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Ausgabe 3 / 2012 - WiWO Wildauer Wohnungsbaugesellschaft

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Foto: Agentur Zeesen<br />

Sonderausgabe


DER ANFANG IST GEMACHT<br />

Der <strong>Wildauer</strong> Stadt- und Familienpark am 30. April <strong>2012</strong>. Foto: Agentur Zeesen<br />

Stadt- und Familienpark in der „Neuen Mitte“<br />

Am 30. April vergnügten sich viele <strong>Wildauer</strong> und ihre Gäste<br />

auf dem <strong>Wildauer</strong> Marktplatz, der sich für einen Tag und<br />

eine Nacht zum „Hexentanzplatz Wildau“ verwandelt hatte.<br />

Bei allem Trubel rund um die Walpurgisnacht ist ein weiterer<br />

Grund zum Feiern fast ein wenig untergegangen. <strong>WiWO</strong>-<br />

Geschäftsführer Frank Kerber machte bei seiner Begrüßung<br />

auf ein gemeinsames Vorhaben von Gemeinde und <strong>WiWO</strong><br />

zwischen Marktplatz und Dahme aufmerksam, das<br />

sich künftig zu einem neuen<br />

Kleinod des Ortes mausern<br />

könnte: den Stadt- und<br />

Familienpark. Der Anfang<br />

dafür war bis zu jenem 30.<br />

April <strong>2012</strong> gemacht.<br />

Auf diesem Gelände befand<br />

sich bislang eine Kleingartenanlage<br />

mit insgesamt sieben<br />

Gärten, die im Auftrag<br />

der <strong>WiWO</strong> von der Arbeitsförderungs-Beschäftigungs-<br />

und<br />

Strukturentwicklungsgesellschaft<br />

Wildau mbH (ABS) abgerissen<br />

So könnte er einmal aussehen. Foto: Ahner/Brehm<br />

wurden. Die betroffenen „Laubenpieper“ wurden von der<br />

<strong>WiWO</strong> finanziell entschädigt. Auf dem nun freien Grundstück<br />

entsteht vorerst eine Grünfläche. „Wir werden mit der<br />

Gemeinde absichern, dass diese regelmäßig gemäht wird“, sagt<br />

Frank Kerber. Alles Weitere werde man sehen. „Man müsste<br />

einen Weg anlegen, Beleuchtung und Bänke installieren.<br />

Denkbar sind auch eine Plattform zum Sonnenbaden<br />

oder kleine Spielgeräte<br />

für die Jüngsten.“ Der Stadt-<br />

und Familienpark solle eines<br />

Tages ein von allen Altersgruppen<br />

gern besuchter Ort<br />

werden. Mit einem Blick in<br />

die Wiesenlandschaft der<br />

Dahme, den es in Wildaus<br />

Historie schon einmal gegeben<br />

hat. „Wir werden das<br />

Projekt im Rahmen unserer<br />

Möglichkeiten vorantreiben“,<br />

verspricht Frank<br />

Kerber. „Dabei hoffe ich<br />

auf die Unterstützung<br />

der Gemeinde.“ ♦<br />

Dieser Blick in die Wiesenlandschaft der Dahme bot sich einst vom <strong>Wildauer</strong> Bahnhof aus. Foto: <strong>WiWO</strong>


INHALT<br />

<strong>WiWO</strong>-Miteinander<br />

Hexen · Feen · Feuerzauber Walpurgisnacht <strong>2012</strong> in Wildau Seite 4 - 5<br />

<strong>WiWO</strong>-Vorhaben<br />

Wohnkonzept für Jung und Alt Richtfest für die „Villa 34“ Seite 6 - 7<br />

<strong>WiWO</strong>-Wissen<br />

Der Standort ist gut Das Amtsgericht zieht zeitweise nach Wildau Seite 8 - 10<br />

<strong>WiWO</strong>-Wissen<br />

Straßennamen Wo die <strong>WiWO</strong> zu Hause ist. Heute: Albert-Lemaire-Platz Seite 11<br />

<strong>WiWO</strong>-Wissen<br />

Vom Klubhaus zum Stichkanal Gelungener Saisonstart im Klubhaus-Biergarten Seite 12<br />

<strong>WiWO</strong>-Vorhaben<br />

Vom Klubhaus zum Stichkanal <strong>WiWO</strong> informierte über die geplante Ufergestaltung der Dahme Seite 12 - 13<br />

<strong>WiWO</strong>-Wissen<br />

Was vermissen Sie in Wildau? Umfeld für Leben, Arbeiten, Forschen und Lernen auf dem Prüfstand Seite 14 - 15<br />

<strong>WiWO</strong>-Wissen<br />

Wohlfühlen in Orange und Weiß Wellness und Beauty im „atelier Sabrina“ Seite 16<br />

<strong>WiWO</strong>-Wissen<br />

Team mit Zukunft Die <strong>WiWO</strong> als verlässlicher Sponsoring-Partner Seite 17, 19<br />

<strong>WiWO</strong>-Intern<br />

Herr der eigenen vier Wände Die <strong>WiWO</strong> ist erfolgreich als Verwalter von Wohneigentum tätig Seite 18 - 19<br />

<strong>WiWO</strong>-Wissen<br />

Görki? Ostseefeeling? Trinken für einen guten Zweck? Cocktailbar „Fire & Ice“ Seite 20<br />

<strong>WiWO</strong>-Wissen<br />

Ein Leben für die Musik Am Keyboard nichts verlernt Seite 21<br />

<strong>WiWO</strong>-Wissen<br />

Grüne Oasen Erholung am Röthepfuhl, im Kurpark und am Tonteich Seite 22 - 23<br />

Impressum<br />

Herausgeber: <strong>Wildauer</strong> <strong>Wohnungsbaugesellschaft</strong> mbH<br />

Friedrich-Engels-Straße 40 in 14745 Wildau<br />

Telefon: 03375 / 5196 - 0 • Fax: 03375 / 5196 - 51<br />

E-Mail: zuhause@wiwo-wildau.de • www.<strong>WiWO</strong>-wildau.de<br />

V.i.S.d.P: Frank Kerber • Texte: Agentur Zeesen • Layout: MXM Design GmbH<br />

Fotos: <strong>WiWO</strong>, Agentur Zeesen, Ahner Brehm, Archiv mobarcon, SENATOR. Project Management, Archiv Brade, Archiv Konschak<br />

