02. 2012 9<br />

<strong>WiWO</strong>-Wissen


Peter Griesbach beim Entkernen jenes Saales, in <strong>dem</strong> künftig die Große Strafkammer<br />

tagen wird. Foto: Agentur Zeesen<br />

Im Frühjahr 2012 deutete noch nichts darauf hin, dass im<br />

ehemaligen Haus 7 in acht Sit<strong>zu</strong>ngssälen Recht gesprochen<br />

werden soll. Zu diesem Zeitpunkt wirkte das künftige Kernstück<br />

des Amtsgerichts eher wie eine Filmkulisse für einen<br />

Kriegsfilm. Bereits seit Ende März war Peter Griesbach mit<br />

vier Kollegen seines <strong>Wildauer</strong> Unternehmens dabei, das<br />

Gebäude <strong>zu</strong> entkernen. „Zunächst haben wir den Kopfbau<br />

in Richtung Zeuthen abgerissen, jetzt verschwinden<br />

hier Wände, Tapeten, alte Elektroinstallationen. Es bleibt<br />

nur <strong>der</strong> Rohbau übrig“, erklärte <strong>der</strong> Firmenchef. Doch bald<br />

wird in diesem Rohbau neues Amtsgerichts-Leben erwachen.<br />

Mit Sälen für die Schöffengerichte <strong>der</strong> Großen und Kleinen<br />

Strafkammer, je drei Einzelrichter- und Zivilrichtersälen,<br />

mit drei Vorführzellen, Vernehmungszimmer, Auf<strong>sich</strong>tsraum,<br />

Wachtmeisterei, Poststelle, Beratungszimmer und<br />

10 <strong>WiWO</strong>-Wissen<br />

In die Jahre gekommen: das Gebäude<br />

des Amtgerichts Königs Wusterhausen.<br />

Foto: Agentur Zeesen<br />

Wartebereich. Mit mo<strong>der</strong>nen Sicherheitsmaßnahmen und<br />

entsprechen<strong>der</strong> Informationstechnik.<br />

„Meine Mitarbeiter schienen anfangs irritiert über diesen<br />

zeitweiligen Um<strong>zu</strong>g von Königs Wusterhausen nach<br />

Wildau“, sagt Amtsgerichts<strong>direkt</strong>or Matthias Deller. „Aber<br />

inzwischen habe ich das Gefühl, dass alle die Notwendigkeit,<br />

die bisherigen Arbeitsumstände <strong>zu</strong> verän<strong>der</strong>n, verstanden<br />

haben. Aus einer gewissen Skepsis ist optimistische<br />

Vorfreude auf mehr <strong>Platz</strong> in Wildau geworden.“ Für die<br />

<strong>WiWO</strong> sei <strong>der</strong> Ein<strong>zu</strong>g des Amtsgerichts „eine Supersache“,<br />

betont <strong>WiWO</strong>-Geschäftsführer Frank Kerber. „Diese Fläche<br />

wird sofort intensiv genutzt und durch reichlich Publikumsverkehr<br />

populär. Damit wird in Wildau eine ‚tote<br />

Ecke‘ neu belebt.“ ♦<br />

Köpffchen - Ausgabe 02. 2012


Der Albert-Lemaire-<strong>Platz</strong> mit <strong>dem</strong> Ehrenmal für sowjetische Kriegsgefangene<br />

und gefallene Sowjetsoldaten. Foto: Agentur Zeesen<br />

STRASSENNAMEN<br />

Wo die <strong>WiWO</strong> <strong>zu</strong> <strong>Hause</strong> ist<br />

Heute: Albert-Lemaire-<strong>Platz</strong><br />

Die <strong>WiWO</strong> hat ihren Sitz in <strong>der</strong> Friedrich-Engels-Straße 40.<br />

Buchstäblich <strong>zu</strong> <strong>Hause</strong> ist sie jedoch am Albert-Lemaire-<br />

<strong>Platz</strong>. Einem <strong>Platz</strong>, <strong>der</strong> <strong>sich</strong> samt Ehrenmal für 61 sowjetische<br />

Kriegsgefangene und 35 Sowjetsoldaten, die gegen<br />

Ende des 2. Weltkrieges ums Leben kamen, <strong>vor</strong> <strong>dem</strong> <strong>WiWO</strong>-<br />

Gebäude ausbreitet.<br />

Seit 1966 trägt dieser <strong>Platz</strong> <strong>vor</strong> <strong>dem</strong> ehemaligen <strong>Wildauer</strong><br />

Rathaus diesen Namen. Eine Gedenktafel informiert da<strong>zu</strong>:<br />

„Zum Gedenken an den<br />

französischen Wi<strong>der</strong>standskämpfer<br />

Albert Lemaire<br />

geb. am 29. Aug. 1902<br />

in Amfreville-la-Mivoie,<br />

<strong>der</strong> 1942 in Auschwitz<br />

von deutschen Faschisten<br />

ermordet wurde“.<br />

Eine Auskunft, die nach<br />

Informationen aktueller<br />

französischer Quellen nicht<br />

exakt ist. Danach wurde<br />

Gabriel Albert Lemaire am<br />

29. August 1902 in Amfre-<br />

Die <strong>WiWO</strong> ist<br />

buchstäblich am<br />

Albert-Lemaire-<br />

<strong>Platz</strong> <strong>zu</strong> <strong>Hause</strong>,<br />

<strong>der</strong> <strong>sich</strong> <strong>direkt</strong><br />

<strong>vor</strong> <strong>dem</strong> <strong>WiWO</strong>-<br />

Sitz befindet.<br />

ville-la-Mi-Voie, einem Ort in <strong>der</strong> Normandie südlich von<br />

Rouen, geboren. Er lebte in seinem Geburtsort am rechten<br />

Ufer <strong>der</strong> Seine und später in Rouen, war verheiratet und<br />

arbeitete als Schlosser bei <strong>der</strong> nationalen französischen<br />

Eisenbahngesellschaft SNCF in Sotteville-lés-Rouen auf <strong>der</strong><br />

gegenüberliegenden Seine-Seite. Gabriel Albert Lemaire<br />

war in Amfreville-la-Mi-Voie Sekretär des Gewerkschaftsbundes<br />

CGT, <strong>der</strong> traditionell <strong>der</strong> Kommunistischen Partei<br />

Frankreichs nahesteht. Über die Liste <strong>der</strong> Kommunistischen<br />

Partei wurde er Ratsmitglied in Amfreville-la-Mi-Voie. Nach<br />

einem Anschlag auf einen auch stark von deutschen Soldaten<br />

frequentierten Buchladen in Rouen wurde Gabriel Albert<br />

Lemaire <strong>zu</strong>r Vergeltung mit weiteren Geiseln am 22. Oktober<br />

1941 verhaftet. Im Sommer des folgenden Jahres deportierten<br />

ihn die faschistischen Besatzer nach Deutschland.<br />

Am 8. Juli 1942 erhielt Gabriel Albert Lemaire als Insasse<br />

des Konzentrationslagers Auschwitz die Häftlingsnummer<br />

45778. Sein Name taucht am 5. November 1942 in einem<br />

Register <strong>der</strong> Krankenstation des Konzentrationslagers Birkenau<br />

auf. Dort verstarb er am 22. Januar 1943 im Alter<br />

von 40 Jahren.<br />

In seiner Heimatgemeinde Amfreville-la-Mi-Voie ist eine<br />

Straße zwischen <strong>der</strong> Rue Francois Mitterand und <strong>der</strong><br />

Departement-Straße D 6015 nach ihm benannt – die Rue<br />

Gabriel Lemaire.<br />

Zu DDR-Zeiten unterhielten Wildau und Amfrevillela-Mi-Voie<br />

partnerschaftliche Beziehungen. „Nach <strong>der</strong><br />

Wende, in den 1990er Jahren, schlugen Versuche des<br />

damaligen Bürgermeisters Gerd Richter, diese Beziehungen<br />

wie<strong>der</strong> aufleben <strong>zu</strong> lassen, fehl“, erinnert <strong>sich</strong> Wildaus<br />

Ortschronistin Irmgard Hornung. Richters französischer<br />

Amtskollege teilte in seinem Antwortbrief mit, dass<br />

Amfreville-la-Mi-Voie keinen Wert mehr auf eine <strong>der</strong>artige<br />

Partnerschaft lege. ♦<br />

Köpffchen - Ausgabe 02. 2012 11<br />

<strong>WiWO</strong>-Wissen


Gelungener Saisonstart im<br />

Klubhaus-Biergarten<br />

Sommerfeeling im Frühling. Petrus meinte es Ende April gut<br />

mit den <strong>Wildauer</strong>n und ihren Gästen, sodass <strong>der</strong> Biergarten am<br />

