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Jetzt erst recht! - Hellasfreunde Bern

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festem Schuhwerk die Wanderung flussaufwärtsantreten. Den Wanderer erwartet einefaszinierende Landschaft: Große ausladendePlatanen überspannen das von türkisblau bisdunkelgrün schimmernde, eiskalte Wasser.Es ist an manchen Stellen nur 20 bis 30Zentimeter, an anderen aber 1,5 Meter tief.Rechts und links erheben sich meterhoheFelswände, aus denen immer wieder kleineQuellen entspringen. Die Natur bietet hier einreiches Biotop mit Vogelnestern, Reihern,Wildenten, Wasserschildkröten und Bibern.Im Platanenwald findet man neben Eichenund Liguster auch Kräuter wie Oregano, Thymianund Salbei.Damals stürzte sich wahrscheinlich der heutezahm vor sich hin plätschernde Acheronwütend 58 Kilometer, teilweise unterirdisch,zwischen den Schluchten hindurch. Seitenflüssemündeten in den inzwischen trockengelegten Acherousia-See, den „See desHades“, wo sich heute die Ebene von Phanaribefindet. In der Antike muss von der dunstigenGegend eine Mystik ausgegangen sein,der sich die Besucher dieses Ortes kaum entziehenkonnten. Und so war es für diePriester einfach, den Mythos vom Tor zur31Unterwelt über Generationen hinweg weiterzuvererben.In diesem unterirdischen Reich, so glaubteman in der Antike, lebte Hades, der Herrscherder Unterwelt und Gott der Toten, mit seinerFrau Persephone, der Göttin der Rache. Auchdie Erinyen, die drei Rachegöttinnen, undHypnos, der Gott des Schlafes, lebten indieser Welt. Heute steigen die Besucher übereine neuzeitliche steile, sehr schmale Eisentreppein den Palast des Hades hinab. Damalsjedoch hatte – außer den Priestern - zudiesem unterirdischen Raum niemand Zutritt.Hier, so glaubte man, kreisten die Geister derToten. Hermes, der Götterbote, brachte sie zuCharon, dem greisen Fährmann auf demStyx. Er fuhr die Seelen der Toten zum Eingangdes Hades. Charon nahm aber nur dieSeelen derjenigen mit, die einen Obulus entrichtetund die Begräbnisriten empfangenhatten. Der Obulus war eine Münze unter derZunge der V<strong>erst</strong>orbenen. Den Seelen, diekein rituelles Begräbnis erhalten hatten, verweigerteCharon den Zutritt in sein Boot. Siewaren dazu verdammt, 100 Jahre am Styxauszuharren.Aber auch Lebende konnten die Unterwelt besuchen,um ihre v<strong>erst</strong>orbenen Angehörigenzu treffen. In der Begegnung mit dem Totenerhofften sie sich, etwas über ihre eigene Zukunftzu erfahren. Die Kommunikation mitdem Jenseits regelten die Priester des Heiligtums,indem sie verschiedene spirituelle Ritenabhielten. Ein Besucher betrat zunächst dasHeiligtum durch den Nordeingang. Er mussteverschiedene Opfergaben mitbringen wieHonig, Wein, Wasser, Milch und das Blut vonOpfertieren. Anschließend führte sein Wegüber einen Vorhof und einen engen Korridor,gesäumt von den sechs verschiedenen Vorratskammern,außen um den eigentlichenKultraum herum. Der Bittsteller pilgerte für 29Tage, wie der Verlauf des Mondes, in derFinsternis umher und musste sich zur Vorbereitungauf das große Ereignis wochenlangden spirituellen Behandlungen durch diePriester unterziehen. Sie gaben ihm Totenspeisen,eine Diät aus Getreide und Bohnen.

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