Auflage: 6.300 Stück • Redaktionsschluss: 05.06.<strong>2012</strong><br />

Köpffchen - <strong>Ausgabe</strong> 02. <strong>2012</strong> 3


HEXEN · FEEN · FEUERZAUBER<br />

Walpurgisnacht <strong>2012</strong> in Wildau<br />

Die Walpurgisnacht ist eigentlich eine<br />

Domäne der Hexen. Diese feiern nach<br />

alter Überlieferung in der Nacht vom<br />

30. April zum 1. Mai im Harz, aber<br />

auch anderswo, ein großes Fest. Wie<br />

rund um den „Hexentanzplatz“ in<br />

Wildaus „Neuer Mitte“. Aber nicht<br />

nur Hexen hatten bei der diesjährigen,<br />

der 5. <strong>Wildauer</strong> Walpurgisnacht, das<br />

Sagen. Zeitgleich tauchten nämlich die<br />

jüngsten Besucher dieses Festes in eine<br />

zauberhafte Feenwelt ein. Paula Hannaske<br />

und Lucie Beyer aus der Berliner<br />

„Zauberwerkstatt“ zogen Mädchen und<br />

Jungen mit einer Kinderanimation in<br />

ihren Bann. Die Diplom-Rehabilitationspsychologin<br />

Paula Hannaske alias<br />

„Clown Palletrulle“ und die Erzieherin<br />

und Bewegungspädagogin Lucie Beyer,<br />

die als Fee im Verlauf des Stücks „Der<br />

4 <strong>WiWO</strong>-Miteinander<br />

vergessene Feenwald“ von den Kindern<br />

„Feechen“ getauft wurde, führten<br />

ein märchenhaftes Interaktionstheater<br />

auf. „Die Menschen meiden den Feenwald,<br />

sodass die<br />

Feen vor Lan-<br />

geweileeingeschlafen sind“,<br />

erklärt „Clown<br />

Palletrulle“.<br />

Das soll sich<br />

wieder ändern.<br />

„Die Kinder<br />

werden zum<br />

aktiven Mitmacheneinge-<br />

„Ein tolles<br />

Volksfest,<br />

das prima<br />

angenommen<br />

wird.“<br />

laden“, ergänzt „Feechen“. „Sie sollen<br />

uns ihre Ideen mitteilen, ihre Talente<br />

groß machen. Deshalb ist jedes unserer<br />

Stücke auch anders.“ Die am Ende<br />

Die Handballer vom HSV Wildau tragen in Begleitung<br />

der „Hexe“ Katja Lützelberger den Maibaum<br />

zum Marktplatz. Foto: <strong>WiWO</strong><br />

herumtobenden, tanzenden und springenden<br />

Knirpse hatten sichtlich ihren<br />

Spaß, die Feen wurden mit Sicherheit<br />

wieder munter. Was aber leider auch<br />

an der allgemeinen Geräuschkulisse<br />

ringsum lag, sodass auf den hinteren<br />

Plätzen der Kinder und für die<br />

zuschauenden Eltern und Großeltern<br />

von der Rettung des Feenwaldes akustisch<br />

nichts zu verstehen war.<br />

So richtig Leben zog auf den Marktplatz<br />

ein, als Wildaus Sportler den Maibaum<br />

herbeitrugen. Dieser, mit einer Lärche<br />

aus der Revierförsterei Wüstemark<br />

und einem von Anke Schönberners<br />

„fashion school“ geschmückten Kranz<br />

an der Spitze, wurde unter dem Beifall<br />

zahlreicher Zuschauer neben dem<br />

Brunnen aufgestellt. Akteure von Motor<br />

Köpffchen - <strong>Ausgabe</strong> 02. <strong>2012</strong>


Wildau, Volleyballer des 1. VC Wildau,<br />

Handballer vom HSV Wildau und<br />

zuletzt Kicker der SG Phönix trugen<br />

das gute Stück vom Sitz der <strong>WiWO</strong> mit<br />

einem „Tankstopp“ am Klubhaus an<br />

der Dahme zum Marktplatz. Begleitet<br />

wurden sie von Blasmusik, einem<br />

Zug fröhlicher Menschen mit vielen<br />

weißen Walpurgisnacht-Luftballons<br />

und Sprüchen von DJ Mathias „Matze“<br />

Grahl. Polizei und Feuerwehr sorgten<br />

für einen sicheren und ungestörten<br />

Transfer des Maibaums. Auf dessen<br />

durstig gewordene Träger wartete ein<br />

Fass Freibier.<br />

„Die <strong>WiWO</strong> legt bei diesem Fest jedes<br />

Jahr noch einen Besen drauf“, scherzte<br />

Wildaus Bürgermeister Dr. Uwe Malich<br />

in seiner kurzen Begrüßung. <strong>WiWO</strong>-<br />

Geschäftsführer Frank Kerber dankte<br />

seinen Mitarbeitern für deren Engagement<br />

bei der Organisation der 5.<br />

<strong>Wildauer</strong> Walpurgisnacht. „Ich verspreche<br />

jedes Jahr, dass es einfacher wird.<br />

Ein Versprechen, das ich nicht halten<br />

kann.“ Danach entzündeten er und<br />

„Hexe“ Katja Lützelberger, im Alltag in<br />

Wildau als Referentin für Öffentlichkeitsarbeit<br />

und Stadtmarketing tätig,<br />

das Hexenfeuer.<br />

Die Veranstalter freuten sich, wie viele<br />

Gäste bei hochsommerlichem Wetter<br />

gekommen waren, um gemeinsam in<br />

den Mai zu feiern und zu tanzen. „Das<br />

ist die erste Walpurgisnacht, die ich live<br />

erlebe“, sagte die Senzigerin Ramona<br />

Schneider. „Ein tolles Volksfest, das<br />

prima angenommen wird.“ Auch die<br />

l.: Festlich illuminierte Hausfassaden in der<br />

Walpurgisnacht.<br />

m.: Besucherrekord beim Tanz in den Mai <strong>2012</strong>.<br />

r.: Ignis Draconis Feuershow.<br />

Fotos: mobarcon<br />

<strong>Wildauer</strong>in Monika Krüger staunte:<br />

„Das ist ja voll hier. Leider nur zweimal<br />

im Jahr.“<br />

Cheerleader der „Lucky Charms“<br />

vom SC Eichwalde 2000 eröffneten<br />

mit ihrer Tanzdarbietung in der späten<br />

Abendsonne sozusagen offiziell<br />

den Reigen in den Mai. Dann bat DJ<br />

Matze zum Tanz zwischen im Dunkeln<br />

festlich illuminierten Hausfassaden<br />

und Bäumen. Mehr Licht ins<br />

Walpurgisnacht-Schwarz brachten<br />

zwischendurch Artisten und Akrobaten<br />

von Ignis Draconis Feuershow mit<br />

faszinierenden Mustern, Spiralen und<br />

Bildern aus Feuer. Dann war er endlich<br />

gekommen, der Mai. Nach einer<br />

langen, lauen, bunten und fröhlichfriedlichen<br />

Nacht. ♦<br />

Köpffchen - <strong>Ausgabe</strong> 02. <strong>2012</strong> 5<br />

<strong>WiWO</strong>-Miteinander


Bauleute, Mieter und zahlreiche Gäste feierten<br />

Richtfest für die „Villa 34“<br />

Scherben bringen Glück.<br />

Das sollen auch die jenes<br />

Sektglases, das Polier Sven<br />

Regin der Dresdner Bauunternehmung<br />

Rommel am<br />

18. April erst leerte und<br />

dann mit viel Schwung aus der ersten Etage nach unten schmetterte<br />

und in tausend Stücke springen ließ. Zuvor hatte Sven<br />

Regin mit seinem Richtspruch dem neuen Anbau am Wohnhaus<br />

Hückelhovener Ring 34, der künftigen „Villa 34“, Glück<br />

und Segen gewünscht.<br />

Damit hatte das Richtfest an der „Villa 34“ seinen offiziellen Höhepunkt<br />

erreicht. Der Einladung der <strong>WiWO</strong> waren bei strahlendem<br />

Sonnenschein zahlreiche Gäste gefolgt. <strong>WiWO</strong>-Geschäftsführer<br />

6 <strong>WiWO</strong>-Vorhaben<br />

Wo künftig italienische Spezialitäten serviert werden, mundeten beim Richtfest<br />

Eisbein und Bratwurst. Foto: Agentur Zeesen<br />

„Freuen Sie sich auf die kommenden<br />

Monate und Jahre in einer<br />

schöner gewordenen Umgebung.“<br />

WOHNKONZEPT FÜR JUNG UND ALT<br />

Frank Kerber begrüßte in seiner Ansprache aus luftiger Höhe die<br />

Mieter des Hauses, Vertreter der am Bau beteiligten Firmen und<br />

der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB), <strong>Wildauer</strong><br />

Gemeindevertreter und Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung<br />

sowie der <strong>WiWO</strong>.<br />

Eigentlich sei es ja nicht angemessen, an einem bereits bestehenden<br />

Gebäude wie diesem ein Richtfest zu feiern, meinte Frank Kerber.<br />

„Aber wir haben zwei Gründe zum Feiern. Zum einen stellen die<br />

Sanierung des Hauses und der Neubau für die hier wohnenden<br />

Mieter seit über einem Jahr eine große Belastung dar. Für uns Grund<br />

genug, mit diesem kleinen Fest allen Mietern Dankeschön für ihre<br />

Geduld zu sagen.“ Zum anderen sei das hier angestrebte Wohnen<br />

ein Grund zum Feiern, weil es ein Wohnkonzept für die Zukunft<br />

sei. „Bemerkenswert, vielleicht einmalig.“ In der „Villa 34“ wird<br />

Köpffchen - <strong>Ausgabe</strong> 02. <strong>2012</strong>


wohnungsnahes Gewerbe etabliert und entsteht ein neues, modernes<br />

Restaurant. Eine Reaktion auf den stetigen Wandel im Ort,<br />

der auch für junge und berufstätige Menschen Angebote erfordert.<br />

„Vor allem aber wollte die <strong>WiWO</strong> Antworten finden auf das Phänomen,<br />

dass ältere Menschen oft auch einsam werden.“ In der „Villa<br />

34“ verbessert sich deren Wohn- und Lebensqualität entscheidend.<br />

Die Mieter können in ihrem Zuhause, aber auch außerhalb der<br />

eigenen vier Wände in diesem Haus gemeinsam ihre Zeit verbringen<br />

und die vielfältigen Freizeitangebote nutzen. „Das ist das wichtigste<br />

Ergebnis: Das Altersheim kann noch lange warten!“, so Frank<br />

Kerber. Von den Mietern der „Villa 34“ wünschte er sich: „Schauen<br />

Sie nicht ängstlich auf die durch die Rekonstruktion steigenden<br />

Mieten, sondern freuen Sie sich auf die kommenden Monate und<br />

Jahre in einer schöner gewordenen Umgebung.“<br />

Danach setzte Sven Regin zu seinem Scherben erzeugenden und<br />

Glück bringenden Wurf an und Mieter, Bauleute und Gäste ließen<br />

sich gemeinsam Eisbein, Bratwurst, kühle Getränke sowie Kaffee<br />

und Kuchen vom Menü-Service Wildau schmecken. ♦<br />

l.: Mit viel Schwung wirft Polier Sven Regin nach dem Richtspruch sein Sektglas<br />

nach unten. Die Scherben sollen dem neuen Haus Glück bringen.<br />

r.: Der Menü-Service Wildau von Günter Herbst tischte für Bauleute, Mieter und<br />