Klubhaus an <strong>der</strong> Dahme schon weit <strong>vor</strong> <strong>dem</strong> Sommeranfang<br />

voller Leben war. Am Abend des letzten April-Samstags eröffneten<br />

Andreas Rößler und Devid Richter mit ihrer den Biergarten<br />

betreibenden Firma „mobarcon“ die diesjährige „Grillen &<br />

Chillen“-Saison. „Bei Fackelschein, Feuerschalen, Lampions in<br />

den Bäumen und entspannter elektronischer Musik standen 100<br />

Liegestühle am Dahme-Ufer. Das war ein toller Start“, schwärmte<br />

Andreas Rößler von diesem gelungenen Chill-Saisonauftakt.<br />

Am Tag darauf wurde am Fuße des Klubhauses die sonntägliche<br />

Live-Musiksaison eröffnet. Das Spree-Duo präsentierte deutsche<br />

Schlager und Oldies. Mit „Barfuß o<strong>der</strong> Lackschuh“, einem Hit<br />

von Deutschlands einstigem Star-Entertainer Harald Juhnke,<br />

wurde das Programm eröffnet. Für manchen <strong>der</strong> Gäste an den<br />

Biertischen o<strong>der</strong> in einem <strong>der</strong> Liegestühle mag <strong>sich</strong> da durchaus<br />

die Frage gestellt haben, ob er die <strong>vor</strong>sommerliche Atmosphäre<br />

nicht besser barfuß genießt. Radler und Spaziergänger machten<br />

auf ihrer Sonntags-Radtour im Biergarten am Klubhaus einen<br />

Zwischenstopp, um bei Cola, Weiß- o<strong>der</strong> Schwarzbier den auf<br />

<strong>der</strong> Dahme <strong>vor</strong>beiziehenden Motoryachten, Paddelbooten o<strong>der</strong><br />

den großen Schubverbänden hinterher<strong>zu</strong>schauen. Die Segelyacht<br />

„Blue ocean“ fuhr extra einen neugierigen Bogen in Richtung<br />

Ufer, um das beschauliche Treiben im Schatten des traditionsreichen<br />

Klubhauses näher <strong>zu</strong> betrachten. Das „Spree-Duo“ besang<br />

inzwischen die „Spanischen Gitarren“. Und als es ein flottes Oldie-<br />

Medley von Connie Francis anstimmte, sangen die ersten Gäste<br />

beim Bier holen „Die Liebe ist ein seltsames Spiel“ mit. Nach<br />

einer stärkenden Bratwurst, einem Steak o<strong>der</strong> einem erfrischenden<br />

Eis wagte <strong>sich</strong> so mancher aufs kühle Nass und eroberte in<br />

den Tretbooten die Dahme rund um den Nie<strong>der</strong>lehmer Wer<strong>der</strong>. ♦<br />

12 <strong>WiWO</strong>-Wissen<br />

Public-Viewing<br />

im Klubhaus-<br />

Biergarten.<br />

Foto: mobarcon<br />

VOM KLUBHAUS<br />

<strong>WiWO</strong> informierte<br />

über die geplante<br />

Grün und Wasser prägen Wildau. Dieser<br />

Leitsatz stand neben zahlreichen an<strong>der</strong>en<br />

im Mittelpunkt <strong>der</strong> Diskussion von<br />

<strong>Wildauer</strong> Bürgern, Vertretern von Wirtschaft,<br />

Kommune und Vereinen auf zwei<br />

sogenannten Leitbild-Werkstätten im<br />

Dezember 2011 und Anfang März. Eines<br />

<strong>der</strong> <strong>vor</strong>rangigen Ziele im Bereich „Lebensqualität<br />

und Ortsbild“ soll sein, darauf<br />

verständigten <strong>sich</strong> die Teilnehmer des<br />

März-Workshops, den Landschaftsraum<br />

<strong>der</strong> Dahme durch Öffnung, Nut<strong>zu</strong>ng<br />

und Gestaltung ausgewählter Uferbereiche<br />

erlebbar <strong>zu</strong> machen und neue Tourismus-<br />

und Freizeitangebote mit Be<strong>zu</strong>g <strong>zu</strong>m Wasser<br />

<strong>zu</strong> entwickeln. Einen weiteren Schritt<br />

„Richtung Wasser“ ging Wildau dann auch<br />

am 24. Mai. Auf einer Präsentationsveranstaltung<br />

im Audimax des Trainico-Campus,<br />

<strong>zu</strong> <strong>der</strong> die <strong>WiWO</strong> eingeladen hatte,<br />

wurde über den Stand <strong>der</strong> Entwicklung des<br />

Klubhauses und Gestaltungsmöglichkeiten<br />

des Uferweges an <strong>der</strong> Dahme unterrichtet.<br />

„In dieser Runde sind wir nun schon <strong>zu</strong>m<br />

vierten Mal <strong>zu</strong>sammengekommen“, stellte<br />

<strong>WiWO</strong>-Geschäftsführer Frank Kerber, bei<br />

<strong>der</strong> Begrüßung <strong>der</strong> rund 40 Teilnehmer<br />

aus Gemeindevertretung und -verwaltung,<br />

Unternehmen und Vereinen fest. „Ziel ist<br />

es auch diesmal, Ihnen Informationen aus<br />

erster Hand <strong>zu</strong> vermitteln.“<br />

Köpffchen - Ausgabe 02. 2012


e.: Eine Studie vom Dahmewan<strong>der</strong>weg. Foto: Ahner Brehm<br />

u.o.: Moritz May, u.m.: Susanne Becker, u.u.: Wolf Ahner.<br />

Fotos: Agentur Zeesen<br />

ZUM STICHKANAL<br />

Ufergestaltung <strong>der</strong> Dahme<br />

Was <strong>zu</strong>nächst Moritz May vom Berliner<br />

Architektenbüro „m2r architecture“ <strong>zu</strong>m<br />

Thema Klubhaus tat. Das sei ein relativ kleines<br />

Gebäude, meinte Moritz May, aber ein<br />

Gebäude mit vielen komplexen Problemen.<br />

Angefangen von Brandschutztreppen über<br />

behin<strong>der</strong>tengerechte Zugänge <strong>zu</strong> den einzelnen<br />

Etagen bis hin <strong>zu</strong>r Lüftungstechnik<br />

in <strong>der</strong> ehemaligen hohen Bootsgarage im<br />

Erdgeschoss. Angefangen von fehlenden<br />

Unterlagen <strong>zu</strong>r Statik des Gebäudes über<br />

dessen Gründung auf Holzpfählen bis hin<br />

<strong>zu</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen des Denkmalschutzes.<br />

Dennoch sind alle Planungen so weit gereift,<br />

dass das Konzept den <strong>zu</strong>ständigen Ämtern<br />

<strong>vor</strong>gestellt werden kann. Momentanen Schät<strong>zu</strong>ngen<br />

des Architekturbüros <strong>zu</strong>folge werden<br />

die Baukosten rund 2,4 Millionen Euro<br />

betragen. „Die för<strong>der</strong>fähigen ‚Hüllenkosten‘<br />

setzen wir mit 966 000 Euro an“, so Moritz<br />

May. Allein 800 000 Euro werden für die<br />

Haustechnik benötigt. „Die Gemeinde hat<br />

<strong>sich</strong> für diese Projekt klar positioniert“, konstatierte<br />

Wildaus Kämmerer Marc An<strong>der</strong>s<br />

ange<strong>sich</strong>ts <strong>der</strong> genannten Kosten. Sie könne<br />

aber bis 2015 aus Mitteln <strong>der</strong> Städtebauför<strong>der</strong>ung<br />

für die Entwicklung des Klubhauses<br />

nur eine Million Euro bereitstellen.<br />

Untrennbar mit einer erfolgreichen Zukunft<br />

des Klubhauses an <strong>der</strong> Dahme ist die Gestal-<br />

tung eines Uferweges bis <strong>zu</strong>m Stichkanal<br />

verbunden. Frank Kerber berichtete über<br />

Gespräche mit bisherigen Anliegern <strong>der</strong><br />

künftigen Promenade. „Dabei haben wir<br />

umset<strong>zu</strong>ngsfähige Verhandlungsergebnisse<br />

erzielt.“ Ein das Wegekonzept stören<strong>der</strong><br />

Kleingarten wird aufgelöst und umgesiedelt,<br />

ein zweiter in seiner Ausdehnung etwas<br />

beschnitten. Der im betroffenen Bereich<br />

ansässige Wassersportclub Wildau und die<br />

Betriebsgruppe 1965 des Deutschen Anglerverbandes<br />

signalisierten ihr Einverständnis<br />

<strong>zu</strong>m Ausbau des Uferweges. Wie die<br />

Promenade schon 2013 aussehen könnte,<br />

stellte Wolf Ahner vom Königs-Wusterhausener<br />

Ingenieurbüro Ahner und Brehm <strong>vor</strong>.<br />

Am Beispiel eines in Fürstenwalde gestalteten<br />

Uferweges präsentierte Wolf Ahner verschiedene<br />

Gestaltungsvarianten bis hin <strong>zu</strong>m<br />

Bau einer Brücke über den Stichkanal o<strong>der</strong><br />

die Nut<strong>zu</strong>ng einer kurbelbetriebenen Fähre.<br />

Breiten Raum nahm in <strong>der</strong> Diskussion das<br />

im künftigen Promenadenbereich stehende<br />

Pumpenhaus <strong>der</strong> <strong>Wildauer</strong> Schmiedewerke<br />

GmbH & Co. KG ein. Deren Geschäftsführer<br />

Mark Martin berichtete, dass im Schmiedewerk<br />

ein neuer Kühlkreislauf installiert wird<br />

und deshalb dieses Pumpenhaus ab August<br />

2012 für den Betriebsablauf nicht mehr<br />

benötigt wird. „Das Gebäude bleibt aber im<br />

Besitz <strong>der</strong> Schmiedewerke“, betonte er. Erste<br />

Anregungen, wie das Pumpenhaus künftig<br />

genutzt werden könnte, steuerte die Architektin<br />

Susanne Becker (dorn-becker-architekten<br />

Berlin-Wildau-Streganz) bei. „Das ist schöne<br />

Industriearchitektur“, so Susanne Becker,<br />

„und in Wildau ein Stück Geschichte.“ Letztlich<br />

konnte es auf dieser Veranstaltung aber<br />

nur bei ersten Anregungen bleiben. Wie das<br />

Pumpenhaus in Zukunft genutzt werden soll,<br />

müssen weitere Gespräche mit <strong>dem</strong> Eigentümer<br />

und potenziellen Interessenten ergeben.<br />

„Wir sind heute einen großen Schritt<br />

<strong>vor</strong>angekommen“, stellte die Gemeindevertreterin<br />

Hei<strong>dem</strong>arie Müller am Ende dieser<br />

<strong>WiWO</strong>-Präsentationsveranstaltung <strong>zu</strong>frieden<br />

fest. „Allerdings geht nicht immer alles so<br />

schnell, wie es <strong>sich</strong> Herr Kerber <strong>vor</strong>stellt.“ ♦<br />

