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Einblic k e In eigener Sache - Seniorenheim St.Josef - Weihungszell

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zu nehmen oder wissen oft nicht<br />

welche Leistungen ihnen zustehen.<br />

Die Pflege obliegt zum<br />

größten Teil einer Person (Tochter,<br />

Schwiegertochter). Angehörige<br />

werden von dem Erkrankten<br />

meistens nicht mehr erkannt,<br />

was zu einem großen Leidensdruck<br />

für die Pflegenden führt.<br />

Das Eingeständnis von Überforderung<br />

und/oder Hilflosigkeit<br />

und die Entscheidung für eine<br />

vollstationäre Unterbringung<br />

werden mit „Abschieben“ betitelt,<br />

was erneute Schuldgefühle<br />

auslöst.<br />

Verhaltensweisen<br />

verstehen<br />

lernen<br />

<strong>St</strong>ellen Sie sich folgendes vor:<br />

Vom Tag ihrer Geburt an bis zur<br />

Vollendung des 1. Lebensjahres<br />

wird alles Erlebte und Erlernte<br />

in einem Buch „abgespeichert<br />

und in ein Regal gestellt“. Haben<br />

Sie z. B. das 80. Lebensjahr<br />

erreicht, stehen 80 „Bücher in<br />

ihrem Regal“.<br />

Erkranken Sie jetzt an Demenz,<br />

so werden nach und nach<br />

„Bücher“ aus diesem Regal „herunterfallen“.<br />

Zuerst einzelne,<br />

z. B. als Sie 50 Jahre alt waren<br />

14 <strong>Seniorenheim</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> • <strong>Weihungszell</strong><br />

und Oma/Opa wurden. Dieses<br />

Buch ist mit all seinen Erinnerungen,<br />

teilweise oder ganz, für<br />

immer verloren, deshalb können<br />

Sie sich nicht mehr an ihre Enkelkinder<br />

erinnern. So fallen immer<br />

mehr dieser „Bücher“ herunter.<br />

Die „Bücher der Kindheit“ stehen<br />

in der Regel am längsten in<br />

ihrem Regal. Dieses Beispiel soll<br />

erklären warum viele an Demenz<br />

erkrankte die Frage nach ihrem<br />

Alter mit „30 Jahre“ und noch<br />

jünger angeben und Verhaltensweisen<br />

an den Tag legen, die wir<br />

nicht verstehen.<br />

Anhand der Einteilung durch<br />

<strong>St</strong>adien zeigen sich durch die Erkrankung<br />

bestimmte Symptome,<br />

trotzdem ist jede Erkrankung individuell,<br />

wie ein Fingerabdruck.<br />

Der Erkrankte lebt, je nach <strong>St</strong>adium,<br />

in seiner eigenen Welt.<br />

Um zu erfahren, wo er sich<br />

gerade befindet, müssen wir<br />

uns ganz auf seine individuelle<br />

Persönlichkeit einstellen. Man<br />

braucht viel Einfühlungsvermögen,<br />

Fingerspitzengefühl und<br />

Verständnis im Umgang mit an<br />

Demenz Erkrankten, da diese<br />

voller Gedanken, Erinnerungen<br />

und Emotionen stecken und sich<br />

ihrer Umwelt mitteilen möchten.

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