Gäste beim Richtfest Deftiges auf.<br />

Fotos: Agentur Zeesen<br />

- Anzeige -<br />

Köpffchen - <strong>Ausgabe</strong> 02. <strong>2012</strong> 7<br />

<strong>WiWO</strong>-Vorhaben


„DER STANDORT IST GUT“<br />

Das Amtsgericht zieht zeitweise nach Wildau<br />

Auf den tollen Blick aus seinem Dienstzimmer auf das gegenüberliegende<br />

Schloss muss Matthias Deller, Direktor des<br />

Amtsgerichts Königs Wusterhausen, bald für einige Zeit verzichten.<br />

Denn vom 7. bis 10. Dezember wird das Amtsgericht<br />

Königs Wusterhausen umziehen und vorerst sein Domizil in<br />

Wildau aufschlagen, im Haus 7 und in Teilen des Hauses 4<br />

auf dem ehemaligen TFH-Gelände an der Friedrich-Engels-<br />

Straße. Dort blickt dann Matthias Deller, der Anfang Juni<br />

2011 seine Amtsgeschäfte in Königs Wusterhausen aufnahm,<br />

8 <strong>WiWO</strong>-Wissen<br />

Der künftige Eingangsbereich des Amtsgerichts Königs Wusterhausen in<br />

Wildau. Foto: SENATOR. Project Management<br />

aus seinem Bürofenster auf das Birkenwäldchen auf der gegenüberliegenden<br />

Straßenseite.<br />

Als Matthias Deller im vorigen Sommer aus Rathenow nach<br />

Königs Wusterhausen kam, schenkten ihm seine neuen Mitarbeiter<br />

einen knallgelben Bauarbeiterhelm mit der Aufschrift<br />

„AG KW“. Ausdruck von Hoffnung und Erwartung zugleich,<br />

dass es mit der Umgestaltung des hiesigen Amtsgerichts<br />

endlich losgehen möge. „Seit 17 Jahren wird hier über den<br />

Bau geredet“, resümiert Matthias Deller, „passiert ist bislang<br />

nichts.“ Er hält es neben der Leitung des Gerichts für seine<br />

vorrangige Aufgabe, diese Erwartungen seiner Mitarbeiter<br />

zu erfüllen. „Der erste Schritt dazu ist es, nach Wildau zu<br />

gehen.“ Dann könne das geplante 14-Millionen-Euro-Projekt<br />

Rekonstruktion und Neubau des Amtsgerichtes Königs Wusterhausen<br />

angepackt werden.<br />

Das Amtsgerichtsgebäude, 1912 bis 1913 er- und einmal im<br />

Jahr 1937 umgebaut, hat nun fast ein Jahrhundert auf dem<br />

Buckel. Ein Jahrhundert, das es nicht verbergen kann. „Unser<br />

Haupthaus ist ein unsaniertes Gebäude, an dem optische<br />

‚Aufhellungsmaßnahmen‘ vorgenommen wurden“, konstatiert<br />

der Amtsgerichtsdirektor. Zudem wurden aus Brandschutzgründen<br />

innen zusätzliche Glastüren und außen<br />

eine Wendeltreppe angebaut. Dennoch hat dieses Gebäude<br />

für die weitere Beherbergung eines Amtsgerichts so keine<br />

Zukunft. Zum einen, weil schon jetzt seine Platzkapazität<br />

nicht ausreicht. Neben den rund 60 Mitarbeitern, die hier<br />

ihren Arbeitsplatz haben, sind ein Dutzend Mitarbeiter des<br />

Familien- und Vormundschaftsgerichts im Finanzamt, drei<br />

Mitarbeiter des Nachlassgerichts im Ärztehaus am Schlossplatz<br />

untergebracht. Matthias Deller: „Ein Zustand, der für<br />

Köpffchen - <strong>Ausgabe</strong> 02. <strong>2012</strong>


die Funktionsfähigkeit eines Gerichtes nicht gut ist.“ Bis hin<br />

zu Problemen, die beim Datentransfer zwischen Haupthaus<br />

und Nebenstellen auftreten.<br />

Das ist aber nur der bisherige Ist-Zustand. Zusätzliche Aufgaben<br />

stehen schon vor der Tür. Der neue Flughafen in<br />

Schönefeld brachte und bringt mehr Arbeit durch die Bautätigkeit<br />

und damit verbundene Grundbuchangelegenheiten<br />

mit sich. „Mit Betriebsbeginn des Flughafens wird aber auch<br />

der Umfang der strafrechtlichen Aufgaben für uns wachsen“,<br />

hebt Matthias Deller hervor. „Haben wir bislang jährlich<br />

200 bis 300 Haftbefehle ausgesprochen, werden es künftig<br />

bedeutend mehr sein. Nationale wie internationale.“ Dazu<br />

kommen Abschiebe- und Zurückschiebefälle.<br />

Mehr Arbeit bringt auch das Gesetz zur Gerichtsneuordnung<br />

des Landes Brandenburg, das am 1. Januar 2013 in Kraft<br />

tritt. Danach wechselt das Amtsgericht Königs Wusterhausen<br />

vom Landge-<br />

richt Potsdam in<br />

die Zuständigkeit<br />

des Landgerichts<br />

Cottbus. „Da<br />

hängt einiges für<br />

uns dran“, sagt<br />

Matthias Deller.<br />

„Damit wird in Wildau<br />

wieder eine ‚tote Ecke‘<br />

neu belebt.“<br />

Zum Beispiel, dass das Amtsgericht Königs Wusterhausen<br />

anstelle des Luckenwalders künftig für Zwangsversteigerungen<br />

zuständig sein wird. „Wozu wir fünf neue Mitarbeiter<br />

und entsprechende Räumlichkeiten benötigen.“<br />

So stand man 2011 vor der Frage, ob das Amtsgericht Königs<br />

Wusterhausen noch einen vierten Standort aufmacht oder<br />

für ein effektiveres Arbeiten um- und neu baut. „Der Bürger<br />

erwartet eine zügige Bearbeitung seines Falles, aber auch<br />

eine ordentliche Toilette“, so Matthias Deller. „Einen gewissen<br />

Grundzustand sollte ein Amtsgericht schon haben.“ So<br />

fiel die Entscheidung für eine grundlegende Sanierung des<br />

ehrwürdigen, bald 100 Jahre alten Gerichtsgebäudes und<br />

einen Neubau auf dem benachbarten Gelände der ehemaligen<br />

Jugendarrestanstalt. Baubeginn soll im Herbst 2013 sein.<br />

Da aber klar war, dass eine Rekonstruktion bei laufendem<br />

Gerichtsbetrieb nicht in Frage kommt, begann die Suche<br />

nach einem Ausweichstandort. Königs Wusterhausen selbst<br />

verfügte nicht über entsprechende Räume mit circa 2000<br />

Quadratmetern Nutzfläche für etwa 80 Mitarbeiter. Angebote<br />

aus Schönefeld erwiesen sich als zu teuer. Mit Unterstützung<br />

von Wildaus Bürgermeister Dr. Uwe Malich und<br />

dessen damaliger Stellvertreterin Eleonore Lange wurde man<br />

schließlich in Wildau fündig. „Die <strong>WiWO</strong> hat am professionellsten<br />

reagiert“, stellt Matthias Deller fest. „Sie erkannte<br />

die Chance für das eigene Unternehmen und die Gemeinde,<br />

Wildau als Amtsgerichtsstandort zu entwickeln.“ Wenn auch<br />

nur zeitweise. Der Mietvertrag hat vom 1. Dezember <strong>2012</strong><br />

an eine minimale Laufzeit über dreieinhalb Jahre, kann<br />

aber bei Bedarf im Halbjahrestakt verlängert werden. „Der<br />

Standort ist gut und für großen Publikumsverkehr geeignet“,<br />

lobt Matthias Deller. Er erwartet in Wildau etwa 100<br />

Besucher täglich. Für diese Besucher und natürlich auch<br />

seine Mitarbeiter erhofft er sich noch eine bessere Anbindung<br />

an den öffentlichen Personennahverkehr. „Vielleicht<br />

lässt sich bis zum Fahrplanwechsel im Dezember der Busverkehr<br />

noch optimieren.“<br />

Köpffchen - <strong>Ausgabe</strong> 02. <strong>2012</strong> 9<br />

<strong>WiWO</strong>-Wissen


Peter Griesbach beim Entkernen jenes Saales, in dem künftig die Große Strafkammer<br />

tagen wird. Foto: Agentur Zeesen<br />

Im Frühjahr <strong>2012</strong> deutete noch nichts darauf hin, dass im<br />

ehemaligen Haus 7 in acht Sitzungssälen Recht gesprochen<br />

werden soll. Zu diesem Zeitpunkt wirkte das künftige Kernstück<br />

des Amtsgerichts eher wie eine Filmkulisse für einen<br />

Kriegsfilm. Bereits seit Ende März war Peter Griesbach mit<br />

vier Kollegen seines <strong>Wildauer</strong> Unternehmens dabei, das<br />

Gebäude zu entkernen. „Zunächst haben wir den Kopfbau<br />

in Richtung Zeuthen abgerissen, jetzt verschwinden<br />

hier Wände, Tapeten, alte Elektroinstallationen. Es bleibt<br />

nur der Rohbau übrig“, erklärte der Firmenchef. Doch bald<br />

wird in diesem Rohbau neues Amtsgerichts-Leben erwachen.<br />

Mit Sälen für die Schöffengerichte der Großen und Kleinen<br />

Strafkammer, je drei Einzelrichter- und Zivilrichtersälen,<br />

mit drei Vorführzellen, Vernehmungszimmer, Aufsichtsraum,<br />

Wachtmeisterei, Poststelle, Beratungszimmer und<br />

10 <strong>WiWO</strong>-Wissen<br />

In die Jahre gekommen: das Gebäude<br />

des Amtgerichts Königs Wusterhausen.<br />

Foto: Agentur Zeesen<br />

Wartebereich. Mit modernen Sicherheitsmaßnahmen und<br />

entsprechender Informationstechnik.<br />

„Meine Mitarbeiter schienen anfangs irritiert über diesen<br />

zeitweiligen Umzug von Königs Wusterhausen nach<br />

Wildau“, sagt Amtsgerichtsdirektor Matthias Deller. „Aber<br />

inzwischen habe ich das Gefühl, dass alle die Notwendigkeit,<br />

die bisherigen Arbeitsumstände zu verändern, verstanden<br />

haben. Aus einer gewissen Skepsis ist optimistische<br />

Vorfreude auf mehr Platz in Wildau geworden.“ Für die<br />

<strong>WiWO</strong> sei der Einzug des Amtsgerichts „eine Supersache“,<br />

betont <strong>WiWO</strong>-Geschäftsführer Frank Kerber. „Diese Fläche<br />

wird sofort intensiv genutzt und durch reichlich Publikumsverkehr<br />

populär. Damit wird in Wildau eine ‚tote<br />

Ecke‘ neu belebt.“ ♦<br />

Köpffchen - <strong>Ausgabe</strong> 02. <strong>2012</strong>


Der Albert-Lemaire-Platz mit dem Ehrenmal für sowjetische Kriegsgefangene<br />

und gefallene Sowjetsoldaten. Foto: Agentur Zeesen<br />

STRASSENNAMEN<br />

Wo die <strong>WiWO</strong> zu Hause ist<br />

Heute: Albert-Lemaire-Platz<br />

Die <strong>WiWO</strong> hat ihren Sitz in der Friedrich-Engels-Straße 40.<br />

Buchstäblich zu Hause ist sie jedoch am Albert-Lemaire-<br />

Platz. Einem Platz, der sich samt Ehrenmal für 61 sowjetische<br />

Kriegsgefangene und 35 Sowjetsoldaten, die gegen<br />

Ende des 2. Weltkrieges ums Leben kamen, vor dem <strong>WiWO</strong>-<br />

Gebäude ausbreitet.<br />

Seit 1966 trägt dieser Platz vor dem ehemaligen <strong>Wildauer</strong><br />

Rathaus diesen Namen. Eine Gedenktafel informiert dazu:<br />

„Zum Gedenken an den<br />

französischen Widerstandskämpfer<br />

Albert Lemaire<br />

geb. am 29. Aug. 1902<br />

in Amfreville-la-Mivoie,<br />

der 1942 in Auschwitz<br />

von deutschen Faschisten<br />

ermordet wurde“.<br />

Eine Auskunft, die nach<br />

Informationen aktueller<br />

französischer Quellen nicht<br />

exakt ist. Danach wurde<br />

Gabriel Albert Lemaire am<br />

29. August 1902 in Amfre-<br />

Die <strong>WiWO</strong> ist<br />

buchstäblich am<br />

Albert-Lemaire-<br />

Platz zu Hause,<br />

der sich direkt<br />

vor dem <strong>WiWO</strong>-<br />

Sitz befindet.<br />

ville-la-Mi-Voie, einem Ort in der Normandie südlich von<br />

Rouen, geboren. Er lebte in seinem Geburtsort am rechten<br />

Ufer der Seine und später in Rouen, war verheiratet und<br />

arbeitete als Schlosser bei der nationalen französischen<br />

Eisenbahngesellschaft SNCF in Sotteville-lés-Rouen auf der<br />

gegenüberliegenden Seine-Seite. Gabriel Albert Lemaire<br />

war in Amfreville-la-Mi-Voie Sekretär des Gewerkschaftsbundes<br />

CGT, der traditionell der Kommunistischen Partei<br />

Frankreichs nahesteht. Über die Liste der Kommunistischen<br />

Partei wurde er Ratsmitglied in Amfreville-la-Mi-Voie. Nach<br />

einem Anschlag auf einen auch stark von deutschen Soldaten<br />

frequentierten Buchladen in Rouen wurde Gabriel Albert<br />

Lemaire zur Vergeltung mit weiteren Geiseln am 22. Oktober<br />

1941 verhaftet. Im Sommer des folgenden Jahres deportierten<br />

ihn die faschistischen Besatzer nach Deutschland.<br />

Am 8. Juli 1942 erhielt Gabriel Albert Lemaire als Insasse<br />

des Konzentrationslagers Auschwitz die Häftlingsnummer<br />

45778. Sein Name taucht am 5. November 1942 in einem<br />

Register der Krankenstation des Konzentrationslagers Birkenau<br />

auf. Dort verstarb er am 22. Januar 1943 im Alter<br />

von 40 Jahren.<br />

In seiner Heimatgemeinde Amfreville-la-Mi-Voie ist eine<br />

Straße zwischen der Rue Francois Mitterand und der<br />

Departement-Straße D 6015 nach ihm benannt – die Rue<br />

Gabriel Lemaire.<br />

Zu DDR-Zeiten unterhielten Wildau und Amfrevillela-Mi-Voie<br />

partnerschaftliche Beziehungen. „Nach der<br />

Wende, in den 1990er Jahren, schlugen Versuche des<br />

damaligen Bürgermeisters Gerd Richter, diese Beziehungen<br />

wieder aufleben zu lassen, fehl“, erinnert sich Wildaus<br />

Ortschronistin Irmgard Hornung. Richters französischer<br />

Amtskollege teilte in seinem Antwortbrief mit, dass<br />

Amfreville-la-Mi-Voie keinen Wert mehr auf eine derartige<br />

Partnerschaft lege. ♦<br />

Köpffchen - <strong>Ausgabe</strong> 02. <strong>2012</strong> 11<br />

<strong>WiWO</strong>-Wissen


Gelungener Saisonstart im<br />

Klubhaus-Biergarten<br />

Sommerfeeling im Frühling. Petrus meinte es Ende April gut<br />

mit den <strong>Wildauer</strong>n und ihren Gästen, sodass der Biergarten am<br />