Köpffchen - Ausgabe 02. 2012 13<br />

<strong>WiWO</strong>-Wissen


WAS VERMISSEN SIE IN WILDAU?<br />

Wildau und Lebensqualität – Umfeld für Leben,<br />

Arbeiten, Forschen und Lernen auf <strong>dem</strong> Prüfstand<br />

In Deutschland arbeitet <strong>der</strong>zeit eine Enquete-Kommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“ des Deutschen Bundestages an einer<br />

neuen Definition des Begriffes Wohlstand. Ergebnisse erwartet man für Anfang 2013.<br />

Das Markforschungsinstitut Gallup präsentierte im Herbst 2011 gemeinsam mit <strong>dem</strong> Unternehmen Healthways erstmals einen „Well-Being-<br />

Index“ für Deutschland, einen Index <strong>zu</strong>m Wohlbefinden. In dessen Gesamtbewertung flossen neben <strong>der</strong> Einschät<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Lebenssituation<br />

auch Angaben <strong>zu</strong>r Arbeit, Gesundheit und Grundversorgung mit ein.<br />

Im September des vergangenen Jahres legten Bernd Raffelhüschen, Professor an <strong>der</strong> Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, und Renate<br />

Köcher, Leiterin des Institutes für Demoskopie Allensbach einen „Glücksatlas Deutschland 2011“ <strong>vor</strong>, in <strong>dem</strong> sie unter an<strong>der</strong>em <strong>der</strong><br />

Frage nachgingen: Wo und wie lebt es <strong>sich</strong> am glücklichsten in Deutschland?<br />

Auch die Gemeinde Wildau stellt in<br />

ihrem Internetauftritt die Lebensqualität<br />

neben Wirtschaft, Wissenschaft,<br />

Bürgerservice und Gemeindeorganisation<br />

in den Mittelpunkt. Die Gemeinde<br />

wirbt damit, dass Wildau seit vielen<br />

Jahrzehnten beste Wohnbedingungen<br />

bietet. Darüber hinaus wird auf www.<br />

wildau.de auf die Möglichkeiten verwiesen,<br />

in Wildau auf<strong>zu</strong>wachsen, älter<br />

<strong>zu</strong> werden und <strong>sich</strong> ganz in <strong>der</strong> Nähe<br />

in reizvoller Natur entspannen <strong>zu</strong> können.<br />

O<strong>der</strong> aber vielfältige Angebote <strong>der</strong><br />

medizinischen Versorgung, an Freizeitaktivitäten<br />

und <strong>der</strong> evangelischen<br />

Friedenskirchengemeinde in Anspruch<br />

nehmen <strong>zu</strong> können.<br />

Reicht das aber schon aus, um <strong>sich</strong> in<br />

Wildau wohl<strong>zu</strong>fühlen? Ist damit schon<br />

alles getan, um als Einwohner in Wildau<br />

14 <strong>WiWO</strong>-Wissen<br />

glücklich <strong>zu</strong> werden? Können <strong>sich</strong> Alt<br />

und Jung, „Ureinwohner“ wie Neuankömmlinge<br />

mit diesem Ort in seinem<br />

Jetzt-Zustand identifizieren?<br />

Offenbar nicht. Die beiden Leitbild-<br />

Werkstätten am 7. Dezember 2011 und<br />

am 2. März mit zahlreichen Teilnehmern<br />

aus <strong>der</strong> Bürgerschaft, Unternehmen,<br />

Vereinen, <strong>der</strong> Gemeindevertretung<br />

und <strong>der</strong> kommunalen Verwaltung<br />

haben deutlich gemacht, dass noch viel<br />

<strong>zu</strong> tun bleibt auf <strong>dem</strong> Weg Wildaus von<br />

<strong>der</strong> Gemeinde <strong>zu</strong>r Stadt. Zu einer Stadt<br />

mit <strong>dem</strong> Anspruch, Wildau <strong>zu</strong> einem<br />

attraktiven Lebens-, Wohn- und Arbeitsort<br />

weiter <strong>zu</strong> entwickeln und <strong>zu</strong> gestalten.<br />

Mark Martin, Geschäftsführer <strong>der</strong><br />

<strong>Wildauer</strong> Schmiedewerke GmbH & Co.<br />

KG formulierte das Problem auf einer<br />

<strong>WiWO</strong>-Präsentationsveranstaltung am<br />

Eine „Schmuddelecke“ in Wildau. Foto: <strong>WiWO</strong><br />

„Wildau <strong>zu</strong> einem<br />

attraktiven Lebens-,<br />

Wohn- und Arbeitsort<br />

weiterentwickeln.“<br />

24. Mai so: „Wir brauchen Leute. Gute<br />

Leute. Fachkräfte! Die bekommen wir<br />

aber nicht, wenn wir keinen attraktiven<br />

Standort bieten.“<br />

Die Attraktivität eines Standortes<br />

beginnt mit seinem Erscheinungsbild.<br />

Und das bietet <strong>sich</strong> <strong>dem</strong> Betrachter in<br />

Wildau auf öffentlichen Plätzen und<br />

Grünflächen wie Platanenplatz, Dorfaue<br />

und Albert-Lemaire-<strong>Platz</strong> bislang in<br />

schlichter Tristesse dar. „Dass es auch<br />

an<strong>der</strong>s geht, beweisen unsere Nachbargemeinden“,<br />

sagt <strong>WiWO</strong>-Geschäftsführer<br />

Frank Kerber. „Dort sind die kleinen<br />

Plätze nett angelegt, da blühen Rosen,<br />

Tulpen, Lavendel.“<br />

Die Grünqualität lässt in Wildau einiges<br />

<strong>zu</strong> wünschen übrig. Aus <strong>dem</strong> Robinienwäldchen<br />

an <strong>der</strong> Grünen Schanze<br />

Köpffchen - Ausgabe 02. 2012


könnte <strong>zu</strong>m Beispiel ein schöner Park<br />

werden. Einige sagen, hier könnte <strong>der</strong><br />

„Central Park“ von Wildau entstehen.<br />

„Aber wegen des Unkrauts kann man<br />

da <strong>der</strong>zeit nicht einmal einen Hund frei<br />

laufen lassen“, kritisiert Frank Kerber.<br />

„Die Fläche könnte man mit minimalem<br />

Aufwand erlebbar machen. Aber<br />

es macht keiner.“ Es gibt also noch viel<br />

an<strong>zu</strong>packen, um aus <strong>dem</strong> von den Teilnehmern<br />

<strong>der</strong> bisherigen Zukunftswerkstätten<br />

manifestierten Leitbild Wildaus<br />

Wirklichkeit werden <strong>zu</strong> lassen: Wildau<br />

stand und steht für eine Einheit von<br />

Leben, Arbeiten, Forschen und Lernen<br />

und will dafür in je<strong>der</strong> Beziehung ein<br />

attraktives Umfeld bieten. Die Lage,<br />

das baukulturelle Erbe und <strong>der</strong> Natur-<br />

und Landschaftsraum bilden dafür die<br />

Grundlage und sollen qualifiziert weiterentwickelt<br />

werden.<br />

Zunächst ist <strong>vor</strong> allem wichtig, die Resultate<br />

dieser Diskussionsrunden transparent<br />

<strong>zu</strong> machen. Die <strong>WiWO</strong> folgt dabei<br />

gern den Vorschlägen <strong>der</strong> Workshops,<br />

in jährlich zwei öffentlich mo<strong>der</strong>ierten<br />

Veranstaltungen alle Akteure und interessierten<br />

Bürger über die laufende Entwicklung<br />

<strong>zu</strong> informieren. Da<strong>zu</strong> sollte ein<br />

kontinuierlich tagen<strong>der</strong> Ausschuss mit<br />

Einwohnern sowie Vertretern aus Politik,<br />

Wirtschaft und Wissenschaft über<br />

die Umset<strong>zu</strong>ng des Leitbildes beraten<br />

und sie begleiten. ♦<br />

<strong>WiWO</strong>-UMFRAGE<br />

Wie gefällt Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, Wildau?<br />

........................................................................................................<br />

........................................................................................................<br />

Was ist das für ein Gefühl, <strong>Wildauer</strong>in o<strong>der</strong> <strong>Wildauer</strong> <strong>zu</strong> sein?<br />

