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Jetzt erst recht! - Hellasfreunde Bern

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Hanson Ekaterini zu. „Welcome!“ antwortetsie lachend. Der 46-jährige Lehrer aus Nottinghamund seine Familie sind schon seitüber 10 Jahren gern gesehene Stammgästein Parga. Das war nicht immer so. Napoleons1815 verlorene Schlacht bei Waterloo gegenAdmiral Wellington hatte schreckliche Folgenfür Pargas Geschichte. Angestachelt von britischenAgenten überraschten und entwaffnetenPargas Einwohner die Franzosen undübergaben ihre Stadt den Engländern. DieBriten aber wollten nur ein Exempel statuierenund erwirken, dass die Türken ihre Niederlageim Ionischen Meer offiziell zugaben.Am 15. März 1817 verkauften die englischenEroberer Parga für 150000 Pfund an AliPasha und die Türken. „Als Kind war ich deshalbimmer sehr böse auf die englischenTouristen!“, verrät Ekaterini, die in Pargageboren wurde.Mit dem Verkauf durch die Engländer fiel eineder letzten griechischen Bastionen in türkischeHand. Das zweite Tor der Festung ziertseitdem der zweiköpfige Adler. Ali Pasha hieltsich für den Eroberer des ByzantinischenReichs und verwendete deshalb das gleicheSymbol wie die Byzantiner. Leider ist derAdler heute zugewachsen und deshalb kaumzu sehen. Neben den Warenlagern errichteteAli Pasha auch ein türkisches Hamam in derFestung.Noch im gleichen Jahr am 15. April grubenPargas Einwohner aus Furcht vor dem türkischenTyrannen und seinen Truppen in ihrerVerzweiflung die Knochen ihrer v<strong>erst</strong>orbenenAngehörigen aus. Mit den Gebeinen ihrerLiebsten und anderen heiligen Andenkenflüchteten 4000 Männer, Frauen und Kinderim Morgengrauen auf Barken nach Korfu.Hierhin hatten die Türken nie einen Fuß gesetzt.Im selben Moment marschierten 300Soldaten Ali Pashas in Parga ein. 1831 kehrteneinige der Einwohner nach Parga zurückund sahen, dass nichts mehr ihnen gehörte.Die Türken lebten in ihren Häusern und zwangendie Rückkehrer, als Arbeiter auf ihreneigenen Grundstücken und Feldern zu schuften.Fast 100 Jahre blieb Parga unter türkischerHerrschaft, bis 1913 die Stadt befreitwurde. 1930 kehrten auch die heiligen Andenkenzurück.Heute ist Parga wieder griechisch und imSommer vor allem eins: gastfreundlich undmultikulturell. Und heute wie damals begeistertdie fantastische Aussicht von den beidenFestungen über das ganze ionische Meer,auch wenn bereits der Weg dorthin wortwörtlichatemberaubend ist.28

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