Klubhaus an der Dahme schon weit vor dem Sommeranfang<br />

voller Leben war. Am Abend des letzten April-Samstags eröffneten<br />

Andreas Rößler und Devid Richter mit ihrer den Biergarten<br />

betreibenden Firma „mobarcon“ die diesjährige „Grillen &<br />

Chillen“-Saison. „Bei Fackelschein, Feuerschalen, Lampions in<br />

den Bäumen und entspannter elektronischer Musik standen 100<br />

Liegestühle am Dahme-Ufer. Das war ein toller Start“, schwärmte<br />

Andreas Rößler von diesem gelungenen Chill-Saisonauftakt.<br />

Am Tag darauf wurde am Fuße des Klubhauses die sonntägliche<br />

Live-Musiksaison eröffnet. Das Spree-Duo präsentierte deutsche<br />

Schlager und Oldies. Mit „Barfuß oder Lackschuh“, einem Hit<br />

von Deutschlands einstigem Star-Entertainer Harald Juhnke,<br />

wurde das Programm eröffnet. Für manchen der Gäste an den<br />

Biertischen oder in einem der Liegestühle mag sich da durchaus<br />

die Frage gestellt haben, ob er die vorsommerliche Atmosphäre<br />

nicht besser barfuß genießt. Radler und Spaziergänger machten<br />

auf ihrer Sonntags-Radtour im Biergarten am Klubhaus einen<br />

Zwischenstopp, um bei Cola, Weiß- oder Schwarzbier den auf<br />

der Dahme vorbeiziehenden Motoryachten, Paddelbooten oder<br />

den großen Schubverbänden hinterherzuschauen. Die Segelyacht<br />

„Blue ocean“ fuhr extra einen neugierigen Bogen in Richtung<br />

Ufer, um das beschauliche Treiben im Schatten des traditionsreichen<br />

Klubhauses näher zu betrachten. Das „Spree-Duo“ besang<br />

inzwischen die „Spanischen Gitarren“. Und als es ein flottes Oldie-<br />

Medley von Connie Francis anstimmte, sangen die ersten Gäste<br />

beim Bier holen „Die Liebe ist ein seltsames Spiel“ mit. Nach<br />

einer stärkenden Bratwurst, einem Steak oder einem erfrischenden<br />

Eis wagte sich so mancher aufs kühle Nass und eroberte in<br />

den Tretbooten die Dahme rund um den Niederlehmer Werder. ♦<br />

12 <strong>WiWO</strong>-Wissen<br />

Public-Viewing<br />

im Klubhaus-<br />

Biergarten.<br />

Foto: mobarcon<br />

VOM KLUBHAUS<br />

<strong>WiWO</strong> informierte<br />

über die geplante<br />

Grün und Wasser prägen Wildau. Dieser<br />

Leitsatz stand neben zahlreichen anderen<br />

im Mittelpunkt der Diskussion von<br />

<strong>Wildauer</strong> Bürgern, Vertretern von Wirtschaft,<br />

Kommune und Vereinen auf zwei<br />

sogenannten Leitbild-Werkstätten im<br />

Dezember 2011 und Anfang März. Eines<br />

der vorrangigen Ziele im Bereich „Lebensqualität<br />

und Ortsbild“ soll sein, darauf<br />

verständigten sich die Teilnehmer des<br />

März-Workshops, den Landschaftsraum<br />

der Dahme durch Öffnung, Nutzung<br />

und Gestaltung ausgewählter Uferbereiche<br />

erlebbar zu machen und neue Tourismus-<br />

und Freizeitangebote mit Bezug zum Wasser<br />

zu entwickeln. Einen weiteren Schritt<br />

„Richtung Wasser“ ging Wildau dann auch<br />

am 24. Mai. Auf einer Präsentationsveranstaltung<br />

im Audimax des Trainico-Campus,<br />

zu der die <strong>WiWO</strong> eingeladen hatte,<br />

wurde über den Stand der Entwicklung des<br />

Klubhauses und Gestaltungsmöglichkeiten<br />

des Uferweges an der Dahme unterrichtet.<br />

„In dieser Runde sind wir nun schon zum<br />

vierten Mal zusammengekommen“, stellte<br />

<strong>WiWO</strong>-Geschäftsführer Frank Kerber, bei<br />

der Begrüßung der rund 40 Teilnehmer<br />

aus Gemeindevertretung und -verwaltung,<br />

Unternehmen und Vereinen fest. „Ziel ist<br />

es auch diesmal, Ihnen Informationen aus<br />

erster Hand zu vermitteln.“<br />

Köpffchen - <strong>Ausgabe</strong> 02. <strong>2012</strong>


e.: Eine Studie vom Dahmewanderweg. Foto: Ahner Brehm<br />

u.o.: Moritz May, u.m.: Susanne Becker, u.u.: Wolf Ahner.<br />

Fotos: Agentur Zeesen<br />

ZUM STICHKANAL<br />

Ufergestaltung der Dahme<br />

Was zunächst Moritz May vom Berliner<br />

Architektenbüro „m2r architecture“ zum<br />

Thema Klubhaus tat. Das sei ein relativ kleines<br />

Gebäude, meinte Moritz May, aber ein<br />

Gebäude mit vielen komplexen Problemen.<br />

Angefangen von Brandschutztreppen über<br />

behindertengerechte Zugänge zu den einzelnen<br />

Etagen bis hin zur Lüftungstechnik<br />

in der ehemaligen hohen Bootsgarage im<br />

Erdgeschoss. Angefangen von fehlenden<br />

Unterlagen zur Statik des Gebäudes über<br />

dessen Gründung auf Holzpfählen bis hin<br />

zu Anforderungen des Denkmalschutzes.<br />

Dennoch sind alle Planungen so weit gereift,<br />

dass das Konzept den zuständigen Ämtern<br />

vorgestellt werden kann. Momentanen Schätzungen<br />

des Architekturbüros zufolge werden<br />

die Baukosten rund 2,4 Millionen Euro<br />

betragen. „Die förderfähigen ‚Hüllenkosten‘<br />

setzen wir mit 966 000 Euro an“, so Moritz<br />

May. Allein 800 000 Euro werden für die<br />

Haustechnik benötigt. „Die Gemeinde hat<br />

sich für diese Projekt klar positioniert“, konstatierte<br />

Wildaus Kämmerer Marc Anders<br />

angesichts der genannten Kosten. Sie könne<br />

aber bis 2015 aus Mitteln der Städtebauförderung<br />

für die Entwicklung des Klubhauses<br />

nur eine Million Euro bereitstellen.<br />

Untrennbar mit einer erfolgreichen Zukunft<br />

des Klubhauses an der Dahme ist die Gestal-<br />

tung eines Uferweges bis zum Stichkanal<br />

verbunden. Frank Kerber berichtete über<br />

Gespräche mit bisherigen Anliegern der<br />

künftigen Promenade. „Dabei haben wir<br />

umsetzungsfähige Verhandlungsergebnisse<br />

erzielt.“ Ein das Wegekonzept störender<br />

Kleingarten wird aufgelöst und umgesiedelt,<br />

ein zweiter in seiner Ausdehnung etwas<br />

beschnitten. Der im betroffenen Bereich<br />

ansässige Wassersportclub Wildau und die<br />

Betriebsgruppe 1965 des Deutschen Anglerverbandes<br />

signalisierten ihr Einverständnis<br />

zum Ausbau des Uferweges. Wie die<br />

Promenade schon 2013 aussehen könnte,<br />

stellte Wolf Ahner vom Königs-Wusterhausener<br />

Ingenieurbüro Ahner und Brehm vor.<br />

Am Beispiel eines in Fürstenwalde gestalteten<br />

Uferweges präsentierte Wolf Ahner verschiedene<br />

Gestaltungsvarianten bis hin zum<br />

Bau einer Brücke über den Stichkanal oder<br />

die Nutzung einer kurbelbetriebenen Fähre.<br />

Breiten Raum nahm in der Diskussion das<br />

im künftigen Promenadenbereich stehende<br />

Pumpenhaus der <strong>Wildauer</strong> Schmiedewerke<br />

GmbH & Co. KG ein. Deren Geschäftsführer<br />

Mark Martin berichtete, dass im Schmiedewerk<br />

ein neuer Kühlkreislauf installiert wird<br />

und deshalb dieses Pumpenhaus ab August<br />

<strong>2012</strong> für den Betriebsablauf nicht mehr<br />

benötigt wird. „Das Gebäude bleibt aber im<br />

Besitz der Schmiedewerke“, betonte er. Erste<br />

Anregungen, wie das Pumpenhaus künftig<br />

genutzt werden könnte, steuerte die Architektin<br />

Susanne Becker (dorn-becker-architekten<br />

Berlin-Wildau-Streganz) bei. „Das ist schöne<br />

Industriearchitektur“, so Susanne Becker,<br />

„und in Wildau ein Stück Geschichte.“ Letztlich<br />

konnte es auf dieser Veranstaltung aber<br />

nur bei ersten Anregungen bleiben. Wie das<br />

Pumpenhaus in Zukunft genutzt werden soll,<br />

müssen weitere Gespräche mit dem Eigentümer<br />

und potenziellen Interessenten ergeben.<br />

„Wir sind heute einen großen Schritt<br />

vorangekommen“, stellte die Gemeindevertreterin<br />

Heidemarie Müller am Ende dieser<br />

<strong>WiWO</strong>-Präsentationsveranstaltung zufrieden<br />

fest. „Allerdings geht nicht immer alles so<br />

schnell, wie es sich Herr Kerber vorstellt.“ ♦<br />

Köpffchen - <strong>Ausgabe</strong> 02. <strong>2012</strong> 13<br />

<strong>WiWO</strong>-Wissen


WAS VERMISSEN SIE IN WILDAU?<br />

Wildau und Lebensqualität – Umfeld für Leben,<br />

Arbeiten, Forschen und Lernen auf dem Prüfstand<br />

In Deutschland arbeitet derzeit eine Enquete-Kommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“ des Deutschen Bundestages an einer<br />

neuen Definition des Begriffes Wohlstand. Ergebnisse erwartet man für Anfang 2013.<br />

Das Markforschungsinstitut Gallup präsentierte im Herbst 2011 gemeinsam mit dem Unternehmen Healthways erstmals einen „Well-Being-<br />

Index“ für Deutschland, einen Index zum Wohlbefinden. In dessen Gesamtbewertung flossen neben der Einschätzung zur Lebenssituation<br />

auch Angaben zur Arbeit, Gesundheit und Grundversorgung mit ein.<br />

Im September des vergangenen Jahres legten Bernd Raffelhüschen, Professor an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, und Renate<br />

Köcher, Leiterin des Institutes für Demoskopie Allensbach einen „Glücksatlas Deutschland 2011“ vor, in dem sie unter anderem der<br />