........................................................................................................<br />

........................................................................................................<br />

Wie bewerten Sie die hier gebotene Lebensqualität?<br />

........................................................................................................<br />

........................................................................................................<br />

Was schätzen Sie beson<strong>der</strong>s und worüber ärgern Sie <strong>sich</strong>?<br />

........................................................................................................<br />

........................................................................................................<br />

Was vermissen Sie im Ort?<br />

........................................................................................................<br />

........................................................................................................<br />

Schreiben Sie uns bitte in kurzen Stichpunkten Ihre Meinungen<br />

als Brief, E-Mail o<strong>der</strong> Fax an: <strong>WiWO</strong> · Friedrich-Engels-Str. 40 · 15745 Wildau<br />

E-Mail: <strong>zu</strong>hause@wiwo-wildau.de · Fax: 03375/5196-51. Wir freuen uns darauf.<br />

Köpffchen - Ausgabe 02. 2012 15<br />

<strong>WiWO</strong>-Wissen


Wellness und Beauty im „atelier Sabrina“<br />

Das Wechselspiel von warmem Orange<br />

und Weiß an den Wänden, das <strong>sich</strong> auch<br />

in einigen Einrichtungs- und Gebrauchsgegenständen<br />

wie<strong>der</strong>findet, verbreitet<br />

sofort ein angenehmes Gefühl von Wohlbehagen.<br />

Das ist ja auch <strong>der</strong> Zweck, um<br />

den <strong>sich</strong> im „atelier Sabrina – Wellness<br />

& Beauty“ alles dreht.<br />

Seit <strong>dem</strong> 1. März kümmert <strong>sich</strong> Sabrina<br />

Loboda in ihrem Atelier im Hückelhovener<br />

Ring 34 um das Wohlfühlen und<br />

die Schönheit ihrer Kunden.<br />

Nach <strong>der</strong> Wende hat die aus Berlin<br />

stammende gelernte Le<strong>der</strong>schnei<strong>der</strong>in<br />

beruflich einiges ausprobiert, ehe sie<br />

von 1999 bis 2001 an <strong>der</strong> „D&B Private<br />

Berufsfachschule für Kosmetik“ in Berlin<br />

eine Ausbildung <strong>zu</strong>r staatlich geprüften<br />

Kosmetikerin absolvierte. Eine Berufswahl,<br />

bei <strong>der</strong> sie ihr Mann, <strong>der</strong> <strong>Wildauer</strong><br />

Phönix-Fußballer René Loboda<br />

stets bestärkte. „Viel Erfahrung habe<br />

ich schon damals während eines Praktikums<br />

und dann nach <strong>der</strong> Ausbildung<br />

im Kosmetikstudio Anna-Margarete<br />

Sommerfeld in Schmöckwitz gesammelt“,<br />

erzählt Sabrina Loboda. Seit 2005<br />

arbeitet sie in Wildau als Kosmetikerin<br />

und hatte jetzt den Wunsch, <strong>sich</strong> in<br />

ihrem Beruf neu <strong>zu</strong> orientieren. „Mein<br />

16 <strong>WiWO</strong>-Wissen<br />

Wenn es um Schönheit und<br />

Wohlbefinden geht, ist man bei<br />

Sabrina Loboda in den besten<br />

Händen. Foto: Agentur Zeesen<br />

WOHLFÜHLEN IN<br />

ORANGE UND WEISS<br />

Mann und ich hatten gehört, dass die<br />

<strong>WiWO</strong> neue Gewerberäume herrichtet.“<br />

Was ein Anruf bestätigte. Nach einer<br />

Be<strong>sich</strong>tigung in <strong>der</strong> noch im Um- und<br />

Ausbau befindlichen „Villa 34“ fiel die<br />

Entscheidung. „Die <strong>WiWO</strong> hat schnell<br />

gearbeitet“, stellt Sabrina Loboda <strong>zu</strong>frieden<br />

fest. Nach ihren Wünschen gab es<br />

noch kleine bauliche Verän<strong>der</strong>ungen,<br />

wurde ein <strong>zu</strong>sätzliches Waschbecken<br />

installiert und das Atelier in den Lieblingsfarben<br />

<strong>der</strong> Inhaberin gestrichen. Da<br />

fiel es nicht entscheidend ins Gewicht,<br />

dass die letzten neuen Türen erst sieben<br />

Wochen nach Atelier-Eröffnung eingebaut<br />

wurden.<br />

Nun ist Sabrina Loboda Herrin über ein<br />

kleines Wohlfühl-Reich, das aus <strong>dem</strong><br />

Empfangsraum mit behaglicher Couch,<br />

einem Kosmetikraum und einer Massagekabine<br />

besteht. Sie bietet hier Kosmetik,<br />

Fußpflege, Massage und Maniküre<br />

an, inklusive solcher Behandlungen wie<br />

Fußreflexmassage o<strong>der</strong> Lymphdrainage.<br />

„Bei <strong>der</strong> Ge<strong>sich</strong>tsmaske gibt es eine<br />

Nacken-Massage gratis da<strong>zu</strong>“, sagt Sabrina<br />

Loboda. „Das lieben die Kunden.“<br />

Viele Stammkunden seien inzwischen<br />

mit ihr in den Hückelhovener Ring<br />

34 „mitgewan<strong>der</strong>t“. „Ich konnte aber<br />

auch schon neue Kunden hier aus <strong>dem</strong><br />

Umfeld begrüßen.“ Verschönern lassen<br />

kann man <strong>sich</strong> bei ihr auch die Fußnägel,<br />

die mittels Gel <strong>zu</strong> sogenannten „French<br />

Nägeln“ gestylt werden.<br />

Für die Fingernägel hat <strong>sich</strong> Sabrina<br />

Loboda mit Ramona Kroll Verstärkung<br />

in ihr Atelier geholt. Die Inhaberin <strong>der</strong><br />

„HANDwerkstatt Wildau“ pflegt und<br />

gestaltet die Nägel ihrer Kunden und bietet<br />

auch Wimpernverlängerungen an. ♦<br />

Weitere Informationen:<br />

„atelier Sabrina“<br />

Hückelhovener Ring 34 · Wildau<br />

Von Montag bis Sonnabend<br />

Wellness und Beauty genießen<br />

nach <strong>vor</strong>heriger Terminvereinbarung<br />

Anmeldung:<br />

Sabrina Loboda<br />

Telefon: 03375 / 9 22 91 16<br />

E-Mail: ateliersabrina.loboda@aol.de<br />

Ramona Kroll<br />

Telefon: 033762 / 96 90 47<br />

Telefon: 03375 / 9 22 91 16<br />

Köpffchen - Ausgabe 02. 2012


Die Nachwuchshandballer des HSV Wildau. Foto: Archiv Brade<br />

TEAM MIT ZUKUNFT<br />

Die <strong>WiWO</strong> als verlässlicher Sponsoring-Partner<br />

Mit 18 Mannschaften wird <strong>der</strong> HSV<br />

Wildau 1950 in <strong>der</strong> kommenden Handball-<br />

Saison am Punktspielbetrieb teilnehmen.<br />

„Dabei sind wir neben unseren drei Männer-<br />

und zwei Frauenteams erstmals sowohl<br />

im weiblichen als auch im männlichen<br />

Nachwuchsbereich in allen Altersklassen<br />

am Start“, freut <strong>sich</strong> <strong>der</strong> 1. HSV-Vorsitzende<br />

Guido Thieke nicht ohne berechtigten<br />

Stolz. Denn hinter dieser nüchternen<br />

statistischen Aussage steckt viel Arbeit und<br />

Engagement <strong>der</strong> HSV-Verantwortlichen.<br />

Der Handball-Sportverein Wildau 1950<br />

blickt, wie die Jahreszahl im Vereinsnamen<br />

verrät, auf über 60 Jahre Handball-Tradition<br />

im Ort <strong>zu</strong>rück. Am 20. Mai 1950 wurde<br />

hier die Betriebssportgemeinschaft Lok-<br />

und Waggonbau (Lowa) Wildau gegründet.<br />

Mit den Sektionen Wassersport, Fußball,<br />

Ru<strong>der</strong>n, Tischtennis, Radsport und eben<br />

Handball. Am 12. März 1952 wurde die<br />

BSG „Lowa“ in den Verband <strong>der</strong> Sportvereinigung<br />

„Motor“ aufgenommen. 53 Jahre<br />

später schieden die <strong>Wildauer</strong> Handballer<br />

aus <strong>dem</strong> Mehr-Sektionen-Verein „Motor“<br />

aus und wurden 2005 als Verein eigenständig.<br />

Seit 2008 stehen Guido Thieke, selbst<br />

in <strong>der</strong> 3. Männer-Sieben aktiv, und Falk<br />

Neubauer, Trainer <strong>der</strong> 2. Herren-Vertretung,<br />

als 1. und 2. Vorsitzen<strong>der</strong> am Ru<strong>der</strong> des<br />

Vereins. „In dieser Zeit hat <strong>sich</strong> die Anzahl<br />

unserer Mitglie<strong>der</strong> auf heute etwa 350 verdoppelt“,<br />

erklärt Falk Neubauer. Das ist<br />

<strong>vor</strong> allem ein Ergebnis <strong>der</strong> starken Präsenz<br />