Frage nachgingen: Wo und wie lebt es sich am glücklichsten in Deutschland?<br />

Auch die Gemeinde Wildau stellt in<br />

ihrem Internetauftritt die Lebensqualität<br />

neben Wirtschaft, Wissenschaft,<br />

Bürgerservice und Gemeindeorganisation<br />

in den Mittelpunkt. Die Gemeinde<br />

wirbt damit, dass Wildau seit vielen<br />

Jahrzehnten beste Wohnbedingungen<br />

bietet. Darüber hinaus wird auf www.<br />

wildau.de auf die Möglichkeiten verwiesen,<br />

in Wildau aufzuwachsen, älter<br />

zu werden und sich ganz in der Nähe<br />

in reizvoller Natur entspannen zu können.<br />

Oder aber vielfältige Angebote der<br />

medizinischen Versorgung, an Freizeitaktivitäten<br />

und der evangelischen<br />

Friedenskirchengemeinde in Anspruch<br />

nehmen zu können.<br />

Reicht das aber schon aus, um sich in<br />

Wildau wohlzufühlen? Ist damit schon<br />

alles getan, um als Einwohner in Wildau<br />

14 <strong>WiWO</strong>-Wissen<br />

glücklich zu werden? Können sich Alt<br />

und Jung, „Ureinwohner“ wie Neuankömmlinge<br />

mit diesem Ort in seinem<br />

Jetzt-Zustand identifizieren?<br />

Offenbar nicht. Die beiden Leitbild-<br />

Werkstätten am 7. Dezember 2011 und<br />

am 2. März mit zahlreichen Teilnehmern<br />

aus der Bürgerschaft, Unternehmen,<br />

Vereinen, der Gemeindevertretung<br />

und der kommunalen Verwaltung<br />

haben deutlich gemacht, dass noch viel<br />

zu tun bleibt auf dem Weg Wildaus von<br />

der Gemeinde zur Stadt. Zu einer Stadt<br />

mit dem Anspruch, Wildau zu einem<br />

attraktiven Lebens-, Wohn- und Arbeitsort<br />

weiter zu entwickeln und zu gestalten.<br />

Mark Martin, Geschäftsführer der<br />

<strong>Wildauer</strong> Schmiedewerke GmbH & Co.<br />

KG formulierte das Problem auf einer<br />

<strong>WiWO</strong>-Präsentationsveranstaltung am<br />

Eine „Schmuddelecke“ in Wildau. Foto: <strong>WiWO</strong><br />

„Wildau zu einem<br />

attraktiven Lebens-,<br />

Wohn- und Arbeitsort<br />

weiterentwickeln.“<br />

24. Mai so: „Wir brauchen Leute. Gute<br />

Leute. Fachkräfte! Die bekommen wir<br />

aber nicht, wenn wir keinen attraktiven<br />

Standort bieten.“<br />

Die Attraktivität eines Standortes<br />

beginnt mit seinem Erscheinungsbild.<br />

Und das bietet sich dem Betrachter in<br />

Wildau auf öffentlichen Plätzen und<br />

Grünflächen wie Platanenplatz, Dorfaue<br />

und Albert-Lemaire-Platz bislang in<br />

schlichter Tristesse dar. „Dass es auch<br />

anders geht, beweisen unsere Nachbargemeinden“,<br />

sagt <strong>WiWO</strong>-Geschäftsführer<br />

Frank Kerber. „Dort sind die kleinen<br />

Plätze nett angelegt, da blühen Rosen,<br />

Tulpen, Lavendel.“<br />

Die Grünqualität lässt in Wildau einiges<br />

zu wünschen übrig. Aus dem Robinienwäldchen<br />

an der Grünen Schanze<br />

Köpffchen - <strong>Ausgabe</strong> 02. <strong>2012</strong>


könnte zum Beispiel ein schöner Park<br />

werden. Einige sagen, hier könnte der<br />

„Central Park“ von Wildau entstehen.<br />

„Aber wegen des Unkrauts kann man<br />

da derzeit nicht einmal einen Hund frei<br />

laufen lassen“, kritisiert Frank Kerber.<br />

„Die Fläche könnte man mit minimalem<br />

Aufwand erlebbar machen. Aber<br />

es macht keiner.“ Es gibt also noch viel<br />

anzupacken, um aus dem von den Teilnehmern<br />

der bisherigen Zukunftswerkstätten<br />

manifestierten Leitbild Wildaus<br />

Wirklichkeit werden zu lassen: Wildau<br />

stand und steht für eine Einheit von<br />

Leben, Arbeiten, Forschen und Lernen<br />

und will dafür in jeder Beziehung ein<br />

attraktives Umfeld bieten. Die Lage,<br />

das baukulturelle Erbe und der Natur-<br />

und Landschaftsraum bilden dafür die<br />

Grundlage und sollen qualifiziert weiterentwickelt<br />

werden.<br />

Zunächst ist vor allem wichtig, die Resultate<br />

dieser Diskussionsrunden transparent<br />

zu machen. Die <strong>WiWO</strong> folgt dabei<br />

gern den Vorschlägen der Workshops,<br />

in jährlich zwei öffentlich moderierten<br />

Veranstaltungen alle Akteure und interessierten<br />

Bürger über die laufende Entwicklung<br />

zu informieren. Dazu sollte ein<br />

kontinuierlich tagender Ausschuss mit<br />

Einwohnern sowie Vertretern aus Politik,<br />

Wirtschaft und Wissenschaft über<br />

die Umsetzung des Leitbildes beraten<br />

und sie begleiten. ♦<br />

<strong>WiWO</strong>-UMFRAGE<br />

Wie gefällt Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, Wildau?<br />

........................................................................................................<br />

........................................................................................................<br />

Was ist das für ein Gefühl, <strong>Wildauer</strong>in oder <strong>Wildauer</strong> zu sein?<br />

........................................................................................................<br />

........................................................................................................<br />

Wie bewerten Sie die hier gebotene Lebensqualität?<br />

........................................................................................................<br />

........................................................................................................<br />

Was schätzen Sie besonders und worüber ärgern Sie sich?<br />

........................................................................................................<br />

........................................................................................................<br />

Was vermissen Sie im Ort?<br />

........................................................................................................<br />

........................................................................................................<br />

Schreiben Sie uns bitte in kurzen Stichpunkten Ihre Meinungen<br />

als Brief, E-Mail oder Fax an: <strong>WiWO</strong> · Friedrich-Engels-Str. 40 · 15745 Wildau<br />

E-Mail: zuhause@wiwo-wildau.de · Fax: 03375/5196-51. Wir freuen uns darauf.<br />