des HSV in den Schulen und Kin<strong>der</strong>gärten<br />

Wildaus und <strong>der</strong> Nachbargemeinden.<br />

In den Schulen werden kostenlose Handball-Arbeitsgemeinschaften<br />

angeboten. Bei<br />

Tagen <strong>der</strong> offenen Tür stellt <strong>sich</strong> <strong>der</strong> Verein<br />

in den Kitas ebenso <strong>vor</strong> wie bei Veranstaltungen<br />

des ortsansässigen Kin<strong>der</strong>- und<br />

Jugend-Vereins (KJV). „Bei uns kann je<strong>der</strong><br />

mitmachen, <strong>der</strong> Handball spielen möchte<br />

und gesundheitlich da<strong>zu</strong> in <strong>der</strong> Lage ist“,<br />

betont Falk Neubauer. „Und <strong>der</strong> spielt dann<br />

auch Handball.“ Beim HSV ist man dabei<br />

stets um eine Balance zwischen Spaß am<br />

Sport und Leistungsorientierung bemüht.<br />

„Wer <strong>sich</strong> bei uns leistungssportlich entwickeln<br />

will, den för<strong>der</strong>n und for<strong>der</strong>n wir“,<br />

sagt Guido Thieke. Jedes Jahr delegiert <strong>der</strong><br />

HSV ein, zwei hoffnungsvolle Nachwuchstalente<br />

an die Sportschulen in Frankfurt<br />

(O<strong>der</strong>) o<strong>der</strong> Potsdam. C-Jugend-Handballer<br />

Felix Born gehört <strong>der</strong>zeit <strong>der</strong> brandenburgischen<br />

Landesauswahl an.<br />

Um den umfangreichen Trainings- und<br />

Spielbetrieb durchführen <strong>zu</strong> können, benötigt<br />

<strong>der</strong> HSV neben Engagement, Spaß und<br />

Leistungsbereitschaft seiner Mitglie<strong>der</strong> <strong>vor</strong><br />

allem eins: Geld. Da sind unter an<strong>der</strong>em<br />

Spielklassen-Beiträge <strong>zu</strong> zahlen, fallen<br />

jährlich zwischen 7000 und 8000 Euro<br />

Schiedsrichterkosten an, wollen Fahrtkosten<br />

aufgebracht sein und die Mannschaften<br />

vernünftig eingekleidet werden. „Wir<br />

sind deshalb für jeden Sponsor dankbar“,<br />

unterstreicht <strong>der</strong> Vereinschef. „Wenn wir<br />

<strong>zu</strong>m Beispiel die Spieler auch noch alle<br />

selbst einkleiden müssten, würden wir an<br />

Grenzen stoßen“, hebt <strong>der</strong> Vereinschef<br />

her<strong>vor</strong>. Seit zwei Jahren kann <strong>der</strong> HSV in<br />

dieser Beziehung auf eine vertrauensvolle<br />

und unkomplizierte Zusammenarbeit mit<br />

<strong>der</strong> <strong>WiWO</strong> bauen. Die <strong>WiWO</strong> sponsert für<br />

das HSV-Flaggschiff, die 1. Männer-Sieben,<br />

jährlich knapp 3000 Euro. Eine Summe,<br />

die hauptsächlich die Kosten für die nötigen<br />

Trikotsätze des jungen Teams um die<br />

Routiniers Volker Klau<strong>der</strong>, Ronny Fenske<br />

und Friedrich Diestel deckt.<br />

„Was das Sponsoring betrifft, sind wir<br />

sehr breit aufgestellt“, erläutert <strong>WiWO</strong>-<br />

Geschäftsführer Frank Kerber. „Wir<br />

sponsern kulturelle Veranstaltungen, wir<br />

unterstützen Sportvereine, wir för<strong>der</strong>n<br />

gesellschaftliche Aktivitäten und wir<br />

übernehmen <strong>zu</strong>nehmend Maßnahmen<br />

im öffentlichen Raum auf unsere Kosten,<br />

weil wir es für richtig erachten. Denn das<br />

kommt allen <strong>zu</strong>gute.“<br />

Fortset<strong>zu</strong>ng auf Seite 19<br />

Köpffchen - Ausgabe 02. 2012 17<br />

<strong>WiWO</strong>-Wissen


Die <strong>WiWO</strong> – erfolgreicher Verwalter von Wohneigentum<br />

Es war die erste gemeinsame Wohnung, die Gudrun und Gerd<br />

Kieback Anfang April 1982 bezogen. Die Wernsdorferin und<br />

ihren aus <strong>der</strong> Prignitz stammenden Mann hatte es aus beruflichen<br />

Gründen nach Wildau verschlagen. Ihr neues Heim<br />

wurde eine 60 Quadratmeter große Drei-Raum-Wohnung in<br />

<strong>der</strong> Straße des Friedens. Und es ist ihr Heim bis heute. Nur<br />

mit <strong>dem</strong> Unterschied, dass Familie Kieback seit 1996 Eigentümer<br />

und nicht mehr Mieter dieser Wohnung ist.<br />

Ausgangspunkt dafür war das „Gesetz über Altschuldenhilfen<br />

für Kommunale Wohnungsunternehmen, Wohnungsgenossenschaften<br />

und private Vermieter in <strong>dem</strong> in Artikel 3 des<br />

Einigungsvertrages genannten Gebiet“ aus <strong>dem</strong> Jahr 1993, kurz<br />

Altschuldenhilfe-Gesetz. Nach diesem Gesetz sollte Wohnungsunternehmen<br />

und privaten Vermietern Hilfe bei alten Verbindlichkeiten<br />

aus noch aus <strong>der</strong> DDR stammenden Krediten o<strong>der</strong><br />

Baudarlehen gewährt werden. Im Gegen<strong>zu</strong>g mussten die Wohnungsunternehmen<br />

15 Prozent ihres per 1. Januar 1993 <strong>vor</strong>handenen<br />

Wohnungsbestandes bis <strong>zu</strong>m 31. Dezember 1999<br />

privatisieren. „Dabei sind die Mieter <strong>zu</strong>r Bildung individuellen<br />

Wohneigentums <strong>vor</strong>rangig <strong>zu</strong> berück<strong>sich</strong>tigen“, hieß es in §5<br />

dieses Gesetzes. Auch das Ehepaar Kieback erhielt das Angebot,<br />

seine Wohnung <strong>zu</strong> kaufen. „Das Risiko war für uns nicht groß“,<br />

blickt Gudrun Kieback <strong>zu</strong>rück, „da wir wussten, was wir kaufen.“<br />

Die Entscheidung für den Erwerb sei nicht schwergefallen,<br />

die Finanzierung schon eher. „Der Kauf von <strong>der</strong> Wohnungsbaugesellschaft<br />

verlief dann unproblematisch.“ Wie Kiebacks<br />

erwarben neun weitere bisherige Mieter sowie ein Kapitalanleger<br />

Wohnungen in <strong>der</strong> Straße des Friedens 1 bis 5. „Diesen Schritt<br />

haben wir <strong>zu</strong> keiner Stunde bereut“, sagt Gudrun Kieback. Was<br />

auch <strong>der</strong> guten Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> <strong>WiWO</strong> geschuldet<br />

ist, die nicht nur über 1800 Wohnungen des eigenen Bestandes<br />

bewirtschaftet, son<strong>der</strong>n eben auch 204 Wohnungen priva-<br />

18 <strong>WiWO</strong>-Intern<br />

Hier in <strong>der</strong> Straße des Friedens sind Gudrun und Gerd Kieback Herren <strong>der</strong> eigenen<br />

vier Wände. Foto: Agentur Zeesen<br />

HERR DER EIGENEN VIER WÄNDE<br />

ter Eigentümer verwaltet. Für die Wohneigentumsverwaltung<br />

sind in <strong>der</strong> <strong>WiWO</strong> die Leiterin des Rechnungswesens Ramona<br />

Karp und Berit Boborowski <strong>zu</strong>ständig. Unterstützt werden sie<br />

dabei in technischen Fragen von Alexan<strong>der</strong> Bluhm. „Das Aufgabengebiet<br />

ist sehr vielseitig“, betont Ramona Karp. In <strong>der</strong>zeit<br />

zehn Objekten von <strong>der</strong> Friedrich-Engels- über Fichte-,<br />

Jahn-, Geschwister-Scholl- und Teichstraße bis <strong>zu</strong>r Schillerallee<br />

und eben Straße des Friedens verwaltet die <strong>WiWO</strong> Eigentumswohnungen.<br />

„Dabei ist jedes Haus an<strong>der</strong>s“, so Berit<br />

Boborowski, „und wird entsprechend individuell betreut.“<br />

Grundlage dafür ist ein Verwaltervertrag zwischen <strong>der</strong> jeweiligenWohnungseigentümer-Gemeinschaft<br />

„Dabei ist jedes<br />

Haus an<strong>der</strong>s,<br />

wird entsprechend<br />

individuell betreut.“<br />

und <strong>der</strong> <strong>WiWO</strong>. Dieser<br />

verpflichtet den<br />

Verwalter, also die<br />

<strong>WiWO</strong>, unter an<strong>der</strong>em,<br />

<strong>sich</strong> um laufende<br />

Instandhaltung und<br />

Instandset<strong>zu</strong>ng des<br />

gemeinschaftlichen<br />

Eigentums, um die<br />

Eigentümer-Abrechnung (vergleichbar <strong>der</strong> Abrechnung <strong>der</strong><br />