Köpffchen - <strong>Ausgabe</strong> 02. <strong>2012</strong> 15<br />

<strong>WiWO</strong>-Wissen


Wellness und Beauty im „atelier Sabrina“<br />

Das Wechselspiel von warmem Orange<br />

und Weiß an den Wänden, das sich auch<br />

in einigen Einrichtungs- und Gebrauchsgegenständen<br />

wiederfindet, verbreitet<br />

sofort ein angenehmes Gefühl von Wohlbehagen.<br />

Das ist ja auch der Zweck, um<br />

den sich im „atelier Sabrina – Wellness<br />

& Beauty“ alles dreht.<br />

Seit dem 1. März kümmert sich Sabrina<br />

Loboda in ihrem Atelier im Hückelhovener<br />

Ring 34 um das Wohlfühlen und<br />

die Schönheit ihrer Kunden.<br />

Nach der Wende hat die aus Berlin<br />

stammende gelernte Lederschneiderin<br />

beruflich einiges ausprobiert, ehe sie<br />

von 1999 bis 2001 an der „D&B Private<br />

Berufsfachschule für Kosmetik“ in Berlin<br />

eine Ausbildung zur staatlich geprüften<br />

Kosmetikerin absolvierte. Eine Berufswahl,<br />

bei der sie ihr Mann, der <strong>Wildauer</strong><br />

Phönix-Fußballer René Loboda<br />

stets bestärkte. „Viel Erfahrung habe<br />

ich schon damals während eines Praktikums<br />

und dann nach der Ausbildung<br />

im Kosmetikstudio Anna-Margarete<br />

Sommerfeld in Schmöckwitz gesammelt“,<br />

erzählt Sabrina Loboda. Seit 2005<br />

arbeitet sie in Wildau als Kosmetikerin<br />

und hatte jetzt den Wunsch, sich in<br />

ihrem Beruf neu zu orientieren. „Mein<br />

16 <strong>WiWO</strong>-Wissen<br />

Wenn es um Schönheit und<br />

Wohlbefinden geht, ist man bei<br />

Sabrina Loboda in den besten<br />

Händen. Foto: Agentur Zeesen<br />

WOHLFÜHLEN IN<br />

ORANGE UND WEISS<br />

Mann und ich hatten gehört, dass die<br />

<strong>WiWO</strong> neue Gewerberäume herrichtet.“<br />

Was ein Anruf bestätigte. Nach einer<br />

Besichtigung in der noch im Um- und<br />

Ausbau befindlichen „Villa 34“ fiel die<br />

Entscheidung. „Die <strong>WiWO</strong> hat schnell<br />

gearbeitet“, stellt Sabrina Loboda zufrieden<br />

fest. Nach ihren Wünschen gab es<br />

noch kleine bauliche Veränderungen,<br />

wurde ein zusätzliches Waschbecken<br />

installiert und das Atelier in den Lieblingsfarben<br />

der Inhaberin gestrichen. Da<br />

fiel es nicht entscheidend ins Gewicht,<br />

dass die letzten neuen Türen erst sieben<br />

Wochen nach Atelier-Eröffnung eingebaut<br />

wurden.<br />

Nun ist Sabrina Loboda Herrin über ein<br />

kleines Wohlfühl-Reich, das aus dem<br />

Empfangsraum mit behaglicher Couch,<br />

einem Kosmetikraum und einer Massagekabine<br />

besteht. Sie bietet hier Kosmetik,<br />

Fußpflege, Massage und Maniküre<br />

an, inklusive solcher Behandlungen wie<br />

Fußreflexmassage oder Lymphdrainage.<br />

„Bei der Gesichtsmaske gibt es eine<br />

Nacken-Massage gratis dazu“, sagt Sabrina<br />

Loboda. „Das lieben die Kunden.“<br />

Viele Stammkunden seien inzwischen<br />

mit ihr in den Hückelhovener Ring<br />

34 „mitgewandert“. „Ich konnte aber<br />

auch schon neue Kunden hier aus dem<br />

Umfeld begrüßen.“ Verschönern lassen<br />

kann man sich bei ihr auch die Fußnägel,<br />

die mittels Gel zu sogenannten „French<br />

Nägeln“ gestylt werden.<br />

Für die Fingernägel hat sich Sabrina<br />

Loboda mit Ramona Kroll Verstärkung<br />

in ihr Atelier geholt. Die Inhaberin der<br />

„HANDwerkstatt Wildau“ pflegt und<br />

gestaltet die Nägel ihrer Kunden und bietet<br />

auch Wimpernverlängerungen an. ♦<br />

Weitere Informationen:<br />

„atelier Sabrina“<br />

Hückelhovener Ring 34 · Wildau<br />

Von Montag bis Sonnabend<br />

Wellness und Beauty genießen<br />

nach vorheriger Terminvereinbarung<br />

Anmeldung:<br />

Sabrina Loboda<br />

Telefon: 03375 / 9 22 91 16<br />

E-Mail: ateliersabrina.loboda@aol.de<br />

Ramona Kroll<br />

Telefon: 033762 / 96 90 47<br />

Telefon: 03375 / 9 22 91 16<br />

Köpffchen - <strong>Ausgabe</strong> 02. <strong>2012</strong>


Die Nachwuchshandballer des HSV Wildau. Foto: Archiv Brade<br />

TEAM MIT ZUKUNFT<br />

Die <strong>WiWO</strong> als verlässlicher Sponsoring-Partner<br />

Mit 18 Mannschaften wird der HSV<br />

Wildau 1950 in der kommenden Handball-<br />

Saison am Punktspielbetrieb teilnehmen.<br />

„Dabei sind wir neben unseren drei Männer-<br />

und zwei Frauenteams erstmals sowohl<br />

im weiblichen als auch im männlichen<br />

Nachwuchsbereich in allen Altersklassen<br />

am Start“, freut sich der 1. HSV-Vorsitzende<br />

Guido Thieke nicht ohne berechtigten<br />

Stolz. Denn hinter dieser nüchternen<br />

statistischen Aussage steckt viel Arbeit und<br />

Engagement der HSV-Verantwortlichen.<br />

Der Handball-Sportverein Wildau 1950<br />

blickt, wie die Jahreszahl im Vereinsnamen<br />

verrät, auf über 60 Jahre Handball-Tradition<br />

im Ort zurück. Am 20. Mai 1950 wurde<br />

hier die Betriebssportgemeinschaft Lok-<br />

und Waggonbau (Lowa) Wildau gegründet.<br />

Mit den Sektionen Wassersport, Fußball,<br />

Rudern, Tischtennis, Radsport und eben<br />

Handball. Am 12. März 1952 wurde die<br />

BSG „Lowa“ in den Verband der Sportvereinigung<br />

„Motor“ aufgenommen. 53 Jahre<br />

später schieden die <strong>Wildauer</strong> Handballer<br />

aus dem Mehr-Sektionen-Verein „Motor“<br />

aus und wurden 2005 als Verein eigenständig.<br />

Seit 2008 stehen Guido Thieke, selbst<br />

in der 3. Männer-Sieben aktiv, und Falk<br />

Neubauer, Trainer der 2. Herren-Vertretung,<br />

als 1. und 2. Vorsitzender am Ruder des<br />

Vereins. „In dieser Zeit hat sich die Anzahl<br />

unserer Mitglieder auf heute etwa 350 verdoppelt“,<br />

erklärt Falk Neubauer. Das ist<br />

vor allem ein Ergebnis der starken Präsenz<br />

des HSV in den Schulen und Kindergärten<br />

Wildaus und der Nachbargemeinden.<br />

In den Schulen werden kostenlose Handball-Arbeitsgemeinschaften<br />

angeboten. Bei<br />

Tagen der offenen Tür stellt sich der Verein<br />

in den Kitas ebenso vor wie bei Veranstaltungen<br />

des ortsansässigen Kinder- und<br />

Jugend-Vereins (KJV). „Bei uns kann jeder<br />

mitmachen, der Handball spielen möchte<br />

und gesundheitlich dazu in der Lage ist“,<br />

betont Falk Neubauer. „Und der spielt dann<br />

auch Handball.“ Beim HSV ist man dabei<br />

stets um eine Balance zwischen Spaß am<br />

Sport und Leistungsorientierung bemüht.<br />

„Wer sich bei uns leistungssportlich entwickeln<br />

will, den fördern und fordern wir“,<br />

sagt Guido Thieke. Jedes Jahr delegiert der<br />

HSV ein, zwei hoffnungsvolle Nachwuchstalente<br />

an die Sportschulen in Frankfurt<br />

(Oder) oder Potsdam. C-Jugend-Handballer<br />

Felix Born gehört derzeit der brandenburgischen<br />

Landesauswahl an.<br />

Um den umfangreichen Trainings- und<br />

Spielbetrieb durchführen zu können, benötigt<br />

der HSV neben Engagement, Spaß und<br />

Leistungsbereitschaft seiner Mitglieder vor<br />

allem eins: Geld. Da sind unter anderem<br />

Spielklassen-Beiträge zu zahlen, fallen<br />

jährlich zwischen 7000 und 8000 Euro<br />

Schiedsrichterkosten an, wollen Fahrtkosten<br />

aufgebracht sein und die Mannschaften<br />

vernünftig eingekleidet werden. „Wir<br />

sind deshalb für jeden Sponsor dankbar“,<br />

unterstreicht der Vereinschef. „Wenn wir<br />

zum Beispiel die Spieler auch noch alle<br />

selbst einkleiden müssten, würden wir an<br />

Grenzen stoßen“, hebt der Vereinschef<br />

hervor. Seit zwei Jahren kann der HSV in<br />

dieser Beziehung auf eine vertrauensvolle<br />

und unkomplizierte Zusammenarbeit mit<br />

der <strong>WiWO</strong> bauen. Die <strong>WiWO</strong> sponsert für<br />

das HSV-Flaggschiff, die 1. Männer-Sieben,<br />

jährlich knapp 3000 Euro. Eine Summe,<br />

die hauptsächlich die Kosten für die nötigen<br />

Trikotsätze des jungen Teams um die<br />

Routiniers Volker Klauder, Ronny Fenske<br />

und Friedrich Diestel deckt.<br />

„Was das Sponsoring betrifft, sind wir<br />

sehr breit aufgestellt“, erläutert <strong>WiWO</strong>-<br />

Geschäftsführer Frank Kerber. „Wir<br />

sponsern kulturelle Veranstaltungen, wir<br />

unterstützen Sportvereine, wir fördern<br />

gesellschaftliche Aktivitäten und wir<br />

übernehmen zunehmend Maßnahmen<br />

im öffentlichen Raum auf unsere Kosten,<br />

weil wir es für richtig erachten. Denn das<br />

kommt allen zugute.“<br />

Fortsetzung auf Seite 19<br />

Köpffchen - <strong>Ausgabe</strong> 02. <strong>2012</strong> 17<br />

<strong>WiWO</strong>-Wissen


Die <strong>WiWO</strong> – erfolgreicher Verwalter von Wohneigentum<br />

Es war die erste gemeinsame Wohnung, die Gudrun und Gerd<br />

Kieback Anfang April 1982 bezogen. Die Wernsdorferin und<br />

ihren aus der Prignitz stammenden Mann hatte es aus beruflichen<br />

Gründen nach Wildau verschlagen. Ihr neues Heim<br />

wurde eine 60 Quadratmeter große Drei-Raum-Wohnung in<br />

der Straße des Friedens. Und es ist ihr Heim bis heute. Nur<br />

mit dem Unterschied, dass Familie Kieback seit 1996 Eigentümer<br />

und nicht mehr Mieter dieser Wohnung ist.<br />

Ausgangspunkt dafür war das „Gesetz über Altschuldenhilfen<br />

für Kommunale Wohnungsunternehmen, Wohnungsgenossenschaften<br />

und private Vermieter in dem in Artikel 3 des<br />

Einigungsvertrages genannten Gebiet“ aus dem Jahr 1993, kurz<br />

Altschuldenhilfe-Gesetz. Nach diesem Gesetz sollte Wohnungsunternehmen<br />

und privaten Vermietern Hilfe bei alten Verbindlichkeiten<br />

aus noch aus der DDR stammenden Krediten oder<br />

Baudarlehen gewährt werden. Im Gegenzug mussten die Wohnungsunternehmen<br />

15 Prozent ihres per 1. Januar 1993 vorhandenen<br />

Wohnungsbestandes bis zum 31. Dezember 1999<br />

privatisieren. „Dabei sind die Mieter zur Bildung individuellen<br />

Wohneigentums vorrangig zu berücksichtigen“, hieß es in §5<br />

dieses Gesetzes. Auch das Ehepaar Kieback erhielt das Angebot,<br />

seine Wohnung zu kaufen. „Das Risiko war für uns nicht groß“,<br />

blickt Gudrun Kieback zurück, „da wir wussten, was wir kaufen.“<br />

Die Entscheidung für den Erwerb sei nicht schwergefallen,<br />

die Finanzierung schon eher. „Der Kauf von der <strong>Wohnungsbaugesellschaft</strong><br />

verlief dann unproblematisch.“ Wie Kiebacks<br />

erwarben neun weitere bisherige Mieter sowie ein Kapitalanleger<br />

Wohnungen in der Straße des Friedens 1 bis 5. „Diesen Schritt<br />

haben wir zu keiner Stunde bereut“, sagt Gudrun Kieback. Was<br />

auch der guten Zusammenarbeit mit der <strong>WiWO</strong> geschuldet<br />

ist, die nicht nur über 1800 Wohnungen des eigenen Bestandes<br />

bewirtschaftet, sondern eben auch 204 Wohnungen priva-<br />

18 <strong>WiWO</strong>-Intern<br />

Hier in der Straße des Friedens sind Gudrun und Gerd Kieback Herren der eigenen<br />

vier Wände. Foto: Agentur Zeesen<br />

HERR DER EIGENEN VIER WÄNDE<br />

ter Eigentümer verwaltet. Für die Wohneigentumsverwaltung<br />

sind in der <strong>WiWO</strong> die Leiterin des Rechnungswesens Ramona<br />

Karp und Berit Boborowski zuständig. Unterstützt werden sie<br />

dabei in technischen Fragen von Alexander Bluhm. „Das Aufgabengebiet<br />

ist sehr vielseitig“, betont Ramona Karp. In derzeit<br />

zehn Objekten von der Friedrich-Engels- über Fichte-,<br />

Jahn-, Geschwister-Scholl- und Teichstraße bis zur Schillerallee<br />

und eben Straße des Friedens verwaltet die <strong>WiWO</strong> Eigentumswohnungen.<br />

„Dabei ist jedes Haus anders“, so Berit<br />

Boborowski, „und wird entsprechend individuell betreut.“<br />

Grundlage dafür ist ein Verwaltervertrag zwischen der jeweiligenWohnungseigentümer-Gemeinschaft<br />

„Dabei ist jedes<br />

Haus anders,<br />

wird entsprechend<br />

individuell betreut.“<br />

und der <strong>WiWO</strong>. Dieser<br />

verpflichtet den<br />

Verwalter, also die<br />

<strong>WiWO</strong>, unter anderem,<br />

sich um laufende<br />

Instandhaltung und<br />

Instandsetzung des<br />

gemeinschaftlichen<br />

Eigentums, um die<br />

Eigentümer-Abrechnung (vergleichbar der Abrechnung der<br />

Betriebskosten für Mieter), die Verwaltung der gemeinschaftlichen<br />

Gelder sowie Mahnwesen, Rechnungskontrolle und<br />

Buchführung zu kümmern. Einmal jährlich findet eine Versammlung<br />

mit den Wohnungseigentümern statt. Deren Beirat<br />

bereitet gemeinsam mit der <strong>WiWO</strong> diese Zusammenkunft vor.<br />

So wie auch Gudrun Kieback als Beiratsvorsitzende gemeinsam<br />

mit ihren Beisitzern Ute Simon und Thomas Poschmann.<br />

„Wir besprechen einerseits mit der <strong>WiWO</strong> den Wirtschaftsplan<br />