Betriebskosten für Mieter), die Verwaltung <strong>der</strong> gemeinschaftlichen<br />

Gel<strong>der</strong> sowie Mahnwesen, Rechnungskontrolle und<br />

Buchführung <strong>zu</strong> kümmern. Einmal jährlich findet eine Versammlung<br />

mit den Wohnungseigentümern statt. Deren Beirat<br />

bereitet gemeinsam mit <strong>der</strong> <strong>WiWO</strong> diese Zusammenkunft <strong>vor</strong>.<br />

So wie auch Gudrun Kieback als Beirats<strong>vor</strong>sitzende gemeinsam<br />

mit ihren Beisitzern Ute Simon und Thomas Poschmann.<br />

„Wir besprechen einerseits mit <strong>der</strong> <strong>WiWO</strong> den Wirtschaftsplan<br />

für das folgende Jahr, prüfen Belege und beraten, welche<br />

Themen im Mittelpunkt <strong>der</strong> Versammlung stehen sollen.<br />

Köpffchen - Ausgabe 02. 2012


mit Wachstumspotenzial<br />

Was wir an<strong>der</strong>erseits auch mit allen Eigentümern machen, die<br />

wir <strong>zu</strong><strong>dem</strong> über das Ergebnis <strong>der</strong> Belegprüfung informieren.“<br />

Aktuell diskutieren Wohnungseigentümer und <strong>der</strong> Verwalter<br />

über die Gestaltung <strong>der</strong> Gehwege rund um die Straße des Friedens<br />

1 – 5 und den Neubau <strong>der</strong> Kellereingänge. Auch hier<br />

wird man einen Konsens finden, ist Gudrun Kieback <strong>sich</strong>er.<br />

„Bisher haben wir immer ein gutes Ergebnis erzielt.“Was<br />

Gudrun Kieback an dieser Eigentumsform beson<strong>der</strong>s gefällt,<br />

ist <strong>der</strong> Umstand, dass sie „Herrin ihrer eigenen vier Wände“<br />

ist. „In meiner Wohnung kann ich alles nach meinen Vorstellungen<br />

machen – wenn ich nicht unbedingt tragende Wände<br />

versetzen will.“ Auf generell viel Eigeninitiative hat <strong>sich</strong> ihre<br />

Eigentümergemeinschaft verständigt. „Wir übernehmen die<br />

Gartenpflege, die Haus- und ‚Revier‘-Reinigung. Wir wechseln<br />

auch mal eine Glühbirne.“ Lediglich um die Schneeräumung<br />

kümmern <strong>sich</strong> <strong>WiWO</strong>-Vertragspartner, was <strong>vor</strong> allem<br />

Ver<strong>sich</strong>erungsgründe hat.<br />

„Wir bieten den Eigentümern über den eigentlichen Verwaltervertrag<br />

ebenfalls <strong>der</strong>artige Dienstleistungen an“, hebt<br />

Ramona Karp her<strong>vor</strong>. „Beispielsweise könnte <strong>sich</strong> die <strong>WiWO</strong><br />

um die Grünpflege kümmern o<strong>der</strong> Hausmeisterdienste durchführen.“<br />

Darüber hinaus bietet sie Son<strong>der</strong>eigentumsverwaltungen<br />

mit Dienstleistungen an, die nicht nur die „äußere<br />

Hülle“ des entsprechenden <strong>Hause</strong>s, son<strong>der</strong>n auch dessen<br />

„Innenleben“ betreffen und separat abgerechnet werden. Ein<br />

Geschäftsfeld, auf <strong>dem</strong> die <strong>WiWO</strong> in Zukunft weiter expandieren<br />

möchte wie auch insgesamt mit ihrem Angebot <strong>der</strong><br />

Wohnungseigentums-Verwaltung. Ramona Karp: „Gerade als<br />

größtes ortsansässiges Wohnungsunternehmen wollen wir<br />

dieses anspruchsvolle Geschäftsfeld erweitern.“ Das nötige<br />

Know-how und engagierte Mitarbeiter sind <strong>vor</strong>handen. Je<strong>der</strong>zeit<br />

offene Ohren für Interessenten ebenso. ♦<br />

Fortset<strong>zu</strong>ng von Seite 17<br />

Für die <strong>WiWO</strong> ist es ein normales gesellschaftliches<br />

Engagement, <strong>zu</strong> <strong>dem</strong> sie als<br />

kommunales Unternehmen bereit ist. „Es<br />

sind unsere Familien, es sind unsere Kin<strong>der</strong>,<br />

die dort Sport machen. Wir werden<br />

nur dann ein attraktiver Wohnstandort<br />

sein, wenn wir auch das kulturelle und<br />

gesellschaftliche Leben auf einem gewissen<br />

Niveau für diesen Ort <strong>vor</strong>antreiben, immer<br />

wie<strong>der</strong> neue Impulse setzen“, unterstreicht<br />

Frank Kerber. Er sieht die <strong>WiWO</strong> diesbezüglich<br />

in einer Vorreiterrolle und würde<br />

<strong>sich</strong> wünschen, dass <strong>sich</strong> noch mehr Unternehmen<br />

engagieren. „Auch die Mieter <strong>der</strong><br />

Wohnungsbaugenossenschaft besuchen die<br />

kulturellen Veranstaltungen und treiben<br />

hier in Wildau Sport.“<br />

Für HSV-Chef Guido Thieke ist es schön<br />

und wichtig, dass sein Verein mit <strong>der</strong> <strong>WiWO</strong><br />

als Sponsor ein „Aushängeschild“ hat, das<br />

selbst auch in Wildau <strong>zu</strong> <strong>Hause</strong> ist. Für<br />

ihn sind <strong>WiWO</strong> und HSV vergleichbar,<br />

weil beide stets bemüht sind, eine positive<br />

Entwicklung <strong>vor</strong>an<strong>zu</strong>treiben. Die <strong>WiWO</strong><br />

beim Gedeihen Wildaus <strong>zu</strong>r Stadt, <strong>der</strong> HSV<br />

beim Aufschwung des hiesigen Handballsports.<br />

Auch wenn man zwischendurch mal<br />

einen Abstieg verkraften muss. Wie jüngst<br />

den <strong>der</strong> HSV-Männer im <strong>WiWO</strong>-Dress aus<br />

Brandenburgs höchster Spielklasse. „Diese<br />

Mannschaft hat Zukunft“, ist Falk Neubauer<br />

<strong>sich</strong>er. „Der Erfolg wird wie<strong>der</strong>kommen.“ ♦<br />

Köpffchen - Ausgabe 02. 2012 19<br />

<strong>WiWO</strong>-Wissen


GÖRKI? OSTSEEFEELING?<br />

TRINKEN FÜR EINEN GUTEN ZWECK?<br />

Cocktailbar „Fire & Ice“<br />

feierte den dritten Geburtstag<br />

Dienstags heißt im „Fire & Ice“ die Tagesspezialiät Görki.<br />

Görki? Ein Cocktail, den Sebastian Gellrich, <strong>der</strong> Chef <strong>der</strong><br />

Cocktailbar am Marktplatz kreiert hat und von <strong>dem</strong> er nur<br />

so viel verrät, dass dieser Salatgurken-Scheiben enthalte.<br />

Deshalb Görki – die übrigen Ingredienzien bleiben geheim.<br />

Am 30. April feierten Sebastian Gellrich (32), seine vier Mitarbeiter<br />

und Gäste das dreijährige Bestehen von „Fire & Ice“.<br />

Geboren in Zehdenick, hat <strong>der</strong> gelernte Trockenbau-Monteur<br />

und ausgebildete Personenschützer als Zehnjähriger begonnen,<br />

Schlagzeug <strong>zu</strong> spielen. Mit 14 trat er in einer Band bei Familienfeiern<br />

auf, mit 16 begann er als DJ auf<strong>zu</strong>legen. Zwischenzeitlich<br />

in Königs Wusterhausen <strong>zu</strong> <strong>Hause</strong>, betreibt Sebastian Gellrich<br />

den Veranstaltungsservice „Partyvision“. „Ich hatte aber schon<br />

immer die Idee, eine Bar auf<strong>zu</strong>machen.“ Da kam ihm 2009<br />

eine Ausschreibung <strong>der</strong> <strong>WiWO</strong> gerade recht. Sebastian Gellrich<br />

reichte sein Konzept ein, erhielt von <strong>der</strong> <strong>WiWO</strong> „eine tolle<br />

Unterstüt<strong>zu</strong>ng“ beim Start seiner Cocktailbar und sagt heute<br />

nach drei Jahren: „Es war eine gute Idee.“ Auch wenn er wie<br />

viele an<strong>der</strong>e <strong>Wildauer</strong> über die leidige Baustelle <strong>vor</strong> <strong>der</strong> Haustür<br />

in <strong>der</strong> Karl-Marx-Straße alles an<strong>der</strong>e als erfreut ist. „Wenn ich<br />

etwas will, dann bleibe ich auch dabei“, sagt <strong>der</strong> junge Mann.<br />

Sein Engagement wird ihm von zahlreichen Stammgästen aus<br />

Wildau, Königs Wusterhausen, Zeuthen und an<strong>der</strong>swo gedankt.<br />

Die die familiäre Atmosphäre im „Fire & Ice“ <strong>zu</strong> schätzen wissen.<br />