für das folgende Jahr, prüfen Belege und beraten, welche<br />

Themen im Mittelpunkt der Versammlung stehen sollen.<br />

Köpffchen - <strong>Ausgabe</strong> 02. <strong>2012</strong>


mit Wachstumspotenzial<br />

Was wir andererseits auch mit allen Eigentümern machen, die<br />

wir zudem über das Ergebnis der Belegprüfung informieren.“<br />

Aktuell diskutieren Wohnungseigentümer und der Verwalter<br />

über die Gestaltung der Gehwege rund um die Straße des Friedens<br />

1 – 5 und den Neubau der Kellereingänge. Auch hier<br />

wird man einen Konsens finden, ist Gudrun Kieback sicher.<br />

„Bisher haben wir immer ein gutes Ergebnis erzielt.“Was<br />

Gudrun Kieback an dieser Eigentumsform besonders gefällt,<br />

ist der Umstand, dass sie „Herrin ihrer eigenen vier Wände“<br />

ist. „In meiner Wohnung kann ich alles nach meinen Vorstellungen<br />

machen – wenn ich nicht unbedingt tragende Wände<br />

versetzen will.“ Auf generell viel Eigeninitiative hat sich ihre<br />

Eigentümergemeinschaft verständigt. „Wir übernehmen die<br />

Gartenpflege, die Haus- und ‚Revier‘-Reinigung. Wir wechseln<br />

auch mal eine Glühbirne.“ Lediglich um die Schneeräumung<br />

kümmern sich <strong>WiWO</strong>-Vertragspartner, was vor allem<br />

Versicherungsgründe hat.<br />

„Wir bieten den Eigentümern über den eigentlichen Verwaltervertrag<br />

ebenfalls derartige Dienstleistungen an“, hebt<br />

Ramona Karp hervor. „Beispielsweise könnte sich die <strong>WiWO</strong><br />

um die Grünpflege kümmern oder Hausmeisterdienste durchführen.“<br />

Darüber hinaus bietet sie Sondereigentumsverwaltungen<br />

mit Dienstleistungen an, die nicht nur die „äußere<br />

Hülle“ des entsprechenden Hauses, sondern auch dessen<br />

„Innenleben“ betreffen und separat abgerechnet werden. Ein<br />

Geschäftsfeld, auf dem die <strong>WiWO</strong> in Zukunft weiter expandieren<br />

möchte wie auch insgesamt mit ihrem Angebot der<br />

Wohnungseigentums-Verwaltung. Ramona Karp: „Gerade als<br />

größtes ortsansässiges Wohnungsunternehmen wollen wir<br />

dieses anspruchsvolle Geschäftsfeld erweitern.“ Das nötige<br />

Know-how und engagierte Mitarbeiter sind vorhanden. Jederzeit<br />

offene Ohren für Interessenten ebenso. ♦<br />

Fortsetzung von Seite 17<br />

Für die <strong>WiWO</strong> ist es ein normales gesellschaftliches<br />

Engagement, zu dem sie als<br />

kommunales Unternehmen bereit ist. „Es<br />

sind unsere Familien, es sind unsere Kinder,<br />

die dort Sport machen. Wir werden<br />

nur dann ein attraktiver Wohnstandort<br />

sein, wenn wir auch das kulturelle und<br />

gesellschaftliche Leben auf einem gewissen<br />

Niveau für diesen Ort vorantreiben, immer<br />

wieder neue Impulse setzen“, unterstreicht<br />

Frank Kerber. Er sieht die <strong>WiWO</strong> diesbezüglich<br />

in einer Vorreiterrolle und würde<br />

sich wünschen, dass sich noch mehr Unternehmen<br />

engagieren. „Auch die Mieter der<br />

Wohnungsbaugenossenschaft besuchen die<br />

kulturellen Veranstaltungen und treiben<br />

hier in Wildau Sport.“<br />

Für HSV-Chef Guido Thieke ist es schön<br />

und wichtig, dass sein Verein mit der <strong>WiWO</strong><br />

als Sponsor ein „Aushängeschild“ hat, das<br />

selbst auch in Wildau zu Hause ist. Für<br />

ihn sind <strong>WiWO</strong> und HSV vergleichbar,<br />

weil beide stets bemüht sind, eine positive<br />

Entwicklung voranzutreiben. Die <strong>WiWO</strong><br />

beim Gedeihen Wildaus zur Stadt, der HSV<br />

beim Aufschwung des hiesigen Handballsports.<br />

Auch wenn man zwischendurch mal<br />

einen Abstieg verkraften muss. Wie jüngst<br />

den der HSV-Männer im <strong>WiWO</strong>-Dress aus<br />

Brandenburgs höchster Spielklasse. „Diese<br />

Mannschaft hat Zukunft“, ist Falk Neubauer<br />

sicher. „Der Erfolg wird wiederkommen.“ ♦<br />

Köpffchen - <strong>Ausgabe</strong> 02. <strong>2012</strong> 19<br />

<strong>WiWO</strong>-Wissen


GÖRKI? OSTSEEFEELING?<br />

TRINKEN FÜR EINEN GUTEN ZWECK?<br />

Cocktailbar „Fire & Ice“<br />

feierte den dritten Geburtstag<br />

Dienstags heißt im „Fire & Ice“ die Tagesspezialiät Görki.<br />

Görki? Ein Cocktail, den Sebastian Gellrich, der Chef der<br />

Cocktailbar am Marktplatz kreiert hat und von dem er nur<br />

so viel verrät, dass dieser Salatgurken-Scheiben enthalte.<br />

Deshalb Görki – die übrigen Ingredienzien bleiben geheim.<br />

Am 30. April feierten Sebastian Gellrich (32), seine vier Mitarbeiter<br />

und Gäste das dreijährige Bestehen von „Fire & Ice“.<br />

Geboren in Zehdenick, hat der gelernte Trockenbau-Monteur<br />

und ausgebildete Personenschützer als Zehnjähriger begonnen,<br />

Schlagzeug zu spielen. Mit 14 trat er in einer Band bei Familienfeiern<br />

auf, mit 16 begann er als DJ aufzulegen. Zwischenzeitlich<br />

in Königs Wusterhausen zu Hause, betreibt Sebastian Gellrich<br />

den Veranstaltungsservice „Partyvision“. „Ich hatte aber schon<br />

immer die Idee, eine Bar aufzumachen.“ Da kam ihm 2009<br />

eine Ausschreibung der <strong>WiWO</strong> gerade recht. Sebastian Gellrich<br />

reichte sein Konzept ein, erhielt von der <strong>WiWO</strong> „eine tolle<br />

Unterstützung“ beim Start seiner Cocktailbar und sagt heute<br />

nach drei Jahren: „Es war eine gute Idee.“ Auch wenn er wie<br />

viele andere <strong>Wildauer</strong> über die leidige Baustelle vor der Haustür<br />

in der Karl-Marx-Straße alles andere als erfreut ist. „Wenn ich<br />

etwas will, dann bleibe ich auch dabei“, sagt der junge Mann.<br />

Sein Engagement wird ihm von zahlreichen Stammgästen aus<br />

Wildau, Königs Wusterhausen, Zeuthen und anderswo gedankt.<br />

Die die familiäre Atmosphäre im „Fire & Ice“ zu schätzen wissen.<br />

Da erhält er auch schon mal am Tag nach dem Barbesuch<br />

Anrufe wir diesen: „Du, Basti, wir haben gestern vergessen zu<br />

bezahlen!“. Die Rechnung wurde dann umgehend beglichen.<br />

Gelegenheit für einen Barbesuch ist täglich ab 18 Uhr. Am<br />

Mittwoch und an den Wochenenden gibt es im „Fire & Ice“<br />

20 <strong>WiWO</strong>-Wissen<br />

neben Kaffee, diversen Whisky-, inzwischen sechs verschiedenen<br />

Biersorten und natürlich vielfältigen Cocktails, Veranstaltungen<br />

unterschiedlichster Art. Vom Public Viewing beim<br />

Fußball über Karaoke bis hin zur Bowle- oder Schlager-Party.<br />

Oder Bundesliga- oder Eishockey-Live-Sehen. Denn: „Wir sind<br />

auch eine sky-Sportsbar“, erklärt Sebastian Gellrich.<br />

Unter dem Motto „Yes! We can“ tun Bar und Barbesucher<br />

<strong>2012</strong> zum inzwischen dritten Mal Gutes. Nach einem gemeinsamen<br />

Volleyball-Spiel wird für einen guten Zweck getrunken.<br />

Danach werden Volleyball-Startgelder, Trinkgeld sowie<br />

50 Cent pro Getränk für die Kinderkrebs-Station Cottbus<br />

gespendet. Bei ersten Mal kamen so 800 Euro zusammen.<br />

Im vergangenen Dezember wurden im „Fire & Ice“ von den<br />

Gästen selbst gebackene Plätzchen verkauft. Der Erlös plus<br />

das Trinkgeld des Abends – 250 Euro – ging an das ASB<br />

Kinder- und Jugendhaus Königs Wusterhausen.<br />

Mit einer mobilen Bar ist „Fire & Ice“ zu verschiedenen Veranstaltungen<br />

in Königs Wusterhausen, aber auch bis zur Ostsee<br />

unterwegs. Obwohl man eigentlich gar nicht so weit fahren muss,<br />

um „Ostseefeeling“ zu erleben. Seit 2011 wartet ein kleiner „Fire<br />

& Ice-Ostseestrand“ hinter der Karl-Marx-Straße 117 auf Gäste.<br />

Ansonsten kann man sich im „Fire & Ice“ immer von Neuem<br />

überraschen lassen. „Was ich nicht möchte, ist immer das Gleiche.“<br />

Dieses Credo von Sebastian Gellrich spiegelt sich einerseits<br />

auf der Getränkekarte wider. Andererseits auch in der Bar<br />

selbst. „Wir haben hier schon drei-, viermal umgebaut.“ Darauf<br />

kann man sich schon mal einen sommerlich frischen „Bastis<br />

Bio-Drink“ mit Basilikum, Gurke, Gin und Tonic genehmigen. ♦<br />

Köpffchen - <strong>Ausgabe</strong> 02. <strong>2012</strong>


Am Keyboard<br />

nichts verlernt<br />

Er hat es nicht verlernt. „Das ist wie Fahrrad<br />

fahren“, lächelt Michael Konschak.<br />

Er nimmt in seiner Ein-Raum-Wohnung<br />

in der Friedrich-Engels-Straße die Staubschutzplane<br />

vom Instrument und Sekunden<br />

später ist die kleine Wohnung erfüllt<br />

von flotten Keyboard-Rhythmen. „Dieses<br />

Yamaha-Keyboard ist mein gutes Stück“,<br />

sagt Michael Konschak voller Stolz. Ein<br />

Geschenk seines Vaters kurz vor dessen<br />

Tod. Vater Martin Konschak war es<br />

auch, der seinen 1950 geborenen Sohn<br />

Michael zur Musik brachte. Er spielte<br />

„nebenbei“ Klavier, Akkordeon und<br />

Orgel und stand in den 1950er Jahren im<br />

„Klingenden Brett‘l“ auf der Bühne des<br />

<strong>Wildauer</strong> Kulturhauses. „Durch meinen<br />

Vater erlernte ich das Akkordeonspielen“,<br />

erzählt Michael Konschak. Der Ur-<strong>Wildauer</strong>,<br />

der schon in der Friedrich-Engels-<br />

Straße wohnte, als diese noch Blankstraße<br />

hieß, und der in Wildau zur Schule ging,<br />

absolvierte im VEB Berliner Metallhütten<br />

und Halbzeugwerke eine Ausbildung zum<br />

Metallzieher. Dort in Berlin-Schöneweide<br />

suchten junge Musiker, die eine Band<br />

gründen wollten, noch einen Akkordeonspieler.<br />

Michael Konschak wurde gefragt,<br />

sagte zu und blieb von 1968 an Mitglied<br />

in der Band, die sich „Evergreens“, spä-<br />

Michael Konschak an seinem „Schmuckstück“ in der Friedrich-Engels-Straße. Foto: Agentur Zeesen<br />

EIN LEBEN FÜR DIE MUSIK<br />

Michael Konschak (rechts) während eines Auftrittes mit den „Evergreens“ im Interhotel Stadt Berlin 1977.<br />

Foto: Archiv Konschak<br />

ter auch „Evergreen Quintett“ nannte.<br />

Zunächst spielten die jungen Musiker für<br />

sich, „so zum Spaß. Wir hatten noch keine<br />

Lizenz.“ Nachdem sie aber eine Spielerlaubnis<br />

erhalten hatten, folgten ab Beginn<br />

der 1970er Jahre ungezählte öffentliche<br />

Auftritte der jungen Kapelle, die anfangs<br />

mit Schlagzeug, Bass, Trompete, Klarinette<br />

und Akkordeon instrumentiert war.<br />

Später kam auch eine Sängerin dazu. „Wir<br />

spielten zu Hochzeiten, auf Dampferfahrten,<br />

bei Kleingartenfesten. Wir haben alles<br />

Mögliche mitgenommen. Kein Jahr verging<br />

ohne Auftritt am Silvesterabend.“<br />

Wobei der Band-Name „Evergreen“ ein<br />

wenig über das Repertoire hinwegtäuschte.<br />

Michael Konschak: „Wir haben tagesaktuelle<br />

Schlager gespielt. Was neu war auf<br />

dem Markt, haben wir gleich in unser<br />

Programm aufgenommen.“ Dabei hielten<br />

sich die „Evergreens“ selten an die staatliche<br />

Vorgabe, nur 40 Prozent westliche<br />

und 60 Prozent einheimische Songs zu<br />

spielen. „Es waren bei uns immer mehr<br />

West- als Ostschlager.“<br />

Noch heute erinnert ein Video-Mitschnitt<br />

an ein Konzert Ende Mai 1993 im Restaurant<br />

„Britzer Mühle“. Drei Jahre später<br />

sagte Michael Konschak der Bühne<br />

ade. Fast 30 Jahre hatte er, tagsüber beim<br />

Magistrat von Berlin beschäftigt, in seiner<br />

Freizeit anderen mit seiner Musik Freude<br />

gemacht. „Dann hat es mir gereicht.“<br />

Heute greift er nur noch in seinen vier<br />

Wänden in die Tasten, wenn er Lust und<br />

Laune dazu hat. Wie immer schon spielt<br />

Michael Konschak ohne Noten, aus dem<br />

Kopf. Es ist eben wie Radfahren. Man verlernt<br />

es nicht. ♦<br />

Köpffchen - <strong>Ausgabe</strong> 02. <strong>2012</strong> 21<br />

<strong>WiWO</strong>-Wissen


22 <strong>WiWO</strong>-Wissen<br />

Joggen im Kurpark Wildau. Foto: Agentur Zeesen<br />

GRÜNE OASEN<br />

Erholung am Röthepfuhl, im Kurpark<br />

und am Tonteich<br />

Wer Wildau sagt, meint im Allgemeinen Schwermaschinenbau-Historie,<br />

Hochschul-Gegenwart und Technologie-<br />

Zukunft. Wer an Wildau denkt, assoziiert mit dem Ort das<br />

preisgekrönte Flächendenkmal Schwartzkopff-Siedlung und<br />

die vielen Möglichkeiten, Sport zu treiben und sich fit zu<br />

halten. Dass Wildau zudem ein Ort mit mehreren, zum Teil<br />

etwas versteckten grünen Oasen ist, vermuten die Wenigsten.<br />

Eine dieser Oasen, eher unauffällig zwischen Wildbahn und<br />

Fichtestraße gelegen, ist das Flächennaturdenkmal Röthepfuhl.<br />

Vogelgezwitscher und ein aus den ganz nah ans Ufer<br />

des kleinen Gewässers herangerückten Bäumen klopfender<br />

Specht lassen den Spaziergänger urplötzlich den Alltag vergessen.<br />

Jenen Alltag zwischen Autobahn A 10 und S-Bahn,<br />

den Alltag im nur einen Steinwurf entfernten Wohngebiet<br />

Hückelhovener Ring oder dem Einkaufzentrum in der<br />

Freiheitsstraße.<br />

Nicht weit vom Röthepfuhl entfernt erstreckt sich, zwischen<br />

Pirschgang und Am Wildgarten, der Kurpark Wildau. Mit<br />

dieser Aufschrift lädt ein Schild über dem Eingang in der<br />

Birkenallee gegenüber vom Studentenwohnheim zum Flanieren,<br />

Joggen, Rad fahren oder „Gassi gehen“ ins Grüne ein.<br />

Dort, wo man es nicht vermutet: mitten in Wildau.<br />

Die Geschichte des Kurparks Wildau ist untrennbar mit dem<br />

<strong>Wildauer</strong> Naturschutz-Enthusiasten Karl-Heinz Wollenberg<br />

verbunden. 1936 geboren, erlernte er im Revier Wüstemark<br />

den Beruf eines Forstfacharbeiters, studierte in Zwickau Geologie<br />

und arbeitete im Geologischen Institut Berlin. In den<br />

1970er Jahren wurde Karl-Heinz Wollenberg zum Pfleger<br />

des heutigen Naturschutzgebietes „Höllengrund-Pulverberg“<br />

in Miersdorf bestellt. Nach der Wende wurde er mit der<br />

Wiederherstellung und Neugestaltung des Kurparks Wildau<br />

betraut. Dieser wurde ab 1993 unter seiner Leitung mit 50<br />

ABM-Kräften vor dem weiteren Verfall bewahrt.<br />

Planung und Einrichtung des Parks, so Karl-Heinz Wollenberg<br />

im „JahreBuch 2000“ des Naturschutzbund-Regionalverbandes<br />

Dahmeland, erfolgten im Zusammenhang<br />

mit der ausgedehnten Grundstücks-Parzellierung Mitte der<br />

1930er Jahre im nördlich angrenzenden Waldgebiet, wo die<br />

Waldsiedlung Wildau entstand.<br />

„Die eigentliche<br />

Entdecken Sie<br />

Wildaus zum Teil<br />

etwas versteckte<br />

grüne Oasen!<br />

‚Geburtsstunde‘ des Kurparks<br />

Wildau lag in den Jahren<br />

1937 und 1938. Unter<br />

einem heute ca. 125-jährigen<br />

Kiefern-Altholz-Schirm<br />

wurden zahlreiche Ziergehölze<br />

gepflanzt. Hierbei<br />

handelte es sich um heimische<br />

als auch um exotische<br />

Arten in größerer Anzahl.“ Die Pflanzungen realisierte die<br />

Baumschule Späth aus Berlin-Baumschulenweg. Auch die<br />

<strong>Wildauer</strong> Gärtnerei Ganßauge war an der Erstbepflanzung<br />

beteiligt, deren Betriebsgelände noch heute direkt an den<br />

Kurpark angrenzt. „In den Folgejahren gedieh der Kurpark<br />

in Wildau prächtig. Zur Zeit des 2. Weltkrieges mussten<br />

dann Kriegsgefangene die Pflegearbeiten durchführen“,<br />

Köpffchen - <strong>Ausgabe</strong> 02. <strong>2012</strong>


so Karl-Heinz Wollenberg weiter. „Seit Ende des Krieges<br />

ab 1945 verfiel der Kurpark zusehends. Das rustikale, aus<br />

Baumstämmen gefertigte Eingangstor sowie eine sehr schön<br />

gearbeitete Holzbrücke über den ehemaligen Schiessgraben<br />

verschwanden bald. Der damals noch weitgehend offene<br />

Schiessgraben, der die südlichste Saumzone im Kurpark<br />

bildet, wurde als Mülldeponie genutzt. Aber auch weitere<br />

Flächen des Kurparks waren mit Müll und Unrat aller Art<br />

durchsetzt.“ Erst ab 1993 erwachte der Kurpark wieder zu<br />

neuem Leben. Dabei wurden unter anderem eine 115 Meter<br />

lange Trockenmauer entlang der Birkenallee errichtet und<br />

einige Offenbiotope geschaffen, die als ökologische Bindeglieder<br />

zu den anderen Naturflächen im Park dienen. Weiterhin<br />

wurden ein Wald-, Heide- und Steppengarten sowie<br />

ein kleines Tiergehege angelegt. Letzteres Grundstück wird<br />

heute jedoch nicht mehr in dieser Weise genutzt. Im Westen<br />

geht der frei zugängliche und eintrittsfreie Kurpark auf<br />

einem Wanderweg ohne Unterbrechung in das angrenzende<br />

Naturschutzgebiet „Pulverberg-Höllengrund“ über.<br />

Karl-Heinz Wollenberg machte in seinem Beitrag darauf<br />

aufmerksam, dass der Kurpark Wildau auch ein fast ganzjährig<br />

in Blüte stehendes Kleinod ist: im Frühjahr mit blühenden<br />

Wildobst-Gehölzen, im Sommer mit farbenprächtigen<br />

Thymian-Teppichen, im August mit leuchtend erblühender<br />

Besenheide. Farbenfroh wird es auch im Herbst, wenn viele<br />

Gehölze ihre bunten Früchte tragen und sich das Laub an<br />

Bäumen und Sträuchern färbt.<br />

o.l.: Flächennaturdenkmal Tonteich in Hoherlehme<br />

o.r.: Nistplatz im Kurpark<br />

u.l.: Flächennaturdenkmal Tonberge in Hoherlehme<br />

u.r.: Flächennaturdenkmal Röthepfuhl<br />

Fotos: Agentur Zeesen<br />

Einen eher profanen, weil wirtschaftlichen Hintergrund<br />

haben die Flächennaturdenkmäler Tonberge und Tonteich in<br />

Hoherlehme. Beide erreicht man in wenigen Minuten, wenn<br />

man von der Teichstraße geradeaus Richtung Autobahn A<br />

10 läuft. In der Gemarkung Hoherlehme wurde zu Beginn<br />

des 19. Jahrhunderts in diversen Gruben Ton abgebaut und<br />

dieser in Ziegeleien zu Steinen gebrannt. Etwa 1850 wurde<br />

die Ziegelproduktion in der hier ansässigen „Spring-Ziegelei“<br />

eingestellt und es entstand ein Ackergut. 1855 stellte der<br />

damalige Besitzer August Middecke den Antrag beim Landrat<br />

zur Umbenennung dieses Geländes in „Wildau“. Dem<br />

Antrag wurde entsprochen und seit dem 22. November 1855<br />

hieß das Gut „Wildau“.<br />

Die Tongruben wurden zugeschüttet, um neue Flächen für<br />

die landwirtschaftliche Nutzung zu gewinnen. Der etwa 2300<br />

Quadratmeter große „Tonteich“ ist erhalten geblieben und<br />

bildet heute eine schützenswerte, von Laubwald umgebene<br />

Naturoase. Allerdings haben die Vögel hier reichlich Mühe,<br />

den Dauerlärm von der nahen Autobahn zu übertönen.<br />

Einige hölzerne Gestelle am Rande der idyllischen Wanderwege<br />

entlang des Tonteiches und durch die Tonberge erinnern<br />

daran, dass hier auf Informationstafeln Wissenswertes<br />

über diese Flächennaturdenkmäler zu lesen war. Heute sind<br />

diese Gestelle verwaist. Seit einiger Zeit ist der Tonteich nicht<br />

mehr Eigentum der Gemeinde, sondern in privatem Besitz.<br />

Er bleibt jedoch ein Naturschutzgebiet. ♦<br />

Köpffchen - <strong>Ausgabe</strong> 02. <strong>2012</strong> 23<br />

<strong>WiWO</strong>-Wissen

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