Da erhält er auch schon mal am Tag nach <strong>dem</strong> Barbesuch<br />

Anrufe wir diesen: „Du, Basti, wir haben gestern vergessen <strong>zu</strong><br />

bezahlen!“. Die Rechnung wurde dann umgehend beglichen.<br />

Gelegenheit für einen Barbesuch ist täglich ab 18 Uhr. Am<br />

Mittwoch und an den Wochenenden gibt es im „Fire & Ice“<br />

20 <strong>WiWO</strong>-Wissen<br />

neben Kaffee, diversen Whisky-, inzwischen sechs verschiedenen<br />

Biersorten und natürlich vielfältigen Cocktails, Veranstaltungen<br />

unterschiedlichster Art. Vom Public Viewing beim<br />

Fußball über Karaoke bis hin <strong>zu</strong>r Bowle- o<strong>der</strong> Schlager-Party.<br />

O<strong>der</strong> Bundesliga- o<strong>der</strong> Eishockey-Live-Sehen. Denn: „Wir sind<br />

auch eine sky-Sportsbar“, erklärt Sebastian Gellrich.<br />

Unter <strong>dem</strong> Motto „Yes! We can“ tun Bar und Barbesucher<br />

2012 <strong>zu</strong>m inzwischen dritten Mal Gutes. Nach einem gemeinsamen<br />

Volleyball-Spiel wird für einen guten Zweck getrunken.<br />

Danach werden Volleyball-Startgel<strong>der</strong>, Trinkgeld sowie<br />

50 Cent pro Getränk für die Kin<strong>der</strong>krebs-Station Cottbus<br />

gespendet. Bei ersten Mal kamen so 800 Euro <strong>zu</strong>sammen.<br />

Im vergangenen Dezember wurden im „Fire & Ice“ von den<br />

Gästen selbst gebackene Plätzchen verkauft. Der Erlös plus<br />

das Trinkgeld des Abends – 250 Euro – ging an das ASB<br />

Kin<strong>der</strong>- und Jugendhaus Königs Wusterhausen.<br />

Mit einer mobilen Bar ist „Fire & Ice“ <strong>zu</strong> verschiedenen Veranstaltungen<br />

in Königs Wusterhausen, aber auch bis <strong>zu</strong>r Ostsee<br />

unterwegs. Obwohl man eigentlich gar nicht so weit fahren muss,<br />

um „Ostseefeeling“ <strong>zu</strong> erleben. Seit 2011 wartet ein kleiner „Fire<br />

& Ice-Ostseestrand“ hinter <strong>der</strong> Karl-Marx-Straße 117 auf Gäste.<br />

Ansonsten kann man <strong>sich</strong> im „Fire & Ice“ immer von Neuem<br />

überraschen lassen. „Was ich nicht möchte, ist immer das Gleiche.“<br />

Dieses Credo von Sebastian Gellrich spiegelt <strong>sich</strong> einerseits<br />

auf <strong>der</strong> Getränkekarte wi<strong>der</strong>. An<strong>der</strong>erseits auch in <strong>der</strong> Bar<br />

selbst. „Wir haben hier schon drei-, viermal umgebaut.“ Darauf<br />

kann man <strong>sich</strong> schon mal einen sommerlich frischen „Bastis<br />

Bio-Drink“ mit Basilikum, Gurke, Gin und Tonic genehmigen. ♦<br />

Köpffchen - Ausgabe 02. 2012


Am Keyboard<br />

nichts verlernt<br />

Er hat es nicht verlernt. „Das ist wie Fahrrad<br />

fahren“, lächelt Michael Konschak.<br />

Er nimmt in seiner Ein-Raum-Wohnung<br />

in <strong>der</strong> Friedrich-Engels-Straße die Staubschutzplane<br />

vom Instrument und Sekunden<br />

später ist die kleine Wohnung erfüllt<br />

von flotten Keyboard-Rhythmen. „Dieses<br />

Yamaha-Keyboard ist mein gutes Stück“,<br />

sagt Michael Konschak voller Stolz. Ein<br />

Geschenk seines Vaters kurz <strong>vor</strong> dessen<br />

Tod. Vater Martin Konschak war es<br />

auch, <strong>der</strong> seinen 1950 geborenen Sohn<br />

Michael <strong>zu</strong>r Musik brachte. Er spielte<br />

„nebenbei“ Klavier, Akkordeon und<br />

Orgel und stand in den 1950er Jahren im<br />

„Klingenden Brett‘l“ auf <strong>der</strong> Bühne des<br />

<strong>Wildauer</strong> Kulturhauses. „Durch meinen<br />

Vater erlernte ich das Akkordeonspielen“,<br />

erzählt Michael Konschak. Der Ur-<strong>Wildauer</strong>,<br />

<strong>der</strong> schon in <strong>der</strong> Friedrich-Engels-<br />

Straße wohnte, als diese noch Blankstraße<br />

hieß, und <strong>der</strong> in Wildau <strong>zu</strong>r Schule ging,<br />

absolvierte im VEB Berliner Metallhütten<br />

und Halbzeugwerke eine Ausbildung <strong>zu</strong>m<br />

Metallzieher. Dort in Berlin-Schöneweide<br />

suchten junge Musiker, die eine Band<br />

gründen wollten, noch einen Akkordeonspieler.<br />

Michael Konschak wurde gefragt,<br />

sagte <strong>zu</strong> und blieb von 1968 an Mitglied<br />

in <strong>der</strong> Band, die <strong>sich</strong> „Evergreens“, spä-<br />

Michael Konschak an seinem „Schmuckstück“ in <strong>der</strong> Friedrich-Engels-Straße. Foto: Agentur Zeesen<br />

EIN LEBEN FÜR DIE MUSIK<br />

Michael Konschak (rechts) während eines Auftrittes mit den „Evergreens“ im Interhotel Stadt Berlin 1977.<br />

Foto: Archiv Konschak<br />

ter auch „Evergreen Quintett“ nannte.<br />

Zunächst spielten die jungen Musiker für<br />

<strong>sich</strong>, „so <strong>zu</strong>m Spaß. Wir hatten noch keine<br />

Lizenz.“ Nach<strong>dem</strong> sie aber eine Spielerlaubnis<br />

erhalten hatten, folgten ab Beginn<br />

<strong>der</strong> 1970er Jahre ungezählte öffentliche<br />

Auftritte <strong>der</strong> jungen Kapelle, die anfangs<br />

mit Schlagzeug, Bass, Trompete, Klarinette<br />

und Akkordeon instrumentiert war.<br />

Später kam auch eine Sängerin da<strong>zu</strong>. „Wir<br />

spielten <strong>zu</strong> Hochzeiten, auf Dampferfahrten,<br />

bei Kleingartenfesten. Wir haben alles<br />

Mögliche mitgenommen. Kein Jahr verging<br />

ohne Auftritt am Silvesterabend.“<br />

Wobei <strong>der</strong> Band-Name „Evergreen“ ein<br />

wenig über das Repertoire hinwegtäuschte.<br />

Michael Konschak: „Wir haben tagesaktuelle<br />

Schlager gespielt. Was neu war auf<br />

<strong>dem</strong> Markt, haben wir gleich in unser<br />

Programm aufgenommen.“ Dabei hielten<br />

<strong>sich</strong> die „Evergreens“ selten an die staatliche<br />

Vorgabe, nur 40 Prozent westliche<br />

und 60 Prozent einheimische Songs <strong>zu</strong><br />

spielen. „Es waren bei uns immer mehr<br />

West- als Ostschlager.“<br />

Noch heute erinnert ein Video-Mitschnitt<br />

an ein Konzert Ende Mai 1993 im Restaurant<br />

„Britzer Mühle“. Drei Jahre später<br />

sagte Michael Konschak <strong>der</strong> Bühne<br />

ade. Fast 30 Jahre hatte er, tagsüber beim<br />

Magistrat von Berlin beschäftigt, in seiner<br />

Freizeit an<strong>der</strong>en mit seiner Musik Freude<br />

gemacht. „Dann hat es mir gereicht.“<br />

Heute greift er nur noch in seinen vier<br />

Wänden in die Tasten, wenn er Lust und<br />

Laune da<strong>zu</strong> hat. Wie immer schon spielt<br />

Michael Konschak ohne Noten, aus <strong>dem</strong><br />

Kopf. Es ist eben wie Radfahren. Man verlernt<br />

es nicht. ♦<br />

Köpffchen - Ausgabe 02. 2012 21<br />

<strong>WiWO</strong>-Wissen


22 <strong>WiWO</strong>-Wissen<br />

Joggen im Kurpark Wildau. Foto: Agentur Zeesen<br />

GRÜNE OASEN<br />

Erholung am Röthepfuhl, im Kurpark<br />

und am Tonteich<br />

Wer Wildau sagt, meint im Allgemeinen Schwermaschinenbau-Historie,<br />

Hochschul-Gegenwart und Technologie-<br />

Zukunft. Wer an Wildau denkt, assoziiert mit <strong>dem</strong> Ort das<br />

preisgekrönte Flächendenkmal Schwartzkopff-Siedlung und<br />

die vielen Möglichkeiten, Sport <strong>zu</strong> treiben und <strong>sich</strong> fit <strong>zu</strong><br />

halten. Dass Wildau <strong>zu</strong><strong>dem</strong> ein Ort mit mehreren, <strong>zu</strong>m Teil<br />

etwas versteckten grünen Oasen ist, vermuten die Wenigsten.<br />

Eine dieser Oasen, eher unauffällig zwischen Wildbahn und<br />

Fichtestraße gelegen, ist das Flächennaturdenkmal Röthepfuhl.<br />

Vogelgezwitscher und ein aus den ganz nah ans Ufer<br />

des kleinen Gewässers herangerückten Bäumen klopfen<strong>der</strong><br />

Specht lassen den Spaziergänger urplötzlich den Alltag vergessen.<br />

Jenen Alltag zwischen Autobahn A 10 und S-Bahn,<br />

den Alltag im nur einen Steinwurf entfernten Wohngebiet<br />

Hückelhovener Ring o<strong>der</strong> <strong>dem</strong> Einkaufzentrum in <strong>der</strong><br />

Freiheitsstraße.<br />

Nicht weit vom Röthepfuhl entfernt erstreckt <strong>sich</strong>, zwischen<br />

Pirschgang und Am Wildgarten, <strong>der</strong> Kurpark Wildau. Mit<br />

dieser Aufschrift lädt ein Schild über <strong>dem</strong> Eingang in <strong>der</strong><br />

Birkenallee gegenüber vom Studentenwohnheim <strong>zu</strong>m Flanieren,<br />

Joggen, Rad fahren o<strong>der</strong> „Gassi gehen“ ins Grüne ein.<br />

Dort, wo man es nicht vermutet: mitten in Wildau.<br />

Die Geschichte des Kurparks Wildau ist untrennbar mit <strong>dem</strong><br />

<strong>Wildauer</strong> Naturschutz-Enthusiasten Karl-Heinz Wollenberg<br />

verbunden. 1936 geboren, erlernte er im Revier Wüstemark<br />

den Beruf eines Forstfacharbeiters, studierte in Zwickau Geologie<br />

und arbeitete im Geologischen Institut Berlin. In den<br />

1970er Jahren wurde Karl-Heinz Wollenberg <strong>zu</strong>m Pfleger<br />

des heutigen Naturschutzgebietes „Höllengrund-Pulverberg“<br />

in Miersdorf bestellt. Nach <strong>der</strong> Wende wurde er mit <strong>der</strong><br />

Wie<strong>der</strong>herstellung und Neugestaltung des Kurparks Wildau<br />

betraut. Dieser wurde ab 1993 unter seiner Leitung mit 50<br />

ABM-Kräften <strong>vor</strong> <strong>dem</strong> weiteren Verfall bewahrt.<br />

Planung und Einrichtung des Parks, so Karl-Heinz Wollenberg<br />

im „JahreBuch 2000“ des Naturschutzbund-Regionalverbandes<br />

Dahmeland, erfolgten im Zusammenhang<br />

mit <strong>der</strong> ausgedehnten Grundstücks-Parzellierung Mitte <strong>der</strong><br />

1930er Jahre im nördlich angrenzenden Waldgebiet, wo die<br />

Waldsiedlung Wildau entstand.<br />

„Die eigentliche<br />

Entdecken Sie<br />

Wildaus <strong>zu</strong>m Teil<br />

etwas versteckte<br />

grüne Oasen!<br />

‚Geburtsstunde‘ des Kurparks<br />

Wildau lag in den Jahren<br />

1937 und 1938. Unter<br />

einem heute ca. 125-jährigen<br />

Kiefern-Altholz-Schirm<br />

wurden zahlreiche Ziergehölze<br />

gepflanzt. Hierbei<br />

handelte es <strong>sich</strong> um heimische<br />

als auch um exotische<br />

Arten in größerer Anzahl.“ Die Pflan<strong>zu</strong>ngen realisierte die<br />

Baumschule Späth aus Berlin-Baumschulenweg. Auch die<br />

<strong>Wildauer</strong> Gärtnerei Ganßauge war an <strong>der</strong> Erstbepflan<strong>zu</strong>ng<br />

beteiligt, <strong>der</strong>en Betriebsgelände noch heute <strong>direkt</strong> an den<br />

Kurpark angrenzt. „In den Folgejahren gedieh <strong>der</strong> Kurpark<br />

in Wildau prächtig. Zur Zeit des 2. Weltkrieges mussten<br />

dann Kriegsgefangene die Pflegearbeiten durchführen“,<br />

Köpffchen - Ausgabe 02. 2012


so Karl-Heinz Wollenberg weiter. „Seit Ende des Krieges<br />

ab 1945 verfiel <strong>der</strong> Kurpark <strong>zu</strong>sehends. Das rustikale, aus<br />

Baumstämmen gefertigte Eingangstor sowie eine sehr schön<br />

gearbeitete Holzbrücke über den ehemaligen Schiessgraben<br />

verschwanden bald. Der damals noch weitgehend offene<br />

Schiessgraben, <strong>der</strong> die südlichste Saumzone im Kurpark<br />

bildet, wurde als Mülldeponie genutzt. Aber auch weitere<br />

Flächen des Kurparks waren mit Müll und Unrat aller Art<br />

durchsetzt.“ Erst ab 1993 erwachte <strong>der</strong> Kurpark wie<strong>der</strong> <strong>zu</strong><br />

neuem Leben. Dabei wurden unter an<strong>der</strong>em eine 115 Meter<br />

lange Trockenmauer entlang <strong>der</strong> Birkenallee errichtet und<br />

einige Offenbiotope geschaffen, die als ökologische Bindeglie<strong>der</strong><br />

<strong>zu</strong> den an<strong>der</strong>en Naturflächen im Park dienen. Weiterhin<br />

wurden ein Wald-, Heide- und Steppengarten sowie<br />

ein kleines Tiergehege angelegt. Letzteres Grundstück wird<br />

heute jedoch nicht mehr in dieser Weise genutzt. Im Westen<br />

geht <strong>der</strong> frei <strong>zu</strong>gängliche und eintrittsfreie Kurpark auf<br />

einem Wan<strong>der</strong>weg ohne Unterbrechung in das angrenzende<br />

Naturschutzgebiet „Pulverberg-Höllengrund“ über.<br />

Karl-Heinz Wollenberg machte in seinem Beitrag darauf<br />

aufmerksam, dass <strong>der</strong> Kurpark Wildau auch ein fast ganzjährig<br />

in Blüte stehendes Kleinod ist: im Frühjahr mit blühenden<br />

Wildobst-Gehölzen, im Sommer mit farbenprächtigen<br />

Thymian-Teppichen, im August mit leuchtend erblühen<strong>der</strong><br />

Besenheide. Farbenfroh wird es auch im Herbst, wenn viele<br />

Gehölze ihre bunten Früchte tragen und <strong>sich</strong> das Laub an<br />

Bäumen und Sträuchern färbt.<br />

o.l.: Flächennaturdenkmal Tonteich in Hoherlehme<br />

o.r.: Nistplatz im Kurpark<br />

u.l.: Flächennaturdenkmal Tonberge in Hoherlehme<br />

u.r.: Flächennaturdenkmal Röthepfuhl<br />

Fotos: Agentur Zeesen<br />

Einen eher profanen, weil wirtschaftlichen Hintergrund<br />

haben die Flächennaturdenkmäler Tonberge und Tonteich in<br />

Hoherlehme. Beide erreicht man in wenigen Minuten, wenn<br />

man von <strong>der</strong> Teichstraße geradeaus Richtung Autobahn A<br />

10 läuft. In <strong>der</strong> Gemarkung Hoherlehme wurde <strong>zu</strong> Beginn<br />

des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts in diversen Gruben Ton abgebaut und<br />

dieser in Ziegeleien <strong>zu</strong> Steinen gebrannt. Etwa 1850 wurde<br />

die Ziegelproduktion in <strong>der</strong> hier ansässigen „Spring-Ziegelei“<br />

eingestellt und es entstand ein Ackergut. 1855 stellte <strong>der</strong><br />

damalige Besitzer August Middecke den Antrag beim Landrat<br />

<strong>zu</strong>r Umbenennung dieses Geländes in „Wildau“. Dem<br />

Antrag wurde entsprochen und seit <strong>dem</strong> 22. November 1855<br />

hieß das Gut „Wildau“.<br />

Die Tongruben wurden <strong>zu</strong>geschüttet, um neue Flächen für<br />

die landwirtschaftliche Nut<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong> gewinnen. Der etwa 2300<br />

Quadratmeter große „Tonteich“ ist erhalten geblieben und<br />

bildet heute eine schützenswerte, von Laubwald umgebene<br />

Naturoase. Allerdings haben die Vögel hier reichlich Mühe,<br />

den Dauerlärm von <strong>der</strong> nahen Autobahn <strong>zu</strong> übertönen.<br />

Einige hölzerne Gestelle am Rande <strong>der</strong> idyllischen Wan<strong>der</strong>wege<br />

entlang des Tonteiches und durch die Tonberge erinnern<br />

daran, dass hier auf Informationstafeln Wissenswertes<br />

über diese Flächennaturdenkmäler <strong>zu</strong> lesen war. Heute sind<br />

diese Gestelle verwaist. Seit einiger Zeit ist <strong>der</strong> Tonteich nicht<br />

mehr Eigentum <strong>der</strong> Gemeinde, son<strong>der</strong>n in privatem Besitz.<br />

Er bleibt jedoch ein Naturschutzgebiet. ♦<br />

Köpffchen - Ausgabe 02. 2012 23<br />

<strong>WiWO</strong>-Wissen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!